Medamana - Aule Mettmanner
Medamana - Aule Mettmanner
Medamana - Aule Mettmanner
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G 4175<br />
<strong>Medamana</strong> Nr. 3<br />
51. Jahrgang<br />
September 2004<br />
Herausgeber: Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e. V. - Erscheint 1/4-jährl. für Mitglieder. - Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten. Schriftleiter: Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann, Telefon (02104) 24388 (verantwortlich). - Druck: Druckerei K. Waßer,<br />
Bahnstraße 16, 40822 Mettmann. Verantwortlich für Anzeigen: Ellen Jasper, Mettmann, Lechstraße 3, Telefon (02104) 80 10 72, . Nachdruck - auch auszugsweise<br />
- nur mit Genehmigung des Verfassers. - Die Autoren sind für die sachliche Richtigkeit ihrer Beiträge verantwortlich. Ausgabe auch durch die<br />
Buchhandlungen Rose Schlüter, Bergemann, Teifel und Firma Kolp GmbH & Co.KG. Mitgliederbeiträge auf Konto 0001710748 bei der Kreissparkasse<br />
Düsseldorf (BLZ 30150200) oder Konto 1002124013 bei der Credit- u. Volksbank e. G. (BLZ 33060098) erwünscht. Internet: www.aulemettmanner.de.<br />
Historischer Festumzug 2004 Foto: Peter Birschel<br />
<strong>Mettmanner</strong> Originale<br />
im historischen Festumzug<br />
Vereinsmitglieder schlüpfen in die Rollen von:<br />
v.l. Akrade Fritz (Paul Olberding), Bottermelkshanna (Petra Hütten)<br />
und Freetjohann (Günther Benjak)
54<br />
BEDACHUNGEN • BAUKLEMPNEREI • FASSADEN • GERÜSTBAU<br />
REPARATUREN • WOHNRAUMFENSTER NATURSCHIEFER-ARBEITEN<br />
FLACHDACHABDICHTUNGEN<br />
40822 Mettmann • Außenbürgerschaft 25b<br />
Telefon 0 21 04 / 7 46 37 • Fax 0 21 04 / 81 98 46<br />
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S<br />
<strong>Medamana</strong> Nr. 3 51. Jahrgang September 2004<br />
Titelseite: <strong>Mettmanner</strong> Originale im historischen Festumzug<br />
Vereinsmitglieder schlüpfen in verschiedene Rollen . . . . . . . . . .Redaktion 53<br />
Inhaltsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 54<br />
So erreichen Sie uns!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 54<br />
Kindergärten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 55<br />
Stadtjubiläum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 59<br />
Mundarträtsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 62<br />
Naturfreibad in Mettmann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Kahm 63<br />
Zeitzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 66<br />
Lutterbecker Straße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Kreil 68<br />
100 Jahre KHG (Fortsetzung)<br />
Erinnerungen der Ehemaligen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Weise 69<br />
Metzgerei Jommersbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Kaczmarek 72<br />
Mettmann wie hast du dich verändert . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Battenstein 73<br />
Ökumenischer Arbeitskreis Eine Welt e.V.<br />
2. Teil. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Lucks 74<br />
Noch einmal Jubilare der Firma Wolters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 77<br />
Was macht eigentlich Klaus Jettke? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 78<br />
Dankesbriefe an den Vorsitzenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 79<br />
Geburtstagshymne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anita Hütten 80<br />
Ein Brief aus Flensburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Ehrenplatz für historische Rathausuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Birschel 81<br />
Preisausschreiben der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 82<br />
Geburtstage, Neuaufnahmen, Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . Dieter Heinemann 83<br />
So erreichen Sie uns!<br />
Hinweis an alle Mitglieder:<br />
In Beitragsangelegenheiten, wegen der Zustellung unserer<br />
„MEDAMANA“, bei Adressenänderungen usw. ergeben sich<br />
oftmals telefonische Anfragen (mitunter von weither). Um<br />
Ihnen und uns unnötige Kosten und Zeit sparen zu helfen,<br />
hier die wichtigsten Adressen und Telefon-Nummern:<br />
1. Vorsitzender:<br />
Helmut Kreil, Obere Talstraße 1, 40822 Mettmann,<br />
Tel./Fax 2 79 38<br />
2. Vorsitzender:<br />
Friedrich Thielen, Lutterbecker Straße 35, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 7 47 38<br />
Baas und Denkmalangelegenheiten:<br />
Horst-G. Hütten, Markt 9, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 2 75 43<br />
Zustellung der MEDAMANA und Geschäftliches:<br />
Geschäftsstelle Mittelstraße 10, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 98 04 22<br />
Mitglieder- und Beitragsangelegenheiten:<br />
Dieter Heinemann, Am Freistein 49, 40822 Mettmann,<br />
Tel./Fax 7 06 23<br />
Willi Thomas, Egerländer Straße 52, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 7 71 54<br />
Schriftführerin:<br />
Komm. 1. Schriftführerin: Ellen Jasper, Lechstraße 3,<br />
40822 Mettmann, Tel. 9 75 00<br />
2. Schriftführerin: Doris Thielen, Lutterbecker Straße 35,<br />
40822 Mettmann, Tel. 747 38<br />
Schriftleitung MEDAMANA:<br />
Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann,<br />
Tel. und Fax 2 43 88
Kindergärten<br />
Von Michael Schaffers<br />
Auch draußen können die Kinder spielen Foto: Wilhelm Drühe<br />
In der Reihe „Kinder und Jugendliche in Mettmann“ gibt es diesmal<br />
einen Einblick in Ziele und Arbeit in „Kindergärten“. Wie es<br />
der etwas verstaubte Ausdruck schon sagt, haben Omas und<br />
Opas oftmals Erinnerungen an Bewahrstuben und „Tanten“.<br />
Ohne die Arbeit und den Einsatz der damaligen Erzieherinnen zu<br />
schmälern, zeigt doch der Blick in die heutige Realität die enorme<br />
Entwicklung. Zwei Beispiele, die auch für die anderen Einrichtungen<br />
in Mettmann beispielhaft sind, lassen uns in den betreuten Alltag<br />
der Kinder schauen: das Städtische Kinderzentrum Händelstraße<br />
in Mettmann-Süd und die Evangelische Kindertagesstätte am<br />
Laubacher Feld<br />
Das Städtische Kinderzentrum Händelstraße<br />
Es ist kurz vor zwölf Uhr. Nachdem eine Mutter ihren Lukas dreimal<br />
gerufen hat, und der endlich erscheint, schimpft sie mit ihm:<br />
„Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht allein davonmachen!“<br />
Aus den Räumen, zu denen die Türen offen stehen, dringt<br />
Singen, Lachen und Schreien. Erzieherinnen müssen eben Nerven<br />
haben. Sigrid Haar ist die „Chefin“ der 155 Kinder, oder besser:<br />
die Leiterin der Einrichtung. Ihren südwestdeutschen Akzent kann<br />
sie nicht verleugnen. Alle haben sich daran gewöhnt. Manchmal<br />
fragt ein Kind, das neu hinzukommt: „Du sprichst aber anders?!“<br />
Sie schließt die Türe zu ihrem Büro, die Kinder sind nur noch<br />
gedämpft zu hören. Auf dem Tisch neben Plätzchen und Kaffee für<br />
den neugierigen Besucher liegt die Dokumentation „Konzeption“,<br />
herausgegeben vom Fachbereich Jugend und Soziales. Mir ist es<br />
viel lieber, Sigrid Haar erklärt mit eigenen Worten alles – nicht nur<br />
wegen der Sprachmelodie. Die Leiterin kommt gleich zur Sache:<br />
„Unser oberstes Ziel ist, dass sich die Kinder und ihre Eltern hier<br />
wohl fühlen. Grundlage für alles bedeutet, dass Kinder aktiv sein<br />
können.“ Das gilt für den Körper, die Kinder werden angeleitet<br />
zu handeln, sich in Bewegung zu bringen, aber auch der Geist<br />
soll zunehmend aktiv werden: „Wir wollen die Kinder neugierig<br />
machen, Dinge zu erfahren und zu erforschen. Auch die Psyche<br />
kommt dabei nicht zu kurz. Wichtig sind Kontakte zu anderen<br />
knüpfen und den Umgang mit anderen Kindern lernen.“ Ein ganz<br />
beachtliches Paket, das sich die Erzieherinnen da aufgeladen<br />
haben.<br />
Die Statistik<br />
Die 155 Kinder sind in sieben Gruppen untergebracht. Es gibt<br />
sieben Plätze für Kinder vom vierten Lebensmonat bis unter drei<br />
Jahren. Alleinerziehende, Eltern, die beide arbeiten, oder Frauen<br />
in Ausbildung hoffen auf einen Platz. Der Bedarf steigt und damit<br />
Stöbern in der Bücherei Foto: Wilhelm Drühe<br />
55
Rollenspiele faszinieren Foto: Wilhelm Drühe<br />
auch die Wartezeit. Es gibt 48 Tagesstättenplätze für Kinder von<br />
drei Jahren bis zur Einschulung. Die Betreuung geht von sieben bis<br />
17 Uhr. Übrigens sind in allen Gruppen Kinder unterschiedlichen<br />
Alters. Die Eltern arbeiten beide in Vollzeit. Daneben gibt es 35<br />
Plätze für Jungen und Mädchen, die von sieben bis 14 Uhr hier<br />
sind, zum Beispiel, wenn ein Elternteil in Teilzeitarbeit ist.<br />
Schließlich gibt es noch 65 Plätze für Kinder, die von 7.30 Uhr bis<br />
12.30 Uhr und von 14 bis 16 Uhr kommen. Sigrid Haar hierzu:<br />
„Hier handelt es sich auch um Familien, bei denen ein Elternteil<br />
ganztags zu Hause ist. Man gönnt den Kindern die zwei Stunden<br />
am Nachmittag wegen der Förderung und der guten Kontakte<br />
untereinander.“<br />
Schließlich noch zum Personal: „Wir haben 21 Mitarbeiterinnen,<br />
19 arbeiten mit den Kindern, zwei sind im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich tätig.“<br />
Die Umsetzung der pädagogischen Ziele<br />
Sigrid Haar weiß genau: „Wir stoßen<br />
bei der Umsetzung der Ziele natürlich<br />
auch an Grenzen. Das liegt zum<br />
Beispiel an Rahmenbedingungen, wenn<br />
die Gruppen groß sind, wenig Personal<br />
und wenig Planungszeit vorhanden ist.“<br />
Aber es gibt eine Devise: „Wir halten es<br />
für besser, hohe Ziele anzustreben als<br />
niedrigere. So weit es geht, versuchen<br />
wir, diese mit den Kindern umzusetzen.“<br />
Drei Beispiele sollen die Umsetzung<br />
beleuchten:<br />
„Wir fördern die Kinder“, so Sigrid Haar,<br />
„dass sie sich sprachlich gut ausdrücken<br />
können. Immer wieder regen die<br />
Erzieherinnen Mädchen und Jungen<br />
an, sich untereinander zu unterhalten,<br />
aber auch mit den Erwachsenen. Ein<br />
typisches Beispiel: Ein Junge sitzt maulend<br />
in einer Ecke. Er wird immer wieder<br />
angesprochen, damit die Erzieherin<br />
seine Interessen herausfindet. Diese<br />
werden dann gefördert, das erleichtert<br />
56<br />
dem Kind zu sprechen, es lernt<br />
so, zu kommunizieren. Wichtig ist<br />
auch das Bilderbücher anschauen<br />
oder vorlesen. Das erweitert<br />
den Wortschatz und festigt<br />
die Grammatik. Eine Bücherei<br />
wurde im Kinderzentrum eingerichtet.<br />
Bücher können mehrere<br />
Tage nach Hause mitgenommen<br />
werden, das soll auch Eltern<br />
anregen, vorzulesen. Für ausländische<br />
Kinder gab es in diesem<br />
Jahr von Februar bis Juli<br />
eine Sprachfördergruppe vor<br />
der anstehenden Einschulung.<br />
Das bedeutete vier Stunden<br />
pro Woche zusätzliche<br />
Sprachförderung. Sigrid Haar<br />
zeigt es anschaulich: „Da zeigt<br />
eine Erzieherin auf ihren Kopf<br />
und sagt Haar, polnisch oder<br />
türkisch Sprechende übersetzen<br />
das in ihre Sprache. So lernen<br />
beide Seiten von einander.“<br />
Auch beim Thema Bewegung<br />
ist die Umsetzung wichtig: Es<br />
führt wie alles andere zum Wohlfühlen. „Kinder lernen so die<br />
eigenen vielfältigen Bewegungen kennen. Sie lernen so, eigene<br />
Fähigkeiten und Grenzen einzuschätzen,“ weiß die Leiterin: „Zum<br />
Beispiel traue ich mich, eine Sprossenleiter hoch zu klettern oder<br />
nicht. Vielleicht schaffe ich morgen eine oder zwei Sprossen mehr.<br />
So werde ich von Tag zu Tag selbstbewusster.“<br />
Schließlich werden hier wie in allen Einrichtungen die Gestaltung<br />
smöglichkeiten unterstützt. Für die heutigen Kindergärten heißt<br />
das nicht nur basteln. Im bildnerischen Bereich heißt das malen,<br />
kneten, kleben, mit vielfältigem Material umgehen. Daneben<br />
mögen Kinder es, in andere Rollen zu schlüpfen. Verkleiden und<br />
Vater, Mutter oder Freund zu spielen oder einfach wiehernd wie<br />
ein Pferd rumzuwuseln. Vom Bärenkostüm übers Kleid der Mama<br />
bis zum Schaukelpferd sind die Requisiten vorhanden. Kreative<br />
Musik gehört auch dazu, denn auch zwei Topfdeckel ergeben ein<br />
Instrument, es muss nicht alles vorgefertigtes Material sein.<br />
Die Kinderkonferenz Foto: Wilhelm Drühe
Singen und Spielen schafft fröhliche Kinder Foto: Wilhelm Drühe<br />
Sigrid Haar greift auf die Wissenschaft zurück: „Neueste<br />
Hirnforschung sagt, Kinder müssen aktiv sein, das hat schon<br />
Konfuzius gesagt.“<br />
Evangelische Kindertagesstätte am Laubacher Feld<br />
Noch ist Feld der richtige Ausdruck, neben den Straßen arbeiten<br />
sich Bagger durchs Gelände. Fährt man durch Mettmann-West,<br />
ist der Weg mühsam, über den Düsselring ist man in zwei Minuten<br />
am Ort. Zwei Gebäude ragen aus der Neubaulandschaft heraus,<br />
der „Plus-Laden“ und eben die Evangelische Kindertagesstätte<br />
am Laubacher Feld. Sie wurde am 1. Oktober 2003 eröffnet. Es<br />
ist gerade 10 Uhr, in den Gruppen herrscht reges Treiben, noch<br />
keine abholenden Mütter oder Opas. Es ist die neueste Einrichtung<br />
für Kinder in Mettmann, die Planer konnten auf viele Erfahrungen<br />
zurückgreifen und neue Ideen<br />
einbringen. Die Leiterin Beate<br />
Sagebiel-Brühl vermittelt einen<br />
Blick hinter die Kulissen: Statistik<br />
wird nicht nur im öffentlichen<br />
Dienst groß geschrieben, auch<br />
hier geht es um Anteile von<br />
Personal pro Kind. Ein Anruf<br />
hat sich als dienstbarer Geist<br />
erwiesen, denn die Leiterin kann<br />
dort per Fax noch einmal ihre<br />
Berechnungen überprüfen lassen.<br />
So ist es nur verständlich,<br />
dass zu Beginn hier die<br />
Statistik steht: Die Evangelische<br />
Kindertagesstätte fördert in<br />
fünf Gruppen 51 Jungen und<br />
64 Mädchen. Elf pädagogisch<br />
geschulte Mitarbeiter stehen zur<br />
Verfügung.<br />
Beate Sagebiel-Brühl erklärt das<br />
Ziel: „Kinder zur Selbständigkeit<br />
heranführen ist ganz wichtig. Sie<br />
sollen Sozialkontakte lernen und<br />
anwenden. Diese Ziele“, so sagt<br />
sie, „gelten hier wie auch in den<br />
anderen Einrichtungen. Sie sind<br />
vom Gesetz vorgeschrieben, die<br />
Methoden können überall anders<br />
sein. Ganz wichtig ist für uns die<br />
Elternarbeit, Eltern verstehen<br />
wir als unsere Partner. Durch<br />
Info-Aushänge, Einzelgespräche<br />
und Elternabende beziehen wir<br />
sie mit ein. Natürlich gehören<br />
dazu auch die Feste im Haus.<br />
Nur zwei Beispiele, wie gut die<br />
Zusammenarbeit klappt: Ein<br />
Vater bot sich spontan an, rund<br />
ums Haus Unkraut zu zupfen.<br />
Eine Mutter, deren Tochter jetzt<br />
in die Schule kam, bügelt einmal<br />
die Woche hier Tischdecken.“<br />
Die Leiterin führt ihren Besucher<br />
durchs Haus: Man riecht nicht<br />
nur, dass alles neu ist, nein, der<br />
natürliche Holzgeruch ist typisch<br />
und wirkt anheimelnd. Daran<br />
kann Beate Sagebiel-Brühl die<br />
Hausphilosophie aufhängen:<br />
„In unserem Haus sind viele<br />
Naturmaterialien verarbeitet,<br />
auch die Böden sind aus Holz.<br />
Wir arbeiten sehr naturnah, aber<br />
wir vertreten keine Waldorf-<br />
Pädagogik.“ Tatsächlich, zu<br />
99 Prozent wurde kein Plastik verwand. Spielsachen liegen in<br />
Naturkörben oder Holzkästen. Die Hartholzbauklötze als geometrische<br />
Figuren, natur, sind fein geschliffen und haben gebrochene<br />
Kanten. Die Leiterin erklärt das so: „Zu Hause haben die Kinder<br />
Lego. Das Bauwerk des Kindes fällt nicht so leicht zusammen, im<br />
Gegensatz zu den Holzbauklötzen. Wer hier baut und es anstößt,<br />
merkt, dass es zusammenfällt. Das ist nicht schlimm, aber das<br />
Aufpassen stützt und fördert die Feinmotorik. Gefördert werden<br />
so auch Kreativität, Statik und soziales Miteinander. Man muss<br />
Absprachen treffen.“<br />
Konsequenterweise ist zum Beispiel auch das Puppengeschirr,<br />
genauso wie das Geschirr für Kinder und Erzieherinnen, aus<br />
Porzellan. So lernt man mit den Dingen behutsam und damit wert-<br />
Bei der Frühstücksvorbereitung Foto: Wilhelm Drühe<br />
57
schätzend umzugehen, denn den Tee aus einem umgestoßenen<br />
Plastikbecher kann man mit einem Küchentuch wegwischen. Eine<br />
zerbrochene Porzellantasse dagegen macht mehr Kopfzerbrechen.<br />
So lernt das Kind ohne große Worte der Erzieherin.<br />
Jede Gruppe hat ihre Küchenzeile, das gemeinsame Frühstück ist<br />
wichtig. Einmal in der Woche gibt es in jeder Gruppe ein gemeinsames<br />
Frühstück. Bei der Planung werden die Kinder in einer<br />
Kinderkonferenz mit einbezogen. Die Größeren zeichnen auf, was<br />
sie gerne essen möchten, alle entscheiden mit Muggelsteinen,<br />
was schließlich gekocht wird. Mal haben auch gemalte Pommes<br />
die meisten Muggelsteine gesammelt. Doch die Devise lautet:<br />
„Geht in Ordnung, aber selber herstellen!“ Dann als Fazit das<br />
Erstaunen: „Boh, Pommes sind ja aus Kartoffeln!“ Wie auch in<br />
Mettmann-Süd und in den anderen Einrichtungen gibt es natürlich<br />
noch viele andere Schwerpunkte.<br />
In evangelischer Trägerschaft<br />
Die evangelische Trägerschaft setzt natürlich auch einen eigenen<br />
Akzent. Pfarrer Jürgen Artmann ist zuständig. Einmal in der Woche<br />
besucht er die Kindertagesstätte. Er erzählt biblische Geschichten,<br />
natürlich hat er auch die Gitarre dabei. Drei gleichaltrig zusammen<br />
gestellte Gruppen besucht er so nacheinander. In der vierten<br />
Woche gehen alle in das Gemeindezentrum Mettmann- West.<br />
Dort feiert Pfarrer Artmann mit den Kindern Gottesdienst. In<br />
der Tagesstätte werden alle Feste des Kirchenjahres besonders<br />
begangen. Alle Konfessionen, auch Nichtgetaufte, haben Zutritt<br />
zur Einrichtung. Für muslimische Kinder wird selbstverständlich<br />
auf das Schweinefleischverbot geachtet. Das gilt auch für die<br />
Wurst beim gemeinsamen Frühstück. Zu den Gottesdiensten und<br />
Bibelstunden sind alle eingeladen, natürlich auf freiwilliger Basis.<br />
An diesem Morgen spielen ein paar Kinder aus einer Gruppe<br />
im Freigelände, das sehr großzügig gestaltet ist. In einer anderen<br />
muss auf der ersten Etage oder besser „Tenne“, die jede<br />
Gruppe hat, erst einmal nach den Rollenspielen aufgeräumt<br />
werden. Drei Wochen waren jetzt im August Ferien. Das hatten<br />
die Erzieherinnen mehr als redlich verdient: „Es war für alle die<br />
jeweils erste Gruppe in diesem Haus. Was die aus freiwilligem<br />
Engagement alles geleistet haben, kann man nicht aufrechnen“,<br />
sagt Beate Sagebiel-Brühl. Dazu passt auch der Spruch, der ihr<br />
dienstliches und privates Leben trägt und auf ihrem Besuchertisch<br />
zu lesen ist: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten<br />
wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns, am Abend und am<br />
Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“<br />
58<br />
Neanderstraße 103<br />
40822 Mettmann<br />
GESTALTEN SIE IHRE<br />
MEDAMANA MIT!<br />
Über Ihre Tipps, Anregungen und Geschichten<br />
freuen wir uns!<br />
Wenn Sie Ihre Geschichte aus dem alten Mettmann<br />
lieber erzählen, anstatt sie aufzuschreiben –<br />
wir sind ganz Ohr!<br />
Ihre Redaktion
Stadtjubiläum<br />
Von Michael Schaffers<br />
Jetzt kommen wir Foto: Doris Thielen<br />
Im Mittelpunkt der heutigen Fortsetzung des Berichtes über unser<br />
Stadtjubiläum steht der große Festumzug, trotz Regen gab es<br />
nur sehr positive Kommentare. Doch hier die chronologische<br />
Reihenfolge:<br />
Schon im Mai war einiges los. Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft<br />
hat das Ehrenmal für die Gefallenen auf dem Friedhof<br />
Goethestraße von Ästen frei geschnitten und sauber gemacht.<br />
Oberst Ottokar Iven, stellvertretender Bürgermeister, half kräftig<br />
mit. Auch die Gefallenen sollten im Jahr des Stadtjubiläums nicht<br />
vergessen werden.<br />
Die Kreisgemeinschaft Angerapp feierte Jubiläum:<br />
Vor 50 Jahren wurde die Patenschaft zwischen<br />
Mettmann und Angerapp geschlossen. An die<br />
200 Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
wurde appelliert, die Geschichten über die alte<br />
Heimat an die Kinder und Enkel weiter zu geben,<br />
damit sie nicht verloren gehen.<br />
Die Theatergruppe „Die Knallfrösche“ probte<br />
schon im Mai für ihr Theaterstück zum Jubiläum,<br />
bei dem auch der „stiefe Köttel“ eine Rolle spielen<br />
wird.<br />
Die Kirchen in Mettmann sind fester Bestandteil<br />
im <strong>Mettmanner</strong> Leben, auch 1100 Jahre nach<br />
der ersten urkundlichen Erwähnung. Auf dem<br />
Kirchentag führten Fußspuren zu den einzelnen<br />
Stationen und Infoständen der Kirchen und<br />
christlichen Gemeinschaften. Offenes Singen,<br />
kulinarische Spezialitäten und jede Menge<br />
Informationen über Gemeinsames und auch<br />
Verschiedenes zogen die vielen Besucher an.<br />
Schade, dass einige christliche Gruppierungen<br />
dem gemeinsamen Tag fern blieben. Am Tag<br />
Gestaltung: Ingo Grenzstein<br />
darauf dann ökumenischer Gottesdienst auf dem Markt. Vizepräses<br />
Petra Bosse-Huber ging in ihrer Predigt auf das <strong>Mettmanner</strong><br />
Stadtwappen ein, es beschreibe bildlich die für die Stadt segensreiche<br />
Wirklichkeit des guten ökumenischen Miteinanders der<br />
Kirchen. Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann ermunterte zum<br />
gemeinsamen Aufbruch.<br />
Rechtzeitig zum Stadtjubiläum wurde eine Videoproduktion von<br />
ME-Impulse vorgestellt, kein Dokumentarfilm, sondern ein bunter<br />
Streifzug durch das Leben der Stadt.<br />
Am 28. Juni wurde das erste Naturfreibad Nordrhein-Westfalens<br />
eröffnet. 100 Gäste kamen zur Premiere. Wie sich in der Folgezeit<br />
zeigen sollte, hatten die Erbauer mit Algen zu kämpfen. Doch lesen<br />
sie dazu den Bericht von Otto Kahm in dieser Ausgabe.<br />
Auf der Schwarzbachstraße feierten die St. Sebastianer und die<br />
Bürgerschützen die gemeinsame Kirmes mitten in der Stadt. Noch<br />
immer aber sind die Krönungsabende getrennt. Wie lange noch?<br />
Im Jubiläumsjahr errang bei den Bürgerschützen Hans-Günter<br />
Schirpenbach die Königswürde. Dr. Martin Müschenich setzte mit<br />
seinem „goldenen Schuss“ die Tradition der Königswürde in der<br />
Familie fort.<br />
Bürgermeister Bodo Nowodworski konnte auf dem Jubi auf der<br />
Jubiläumsmeile einen Motorsegler auf den Namen „Kreisstadt<br />
Mettmann“ taufen.<br />
Unser Vorstandsmitglied Ernst-August Kortenhaus ließ die alte<br />
Rathausuhr aufwendig restaurieren. Nun schlägt sie wieder im<br />
neuen Eingang des Rathauses.<br />
Eine Liebeserklärung an Mettmann waren die 251 Fotografien<br />
der Ausstellung „foto:me“ in der Kreissparkasse. Den ersten Preis<br />
gewann unser Heimatfreund Peter Birschel.<br />
Fußgängergruppe der <strong>Aule</strong>n Foto: Doris Thielen<br />
59
Kurz vor dem Start Foto: Doris Thielen<br />
Beim Festakt „1100 Jahre Mettmann“ war viel Prominenz in die<br />
Neandertalhalle gekommen. Vor rund 650 Gästen sprach NRW-<br />
Innenminister Fritz Behrens das Grußwort. Er rief die Bürger<br />
auf, ihre Freiheiten mehr zu nutzen. Festredner Professor Gert<br />
Kaiser sagte: „Die Wirtschaftskraft und die ruhige Landschaft, in<br />
der Mettmann liegt, das sind Ihre Zukunftsgüter.“ Bürgermeister<br />
Bodo Nowodworski begrüßte Gäste aus den befreundeten und<br />
Partnerstädten Laval, Goražde und Angerapp.<br />
Dann war es endlich soweit: Aufstellen zum großen historischen<br />
Umzug auf dem Seibelparkplatz. Um es gleich vorweg zu nehmen,<br />
die Rheinische Post hatte mit ihrem Urteil am nächsten Morgen:<br />
„Phantastisch, gigantisch, wunderschön“, völlig recht! So zitierte<br />
sie die Meinung ungezählter Bürger. In 42 Bildern machten<br />
1200 Menschen mit. Kaltblüter, Ziegen und eben unendlich viele<br />
Menschen zogen durch die Innenstadt.<br />
Von uns <strong>Aule</strong>n waren Fredi Teige und Paul Krüger mit der<br />
Drehorgel dabei. Der Wagen wurde von den „Kaltblütern“<br />
So sehen „Kaltblüter“ aus Foto: Doris Thielen<br />
60<br />
Werner Kreil, Rudi Meincke, Fritz Thielen und Rudolf<br />
Thiedermann gezogen. Mit Feuerhaken und Löscheimern<br />
aus dem Stadtgeschichtshaus machten sich Klaus Jettke,<br />
Dieter Birkenkamp und Johannes Berg auf den Weg. Das<br />
Spinnen war Aufgabe von Margot Thomas und Marlies<br />
Schaffers, streng beobachtet von ihren Männern Willi und<br />
Michael.<br />
Gut, dass der Turm der Evangelischen Kirche mit einem lustigen<br />
Schirm geschützt war, das Ganze bestand nur aus aufweichbarem<br />
Material. Denn gerade als der Zug sich in Bewegung setzte,<br />
kam der erste große Regenschauer, es sollte nicht der letzte sein.<br />
Doch niemand, weder Aktive noch Zuschauer, ließen sich entmutigen,<br />
alle harrten aus. Unter regenfester Plane auf dem Wagen<br />
mit Webstuhl und Spinnrädern blieb ich trocken. Hinter uns die<br />
Tanzgruppe aus Laval ließ sich nicht entmutigen, bei Regen kroch<br />
man unter die Schirme, ansonsten wurde auf der Straße getanzt.<br />
Mehr habe ich nicht vom Zug gesehen. Der Videofilm eines<br />
Nachbarn hat dafür entschädigt. Nass wurden alle, die „kein Dach<br />
über dem Kopf“ hatten. Auch unser Vorsitzender Helmut Kreil<br />
wurde auf der Ehrentribüne nicht verschont, wie überhaupt die<br />
gesamte Prominenz. Aber Spaß hat es allen gemacht, später in<br />
der Stadt „war der Bär los“. Besser als alle Worte können sicher<br />
die Bilder, die in diesen Bericht eingestreut sind, von der Freude<br />
der Beteiligten berichten.<br />
Eine Kritik muss erlaubt sein: Kein Mensch außerhalb Mettmanns,<br />
der nicht beim Festzug dabei war, hat darüber etwas vom<br />
Regionalfernsehen des WDR erfahren. Oder sollte ich etwas verpasst<br />
haben? Von der Geburtstagsfeier am 3. August brachte der<br />
Sender gerade mal ein paar Sekunden. Wenn im Sendebereich<br />
des SWR ein Umzug ist, berichtet das dortige Fernsehen manchmal<br />
über mehrere Stunden. Aber vielleicht weiß der WDR gar nicht,<br />
wo Mettmann liegt und dass wir zum Sendebereich gehören.<br />
Doch das war noch nicht alles, was sich in unserer Stadt abgespielt<br />
hat: Um Fritz Geldmacher und Willi Schriever – in Bronze<br />
natürlich – hatten sich Ende Juli Autoren versammelt, die dem<br />
amüsierten Publikum ihre Werke präsentierten.<br />
Dann der eigentliche Geburtstag. Das Fest fand auf dem Jubi statt.<br />
Vielleicht hatte ja Pfarrer Winfried Motter die Kerzen für den Umzug
Spinnen und Weben Foto: Doris Thielen<br />
zu spät angezündet und dann zu lange brennen lassen. Jedenfalls<br />
flüchteten die Geburtstagsgäste unter die Sonnenschirme. 300<br />
Liter Kaffee und über 50 Kuchen fanden trotzdem reißenden<br />
Absatz. Unser Heimatfreund Bodo Nowodworski hatte es sich<br />
auch diesmal nicht nehmen lassen, wie immer und überall<br />
„rumzuwuseln“, was heißt, seinen Pflichten als erster Mann<br />
der Jubiläumsstadt nachzukommen. So war es nur recht und<br />
billig, dass unser Vorsitzender Helmut Kreil ihn endlich in unsere<br />
Heimattracht „packte“. Vor dem nachgebauten „stiefen Köttel“<br />
tötterten die beiden mit einem der ältesten Geburtstagskinder<br />
auf diesem Fest, mit Magdalene Schwerter aus dem Hause<br />
Bergemann.<br />
Etwa 5000 Zuschauer sahen das Profirennen der Zweiräder. Auch<br />
die Regiobahn wollte mit diesem internationalen Radrennen zum<br />
Stadtjubiläum beitragen. Ein völlig neues Fahrgefühl für die Radler,<br />
freie Straßen, denn ganz Mettmann war für den Autoverkehr<br />
gesperrt.<br />
Die Feierlichkeiten sind noch nicht zu Ende, auch in der nächsten<br />
<strong>Medamana</strong> gibt es wieder Berichte, wenn auch das Sahnehäubchen<br />
wohl diesmal dabei war.<br />
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61
Die Rätselfrage in Nr. 2/2004 lautete:<br />
62<br />
„Wat es en Döppen ?“<br />
Natürlich war unser Lösungsvorschlag eher verwirrend als hilfreich.<br />
Doch wir konnten uns auf Sie, liebe Leser der <strong>Medamana</strong>,<br />
verlassen.<br />
Hier Ihre Lösungen:<br />
Anita Hütten:<br />
Dat Döppen (= Getöpfertes)<br />
Sulang d’r Mensch kann oppreit stonn, (aufrecht stehen)<br />
do töppert hee sech Döppen.<br />
Dat es wat, för jett drin te donn,<br />
öm et wi’er rut te schöppen.<br />
Wo Menschen van d’r Tied verweht<br />
on Arch’ologen scheppen, (schippen, graben)<br />
wat fengen die, diep en d’r Ääd ?<br />
Vör allen Dengen - Döppen.<br />
Kultur on Kunst on all sujett,<br />
wat do ens loss jewesen,<br />
dat kann, wee jett dovan versteht,<br />
ut Döppenscherwen lesen.<br />
Us Platt seit „Döppen“ för’n Jefäß<br />
ut schlichtem Mat’rial,<br />
en jeder Form on Farw on Jröß’<br />
för Keller, Köch’ on Stall.<br />
Wee höflech es, seit „Döppen“ nit<br />
för’t Kümken ut Kristall,<br />
ouch nit, wenn dat ut Meißen kütt<br />
on ut dem „Rosenthal“.<br />
Wenn - wüüd en Kengdken ens jedöppt - (Kindchen,<br />
m’r doför „Döppen“ seit, - getauft)<br />
wodrut d’r Paster Water schöppt,<br />
dat wör nit aanjebreit.<br />
Wee drömlech es on nix kapiert,<br />
nie we’it, wo jeht et dröm,<br />
wüüd jän als „Döppen“ titeliert,<br />
mär - froch mech nit, woröm.<br />
Bernd Werkhausen:<br />
Liebe Redaktion.<br />
Als ich die Rätselfrage gelesen habe,<br />
sind mir verschiedene Dinge durch den Kopf gegangen.<br />
Sollte die Redaktion sich meiner Meinung anschließen,<br />
sollte man im Zusammenhang mit der Frage nach<br />
dem Döppen das kleine Döppen als Döppken aus<br />
Carl Schmachtenbergs: En Freund on Leid, Seite 164,<br />
„Dat kluoke Kalschen“ abdrucken.<br />
Damit wäre bewiesen, dass en Döppen ein Topf oder<br />
Töpfchen (ohne Deckel) ist.<br />
Trotzdem meine ich mich zu erinnern, dass meine<br />
Großmutter, wenn sie mich bei Fehlern bei<br />
den Schulaufgaben ertappte, zu mir gesagt hätte:<br />
„Du bes en Döppen.“ Was darauf hinweist, dass auch<br />
ein Dusel oder dummer Mensch ein Döppen sein könnte.<br />
Mit besten Grüßen aus Österreich.<br />
Inge Lehmann:<br />
Im Plural und im Singular heißt et<br />
die oder dat Döppen,<br />
dat is klar.<br />
Döppen jievt et jroß un klein,<br />
und meischtens kömmt do wat ’erein.<br />
In enem sind de Schnibbelbohnen,<br />
schön jestampt mit Sault,<br />
un en nem angern is dat leckre Sauerkraut.<br />
Söd un sure Jurken im Herbst schön einjemacht,<br />
hät oft em Winter manch Hez jlücklich jemacht.<br />
Reife Birnen, schöne Prumen, Kürbisstücke<br />
und wat sös im Jaden wächst,<br />
wird in Döppen reinjesteckt<br />
und im Winter dann jeschleckt.<br />
Heut’ kannst im Laden alles koofen,<br />
dat find ich janz schön dumm,<br />
drum stehn de meischten Döppen<br />
im Keller jetzt herum.<br />
Ellen Marquardt :<br />
Wat et och ahnpackt, et j’eit danewen,<br />
et hätt et rechtich schwor im Lewen.<br />
Et brasselt fließich ohne Eng,<br />
doch hätt et e’in paar lenke Häng.<br />
Es emmer do, wenn man et brukt,<br />
on wüed daför meist noch jeduckt.<br />
Doch de sech öfter freuen kann,<br />
dat es dem Döppen sinne Mann.<br />
Diesmal fragen wir unsere Heimatfreunde:<br />
„Wat es en Wippopp?“<br />
Im neuen Naturfreibad stiegen gerade drei Freunde aus dem<br />
Wasser. Nachdem sie sich abgetrocknet hatten, fragte einer:<br />
„Wisst Ihr, wat en Wippopp ist?“ Der erste antwortete ohne zu<br />
zögern: „Klar, das fehlt hier noch, vielleicht wird so was ja nach<br />
der endgültigen Fertigstellung im nächsten Jahr noch eingebaut.<br />
Das ist eine Schaukel über dem Becken mit dem tiefen Wasser.<br />
Erst schaukelt man, dann geht es mit einem kühnen Schwung ins<br />
köstliche Nass!“ „Quatsch“, ließ sich da der der zweite vernehmen:<br />
„Wippopp ist eine alte, jetzt wieder neu entdeckte Art von<br />
Musik. Vor allem ältere Menschen finden die Musik ganz toll, weil<br />
sie so zu Herzen geht.“ Da grinste der, der gefragt hatte: „Ihr habt<br />
doch keine Ahnung. Wippopp ist eine alte Bezeichnung für einen<br />
Rasenvertikutierer. Der wurde von Hand bedient. Er wippte auf<br />
dem Rasen auf und ab, wenn er sich in die Grasnarbe fraß!“ Was<br />
stimmt denn nun?<br />
Bitte, schreiben Sie uns Ihre Lösungen bis zum 10. November.
Naturfreibad in<br />
Mettmann<br />
Von Otto Kahm<br />
Blick übers Natufreibad Foto: Otto Kahm<br />
Zwei Jahre vergingen von der ersten Idee bis zum Umbau unseres<br />
Freibades in ein Naturfreibad auf der Suche nach den richtigen<br />
technischen Ausbauten, der Aufstellung eines Bebauungsplanes,<br />
der öffentlichen und politischen Diskussion. Am 08. April 2003<br />
fasste der Stadtrat den Beschluss zur Umsetzung.<br />
Die Entscheidung für das Naturfreibad war geprägt durch die<br />
Tatsache der niedrigen Betriebskosten (die Hälfte im Vergleich<br />
zum bisherigen Freibad), die Angebotsmöglichkeit eines Bades,<br />
in dem kein Chlor zur Reinigung eingesetzt wird und welches<br />
auch besonders für hautempfindliche Menschen geeignet ist.<br />
Und das Wichtigste war: Ein notwendiges Freizeitangebot für die<br />
<strong>Mettmanner</strong> Bevölkerung konnte erhalten werden.<br />
Geomatrix (Reinigungsbereich) Foto: Otto Kahm<br />
Begünstigt wurde die Entscheidung dadurch, dass im Rahmen der<br />
Euroga 2002 plus erhebliche Zuschüsse zu erwarten waren; auf<br />
die Gesamtmaßnahme verteilt, stolze 40 Prozent.<br />
Mit den Bauarbeiten wurde im August 2003 begonnen.<br />
Das Herzstück der Anlage, und damit erklärt sich das Wort Natur-<br />
Freibad, ist die Wasserreinigung in einer Pflanzenkläranlage. Sie<br />
besteht aus insgesamt vier mit Folie ausgekleideten Erdbecken,<br />
die mit unterschiedlichen Substraten gefüllt sind und unterschiedliche<br />
Reinigungsaufgaben, wie z. B. Phosphat-, Nitrat-,<br />
und Schwebstoffausfällung, erfüllen. Höhenmäßig befinden sie<br />
sich oberhalb des Badebeckens, außerhalb des bisherigen<br />
Freibadgeländes, so dass das Wasser nur einmal gepumpt<br />
werden muss. Der Rückfluss in das Sammelbecken erfolgt im<br />
Freigefälle. Hierdurch reduzieren sich die Betriebskosten erheblich.<br />
Die Reinigungsbeete wurden nach der Fertigstellung mit<br />
Schilf bepflanzt, so dass noch zusätzlich zu einer Reinigung<br />
des Wassers auch ein Nährstoffentzug erfolgt. Aus dem unteren<br />
Kiesbeet, dem sogenannten Speicherbecken, wird das gereinigte<br />
Wasser von leistungsfähigen Pumpen in einem ausgeklügelten<br />
System im Badebecken verteilt.<br />
Die Vergrößerung des Badebeckens, von der ursprünglichen<br />
Größe von 1500 qm auf 2100 qm ist ein weiteres „Plus“. Die neu<br />
gewonnenen Wasserflächen werden als Flachwasserzonen ausgebildet<br />
und mit Kies gefüllt, in denen die Kinder spielen können.<br />
Das alte Becken blieb in seiner Form weitestgehend erhalten.<br />
Allerdings haben wir die Überlaufrinne erneuert und das gesamte<br />
Becken mit einer neuen blauen Folie ausgekleidet. Es erhielt<br />
einen behindertengerechten Zugang. Die das Becken umgebende<br />
Umrandung ist teilweise gepflastert, teilweise auch mit Holzstegen<br />
gebaut. Im Flachwasserbereich wird die Uferlinie mit Natursteinen<br />
und Robinienholz naturnah gestaltet. In diesem Bereich erwärmt<br />
sich auch das Badewasser deutlich, so dass auf eine zusätzliche<br />
Beheizung verzichtet werden konnte.<br />
63
Blick aud die Rutsche Foto: Otto Kahm<br />
Leon (6) aus Hamburg<br />
wagt den Sprung vom 3-Meter-Brett Foto: Privat<br />
64<br />
Deutlich auch das verbesserte Angebot für die Besucher. Es<br />
gibt zusätzliche Spielgeräte, vier Schwimmbahnen mit 50 m<br />
Länge, Sand- und Matschfläche, die erneuerte über 80 m lange<br />
Wasserrutsche und einen Sprungfelsen mit ein und drei Metern<br />
Absprunghöhe. Kalksteinfindlinge und Holzpodeste gestalten den<br />
Nahbereich des Badebeckens naurnah.<br />
Nach witterungsbedingten Verzögerungen war die festliche<br />
Eröffnung des Naturfreibades am 26. Juni 2004.<br />
Trotz anfänglicher Probleme mit der erforderlichen Sichttiefe, die<br />
sich aus der starken Bildung einer Kieselalge ergeben haben, hat<br />
sich nunmehr die Sichttiefe stabilisiert und man kann im gesamten<br />
Badebereich, also auch im Springerbereich, bis auf den Grund<br />
sehen. Hier beträgt die Sichttiefe und damit auch die Wassertiefe<br />
3,80 m.<br />
Mit Beginn der sommerlichen Witterung Ende Juli hat sich nunmehr<br />
Anfang August die Besucherzahl pro Tag auf ca. 700 bis<br />
1000 Badegäste eingependelt. Am Wochenende, etwa an einem<br />
Sonntag, besuchten 1800 Badegäste das Naturfreibad und alle<br />
äußerten sich lobend über das angenehm weiche und klare Wasser.<br />
Die jetzt zur Nutzung freigegebenen Teile des Naturfreibades,<br />
das Badegewässer und die Pflanzenkläranlagen, sind der<br />
1. Bauabschnitt des Naturfreibades. Der 2. Bauabschnitt, mit dem<br />
nach Abschluss der laufenden Badesaison begonnen wird, beinhaltet<br />
die Freilegung des zurzeit verrohrten <strong>Mettmanner</strong> Baches, die<br />
Errichtung eines neuen Funktionsgebäudes am neuen Standort,<br />
sowie den Ausbau des Parkplatzes mit Zufahrtsmöglichkeit<br />
vom Hugenhauser Weg. Die Gesamtkosten für den 1. und 2.<br />
Bauabschnitt zusammen, betragen 2,7 Mio. Euro. Für den ersten<br />
Bauabschnitt wurden rund 1,6 Millionen Euro aufgewendet.
...über 30 verschiedene Kaffeespezialitäten<br />
...mehr als 20 Teesorten<br />
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65
ZeitZeugen<br />
Manche Menschen zucken schon zusammen, wenn sie nur auf<br />
dem Stuhl liegen, zur Decke starren, die Tür sich öffnet, der<br />
Mann im weißen Kittel erscheint und noch kein Bohrgeräusch die<br />
Hintergrundmusik stört. Zugegeben, auch ich gehöre zu diesen<br />
Zeitgenossen, aber diesmal bin ich völlig unbeschwert in die<br />
Zahnarztpraxis gegangen. Dr. Klaus Pfohl (63) hat in<br />
seinem Leben genug Menschen die Zahnschmerzen<br />
und die Angst davor genommen, jetzt ist der Ruhestand<br />
angesagt. Er hat viel zu erzählen, denn die Pfohls sind<br />
seit Generationen <strong>Mettmanner</strong>.<br />
„Urgroßvater hatte eine Schusterei am Markt“, erinnert<br />
sich der Zahnarzt im noch ungewohnten Unruhestand.<br />
„Wie man sich in der Familie erzählte, starb er an einer<br />
Pechvergiftung, denn der Pechdraht war damals ein<br />
übliches Schusterutensil. Mein Großvater Karl konnte<br />
wegen Urgroßvaters frühem Tod keine große<br />
Ausbildung machen, er musste seine Mutter und<br />
seine Geschwister durchbringen. Das ging nur mit<br />
Arbeit.“ Für die RWE verlegte er Überlandleitungen,<br />
zum Beispiel am Wandersweg, er fuhr Lastwagen noch<br />
mit Karbidlampen, war auch Schöffe am Landgericht.<br />
Großvater Karl, der für die Familie zu sorgen hatte, war<br />
also kein reicher Mann, aber er hat gespart, bis er sich<br />
eine große BMW leisten konnte, heute im Wert eines<br />
Supersportwagens, außerdem war er im Radfahrverein.<br />
Sein Enkel sagt heute: „ Er war so was wie ein Michael<br />
Kohlhaas, ein richtiger Gerechtigkeitsfanatiker. Zu Hause<br />
habe ich noch einen kommunistischen Orden, den er<br />
für seine Aktivitäten erhielt.“ Die Nazis konfiszierten sein<br />
66<br />
Von Michael Schaffers<br />
Mit Schlips und Kragen ging man damals wandern. Vorne links Kurt Pfohl Foto: Privat<br />
geliebtes Motorrad. Doch er ließ<br />
sich nicht unterkriegen. Noch im<br />
Krieg organisierte er sich -natürlich<br />
illegal- ein Kriegsmotorrad.<br />
Dr. Pfohl: „Damit ihm das nicht<br />
wieder eingezogen wurde, hat<br />
er es Schraube für Schraube in<br />
die Einzelteile zerlegt, diese in<br />
Ölpapier verpackt und nach Haus<br />
geschickt. Dort war alles in einem<br />
Gartenhaus in einer Luftpostkiste<br />
untergebracht.“ Inzwischen hat ein<br />
Freund von Dr. Pfohl alles wieder<br />
zusammengebaut und sogar<br />
fahrbereit gemacht. Aus der späteren<br />
Zeit gibt es auch noch einen<br />
Zeitungsartikel, dort wird berichtet,<br />
wie Karl Pfohl die Enten auf dem<br />
Goldberger Teich versorgte.<br />
Doch nun ist die jüngere Familiengeschichte<br />
an der Reihe, dabei ist<br />
ein Blick zurück in die Geschichte<br />
der Zahnmedizin interessant: Ganz<br />
früher war der Bader ein begehrter<br />
Mann. In seinem Beruf vereinigten<br />
sich heutige Chirurgen, Friseure und<br />
eben auch Zahnärzte. Kurt Pfohl,<br />
am Plätzken (Lohstraße) geboren,<br />
Vater unseres Zeitzeugen Dr. Klaus<br />
Pfohl, hat in der Familientradition<br />
mit der Zahnbehandlung begonnen.<br />
Er ging bei Herrn Hasenjäger auf der Bahnstraße in die Lehre, ja,<br />
so war das damals, ein Lehrberuf wie viele andere. Sie nannten<br />
sich Dentisten, konnten auch Gebisse anfertigen wie die heutigen<br />
Zahntechniker. Deshalb waren sie beim Volk beliebter als die studierten<br />
Zahnärzte, die es damals auch schon gab: „Die sind hand-<br />
Karl und Anna Pfohl auf einer BMW Foto: Privat
(Von links): ?, dann Anna und Karl Pfohl, die Großeltern<br />
unseres Zeitzeugen mit ihrem Sohn Kurt Foto: Privat<br />
werklich besser, da gibt es nicht so viele Druckstellen“, war die<br />
landläufige Meinung. Natürlich hat der Vater unseres Zeitzeugen<br />
später wie seine Berufskollegen eine Fortbildung gemacht, um<br />
den Anschluss an die „Doktors“ zu bekommen. Die ersten fünf<br />
Semester im Studium, wie es Dr. Klaus Pfohl absolvierte, sind voll<br />
gepackt mit praktisch-technischer Ausbildung.<br />
In der Bahnstraße, in der Dr. Klaus Pfohl auch aufgewachsen ist,<br />
war die erste Praxis: „Vater praktizierte vorne, ich hinten in den<br />
Räumen.“ Das war nicht der einzige Unterschied: Während der<br />
Sohn streng dem um einen Zahn erleichterten Patienten mit auf<br />
den Weg gibt: „Keinen Kaffee, keinen Alkohol, nicht Rauchen!“,<br />
hatte der Vater für das Opfer nach Zahnziehen oder schmerzhafter<br />
Behandlung den heilsamen Spruch: „Drenk dech ei-nen!“ Das hat<br />
manchem zur Freude verholfen, wenn die allzu gestrenge Gattin zu<br />
Hause den Schnaps mit Argusaugen bewachte.<br />
Dr. Klaus Pfohl hat nicht nur jahrelang in der Bahnstraße praktiziert,<br />
er ist auch dort aufgewachsen: „Zusammen mit den anderen<br />
Jungs kannte ich alle Hinterhöfe. Wir haben so manchen<br />
Schabernack getrieben, ungefährlich war es manchmal nicht,<br />
aber es hat trotzdem Spaß gemacht.“ Eine ganze Schublade voll<br />
Dönekes könnte er erzählen, hier eine kleine Auswahl:<br />
„Damals, nach dem Krieg, fuhren durch Mettmann Dampfzüge.<br />
Auf einem Abstellgleis standen Loren, die mit Bremsschuhen fest<br />
verkeilt waren. Zu fünft oder zu sechst haben wir es als Jungen<br />
trotzdem geschafft, sie los zu bekommen. Wir haben sie auf dem<br />
abschüssigen Gleisgelände laufen lassen. Erst am Güterbahnhof<br />
kamen sie zum Stehen. Natürlich hat uns die Polizei erwischt,<br />
dafür gab's zu Hause eine Tracht Prügel.“ Harmloser war sicher,<br />
die Gaslaternen auf der Elberfelder Straße bei Dunkelheit zu<br />
löschen: „Wir brauchten nur auf eine Mauer zu klettern und an<br />
der Schnur zu ziehen!“ Fußballbilder-Sammeln war eine große<br />
Leidenschaft. Die Kaffeemarke Edelstolz legte die Porträts der<br />
damaligen Rasenstars ihrem Produkt bei. Wer Bilder doppelt<br />
hatte, tauschte sie an der Trinkhalle von Oma Melles. Doch dieses<br />
Tauschen war mehr ein Zocken, die Jungen nannten es „Ribbeln“.<br />
Ohne Fernsehen war Abenteuer bei den Jugendlichen angesagt.<br />
Sie bauten sich Buden, um dort „Räuber und Schanditz“ zu spielen.<br />
Doch dazu brauchten sie Werkzeug. Erfinderisch wie wir<br />
waren, legten wir Blechlöffel auf die Schienen der damals noch<br />
fahrenden Straßenbahn. Das Blech wurde einfach platt gefahren.<br />
So bekamen die Jungs aus ursprünglichen Löffeln „Truffeln“, also<br />
Maurerkellen, die zum Speisanrühren und Buden bauen unbedingt<br />
gebraucht wurden. „Doch Schaffner<br />
Gundlach passte auf“, erinnert sich<br />
Dr. Pfohl, „entweder er beschwerte<br />
sich bei unseren Eltern oder er<br />
legte uns selbst übers Knie, was uns<br />
eigentlich lieber war.“ Schließlich noch<br />
ein Döneken aus der damals -heute<br />
Gott sei Dank überholten- „ökumenefreien“<br />
Zeit: „Kommunionunterricht<br />
hatten wir in der Lutterbecker Straße“,<br />
erzählt Dr. Klaus Pfohl. „Danach trafen<br />
wir, es war ja für uns Diaspora, auf die<br />
Konfirmanden, die ihren Unterricht<br />
auf der Düsseldorfer Straße hatten.<br />
Naturgemäß waren die drei bis<br />
vier Jahre älter. Weil wir kleiner und<br />
schwächer waren, mussten wir uns<br />
mit Steinewerfen wehren.“ Doch<br />
dann noch der Nachtrag zu einem<br />
Erlebnis aus der Jugendzeit von Dr.<br />
Klaus Pfohl: „Bei einer solchen Aktion<br />
habe ich auf der Poststraße eine<br />
Schaufensterscheibe von Fahrrad<br />
Köster zerdeppert. Natürlich kam<br />
wieder die Polizei. Wie das zu Hause<br />
ausging, lässt sich ja wohl erahnen.“<br />
Wie gesagt, er hätte noch eine ganze Latte von Dönekes, denn<br />
in Mettmann ist nicht nur heute, sondern war auch früher viel<br />
los. Als Dr. Pfohl 60 Jahre alt wurde, hat Fredi Teige von uns<br />
<strong>Aule</strong>n ihm auf der Drehorgel ein Ständchen gebracht. Das hat<br />
unserem Zeitzeugen so viel Spaß gemacht, dass er ein besonderes<br />
Liebhaberstück aus seinem Hobbykeller geholt und spontan<br />
für das Stadtgeschichtshaus gespendet hat. Es ist eine<br />
Zahnbohrmaschine, die noch mit Fußpedal betrieben wurde. Dann<br />
gesteht er schmunzelnd: „Daran habe ich auch noch im Studium<br />
üben müssen- wenn auch am leblosen Objekt.“<br />
Die alte Tretbohrmaschine<br />
für die Zahnbehandlung Foto:Dieter Heinemann<br />
67
68<br />
Lutterbecker Straße<br />
Als Teil der alten historischen Heer- und Handelsstraße, der<br />
Kölner Straße, oder früher der „Strata Coloniensis“, führte sie<br />
vom Oberen- oder Düsseldorfer-Tor der alten mittelalterlichen<br />
Stadtbefestigung weiter über Velbert zur Abtei Werden. Sie war<br />
im Mittelalter die am dichtesten bebaute Straße und gehörte zu<br />
der Zeit zur „auswärtigen Bürgerschaft“, die ringförmig um den<br />
Kern des Ortes, die „Freiheit“, lag. Daraus ist später die Honschaft<br />
Außenbürgerschaft entstanden.<br />
Das Gesicht dieser Straße hat sich im Laufe der Jahrhunderte<br />
wesentlich verändert. Auf dem früher sehr belebten Platz zwischen<br />
dem Düsseldorfer Tor und einem Wehrturm, der das<br />
Stadttor sichern sollte, kaufte Johann Josef Rosslenbroich vor<br />
hundert Jahren die Gaststätte, „Schützenhof“, und erweiterte sie<br />
später um das Lichtspielhaus, das erste Westdeutschlands, den<br />
„Weltspiegel“. Auf der rechten Straßenseite lag der Gerichtssitz<br />
des Amtes Mettmann, das Haus im „Stern“. Heute erinnert daran<br />
noch der Name „Stern-Apotheke“. Der alte Wehrturm hatte bis zu<br />
seinem Abbruch 1960 eine wechselvolle Geschichte: Zunächst als<br />
Gefängnis benutzt, wurde daraus später ein jüdisches Gebetshaus.<br />
Später wurde er als Wohnhaus genutzt. Dort wohnte zuletzt der<br />
Platzanweiser des „Weltspiegels“, Wagenknecht, der würdevoll<br />
in seinem roten Samtmantel darauf achtete, dass die nach der<br />
Höhe des Eintrittsgeldes unterschiedliche Sitzordnung im Kino<br />
eingehalten wurde.<br />
Gegenüber der Einmündung der Eichstraße liegt das zuletzt von<br />
der Familie Heitmann bewohnte Haus, das von 1730 bis 1825<br />
als reformiertes Pastorat diente. Weiter unten lag der Wiedenhof,<br />
der das katholische Pastorat beherbergte, heute Jugendheim und<br />
Pfarrzentrum. In einem Teil des ehemaligen Wiedenhofes errichtete<br />
die Stadt eine Warmbadeanstalt mit zuletzt 8 Wannen und 4<br />
Duschen. Heinrich Holzrichter war von 1946 bis zur Schließung<br />
der Einrichtung 1970 der „Wärter“.<br />
Die Lutterbecker Straße war für die Honschaften Ob- und<br />
Niederschwarzbach der Kirchweg. Dort, wo heute die Nordstraße,<br />
Von Helmut Kreil<br />
Gaststätte Schützenhof, später Weltspiegelkino Foto: Archiv<br />
früher Homberger Straße, beginnt,<br />
war eine Furth durch den Lutterbach,<br />
der auf dem Gelände des früheren<br />
Gutes „Groß Born“ entspringt,<br />
später wurde der Bach verrohrt,<br />
aber mit einem viel zu geringen<br />
Durchgang. Daher stand bei starken<br />
Regenfällen dort sehr oft das<br />
Wasser meterhoch und überflutete<br />
die gesamte Straßenkreuzung.<br />
Die aus der Stadt hinausführende<br />
historische Kölner oder Werdener<br />
Straße ist heute der Bibelskircher<br />
Weg. Er musste damals auch den<br />
gesamten Verkehr nach Wülfrath<br />
aufnehmen. Am Hoferneuhaus, wo<br />
sich heute die Zufahrt zum Golfplatz<br />
befindet, zweigte die Straße nach<br />
Wülfrath ab.<br />
Die zu enge Verrohrung des Lutterbaches<br />
führte oft zu Überschwemmungen Foto: Archiv
100 Jahre KHG - 2. Teil<br />
Erinnerungen der Ehemaligen<br />
Ausgewählt und zusammengestellt von Manfred Weise<br />
Abiturklasse von 1975, im Vordergrund der Klassenlehrer Jürgen Oppenhäuser Foto: Rainer Larrass<br />
Das rote Gymnasium – Einen Vergleich der heutigen<br />
Erscheinung der Schule mit ihrer Zeit zieht Ulla Pantel<br />
(Abitur 1977) in ihrem recht persönlichen Brief.<br />
Ich muss euch gestehen, dass ich richtig Herzklopfen hatte, als<br />
ich 25 Jahre nach meinem Abitur wieder einmal durch mein altes<br />
Gymnasium ging. Da sind sie noch, die gleichen Treppen, Gänge<br />
und Klassenräume. Da ist noch die Pausenhalle, das Sekretariat,<br />
der Lehrertrakt.<br />
Und trotzdem ist alles ganz anders, denn nun ist es eure Schule<br />
und ihr habt sie auf eure Weise gestaltet und eure persönliche<br />
Handschrift hinterlassen. Und damit habt ihr sie zu etwas sehr<br />
Schönem gemacht, finde ich. Zu einem Platz für euch, der auch<br />
Vergangenheit, Zukunft und den Rest der Welt nicht ausschließt.<br />
Alles wirkt viel freundlicher als zu meiner Zeit. Zumindest nach dem<br />
äußeren Erscheinungsbild scheint es eine richtige Wohlfühl Schule<br />
geworden zu sein.<br />
Wie schon angedeutet, sah das gute alte KHG zu meiner Zeit völlig<br />
anders aus. Von außen war es ein kalter hellblauer Kachelbau.<br />
„Wie eine überdimensionale Bedürfnisanstalt“, bemerkte damals<br />
mein Schulfreund Peter. Aber unsere Bedürfnisse waren eigentlich<br />
nicht wirklich vorgesehen. Hier sollte wohl nur Wissen vermittelt<br />
werden, und nichts sollte davon ablenken.<br />
Doch nicht nur die Schule, sondern auch die Zeit war natürlich<br />
ganz anders. In der Gesellschaft herrschte fast so etwas wie Krieg<br />
zwischen den Generationen. Als ich aufs Gymnasium kam, tobte<br />
gerade die 68er-Revolution. Die Jugend wehrte sich gegen die<br />
überkommenen Wertvorstellungen der Vorkriegs-Generation und<br />
die oft noch recht autoritäre Erziehung. Schüler und Studenten<br />
gingen auf die Barrikaden. Eltern und Lehrer waren irritiert.<br />
Eines Morgens hieß unsere Schule KARL-LIEBKNECHT-UND-<br />
ROSA-LUXEMBURG-GYMNASIUM. Jemand hatte über Nacht<br />
KONRAD HERESBACH mit dicker roter Farbe überpinselt und den<br />
neuen Namen mit der gleichen roten Farbe darunter geschrieben.<br />
Damals interessierte ich mich noch nicht für Politik. Ich weiß nur<br />
noch, dass alle Erwachsenen deswegen in heller Aufregung waren.<br />
Der große Wortführer unter den Schülern hieß Konrad Timm. Noch<br />
heute habe ich ein undeutliches Bild vor Augen, wie er mit seinem<br />
alten, langen Ledermantel über den Schulhof fegte. Für den Rest<br />
meiner Schulzeit wurde das KHG dann in ganz Mettmann das<br />
„rote“ Gymnasium genannt.<br />
Ein paar Klassen über mir warfen Schüler die Stühle aus dem<br />
Fenster und richteten die Klasse mit Sperrmüll-Sofas ein – wenn<br />
ihr so wollt, war das ein erster Versuch einer individuelleren<br />
Gestaltung. Als ich in der Oberstufe war, kämpften wir für eine<br />
Raucher-Zone und einen Aufenthaltsraum.<br />
Auch damals gab es natürlich viele Lehrer, die auf unserer Seite<br />
standen. Die meisten Forderungen der Schüler nach mehr<br />
Wahlmöglichkeiten und Mitbestimmung sind heute längst Realität.<br />
Aus meiner gesamten Schulzeit habe ich übrigens, außer den<br />
Zeugnissen, nur ein einziges Blatt Papier aufgehoben. Es ist<br />
mittlerweile ganz vergilbt und an den Rändern ausgefranst und<br />
stammt aus dem Lateinunterricht bei Herrn Meyer. Darauf steht:<br />
Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris. Nescio, sed fieri<br />
sentio et excrucior. (Na, könnt ihr das übersetzen?) Ist auch nicht<br />
so wichtig. Herr Meyer war jedenfalls ein großartiger Lehrer und ich<br />
habe mich gefreut, dass er später Schulleiter geworden ist. Und<br />
mir hatte der leidende Catull irgendwie über die schwierige Phase<br />
der Pubertät geholfen.<br />
Der spätere Direktor Manfred Meyer<br />
als junger Lehrer (1967) Foto: Dorothea Bickenbach<br />
69
Die Klasse 8L 1967 Foto: Dorothea Bickenbach<br />
Kritik am Kurssystem – Harald Pötter (Abitur 1980) hat<br />
neben positiven auch negative Erinnerungen.<br />
Klar habe auch ich im Laufe meiner Schulzeit Frust und Angst<br />
erlebt, aber dieses im durchaus normalen Umfang und zumeist<br />
selbst hervorgerufen. Bei weitem überwogen hat, mit Ihren pädagogischen<br />
Worten gesprochen, das Gefühl von Anerkennung,<br />
Wertschätzung, Geborgenheit im Klassengefüge sowie – in Maßen<br />
– Erfolg durch Anstrengung. Ob dies zu einem wachsenden<br />
Selbstwertgefühl und einer Entwicklung der eigenen Persönlichkeit<br />
geführt hat, lässt sich schwer direkt der Schule zuordnen. Sicher<br />
war das KHG in Summe der Lehrer und Mitschüler daran beteiligt.<br />
Anekdoten lassen sich viele erzählen, einige besitzen durchaus<br />
prägenden Charakter. Von letzteren sind mir in bleibender Erinnerung,<br />
und dies in positiv prägender Form, Begebenheiten mit<br />
den „Schulmännern“ Olmesdahl, Wissing, Mank und Grützmacher<br />
geblieben. Sie waren, jeder auf seine Art, hervorragende<br />
Pädagogen und damit sicherlich prägend für meine Persönlichkeit.<br />
Der (auch sonst hervorragende) Geschichtsunterricht von Herrn<br />
Prokasky hat mich durch eine Episode sehr geprägt: Er hat<br />
uns in der neunten oder zehnten Klasse das Programm eines<br />
neuen staatlichen Freizeitangebotes für Jugendliche vorgelegt,<br />
verbunden mit der Frage, ob wir dort Mitglied werden wollen. Im<br />
Ergebnis wären 8 von 10 Jungen Mitglied der Hitlerjugend<br />
(des Dritten Reiches) oder der Gesellschaft für Sport und<br />
Technik (der DDR) geworden. Diese Erfahrung, dass auch<br />
ich bzw. wir bei gegebenen Umständen zu den Mitläufern<br />
totalitärer Regime geworden wären, hat meine Einstellung<br />
zur retrospektiven Beurteilung von „Tätern“ sehr differenziert<br />
werden lassen. [...]<br />
Zum Glück nicht geprägt haben mich, ohne Namen zu<br />
nennen, Lehrer, die pädagogisch ungeschickt bis unfähig<br />
oder sogar faul waren. Von ersteren war mein Jahrgang<br />
insbesondere in der Mittelstufe in den Naturwissenschaften<br />
betroffen (Physik, Chemie, Biologie und Mathe). Das<br />
dadurch eingetretene Manko in meiner naturwissenschaftlichen<br />
Ausbildung habe ich dann mit viel Mühe im Studium<br />
ausgleichen müssen. Auf letztere Gruppe trafen wir zum<br />
Glück nur im Fach Erdkunde. [...]<br />
Und zum Schluss noch eine Schelte über das Kurssystem:<br />
Unser Jahrgang hat sicherlich eines der schmalbrüstigsten<br />
Abiture abgelegt, die jemals in NRW abgelegt worden<br />
sind. Als Schüler, der das Lernen nach Bedarf (nur nicht<br />
zu viel lernen) sicherlich perfekt beherrscht hat, habe ich<br />
davon sicherlich profitiert. Rückblickend, nach einigen<br />
Studienjahren und vielen Berufsjahren, ist meiner Ansicht<br />
das Kurssystem denkbar ungeeignet. Was wir brauchen,<br />
ist eine breite, fundierte Allgemeinbildung und keine frühe<br />
70<br />
Spezialisierung. Dass ich meinen Berufsweg gehen konnte, liegt<br />
nicht zuletzt an der in meinen Augen trotz der o. g. systembedingten<br />
Mängel guten Ausbildung am KHG.<br />
Zum Abschluss will ich noch eine Beobachtung loswerden:<br />
Zumindest bei meinem Jahrgang ist es dem KHG in hervorragender<br />
Weise gelungen, Jungen und Mädchen zusammen zu<br />
unterrichten. Geschlechterspezifika haben bei uns im Unterricht in<br />
meiner Erinnerung keine Rolle gespielt. Anerkennung von Leistung<br />
war an diese selbst und nicht an das Geschlecht gebunden. Da<br />
habe ich bis heute leider viele andere „Schulen“ bemerken müssen.<br />
Tutorengruppen – Reiner Nett (Abitur 1986) vergleicht<br />
Schule und „Leben“.<br />
Spontan fallen mir ein paar Dinge ein, die ich vom KHG in Erinnerung<br />
behalten habe. Diese Erinnerung ist in den Jahren immer<br />
mal wieder in Erscheinung getreten:<br />
1. Das KHG hat meine naturwissenschaftliche Ausprägung stark<br />
beeinflusst und gefördert. Mathe- und Physikleistungskurs, Mathe<br />
fast durchgängig bei Herrn Engels, der immer hart und gerecht war.<br />
Hier habe ich wohl eine Menge gelernt. Für mein Ingenieurstudium<br />
hat es als Vorbereitung gereicht.<br />
2. Meine Leidenschaft (leider nicht zum Berufsteil geworden)<br />
war das Fach Kunst. Und hier hatte ich Frau Herder-Steen.<br />
Sie war sehr engagiert, und ich denke noch sehr gerne an die<br />
Aufgabenstellungen und ihre Unterstützung zurück. Einfach unglaublich!<br />
3. Es gab so was wie Tutorengruppen. Man traf sich in der Freizeit,<br />
hatte einen Vertrauenslehrer dabei und plauschte außerhalb<br />
des Schulalltages. Fand ich sehr gut, und wir konnten so manche<br />
Themen mit dem Lehrer besprechen. Bei mir war das Herr Bergs.<br />
Es war eine tolle Truppe und ein toller „vertrauter“ Lehrer.<br />
Manche Dinge sind auch gegenteilig zu sehen: War in Sprachen<br />
eher schwach (gemäß Lehrermeinung); in der Oberstufe zunehmend.<br />
Jedoch wurde im Beruf bisher mein Englisch vielfach<br />
gelobt. Das finde ich schon recht amüsant. War mündlich<br />
generell eher schwach. [...] Kann nicht so schlimm gewesen<br />
sein. Habe schon viele Vorträge gehalten und alle Diplom- sowie<br />
Promotionsprüfungen großenteils mündlich abgelegt, und da<br />
wurde mir das Gegenteil bescheinigt. So ist das mit der Schule.<br />
– Ich freue mich auf das Fest!<br />
Eine 11. Klasse des Realschulaufbauzweiges 1972<br />
Im Hintergrund das Drahtgitter, das die Fenster<br />
des Seitentrakts vor den Fußbällen schützte. Foto: D. Bickenbach
„Sport war die Hölle!“ – Guido Rapp (Abitur1995) berichtet<br />
auch von seinen Schwierigkeiten.<br />
Bei mir war der KHG-Besuch etwas ganz Besonderes. Ich bin<br />
nach der zehnten Klasse von der Städt. Realschule in Mettmann<br />
aufs KHG gewechselt, obwohl viele Leute gesagt haben, das<br />
packst du eh nicht! In der Tat habe ich auf dem KHG erst einmal<br />
eine herbe Bauchlandung hingelegt. Besonders die Mathe-,<br />
Englisch- und Französischnoten sackten um drei Noten nach<br />
unten. Aber ich habe mich intensiv bemüht und mit Nachhilfe und<br />
einer starken mündlichen Beteiligung die Noten wieder verbessert,<br />
sehr zur Freude von einigen Lehrern, die mich unterstützten und<br />
anspornten. [...]<br />
Meine Leistungskurse haben auch sehr viel Spaß gemacht, auch<br />
wenn ich es Herrn Blümner in den Erdkundeklausuren nie recht<br />
machen konnte, was mit entsprechenden Noten quittiert, aber<br />
von mir mit entsprechendem mündlichem Ausgleich wettgemacht<br />
wurde. Besonders der Bio-LK bei Herrn Beeg hat mir viel für mein<br />
jetzt kürzlich abgeschlossenes Zahnmedizinstudium gebracht. Ich<br />
erinnere mich noch, wie er in einer Stunde mal gesagt hat, dass<br />
er keinem empfiehlt, Medizin zu studieren. Dafür würde unser<br />
Wissen nicht ausreichen! Es hat doch gereicht. Ein Dank an Sie,<br />
Herr Beeg! [...}<br />
Aber ein Kapitel des KHG ist mir immer noch negativ in Erinnerung.<br />
Ich erinnere mich an all die Sportstunden, in denen ich, wenn<br />
überhaupt, erst als letzter gewählt wurde, man ohne mich zu spielen<br />
begann, obwohl ich noch nicht gewählt war, mein Sportlehrer<br />
mich auf mein enttäuschtes Fragen, wo ich spielen sollte, unwillig<br />
in eine Gruppe stopfte, was diejenige Gruppe mit lautem Stöhnen<br />
quittierte. [...] Der Sport war manchmal echt die Hölle. Ich habe<br />
mir stundenlang überlegt, was ich tun könnte, dass das endlich<br />
aufhört. Aber mir fiel nichts ein. Leider. Auch die Nettigkeit vieler<br />
anderer hing von der Tagesform ab. Anfangs wurde sogar mein<br />
Fahrrad auf den Kopf gestellt und demoliert. Aber in diesem<br />
Schreiben habe ich mich für immer zum letzten Mal dazu geäußert.<br />
Ich vergebe euch und habe euch bei den vielen letzten<br />
Stufentreffen die letzten Jahre auch anders kennen gelernt. Ich<br />
war sehr froh zu sehen, dass Menschen sich auch verändern können.<br />
[...] Insgesamt möchte ich aber sagen, dass ich charakterlich<br />
und mit meinem Selbstbewusstsein am KHG gewachsen bin.<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz habe ich mein Abitur bestanden [...].<br />
Besonders hatte ich mich bei der Zeugnisübergabe durch Frau<br />
Leder darüber gefreut, dass bei mir auch durch meine Mitschüler<br />
lauter geklatscht wurde, weil ich es geschafft habe, was vieles<br />
ausgeglichen hat! Danke.<br />
Das KHG hat mich sehr gut auf mein Studium vorbereitet, und<br />
ich konnte vieles anwenden. Selbst mit meinem, für viele andere,<br />
schlechten Abi-Schnitt bekam ich direkt nach dem Zivildienst<br />
einen Zahnmedizinstudienplatz in Mainz und habe mein Examen<br />
am 19. 12. 2003 gut bestanden. Die Zeit im KHG, auch wenn<br />
es nur drei Jahre waren, haben mich sehr geprägt. So habe ich<br />
auch gelernt, mich im Studium durchzusetzen und meine Ziele zu<br />
erreichen. [...]<br />
Manfred Weise unterrichtet seit 1971 am Konrad-Heresbach-<br />
Gymnasium. Zusammen mit Herbert Prokasky hat er 1996<br />
die Festschrift zur Erinnerung an Heresbachs 500. Geburtstag<br />
(„Versuch einer Annäherung“) und 2004 die Festschrift zum 100jährigen<br />
Schuljubiläum („Ausblick und Rückblick“) herausgegeben.<br />
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71
Metzgerei Jommersbach<br />
Beim Aufräumen fand ich diese beiden Bilder.<br />
Es handelt sich hier um die alte Metzgerei Jommersbach, die sich<br />
an der Ecke Wallstr. / Neanderstraße befand (die Haustüre kann<br />
man sich heute noch besehen am Eckhaus am Markt, früher<br />
Schlosserei Müller).<br />
Meine Oma war eine geborene Jommersbach. Mein Vater war<br />
dort beschäftigt, wie auf dem unteren Bild zu sehen. Eine kleine<br />
Episode möchte ich dazu erzählen, die immer wieder die Runde<br />
machte, wenn wir zusammen waren.<br />
Früher vvurde ja in allen Metzgereien am Montag geschlachtet.<br />
Vorher wurden die Tiere auf dem Hof betäubt. Nun muss bei<br />
einem Bullen dies falsch gemacht worden sein, denn dieses<br />
Tier ging plötzlich laufen. Hinter der Metzgerei schloss sich die<br />
Anlage der Gärtnerei Bösche an, die sich bis zum Königshof<br />
erstreckte. Genau diese Richtung suchte sich das Tier aus. Man<br />
kann sich vorstellen, was da alles zertrampelt wurde, da auch die<br />
Belegschaft Jommersbach hinter dem Tier herlief. Am Königshof<br />
schließlich war die Flucht zu Ende. Mit vereinten Kräften wurde das<br />
Tier zur Schlachtbank zurückgebracht.<br />
72<br />
Von Heinz Kaczmarek<br />
Böse Zungen behaupteten damals, dass der Gewinn dieses Tieres<br />
in die Kasse von Gärtner Bösche geflossen ist. Metzgerei Jommersbach Foto: Heinz Kaczmarek<br />
Vater Valentin Kaczmarek in der Mitte Foto: Heinz Kaczmarek
Mettmann, wie hast du<br />
dich verändert !<br />
Auch die Organisatoren der ehemaligen Schüler (Jahrgänge 1936-<br />
1938) der Katholischen Schule Gartenstraße, Mettmann, waren<br />
sich schon im Frühjahr einig: „Anlässlich der 1100 Jahr-Feier der<br />
Stadt Mettmann lassen wir uns für unsere Ehemaligen etwas einfallen.“<br />
Unter dem Motto „Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus“<br />
wurden alle ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler der<br />
Klasse mit ihren Partnern für Samstag, den 10. Juli, 11 Uhr in<br />
den „Brauereiausschank Frankenheim“ auf dem Jubiläumsplatz<br />
eingeladen.<br />
Die Freude der Organisatoren war groß, denn 63 Personen waren<br />
der Einladung gefolgt. Es gab allseits ein fröhliches Begrüßen<br />
und Erkennen (viele hatten sich Jahre nicht gesehen) und der<br />
Geräuschpegel stieg beim Erzählen alter Erinnerungen und neuer<br />
Ereignisse entsprechend an. Selbst Bürgermeister Nowodworsky,<br />
der seine ausländischen Gäste im Nebenraum betreute, ließ es<br />
sich nicht nehmen, einige Begrüßungsworte zu sprechen. Er<br />
wünschte allen einen schönen Verlauf des Treffens und bat ausdrücklich<br />
darum, die Daumen zu drücken, damit beim Festzug die<br />
Sonne lacht, was leider nicht half, wie wir heute wissen. Freddi<br />
Teige sorgte mit der Drehorgel für die musikalische Untermalung<br />
des Treffens.<br />
Nach dem Mittagessen fuhr ein Reisebus vor, und die Teilnehmer<br />
wurden zu einer Rundfahrt durch die neu entstandenen <strong>Mettmanner</strong><br />
Wohn- und Gewerbegebiete eingeladen, die vielen in ihren jetzigen<br />
Ausmaßen noch fremd waren. Helmut Kreil hatte sich bereit erklärt,<br />
auf der Fahrt sachkundig die Entwicklung der neuen Gebiete zu<br />
Im Gespräch mit unserm Bürgermeister Foto: Bernd Battenstein<br />
Von Bernd Battenstein<br />
Freddi Teige mit der Drehorgel Foto: Bernd Battenstein<br />
erläutern und erheiterte die Teilnehmer mit so manchem Döneken<br />
aus seinem reichen Fundus. So erfuhren die Mitfahrer nebenbei<br />
noch so einiges Nette und Kuriose über die ortsansässigen Bauern<br />
und Bewohner sowie die Siedlungspolitik vergangener Jahre.<br />
Die Fahrt begann im Industriegebiet Röttgen, ging weiter durch<br />
Mettmann-Süd, von dort zum Laubacher Feld, Freistein und<br />
Champagne. Von dort über die K 18 nach Metzkausen, die<br />
Rundfahrt duch Mettmann Foto: Bernd Battenstein<br />
73
Kantstraße, durch den neuen Wohnpark Lindenbeck,<br />
die Siedlung Löffelbeck und zum Abschluss durch den<br />
Ortsteil Obmettmann zurück zur Stadt.<br />
Alle Teilnehmer waren sich einig, auch eine Fahrt<br />
durch Mettmann ist hoch interessant. Man bedenke,<br />
zur Schulzeit der Gruppe zählte Mettmann 14-15 000<br />
Einwohner, heute hat es sich mehr als verdoppelt.<br />
Diese neue Ausdehnung so kompakt in wenigen<br />
Stunden gezeigt zu bekommen war besonders für die<br />
heute nicht mehr in Mettmann Lebenden überwältigend.<br />
Wo früher noch Natur war, leben und arbeiten<br />
heute Menschen.<br />
Nach einem anschließenden kurzen Rundgang bewunderten<br />
alle den von den „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>n“ gestifteten<br />
Löffelschleifer in Bronze und waren begeistert.<br />
Helmut Kreil konnte als Dank für die Betreuung acht<br />
neue Mitgliedsaufnahmen für die „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>“<br />
entgegen nehmen (der größte Teil ist schon Mitglied),<br />
und so ging für alle ein schöner Nachmittag zu Ende.<br />
Aber nicht für alle endete der Tag hier, viele verteilten<br />
sich auf die <strong>Mettmanner</strong> Lokalitäten und verbrachten<br />
dort noch schöne gemeinsame Stunden.<br />
Man verabredete sich für den nächsten Tag, um 1100<br />
Jahre auf der Straße zu feiern und den Festzug zu<br />
genießen. Leider öffnete der Himmel seine Schleusen,<br />
und vor lauter Regenschirmen war an ein fröhliches<br />
Wiedersehen nicht mehr zu denken. Trotz allem aber<br />
war der Anlass, 1100 Jahre Mettmann, ausschlaggebend<br />
für ein gelungenes Wiedersehen in einer sich so<br />
gewandelten Heimatstadt.<br />
Fazit: „Mettmann, wie hast du dich verändert, aber wir<br />
möchten dich trotzdem nicht missen!“<br />
74
Ökumenischer Arbeitskreis<br />
Eine Welt e.V.<br />
Verkauf der Produkte Foto: Privat<br />
Kehren wir zu den Anfängen des Arbeitskreises zurück. Am<br />
Anfang stand die Information über die Situation der Menschen<br />
in der „Dritten Welt“ im Mittelpunkt, wie z. B. die Begleitung<br />
der Bewegung gegen die Apartheidpolitik („Keine Früchte aus<br />
Südafrika“). Aber auch zur Christlichen Friedensbewegung bestand<br />
ein enger Kontakt. Und genauso ist heute den Mitgliedern des<br />
Arbeitskreises die Information über die Lebensbedingungen der<br />
Menschen in der „Dritten Welt“ wichtig, wie z. B. Umweltprobleme,<br />
Kinderarbeit und Kindersoldaten, Kinderprostitution und vor allem<br />
die dortigen Arbeitsverhältnisse.<br />
Für fast jedes Produkt aus dem Laden gibt es ein Faltblatt im<br />
Geschäft, in dem man sich über die Verhältnisse der Produzenten<br />
und deren Lage informieren kann. Außerdem startete der Arbeitskreis<br />
in den rund 35 Jahren immer wieder Projekte und Aktionen, um den<br />
Bürgern die Situation der Menschen in den Entwicklungsländern<br />
vor Augen zu führen und um Hilfsbereitschaft bei den Bürgern<br />
zu werben. Man veranstaltete zahlreiche Vortragsabende in<br />
den Kirchengemeinden und in der Stadthalle, teilweise mit dem<br />
BUND, der Lokalen Agenda 21 und der VHS Mettmann/Wülfrath<br />
zusammen, u. a. mit dem bekannten Filmschauspieler Karl-Heinz<br />
Böhm und dem Landtagsabgeordneten Dr. Uwe Holz. Man<br />
arrangierte zahllose Infostände in der Fußgängerzone unserer<br />
Stadt, versorgte Schulklassen, Konfirmanden- und andere<br />
Gruppen mit Informationsmaterial zu speziellen Themen wie zum<br />
Beispiel Kinderarbeit, Kindersoldaten, Regenwald, Genfood usw.<br />
Gleichzeitig unterstützte man an verschiedene Politiker gerichtete<br />
Petitionen für eine gerechtere Welt.<br />
1974 veranstaltete man ein Preisausschreiben, um für tibetanische<br />
Kinder Paten zu finden, 1999 zusammen mit dem Förderverein<br />
der Hans–Helmich–Schule auf dem Benninghof den Wettbewerb<br />
„<strong>Mettmanner</strong> Schüler sammeln Kinderbrillen für Schüler in Afrika“.<br />
Insgesamt wurden damals von den Schulen in Mettmann über<br />
1300 Brillen (einschließlich Erwachsenenbrillen) gesammelt. Bei<br />
den meisten Aktionen, die der Ökumenische Arbeitskreis startete,<br />
wurde er von der Presse in Mettmann wohlwollend unterstützt.<br />
Wer sich die Mühe macht, die Berichte der <strong>Mettmanner</strong> Zeitungen<br />
Von Lothar Lucks<br />
von 1970 bis 2003 zu studieren, der wird verstehen, dass hier<br />
nicht alle Aktivitäten und Projekte des Vereins genannt werden<br />
können.<br />
Auf das letzte große Projekt soll aber noch hingewiesen werden.<br />
Zusammen mit dem Weltladen-Dachverband, Misereor, Brot für die<br />
Welt und 28 weiteren Organisationen setzte sich der Arbeitskreis<br />
für das Projekt „Gerechtigkeit jetzt“ ein. Mit dem Vorhaben sollten<br />
die neu gewählten Europaabgeordneten gewonnen werden, sich<br />
für einen gerechteren Welthandel einzusetzen.<br />
Der Ökumenische Arbeitskreis ist zwar politisch und kirchlich unabhängig,<br />
dennoch unterstützen die beiden großen Konfessionen den<br />
Eine Welt Laden. So werden unter anderem in drei evangelischen<br />
Kirchen nach dem Gottesdienst Waren aus dem Weltladen angeboten<br />
und verkauft, und in zwei evangelischen Gemeindehäusern<br />
und im Begegnungskaffee stammt der dort getrunkene Kaffee<br />
aus dem Weltladen. Außerdem wird der Eine Welt Laden immer<br />
wieder von den beiden Kirchen bei Gemeindefesten und -feiern<br />
eingeladen, sich mit einem Verkaufsstand zu beteiligen. So ist<br />
man auch ständig Gast beim Weltgebetstag der Frauen sowie bei<br />
Feierlichkeiten im Caritasstift und im St. Elisabeth Haus. Auch war<br />
es selbstverständlich, dass man am <strong>Mettmanner</strong> Kirchentag in<br />
diesem Jahr dabei war.<br />
Basar im Haus St. Elisabeth, betreut von Lilo Nau Foto: Privat<br />
Das Verhältnis zur Stadt – Stadtrat und Stadtverwaltung – ist<br />
ein ambivalentes. Zwar bezeichnete Bürgermeister Ottokar Iven<br />
schon am 11. Mai 1996 den Ökumenischen Arbeitskreis 3. Welt<br />
als „eine feste Bezugsgröße unserer Stadt“. Jedoch lehnten Rat<br />
und Verwaltung zunächst am 8. Oktober 1996 das Ersuchen des<br />
Arbeitskreises um einen Zuschuss aus dem zweckgebundenen<br />
Topf: „Förderung kommunaler Projekte zur Entwicklungszusammenarbeit“<br />
für seine Arbeit ab. Diesen hatte das Land NRW der<br />
Stadt Mettmann mit 19 000 DM für 1996 zur Verfügung gestellt.<br />
Daraufhin mobilisierte zu Recht der Arbeitskreis die Staatskanzlei<br />
und das Innenministerium in Düsseldorf sowie die Presse in<br />
Mettmann. Das bewog den Rat dazu, am 17. Dezember 1996 mit<br />
großer Mehrheit dem Antrag des Arbeitskreises zuzustimmen und<br />
75
Seit einem Jahr heißt die neue Anschrift: Mittelstraße 5 Foto: Privat<br />
ihm für 1997 einen Zuschuss von 3 000 DM zu bewilligen. In den<br />
8 Jahren sind dem Ökumenischen Arbeitskreis inzwischen 17 800<br />
DM und 1946 Euro von der Stadt aus dem zweckgebundenen<br />
Topf für „Kommunale Entwicklungsarbeit“ für seine Arbeit bewilligt<br />
worden.<br />
Trotz mehrerer Vorstöße aus dem Arbeitskreis und von einigen<br />
Abgeordneten des Rates, ist es bisher jedoch nicht gelungen,<br />
dass man im <strong>Mettmanner</strong> Rathaus Getränke aus fairem Handel<br />
anbietet, wie dies im Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten,<br />
geschieht.<br />
Im April dieses Jahres sagte Bürgermeister Bodo Nowodworski<br />
jedoch – trotz der finanziellen Situation der Kreisstadt – dem<br />
Arbeitskreis zu, die Möglichkeiten für fair gehandelte Getränke<br />
im Rathaus noch einmal zu überprüfen. Außerdem soll auf<br />
der Homepage der Stadt unter „Vereine“ ein Link für den<br />
Ökumenischen Arbeitskreis Eine Welt e. V. eingerichtet werden.<br />
In den rund 35 Jahren machte der Eine Welt Laden eine positive<br />
Entwicklung durch. So wurde die Verkaufsfläche ständig vergrößert,<br />
das Sortiment der Waren erweitert sowie die meisten Lebens-<br />
und Genussmittel auf Bio umgestellt. Dadurch konnte auch der<br />
Umsatz wesentlich gesteigert werden.<br />
Nach dem Abzug aller Unkosten für den Laden wie Miete, Heizung,<br />
Strom usw. (die Mitglieder des Ökumenischen Arbeitskreises Eine<br />
Welt e. V. arbeiten übrigens alle ehrenamtlich) spendete der als<br />
gemeinnützig anerkannte Verein aus dem Erlös des Ladens und<br />
aus den ihm zugedachten Spenden von 1996 – 2003 insgesamt<br />
51 605,47 Euro bzw. 100 931,52 DM an Institutionen wie die<br />
Christliche Initiative Romeo, die Kindernothilfe, Misereor, Pro Asyl,<br />
die Kampagne Solidarität mit Frauen in Not (Solwodi) u. a.<br />
Wird allein schon durch den Verkauf von fair gehandelten Waren<br />
vielen Kleinbauern und Kleinarbeitern ein fairer Preis und somit<br />
eine Existenz garantiert (im Vergleich zu den großen Konzernen,<br />
die mit Dumpingpreisen arbeiten und die Produzenten ausbeuten),<br />
kommt beim Kauf von fair gehandelten Produkten im Eine Welt<br />
Laden in Mettmann hinzu, dass der gesamte Erlös auch in Projekte Durchs Fenster geschaut Foto: Privat<br />
76<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“ in die Entwicklungsländer fließt.<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich für eine gerechtere<br />
Welt einsetzen wollen, sind immer gefragt und herzlich willkommen.
Noch einmal : Jubilare der Firma Wolters<br />
Die Reaktion auf das Foto unserer Heimatfreundin Gerda Klostermann mit Jubilaren der Firma Peter Wolters war überwältigend.<br />
Die Namen sind nun so gut wie alle bekannt. Es schrieben uns: Hermann-Josef Schorn, der bei der Namenssuche<br />
Paul Herz und Josef Metz beteiligte. Hans Lieten konnte sogar die Berufe der Jubilare noch feststellen. Hans Walter Schmidt<br />
kannte eine Menge der Abgebildeten. Bruno Hilscher aus Haan half uns ebenso weiter wie Pfarrer Rolf Breitenbruch aus<br />
Engelskirchen, der mit Hilfe seiner fast 92-jährigen Mutter versuchte, einige Kollegen seines Vaters zu identifizieren.<br />
1<br />
34<br />
2<br />
35<br />
3<br />
36<br />
4<br />
37<br />
33<br />
5<br />
Wir danken ganz herzlich den eifrigen Lesern der <strong>Medamana</strong>.<br />
38<br />
32<br />
6<br />
39 40<br />
31<br />
7<br />
30<br />
8<br />
29<br />
9<br />
28<br />
41 42 43 44<br />
10<br />
11<br />
1. Karl Höffgen, 2. Eiker, 3. Jacob, 4. Alfred Olmesdahl, 5. Norbisrath, 6. Hausmann, 7. Hausmann, 8. Hunold, 9. Kortmann, 10. H. F.<br />
Bovensiepen, 11. P. R. Bovensiepen, 12. Ewald Hast sen., 13. Hüttemann, 14. Engelking, 15. Albert Litz, 16. Fobbe, 17. Fürst, 18.<br />
Mertens, 19. Dorp , 20. Otto Petri, 21. Derwort, 22. Schöneberg, 23. ?, 24. Hast, 25. Fritz Kohmann, 26. Alois Herz, 27. Franz Weinbach,<br />
28. Breitenbruch, 29. Theodor Erkens, 30. Abshoff, 31. Theiß, 32. Richard Fürst, 33. Olmesdahl, 34. Neuhaus, 35. Mauermann, 36. Robert<br />
Leimann, 37. Heise, 38. Paul Erkens, 39. Thiel, 40. Nickel, 41. Liesenfeld, 42. Anton Werner, 43 Mauermann, 44. Weier, 45. Klinkhofer.<br />
12<br />
13<br />
2 7<br />
26<br />
15<br />
14<br />
4 5<br />
2 5<br />
16<br />
17<br />
23<br />
24<br />
18<br />
Offsetdruck K.Waßer<br />
Bahnstraße 16 • 40822 Mettmann<br />
Tel. 2 44 69 • Fax 2 29 71<br />
E-mail: info@druckerei-wasser.de<br />
Privat- und Geschäftsdrucksachen<br />
Öffnungzeiten:<br />
Mo-Do 8 00 - 18 00 Uhr u. Fr. 8 00 - 16 00 Uhr<br />
19<br />
20<br />
22<br />
21<br />
77
78<br />
Inhaltsverzeichnis <strong>Medamana</strong><br />
Viele Mitglieder sammeln die Ausgaben unserer <strong>Medamana</strong>. Je nach Sammelrhythmus<br />
sind wieder 5 beziehungsweise 10 Jahre vorbei. Um Druckkosten zu sparen, bieten<br />
wir denen, die solch ein Exemplar benötigen, auf Bestellung kostenlos ein<br />
Inhaltsverzeichnis an. Bitte füllen Sie die folgenden Zeilen aus und geben Sie die<br />
Bestellung bei den Vorstandsmitgliedern oder im Stadtgeschichtshaus zu den<br />
bekannten Öffnungszeiten ab. Sollte Ihnen das Zerschneiden der <strong>Medamana</strong> zu<br />
schade sein, können Sie natürlich auch auf einem normalen Papierbogen Ihre<br />
Bestellung aufgeben. Diese sollte so ausschauen:<br />
Ich wünsche ein Inhaltsverzeichnis der <strong>Medamana</strong><br />
---- Jahrgang 1999 bis 2003 ---- Jahrgang 1994 bis 2003<br />
Name: Mitglieds-Nr. (siehe Anschrift Aufkleber)<br />
Vollständige Anschrift<br />
Was macht eigentlich ….<br />
Klaus Jettke<br />
im Vorstand bei uns <strong>Aule</strong>n?<br />
Er kam vor Jahrzehnten aus Schlesien nach Mettmann. Viele Jahre war er als Lehrer<br />
an der <strong>Mettmanner</strong> Hauptschule tätig. Zunächst war Klaus Jettke im Bürger- und<br />
Verkehrsverein aktiv, der neben den „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>n“ existierte. Es war der<br />
Verdienst von Willi Breuer, die Fusion mit unserem Verein zu verwirklichen.<br />
Dahinter steckte die weise Entscheidung, dass man sich nur „gegenseitig auf die Füße<br />
treten könne“, wenn zwei Vereine mit ungefähr gleichen Zielen nebeneinander existierten.<br />
Unser Vorstandsmitglied ist über seine Frau mit den „Hüttens“ verwandt, so war es<br />
keine Frage, dass Horst G. Hütten, der Baas, ihn, als er pensioniert war, fragte, ob er<br />
nicht bei uns im Vorstand mitarbeiten wolle. Das macht er nun seit 1987. Ehrenamtlich,<br />
versteht sich, macht er Dienst im Stadtgeschichtshaus und zeigt den Gästen die<br />
Schätze, die dort gesammelt sind. Mitverantwortlich ist er für die beliebten Tagesfahrten<br />
und die Jahresfahrt der „<strong>Aule</strong>n“. Damit Ihre <strong>Medamana</strong> möglichst fehlerfrei und pünktlich<br />
ins Haus kommt, liest er den Andruck und organisiert den Versand. „Mettmann ist<br />
meine zweite Heimat geworden“, bekennt er, „ich fühle mich hier wohl, deshalb engagiere<br />
ich mich für diese Stadt.“ Vor zwei Jahren wurde er von der Stadtgemeinde für<br />
seine ehrenamtliche Tätigkeit ausgezeichnet.
Danke<br />
Helga Busch, Englischlehrerin der Volkshochschule Mettmann-Wülfrath,<br />
besuchte mit ihrem Kurs das Stadtgeschichtshaus. Unser Vorsitzender Helmut Kreil<br />
führte die Damen und erhielt ein dickes Lob, denn Helga Busch schreibt:<br />
„Lieber Herr Kreil, im Namen meiner Gruppe möchte ich<br />
mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken für zwei sehr interessante<br />
und liebevoll gestaltete Nachmittage. Sie haben<br />
mir so viel Freude gemacht. Einige Teilnehmer baten mich<br />
ausdrücklich, Ihnen und der gesamten“Mannschaft“ ein<br />
großes Lob und ein herzliches „Danke“ auszudrücken. Ich<br />
kann mich dem nur anschließen.<br />
Auch ich sehe Mettmann jetzt - obwohl ich schon 20 Jahre<br />
hier wohne - mit ganz anderen Augen.<br />
Auch Kinder aus Mettmann sagen Danke.<br />
Helmut Kreil führt durch das Stadtgeschichtshaus Foto: Privat<br />
Licht- Kraft-Heizung-Kommunikationsanlagen<br />
ELEKTROTECHNIK seit 1939<br />
ELEKTRO<br />
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Tel+Fax 0 21 04 / 7 59 09<br />
Jörissenstr. 2 . 40822 Mettmann<br />
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80<br />
Unsere Heimatfreundin Anita Hütten hat mit Ihrer Geburtstagshymne wieder einmal ins Schwarze getroffen:<br />
„Ein kleines Geburtstagsständchen für meine Heimatstadt !<br />
Jeder kann es mitsingen. Die Freudenhymne für Europa gilt auch für unsere kleine Stadt. Beethoven wird nichts dagegen haben.<br />
Wer Geburtstag hat hinieden,<br />
wird geehrt mit Hochgesang.<br />
Wem elfhundert Jahr’ beschieden,<br />
dem gebührt der Glocken Klang.<br />
Elf Jahrhundert sind vergangen,<br />
seit ein Mensch von dir bericht’,<br />
seit dein Leuchten angefangen<br />
aus dem Dunkel der Geschicht’.<br />
Liebe Frau Thielen,<br />
Geburtstagshymne<br />
Von Anita Hütten<br />
Also singe, wem Gesang gegeben, auf die Melodie: „Freude, schöner Götterfunken ...“<br />
<strong>Medamana</strong>, grün umschlungen<br />
von den sanften berg’schen Höh’ n,<br />
hast die Freiheit dir errungen<br />
stolz aus Fron und Herrenlehn.<br />
Sahst viel Tränen, sahst viel Freuden,<br />
sahst viel menschliches Geschick,<br />
Krieg und Frieden, Lust und Leiden<br />
und so manches stille Glück.<br />
Ein Brief aus Flensburg<br />
Irene Meloch hat unserem Vorstandsmitglied einen wirklich netten Brief geschrieben.<br />
Wie man sieht, gibt es selbst in Flensburg noch Erinnerungsstücke an die alte Heimat.<br />
Haben Sie schon einmal nachgeschaut, ob da noch etwas für<br />
unser Stadtgeschichtshaus schlummert? - Wir würden uns freuen.<br />
anbei das Kinderwaffeleisen und die Fisch-Puddingform. Als ich<br />
Sie vor ein paar Tagen anrief und fragte, ob Sie beides für das<br />
kleine Museum der „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>“ haben möchten, kam ein<br />
spontanes „ja“ von Ihnen und, darüber habe ich mich sehr gefreut.<br />
Kehrt doch beides in die Mittelstraße zurück, wo ich aufgewachsen<br />
bin.<br />
Meine Mutter hat mir auf einem Spiritusöfchen Waffeln gebacken<br />
und mir das Eisen später geschickt, als mein Sohn geboren wurde.<br />
Ich habe es fleißig weiter benutzt, allerdings auf einem Kohleherd.<br />
Wenn wir bei Oma in Mettmann zu Besuch waren, gab es<br />
zum Nachtisch Pudding, gestürzt aus der Fischform. Da der<br />
„Fischpudding“ viel besser schmeckte als aus einer normalen<br />
Schale, schenkte meine Mutter mir die Form. Leider habe ich<br />
keine Enkelkinder, um die Dinge weiterzuvererben. Da kam mir der<br />
Gedanke, dass beides in Ihrer „Küche“ gut aufgehoben ist.<br />
<strong>Medamana</strong>, Garten Eden<br />
gibt es nicht auf dieser Welt.<br />
Preisen und viel schöne Reden<br />
ändern nicht, was schlecht bestellt.<br />
Neues schaffen, Altes wahren,<br />
Alt und Jung und du und ich.<br />
Erbe aus elfhundert Jahren,<br />
kleine Stadt, wir lieben dich!<br />
Waffeleisen und Fischpuddingform Foto: Privat
Ehrenplatz für historische Rathausuhr<br />
„Zum 1000-jährigen Bestehen der Stadt Mettmann gewidmet<br />
vom Landtagsabgeordneten Dr. Henry T. Böttinger, 23. Juli<br />
1904.“ Diese Inschrift auf einer weißen Emailleplatte ziert die alte<br />
Rathausuhr, die jetzt, nach fast 40-jährigem „Zwischenlager“ bei<br />
der Firma Kortenhaus, pünktlich zur 1100-Jahr-Feier Mettmanns<br />
wieder einen ihr gebührenden Ehrenplatz gefunden hat.<br />
Landtagsabgeordneter Dr. Henry T. Böttinger hat der Stadt<br />
Mettmann übrigens nicht nur die Rathausuhr geschenkt, sondern<br />
auch mit einer 5-stelligen Spende dafür gesorgt, dass 1904 zum<br />
Wohle der gesamten Bürgerschaft vom Grafen Schaesberg der<br />
heutige Stadtwald angekauft werden konnte. Für diese hervorragenden<br />
Verdienste hat der Stadtrat 1904 Henry Theodor Böttinger<br />
die Ehrenbürgerschaft verliehen. Auch der Weg zum Stadtwald<br />
trägt seinen Namen.<br />
Über sechzig Jahre hat die Rathausuhr zuverlässig ihre Dienste<br />
im Turm des Rathauses Gartenstraße 6 erfüllt, bis das Rathaus<br />
Ende der 60er Jahre dem Neubau des Evang. Krankenhauses<br />
weichen musste. Rechtzeitig vor dem Abbruch hat Ernst-August<br />
Kortenhaus die Uhr samt Glocke sichergestellt und seitdem wie<br />
einen kostbaren Schatz gehütet. Als die Firma Kortenhaus im<br />
Jahre 2003 ihr 200-jähriges Firmenjubiläum feierte, entschloss<br />
sich Ernst-August Kortenhaus, die ehemalige Rathausuhr der<br />
Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen und sie der Stadt<br />
Mettmann als Dauerleihgabe zu überlassen. Die Uhr wurde mit<br />
finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse Düsseldorf und<br />
der Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ von der<br />
Fa. Perrot-Turmuhren aufwändig restauriert. Das alte Zifferblatt<br />
(schwarze arabische Ziffern auf weißem Grund) war im Zuge der<br />
Abbrucharbeiten verschwunden, so dass ein neues Zifferblatt,<br />
das einen Durchmesser von einem Meter hat und mit 24 Karat<br />
Blattgold belegt ist, angefertigt werden musste.<br />
Seit dem 2. Juli 2004 hängt die alte Rathausuhr nun im Eingang<br />
des Rathauses und erinnert die Besucher an ihre 100-jährige<br />
Geschichte. Auch von dieser Stelle der Familie Kortenhaus ein<br />
herzlicher Dank für diese noble Geste.<br />
Historische Rathsuhr Foto: Peter Birschel<br />
Von Peter Birschel<br />
Das Gesamtwerk Foto: Peter Birschel<br />
Es geht um Ihren Namen<br />
„Namen sind Schall und Rauch“ sagt ein altes Sprichwort,<br />
doch in unserem täglichen Miteinander sind sie eine unentbehrliche<br />
Orientierungshilfe.<br />
Es ist schon peinlich, wenn ich einen anderen Menschen<br />
mit falschem Namen anspreche oder etwa bei einer<br />
Einladung den Namen falsch schreibe. Wir möchten garantieren,<br />
dass Ihr Name und natürlich auch Ihr Vorname bei<br />
den Glückwünschen, die wir regelmäßig in der <strong>Medamana</strong><br />
ausdrucken, richtig geschrieben sind.<br />
Deshalb haben wir folgende Bitte: Schauen Sie einmal auf<br />
die Rückseite der letzten <strong>Medamana</strong>, die Ihnen zugestellt<br />
wurde. Dort finden Sie Namen und Anschrift auf dem<br />
Aufkleber. Sollte etwas nicht stimmen oder sich etwas<br />
geändert haben, rufen Sie bitte unser Vorstandsmitglied<br />
Dieter Heinemann unter Telefon 7 06 23 an.<br />
Sie können ihm auch schreiben: Am Freistein 49.<br />
Vielen Dank für Ihre Mithilfe<br />
Der Schriftleiter<br />
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82<br />
Preisausschreiben der „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>“<br />
Wer hätte das gedacht … Wir waren alle erstaunt und freudig überrascht, wie groß die Resonanz auf das<br />
Preisausschreiben zum Stadtjubiläum war. Viele kamen auch zu den Öffnungszeiten des Stadtgeschichtshauses,<br />
holten sich einen Fragebogen ab und manche hofften, bei den freiwilligen Helfern in der Mittelstraße Hilfe bei der<br />
Beantwortung der Fragen zu bekommen. Das hat unserem Haus einen Schub nach vorn im Bekanntheitsgrad<br />
der Bürger eingebracht. Doch längst nicht alle haben die Fragen auch richtig lösen können. Wir verstehen es<br />
als Anregung für alle, die auf der Strecke blieben, sich nun intensiv mit Mettmann und seiner Geschichte zu<br />
befassen.<br />
Ein besonderes „Dankeschön“ gilt unserem Vorstandsmitglied Ernst-August Kortenhaus, der die Idee dazu hatte<br />
und einen ersten Fragebogen selbst entworfen hat. Ein ganz besonderes Dankeschön den ungenannten Helfern,<br />
die hinter den Kulissen alles vorbereiteten und Sorge trugen, dass bei der Auslosung am Sonntag, 18. Juli, auf<br />
der Heimatfestbühne die Preise verteilt werden konnten.<br />
Fast 500 <strong>Mettmanner</strong>innen und <strong>Mettmanner</strong> beantworteten die Fragen, ganze Schulklassen haben mitgemacht.<br />
167 Einsendungen waren richtig, 110 Preise wurden ausgelost.<br />
Die Gewinner unseres Preisausschreibens lauten:<br />
1. Preis Jürgen Tiedermann Ein Rundflug für 2 Personen über Mettmann<br />
2. Preis Oswald Müller Eine Jubiläumsuhr der Firma Kortenhaus<br />
3. Preis Karin Rader Eine Jubiläumsuhr der Firma Kortenhaus<br />
4. Preis Ursula Honke Ein Video-Film „Unser Mettmann“<br />
5. Preis Erich Schwarz Ein Video-Film „Unser Mettmann“<br />
6. Preis Judith Otte Ein Video-Film „Unser Mettmann“<br />
7. Preis Horst Geldmacher Ein Video-Film „Unser Mettmann“<br />
8. Preis Hermann Kleineberg Ein Video-Film „Unser Mettmann“<br />
Seit 23 Jahren in Mettmann, jetzt mit neuer Adresse.<br />
ALTE UHREN<br />
W. Biesenbruch<br />
42781 Gruiten (Haan), Bahnstraße 29a<br />
Telefon 0 21 04 / 2 28 57 + 6 04 32<br />
Mitglied der „Deutschen Gesellschaft für Chronometrie“ Fachgruppe „Freunde Alter Uhren“, Stuttgart
Unser Heimatfreund und tatkräftiger Helfer<br />
Wir übermitteln allen Geburtstagskindern, die in<br />
der Zeit vom 1. Juli bis zum 30. September 2004<br />
65 Jahre und älter geworden sind, die herzlichsten<br />
Glückwünsche!<br />
Helmut Arens 28. 09. 66 Jahre<br />
Elli Bäsken 20. 08. 76 Jahre<br />
Marita Barkhausen geb. Speck 19. 08. 69 Jahre<br />
Otto Beck 17. 07. 88 Jahre<br />
Hans-Otto Becker 28. 09. 70 Jahre<br />
Karl-Heinz Bell 09. 09. 76 Jahre<br />
Günther Benjak 13. 08. 78 Jahre<br />
Ursula Bergenroth geb. Hüskens 22. 08. 68 Jahre<br />
Kurt Bergmann 02. 07. 88 Jahre<br />
Emmi Biebighäuser geb. Weiss 08. 09. 77 Jahre<br />
Irmgard Bieker 04. 09. 79 Jahre<br />
Christa Birkenkamp geb. Schumann 27. 08. 69 Jahre<br />
Dieter Birkenkamp 04. 09. 69 Jahre<br />
Jürgen Blasberg 07. 08. 67 Jahre<br />
Dr. Gernot Bock 06. 07. 66 Jahre<br />
Maria Brehm geb. Binzer 12. 08. 91 Jahre<br />
Werner Buchner 03. 09. 68 Jahre<br />
Waltraut Busch geb. Meyer 25. 09. 74 Jahre<br />
Anneliese Buttkereit geb. Siekmann 08. 08. 84 Jahre<br />
Helga Creder geb. Köhler 29. 07. 74 Jahre<br />
Elisabeth Dahlhoff geb. Manderscheid 16. 07. 70 Jahre<br />
Günter Dernbach 17. 09. 78 Jahre<br />
Änne Dittmann geb. Schwirten 14. 09. 84 Jahre<br />
Walter Dittmann 30. 08. 74 Jahre<br />
Ernst Dörfler 23. 09. 87 Jahre<br />
Julie Dorp geb. Schöttler 16. 07. 91 Jahre<br />
Käthe Dorp geb. Ruhland 26. 09. 89 Jahre<br />
Helmut Dumeier 27. 08. 73 Jahre<br />
Franz Ebel 15. 07. 70 Jahre<br />
Siegfried Ellsiepen 14. 07. 65 Jahre<br />
Lothar Emde 18. 07. 73 Jahre<br />
Johanna Engelmann geb. Günther 05. 07. 92 Jahre<br />
Werner Erdmann 01. 08. 75 Jahre<br />
Elfriede Faust geb. Wünsch 26. 07. 86 Jahre<br />
Elisabeth Finger geb. Heite 17. 08. 85 Jahre<br />
Hanns Joachim Frese 30. 08. 80 Jahre<br />
Erika Gleißner geb. Schmidt 19. 07. 71 Jahre<br />
Friedhelm Otto †<br />
wurde am 10. Juni 2004 aus diesem Leben abberufen. Wir verlieren mit ihm einen Mitstreiter, der<br />
ohne Aufhebens immer zur Stelle war und anpackte, wenn er gebraucht wurde. Ob beim Vorbereiten<br />
des Blotschenmarktes und beim Standdienst, bei der Aufsicht im Stadtgeschichtshaus oder bei<br />
sonstigen Arbeiten. Er war einer der Stillen im Lande, der nie im Vordergrund stehen wollte.<br />
Seine besondere Liebe galt seinem Garten, den er nach alter Väter Sitte bestellte. Er war wohl einer<br />
der letzten Kleingärtner in unserer Stadt, der die Erträgnisse seines Gartens bis ins Letzte verarbeitete.<br />
Für ihn waren Kappes und Schaffu oder Stielmus keine Fremdwörter.<br />
Wir trauern mit seiner Frau Heidi und seiner Familie um einen guten Freund, dem wir für seine stete<br />
Hilfsbereitschaft Dank schulden.<br />
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Helmut Kreil<br />
Jutta Gottlieb geb. Boddenberg 11. 08. 80 Jahre<br />
Marlies Grasmeher geb. Mauermann 28. 09. 76 Jahre<br />
Herbert Grimm 02. 07. 69 Jahre<br />
Doris Gudat geb. Kirchner 25. 08. 66 Jahre<br />
Fritz Hachenberg 10. 08. 68 Jahre<br />
Wolfgang Hardt 20. 07. 66 Jahre<br />
Werner Haude 30. 09. 72 Jahre<br />
Hans Heil 24. 09. 73 Jahre<br />
Ingeborg Henssgen geb. Grothe 21. 07. 84 Jahre<br />
Wolfgang Höntsch 31. 08. 66 Jahre<br />
Helene Holzrichter geb. Eickelmann 01. 08. 82 Jahre<br />
Ilse Hopf geb. Mauermann 23. 08. 77 Jahre<br />
Luise Horn 07. 09. 80 Jahre<br />
Friedel Hucklenbruch 07. 09. 72 Jahre<br />
Ursula Hucklenbruch geb. Daemmer 31. 07. 71 Jahre<br />
Brigitte Hübner geb. Naberfeld 13. 07. 70 Jahre<br />
Hannelore Isik geb. Höing 11. 07. 68 Jahre<br />
Marta Jacho geb. Donnecker 24. 09. 86 Jahre<br />
Elisabeth Jansen geb. Spinato 09. 07. 77 Jahre<br />
Hans Günther Janssen 28. 09. 71 Jahre<br />
Hans-Joachim Jarre 29. 08. 68 Jahre<br />
Helga Jarre geb. Kling 06. 07. 67 Jahre<br />
Josefine Jommersbach 08. 07. 87 Jahre<br />
Horst Julius 27. 07. 73 Jahre<br />
Isolde Käbe geb. Hellweg 09. 07. 69 Jahre<br />
Ernst Kalthoff 03. 09. 75 Jahre<br />
Kurt Kampen 28. 08. 75 Jahre<br />
Alma Kardell geb. Hunold 21. 08. 91 Jahre<br />
Jürgen Keil 13. 07. 66 Jahre<br />
Gerda Kircher 18. 09. 68 Jahre<br />
Hildegard Kircher geb. Welten 21. 08. 66 Jahre<br />
Erica Kirchmann geb. Nostrini 08. 08. 65 Jahre<br />
Rudi Kirchner 05. 08. 77 Jahre<br />
Petronella Kirsch geb. Lamers 07. 08. 81 Jahre<br />
Hans-Hermann Kleine-Doepke 03. 07. 65 Jahre<br />
Hans Knappertsbusch 24. 09. 83 Jahre<br />
Herbert Kortmann 27. 09. 78 Jahre<br />
Heinz Krause 07. 08. 75 Jahre<br />
Erika Krüger geb. Heuser 22. 08. 65 Jahre<br />
Josef Kuchem 01. 08. 78 Jahre<br />
Günter Kudoke 11. 07. 79 Jahre<br />
Josef Külchen 03. 07. 85 Jahre<br />
Paula Küpper geb. Ecker 12. 09. 85 Jahre<br />
Irmgard Laesch geb. Czybulka 08. 08. 80 Jahre<br />
83
Rainer F. X. Lang 31. 08. 82 Jahre<br />
Dieter Langensiepen 14. 07. 68 Jahre<br />
Hannelore Leber geb. Metzger 23. 07. 75 Jahre<br />
Christa Lefringhausen geb. Lambrecht 25. 09. 71 Jahre<br />
Edith Leibfried geb. Hofmann 02. 09. 91 Jahre<br />
Liselotte Lieberknecht geb. Reinhold 29. 07. 83 Jahre<br />
Edith Liebfried geb. Bröker 01. 07. 81 Jahre<br />
Ursula Lindenmann geb. Schwarz 24. 07. 65 Jahre<br />
Ursula Linnert geb. Uhde 09. 07. 76 Jahre<br />
Agnes Lipka geb. Gostomczika 22. 09. 66 Jahre<br />
Dietrich Lippert 31. 08. 66 Jahre<br />
Käthe Lürkens geb. Kolbe 24. 07. 77 Jahre<br />
Horst Masanek 03. 07. 65 Jahre<br />
Hannelore Mauermann geb. Otten 29. 08. 68 Jahre<br />
Helmut Meier 27. 07. 82 Jahre<br />
Hildegard Meincke geb. Römer 11. 09. 67 Jahre<br />
Josef Metz 21. 08. 73 Jahre<br />
Paul Metz 01. 08. 70 Jahre<br />
Wolfgang Michalke 04. 07. 68 Jahre<br />
Hildegard Mies geb. Niemeier 16. 08. 77 Jahre<br />
Willy Miesen 10. 07. 83 Jahre<br />
Caroline Moeller geb. Schickenberg 27. 08. 78 Jahre<br />
Wilhelm Müser 10. 09. 76 Jahre<br />
Hertha Neuhaus geb. Dorp 22. 07. 94 Jahre<br />
Dr. Wolf-Dieter Neuhaus 06. 07. 71 Jahre<br />
Walter Nilges 01. 08. 70 Jahre<br />
Günther Nohl 01. 08. 73 Jahre<br />
Josip Novosel 15. 09. 71 Jahre<br />
Helene Nowatzki geb. Leuchter 14. 09. 83 Jahre<br />
Magdalene Oberbeck geb. Erckenberg 30. 08. 84 Jahre<br />
Margret Oel geb. Siepmann 05. 07. 67 Jahre<br />
Ludwig Peisser 25. 09. 67 Jahre<br />
Günther Peplies 17.08. 72 Jahre<br />
Rolf Peters 21. 08. 65 Jahre<br />
Gerda Petzinna geb. Meyer 27. 08. 69 Jahre<br />
Heinz-Peter Pietschmann 12. 09. 70 Jahre<br />
Waltraud Pietschmann geb. Marschalek 21. 08. 68 Jahre<br />
Martin Plante 02. 09. 72 Jahre<br />
Max Pletscher 09. 09. 86 Jahre<br />
Horst Preuß 05. 09. 77 Jahre<br />
Horst Raabe 03. 09. 75 Jahre<br />
Achim Rasehorn 10. 07. 73 Jahre<br />
Hanni Restat geb. Gheno 18. 09. 78 Jahre<br />
Dr. med. Gustav Reuter 07. 09. 94 Jahre<br />
Friedrich Riebandt 19. 09. 76 Jahre<br />
Helga Rieger geb. Bats 08. 08. 84 Jahre<br />
Emmy Römer 09. 09. 76 Jahre<br />
Ingeborg Roese 17. 07. 77 Jahre<br />
Beate Saueressig geb. Euer 14. 08. 65 Jahre<br />
Anneliese Sauter geb. Kortmann 24. 07. 80 Jahre<br />
Herbert Scheel 02. 08. 74 Jahre<br />
Josef Schiebahn 28. 07. 76 Jahre<br />
Anni Schlüter geb. Meier 06. 09. 84 Jahre<br />
Anton Schlüter 23. 09. 80 Jahre<br />
Wilhelm Schmeling 22. 07. 72 Jahre<br />
Hilde Schmidt geb. Wüsthoff 16. 07. 87 Jahre<br />
Horst-Erich Schmidt 06. 07. 72 Jahre<br />
Christa Schmitz-Zimmlinghaus geb. Weber 26. 08. 68 Jahre<br />
Brunhilde Schröder geb. Kelpen 26. 08. 89 Jahre<br />
Gerda Schwansee geb. Bolenz 08. 09. 79 Jahre<br />
Horst Siebert 28. 09. 72 Jahre<br />
Irmgard Silchmueller geb. Fischbach 03. 07. 66 Jahre<br />
Marianne Sommer geb. Bergmann 23. 09. 83 Jahre<br />
Siegbert Spohr 20. 07. 72 Jahre<br />
Rolf Steinmetz 30. 09. 71 Jahre<br />
Hannelore Stellbrink geb. Däumichen 19. 08. 70 Jahre<br />
Herbert Stich 25. 08. 78 Jahre<br />
Heinz-Josef Stutte 15. 07. 77 Jahre<br />
Hanni Sudermann geb. Seufert 27. 07. 82 Jahre<br />
Heiko Terbeek 14. 09. 79 Jahre<br />
Dr. Heinz-Egon Theobald 11. 09. 77 Jahre<br />
Hans Thielen 02. 09. 70 Jahre<br />
Hans Leo Thönniss 11. 09. 69 Jahre<br />
Barbara Thorun geb. Friebe 29. 09. 66 Jahre<br />
Harald Turner 03. 07. 83 Jahre<br />
Siegmar Wahnemühl 03. 08. 65 Jahre<br />
Kurt Weber 06. 08. 79 Jahre<br />
Paul Heinz Wehrhahn 05. 09. 69 Jahre<br />
Ilse Werkhausen geb. von Polheim 29. 08. 88 Jahre<br />
Klaus Werkhausen 21. 07. 66 Jahre<br />
Anni Westhauser geb. de Goey 27. 07. 76 Jahre<br />
Gerhard Wetter 16. 09. 71 Jahre<br />
Gerd Wiegand 04. 07. 69 Jahre<br />
Rolf Wiel 02. 08. 70 Jahre<br />
Hermann Wilken 19. 08. 66 Jahre<br />
84<br />
G 4175<br />
Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e.V.<br />
Mittelstraße 10, 40822 Mettmann<br />
Postvertriebsstück - Entgelt bezahlt<br />
Falls Empfänger verzogen, bitte nachsenden!<br />
Helmut Wille 29. 09. 79 Jahre<br />
Herbert Wille 07. 07. 77 Jahre<br />
Inge Willing geb. Linke 24. 08. 70 Jahre<br />
Klaus Winkels 19. 07. 69 Jahre<br />
Karl-Heinz Wintgen 19. 07. 72 Jahre<br />
Lore Wolf geb. Hausmann 30. 07. 70 Jahre<br />
Johannes Wolfertz 27. 09. 78 Jahre<br />
Lotte Wupper geb. Andriessen 06. 08. 82 Jahre<br />
Ulrich Ziganki 29. 08. 67 Jahre<br />
Wilfried zur Linden 27. 07. 67 Jahre<br />
Als neue Mitglieder begrüßen wir:<br />
Wolfgang Michalke<br />
Christel Michalke geb. Herbrig<br />
Stephanie Beckers<br />
Max Kluth<br />
Josip Novosel<br />
Wolfgang Leipnitz<br />
Susanne Peters geb. Rüthning<br />
Klaus Bovensiepen<br />
Ludwig Peisser<br />
Jochen Fitsch<br />
Marlies Fitsch geb. Heinigk<br />
Christa Wever geb. Wanders<br />
Marita Barkhausen geb. Speck<br />
Irmtraut Chironi geb. Lamers<br />
Michaela Chironi-Kraft geb. Chironi<br />
Dr. med. Klaus Roder<br />
Dr. med. Margret Roder geb. Scheider-Neuenburg<br />
Diethelm Palm<br />
Wir nahmen Abschied von folgenden<br />
Heimatfreunden:<br />
Hubert Könen 89 Jahre<br />
Helmut Hucklenbruch 78 Jahre<br />
Ellen Tappert geb. Niederhagen 86 Jahre<br />
Friedrich Wilhelm Scheer 79 Jahre<br />
Magdalena Jacob geb. Alberts 93 Jahre<br />
Waldemar Murjahn 81 Jahre<br />
Jürgen Blasberg 67 Jahre<br />
Friedhelm Otto 69 Jahre