Medamana Nr. 2 - Aule Mettmanner
Medamana Nr. 2 - Aule Mettmanner
Medamana Nr. 2 - Aule Mettmanner
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
G 4175<br />
<strong>Medamana</strong> <strong>Nr</strong>. 2<br />
53. Jahrgang<br />
Juni 2006<br />
Herausgeber: Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e. V. - Erscheint 1/4-jährl. für Mitglieder. - Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />
enthalten. Schriftleiter: Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann, Telefon (02104) 24388 (verantwortlich). - Druck: Druckerei K. Waßer,<br />
Bahnstraße 16, 40822 Mettmann. Verantwortlich für Anzeigen: Ellen Jasper, Mettmann, Lechstraße 3, Telefon (02104) 80 10 72. Nachdruck - auch auszugsweise<br />
- nur mit Genehmigung des Verfassers. - Die Autoren sind für die sachliche Richtigkeit ihrer Beiträge verantwortlich. Ausgabe auch durch die<br />
Buchhandlungen Rose Schlüter, Bergemann, Teifel und Firma Kolp GmbH & Co. KG. Mitgliederbeiträge auf Konto 0001710748 bei der Kreissparkasse<br />
Düsseldorf (BLZ 30150200) oder Konto 1002124013 bei der Credit- u. Volksbank e. G. (BLZ 33060098) erwünscht. Internet: www.aulemettmanner.de.<br />
Die Firma Seibel Designpartner GmbH im Industriegebiet Ost Foto: Privat<br />
Edle Bestecke und<br />
Tafelgeräte aus Mettmann
26<br />
BEDACHUNGEN • BAUKLEMPNEREI • FASSADEN • GERÜSTBAU<br />
REPARATUREN • WOHNRAUMFENSTER NATURSCHIEFER-ARBEITEN<br />
FLACHDACHABDICHTUNGEN<br />
40822 Mettmann • Außenbürgerschaft 25b<br />
Telefon 0 21 04 / 7 46 37 • Fax 0 21 04 / 81 98 46<br />
Installation<br />
HTV-Service Brakonier<br />
- Meisterbetrieb -<br />
TV • HiFi • Video<br />
SAT- & Kabelanlagen<br />
Individuelle Beratung<br />
& Planung & Installation<br />
Reparaturen in unserer<br />
eigenen Meisterwerkstatt<br />
����� �������� ��� ���<br />
����������<br />
Waschen/Trocknen<br />
Kühlen/Gefrieren<br />
Kochen/Spülen<br />
Und vieles mehr…<br />
�������������� ��� ����� ������� ������<br />
����� �������� ���� ������� ������<br />
����� ��������������� ���� ��������������<br />
TechniSat Profifachhändler Telering Partner<br />
CHR. CHRISTIANSEN<br />
Inh. Ottokar Iven<br />
Vertretung für<br />
AWS<br />
Wärme-Sevice<br />
HEIZOEL<br />
Technische Gase<br />
Propangas<br />
Treibgas<br />
Bergstraße 2 • 40822 Mettmann<br />
Telefon (02104) 15718<br />
I N H A LT S V E R Z E I C H N I S<br />
<strong>Medamana</strong> <strong>Nr</strong>. 2 53. Jahrgang Juni 2006<br />
Titelseite: Mono . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 25<br />
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 26<br />
So erreichen Sie uns! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 26<br />
Familie Seibel - eine Erfolgsgeschichte . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 27<br />
Die Mundartseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Kreil 32<br />
Caritas Altenstift - 25 Jahre jung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 34<br />
Der Jubiläumsplatz im Wandel der Zeit . . . . . . . . . . . . . Gudrun Wolfertz 36<br />
Die Oberstadt aus der Luft betrachtet . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Birschel 39<br />
Der Neandertaler (Fortsetzung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 40<br />
Das Geld- bzw. Münzwesen des Kreises Mettmann . . . . . . . . Rolf Nellen 42<br />
Zeitzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 44<br />
Heimatliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 46<br />
Christoph Hütten - Von Geburt an „<strong>Aule</strong>r“. . . . . . . . . . . . . . . . Ellen Jasper 47<br />
Klassentreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 47<br />
Predigt am Pfingstmontag auf <strong>Mettmanner</strong> Platt . . . Wolfgang Friedrich 48<br />
Erinnerungen an die ev. Schule zur Gau . . . . . . . . . . . . . Werner Becker † 49<br />
Gedenktafel Gustav Kemmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 50<br />
Geburtstage, Sterbefälle, Neuaufnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 50<br />
Rückseite: So schön ist Mettmann im Sonnenschein . . . . . . . . Redaktion 52<br />
Beilage: Aufnahmeantrag für die „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“. . . . . . . . . Redaktion<br />
So erreichen Sie uns!<br />
Hinweis an alle Mitglieder:<br />
In Beitragsangelegenheiten, wegen der Zustellung unserer<br />
„MEDAMANA“, bei Adressenänderungen usw. ergeben<br />
sich oftmals telefonische Anfragen (mitunter von weither).<br />
Um Ihnen und uns unnötige Kosten und Zeit sparen zu helfen,<br />
hier die wichtigsten Adressen und Telefon-Nummern:<br />
1. Vorsitzender:<br />
Helmut Kreil, Obere Talstraße 1, 40822 Mettmann,<br />
Tel./Fax 2 79 38<br />
2. Vorsitzende:<br />
Anita Schäfer, 42781 Haan, Buschhöfen 1b,<br />
Tel. 0 21 29 / 73 71<br />
Baas und Denkmalangelegenheiten:<br />
Horst-G. Hütten, Markt 9, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 2 75 43<br />
Zustellung der MEDAMANA und Geschäftliches:<br />
Geschäftsstelle Mittelstraße 10, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 98 04 22<br />
Mitglieder- und Beitragsangelegenheiten:<br />
Dieter Heinemann, Neanderstr. 3, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 7 06 23, Fax 17 51 15<br />
Doris Thielen, Käthe-Kolwitz-Ring 31, 40822 Mettmann,<br />
Tel. / Fax 747 38<br />
Schriftführerin:<br />
1. Schriftführerin: Ellen Jasper, Lechstraße 3,<br />
40822 Mettmann, Tel. 9 75 00<br />
2. Schriftführerin: Petra Lauterbach, Breslauer Straße 5,<br />
40822 Mettmann, Tel. 97 47 77<br />
Schriftleitung MEDAMANA:<br />
Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann,<br />
Tel. 2 43 88
Familie Seibel -<br />
eine Erfolgsgeschichte<br />
Wenn die Buslinie 746 nach Wülfrath und Velbert in Mettmann<br />
am Jubiläumsplatz die Haltestelle verlässt, ertönt vom Band die<br />
Stimme: „Seibelstraße“. Wer mag wohl von den Mitfahrern wissen,<br />
was sich hinter dem Namen verbirgt? Unter dem Straßenschild<br />
sagt eine Inschrift, dass die Straße dem Gründer der Besteckfabrik<br />
Wilhelm Seibel gewidmet ist. Das war im Jahre 1895. Heute ist der<br />
Betrieb in der Industriestraße angesiedelt. Im Besprechungsraum<br />
des modernen Gebäudes sind die heutigen Designererzeugnisse<br />
ausgestellt. Doch dazu später. Wilhelm Seibel sen., dessen Söhne<br />
Wilhelm und Carsten in der fünften Generation als Geschäftsführer<br />
den Betrieb leiten, hat zum Gespräch alte und neueste Unterlagen<br />
mitgebracht. Die Familiengeschichte lässt sich bis zum Jahr 1685<br />
zurückverfolgen. Wilhelm Seibel sen. trägt das alte Familienwappen<br />
im Siegelring: „Es stammt aus dem 17. Jahrhundert und zeigt<br />
einen bewehrten Arm mit Schwert. Das Wappen stammt aus dem<br />
17. Jahrhundert. Ursprünglich kommen wir aus Hessen.“<br />
Wilhelm Seibel, Firmengründer Foto: Privat<br />
1880 kam der Gründer nach Mettmann, war zunächst 15 Jahre<br />
bei der Firma Friedrich Burberg in leitender Stellung, bis er<br />
als 50-jähriger unter der Bezeichnung „W. Seibel, <strong>Mettmanner</strong><br />
Britanniawarenfabriken“ ein Werk gründete, das im Laufe der<br />
Jahre zu einer der leistungsfähigsten Spezial-Besteckfabriken<br />
heran wuchs. Die Firma lag an der oberen Wilhelmstraße, heute<br />
Johannes-Flintrop-Straße. Produziert wurden Zinnstahlbestecke<br />
aus Britanniametall, einer Kupfer-Zinn-Antimon-Legierung, sie wurden<br />
in Stahlformen gegossen. 1907 kam durch das neue Metall<br />
Von Michael Schaffers<br />
Aluminium, das silberglänzend, hell, korrosionsfest und widerstandsfähig<br />
war, ein weiterer Markt für Essbestecke hinzu. Die<br />
alte Heimat war nicht vergessen, so wurde 1911 ein Zweigwerk<br />
in Ziegenhain, Bezirk Kassel, eröffnet. Hier ging es vornehmlich<br />
um die Erzeugung von Bestecken aus dem neuen zukunftsreichen<br />
Werkstoff Aluminium. Heinrich und Alfred Seibel übernahmen später<br />
in Ziegenhain den Betrieb.<br />
Wie in allen Bereichen hemmte der Erste Weltkrieg die<br />
Aufwärtsentwicklung der Werke. Danach kam die Produktion von<br />
Bestecken aus Neusilber und rostfreiem Stahl in Mode, schließlich<br />
musste die Produktion aus Britanniametall 1928 ganz eingestellt<br />
werden.<br />
Wilhelm Seibel sen. holt aus einer großen Mappe alte<br />
Erinnerungsstücke: Eine <strong>Medamana</strong> – Vorläufer der heutigen<br />
Heimatzeitung –, damals, 1927, als „Heimatkundliche Beilage, zur<br />
<strong>Mettmanner</strong> und Erkrather Zeitung“ herausgegeben von Wilhelm<br />
Glitschka, enthält in der Weihnachtsausgabe von 1927 einen<br />
Beitrag über den Firmengründer. Es ist ein Bericht über die diamantene<br />
Hochzeit des Wilhelm Seibel und seiner Ehefrau Auguste,<br />
geborene Schulte. Dort bekennt der Firmengründer: „Der Segen<br />
meiner früh vollendeten Mutter hat mich durchs Leben begleitet.“<br />
Weiter heißt es in dem Artikel: „Während er seine Arbeit praktisch<br />
ausführte, verfolgten sein reger Geist und sein kluger Blick sie<br />
Wilhelm Seibel jun., Sohn des Firmengründers Foto: Privat<br />
27
Urkunde zum 25. Jubiläum Foto: Privat<br />
28<br />
bis in die kleinsten Details, sowohl in ihrem Werdegang, als auch<br />
inbezug auf ihre Güte und die Zusammensetzung des Materials,<br />
und er sann nach über Verbesserungsmöglichkeiten.“ Wie sah es<br />
in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in Mettmann aus? Es<br />
heißt im gleichen Artikel: „In den 80- er Jahren lag die Industrie in<br />
Deutschland darnieder und die Bewohner Mettmanns hatten ganz<br />
besonders darunter zu leiden, weil die Weberei, die bisher ihre<br />
einzige Erwerbsquelle gewesen war, immer mehr zurück ging.“<br />
Wilhelm Seibel lernte die an dieser Arbeit noch unerfahrenen<br />
bisherigen Weber an. So trug er wesentlich dazu bei, dass diese<br />
Fabrikation in der folgenden Zeit sich zu einer Hauptindustrie in<br />
Mettmann entwickeln konnte. Ganz im Stil von 1927 heißt es<br />
dann: „Tätigen Anteil hatten Seibel und die Besteckfabrikation in<br />
Mettmann daran, dass der bisherige Hauptkonkurrent auf diesem<br />
Gebiete, England, aus dem Felde geschlagen wurde, Deutschland<br />
dagegen an seine Stelle rückte und somit ungezählten deutschen<br />
Arbeitern Verdienstmöglichkeit und lohnende Existenz geschaffen<br />
wurden, wahrlich eine nationale und soziale Tat.“ Markenzeichen<br />
war das Kleeblatt.<br />
Kurz weiter zur Firmengeschichte: Der Sohn des Gründers hieß<br />
wie alle Erstgeborenen auch Wilhelm, seine beiden Söhne waren<br />
Wilhelm und Helmut. Der zweite Sohn des Firmengründers, Rudolf,<br />
hatte auch zwei Söhne, Friedrich leitete eine Firma in Hilden, sein<br />
Bruder Dr. Joachim Seibel das Schmelzwerk in Mettmann, das<br />
schon der Firmengründer gegründet hatte. Wer nun beim Lesen<br />
Probleme bekommen hat, die Familienverhältnisse auseinander<br />
zu halten, hier noch einmal die Standortbestimmung: Auf dem<br />
Gelände an der heutigen Seibelstraße gab es zwei Standbeine,<br />
das Schmelzwerk und die Besteckfabrik mit dem Markenzeichen<br />
„Kleeblatt“.<br />
Wilhelm Seibel sen., also der heutige Senior, lächelt verständnisvoll,<br />
als sein Gesprächspartner versucht, die vielen „Wilhems“ in<br />
die richtige Ordnung zu bringen.<br />
Dann erzählt er von den früheren Zeiten des Schmelzwerkes:<br />
„Richtig muss es heißen, Umschmelzwerk. Die heutige<br />
Besitzzeugnis für das Verdienstkreuz Foto: Privat
Friktionsspindelpressen Gruppe 1 und Entgratungsmaschinen Foto: Privat<br />
Seibelstraße gab es damals natürlich noch nicht, es war ein<br />
Feldweg für Pferdefuhrwerke. Nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />
der Weg voll von Flugzeugschrott. Aber das war nicht alles. Aus<br />
aller Welt kamen alte Zigarettenschachteln und Schokoladenhüllen.<br />
Die Glimmstengel und der süße Inhalt waren natürlich nicht<br />
dabei. Aus dem so genannten „Silberpapier“ im Innern der<br />
Packungen wurde das Metall herausgeschmolzen. Daher der<br />
Name Umschmelzwerk.“<br />
Ab etwa 1960 kam ein großer Einbruch auf dem Besteckmarkt<br />
hier, es waren die unvorstellbar billigen Fernostimporte. Mit den<br />
japanischen Erzeugnissen fing alles an. Taiwan und Korea zogen<br />
nach. Es gab eine regelrechte Besteckschwemme, die vielen<br />
deutschen Firmen „das Genick brach“. Danach waren nur noch<br />
etwa 10 Prozent der ehemaligen Hersteller am Markt. Aktuell sind<br />
es noch weniger. In einem Firmenbericht heißt es: „Auch für die<br />
Firma W. Seibel war es ein harter und ruinöser Kampf. Die Herren<br />
der 3. Generation haben noch durch eine Fusion mit einer Solinger<br />
Firma versucht, den Untergang aufzuhalten, jedoch ohne Erfolg.<br />
1976 mussten die Segel in der <strong>Mettmanner</strong> Besteckfabrik gestrichen<br />
werden.“<br />
Doch die Seibels gaben nicht auf: Unternehmer von „hartem<br />
Schrot und Korn“, ließen sich nicht entmutigen. Da wuchs in<br />
Hessen ein mehr als zartes Pflänzchen. Herbert Seibel, Inhaber<br />
der Hessischen Metallwerke, Gebrüder Seibel, ein Enkel des<br />
Stammwerkgründers, konnte sich trotz harter Nackenschläge<br />
behaupten. Er startete von der staatlichen Werkkunstschule<br />
Kassel mit Professor Peter Raacke 1959 eine designorientierte<br />
Fertigung. Ab 1966 zeigten sich die ersten Früchte: 1966 gab es<br />
die Auszeichnung eines Küchensatzes in der Sonderschau „Die<br />
gute Industrieform“ und ganz besonders 1973, da erhielten die<br />
Hessischen Metallwerke den Bundespreis „Gute Form“ für das<br />
Besteck „mono – a“, auch von Professor Raacke designet.<br />
Jetzt wird dem Leser klar, warum die alteingesessene Firma Seibel<br />
bis zum letzten Jahr unter dem Logo „Mono“ firmierte. Doch damit<br />
ist die Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende.<br />
Doch in Mettmann sah es ganz anders aus damals. Wilhelm Seibel<br />
sen. sagt im Gespräch: „Ich stand schließlich auf der Straße, hatte<br />
Frau und drei Kinder. 60 Bewerbungen habe ich losgeschickt.<br />
Schließlich bekam ich den Zuschlag von der größten spanischen<br />
Besteckfabrik als Geschäftsführer. Ich sollte den Vertrieb in<br />
Deutschland aufbauen.“ Sieben Jahre meisterte er die Aufgabe<br />
mit Erfolg. Dann holte ihn sein Onkel in das Werk nach Ziegenhain.<br />
Seit 1980 war er am Betrieb beteiligt, den er vier Jahre später völlig<br />
übernahm. 1986 zog der ganze Betrieb nach Mettmann. Ein Jahr<br />
zuvor war Wilhelm Seibel junior in den Betrieb gekommen, 1992<br />
sein Bruder Carsten, beide sind, wie bereits erwähnt, heute die<br />
Geschäftsführer der Firma. Bis Ende 2005 bleibt alles beim Alten.<br />
Anfang 2006 kommt der entscheidende Schritt: Die Firma Hugo<br />
Pott in Solingen wird aufgekauft, ohne die Immobilien. Das führt zur<br />
Namensänderung in „Seibel Designpartner GmbH“. Die Firma stellt<br />
seit Jahren nicht mehr nur Bestecke her, sondern auch Tafelgeräte<br />
wie zum Beispiel Tassen, Tee- und Kaffeekannen. Viele Produkte<br />
wurden wegen ihrer guten Gestaltung und Funktion ausgezeichnet.<br />
Die Produkte finden sich im gehobenen Fachhandel, in Design-<br />
Centern, Museen und Ausstellungen. Ziel aller Anstrengungen<br />
ist, wieder eine Kultur des Gebrauchsgegenstandes zu verwirklichen.<br />
Interessierte <strong>Mettmanner</strong> können sich in der Industriestraße<br />
selbst einen Eindruck verschaffen. Kürzlich hat eine Gruppe ihr<br />
Klassentreffen zu einer Besichtigung genutzt.<br />
Nicht ohne berechtigten Stolz sagt Wilhelm Seibel sen.: „Es gibt<br />
in Deutschland nur zwei Premiummarken für modern designte<br />
Bestecke und Tafelgeräte: Mono und Pott.“ Der Senior blickt<br />
zuversichtlich in die Zukunft, obwohl die Gesamtwirtschaftslage<br />
nicht nur „Schönwetter“ meldet.<br />
Im Info-Blatt der Firma heißt es: „Abschließend ist zu sagen, dass<br />
sich der Gründer der Firma, aber auch alle weiteren Generationen<br />
bis hin zur heutigen, als christliche Kaufleute sehen und das<br />
Unternehmen in diesem Sinne führen. Den Inhabern war es immer<br />
ganz besonders wichtig, Harmonie und ein gutes persönliches<br />
Einvernehmen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu<br />
haben.“ Darauf spreche ich Wilhelm Seibel sen. noch einmal an. Er<br />
sagt: „Das Christliche ist mir ganz besonders wichtig. Ursprünglich<br />
gehörten wir zur Christlichen Versammlung am Königshof. Nach<br />
der Trennung habe ich den Schritt mit vollzogen und gehöre nun<br />
zur Christlich Freikirchlichen Gemeinde Auf dem Hüls. Aber die<br />
29
Wilhelm Seibel, Wilhelm Seibel sen. und Carsten Seibel Foto:<br />
Verbindungen sind nach wie vor herzlich und eng.“ Wilhelm Seibel<br />
sen. engagiert sich als überzeugter gläubiger Christ: „Ich bin ein<br />
Gideon.“ Wer in einem Hotelzimmer die Nachttischschublade<br />
öffnet, findet dort fast immer das Neue Testament, kostenlos<br />
auch an alle möglichen anderen Einrichtungen verteilt. Der Name<br />
Gideon stammt aus dem Alten Testament, er war der Führer einer<br />
kleinen Gruppe von Männern, die bereit waren, Gott zu dienen. Die<br />
Gideons sind aktive Mitglieder evangelischer Kirchen, Freikirchen,<br />
Gemeinschaften und Versammlungen und verstehen sich als ein<br />
30<br />
verlängerter Missionsarm ihrer Gemeinden. Die Gideons möchten<br />
zu regelmäßigem Bibellesen ermutigen. Sie arbeiten in 178<br />
Ländern und haben das Neue Testament in der Übersetzung von<br />
Martin Luther mehr als eine Milliarde Mal verteilt. Sie werden von<br />
Kirchen, Mitgliedern und Freunden finanziert.<br />
Für Wilhelm Seibel sen. gehören Arbeit und christliches Leben<br />
zusammen. Seine französische Frau hat ihm zwei Söhne und eine<br />
Tochter geschenkt. Er hat zehn Enkelsöhne, da ist die Zukunft der<br />
Firma zumindest „personell abgesichert“.
32<br />
<strong>Mettmanner</strong> Platt<br />
tem Verjeten<br />
te schad<br />
Vör foffzich Johr hät us ne He’imatfröng en<br />
Jedecht jeschenckt, dat so die Stemmong<br />
kott no dem Krieg wi’erjow.<br />
Wir <strong>Aule</strong>n lesen et schmonzelnd, die Jongen können<br />
vielleicht dann die Tied en besken nohempfinden.<br />
Jestern, hütt on och morjen,<br />
Mer blivt an einem Stöck am Sorjen.<br />
Et jöwt kein Jemüs, kein Erpel, kein Kohlen,<br />
son Dasein, dat sall doch de Düwel holen.<br />
Fröher nohm m’r nen Dahler on jing en de Stadt<br />
On hollden en Korf voll, van allem wat.<br />
Wir hant et hüt schon fast verjeten,<br />
wat wir fröuher völl leckere Saaken jefreten.<br />
Erpel hat m’r ne Houpen em Keller,<br />
Eier, Speck, Fle’isch, dat wor op dem Teller,<br />
dat wor mols te mager oder te fett,<br />
on de Blaren querkten: „Datt mach ech nitt.“<br />
Fröuh morjens öm siewen, do kom schuen de Bäcker,<br />
on breit fresche Bröttches, die woren su lecker,<br />
de Zeitong loch dann alt vör der Dür,<br />
wann kriejen wir blos sonne Tieden wir?<br />
Koffebuhnen, met Melk on Zucker,<br />
dat dronken domols de ärmsten Schlucker.<br />
Op jedem Dösch stong Botter on Marmelade,<br />
on die Blaren, die kräjen sojar Schokolade.<br />
En Fröuhstück jov et , su öm tien Uhr,<br />
en Fläschken Bier on en Wuschbötterken nur.<br />
Die Wusch, die et do tom Fröustöck jejewen,<br />
do mödden wir jetzt ne janze Monat van lewen.<br />
On denk ech noch an de Meddagsdösch,<br />
met Erpel on Zaus, met Broden on Fesch,<br />
no dem Pudding seit de Vader isch „Amen“,<br />
mech löpt hüt noch dat Water em Mul tesamen.<br />
Öm vier Uhr nommedachs, häs du noch Worte,<br />
do dronk m’r Koffe on ot sojar Torte.<br />
Dann hiel m’r et ut, bös uhr of acht -,<br />
do ot de Familie ens rechtig „zur Nacht“.<br />
Töschendörch, hei ne Happen, on do noch en Häppken,<br />
on och de Kenger mekten manch lecker Schnäppken,<br />
ne Brezel, en Stöck Schokolad oder en Klömpken,<br />
de Kuekendiek leckten se ut dem Kömpken.<br />
De Pappa dronk sech sin Hälfken Bier,<br />
manchmol woren et och drei oder vier.<br />
De Mama, die jing och ens nom Koffekränzken,<br />
do jow et Dilsches on Schwanenhälskes.<br />
No dem verrenden Mai<br />
'ne Sproch tem Truest:<br />
Mai, kault on naat,<br />
föllt den Buren Schüer<br />
on Faat. (Scheune und Fass)<br />
Fouf Penning kosten domols de Eier,<br />
för Zijaretten jow m’r ne Penning, mols tweier.<br />
Twentig Penning kosteten drei Zijarren,<br />
on drei Mark en Korf voll Wenkelswaren.<br />
Wat ech hütt för en Amizijarett mot jewen,<br />
do konnt mer fröüer en Week van lewen.<br />
M’r sollt et nit jlöuwen, awer et es doch wohr,<br />
so wor et en Dütschland vör 50 Johr.<br />
Weil dat et us domols so jut es jejangen,<br />
drön, hant wir dann tweimol ne Krieg anjefangen,<br />
on breiten dodörch der Welt den Bewies,<br />
wenn et dem Esel te jut jeht, dan jeht he op’t Is.<br />
Jetzt hangen wir jlöcklech bes am Hals em Dreck,<br />
die angern freten de Schenken on Speck.<br />
Kaputt send Hangel on Indostrien,<br />
statt Nahrung kriejen wir jetz Kalorien.<br />
Wir send nur noch en Volk van Heloten,<br />
nur Versuchkanickel för die Jrouten.<br />
Wir weden awer och nie jescheit,<br />
bös dat se us janz öm de Eck jebreit.<br />
Trotzdem, wir loten de Kopp nitt hangen,<br />
jetz wüed van Nöiem anjefangen,<br />
on wenn wir haulen schüen bienein,<br />
dann kuemen wir och wi’eder op de Be’in.<br />
Nur nit mit Dütschland, Dütschland über alles,<br />
kuemen je wir ut dem Dalles,<br />
sondern nur, wenn Dütschland mit der Welt,<br />
brüderlich zusammen hält.<br />
Dann hant wir en twentig Johren verjeten,<br />
wie diep wir jetz em Dreck jeseten.<br />
Satt on fre’i weden Kenger on Kendes-Kind,<br />
wenn wir isch „Vereinigte Staaten Europa” sind.<br />
Verfasser Unbekannt<br />
Knuscheln on Wimmelter<br />
- Anita Hütten -<br />
De Knuscheln on de Wimmelter<br />
dont Strüük em Jaden schmöcken.<br />
Kaum es d'r Sumer en d'r Wehr,<br />
do send se riep tern Plöcken.<br />
Die hät d'r Surner juut jernengt<br />
uut Sonn' on Rejenschu'er.<br />
Se schmacken fresch wie Fröihlingswengd,<br />
send weder süet noch suur.
Die send reit vitamin-jesongt<br />
on stärken außerdem,<br />
wenn wi'er de Jrippe makt ehr Rongt,<br />
us dat Immunsystem.<br />
Su schwatt wie Koffen, ru'et wie Mohn<br />
on hell wie Sonnenjold:<br />
jrad en den Farwen der Nation<br />
send Wimmelter bemollt. (bemalt)<br />
De Knuscheln traren zartes Jrün<br />
on mols ouch ru'etkariert,<br />
en rongd on länglech, dick on dünn,<br />
mols jlatt, mols schleit rasiert.<br />
Jliek dutzendwies send Wimmelter<br />
vam Stielken affteribbeln.<br />
Den Knuscheln mots du met 'ner Scher'<br />
vam Kopp dat Plöschken schnibbeln. (Büschelchen)<br />
Back Pannekouken druut on Taat<br />
on satt se aan met „Klooren“.<br />
Maak Saft, Jelee on Marmelad' -<br />
d'r Rest wüd ennjefroren.<br />
Wat jöwt et Bessres en d'r Fröih<br />
be'im he'iten Koffepöttschen,<br />
als van dem Wimmelterjelee<br />
en Klätschken op en Bröttschen?!<br />
On es d'r Wengter kault on naat,<br />
do brengt us doch en Stöck<br />
van su 'ner leckeren Knuscheltaat<br />
'nen Sumerdaach teröck.<br />
On we'ißt du noch nit, wat dat wör,<br />
dann mot ech et erklären:<br />
Johannisbeer'n send Wimmelter<br />
on Knuscheln - Stachelbeeren.<br />
Erich Begalke<br />
Maurermeister<br />
35 Jahre Baugeschäft in Mettmann<br />
Ihr Spezialist für:<br />
- An- und Umbauarbeiten<br />
- Maurer-, Putz- und Klinkerarbeiten<br />
- Trockenbau, Terrassen,<br />
- Fliesenarbeiten<br />
Rufen Sie uns an<br />
Tel.: 02104 / 2 29 89<br />
Fax: 02104 / 80 23 09<br />
Mobil: 0172 – 3 16 56 38<br />
Nordstraße 116 – 40822 Mettmann<br />
KUNDENSERVICE groß geschrieben.<br />
Egal ob für Reparaturen oder die Werterhaltung<br />
Ihres Schmucks und Ihrer Uhren,<br />
unsere Fachwerkstatt mit 3 Uhrmacherund<br />
2 Goldschmiedemeister ist hier Ihr<br />
kompetenter Ansprechpartner.<br />
Kleinere Arbeiten können meistens<br />
umgehend durch unsere Fachkräfte im<br />
Haus erledigt werden.<br />
Bei uns sind Sie in guten Händen.<br />
Uhrmacher · Meisterwerkstatt · Goldschmiede<br />
Johannes-Flintrop -Str. 4 · 40822 Mettmann<br />
Telefon: 02104/27634 · Fax: 02104/25489<br />
service@kortenhaus.de · www.kortenhaus.de<br />
33
34<br />
Caritas Altenstift -<br />
25 Jahre jung<br />
Den Alltag von früher ... Foto: Privat<br />
„Sagen Sie mal, Herr Heimleiter, das kann doch wohl nicht wahr<br />
sein, meine Mutter hat Pflegestufe III und mein Mann und ich müssen<br />
noch kräftig draufzahlen. Jetzt sehe ich, dass meine Mutter<br />
nach dem Mittagessen auch noch spülen muss, was soll das?“<br />
Rolf Eulenpesch kann die Frau beruhigen, nachdem er ihr das<br />
neue Konzept des Hauses erläutert hat.<br />
Am 1. April 2006 konnte die Einrichtung auf 25-jähriges Bestehen<br />
zurückblicken. Seit Eröffnung des Hauses hat sich viel verändert<br />
im Caritas Altenstift Vinzenz von Paul in Mettmann-Süd. Es ist<br />
eine Einrichtung der Katholischen Kirche in der Trägerschaft des<br />
Caritasverbandes. Rolf Eulenpesch fasst erst einmal kurz zusammen:<br />
„Das Caritas Altenstift ist in den 70er Jahren geplant worden.<br />
Damals wurden die Altenheime nach funktionalen Gesichtspunkten<br />
gebaut. Ähnlich wie ein Krankenhaus bedeutete dies lange Flure,<br />
rechts und links gehen die Bewohnerzimmer ab. Die hauswirtschaftlichen<br />
Versorgungen werden von der zentralen Küche bzw.<br />
Wäscherei übernommen.“<br />
Doch die gesellschaftlichen Werte haben sich in den vergangenen<br />
25 Jahren gewandelt, und damit auch die Zielsetzung in Pflege<br />
und Betreuung.<br />
Der Heimleiter: „Natürlich konnten wir das Haus nach den neuesten<br />
Erkenntnissen nicht abreißen und neu bauen, aber soweit es<br />
geht, setzen wir die heutigen Erkenntnisse um.“<br />
Von Michael Schaffers<br />
Ein Blick zurück zeigt die Entwicklung: Seit Einführung der<br />
Pflegeversicherung hat sich viel verändert. Heute steht die ambulante<br />
Pflege im Vordergrund. Folglich sind Eintrittsalter und Pflege<br />
bedürftigkeit im Heim höher geworden. Die Demenzerkrankungen<br />
haben deutlich zugenommen. Gerade deshalb soll die ganzheitliche<br />
Pflege die Selbständigkeit des Einzelnen unterstützen und<br />
fördern. Es nützt und hilft diesem Personenkreis nichts, wenn<br />
ihnen ein noch so gut gemeintes Konzert angeboten wird, oder<br />
die Bewohner zu einer Diashow über den südamerikanischen<br />
Regenwald im Festsaal „zusammen getrommelt werden“.<br />
Der Demenzkranke wird angeleitet, seine alten Fähigkeiten, soweit<br />
sie reaktivierbar sind, wieder zu wecken. „Deshalb übernehmen<br />
wir nur die Leistungen, die der alte Mensch nicht mehr selbst<br />
erbringen kann. Das heißt konkret, die Bewohner sollen ihren<br />
früheren häuslichen Alltag möglichst im Heimalltag wiederfinden.“<br />
Voraussetzung für die Umsetzung dieser Konzeption ist es, von<br />
der Biografie der einzelnen Bewohner auszugehen.<br />
Wie geht man nun mit diesen Biografien im Caritas Altenstift<br />
um? Eine Tagesstrukturierung mit speziellen Angeboten für die<br />
Menschen war erforderlich. Dass diese für die verschiedenen<br />
Ausprägungen der Erkrankungen unterschiedlich sein muss,<br />
leuchtet ein, würde aber hier zu weit führen.<br />
Ein Besuch im Wohnbereich 4 gibt einen Blick in die schon realisierte<br />
Umgestaltung der Pflege. Jeder Bewohner soll seinen<br />
individuellen Lebensstil führen und dabei die nötige Hilfe und<br />
Unterstützung erfahren. Der zentrale Ort ist die Wohnküche. Hier<br />
treffen sich die Bewohner zum Essen und Erzählen und beteiligen<br />
sich, wenn sie können und mögen, an den alltäglichen Aktivitäten.<br />
„Dazu gehört zum Beispiel“, so Rolf Eulenpesch, „auch das<br />
anfangs geschilderte Geschirrspülen, wenn die Bewohnerin das<br />
aus ihrer früheren häuslichen Selbständigkeit „herübergerettet“<br />
hat. Andere haben ihr Leben lang Blumen gepflegt, das können<br />
sie hier auch. Auf dem Balkon stehen große Blumenkübel, diese<br />
zu bepflanzen war früher eine Dienstleistung, heute machen das<br />
die Bewohner, die schon zu Hause gerne mit Blumen und Pflanzen<br />
umgegangen sind. Andere finden ihre Erfüllung darin, Wäsche<br />
zu falten oder zu sortieren, so unscheinbar das erscheint, es ist<br />
ein Stück Vergangenheit aus ihrem früheren Leben, das wir ins<br />
Büro-Dienstleistungen<br />
Ellen Jasper<br />
• Korrespondenz- und<br />
Sekretariatsarbeiten aller Art<br />
• Privat- und Geschäftskorrespondenz<br />
• Krankheits- und Urlaubsvertretung<br />
• Allg. Büroarbeiten vor Ort<br />
Lechstr. 3 • 40822 Mettmann • e-Mail: ejasper@r09.de<br />
Tel. 0 21 04 / 9 75 00 • Fax 0 21 04 / 9 75 01
... in das Heimleben holen Foto: Privat<br />
Heute geholt haben.“ Heimleiter Rolf Eulenpesch hat noch ein<br />
faszinierendes Beispiel unter vielen anderen: Für einen Bewohner,<br />
der früher beruflich mit Metallverarbeitung zu tun hatte, gibt es<br />
einen fahrbaren Wagen mit Schrauben und anderen Eisenteilen.<br />
Mit entsprechendem Werkzeug kann er daran herumbasteln, auf<br />
ein Ergebnis kommt es nicht an, wichtig ist, dass er sich in seinem<br />
früheren Metier wohl fühlt. Als ich den Heimleiter fragte, welche<br />
Aufgabe er mir denn zuteilen würde, wenn ich mal Bewohner seines<br />
Hauses würde, lächelt er verschmitzt und sagt: „Wenn Sie das<br />
dann noch hinkriegen und sich erinnern, würde ich versuchen, Sie<br />
bei der Heimzeitung mitarbeiten zu lassen.“<br />
Zurück zur Wohnküche: Es kann im Haushalt mitgeholfen werden,<br />
man kann beim Backen oder Kochen seine Fähigkeiten einsetzen.<br />
Beim Mittagessen wird der Speiseplan zur Vorbestellung<br />
abgeschafft und hängt nur noch zur Orientierung aus. Auch hier<br />
wählt der Bewohner erst bei der Verteilung der verschiedenen<br />
angebotenen Speisen sein Essen aus. Alte Dekorationsstücke wie<br />
Radio oder Telefon mit Wählscheibe sollen bei den Bewohnern<br />
Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis wecken und zu<br />
Gesprächen und Aktivitäten einladen. Wer möchte, zieht sich<br />
nach dem Mittagessen in das eigene Zimmer zurück oder hält<br />
seinen Mittagsschlaf auf Siestastühlen in der Wohnküche. Auch<br />
der Nachmittagskaffee und das Abendessen können gemeinsam<br />
vorbereitet werden. Sogar nachts ist die Wohnküche zugänglich.<br />
Wer von uns hat nicht schon einmal den Wunsch gehabt, nachts<br />
nachzuschauen, ob nicht irgendwas Leckeres im Kühlschrank ist.<br />
Natürlich führen die Bewohner dieser Einheiten kein<br />
Eigenbrötlerdasein, in die Feste im Jahresablauf werden alle nach<br />
ihren Möglichkeiten integriert. Wöchentliche Gottesdienste sind ein<br />
fester Bestandteil. Damit auch Demenzkranke ihr religiöses Leben in<br />
vertrauten Ritualen nachspüren, findet regelmäßig eine Agapefeier<br />
statt. Über allem steht der Leitspruch: „Es sind keine Aktivitäten für<br />
die Bewohner, sondern immer mit den Bewohnern.“<br />
Da bleibt natürlich die Frage: Wer kann das pflegerisch leisten?<br />
Demenzkranke brauchen feste Bezugspersonen, Personalrotationen<br />
müssen vermieden werden. Neben der Voraussetzung,<br />
examinierte Altenpflegerin mit Berufserfahrung gehört die berufsbegleitende<br />
Weiterbildung zur Fachkraft für gerontopsychiatrische<br />
Pflege. Das Haus erfüllt diese Bedingungen. Ein Satz<br />
zu den Kosten: Für die notwendigen<br />
Renovierungs- und<br />
Umbaumaßnahmen stehen dem<br />
Haus Rücklagen aus Eigenkapital<br />
zur Verfügung.<br />
„Caritas Altenstift – 25 Jahre<br />
jung“, stimmt die Überschrift?<br />
Zunächst einmal hier die Namen<br />
von vier Mitarbeiterinnen der<br />
ersten Stunde, die immer<br />
noch aktiv sind: Bärbel Milke,<br />
Barbara Götz, Bärbel Günther<br />
und Johanna Sonntag. Auch<br />
ein Beweis für Kontinuität und<br />
Arbeitsatmosphäre des Hauses.<br />
Sie arbeiten in der Pflege, der<br />
Tagespflege, der Verwaltung<br />
beziehungsweise im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich. Dann<br />
denke ich, nach allem, was sich<br />
dort gerade in den letzten Jahren<br />
bewegt hat, ist die Überschrift<br />
zutreffend.<br />
Wenn die Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen, die Leitung und<br />
die Oberen der Caritas diesen<br />
Weg weiter gehen, wird man<br />
auch nach weiteren Jahrzehnten<br />
noch sagen können, dass die Einrichtung „jung“ geblieben ist, weil<br />
sie sich an der Weiterentwicklung und den christlichen Werten<br />
auch in Zukunft orientiert.<br />
Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen: Am 1. April vor 25 Jahren<br />
wurde das Haus eröffnet, Ende April dieses Jahres sollte groß<br />
gefeiert werden. Aber gegen Viren ist niemand gefeit. Nicht nur<br />
der Festakt musste abgesagt werden, auch ein Theaterstück, das<br />
Pflegerinnen vor zwölf Jahren selbst geschrieben und aufführten<br />
und nun in gleicher Besetzung aktualisiert wiederholen wollten:<br />
„Opa wird 80“. Doch es wird alles nachgeholt. Dann gibt es sicher<br />
schöne Bilder.<br />
Hackenberg – Fürstenberg<br />
Auto - Service<br />
Reparaturen aller Fabrikate<br />
Inh.: Dieter Kottmann<br />
40822 Mettmann . Ötzbachstraße 1<br />
Telefon (02104) 2 75 91 - FAX (02104) 2 80 42<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag – Freitag 07:30 Uhr – 16:30 Uhr<br />
Samstag 09:00 Uhr – 12:00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
35
Der Jubiläumsplatz im<br />
Wandel der Zeit<br />
Ein Blick auf alte Fotos und Stadtpläne macht deutlich, wie sehr<br />
sich das Bild unserer Stadt in den vergangenen 60 Jahren verändert<br />
hat.<br />
Und - das muss auch einmal deutlich gesagt werden - durchaus<br />
nicht nur zum Schlechteren. Die schweren Bausünden der so<br />
genannten Gründerjahre, wo man ohne Rücksicht auf urbane<br />
Strukturen große Fabrikgebäude mit erheblichen Emissionen<br />
knapp an die Bebauung der Stadt setzte, mussten einer modernen<br />
und zeitgemäßen Stadtplanung weichen. Leider sind aus<br />
heutiger Sicht dabei in den 1960er Jahren neue Sünden entstanden,<br />
die nicht so ohne Weiteres zu korrigieren sind.<br />
Aber wie sah es an dem heutigen Verkehrsknotenpunkt<br />
Jubiläumsplatz vor 100 Jahren aus? Der Hammerbach bildete<br />
durch Aufstauen den sogenannten Mühlenteich. Seit dem<br />
15. Jahrhundert wurde dort eine Mühle betrieben. Im Bereich<br />
des heutigen Jubiläumsplatzes speisten viele Quellen aus dem<br />
Grundwasser des Schellenbergs den Teich, der aber trotzdem<br />
immer mehr verlandete. Man gab das „Entmutten“ des Teiches<br />
(Heben des Schlamms für Düngezwecke) auch auf, weil am<br />
Zusammenfluss von Hammerbach und <strong>Mettmanner</strong> Bach genügend<br />
Wasserkraft zum Betreiben einer Mühle zur Verfügung stand<br />
(Ecke Geschäftshaus Hoffstädter). Als im Herbst 1999 das allseits<br />
beliebte Café Thomas abgerissen wurde und der Neubau an der<br />
Ecke Post-/Joh.-Flintrop-Straße entstand, fand man tief unter den<br />
Fundamenten noch einen uralten, verwitterten Mühlstein, der vermutlich<br />
aus dieser Mühle stammte.<br />
Von Gudrun Wolfertz (Stadtarchivarin)<br />
An dem nun versumpften Teichrand legte man die Bleichstraße an,<br />
die ungefähr an der jetzigen Garageneinfahrt der Kreissparkasse<br />
endete. Man nannte diesen Bereich die Stadtbleiche oder Op<br />
de Wäsch. Auf der gegenüber liegenden Seite des alten Teichgeländes<br />
liegt der Schellenberg, wo sich der Druck- und<br />
Färberbetrieb Furthmann und Dörner niedergelassen hatte. Das<br />
Wohn- und Geschäftshaus des Unternehmens wurde bereits<br />
1851 in eine Höhere Privatschule umgewandelt. 1857 kaufte die<br />
evangelische Gemeinde dieses Gebäude und führte die höhere<br />
Schule weiter.Erst 1901 ging sie in städtische Verwaltung über.<br />
Am Stadtrand wurde die alte Bleiche von den Bürgern eifrig<br />
genutzt. Auch eine Handlung für Kohlen, Holz und Kartoffeln<br />
hatte hier den Lagerplatz. Auf einem alten Foto sieht man im<br />
Hintergrund den Steigerturm der Freiwilligen Feuerwehr, die hier<br />
ihr Spritzenhaus unterhielt. Es wird berichtet, dass altgediente<br />
Soldaten als Hornisten jeden Donnerstagabend um 20.30 Uhr mit<br />
dem militärischen Signal „Sammeln“ die Wehr zusammenriefen.<br />
Weiter oberhalb, in Richtung Oberstraße, hatte sich die Besteckfabrik<br />
Burberg mit großen Werkshallen und Geschäftsräumen niedergelassen.<br />
Dieses gesamte Gebäudeensemble wirkte nicht<br />
gerade ansehnlich. Darum beschloss der Bauausschuss unter<br />
Bürgermeister Conradi 1902, dem Stadtrat „den Ankauf des<br />
Platzes dringend zu empfehlen, um denselben als öffentlichen<br />
Platz auszugestalten“ (Protokollbuch der Bau-Commission, verhandelt<br />
am 29. Dezember 1902). Bereits am 30. Dezember beschloss<br />
der Rat in geheimer Sitzung, das Gelände für 27 000 Mark<br />
zu kaufen (Archiv <strong>Nr</strong>. 10-2-593).<br />
Kinder auf dem Jubiläumsplatz Foto: Stadtarchiv<br />
36<br />
Mehrere große Bauprojekte<br />
wurden daraufhin gleichzeitig<br />
in Angriff genommen.<br />
So hatte die Post ihr neues<br />
Gebäude am unteren<br />
Ende der neu angelegten<br />
Poststraße bezogen.<br />
Die Schwarzbachstraße<br />
wurde gebaut, um die<br />
Stadtteile Kaldenberg<br />
und Obschwarzbach<br />
mit der Stadt zu verbinden.<br />
Der Unterlauf des<br />
Hammerbaches wurde<br />
überbrückt und dieser<br />
Bereich an die Wülfrather<br />
Chaussee angebunden.<br />
Als nächstes wurde die alte<br />
höhere Schule umgebaut.<br />
Dazu gewann man den<br />
renommierten Architekten<br />
Hermann vom Endt, der<br />
auch das Haus des alten<br />
Landtages in Düsseldorf am<br />
Schwanenspiegel, das heutige<br />
Museum K21, gebaut
Jubiläumsplatz August 1955 Foto: Stadtarchiv<br />
hatte. Er entstammte einem alten <strong>Mettmanner</strong> Bauerngeschlecht.<br />
Die neue Bürgerschule war ein schönes, imposantes Gebäude.<br />
Später kam noch das Haus für den Direktor hinzu. So fehlte zur<br />
Vervollkommnung eigentlich nur die Neugestaltung des verlandeten<br />
Teiches. Die Stadtverordneten beschlossen, hier die Feier<br />
für das bevorstehende Stadtjubiläum von 1904 abzuhalten und<br />
zu diesem Zwecke eine repräsentative Grünanlage zu bauen. So<br />
erhielt der Platz seinen Namen. Ein Gedenkstein als Symbol für die<br />
Tausendjahrfeier wurde errichtet, ein Springbrunnen gebaut und<br />
verschiedene Blumenrabatte angelegt. Interessant ist es, an dieser<br />
Stelle noch einmal aus einem alten Ratsprotokoll vom 1. 8. 1904<br />
zu zitieren: „Commission hält es für notwendig, daß stets ein Mann<br />
auf dem Jubiläumsplatz anwesend sei, um alle noch vorkommenden<br />
Beschädigungen zu verhüten, auch soll derselbe für die ordnungsmäßige<br />
Instandhaltung des Platzes verpflichtet werden.<br />
�������������<br />
����<br />
�������<br />
����<br />
�����������<br />
�������'�<br />
Als eine geeignete Person wurde der pensionierte Briefträger<br />
Bausch in Vorschlag gebracht und wurde demselben eine jährliche<br />
Entschädigung bis zu 100 Mark zugebilligt.“<br />
Abgesehen von der Entlohnung für das Wachpersonal hat sich an<br />
dieser Problematik bis heute ausreichend nicht sehr viel geändert.<br />
Dieser Jubiläumsplatz machte den Bürgern der Stadt ungefähr<br />
30 Jahre lang Freude. Dann aber begann ein unerfreulicher<br />
Szenenwechsel. In den 1930er Jahren kam man auf die Idee, einen<br />
Teil des Parks als Baugrundstück zu veräußern. Man begann, an<br />
dieser Stelle ein Hotel zu errichten. Aber die Rechnung wurde<br />
ohne den Wirt gemacht: Eindringendes Grundwasser machte alle<br />
Pläne zunichte und auch das Betonieren des Bachlaufs half wenig.<br />
So lag die Bauruine noch bis nach dem 2. Weltkrieg, sollte zuerst<br />
als Bunker dienen und später sogar als Champignonzucht genutzt<br />
werden!<br />
���������� ���� �����<br />
������������� ������������ ����<br />
������������������������������������<br />
����������������������������������������������<br />
���������������������� �!�"��#�$��%�<br />
�&&&'���������������(����)������'��<br />
37
Jubiläumsplatz, Abbruch ca. 1960 Foto: Stadtarchiv<br />
Auf der Seite zum Schellenberg hatte die Stadt bereits 1915<br />
Schule und Turnhalle an die nun dort produzierende Nudelfabrik<br />
Koch verkauft. Aber 1953 verkaufte Nudel Koch weiter an<br />
die Metallwarenfabrik Fritsch. Die architektonisch ansehnliche<br />
Bürgerschule wurde abgerissen und musste hässlichen<br />
Backstein-Fabrikbauten weichen. Pläne aus dieser Zeit zeigen<br />
deutlich die unzusammenhängende Zersiedelung des gesamten<br />
Areals Jubiläumsplatz, mit alten, teilweise leer stehenden<br />
Fabrikgebäuden. Mitte der 1960er Jahre entschloss sich der Rat,<br />
an der misslichen Situation etwas zu ändern.<br />
Am 29. Januar 1966 stellte der beauftragte Gutachter Dr.<br />
Laux einen so genannten „Strukturplan“ in einer öffentlichen<br />
Ratssitzung vor. Die Ratsmitglieder und über 100 interessierte<br />
Bürger waren völlig überrascht und auch erschrocken über die rigorosen<br />
Umgestaltungspläne der <strong>Mettmanner</strong> Innenstadt und der<br />
angrenzenden Gebiete. Von etwa 30 Hektar Innenstadtbebauung<br />
wollte der Gutachter zwei bis drei Hektar komplett einreißen lassen.<br />
Und trotz heftiger Proteste der Bürgerschaft und auch der<br />
Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ mit ihrem engagierten Baas<br />
Horst-G. Hütten wurde der Strukturplan weitestgehend umgesetzt.<br />
38<br />
In einem Zeitungsbericht vom<br />
22.1.1966, in dem über die „Ewige<br />
Großbaustelle Jubiläumsplatz“ berichtet<br />
wird, klingt durchaus eine gewisse<br />
Aufbruchstimmung an. Mettmann<br />
machte sich auf den Weg, aus einem<br />
beschaulichen Landstädtchen zu<br />
einer echten Kreisstadt zu werden;<br />
aus heutiger Sicht zu einem recht<br />
hohen Preis.<br />
Nach der Sanierung der Innenstadt<br />
aufgrund der Pläne von 1966<br />
nahm man gegen Mitte der 1990er<br />
Jahre den erneuten Umbau des<br />
Jubiläumsplatzes in Angriff. Das<br />
Gebäude der Kreissparkasse - nach<br />
30 Jahren nun bereits auch schon<br />
wieder in die Jahre gekommen -<br />
wurde umgebaut und unter anderem<br />
wurde ein modernes Restaurant mit<br />
Außengastronomie geschaffen.<br />
Das alte Fritsch-Fabrikgebäude war<br />
bereits einige Jahre zuvor eingerissen<br />
worden und für eine längere Zeit stand den <strong>Mettmanner</strong>n an<br />
dieser Stelle ein ausgedehnter Parkplatz nahe der Innenstadt zur<br />
Verfügung, auf dem zwar auch die <strong>Mettmanner</strong> Kirmes veranstaltet<br />
wurde, der aber trotzdem wie ein Fremdkörper wirkte. Es war allen<br />
klar, dass das wertvolle Gelände im Herzen der Stadt überbaut<br />
werden musste. Der neue Bebauungsplan sah ein Geschäftshaus<br />
mit Ladenlokalen, Restaurants, der neuen Hauptpost und einem<br />
Hotel vor. Es entstand die Neanderthal-Passage am Jubiläumsplatz,<br />
der hier später auch noch mit einer Treppe an die Bebauung des<br />
Schellenbergs angebunden wurde. Der neu gestaltete „Jubi”, wie<br />
die <strong>Mettmanner</strong> ihr Stadtzentrum gerne liebevoll nennen, hat so im<br />
neuen Jahrtausend, trotz weiterhin starkem Verkehrsaufkommens,<br />
ein neues Gesicht und somit deutlich an Ausstrahlung gewonnen.<br />
Eine Anlage mit Springbrunnen und Parkcharakter, so wie Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts, wäre für viele <strong>Mettmanner</strong> Bürger sicher<br />
ein Traum. Dafür aber müsste erst eine akzeptable Ortsumgehung<br />
geplant und gebaut werden - und schon ist der Rat der Stadt<br />
Mettmann erneut gefragt. Wieder einmal zwecks Planung einer<br />
neuen „ewigen Großbaustelle Jubiläumsplatz“.<br />
Ihr Partner für die private<br />
Wohnbaufi nanzierung<br />
Das ImmobilienCenter der Credit- und Volksbank eG<br />
im Herzen von Niederberg.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Donnerstag 10:00 bis 13:00 Uhr<br />
14:00 bis 18:00 Uhr<br />
Freitag 10:00 bis 14:00 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
Breite Straße 8 · 40822 Mettmann · Tel: (02104) 1429-4900 · www.credvoba.de<br />
CVB_Anz_ImMe_185x90_sw.indd 1 30.08.2005 10:15:11 Uhr
Die Oberstadt aus der Luft betrachtet<br />
Von Peter Birschel<br />
Flugzeugaufnahme vom 17. August 1928: Pfarrhäuser Düsseldorfer Str. u.s.w. Foto: Archiv der Ev. Kirchengemeinde Mettmann<br />
Die „Flugzeugaufnahme“, die große Teile unserer historischen<br />
Oberstadt zeigt, war von der Evangel. Gemeinde in Auftrag gegeben<br />
worden und datiert - wie auch das Luftbild in der „<strong>Medamana</strong>“<br />
<strong>Nr</strong>. 1/2006 - vom 17. August 1928.<br />
Sie zeigt im oberen Bildteil das an der Friedhofstraße gelegene<br />
„Vereinshaus“, das 1967 und 1979/1980 durch einen modernen<br />
Neubau ersetzt wurde und die beiden Pfarrhäuser Düsseldorfer<br />
Str. 9 und 12 sowie die Kinderschule an der Eichstraße. Hinter<br />
dem Vereinshaus befand sich ein großer freier Platz, auf dessen<br />
rechtem Teil heute der Evangel. Kindergarten steht. Am oberen<br />
Bildrand ist der Friedhof zu erkennen und rechts die Blumenbeete<br />
der Stadtgärtnerei.<br />
Gegenüber dem Evangel. Vereinshaus sieht man die Städt. Volksschule<br />
II (Hindenburgschule) sowie das an der Düsseldorfer Str.14<br />
gelegene alte Schulhaus, das nur durch den Einsatz von Hors-G.<br />
Hütten und mir vor dem Abbruch bewahrt werden konnte. Der<br />
kleinere linke Anbau mußte jedoch leider fallen.<br />
In der unteren Bildmitte ist sehr gut die 1855 erbaute Villa<br />
Neviandt (Düsseldorfer Str. 10) erkennbar, in der später der<br />
stadtbekannte Sanitätsrat Dr. Müller praktizierte und die danach<br />
u. a. der Kreishandwerkerschaft und der Ausländerabteilung der<br />
Kreisverwaltung als Domizil diente (heute: Rechtsanwaltskanzlei).<br />
Der Schützenhof mit dem „Weltspiegel“ wird auf dem unteren<br />
rechten Bildteil erstmals in seiner ganzen Größe deutlich. Übrigens<br />
kann der „Weltspiegel“ im Jahr 2007 auf sein 100-jähriges<br />
Bestehen zurückblicken, ein einmaliges Jubiläum in der deutschen<br />
Kinogeschichte!<br />
In der Lutterbecker Straße ist neben dem Schützenhof ein Haus<br />
mit einem Turmhelm zu sehen, das in früheren Zeiten ein jüdisches<br />
Gebetshaus war.<br />
Auf der Hauswand des Hauses Lutterbecker Str. 9 ist folgende interessante<br />
Reklameaufschrift zu lesen: „Salem Aleikum, Salem Gold,<br />
Zigaretten, Heinrich Winkels jr., Tabakwaren-Großhandlung“.<br />
Dieses Haus hat in seiner fast hundertjährigen Geschichte ununterbrochen<br />
als Gasthaus gedient. Zur Geschichte der Lutterbecker<br />
Straße s. a. „<strong>Medamana</strong>“ <strong>Nr</strong>. 3/2004.<br />
Auf dem Luftbild ist im übrigen gut zu erkennen, daß dieser Bereich<br />
unserer Altstadt zur damaligen Zeit eine „grüne Lunge“ war. Leider<br />
hat auch hier nach dem 2. Weltkrieg die Spitzhacke erbarmungslos<br />
zugeschlagen, besonders im Bereich der Lutterbecker Straße<br />
und der oberen Adlerstraße.<br />
Insgesamt ist jedoch dieser Teil der Altstadt im Wesentlichen noch<br />
so erhalten geblieben, wie uns das Foto von 1928 zeigt. Zum Glück!<br />
39
40<br />
Der Neandertaler (Fortsetzung)<br />
Die Rekonstruktion des Neandertalers von 1856 im Foyer des<br />
Museums<br />
Foto: Dieter Heinemann, mit freundlicher Genehmigung des<br />
Neanderthal Museums für diese <strong>Medamana</strong> Ausgabe<br />
Von Michael Schaffers<br />
Noch einmal soll das Thema: „Der Neandertaler – 150 Jahre nach<br />
der Entdeckung der Skelettreste“ aufgegriffen werden. Das Bild<br />
in dieser Ausgabe macht deutlich, wie die Dauerausstellung im<br />
Eingangsbereich des Museums weiter entwickelt wurde. Wie in<br />
der letzten Ausgabe bereits dargestellt, folgt bis 10. Oktober die<br />
Aktualisierung der gesamten Dauerausstellung. Außer diesem<br />
Ergebnis und der Sonderausstellung gibt es weitere interessante<br />
Projekte und Ausstellungen:<br />
Projekt: „Neanderthaler + Co“<br />
Kooperationspartner im 150. Jahr der Entdeckung der Skelettreste<br />
sind das Rheinische Landesmuseum Bonn, das westfälische<br />
Museum für Archäologie in Herne sowie unser Neanderthal<br />
Museum. Der <strong>Mettmanner</strong> Beitrag ist die bereits geschilderte<br />
Sonderausstellung.<br />
„leben in eXtremen“ heißt die Ausstellung in Herne. Es geht um die<br />
Frage, wie die Entwicklung des Klimas, der Tier- und Pflanzenwelt<br />
mit der Entwicklung des Menschen zusammen hängt. In einer<br />
inszenierten Landschaft gehen die Besucher durch die Zeitläufe<br />
der letzten sechs Millionen Jahre, begleitet von der Klimakurve.<br />
In den Infos zur Ausstellung heißt es: „Die Besucher laufen über<br />
versteinertes Laub, das in einem Herbst vor 130 000 Jahren gefallen<br />
ist. Sie begegnen dem Mammutbaby Dima, Säbelzahntigern<br />
und Wollnashörnern. Das wechselnde Klima erfahren Sie mit allen<br />
Sinnen. Und stellen sich zum Schluss die Frage, wie wird es weiter<br />
gehen mit der Menschheit?“<br />
Die Bonner Ausstellung schließlich zeigt eine lückenlose<br />
Zusammenschau aller bedeutenden Originalfunde aus der<br />
Entwicklungsgeschichte. Seit der Entdeckung des Neandertalers<br />
sorgen immer wieder Ausgrabungen in Asien, Afrika und Europa<br />
für Aufsehen. Diese Zusammenstellung erzählt eindrucksvoll von<br />
„den Wurzeln der Menschheit“.<br />
Die Fundstelle<br />
Die Fundstelle des Neandertalers steht seit 2002 Besuchern<br />
als archäologische Erinnerungslandschaft offen. Längst ist das<br />
„Gesteins“ abgetragen, der Fundort war verschollen. Durch<br />
Ausgrabungen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege<br />
konnte der Ort wieder entdeckt werden. Eine 20 Meter lange<br />
Zeitachse mit kulturellen Meilensteinen symbolisiert 2,5 Millionen<br />
Jahre Geschichte der Gattung Homo. Der Klimaverlauf ist dargestellt,<br />
Steinliegen laden zum Ausruhen und zur Reflexion ein.<br />
Das Ausgrabungsareal ist ebenso ausgewiesen wie die ehemalige<br />
Lage der Feldhofer Grotte. Lese- und Hörtexte erläutern die<br />
Talgeschichte, dazu gibt es wie im Museum Kopfhörer an der<br />
Museumskasse.<br />
Kunstweg: „Menschenspuren“<br />
Seit 2002 führt der Kunstweg, beginnend direkt gegenüber dem<br />
Museum, auf romantischem Rundweg knappe zwei Kilometer<br />
die Düssel entlang. Dem Künstler und Kurator Volker Marten ist<br />
es gelungen, elf Bildhauerinnen und Bildhauer von internationalem<br />
Rang für das Neandertal zu begeistern. Doch an der Kunst<br />
scheiden sich die Geister. Kommentare von <strong>Mettmanner</strong>n gehen<br />
von „beeindruckend“ oder „regt zum Nachdenken an“, bis „was<br />
soll der Quatsch“. Vielleicht liegt ein gewisses Unverständnis<br />
auch darin, dass hier die wenigsten Menschen mit Kopfhörer<br />
angetroffen werden, um sich den Hintergrund erläutern zu lassen.<br />
Keine Frage für meinen ältesten, achtjährigen Enkel ist jedes Mal<br />
der „Mann im Wasser“. Im Museums-Info heißt es dazu: „Die<br />
Skulpturen fordern zur Selbstreflexion über den Menschen heraus
und erfordern zugleich eine neue Betrachtungsweise der Natur.<br />
Die Spuren der Künstler verbinden sich auf unterschiedliche Weise<br />
mit der Landschaft. Viele der Arbeiten müssen regelrecht entdeckt<br />
werden oder verändern ihren Zustand im jahreszeitlichen Auf und<br />
Ab.“<br />
Die Steinzeitwerkstatt<br />
Etwa 400 Meter entfernt vom Museum, düsselaufwärts, steht<br />
das Gebäude. Die <strong>Mettmanner</strong> erinnern sich noch, dass dieses<br />
Haus früher das erste Museum beherbergte. Mit über 800<br />
Quadratmetern Nutzsfläche ist dies „die didaktische Plattform<br />
des Museums“, wie es im Prospekt heißt. „In zwei großzügigen<br />
Werkräumen und einem inszenierten Höhlenraum wird ein umfangreiches<br />
Angebot des Mitmachens und Anfassens präsentiert.“<br />
Das zentrale Motto lautet: Vorgeschichte zum Begreifen“. Weiter<br />
heißt es: „Das Angebot reicht von Demonstrationen steinzeitlicher<br />
Techniken über Mitmachaktionen, Workshops, Kindergeburtstage,<br />
Ferienaktionen und Kurse bis hin zu Wochenendseminaren“.<br />
Praktische Beispiele fürs Mitmachen sind das Nähen eines<br />
Lederbeutels mit Tiersehnen, das Malen mit Farbpigmenten der<br />
Eiszeit, die Herstellung eines Pfahlbaumessers oder der Bau eines<br />
Bogens nach Originalfunden. Es gibt einen Seminarraum für Kurse<br />
mit ausgewählten wissenschaftlichen Themen, ferner beherbergt<br />
das Haus die Lehrsammlungen des Museums.<br />
Sicher hat der Fundort im 150. Jahr der Entdeckung nicht nur<br />
viele Besucher von außerhalb, sondern gerade auch <strong>Mettmanner</strong><br />
zu einem Besuch angelockt. Wer einen Besuch noch nicht im<br />
Kalender stehen hat, sollte sich wirklich einen Tag dafür frei<br />
machen, es lohnt sich. Wo sonst gibt es eine so einmalige<br />
Kombination von geballter Wissenschaft und herrlicher Natur wie<br />
im Neandertal? Oft antworten <strong>Mettmanner</strong>, wenn sie gefragt werden:<br />
„Wo ist denn Mettmann?“, mit der ausweichenden Erklärung:<br />
„Zwischen Düsseldorf und Wuppertal.“ Die bessere Antwort wäre:<br />
„Dort, wo der Neandertaler gefunden wurde.“ Wir persönlich<br />
haben am Fund natürlich keinen Anteil, aber auf die Einrichtungen<br />
und die Forschungsaktivitäten in unserer Heimatstadt sind wir<br />
stolz.<br />
Weitere Informationen:<br />
Ernst Schultze hat einen Film gedreht mit dem Titel: „Menschliche<br />
Spuren, Skulpturen und Natur“. Unser Vorsitzender Helmut Kreil<br />
hat den Kommentar dazu geschrieben und auch gesprochen. Sie<br />
können den Film als DVD in unserem Stadtgeschichtshaus zu den<br />
gewohnten Öffnungszeiten zum Preis von 13,90 Euro erwerben.<br />
Frank-Detlef Richter<br />
Einrahmungen - Vergolderei<br />
Herrenhauser Str. 2, Nähe Rathaus<br />
40822 Mettmann<br />
Telefon (02104) 7 47 14<br />
Wir binden Ihre <strong>Medamana</strong>.<br />
Wir rahmen Ihre Bilder<br />
in allen Preislagen.<br />
ab<br />
41
Bevor ich auf die reine Geldgeschichte eingehe, muss zum besseren<br />
Verständnis etwas über die regionale Gebietsentwicklung<br />
gesagt werden.<br />
Bevor die Grafen von Berg 1248 (Adolf VI., gest. 22. 3.1259) durch<br />
Verpfändung u. a. Mettmann übernahmen, waren vor allem die<br />
Franken bzw. die Herrscher des Römischen Reiches Deutscher<br />
Nation Herren unseres Gebietes.<br />
Es gab im 12. Jahrhundert schon Streubesitz von Kurkölln in<br />
Haan und Hilden, ansonsten war der Hauptbetreuungssitz in<br />
Kaiserswerth. Wenn auch schon früh Handelsstraßen durch unser<br />
Gebiet führten, waren Münzfunde aus Vorzeiten mehr zufällig.<br />
Bis zur Übernahme durch Preußen (1815) gehörte unser Gebiet<br />
zum Hause derer von Berg; Jülich, Kleve, Berg die unterschiedlichen<br />
Besitzverhältnisse brauchen uns hier nicht zu beschäftigen.<br />
Ab 1815 gab es den Landkreis Mettmann, der 1820 um den<br />
Landkreis Düsseldorf und Elberfeld (bis 1860) erweitert wurde.<br />
Diese Zusammensetzung hatte in den wesentlichen Teilen Bestand<br />
bis 1929 und fällt mit einem besonderen und bis heute in dieser<br />
Form einmaligen Ereignis zusammen, das im Nachfolgenden ausführlicher<br />
behandelt wird. Die späteren Gebietsänderungen (1929<br />
und 1975/76) sind nur der Vollständigkeit halber zu erwähnen.<br />
Während der größten Flächenausdehnung sind folgende Orte zu<br />
nennen: Angermund, Benrath, Breitscheid, Cronenberg, Dornap,<br />
Eggerscheidt, Erkrath, Gruiten, Haan, Hasselbeck, Heiligenhaus,<br />
Hilden, Hochdahl, Hubbelrath, Hösel, Homberg-Meisersberg,<br />
Huckingen, Kaiserswerth, Langenberg, Lintorf, Lohausen,<br />
Mettmann, Metzkausen, Mündelheim, Neviges-Hardenberg,<br />
Ratingen, Schöller, SeIbeck, Velbert, Vohwinkel, Wittlaer und<br />
Wülfrath.<br />
Wenn auch in früheren Zeiten Tauschhandel betrieben worden ist<br />
und das Geldwesen eine geringere Rolle spielte, tauchten einzelne<br />
Fremdmünzen in unserer Region auf, da schon früh Kaufleute<br />
aus unseren Gefilden in die Welt zogen (z. B. Lübeck), aber auch<br />
Fremde unser Gebiet streiften.<br />
1. Münzen<br />
Wenn wir davon ausgehen, dass vor ersten urkundlichen<br />
Erwähnungen bereits Ansiedlungen bestanden - z. B. Kaiserswerth<br />
Christianisierung - ist es nicht abwegig zu unterstellen, dass sich<br />
die Bemühungen von Karl dem Großen um 800 n. Chr., das<br />
Münzwesen zu reformieren und somit die Möglichkeit zu schaffen,<br />
Stabilität und Vertrauen in Geld wieder herzustellen, auch bei uns<br />
Silberpfennige bzw. Denare auftauchten.<br />
Als 1248 die Grafen von Berg durch Verpfändung ihre Herrschaft<br />
in unserem Territorium begründeten, wurde sicher verstärkt ihr<br />
eigenes Münzgeld, das sie seit ca. 1100 n. Chr. prägen ließen, bei<br />
uns in Umlauf gebracht. Die Ausprägungen erfolgten hauptsächlich<br />
außerhalb des Kreisgebietes. Allerdings erhielt Ratingen am<br />
21.1.1444 für sechs Jahre das Recht, Münzen zu schlagen. Die<br />
letzten Münzen wurden 1807 ausgebracht (Stüber und Kassataler)<br />
und dann offiziell 1815 durch preußisches Geld ersetzt, da nun die<br />
Preußen unsere „Herren“ wurden.<br />
Diese Ära endete mit dem Ende des 1. Weltkrieges 1918, wobei<br />
die letzte Münze von Preußen 1915 herauskam, allerdings unter<br />
Beachtung der Gesetze vom 4.12.1871 über die Ausprägung<br />
42<br />
Das Geld- bzw. Münzwesen<br />
des Kreises Mettmann<br />
Von Rolf Nellen<br />
von Reichsgoldmünzen (gültig ab 1873) und das Münzgesetz<br />
vom 9.7.1873. Seitdem galt als Währungseinheit die Mark = 100<br />
Pfennige = 1/3 Vereinstaler.<br />
Es ist auch nicht auszuschließen, dass die verschiedenen Besatzer<br />
wie Spanier, Franzosen und Amerikaner in der Zeit vom 30-jährigem<br />
zum Ende des 2. Weltkrieges ihr Geld an den „Mann“ zu<br />
bringen versuchten. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass<br />
gerade in Zeiten des Währungsverfalls (z.B. Inflation und die<br />
Zeit vor der Währungsreform) Geschäfte vielfach auf Dollarbasis<br />
abgewickelt wurden. Bereits im Ersten Weltkrieg machte sich<br />
ein Kleingeldmangel bemerkbar, da Kupfer, Silber und Nickel für<br />
andere Zwecke benötigt wurden, sodass Eisen und Aluminium<br />
bzw. Zink bis zum Ende der Inflation (Ende 1923) eingesetzt wurden.<br />
An Münzgeld wurde als höchster Wert ein 500-Mark-Stück<br />
durch den Staat 1923 geprägt. In der Weimarer Republik wurden<br />
ab 1923 Renten- bzw. Reichspfennige ausgegeben; die über das<br />
3. Reich (1933-1945) und die alliierte Besatzung (1945 -1948) ihre<br />
Bezeichnung behielten. Die Vereinigten Wirtschaftsgebiete (Bank<br />
deutscher Länder 1948-1950) und ab 1950 die Bundesrepublik<br />
führten den Pfennig ein, der bis zur Ablösung durch den Euro am<br />
1. 1. 2002 seine Bezeichnung behielt.<br />
Im Kreis Mettmann haben in der Zeit des Kleingeldmangels ab<br />
1915 bis zum Beginn der Hochinflation 1923 Privatfirmen und<br />
Gemeinden eigenes Notgeld bzw. Geldersatzmarken prägen<br />
lassen, das nach meiner Kenntnis von folgenden Einrichtungen<br />
herausgegeben wurde:<br />
Benrath Arbeiterheim Benrath / C.V.Selbsthülfe Benrath<br />
Cronenberg Cronenberg<br />
Dornap Kriegsgefangenen-Arbeitskommando RWK.<br />
Erkrath Louis Zur Linden Kaiserhof<br />
Haan Gartenstadt<br />
Heiligenhaus Gemeinde-Wertmarke Münzgasmesser<br />
Hilden Gas-Werk<br />
Hochdahl H. Bünger (Gasthof)<br />
Bergische Gruben & Hütten<br />
Hösel J.W. Oberscheidt<br />
Huckingen Gefangenen-Lager, Schulze-Knaudt<br />
Langenberg Bergischer Hof L.<br />
Mettmann Fabrik eisenbahn-technischer Artikel H.W.<br />
Meckenstock<br />
Gas-Werk<br />
Kreisverwaltung<br />
Wagner & Englert GmbH<br />
Großkaldenberg I.P.W. Eigen Brennerei<br />
Neviges Hallenbad<br />
Ratingen Aug. Vedder<br />
Wilh. Knops Sächsischer Hof<br />
Velbert Hallenbad<br />
Kaufhaus Volkswohl<br />
Stadt
Vohwinkel Eisenwaren, Haus- u. Küchengeräte Ka. JF<br />
Feuerstein Söhne<br />
Gemeinde<br />
Teppiche-Tapeten-Linoleum Dekorationen<br />
Ernst Hinnenberg<br />
Wülfrath Städtisches Gaswerk<br />
Außerhalb des oben genannten Zeitraumes gab oder gibt es<br />
Sonderausprägungen, die bis heute nur zum Teil katalogmäßig<br />
erfasst sind: z. B.<br />
Elberfeld 1847 = 1 BROD evtl. „Sozialamt“, beim<br />
Mühlenverein einzulösen<br />
Mettmann 1888 Schützenfest, Wert 15 Pfennig (1 Bier?)<br />
SSV (Schrievers Schulverpflegung)<br />
Pfandmarke? - nach 1950<br />
Wülfrath Städtisches Gaswerk<br />
Zementwerke Mersmann<br />
Werkzeugpfandmarke?<br />
Heute gibt es eine Anzahl von Marken/Metallstücken, die einem<br />
Geldwert entsprechen, aber weder Hinweise auf Herausgeber<br />
noch Wert zulassen, wie z. B. Chips für Einkaufswagen,<br />
Autowaschanlagen, Parkplätze, sodass eine Zuordnung entfallen<br />
muss.<br />
2. Papiergeld<br />
Geldscheine sind zwar reichsweit ab 1874 in Umlauf gekommen,<br />
waren aber nicht sehr gefragt, da der „kleine Mann“ lieber<br />
etwas Handfestes - Silber oder Gold - besaß. Es ist nicht auszuschließen,<br />
dass auch im Kreis Mettmann um 1800 so genannte<br />
Königsassignaten durch die Franzosen mitgebracht wurden, deren<br />
Wert allerdings sehr fraglich war. Wahrscheinlicher ist schon, dass<br />
Kaufleute z.B. den Preußischen Tresorschein über 5 Taler von<br />
1806 bei ihren Geschäften einsetzten. Die bis 1910 ausgegebenen<br />
Reichsbanknoten waren durch staatliche Zusagen abgesichert.<br />
Man konnte zu jeder Zeit (bis 1914!) den Wert in Goldstücken verlangen.<br />
Eine Interessengemeinschaft hat in einem Musterprozess<br />
der bis 1931 dauerte, diese Eintauschpflicht eingeklagt und Recht<br />
bekommen. Allerdings ist durch die Übernahme der Macht durch<br />
Hitler 1933 das Urteil nicht in die Praxis umgesetzt worden.<br />
So konnten sich die Generationen ab 1914 mit verschiedenen<br />
Bezeichnungen vertraut machen:<br />
1914 - 1924 zusätzlich Darlehenskassenscheine<br />
Zinskupons von Kriegsanleihen<br />
Schatzanweisungen des Deutschen<br />
Reiches<br />
1923-1937 Rentenmark<br />
-1945 Reichsmark<br />
1945-1948 Mark<br />
(Noten des Alliierten Kontrollrates)<br />
1948-2001 Deutsche Mark (Bank Deutscher<br />
Länder/Deutsche Bundesbank)<br />
Als Besonderheit sei vermerkt, dass es 1948 zwei Geldscheine zu<br />
5 und 10 Pfennig gab. Vor und während der Inflation 1921-1924<br />
konnten Gemeinden und Firmen Geldscheine in Umlauf bringen.<br />
So waren neben den Reichsscheinen im Kreis Mettmann<br />
Ausgaben der Rheinprovinz, der Landesbank Rheinprovinz und<br />
der Landwirtschaftskammer gültig. Dazu kamen Scheine aus folgenden<br />
Orten:<br />
Angermund Gemeinde<br />
Benrath Gemeinde<br />
A. Schaffhausenscher Bankverein<br />
Brückenbau Flender AG<br />
Capito & Klein AG<br />
Cronenberg Stadt<br />
Deutsche Bank<br />
Von der Heydt-Kersten & Söhne<br />
Dornap Rheinisch-Westfälische Kalkwerke<br />
Erkrath Gemeindekasse<br />
Haan Stadt<br />
Haaner Zangenwerk Paul Berrenberg<br />
Hardenberg-Neviges Stadt<br />
Heiligenhaus Bürgermeisterei<br />
Hilden Stadt<br />
W. Bauermann & Söhne<br />
Huckingen Mannesmannröhren-Werke<br />
Abt. Schulz Knaudt (1918 u. 1922)<br />
Kaiserswerth Bürgermeisterei Stadt und Land<br />
Langenberg Stadt<br />
H. Laakmann<br />
Münker & Co.<br />
Mettmann Stadtverwaltung<br />
Kreisausschuss mit Sitz in Vohwinkel<br />
Deutsche Bank<br />
Wagner & Englert GmbH.<br />
Fittingswerk Mettmann<br />
Deutsche Turnerschaft ME<br />
Neviges F. Hasenkamp & Cie GmbH<br />
Kirchhoff & Co<br />
D. Peters & Co GmbH<br />
Press- u. Stanzwerk Ne. GmbH<br />
Ratingen Stadt<br />
Düsseldorf-R.<br />
Röhrenkesselfabrik vorm Dürr<br />
Peitz & Selbeck GmbH<br />
Metall- u. Eisengießerei<br />
Deutsche Last-Automobilfabrik AG<br />
Velbert Stadt<br />
Deutsche Bank, Dep.-Kasse<br />
Velberter Bank<br />
Vohwinkel Stadt<br />
Andreas Haders<br />
Herminghaus & Co GmbH<br />
Wülfrath Stadt<br />
Angerer, Koch & Co AG<br />
Ernst Feldhoff<br />
Friedrich Feldhoff & Co<br />
Formsandwerke Hahnerhof GmbH<br />
Mühleimer Lederwerke AG<br />
Rheinische Kalksteinwerke GmbH<br />
Weitere private Geldgutscheine bzw. „Zahlungsversprechungen“<br />
können von einzelnen Händlern, Firmen oder Gastwirtschaften<br />
kurzfristig unters Volk gebracht worden sein und schlummern evtl.<br />
heute noch in privaten Schatullen. Ab 1.1. 2002 endete auch auf<br />
diesem Gebiet eine in der Vergangenheit liegende Vielfalt auf dem<br />
Gebiet des Geldwesens.<br />
Quellenangaben:<br />
Peter Menzel: Deutsche Notmünzen usw.<br />
Nos: Die Münzen von Berg und Jülich-Berg<br />
H. Meyer: Das Papiernotgeld der Rheinprovinz<br />
K. Jaeger: Die deutschen Münzen seit 1871<br />
Der Landkreis Düsseldorf-Mettmann Land NRW 1952<br />
Journal 1 Jahrbuch des Kreises Mettmann<br />
43
ZeitZeugen<br />
Die Eltern von Helmuth Pickshaus: Wilhelm und Helene<br />
Foto: Privat<br />
Menschen, die ihr ganzes Leben – außer den<br />
Kriegszeiten – in Mettmann verbracht haben,<br />
sind eine wahre Fundgrube, um das alte<br />
Mettmann in Geschichten wieder aufleben zu<br />
lassen und künftigen Generationen den Blick<br />
in die Vergangenheit zu schenken. Unser<br />
heutiger Zeitzeuge ist Helmuth Pickshaus,<br />
der 84-jährige kennt sich von Kindesbeinen<br />
an aus, rund um Hammerstraße und<br />
Schwarzbachstraße.<br />
An der Haustür, Schwarzbachstraße 55,<br />
das originelle Schild, dort ist der Name<br />
so geschrieben: „Pix“, daneben ein Haus,<br />
in Metall eingelassen. „Eine Idee meines<br />
Sohnes“, erklärt er lächelnd, als er die<br />
Haustüre öffnet.<br />
Also zunächst zum Namen: Er ist in veränderter<br />
Form schon 1515 erwähnt, da gab<br />
es einen Ritter Johann Pieke, der hatte Land<br />
von Peckhaus bis „Piekes möelen“, das<br />
war eine alte Mühle, die vom Hammerbach<br />
und anderen Bächen betrieben wurde. Es<br />
war das Haus Hammerstraße 6, das kürzlich<br />
abgerissen wurde und nun durch einen<br />
44<br />
Von Michael Schaffers<br />
Neubau des <strong>Mettmanner</strong> Bauvereins ersetzt wird.<br />
Doch Helmuth Pickshaus stellt klar: „Wir wissen zwar, woher der<br />
Name kommt, aber mit dem alten Rittergeschlecht verbinden uns<br />
keine verwandtschaftlichen Beziehungen.“<br />
Zurück zur Gegenwart – vor etlichen Jahrzehnten: „Mein Vater<br />
hatte auf der Ecke Hammerstraße 7, wo jetzt der Bioladen<br />
ist, ein Geschäft.“ Wilhelm Pickshaus produzierte und vertrieb<br />
Schuhcreme. Der Markenname lautete „Martalin“. „Wo der<br />
Name genau herkommt, weiß ich nicht“, sagt der Zeitzeuge,<br />
„aber neben Centralin und Immalin dürfte der Name sein Logo<br />
so abgeleitet haben.“ Am Ende des 1. Weltkrieges wurde die<br />
Produktion eingestellt, weil keine Rohstoffe mehr zu bekommen<br />
waren. „Dann gründete mein Vater erst ein Lebensmittelgroßh<br />
andelsgeschäft, später wurde daraus ein Einzelhandelsladen,<br />
genau wo da jetzt auf der Ecke der Bioladen ist“, erinnert sich<br />
Helmuth Pickshaus. Im Zweiten Weltkrieg führten Mutter Helene<br />
und eine Schwester des Zeitzeugen das Geschäft. Es waren<br />
harte Zeiten, denn Lebensmittel gab es nur auf Bezugsscheine<br />
und Lebensmittelkarten. Als sein Bruder Werner, ein gelernter<br />
Drogist, nach Krieg und Gefangenschaft heimkehrte, übernahm<br />
er das Geschäft. Vielen <strong>Mettmanner</strong>n wird er noch als Mitglied<br />
des Presbyteriums der Evangelischen Kirche Mettmann in guter<br />
Erinnerung sein.<br />
Helmuth Pickshaus wurde 1922 als letztes von sechs Kindern<br />
geboren. Er besuchte die Evangelische Hindenburgschule, ein<br />
Haus, in dem heute die städtische Musikschule ihre Heimat hat.<br />
Er wohnt in der Schwarzbachstraße 55, dort war früher der elterliche<br />
Garten. Die Nähe zur Hammermühle war für die Kinder ein<br />
Freizeitparadies. Dort gab es natürlich einen Mühlenteich, umgeben<br />
mit viel Schilf, in dem Enten lebten und brüteten. Natürlich<br />
hatte der Eigentümer der Mühle kein Verständnis, wenn die<br />
Kinder das Schilf durchkrochen und nach Enteneiern suchten. Er<br />
weiß nicht mehr, wie oft die Streifzüge erfolgreich waren und ob<br />
die Eltern was dagegen hatten, hat er gerne vergessen: „Denn<br />
Kaffeetafel der Familie Pickshaus vor dem Haus auf der Wülfrather Straße (von links): Vater<br />
des Zeitzeugen Wilhelm, dann dessen Geschwister: Ernst, Ida, Alwine, Fritz, Großmutter<br />
Wilhelmine und Emma. Foto: Privat
Anzeige Firma Pickshaus Foto: Privat<br />
schließlich schmeckten die Enteneier genau so gut wie geklaute<br />
Äpfel!“ Auf dem Hinterland zur elterlichen Wohnung gab es damals<br />
eine Ziegelei in der Hammerstraße, der besonders gute Lehm in<br />
der Gegend war „Schuld“ an diesem „Wirtschaftswunder“. Für<br />
die Kinder war der sehr hohe Schornstein der Ziegelei ein zwar<br />
gefährlicher, aber attraktiver Anziehungspunkt nach der Stilllegung<br />
des Betriebes: „Ich habe mich das nie getraut“, verrät Helmuth<br />
Pickshaus, „aber andere sind immer den Schornstein hoch,<br />
allerdings innen, denn die Steigeisen waren nicht außen sondern<br />
innen.“<br />
Die Erinnerung an die Schulzeit ist zweigeteilt, es gab Schönes<br />
und weniger Schönes. Doch zuerst das Schöne: Es gab in der<br />
Das erste Auto des Vaters, ein Opel aus den 20er Jahren<br />
Foto: Privat<br />
Ihr Ansprechpartner für Brautfloristik, Trauerfloristik<br />
und individuelle Dekorationen<br />
Inh.: Elke Speck & Michaela Kraft<br />
Hindenburgschule damals zwei Klassenräume in einem<br />
Altbau, direkt an der Düsseldorfer Straße. Hinter den<br />
Fenstern waren Sträucher, direkt am Fußgängerweg. „Wenn<br />
der Lehrer sich zur Tafel drehte“, so Helmuth Pickshaus,<br />
„kamen in der Klasse „Spezialisten“ zum Zug. Raus aus<br />
den Fenstern und rein in die Büsche. Die liefen bis zur<br />
Oberstraße, um Bonbons zu kaufen. Ich brauchte das ja<br />
nicht, das elterliche Geschäft reichte mir. Dann kamen die<br />
Ausbüchser ganz normal über den Schulhof zurück. Sie<br />
erzählten dem Lehrer, dass sie im Auftrag einer anderen<br />
Lehrperson unterwegs gewesen seien.“<br />
An die letzten Schuljahre hat der Zeitzeuge keine besonders<br />
guten Erinnerungen: „Es gab kaum noch Streiche, die<br />
Nazis waren schon am Ruder. In der Schule herrschte eine<br />
sehr strenge Ordnung. Ein Lehrer kam sogar in der damals<br />
getragenen Uniform.“<br />
Unschönes konnte Helmuth Pickshaus aus seinem Leben<br />
streichen, er ist dankbar, dass er ein so erfülltes Leben mit<br />
seiner Familie in so einer liebenswerten Stadt erleben durfte<br />
und hofft zu Recht, dass das noch lange so bleibt.<br />
ab<br />
in Mettmann und Velbert<br />
Neuanlage und Pflege<br />
mit Gießdienst<br />
45
Heimatliteratur<br />
Titelbild des Buches „Unsere <strong>Mettmanner</strong> Originale“ Foto: Privat<br />
Unser Baas Horst-G. Hütten hat 1993 Texte zu <strong>Mettmanner</strong><br />
Originalen geschrieben.<br />
Vorsitzender Helmut Kreil beschreibt in einem Vorwort die<br />
Veränderungen der Gesellschaft und den künstlerischen<br />
Lebensweg von Horst- G. Hütten.<br />
In seiner Einleitung schreibt der Baas: „In unserem<br />
damals noch kleinen Städtchen lebte man viel<br />
enger zusammen, fast alle Leute kannten sich<br />
untereinander. Da fielen Menschen mit ungewöhnlichen<br />
Eigenschaften, besonders pfiffiger oder<br />
witziger Naivität, natürlich auf. Man machte sich<br />
über die vermeintlichen Spaßvögel lustig. Aber oft<br />
waren diese Originale nur soziale Probleme, um<br />
die sich heute eine Sozialfürsorge oder dafür eingerichtete<br />
Heime kümmern. Früher jedoch lebten<br />
diese Sonderlinge fast ausschließlich in und mit<br />
der Bevölkerung zusammen.“<br />
Beim Festzug zum 1100-jährigen Stadtjubiläum<br />
waren Originale – von uns <strong>Aule</strong>n dargestellt – mit<br />
dabei:<br />
46<br />
Von Michael Schaffers<br />
Die „Bottermelkshanna.“ Es gehörte zu ihren Aufgaben, täglich mit<br />
Eimer und Kanne am Tragejoch Milch und Buttermilch in die Stadt<br />
zu bringen.<br />
Der „akrade Fritz“ war als akkurater und tüchtiger Schreiner<br />
bekannt, der sehr eigenbrötlerisch seiner selbständigen Arbeit im<br />
Einmannbetrieb nachging.<br />
Der „Freetjohann“ sorgte in den Straßen der Stadt für die<br />
Sauberkeit, holte Asche, Unrat und Abfälle aus den Häusern,<br />
ebenso machte er die Latrinen leer.<br />
Nicht zu vergessen der „Orgel Schmitz“ mit seinem Begleiter<br />
Schorsch, die mit der Drehorgel durch die Straßen zogen.<br />
Wenn Sie mehr über diese oder andere Originale wissen möchten,<br />
kommen Sie doch einfach zu den bekannten Öffnungszeiten ins<br />
Stadtgeschichtshaus.<br />
Dort können sie die Broschüre statt wie bisher für fünf nun für drei<br />
Euro erwerben. Dieses Angebot gilt bis zum 30. September.<br />
Licht-, Kraft-, Heizungs- und Kommunikationsanlagen<br />
ELEKTROTECHNIK seit 1939<br />
PAUL BECKER<br />
Inh. Stefan Becker<br />
Elektromeister<br />
Tel+Fax 0 21 04 / 7 59 09<br />
Jörissenstr. 2 . 40822 Mettmann
Christoph Hütten - Von Geburt an „<strong>Aule</strong>r“<br />
Mettmann. Der Heimat- und Geschichtsverein „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“<br />
zählt fast 1200 Mitglieder, aber wohl keiner kann im Alter von<br />
50 Jahren schon eine 50-jährige Mitgliedschaft vorweisen. Bei<br />
Christoph Hütten ist dies anders.<br />
Im zarten Alter von 3 Monaten und noch vor der Taufe meldete<br />
ihn sein Vater Fritz Hütten bei den „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>n“ an. Dabei<br />
gab es noch eine Hürde zu überwinden: Die Satzung ließ einen<br />
Eintritt erst mit 18 Jahren zu. Da kamen der <strong>Aule</strong>nvorsitzende Fritz<br />
Geldmacher und Horst-Günther Hütten, der Onkel von Christoph<br />
Hütten, ins Spiel und änderten kurzerhand die Satzung. „So kam es,<br />
Von Ellen Jasper<br />
Ein Klassentreffen<br />
Von Michael Schaffers<br />
dass ich genauso lange <strong>Aule</strong>r bin, wie ich alt bin“, erzählt Christoph<br />
Hütten, der neben anderen auf der Jahreshauptversammlung für<br />
seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Christoph Hütten<br />
meint weiter: „Trotz meines etwas unmündigen Alters beim Eintritt<br />
in den Verein bin ich überzeugter <strong>Aule</strong>r. Die größte Stärke der<br />
<strong>Aule</strong>n ist der Fokus auf den Bürger, wir biegen viele zu stark von<br />
Industrie- und Wirtschaft beeinflusste Entscheidungen wieder<br />
in Richtung Mensch - und das ohne den in der Politik üblichen<br />
Krawall.“<br />
In vielen Ausgaben der <strong>Medamana</strong> haben wir in den letzten Jahren alte Klassenfotos gezeigt. Die Reaktionen waren positiv, weil sich viele<br />
„Ehemalige“ wieder erkannten. Nun hat uns Heimatfreundin Resi Rex ein Bild von einem Klassentreffen zugeleitet.<br />
Wir überlegen noch, ob wir nicht in Zukunft in unregelmäßigen Abständen alte Klassenfotos und neue Bilder von Klassentreffen veröffentlichen<br />
sollen. Dann wäre es allerdings sinnvoll, dass ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin uns auch ein paar Fakten und Dönekes<br />
mitteilen würde. Schreiben Sie uns dazu – oder rufen Sie uns an. Die richtigen Telefonnummern stehen auf der Umschlaginnenseite jeder<br />
<strong>Medamana</strong>.<br />
Der Schriftleiter<br />
Bei dem folgenden Bild handelt es sich um Ehemalige der Katholischen Volksschule Neanderstraße. Das Foto entstand im März 2004.<br />
Die Namen der Ehemaligen hat uns Resi Rex übermittelt. Foto: Resi Rex<br />
Obere Reihe von links: Willi Frank, Bruno Köhler, Karl Rieband, Hildegard Lieten, Benno Haas, Anneliese Morgental, Anna Buys, Margret<br />
Hübner und Josef Norbisrath.<br />
Untere Reihe von links: Gerd Stoll, Margret Köntges, Hanni Gehno, Margret Korn, Resi Rex, geborene Schlüter.<br />
47
Predigt am Pfingstmontag auf <strong>Mettmanner</strong> Platt<br />
Trockenes Wetter und angenehme Temperaturen haben dazu<br />
beigetragen, dass etwa 200 Besucher der Einladung zu einer<br />
gottesdienstlichen Feier unter freiem Himmel, in dem die Predigt<br />
auf <strong>Mettmanner</strong> Platt gesprochen wurde, gefolgt sind. Die spontane<br />
Idee zu diesem Gottesdienst kam Pfarrer Bertold Stark beim<br />
Adventsstöndchen der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong> im vergangenen Jahr.<br />
Dort wurde ein Weihnachtsgedicht von Anita Hütten in <strong>Mettmanner</strong><br />
Platt vorgetragen, und im anschließenden Gespräch von Pfarrer<br />
Stark mit dem Vorsitzenden der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong> – Herrn Helmut<br />
Kreil – wurden direkt Nägel mit Köpfen gemacht: Im Jahre 2006<br />
wird die Pfingstpredigt auf <strong>Mettmanner</strong> Platt gehalten.<br />
So wies Herr Kreil dann auch in der von Pastor Stark verfassten<br />
Predigt darauf hin, dass die erste christliche Predigt von Petrus<br />
auch in Mundart gehalten wurde, und zwar auf galiläisch vor<br />
Vertretern der damaligen Weltöffentlichkeit mitten in Jerusalem vor<br />
fast 2000 Jahren zum pfingstlichen Erntedankfest.<br />
Zu Beginn dieses Gottesdienstes unter freiem Himmel begrüßte<br />
Pastor Stark sehr herzlich den Vorsitzenden Helmut Kreil und<br />
seine Gattin, den Posaunenchor des CVJM, der die musikalische<br />
Gestaltung übernommen hatte, und die zahlreichen Besucher, die<br />
sich über Konfessionen, Nationalitäten und Grenzen hinweg an<br />
diesem schönen Ort am Goldberger Teich zusammengefunden<br />
hatten, der ein schönes Ambiente und die richtige Atmosphäre für<br />
diesen Pfingstgottesdienst bot.<br />
Der Bitte des Pfarrers, nach dem Gottesdienst nicht sofort nach<br />
Hause zu gehen, sondern noch miteinander ins Gespräch zu kommen<br />
und gemeinsam das Mittagessen aus der Gulaschkanone der<br />
Feuerwehr einzunehmen, sind fast alle nachgekommen.<br />
Dieses pfingstliche Beisammensein in freier Natur und in großer<br />
Harmonie wird allen Beteiligten sicher noch lange in guter<br />
Erinnerung bleiben.<br />
48<br />
Von Wolfgang Friedrich<br />
Unser Vorsitzender Helmut Kreil bei der Predigt Foto: Dieter Heinemann<br />
„Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“<br />
Dr. Hajo Buch spricht Joseph Victor von<br />
Scheffel (1826-1886), Prosa und Lyrik<br />
sind auf der Doppel-CD zu hören. Dieses<br />
exklusive Hörbuch garantiert nachhaltigen<br />
und amüsanten Hörgenuss. Es ist als<br />
Geschenk zu fast jeder Gelegenheit geeignet.<br />
Die Werkauswahl ist vielgestaltig und<br />
abwechslungsreich. Von Scheffel war nicht<br />
nur ein Meister romantischer und humorvoller<br />
Poesie, sondern auch ein historisch<br />
versierter, phantasiereicher Erzähler.<br />
Dr. Hajo Buch, der frühere Leiter des<br />
Heinrich Heine Gymnasiums hat wieder<br />
einmal Lust auf Literatur geweckt.<br />
Die Doppel-CD ist im Medienhaus<br />
Paderborn unter der Bestell-Nummer: 107-<br />
2060-3 erschienen und ist für 16,90 €<br />
im hiesigen Buchhandel erhältlich.
Erinnerungen an die ev. Schule „ Zur Gau”<br />
Es war am 30. April 1891, als die neue evangelische Schule „Zur<br />
Gau“ (am „Stiefkes“) ihre Tore öffnete und die evangelische Jugend<br />
(45 Schulkinder) des großen Landbezirkes Obmettmann aufnahm.<br />
Der Wunsch nach einer derartigen Schule war schon lange von der<br />
dortigen Bevölkerung geäußert worden.<br />
Ehe wir uns mit der Geschichte dieser neuen Schule und den dort<br />
unterrichtenden Lehrern befassen, ist es noch einmal erforderlich,<br />
kurz auf die Historie der Vorgängerschule einzugehen. Dies war die<br />
‚,Oetzbacher Schule“, die 1808 gebaut worden war und bis 1889<br />
sowohl evangelische als auch katholische Kinder aufnahm und<br />
unterrichtete. (Siehe <strong>Medamana</strong> /2002) Als dann der Plan gefasst<br />
wurde, diese Oetzbacher Schule in eine rein katholische Schule zu<br />
verwandeln, stand dem Neubau einer neuen evangelischen Schule<br />
„am Stiefkes“ nichts mehr im Wege. Nachdem die Königliche<br />
Regierung den Neubau genehmigt hatte, begann im August 1890<br />
der Bau der Schule, die neun Monate später fertiggestellt und am<br />
30. April 1891 feierlich eingeweiht wurde.<br />
Es war ein Neubau geworden, der als ein der bergischen<br />
Landschaft angepasstes Fachwerkgebäude mit Schiefer verkleidet<br />
war. Noch heute ist es als ein Teil des dort noch immer vorhandenen<br />
Hauses zu erkennen.<br />
Erster Lehrer an dieser neuen evangelischen Schule Zur Gau<br />
war Ernst Giese, aus Barmen-Wichlinghausen, der bereits (ab<br />
1885) die Oetzbacher Schule geleitet hatte. Als ihm am 1. Mai<br />
1895 die Hauptlehrerstelle an der Evangelischen Schule I an der<br />
Düsseldorfer Straße in Mettmann übertragen wurde, kam Peter<br />
Lohmann aus Cronenberg als Gieses Nachfolger an die Schule Zur<br />
Gau. Von ihm ist überliefert, dass er den Schulunterricht sehr oft in<br />
der freien Natur, so zum Beispiel am Hugenhauser Busch, abhielt.<br />
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war Peter Lohmann aktives<br />
Mitglied im Deutschen Roten Kreuz. Aber auch als Bienenzüchter<br />
hatte er sich einen großen Namen gemacht. So war er auch lange<br />
Zeit Vorsitzender des <strong>Mettmanner</strong> Bienenzuchtvereins.<br />
Nach seiner Pensionierung (1926) kam für zwei Jahre der Lehrer<br />
Hans Schiefer an die Evangelische Schule Zur Gau. Da Schiefer<br />
bereits im Herbst 1926 die Hilfsschullehrerprüfung in Düsseldorf<br />
bestanden hatte, übernahm er am 1. Mai 1928 die neugebildete<br />
Hilfsschule in Mettmann. Sein Nachfolger wurde Heinrich Siekmeier<br />
von 1928 bis 1933. Er war um 1928 bereits aktives NSDAP-<br />
Von Heinz Werner Becker †<br />
Die ehemalige evangelische Schule Zur Gau, wie sie sich 2001 nach Umbauten zu<br />
Wohnungen präsentiert Foto: Peter Birschel<br />
Mitglied. In dieser Eigenschaft war er ab 1933<br />
NSDAP-Stadtverordneter, sowie Mitglied des<br />
Kreistages und des Preußischen Landtages.<br />
Nach der so genannten „Machtübernahme“<br />
am 30. Januar 1933 wurde Heinrich Siekmeier<br />
ab 1. September 1933 Regierungsschulrat<br />
von Düsseldorf und verließ Mettmann und<br />
auch die evangelische Schule Zur Gau. Vorher<br />
war er noch sechs Monate lang Lehrer an der<br />
Hindenburgschule.<br />
Alfred Schreiber 1933-1946<br />
Als Nachfolger Siekmeiers übernahm der<br />
Lehrer Alfred Schreiber die Schule. Er war<br />
1891 in Posen (Westpreußen) geboren<br />
und bereits seit dem 21. Oktober 1912 in<br />
Mettmann Lehrer. In einer Beurteilung steht<br />
über ihn: „Gute allgemeine und musikalische<br />
Begabung, feine, freundliche und verständnisvolle<br />
Behandlung, besonders der Kleinen.“<br />
Im Jahre 1938 wurde eine Gruppe des<br />
„Deutschen Arbeitsdienstes“ in die Schule<br />
einquartiert, um bei den Landwirten Erntehilfe<br />
zu leisten. Während dieser Zeit fanden die<br />
Obmettmanner Schülerinnen und Schüler Unterkunft und<br />
Unterricht in der „Baracke“ der Schule an der Schulstraße.<br />
Unter der Leitung von Alfred Schreiber konnte die Schule am 30.<br />
April 1941 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Am 1. Januar 1943<br />
wurden alle Schüler der Schule Zur Gau der „Pestalozzi-Schule“<br />
an der Gartenstraße zugeteilt. Lehrer Alfred Schreiber übernahm<br />
für diese Zeit die Leitung der Schule. Danach führte Rektor Meurer<br />
die „Pestalozzi-Schule“. Er war aus Düsseldorf nach Mettmann<br />
gekommen, um die von dort evakuierten Schulkinder zu betreuen.<br />
Diese hatten wegen der dauernden Bombenangriffe ihre<br />
Heimatstadt verlassen müssen. Die Schule Zur Gau diente während<br />
dieser Zeit als Soldatenunterkunft und ganz zuletzt (während<br />
des letzten Kriegsjahres) sogar als Lazarett.<br />
Nach dem Einmarsch der Amerikaner nach Mettmann am 16.<br />
April 1945 wurde der Schulbetrieb in Obmettmann am 17.<br />
September 1945 wieder aufgenommen. Als 1946 aufgrund einer<br />
Volksbefragung die Konfessionsschulen wieder eingeführt wurden<br />
(von 1939 an hatte es nur die so genannte „Deutsche Schule“<br />
gegeben, an der Kinder beider Konfessionen in einer Schule unterrichtet<br />
wurden), überwies die Stadt Mettmann die bisher an der<br />
Schule Zur Gau unterrichteten katholischen Kinder an die katholische<br />
Schule an der Neanderstraße in Mettmann.<br />
Am 1. Januar 1947 übernahm der Lehrer Karl-Hans Plyn die<br />
Verwaltung der Schule, weil der Hauptlehrer Alfred Schreiber zur<br />
evangelischen Schule II versetzt worden war. Dieser übernahm<br />
aber bereits wieder am 1. April 1951 seine alte Stelle an der evangelischen<br />
Schule Zur Gau.<br />
1955 kam mit Georg Wild ein weiterer Lehrer nach Obmettmann.<br />
Während seiner Zeit wurde das Schulgebäude renoviert. Als letzter<br />
Lehrer kommt dann noch Heinz Jellen Zur Gau, bis 1968 das<br />
Schulgebäude von der Stadt Mettmann verkauft und von den<br />
neuen Eigentümern zu Wohnungen umgebaut wurde. Damit endete<br />
auch die Historie der evangelischen Schule in Obmettmann.<br />
Gemäß einem Zeitungsbericht sind an der Schule Zur Gau im<br />
Jahre 1964 nur 16 Schülerinnen und Schüler. Ein Lehrer wird<br />
Ostern 1966 in den Ruhestand versetzt, er sei erst seit zwei Jahren<br />
an der Schule.<br />
49
Gedenktafel zur Erinnerung an Gustav Kemmann<br />
An der Wand am Eingang des Tunnels der Eisenbahnunterführung Brückerstraße wurde am 10. Juni, dem Geburtstag Gustav Kemmanns,<br />
eine Gedenktafel angebracht. Gustav Kemmann wurde am 10.Juni 1858 auf Gut Heresbach in Mettmann geboren. Er war ein international<br />
angesehener Verkehrswissenschaftler. Die erste Oberleitungsbusstrecke in Deutschland, die Trolleybuslinie, von Mettmann nach<br />
Gruiten wurde nach seinen Vorstellungen als Versuchsstrecke gebaut. Am 26.August 1930 wurde die Strecke unter großer Anteilnahme<br />
der Bevölkerung und der Fachwelt eröffnet. Am 17. Mai 1952 stellte die Rheinbahn den Betrieb ein. Gustav Kemmann verstarb am<br />
9.Februar 1931 in Berlin<br />
Mit dieser Gedenktafel wollen wir an einen verdienstvollen Bürger erinnern.<br />
Wir übermitteln allen Geburtstagskindern, die<br />
in der Zeit vom 1.April bis 30. Juni 2006<br />
65 Jahre und älter geworden sind, die herzlichsten<br />
Glückwünsche!<br />
Gertrud Ackermann geb. Holter 12.05. 81 Jahre<br />
Hans Ahrens 14.06. 78 Jahre<br />
Bernd Battenstein 25.06. 69 Jahre<br />
Rosemarie Batz geb. Sulanke 31.05. 82 Jahre<br />
Helma Beck geb. Spiecker 17.05. 84 Jahre<br />
Maximilian Becker 19.05. 73 Jahre<br />
Johannes Berg 02.04. 69 Jahre<br />
Hilde Berger geb. Salzmann 12.06. 91 Jahre<br />
Juliane Bernefeld geb. Esser 19.06. 68 Jahre<br />
Karin Elisabeth Berry geb. van Empel 17.06. 66 Jahre<br />
Malli Bieker geb. Mergen 13.05. 79 Jahre<br />
Rosemarie Biltner geb. Rudnick 15.05. 71 Jahre<br />
Rudolf Birkenkamp 06.05. 94 Jahre<br />
Siegfried Birkenkamp 23.06. 74 Jahre<br />
Willi Blümel 08.05. 84 Jahre<br />
Dr. Petrus Bockemühl 17.05. 72 Jahre<br />
Dieter Boddenberg 19.05. 74 Jahre<br />
Elfriede Bondorf geb. Schmidt 03.05. 69 Jahre<br />
Ernst Bondorf 24.05. 70 Jahre<br />
Adelheid Bovensiepen geb. Fulle 09.05. 96 Jahre<br />
Sigrid Brammertz geb. Hermes 09.05. 75 Jahre<br />
Ursela Braun geb. de Groot 11.04. 70 Jahre<br />
Günter Bredtmann 24.04. 81 Jahre<br />
Hans Bredtmann 25.05. 86 Jahre<br />
Msgr. Pfarrer Rolf Breitenbruch 27.05. 69 Jahre<br />
Sigrid Breyel geb. Block 07.05. 69 Jahre<br />
Hannelore Bruchhaus geb. Wetzmüller 09.05. 82 Jahre<br />
Karl-Heinz Buczilowski 02.04. 68 Jahre<br />
Werner Burberg 25.04. 76 Jahre<br />
Manfred Busch 11.04. 66 Jahre<br />
Ulla Büssers geb. Hahn 02.06. 67 Jahre<br />
50<br />
Foto: Dieter Heinemann<br />
Werner Charlier 11.04. 82 Jahre<br />
Friedel-Karl Danscheidt 09.05. 86 Jahre<br />
Gustav Detering 23.04. 66 Jahre<br />
Charles Dill 09.04. 72 Jahre<br />
Wilhelm Dorndorf 12.04. 80 Jahre<br />
Maria Drewniok geb. Gzmok 13.05. 72 Jahre<br />
Pfarrer Wilhelm Drühe 20.04. 74 Jahre<br />
Ellen Ehrhardt geb. Hartung 06.06. 77 Jahre<br />
Elsbeth Erdmann geb. Bucher 14.05. 71 Jahre<br />
Ursula Fiand geb. Euer 20.04. 79 Jahre<br />
Eduard Florian 12.06. 76 Jahre<br />
Karl-Hermann Franken 13.05. 72 Jahre<br />
Manfred Franz 06.04. 79 Jahre<br />
Reiner Franz 10.04. 69 Jahre<br />
Gerd Funke 02.06. 68 Jahre<br />
Adolf Gaertner 11.04. 69 Jahre<br />
Horst Geldmacher 08.06. 76 Jahre<br />
Walter Gerdesmann 09.06. 92 Jahre<br />
Hans-Josef Girps 27.06. 65 Jahre<br />
Dr. Gerd Golla 07.06. 75 Jahre<br />
Dieter Grundei 18.06. 70 Jahre<br />
Ute Gürzenich geb. Borkenhagen 26.04. 66 Jahre<br />
Gisela Haase geb. Kram 04.04. 76 Jahre<br />
Wolfgang Hammer 12.04. 66 Jahre<br />
Ludwig Hartmann 03.05. 82 Jahre<br />
Lebrecht Heidenreich 07.04. 72 Jahre<br />
Dieter Heinemann 06.06. 65 Jahre<br />
Horst Heinke 23.05. 73 Jahre<br />
Annelene Hesse geb. Balthasar 05.04. 68 Jahre<br />
Anni Hildebrandt geb. Bohn 03.05. 73 Jahre<br />
Christa Hoffmann geb. Perini 13.06. 77 Jahre<br />
Dieter Hoffmann 12.06. 75 Jahre<br />
Paul Gerd Hoffmann 09.06. 77 Jahre<br />
Ellen Holtmann geb. Flieter 18.06. 80 Jahre<br />
Heinrich Holzrichter 07.04. 92 Jahre<br />
Harald Höppner 25.06. 71 Jahre<br />
Marianne Hörster geb. Püttmann 04.06. 84 Jahre<br />
Gerd Hübner 18.04. 75 Jahre
Ursula Imbusch geb. Westerheide 11.06. 71 Jahre<br />
Klaus Jettke 16.04. 80 Jahre<br />
Elisabeth Joneleit geb. Greven 07.05. 84 Jahre<br />
Gisela Juffernbruch geb. Dungs 21.06. 68 Jahre<br />
Rolf Julius 05.05. 66 Jahre<br />
Trudi Kaiser geb. Wagener 04.06. 76 Jahre<br />
Rudolf Kalthoff 05.04. 70 Jahre<br />
Hans-Günther Kampen 13.04. 73 Jahre<br />
Hans Ulrich Kettling 16.05. 89 Jahre<br />
Christel Kinzel geb. Obermeier 14.06. 65 Jahre<br />
Dietrich Kircher 22.04. 67 Jahre<br />
Inge Kircher geb. Kortenhaus 17.06. 68 Jahre<br />
Maria Kirchmann geb. Bryde 14.06. 90 Jahre<br />
Uwe Klein 03.05. 67 Jahre<br />
Dr. med. Ilse Kleine-Doepke geb. Riemer 26.04. 65 Jahre<br />
Edith Kloft 23.06. 82 Jahre<br />
Karl-Heinz Köberich 09.05. 78 Jahre<br />
Dieter Kolp 11.06. 69 Jahre<br />
Ursel Korbmacher geb. Schiemann 07.05. 71 Jahre<br />
Heinz Kornweibel 20.06. 65 Jahre<br />
Ilse Kortmann geb. Schulte 10.05. 78 Jahre<br />
Margret Kossien geb. Weber 09.04. 82 Jahre<br />
Paul Kranenberg 19.04. 75 Jahre<br />
Rosa Kranz geb. Ankowiak 15.04. 90 Jahre<br />
Edeltraut Krause geb. Symanzik 25.05. 67 Jahre<br />
Gisela Krautmacher geb. Hütz 02.05. 83 Jahre<br />
Hilde Kronenberg geb. Eickenberg 08.06. 87 Jahre<br />
Paul Krüger 06.06. 71 Jahre<br />
Agnes Krumm geb. Könen 08.05. 84 Jahre<br />
Hildegard Krüsken geb. Zeller 22.04. 70 Jahre<br />
Jutta Krzischke geb. Görtz 23.04. 70 Jahre<br />
Irmhild Kuchem geb. Lohoff 07.06. 79 Jahre<br />
Karl Labonte 26.05. 69 Jahre<br />
Günter Lamers 18.05. 76 Jahre<br />
Hilde Lamers geb. Zerwas 10.05. 81 Jahre<br />
Gudrun Lange geb. Köster 03.06. 68 Jahre<br />
Helga Lehmann geb. Behrendt 26.06. 70 Jahre<br />
Inge Lehmann geb. Zerwas 08.04. 76 Jahre<br />
Wolfgang Leipnitz 03.05. 72 Jahre<br />
Hanna Lemke geb. Hüllsiepen 19.04. 81 Jahre<br />
Ingeborg Lenzen 03.06. 82 Jahre<br />
Maria Lewen geb. Bergrath 16.05. 70 Jahre<br />
Werner Magerke 25.04. 69 Jahre<br />
Waldraut Maron geb. Metz 09.06. 71 Jahre<br />
Harald Masurkewitz 21.04. 66 Jahre<br />
Gustav Matz 17.06. 69 Jahre<br />
Rudolf Meincke 27.05. 71 Jahre<br />
Irene Meloch geb. Vogt 24.04. 83 Jahre<br />
Elsbeth Meßing geb. Spelten 09.04. 65 Jahre<br />
Erna Meyer geb. Thielker 16.05. 83 Jahre<br />
Christel Michalke geb. Herbrig 29.04. 68 Jahre<br />
Klaus Mock 27.05. 67 Jahre<br />
Pfarrer Winfried Motter 23.05. 65 Jahre<br />
Werner Muhl 08.04. 67 Jahre<br />
Herbert Müller 29.06. 70 Jahre<br />
Hildegard Naberfeld 30.04. 73 Jahre<br />
Hans-Otto Neuland 07.04. 85 Jahre<br />
Gisela Newrzella geb. Schauf 24.05. 76 Jahre<br />
Gerd Niederdrenk 13.04. 72 Jahre<br />
Ernst-Werner Niepenberg 14.06. 70 Jahre<br />
Ursula Nilges geb. Steinmetz 04.06. 67 Jahre<br />
Gertrud Nimscholz geb. Müller 03.05. 77 Jahre<br />
Margarete Osthoff geb. Knoche 18.04. 71 Jahre<br />
Elisabeth Otto geb. Pleines 01.04. 72 Jahre<br />
Hildegard Otto-Kranz geb. Pollmanns 06.04. 74 Jahre<br />
Diethelm Palm 30.04. 73 Jahre<br />
Friedhelm Herbert Peters 28.06. 65 Jahre<br />
Helmuth Pickshaus 11.04. 84 Jahre<br />
Gert Pierre 03.05. 69 Jahre<br />
Erika Pobel geb. Zapatka 19.06. 66 Jahre<br />
Emmi Pöthig geb. Müller 13.04. 75 Jahre<br />
Gerd Pötke 11.06. 68 Jahre<br />
Elisabeth Pytlik geb. Bädorf 06.04. 87 Jahre<br />
Ursula Quilitz geb. Wermeister 06.05. 68 Jahre<br />
Max Rainer 12.04. 83 Jahre<br />
Manfred Reinhold 14.06. 65 Jahre<br />
Wolfgang Rittenbruch 20.06. 70 Jahre<br />
Adolf Römer 15.06. 66 Jahre<br />
Horst Rothe 10.04. 79 Jahre<br />
Rosa Rother geb. Lesch 03.05. 74 Jahre<br />
Gerd Salzmann 13.06. 69 Jahre<br />
Ursula Schlaf geb. Hildebrandt 02.06. 70 Jahre<br />
Manfred Schlapeit 27.06. 69 Jahre<br />
Ferdinand Schlüter 28.05. 77 Jahre<br />
Wilhelm Schlüter 02.05. 70 Jahre<br />
Alfons Schmidt 02.04. 84 Jahre<br />
Manfred Schmitz 21.05. 69 Jahre<br />
Margret Schneider geb. Koczelnik 16.06. 71 Jahre<br />
Helene Schneider-Neuenburg geb. Sürder 17.05. 82 Jahre<br />
Wilfried Schoppe 22.06. 80 Jahre<br />
Karl-Heinz Schorn 14.06. 82 Jahre<br />
Ingrid Schriever geb. Meyer 15.04. 67 Jahre<br />
Karlheinz Schultze 20.05. 76 Jahre<br />
Christel Schultz-Hartkopf geb. Hartkopf 25.04. 73 Jahre<br />
Herta Schulz geb. Dalbeck 17.06. 88 Jahre<br />
Gerda Schütz geb. Heibel 27.06. 65 Jahre<br />
Elisabeth Seeling geb. Lenzing 16.05. 85 Jahre<br />
Ehrenbürgermeisterin Ingrid Siebeke geb. Magis 04.05. 82 Jahre<br />
Jürgen Siebert 05.05. 69 Jahre<br />
Werner Staus 03.06. 65 Jahre<br />
Josef Stein 11.06. 74 Jahre<br />
Anneliese Steinmetz geb. Reith 09.04. 72 Jahre<br />
Hilde Stellmann geb. Haude 15.05. 86 Jahre<br />
Christa Stix geb. Roth 25.06. 70 Jahre<br />
Irmgard Stöcker geb. Voß 26.04. 69 Jahre<br />
Marlene Stutte geb. Walgenbach 01.04. 71 Jahre<br />
Karin Tenbusch geb. Mitze 03.04. 67 Jahre<br />
Else Tenner geb. Sinemus 16.04. 87 Jahre<br />
Hans Theegarten 29.04. 65 Jahre<br />
Dieter van Laar 12.04. 70 Jahre<br />
Erich Vering 10.06. 73 Jahre<br />
Helga Vogel geb. Schrupstock 14.04. 77 Jahre<br />
Hermann Voigt 11.04. 78 Jahre<br />
Otmar Völker 20.04. 69 Jahre<br />
Manfred von der Bey 08.06. 71 Jahre<br />
Hedwig von Kamp geb. Knoth 14.04. 95 Jahre<br />
Ursula von Vegesack geb. Vogt 29.04. 74 Jahre<br />
Katharina Vosen geb. Schneppering 11.05. 85 Jahre<br />
Anneliese Weber geb. Löscher 13.04. 77 Jahre<br />
Olly Weber geb. Neuland 07.04. 85 Jahre<br />
Hubert Wende 02.05. 86 Jahre<br />
Bernd Werkhausen 14.06. 66 Jahre<br />
Margret Westhauser geb. de Goey 15.06. 72 Jahre<br />
Dieter Wiele 27.06. 68 Jahre<br />
Helmut Wimmer 27.04. 68 Jahre<br />
Elisabeth Wolff geb. Meinders 01.04. 71 Jahre<br />
Hannelore Wölki geb. Ullrich 21.04. 68 Jahre<br />
Als neue Mitglieder begrüßen wir:<br />
Rosemarie Langen geb. Andrä<br />
Hans Langen<br />
Norbert Kühn<br />
Wir nahmen Abschied von<br />
folgenden Heimatfreunden:<br />
Erika Lukat geb. Schmidt 74 Jahre<br />
Paul Otto Hackenberg 96 Jahre<br />
Marlies Thönniss 76 Jahre<br />
Kurt Bergmann 89 Jahre<br />
Herbert Kortmann 79 Jahre<br />
Otto Filgers 94 Jahre<br />
Herta Schweinle-Schöpp geb. Schöpp 97 Jahre<br />
Alwin Herrmann 85 Jahre<br />
Grete Hielscher geb. Korbmacher 87 Jahre<br />
51
Wasser macht Spaß<br />
Foto: Peter Birschel<br />
G 4175<br />
So schön ist Mettmann im Sonnenschein<br />
Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e.V.<br />
Mittelstraße 10, 40822 Mettmann<br />
Postvertriebsstück - Entgelt bezahlt<br />
Falls Empfänger verzogen, bitte nachsenden!<br />
Drei alte <strong>Mettmanner</strong><br />
genießen die Sonne<br />
Foto: Peter Birschel<br />
Biergartenatmosphäre<br />
Foto: Peter Birschel