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Medamana Nr. 2 - Aule Mettmanner

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G 4175<br />

<strong>Medamana</strong> <strong>Nr</strong>. 2<br />

53. Jahrgang<br />

Juni 2006<br />

Herausgeber: Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e. V. - Erscheint 1/4-jährl. für Mitglieder. - Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag<br />

enthalten. Schriftleiter: Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann, Telefon (02104) 24388 (verantwortlich). - Druck: Druckerei K. Waßer,<br />

Bahnstraße 16, 40822 Mettmann. Verantwortlich für Anzeigen: Ellen Jasper, Mettmann, Lechstraße 3, Telefon (02104) 80 10 72. Nachdruck - auch auszugsweise<br />

- nur mit Genehmigung des Verfassers. - Die Autoren sind für die sachliche Richtigkeit ihrer Beiträge verantwortlich. Ausgabe auch durch die<br />

Buchhandlungen Rose Schlüter, Bergemann, Teifel und Firma Kolp GmbH & Co. KG. Mitgliederbeiträge auf Konto 0001710748 bei der Kreissparkasse<br />

Düsseldorf (BLZ 30150200) oder Konto 1002124013 bei der Credit- u. Volksbank e. G. (BLZ 33060098) erwünscht. Internet: www.aulemettmanner.de.<br />

Die Firma Seibel Designpartner GmbH im Industriegebiet Ost Foto: Privat<br />

Edle Bestecke und<br />

Tafelgeräte aus Mettmann


26<br />

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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S<br />

<strong>Medamana</strong> <strong>Nr</strong>. 2 53. Jahrgang Juni 2006<br />

Titelseite: Mono . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 25<br />

Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 26<br />

So erreichen Sie uns! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 26<br />

Familie Seibel - eine Erfolgsgeschichte . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 27<br />

Die Mundartseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Kreil 32<br />

Caritas Altenstift - 25 Jahre jung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 34<br />

Der Jubiläumsplatz im Wandel der Zeit . . . . . . . . . . . . . Gudrun Wolfertz 36<br />

Die Oberstadt aus der Luft betrachtet . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Birschel 39<br />

Der Neandertaler (Fortsetzung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 40<br />

Das Geld- bzw. Münzwesen des Kreises Mettmann . . . . . . . . Rolf Nellen 42<br />

Zeitzeugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 44<br />

Heimatliteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 46<br />

Christoph Hütten - Von Geburt an „<strong>Aule</strong>r“. . . . . . . . . . . . . . . . Ellen Jasper 47<br />

Klassentreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schaffers 47<br />

Predigt am Pfingstmontag auf <strong>Mettmanner</strong> Platt . . . Wolfgang Friedrich 48<br />

Erinnerungen an die ev. Schule zur Gau . . . . . . . . . . . . . Werner Becker † 49<br />

Gedenktafel Gustav Kemmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 50<br />

Geburtstage, Sterbefälle, Neuaufnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Redaktion 50<br />

Rückseite: So schön ist Mettmann im Sonnenschein . . . . . . . . Redaktion 52<br />

Beilage: Aufnahmeantrag für die „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“. . . . . . . . . Redaktion<br />

So erreichen Sie uns!<br />

Hinweis an alle Mitglieder:<br />

In Beitragsangelegenheiten, wegen der Zustellung unserer<br />

„MEDAMANA“, bei Adressenänderungen usw. ergeben<br />

sich oftmals telefonische Anfragen (mitunter von weither).<br />

Um Ihnen und uns unnötige Kosten und Zeit sparen zu helfen,<br />

hier die wichtigsten Adressen und Telefon-Nummern:<br />

1. Vorsitzender:<br />

Helmut Kreil, Obere Talstraße 1, 40822 Mettmann,<br />

Tel./Fax 2 79 38<br />

2. Vorsitzende:<br />

Anita Schäfer, 42781 Haan, Buschhöfen 1b,<br />

Tel. 0 21 29 / 73 71<br />

Baas und Denkmalangelegenheiten:<br />

Horst-G. Hütten, Markt 9, 40822 Mettmann,<br />

Tel. 2 75 43<br />

Zustellung der MEDAMANA und Geschäftliches:<br />

Geschäftsstelle Mittelstraße 10, 40822 Mettmann,<br />

Tel. 98 04 22<br />

Mitglieder- und Beitragsangelegenheiten:<br />

Dieter Heinemann, Neanderstr. 3, 40822 Mettmann,<br />

Tel. 7 06 23, Fax 17 51 15<br />

Doris Thielen, Käthe-Kolwitz-Ring 31, 40822 Mettmann,<br />

Tel. / Fax 747 38<br />

Schriftführerin:<br />

1. Schriftführerin: Ellen Jasper, Lechstraße 3,<br />

40822 Mettmann, Tel. 9 75 00<br />

2. Schriftführerin: Petra Lauterbach, Breslauer Straße 5,<br />

40822 Mettmann, Tel. 97 47 77<br />

Schriftleitung MEDAMANA:<br />

Michael Schaffers, Klein Goldberg 44, 40822 Mettmann,<br />

Tel. 2 43 88


Familie Seibel -<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Wenn die Buslinie 746 nach Wülfrath und Velbert in Mettmann<br />

am Jubiläumsplatz die Haltestelle verlässt, ertönt vom Band die<br />

Stimme: „Seibelstraße“. Wer mag wohl von den Mitfahrern wissen,<br />

was sich hinter dem Namen verbirgt? Unter dem Straßenschild<br />

sagt eine Inschrift, dass die Straße dem Gründer der Besteckfabrik<br />

Wilhelm Seibel gewidmet ist. Das war im Jahre 1895. Heute ist der<br />

Betrieb in der Industriestraße angesiedelt. Im Besprechungsraum<br />

des modernen Gebäudes sind die heutigen Designererzeugnisse<br />

ausgestellt. Doch dazu später. Wilhelm Seibel sen., dessen Söhne<br />

Wilhelm und Carsten in der fünften Generation als Geschäftsführer<br />

den Betrieb leiten, hat zum Gespräch alte und neueste Unterlagen<br />

mitgebracht. Die Familiengeschichte lässt sich bis zum Jahr 1685<br />

zurückverfolgen. Wilhelm Seibel sen. trägt das alte Familienwappen<br />

im Siegelring: „Es stammt aus dem 17. Jahrhundert und zeigt<br />

einen bewehrten Arm mit Schwert. Das Wappen stammt aus dem<br />

17. Jahrhundert. Ursprünglich kommen wir aus Hessen.“<br />

Wilhelm Seibel, Firmengründer Foto: Privat<br />

1880 kam der Gründer nach Mettmann, war zunächst 15 Jahre<br />

bei der Firma Friedrich Burberg in leitender Stellung, bis er<br />

als 50-jähriger unter der Bezeichnung „W. Seibel, <strong>Mettmanner</strong><br />

Britanniawarenfabriken“ ein Werk gründete, das im Laufe der<br />

Jahre zu einer der leistungsfähigsten Spezial-Besteckfabriken<br />

heran wuchs. Die Firma lag an der oberen Wilhelmstraße, heute<br />

Johannes-Flintrop-Straße. Produziert wurden Zinnstahlbestecke<br />

aus Britanniametall, einer Kupfer-Zinn-Antimon-Legierung, sie wurden<br />

in Stahlformen gegossen. 1907 kam durch das neue Metall<br />

Von Michael Schaffers<br />

Aluminium, das silberglänzend, hell, korrosionsfest und widerstandsfähig<br />

war, ein weiterer Markt für Essbestecke hinzu. Die<br />

alte Heimat war nicht vergessen, so wurde 1911 ein Zweigwerk<br />

in Ziegenhain, Bezirk Kassel, eröffnet. Hier ging es vornehmlich<br />

um die Erzeugung von Bestecken aus dem neuen zukunftsreichen<br />

Werkstoff Aluminium. Heinrich und Alfred Seibel übernahmen später<br />

in Ziegenhain den Betrieb.<br />

Wie in allen Bereichen hemmte der Erste Weltkrieg die<br />

Aufwärtsentwicklung der Werke. Danach kam die Produktion von<br />

Bestecken aus Neusilber und rostfreiem Stahl in Mode, schließlich<br />

musste die Produktion aus Britanniametall 1928 ganz eingestellt<br />

werden.<br />

Wilhelm Seibel sen. holt aus einer großen Mappe alte<br />

Erinnerungsstücke: Eine <strong>Medamana</strong> – Vorläufer der heutigen<br />

Heimatzeitung –, damals, 1927, als „Heimatkundliche Beilage, zur<br />

<strong>Mettmanner</strong> und Erkrather Zeitung“ herausgegeben von Wilhelm<br />

Glitschka, enthält in der Weihnachtsausgabe von 1927 einen<br />

Beitrag über den Firmengründer. Es ist ein Bericht über die diamantene<br />

Hochzeit des Wilhelm Seibel und seiner Ehefrau Auguste,<br />

geborene Schulte. Dort bekennt der Firmengründer: „Der Segen<br />

meiner früh vollendeten Mutter hat mich durchs Leben begleitet.“<br />

Weiter heißt es in dem Artikel: „Während er seine Arbeit praktisch<br />

ausführte, verfolgten sein reger Geist und sein kluger Blick sie<br />

Wilhelm Seibel jun., Sohn des Firmengründers Foto: Privat<br />

27


Urkunde zum 25. Jubiläum Foto: Privat<br />

28<br />

bis in die kleinsten Details, sowohl in ihrem Werdegang, als auch<br />

inbezug auf ihre Güte und die Zusammensetzung des Materials,<br />

und er sann nach über Verbesserungsmöglichkeiten.“ Wie sah es<br />

in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in Mettmann aus? Es<br />

heißt im gleichen Artikel: „In den 80- er Jahren lag die Industrie in<br />

Deutschland darnieder und die Bewohner Mettmanns hatten ganz<br />

besonders darunter zu leiden, weil die Weberei, die bisher ihre<br />

einzige Erwerbsquelle gewesen war, immer mehr zurück ging.“<br />

Wilhelm Seibel lernte die an dieser Arbeit noch unerfahrenen<br />

bisherigen Weber an. So trug er wesentlich dazu bei, dass diese<br />

Fabrikation in der folgenden Zeit sich zu einer Hauptindustrie in<br />

Mettmann entwickeln konnte. Ganz im Stil von 1927 heißt es<br />

dann: „Tätigen Anteil hatten Seibel und die Besteckfabrikation in<br />

Mettmann daran, dass der bisherige Hauptkonkurrent auf diesem<br />

Gebiete, England, aus dem Felde geschlagen wurde, Deutschland<br />

dagegen an seine Stelle rückte und somit ungezählten deutschen<br />

Arbeitern Verdienstmöglichkeit und lohnende Existenz geschaffen<br />

wurden, wahrlich eine nationale und soziale Tat.“ Markenzeichen<br />

war das Kleeblatt.<br />

Kurz weiter zur Firmengeschichte: Der Sohn des Gründers hieß<br />

wie alle Erstgeborenen auch Wilhelm, seine beiden Söhne waren<br />

Wilhelm und Helmut. Der zweite Sohn des Firmengründers, Rudolf,<br />

hatte auch zwei Söhne, Friedrich leitete eine Firma in Hilden, sein<br />

Bruder Dr. Joachim Seibel das Schmelzwerk in Mettmann, das<br />

schon der Firmengründer gegründet hatte. Wer nun beim Lesen<br />

Probleme bekommen hat, die Familienverhältnisse auseinander<br />

zu halten, hier noch einmal die Standortbestimmung: Auf dem<br />

Gelände an der heutigen Seibelstraße gab es zwei Standbeine,<br />

das Schmelzwerk und die Besteckfabrik mit dem Markenzeichen<br />

„Kleeblatt“.<br />

Wilhelm Seibel sen., also der heutige Senior, lächelt verständnisvoll,<br />

als sein Gesprächspartner versucht, die vielen „Wilhems“ in<br />

die richtige Ordnung zu bringen.<br />

Dann erzählt er von den früheren Zeiten des Schmelzwerkes:<br />

„Richtig muss es heißen, Umschmelzwerk. Die heutige<br />

Besitzzeugnis für das Verdienstkreuz Foto: Privat


Friktionsspindelpressen Gruppe 1 und Entgratungsmaschinen Foto: Privat<br />

Seibelstraße gab es damals natürlich noch nicht, es war ein<br />

Feldweg für Pferdefuhrwerke. Nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

der Weg voll von Flugzeugschrott. Aber das war nicht alles. Aus<br />

aller Welt kamen alte Zigarettenschachteln und Schokoladenhüllen.<br />

Die Glimmstengel und der süße Inhalt waren natürlich nicht<br />

dabei. Aus dem so genannten „Silberpapier“ im Innern der<br />

Packungen wurde das Metall herausgeschmolzen. Daher der<br />

Name Umschmelzwerk.“<br />

Ab etwa 1960 kam ein großer Einbruch auf dem Besteckmarkt<br />

hier, es waren die unvorstellbar billigen Fernostimporte. Mit den<br />

japanischen Erzeugnissen fing alles an. Taiwan und Korea zogen<br />

nach. Es gab eine regelrechte Besteckschwemme, die vielen<br />

deutschen Firmen „das Genick brach“. Danach waren nur noch<br />

etwa 10 Prozent der ehemaligen Hersteller am Markt. Aktuell sind<br />

es noch weniger. In einem Firmenbericht heißt es: „Auch für die<br />

Firma W. Seibel war es ein harter und ruinöser Kampf. Die Herren<br />

der 3. Generation haben noch durch eine Fusion mit einer Solinger<br />

Firma versucht, den Untergang aufzuhalten, jedoch ohne Erfolg.<br />

1976 mussten die Segel in der <strong>Mettmanner</strong> Besteckfabrik gestrichen<br />

werden.“<br />

Doch die Seibels gaben nicht auf: Unternehmer von „hartem<br />

Schrot und Korn“, ließen sich nicht entmutigen. Da wuchs in<br />

Hessen ein mehr als zartes Pflänzchen. Herbert Seibel, Inhaber<br />

der Hessischen Metallwerke, Gebrüder Seibel, ein Enkel des<br />

Stammwerkgründers, konnte sich trotz harter Nackenschläge<br />

behaupten. Er startete von der staatlichen Werkkunstschule<br />

Kassel mit Professor Peter Raacke 1959 eine designorientierte<br />

Fertigung. Ab 1966 zeigten sich die ersten Früchte: 1966 gab es<br />

die Auszeichnung eines Küchensatzes in der Sonderschau „Die<br />

gute Industrieform“ und ganz besonders 1973, da erhielten die<br />

Hessischen Metallwerke den Bundespreis „Gute Form“ für das<br />

Besteck „mono – a“, auch von Professor Raacke designet.<br />

Jetzt wird dem Leser klar, warum die alteingesessene Firma Seibel<br />

bis zum letzten Jahr unter dem Logo „Mono“ firmierte. Doch damit<br />

ist die Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende.<br />

Doch in Mettmann sah es ganz anders aus damals. Wilhelm Seibel<br />

sen. sagt im Gespräch: „Ich stand schließlich auf der Straße, hatte<br />

Frau und drei Kinder. 60 Bewerbungen habe ich losgeschickt.<br />

Schließlich bekam ich den Zuschlag von der größten spanischen<br />

Besteckfabrik als Geschäftsführer. Ich sollte den Vertrieb in<br />

Deutschland aufbauen.“ Sieben Jahre meisterte er die Aufgabe<br />

mit Erfolg. Dann holte ihn sein Onkel in das Werk nach Ziegenhain.<br />

Seit 1980 war er am Betrieb beteiligt, den er vier Jahre später völlig<br />

übernahm. 1986 zog der ganze Betrieb nach Mettmann. Ein Jahr<br />

zuvor war Wilhelm Seibel junior in den Betrieb gekommen, 1992<br />

sein Bruder Carsten, beide sind, wie bereits erwähnt, heute die<br />

Geschäftsführer der Firma. Bis Ende 2005 bleibt alles beim Alten.<br />

Anfang 2006 kommt der entscheidende Schritt: Die Firma Hugo<br />

Pott in Solingen wird aufgekauft, ohne die Immobilien. Das führt zur<br />

Namensänderung in „Seibel Designpartner GmbH“. Die Firma stellt<br />

seit Jahren nicht mehr nur Bestecke her, sondern auch Tafelgeräte<br />

wie zum Beispiel Tassen, Tee- und Kaffeekannen. Viele Produkte<br />

wurden wegen ihrer guten Gestaltung und Funktion ausgezeichnet.<br />

Die Produkte finden sich im gehobenen Fachhandel, in Design-<br />

Centern, Museen und Ausstellungen. Ziel aller Anstrengungen<br />

ist, wieder eine Kultur des Gebrauchsgegenstandes zu verwirklichen.<br />

Interessierte <strong>Mettmanner</strong> können sich in der Industriestraße<br />

selbst einen Eindruck verschaffen. Kürzlich hat eine Gruppe ihr<br />

Klassentreffen zu einer Besichtigung genutzt.<br />

Nicht ohne berechtigten Stolz sagt Wilhelm Seibel sen.: „Es gibt<br />

in Deutschland nur zwei Premiummarken für modern designte<br />

Bestecke und Tafelgeräte: Mono und Pott.“ Der Senior blickt<br />

zuversichtlich in die Zukunft, obwohl die Gesamtwirtschaftslage<br />

nicht nur „Schönwetter“ meldet.<br />

Im Info-Blatt der Firma heißt es: „Abschließend ist zu sagen, dass<br />

sich der Gründer der Firma, aber auch alle weiteren Generationen<br />

bis hin zur heutigen, als christliche Kaufleute sehen und das<br />

Unternehmen in diesem Sinne führen. Den Inhabern war es immer<br />

ganz besonders wichtig, Harmonie und ein gutes persönliches<br />

Einvernehmen mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu<br />

haben.“ Darauf spreche ich Wilhelm Seibel sen. noch einmal an. Er<br />

sagt: „Das Christliche ist mir ganz besonders wichtig. Ursprünglich<br />

gehörten wir zur Christlichen Versammlung am Königshof. Nach<br />

der Trennung habe ich den Schritt mit vollzogen und gehöre nun<br />

zur Christlich Freikirchlichen Gemeinde Auf dem Hüls. Aber die<br />

29


Wilhelm Seibel, Wilhelm Seibel sen. und Carsten Seibel Foto:<br />

Verbindungen sind nach wie vor herzlich und eng.“ Wilhelm Seibel<br />

sen. engagiert sich als überzeugter gläubiger Christ: „Ich bin ein<br />

Gideon.“ Wer in einem Hotelzimmer die Nachttischschublade<br />

öffnet, findet dort fast immer das Neue Testament, kostenlos<br />

auch an alle möglichen anderen Einrichtungen verteilt. Der Name<br />

Gideon stammt aus dem Alten Testament, er war der Führer einer<br />

kleinen Gruppe von Männern, die bereit waren, Gott zu dienen. Die<br />

Gideons sind aktive Mitglieder evangelischer Kirchen, Freikirchen,<br />

Gemeinschaften und Versammlungen und verstehen sich als ein<br />

30<br />

verlängerter Missionsarm ihrer Gemeinden. Die Gideons möchten<br />

zu regelmäßigem Bibellesen ermutigen. Sie arbeiten in 178<br />

Ländern und haben das Neue Testament in der Übersetzung von<br />

Martin Luther mehr als eine Milliarde Mal verteilt. Sie werden von<br />

Kirchen, Mitgliedern und Freunden finanziert.<br />

Für Wilhelm Seibel sen. gehören Arbeit und christliches Leben<br />

zusammen. Seine französische Frau hat ihm zwei Söhne und eine<br />

Tochter geschenkt. Er hat zehn Enkelsöhne, da ist die Zukunft der<br />

Firma zumindest „personell abgesichert“.


32<br />

<strong>Mettmanner</strong> Platt<br />

tem Verjeten<br />

te schad<br />

Vör foffzich Johr hät us ne He’imatfröng en<br />

Jedecht jeschenckt, dat so die Stemmong<br />

kott no dem Krieg wi’erjow.<br />

Wir <strong>Aule</strong>n lesen et schmonzelnd, die Jongen können<br />

vielleicht dann die Tied en besken nohempfinden.<br />

Jestern, hütt on och morjen,<br />

Mer blivt an einem Stöck am Sorjen.<br />

Et jöwt kein Jemüs, kein Erpel, kein Kohlen,<br />

son Dasein, dat sall doch de Düwel holen.<br />

Fröher nohm m’r nen Dahler on jing en de Stadt<br />

On hollden en Korf voll, van allem wat.<br />

Wir hant et hüt schon fast verjeten,<br />

wat wir fröuher völl leckere Saaken jefreten.<br />

Erpel hat m’r ne Houpen em Keller,<br />

Eier, Speck, Fle’isch, dat wor op dem Teller,<br />

dat wor mols te mager oder te fett,<br />

on de Blaren querkten: „Datt mach ech nitt.“<br />

Fröuh morjens öm siewen, do kom schuen de Bäcker,<br />

on breit fresche Bröttches, die woren su lecker,<br />

de Zeitong loch dann alt vör der Dür,<br />

wann kriejen wir blos sonne Tieden wir?<br />

Koffebuhnen, met Melk on Zucker,<br />

dat dronken domols de ärmsten Schlucker.<br />

Op jedem Dösch stong Botter on Marmelade,<br />

on die Blaren, die kräjen sojar Schokolade.<br />

En Fröuhstück jov et , su öm tien Uhr,<br />

en Fläschken Bier on en Wuschbötterken nur.<br />

Die Wusch, die et do tom Fröustöck jejewen,<br />

do mödden wir jetzt ne janze Monat van lewen.<br />

On denk ech noch an de Meddagsdösch,<br />

met Erpel on Zaus, met Broden on Fesch,<br />

no dem Pudding seit de Vader isch „Amen“,<br />

mech löpt hüt noch dat Water em Mul tesamen.<br />

Öm vier Uhr nommedachs, häs du noch Worte,<br />

do dronk m’r Koffe on ot sojar Torte.<br />

Dann hiel m’r et ut, bös uhr of acht -,<br />

do ot de Familie ens rechtig „zur Nacht“.<br />

Töschendörch, hei ne Happen, on do noch en Häppken,<br />

on och de Kenger mekten manch lecker Schnäppken,<br />

ne Brezel, en Stöck Schokolad oder en Klömpken,<br />

de Kuekendiek leckten se ut dem Kömpken.<br />

De Pappa dronk sech sin Hälfken Bier,<br />

manchmol woren et och drei oder vier.<br />

De Mama, die jing och ens nom Koffekränzken,<br />

do jow et Dilsches on Schwanenhälskes.<br />

No dem verrenden Mai<br />

'ne Sproch tem Truest:<br />

Mai, kault on naat,<br />

föllt den Buren Schüer<br />

on Faat. (Scheune und Fass)<br />

Fouf Penning kosten domols de Eier,<br />

för Zijaretten jow m’r ne Penning, mols tweier.<br />

Twentig Penning kosteten drei Zijarren,<br />

on drei Mark en Korf voll Wenkelswaren.<br />

Wat ech hütt för en Amizijarett mot jewen,<br />

do konnt mer fröüer en Week van lewen.<br />

M’r sollt et nit jlöuwen, awer et es doch wohr,<br />

so wor et en Dütschland vör 50 Johr.<br />

Weil dat et us domols so jut es jejangen,<br />

drön, hant wir dann tweimol ne Krieg anjefangen,<br />

on breiten dodörch der Welt den Bewies,<br />

wenn et dem Esel te jut jeht, dan jeht he op’t Is.<br />

Jetzt hangen wir jlöcklech bes am Hals em Dreck,<br />

die angern freten de Schenken on Speck.<br />

Kaputt send Hangel on Indostrien,<br />

statt Nahrung kriejen wir jetz Kalorien.<br />

Wir send nur noch en Volk van Heloten,<br />

nur Versuchkanickel för die Jrouten.<br />

Wir weden awer och nie jescheit,<br />

bös dat se us janz öm de Eck jebreit.<br />

Trotzdem, wir loten de Kopp nitt hangen,<br />

jetz wüed van Nöiem anjefangen,<br />

on wenn wir haulen schüen bienein,<br />

dann kuemen wir och wi’eder op de Be’in.<br />

Nur nit mit Dütschland, Dütschland über alles,<br />

kuemen je wir ut dem Dalles,<br />

sondern nur, wenn Dütschland mit der Welt,<br />

brüderlich zusammen hält.<br />

Dann hant wir en twentig Johren verjeten,<br />

wie diep wir jetz em Dreck jeseten.<br />

Satt on fre’i weden Kenger on Kendes-Kind,<br />

wenn wir isch „Vereinigte Staaten Europa” sind.<br />

Verfasser Unbekannt<br />

Knuscheln on Wimmelter<br />

- Anita Hütten -<br />

De Knuscheln on de Wimmelter<br />

dont Strüük em Jaden schmöcken.<br />

Kaum es d'r Sumer en d'r Wehr,<br />

do send se riep tern Plöcken.<br />

Die hät d'r Surner juut jernengt<br />

uut Sonn' on Rejenschu'er.<br />

Se schmacken fresch wie Fröihlingswengd,<br />

send weder süet noch suur.


Die send reit vitamin-jesongt<br />

on stärken außerdem,<br />

wenn wi'er de Jrippe makt ehr Rongt,<br />

us dat Immunsystem.<br />

Su schwatt wie Koffen, ru'et wie Mohn<br />

on hell wie Sonnenjold:<br />

jrad en den Farwen der Nation<br />

send Wimmelter bemollt. (bemalt)<br />

De Knuscheln traren zartes Jrün<br />

on mols ouch ru'etkariert,<br />

en rongd on länglech, dick on dünn,<br />

mols jlatt, mols schleit rasiert.<br />

Jliek dutzendwies send Wimmelter<br />

vam Stielken affteribbeln.<br />

Den Knuscheln mots du met 'ner Scher'<br />

vam Kopp dat Plöschken schnibbeln. (Büschelchen)<br />

Back Pannekouken druut on Taat<br />

on satt se aan met „Klooren“.<br />

Maak Saft, Jelee on Marmelad' -<br />

d'r Rest wüd ennjefroren.<br />

Wat jöwt et Bessres en d'r Fröih<br />

be'im he'iten Koffepöttschen,<br />

als van dem Wimmelterjelee<br />

en Klätschken op en Bröttschen?!<br />

On es d'r Wengter kault on naat,<br />

do brengt us doch en Stöck<br />

van su 'ner leckeren Knuscheltaat<br />

'nen Sumerdaach teröck.<br />

On we'ißt du noch nit, wat dat wör,<br />

dann mot ech et erklären:<br />

Johannisbeer'n send Wimmelter<br />

on Knuscheln - Stachelbeeren.<br />

Erich Begalke<br />

Maurermeister<br />

35 Jahre Baugeschäft in Mettmann<br />

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33


34<br />

Caritas Altenstift -<br />

25 Jahre jung<br />

Den Alltag von früher ... Foto: Privat<br />

„Sagen Sie mal, Herr Heimleiter, das kann doch wohl nicht wahr<br />

sein, meine Mutter hat Pflegestufe III und mein Mann und ich müssen<br />

noch kräftig draufzahlen. Jetzt sehe ich, dass meine Mutter<br />

nach dem Mittagessen auch noch spülen muss, was soll das?“<br />

Rolf Eulenpesch kann die Frau beruhigen, nachdem er ihr das<br />

neue Konzept des Hauses erläutert hat.<br />

Am 1. April 2006 konnte die Einrichtung auf 25-jähriges Bestehen<br />

zurückblicken. Seit Eröffnung des Hauses hat sich viel verändert<br />

im Caritas Altenstift Vinzenz von Paul in Mettmann-Süd. Es ist<br />

eine Einrichtung der Katholischen Kirche in der Trägerschaft des<br />

Caritasverbandes. Rolf Eulenpesch fasst erst einmal kurz zusammen:<br />

„Das Caritas Altenstift ist in den 70er Jahren geplant worden.<br />

Damals wurden die Altenheime nach funktionalen Gesichtspunkten<br />

gebaut. Ähnlich wie ein Krankenhaus bedeutete dies lange Flure,<br />

rechts und links gehen die Bewohnerzimmer ab. Die hauswirtschaftlichen<br />

Versorgungen werden von der zentralen Küche bzw.<br />

Wäscherei übernommen.“<br />

Doch die gesellschaftlichen Werte haben sich in den vergangenen<br />

25 Jahren gewandelt, und damit auch die Zielsetzung in Pflege<br />

und Betreuung.<br />

Der Heimleiter: „Natürlich konnten wir das Haus nach den neuesten<br />

Erkenntnissen nicht abreißen und neu bauen, aber soweit es<br />

geht, setzen wir die heutigen Erkenntnisse um.“<br />

Von Michael Schaffers<br />

Ein Blick zurück zeigt die Entwicklung: Seit Einführung der<br />

Pflegeversicherung hat sich viel verändert. Heute steht die ambulante<br />

Pflege im Vordergrund. Folglich sind Eintrittsalter und Pflege<br />

bedürftigkeit im Heim höher geworden. Die Demenzerkrankungen<br />

haben deutlich zugenommen. Gerade deshalb soll die ganzheitliche<br />

Pflege die Selbständigkeit des Einzelnen unterstützen und<br />

fördern. Es nützt und hilft diesem Personenkreis nichts, wenn<br />

ihnen ein noch so gut gemeintes Konzert angeboten wird, oder<br />

die Bewohner zu einer Diashow über den südamerikanischen<br />

Regenwald im Festsaal „zusammen getrommelt werden“.<br />

Der Demenzkranke wird angeleitet, seine alten Fähigkeiten, soweit<br />

sie reaktivierbar sind, wieder zu wecken. „Deshalb übernehmen<br />

wir nur die Leistungen, die der alte Mensch nicht mehr selbst<br />

erbringen kann. Das heißt konkret, die Bewohner sollen ihren<br />

früheren häuslichen Alltag möglichst im Heimalltag wiederfinden.“<br />

Voraussetzung für die Umsetzung dieser Konzeption ist es, von<br />

der Biografie der einzelnen Bewohner auszugehen.<br />

Wie geht man nun mit diesen Biografien im Caritas Altenstift<br />

um? Eine Tagesstrukturierung mit speziellen Angeboten für die<br />

Menschen war erforderlich. Dass diese für die verschiedenen<br />

Ausprägungen der Erkrankungen unterschiedlich sein muss,<br />

leuchtet ein, würde aber hier zu weit führen.<br />

Ein Besuch im Wohnbereich 4 gibt einen Blick in die schon realisierte<br />

Umgestaltung der Pflege. Jeder Bewohner soll seinen<br />

individuellen Lebensstil führen und dabei die nötige Hilfe und<br />

Unterstützung erfahren. Der zentrale Ort ist die Wohnküche. Hier<br />

treffen sich die Bewohner zum Essen und Erzählen und beteiligen<br />

sich, wenn sie können und mögen, an den alltäglichen Aktivitäten.<br />

„Dazu gehört zum Beispiel“, so Rolf Eulenpesch, „auch das<br />

anfangs geschilderte Geschirrspülen, wenn die Bewohnerin das<br />

aus ihrer früheren häuslichen Selbständigkeit „herübergerettet“<br />

hat. Andere haben ihr Leben lang Blumen gepflegt, das können<br />

sie hier auch. Auf dem Balkon stehen große Blumenkübel, diese<br />

zu bepflanzen war früher eine Dienstleistung, heute machen das<br />

die Bewohner, die schon zu Hause gerne mit Blumen und Pflanzen<br />

umgegangen sind. Andere finden ihre Erfüllung darin, Wäsche<br />

zu falten oder zu sortieren, so unscheinbar das erscheint, es ist<br />

ein Stück Vergangenheit aus ihrem früheren Leben, das wir ins<br />

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... in das Heimleben holen Foto: Privat<br />

Heute geholt haben.“ Heimleiter Rolf Eulenpesch hat noch ein<br />

faszinierendes Beispiel unter vielen anderen: Für einen Bewohner,<br />

der früher beruflich mit Metallverarbeitung zu tun hatte, gibt es<br />

einen fahrbaren Wagen mit Schrauben und anderen Eisenteilen.<br />

Mit entsprechendem Werkzeug kann er daran herumbasteln, auf<br />

ein Ergebnis kommt es nicht an, wichtig ist, dass er sich in seinem<br />

früheren Metier wohl fühlt. Als ich den Heimleiter fragte, welche<br />

Aufgabe er mir denn zuteilen würde, wenn ich mal Bewohner seines<br />

Hauses würde, lächelt er verschmitzt und sagt: „Wenn Sie das<br />

dann noch hinkriegen und sich erinnern, würde ich versuchen, Sie<br />

bei der Heimzeitung mitarbeiten zu lassen.“<br />

Zurück zur Wohnküche: Es kann im Haushalt mitgeholfen werden,<br />

man kann beim Backen oder Kochen seine Fähigkeiten einsetzen.<br />

Beim Mittagessen wird der Speiseplan zur Vorbestellung<br />

abgeschafft und hängt nur noch zur Orientierung aus. Auch hier<br />

wählt der Bewohner erst bei der Verteilung der verschiedenen<br />

angebotenen Speisen sein Essen aus. Alte Dekorationsstücke wie<br />

Radio oder Telefon mit Wählscheibe sollen bei den Bewohnern<br />

Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis wecken und zu<br />

Gesprächen und Aktivitäten einladen. Wer möchte, zieht sich<br />

nach dem Mittagessen in das eigene Zimmer zurück oder hält<br />

seinen Mittagsschlaf auf Siestastühlen in der Wohnküche. Auch<br />

der Nachmittagskaffee und das Abendessen können gemeinsam<br />

vorbereitet werden. Sogar nachts ist die Wohnküche zugänglich.<br />

Wer von uns hat nicht schon einmal den Wunsch gehabt, nachts<br />

nachzuschauen, ob nicht irgendwas Leckeres im Kühlschrank ist.<br />

Natürlich führen die Bewohner dieser Einheiten kein<br />

Eigenbrötlerdasein, in die Feste im Jahresablauf werden alle nach<br />

ihren Möglichkeiten integriert. Wöchentliche Gottesdienste sind ein<br />

fester Bestandteil. Damit auch Demenzkranke ihr religiöses Leben in<br />

vertrauten Ritualen nachspüren, findet regelmäßig eine Agapefeier<br />

statt. Über allem steht der Leitspruch: „Es sind keine Aktivitäten für<br />

die Bewohner, sondern immer mit den Bewohnern.“<br />

Da bleibt natürlich die Frage: Wer kann das pflegerisch leisten?<br />

Demenzkranke brauchen feste Bezugspersonen, Personalrotationen<br />

müssen vermieden werden. Neben der Voraussetzung,<br />

examinierte Altenpflegerin mit Berufserfahrung gehört die berufsbegleitende<br />

Weiterbildung zur Fachkraft für gerontopsychiatrische<br />

Pflege. Das Haus erfüllt diese Bedingungen. Ein Satz<br />

zu den Kosten: Für die notwendigen<br />

Renovierungs- und<br />

Umbaumaßnahmen stehen dem<br />

Haus Rücklagen aus Eigenkapital<br />

zur Verfügung.<br />

„Caritas Altenstift – 25 Jahre<br />

jung“, stimmt die Überschrift?<br />

Zunächst einmal hier die Namen<br />

von vier Mitarbeiterinnen der<br />

ersten Stunde, die immer<br />

noch aktiv sind: Bärbel Milke,<br />

Barbara Götz, Bärbel Günther<br />

und Johanna Sonntag. Auch<br />

ein Beweis für Kontinuität und<br />

Arbeitsatmosphäre des Hauses.<br />

Sie arbeiten in der Pflege, der<br />

Tagespflege, der Verwaltung<br />

beziehungsweise im hauswirtschaftlichen<br />

Bereich. Dann<br />

denke ich, nach allem, was sich<br />

dort gerade in den letzten Jahren<br />

bewegt hat, ist die Überschrift<br />

zutreffend.<br />

Wenn die Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen, die Leitung und<br />

die Oberen der Caritas diesen<br />

Weg weiter gehen, wird man<br />

auch nach weiteren Jahrzehnten<br />

noch sagen können, dass die Einrichtung „jung“ geblieben ist, weil<br />

sie sich an der Weiterentwicklung und den christlichen Werten<br />

auch in Zukunft orientiert.<br />

Trotzdem bleibt ein Wermutstropfen: Am 1. April vor 25 Jahren<br />

wurde das Haus eröffnet, Ende April dieses Jahres sollte groß<br />

gefeiert werden. Aber gegen Viren ist niemand gefeit. Nicht nur<br />

der Festakt musste abgesagt werden, auch ein Theaterstück, das<br />

Pflegerinnen vor zwölf Jahren selbst geschrieben und aufführten<br />

und nun in gleicher Besetzung aktualisiert wiederholen wollten:<br />

„Opa wird 80“. Doch es wird alles nachgeholt. Dann gibt es sicher<br />

schöne Bilder.<br />

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35


Der Jubiläumsplatz im<br />

Wandel der Zeit<br />

Ein Blick auf alte Fotos und Stadtpläne macht deutlich, wie sehr<br />

sich das Bild unserer Stadt in den vergangenen 60 Jahren verändert<br />

hat.<br />

Und - das muss auch einmal deutlich gesagt werden - durchaus<br />

nicht nur zum Schlechteren. Die schweren Bausünden der so<br />

genannten Gründerjahre, wo man ohne Rücksicht auf urbane<br />

Strukturen große Fabrikgebäude mit erheblichen Emissionen<br />

knapp an die Bebauung der Stadt setzte, mussten einer modernen<br />

und zeitgemäßen Stadtplanung weichen. Leider sind aus<br />

heutiger Sicht dabei in den 1960er Jahren neue Sünden entstanden,<br />

die nicht so ohne Weiteres zu korrigieren sind.<br />

Aber wie sah es an dem heutigen Verkehrsknotenpunkt<br />

Jubiläumsplatz vor 100 Jahren aus? Der Hammerbach bildete<br />

durch Aufstauen den sogenannten Mühlenteich. Seit dem<br />

15. Jahrhundert wurde dort eine Mühle betrieben. Im Bereich<br />

des heutigen Jubiläumsplatzes speisten viele Quellen aus dem<br />

Grundwasser des Schellenbergs den Teich, der aber trotzdem<br />

immer mehr verlandete. Man gab das „Entmutten“ des Teiches<br />

(Heben des Schlamms für Düngezwecke) auch auf, weil am<br />

Zusammenfluss von Hammerbach und <strong>Mettmanner</strong> Bach genügend<br />

Wasserkraft zum Betreiben einer Mühle zur Verfügung stand<br />

(Ecke Geschäftshaus Hoffstädter). Als im Herbst 1999 das allseits<br />

beliebte Café Thomas abgerissen wurde und der Neubau an der<br />

Ecke Post-/Joh.-Flintrop-Straße entstand, fand man tief unter den<br />

Fundamenten noch einen uralten, verwitterten Mühlstein, der vermutlich<br />

aus dieser Mühle stammte.<br />

Von Gudrun Wolfertz (Stadtarchivarin)<br />

An dem nun versumpften Teichrand legte man die Bleichstraße an,<br />

die ungefähr an der jetzigen Garageneinfahrt der Kreissparkasse<br />

endete. Man nannte diesen Bereich die Stadtbleiche oder Op<br />

de Wäsch. Auf der gegenüber liegenden Seite des alten Teichgeländes<br />

liegt der Schellenberg, wo sich der Druck- und<br />

Färberbetrieb Furthmann und Dörner niedergelassen hatte. Das<br />

Wohn- und Geschäftshaus des Unternehmens wurde bereits<br />

1851 in eine Höhere Privatschule umgewandelt. 1857 kaufte die<br />

evangelische Gemeinde dieses Gebäude und führte die höhere<br />

Schule weiter.Erst 1901 ging sie in städtische Verwaltung über.<br />

Am Stadtrand wurde die alte Bleiche von den Bürgern eifrig<br />

genutzt. Auch eine Handlung für Kohlen, Holz und Kartoffeln<br />

hatte hier den Lagerplatz. Auf einem alten Foto sieht man im<br />

Hintergrund den Steigerturm der Freiwilligen Feuerwehr, die hier<br />

ihr Spritzenhaus unterhielt. Es wird berichtet, dass altgediente<br />

Soldaten als Hornisten jeden Donnerstagabend um 20.30 Uhr mit<br />

dem militärischen Signal „Sammeln“ die Wehr zusammenriefen.<br />

Weiter oberhalb, in Richtung Oberstraße, hatte sich die Besteckfabrik<br />

Burberg mit großen Werkshallen und Geschäftsräumen niedergelassen.<br />

Dieses gesamte Gebäudeensemble wirkte nicht<br />

gerade ansehnlich. Darum beschloss der Bauausschuss unter<br />

Bürgermeister Conradi 1902, dem Stadtrat „den Ankauf des<br />

Platzes dringend zu empfehlen, um denselben als öffentlichen<br />

Platz auszugestalten“ (Protokollbuch der Bau-Commission, verhandelt<br />

am 29. Dezember 1902). Bereits am 30. Dezember beschloss<br />

der Rat in geheimer Sitzung, das Gelände für 27 000 Mark<br />

zu kaufen (Archiv <strong>Nr</strong>. 10-2-593).<br />

Kinder auf dem Jubiläumsplatz Foto: Stadtarchiv<br />

36<br />

Mehrere große Bauprojekte<br />

wurden daraufhin gleichzeitig<br />

in Angriff genommen.<br />

So hatte die Post ihr neues<br />

Gebäude am unteren<br />

Ende der neu angelegten<br />

Poststraße bezogen.<br />

Die Schwarzbachstraße<br />

wurde gebaut, um die<br />

Stadtteile Kaldenberg<br />

und Obschwarzbach<br />

mit der Stadt zu verbinden.<br />

Der Unterlauf des<br />

Hammerbaches wurde<br />

überbrückt und dieser<br />

Bereich an die Wülfrather<br />

Chaussee angebunden.<br />

Als nächstes wurde die alte<br />

höhere Schule umgebaut.<br />

Dazu gewann man den<br />

renommierten Architekten<br />

Hermann vom Endt, der<br />

auch das Haus des alten<br />

Landtages in Düsseldorf am<br />

Schwanenspiegel, das heutige<br />

Museum K21, gebaut


Jubiläumsplatz August 1955 Foto: Stadtarchiv<br />

hatte. Er entstammte einem alten <strong>Mettmanner</strong> Bauerngeschlecht.<br />

Die neue Bürgerschule war ein schönes, imposantes Gebäude.<br />

Später kam noch das Haus für den Direktor hinzu. So fehlte zur<br />

Vervollkommnung eigentlich nur die Neugestaltung des verlandeten<br />

Teiches. Die Stadtverordneten beschlossen, hier die Feier<br />

für das bevorstehende Stadtjubiläum von 1904 abzuhalten und<br />

zu diesem Zwecke eine repräsentative Grünanlage zu bauen. So<br />

erhielt der Platz seinen Namen. Ein Gedenkstein als Symbol für die<br />

Tausendjahrfeier wurde errichtet, ein Springbrunnen gebaut und<br />

verschiedene Blumenrabatte angelegt. Interessant ist es, an dieser<br />

Stelle noch einmal aus einem alten Ratsprotokoll vom 1. 8. 1904<br />

zu zitieren: „Commission hält es für notwendig, daß stets ein Mann<br />

auf dem Jubiläumsplatz anwesend sei, um alle noch vorkommenden<br />

Beschädigungen zu verhüten, auch soll derselbe für die ordnungsmäßige<br />

Instandhaltung des Platzes verpflichtet werden.<br />

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Als eine geeignete Person wurde der pensionierte Briefträger<br />

Bausch in Vorschlag gebracht und wurde demselben eine jährliche<br />

Entschädigung bis zu 100 Mark zugebilligt.“<br />

Abgesehen von der Entlohnung für das Wachpersonal hat sich an<br />

dieser Problematik bis heute ausreichend nicht sehr viel geändert.<br />

Dieser Jubiläumsplatz machte den Bürgern der Stadt ungefähr<br />

30 Jahre lang Freude. Dann aber begann ein unerfreulicher<br />

Szenenwechsel. In den 1930er Jahren kam man auf die Idee, einen<br />

Teil des Parks als Baugrundstück zu veräußern. Man begann, an<br />

dieser Stelle ein Hotel zu errichten. Aber die Rechnung wurde<br />

ohne den Wirt gemacht: Eindringendes Grundwasser machte alle<br />

Pläne zunichte und auch das Betonieren des Bachlaufs half wenig.<br />

So lag die Bauruine noch bis nach dem 2. Weltkrieg, sollte zuerst<br />

als Bunker dienen und später sogar als Champignonzucht genutzt<br />

werden!<br />

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37


Jubiläumsplatz, Abbruch ca. 1960 Foto: Stadtarchiv<br />

Auf der Seite zum Schellenberg hatte die Stadt bereits 1915<br />

Schule und Turnhalle an die nun dort produzierende Nudelfabrik<br />

Koch verkauft. Aber 1953 verkaufte Nudel Koch weiter an<br />

die Metallwarenfabrik Fritsch. Die architektonisch ansehnliche<br />

Bürgerschule wurde abgerissen und musste hässlichen<br />

Backstein-Fabrikbauten weichen. Pläne aus dieser Zeit zeigen<br />

deutlich die unzusammenhängende Zersiedelung des gesamten<br />

Areals Jubiläumsplatz, mit alten, teilweise leer stehenden<br />

Fabrikgebäuden. Mitte der 1960er Jahre entschloss sich der Rat,<br />

an der misslichen Situation etwas zu ändern.<br />

Am 29. Januar 1966 stellte der beauftragte Gutachter Dr.<br />

Laux einen so genannten „Strukturplan“ in einer öffentlichen<br />

Ratssitzung vor. Die Ratsmitglieder und über 100 interessierte<br />

Bürger waren völlig überrascht und auch erschrocken über die rigorosen<br />

Umgestaltungspläne der <strong>Mettmanner</strong> Innenstadt und der<br />

angrenzenden Gebiete. Von etwa 30 Hektar Innenstadtbebauung<br />

wollte der Gutachter zwei bis drei Hektar komplett einreißen lassen.<br />

Und trotz heftiger Proteste der Bürgerschaft und auch der<br />

Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ mit ihrem engagierten Baas<br />

Horst-G. Hütten wurde der Strukturplan weitestgehend umgesetzt.<br />

38<br />

In einem Zeitungsbericht vom<br />

22.1.1966, in dem über die „Ewige<br />

Großbaustelle Jubiläumsplatz“ berichtet<br />

wird, klingt durchaus eine gewisse<br />

Aufbruchstimmung an. Mettmann<br />

machte sich auf den Weg, aus einem<br />

beschaulichen Landstädtchen zu<br />

einer echten Kreisstadt zu werden;<br />

aus heutiger Sicht zu einem recht<br />

hohen Preis.<br />

Nach der Sanierung der Innenstadt<br />

aufgrund der Pläne von 1966<br />

nahm man gegen Mitte der 1990er<br />

Jahre den erneuten Umbau des<br />

Jubiläumsplatzes in Angriff. Das<br />

Gebäude der Kreissparkasse - nach<br />

30 Jahren nun bereits auch schon<br />

wieder in die Jahre gekommen -<br />

wurde umgebaut und unter anderem<br />

wurde ein modernes Restaurant mit<br />

Außengastronomie geschaffen.<br />

Das alte Fritsch-Fabrikgebäude war<br />

bereits einige Jahre zuvor eingerissen<br />

worden und für eine längere Zeit stand den <strong>Mettmanner</strong>n an<br />

dieser Stelle ein ausgedehnter Parkplatz nahe der Innenstadt zur<br />

Verfügung, auf dem zwar auch die <strong>Mettmanner</strong> Kirmes veranstaltet<br />

wurde, der aber trotzdem wie ein Fremdkörper wirkte. Es war allen<br />

klar, dass das wertvolle Gelände im Herzen der Stadt überbaut<br />

werden musste. Der neue Bebauungsplan sah ein Geschäftshaus<br />

mit Ladenlokalen, Restaurants, der neuen Hauptpost und einem<br />

Hotel vor. Es entstand die Neanderthal-Passage am Jubiläumsplatz,<br />

der hier später auch noch mit einer Treppe an die Bebauung des<br />

Schellenbergs angebunden wurde. Der neu gestaltete „Jubi”, wie<br />

die <strong>Mettmanner</strong> ihr Stadtzentrum gerne liebevoll nennen, hat so im<br />

neuen Jahrtausend, trotz weiterhin starkem Verkehrsaufkommens,<br />

ein neues Gesicht und somit deutlich an Ausstrahlung gewonnen.<br />

Eine Anlage mit Springbrunnen und Parkcharakter, so wie Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts, wäre für viele <strong>Mettmanner</strong> Bürger sicher<br />

ein Traum. Dafür aber müsste erst eine akzeptable Ortsumgehung<br />

geplant und gebaut werden - und schon ist der Rat der Stadt<br />

Mettmann erneut gefragt. Wieder einmal zwecks Planung einer<br />

neuen „ewigen Großbaustelle Jubiläumsplatz“.<br />

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Die Oberstadt aus der Luft betrachtet<br />

Von Peter Birschel<br />

Flugzeugaufnahme vom 17. August 1928: Pfarrhäuser Düsseldorfer Str. u.s.w. Foto: Archiv der Ev. Kirchengemeinde Mettmann<br />

Die „Flugzeugaufnahme“, die große Teile unserer historischen<br />

Oberstadt zeigt, war von der Evangel. Gemeinde in Auftrag gegeben<br />

worden und datiert - wie auch das Luftbild in der „<strong>Medamana</strong>“<br />

<strong>Nr</strong>. 1/2006 - vom 17. August 1928.<br />

Sie zeigt im oberen Bildteil das an der Friedhofstraße gelegene<br />

„Vereinshaus“, das 1967 und 1979/1980 durch einen modernen<br />

Neubau ersetzt wurde und die beiden Pfarrhäuser Düsseldorfer<br />

Str. 9 und 12 sowie die Kinderschule an der Eichstraße. Hinter<br />

dem Vereinshaus befand sich ein großer freier Platz, auf dessen<br />

rechtem Teil heute der Evangel. Kindergarten steht. Am oberen<br />

Bildrand ist der Friedhof zu erkennen und rechts die Blumenbeete<br />

der Stadtgärtnerei.<br />

Gegenüber dem Evangel. Vereinshaus sieht man die Städt. Volksschule<br />

II (Hindenburgschule) sowie das an der Düsseldorfer Str.14<br />

gelegene alte Schulhaus, das nur durch den Einsatz von Hors-G.<br />

Hütten und mir vor dem Abbruch bewahrt werden konnte. Der<br />

kleinere linke Anbau mußte jedoch leider fallen.<br />

In der unteren Bildmitte ist sehr gut die 1855 erbaute Villa<br />

Neviandt (Düsseldorfer Str. 10) erkennbar, in der später der<br />

stadtbekannte Sanitätsrat Dr. Müller praktizierte und die danach<br />

u. a. der Kreishandwerkerschaft und der Ausländerabteilung der<br />

Kreisverwaltung als Domizil diente (heute: Rechtsanwaltskanzlei).<br />

Der Schützenhof mit dem „Weltspiegel“ wird auf dem unteren<br />

rechten Bildteil erstmals in seiner ganzen Größe deutlich. Übrigens<br />

kann der „Weltspiegel“ im Jahr 2007 auf sein 100-jähriges<br />

Bestehen zurückblicken, ein einmaliges Jubiläum in der deutschen<br />

Kinogeschichte!<br />

In der Lutterbecker Straße ist neben dem Schützenhof ein Haus<br />

mit einem Turmhelm zu sehen, das in früheren Zeiten ein jüdisches<br />

Gebetshaus war.<br />

Auf der Hauswand des Hauses Lutterbecker Str. 9 ist folgende interessante<br />

Reklameaufschrift zu lesen: „Salem Aleikum, Salem Gold,<br />

Zigaretten, Heinrich Winkels jr., Tabakwaren-Großhandlung“.<br />

Dieses Haus hat in seiner fast hundertjährigen Geschichte ununterbrochen<br />

als Gasthaus gedient. Zur Geschichte der Lutterbecker<br />

Straße s. a. „<strong>Medamana</strong>“ <strong>Nr</strong>. 3/2004.<br />

Auf dem Luftbild ist im übrigen gut zu erkennen, daß dieser Bereich<br />

unserer Altstadt zur damaligen Zeit eine „grüne Lunge“ war. Leider<br />

hat auch hier nach dem 2. Weltkrieg die Spitzhacke erbarmungslos<br />

zugeschlagen, besonders im Bereich der Lutterbecker Straße<br />

und der oberen Adlerstraße.<br />

Insgesamt ist jedoch dieser Teil der Altstadt im Wesentlichen noch<br />

so erhalten geblieben, wie uns das Foto von 1928 zeigt. Zum Glück!<br />

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40<br />

Der Neandertaler (Fortsetzung)<br />

Die Rekonstruktion des Neandertalers von 1856 im Foyer des<br />

Museums<br />

Foto: Dieter Heinemann, mit freundlicher Genehmigung des<br />

Neanderthal Museums für diese <strong>Medamana</strong> Ausgabe<br />

Von Michael Schaffers<br />

Noch einmal soll das Thema: „Der Neandertaler – 150 Jahre nach<br />

der Entdeckung der Skelettreste“ aufgegriffen werden. Das Bild<br />

in dieser Ausgabe macht deutlich, wie die Dauerausstellung im<br />

Eingangsbereich des Museums weiter entwickelt wurde. Wie in<br />

der letzten Ausgabe bereits dargestellt, folgt bis 10. Oktober die<br />

Aktualisierung der gesamten Dauerausstellung. Außer diesem<br />

Ergebnis und der Sonderausstellung gibt es weitere interessante<br />

Projekte und Ausstellungen:<br />

Projekt: „Neanderthaler + Co“<br />

Kooperationspartner im 150. Jahr der Entdeckung der Skelettreste<br />

sind das Rheinische Landesmuseum Bonn, das westfälische<br />

Museum für Archäologie in Herne sowie unser Neanderthal<br />

Museum. Der <strong>Mettmanner</strong> Beitrag ist die bereits geschilderte<br />

Sonderausstellung.<br />

„leben in eXtremen“ heißt die Ausstellung in Herne. Es geht um die<br />

Frage, wie die Entwicklung des Klimas, der Tier- und Pflanzenwelt<br />

mit der Entwicklung des Menschen zusammen hängt. In einer<br />

inszenierten Landschaft gehen die Besucher durch die Zeitläufe<br />

der letzten sechs Millionen Jahre, begleitet von der Klimakurve.<br />

In den Infos zur Ausstellung heißt es: „Die Besucher laufen über<br />

versteinertes Laub, das in einem Herbst vor 130 000 Jahren gefallen<br />

ist. Sie begegnen dem Mammutbaby Dima, Säbelzahntigern<br />

und Wollnashörnern. Das wechselnde Klima erfahren Sie mit allen<br />

Sinnen. Und stellen sich zum Schluss die Frage, wie wird es weiter<br />

gehen mit der Menschheit?“<br />

Die Bonner Ausstellung schließlich zeigt eine lückenlose<br />

Zusammenschau aller bedeutenden Originalfunde aus der<br />

Entwicklungsgeschichte. Seit der Entdeckung des Neandertalers<br />

sorgen immer wieder Ausgrabungen in Asien, Afrika und Europa<br />

für Aufsehen. Diese Zusammenstellung erzählt eindrucksvoll von<br />

„den Wurzeln der Menschheit“.<br />

Die Fundstelle<br />

Die Fundstelle des Neandertalers steht seit 2002 Besuchern<br />

als archäologische Erinnerungslandschaft offen. Längst ist das<br />

„Gesteins“ abgetragen, der Fundort war verschollen. Durch<br />

Ausgrabungen des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege<br />

konnte der Ort wieder entdeckt werden. Eine 20 Meter lange<br />

Zeitachse mit kulturellen Meilensteinen symbolisiert 2,5 Millionen<br />

Jahre Geschichte der Gattung Homo. Der Klimaverlauf ist dargestellt,<br />

Steinliegen laden zum Ausruhen und zur Reflexion ein.<br />

Das Ausgrabungsareal ist ebenso ausgewiesen wie die ehemalige<br />

Lage der Feldhofer Grotte. Lese- und Hörtexte erläutern die<br />

Talgeschichte, dazu gibt es wie im Museum Kopfhörer an der<br />

Museumskasse.<br />

Kunstweg: „Menschenspuren“<br />

Seit 2002 führt der Kunstweg, beginnend direkt gegenüber dem<br />

Museum, auf romantischem Rundweg knappe zwei Kilometer<br />

die Düssel entlang. Dem Künstler und Kurator Volker Marten ist<br />

es gelungen, elf Bildhauerinnen und Bildhauer von internationalem<br />

Rang für das Neandertal zu begeistern. Doch an der Kunst<br />

scheiden sich die Geister. Kommentare von <strong>Mettmanner</strong>n gehen<br />

von „beeindruckend“ oder „regt zum Nachdenken an“, bis „was<br />

soll der Quatsch“. Vielleicht liegt ein gewisses Unverständnis<br />

auch darin, dass hier die wenigsten Menschen mit Kopfhörer<br />

angetroffen werden, um sich den Hintergrund erläutern zu lassen.<br />

Keine Frage für meinen ältesten, achtjährigen Enkel ist jedes Mal<br />

der „Mann im Wasser“. Im Museums-Info heißt es dazu: „Die<br />

Skulpturen fordern zur Selbstreflexion über den Menschen heraus


und erfordern zugleich eine neue Betrachtungsweise der Natur.<br />

Die Spuren der Künstler verbinden sich auf unterschiedliche Weise<br />

mit der Landschaft. Viele der Arbeiten müssen regelrecht entdeckt<br />

werden oder verändern ihren Zustand im jahreszeitlichen Auf und<br />

Ab.“<br />

Die Steinzeitwerkstatt<br />

Etwa 400 Meter entfernt vom Museum, düsselaufwärts, steht<br />

das Gebäude. Die <strong>Mettmanner</strong> erinnern sich noch, dass dieses<br />

Haus früher das erste Museum beherbergte. Mit über 800<br />

Quadratmetern Nutzsfläche ist dies „die didaktische Plattform<br />

des Museums“, wie es im Prospekt heißt. „In zwei großzügigen<br />

Werkräumen und einem inszenierten Höhlenraum wird ein umfangreiches<br />

Angebot des Mitmachens und Anfassens präsentiert.“<br />

Das zentrale Motto lautet: Vorgeschichte zum Begreifen“. Weiter<br />

heißt es: „Das Angebot reicht von Demonstrationen steinzeitlicher<br />

Techniken über Mitmachaktionen, Workshops, Kindergeburtstage,<br />

Ferienaktionen und Kurse bis hin zu Wochenendseminaren“.<br />

Praktische Beispiele fürs Mitmachen sind das Nähen eines<br />

Lederbeutels mit Tiersehnen, das Malen mit Farbpigmenten der<br />

Eiszeit, die Herstellung eines Pfahlbaumessers oder der Bau eines<br />

Bogens nach Originalfunden. Es gibt einen Seminarraum für Kurse<br />

mit ausgewählten wissenschaftlichen Themen, ferner beherbergt<br />

das Haus die Lehrsammlungen des Museums.<br />

Sicher hat der Fundort im 150. Jahr der Entdeckung nicht nur<br />

viele Besucher von außerhalb, sondern gerade auch <strong>Mettmanner</strong><br />

zu einem Besuch angelockt. Wer einen Besuch noch nicht im<br />

Kalender stehen hat, sollte sich wirklich einen Tag dafür frei<br />

machen, es lohnt sich. Wo sonst gibt es eine so einmalige<br />

Kombination von geballter Wissenschaft und herrlicher Natur wie<br />

im Neandertal? Oft antworten <strong>Mettmanner</strong>, wenn sie gefragt werden:<br />

„Wo ist denn Mettmann?“, mit der ausweichenden Erklärung:<br />

„Zwischen Düsseldorf und Wuppertal.“ Die bessere Antwort wäre:<br />

„Dort, wo der Neandertaler gefunden wurde.“ Wir persönlich<br />

haben am Fund natürlich keinen Anteil, aber auf die Einrichtungen<br />

und die Forschungsaktivitäten in unserer Heimatstadt sind wir<br />

stolz.<br />

Weitere Informationen:<br />

Ernst Schultze hat einen Film gedreht mit dem Titel: „Menschliche<br />

Spuren, Skulpturen und Natur“. Unser Vorsitzender Helmut Kreil<br />

hat den Kommentar dazu geschrieben und auch gesprochen. Sie<br />

können den Film als DVD in unserem Stadtgeschichtshaus zu den<br />

gewohnten Öffnungszeiten zum Preis von 13,90 Euro erwerben.<br />

Frank-Detlef Richter<br />

Einrahmungen - Vergolderei<br />

Herrenhauser Str. 2, Nähe Rathaus<br />

40822 Mettmann<br />

Telefon (02104) 7 47 14<br />

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in allen Preislagen.<br />

ab<br />

41


Bevor ich auf die reine Geldgeschichte eingehe, muss zum besseren<br />

Verständnis etwas über die regionale Gebietsentwicklung<br />

gesagt werden.<br />

Bevor die Grafen von Berg 1248 (Adolf VI., gest. 22. 3.1259) durch<br />

Verpfändung u. a. Mettmann übernahmen, waren vor allem die<br />

Franken bzw. die Herrscher des Römischen Reiches Deutscher<br />

Nation Herren unseres Gebietes.<br />

Es gab im 12. Jahrhundert schon Streubesitz von Kurkölln in<br />

Haan und Hilden, ansonsten war der Hauptbetreuungssitz in<br />

Kaiserswerth. Wenn auch schon früh Handelsstraßen durch unser<br />

Gebiet führten, waren Münzfunde aus Vorzeiten mehr zufällig.<br />

Bis zur Übernahme durch Preußen (1815) gehörte unser Gebiet<br />

zum Hause derer von Berg; Jülich, Kleve, Berg die unterschiedlichen<br />

Besitzverhältnisse brauchen uns hier nicht zu beschäftigen.<br />

Ab 1815 gab es den Landkreis Mettmann, der 1820 um den<br />

Landkreis Düsseldorf und Elberfeld (bis 1860) erweitert wurde.<br />

Diese Zusammensetzung hatte in den wesentlichen Teilen Bestand<br />

bis 1929 und fällt mit einem besonderen und bis heute in dieser<br />

Form einmaligen Ereignis zusammen, das im Nachfolgenden ausführlicher<br />

behandelt wird. Die späteren Gebietsänderungen (1929<br />

und 1975/76) sind nur der Vollständigkeit halber zu erwähnen.<br />

Während der größten Flächenausdehnung sind folgende Orte zu<br />

nennen: Angermund, Benrath, Breitscheid, Cronenberg, Dornap,<br />

Eggerscheidt, Erkrath, Gruiten, Haan, Hasselbeck, Heiligenhaus,<br />

Hilden, Hochdahl, Hubbelrath, Hösel, Homberg-Meisersberg,<br />

Huckingen, Kaiserswerth, Langenberg, Lintorf, Lohausen,<br />

Mettmann, Metzkausen, Mündelheim, Neviges-Hardenberg,<br />

Ratingen, Schöller, SeIbeck, Velbert, Vohwinkel, Wittlaer und<br />

Wülfrath.<br />

Wenn auch in früheren Zeiten Tauschhandel betrieben worden ist<br />

und das Geldwesen eine geringere Rolle spielte, tauchten einzelne<br />

Fremdmünzen in unserer Region auf, da schon früh Kaufleute<br />

aus unseren Gefilden in die Welt zogen (z. B. Lübeck), aber auch<br />

Fremde unser Gebiet streiften.<br />

1. Münzen<br />

Wenn wir davon ausgehen, dass vor ersten urkundlichen<br />

Erwähnungen bereits Ansiedlungen bestanden - z. B. Kaiserswerth<br />

Christianisierung - ist es nicht abwegig zu unterstellen, dass sich<br />

die Bemühungen von Karl dem Großen um 800 n. Chr., das<br />

Münzwesen zu reformieren und somit die Möglichkeit zu schaffen,<br />

Stabilität und Vertrauen in Geld wieder herzustellen, auch bei uns<br />

Silberpfennige bzw. Denare auftauchten.<br />

Als 1248 die Grafen von Berg durch Verpfändung ihre Herrschaft<br />

in unserem Territorium begründeten, wurde sicher verstärkt ihr<br />

eigenes Münzgeld, das sie seit ca. 1100 n. Chr. prägen ließen, bei<br />

uns in Umlauf gebracht. Die Ausprägungen erfolgten hauptsächlich<br />

außerhalb des Kreisgebietes. Allerdings erhielt Ratingen am<br />

21.1.1444 für sechs Jahre das Recht, Münzen zu schlagen. Die<br />

letzten Münzen wurden 1807 ausgebracht (Stüber und Kassataler)<br />

und dann offiziell 1815 durch preußisches Geld ersetzt, da nun die<br />

Preußen unsere „Herren“ wurden.<br />

Diese Ära endete mit dem Ende des 1. Weltkrieges 1918, wobei<br />

die letzte Münze von Preußen 1915 herauskam, allerdings unter<br />

Beachtung der Gesetze vom 4.12.1871 über die Ausprägung<br />

42<br />

Das Geld- bzw. Münzwesen<br />

des Kreises Mettmann<br />

Von Rolf Nellen<br />

von Reichsgoldmünzen (gültig ab 1873) und das Münzgesetz<br />

vom 9.7.1873. Seitdem galt als Währungseinheit die Mark = 100<br />

Pfennige = 1/3 Vereinstaler.<br />

Es ist auch nicht auszuschließen, dass die verschiedenen Besatzer<br />

wie Spanier, Franzosen und Amerikaner in der Zeit vom 30-jährigem<br />

zum Ende des 2. Weltkrieges ihr Geld an den „Mann“ zu<br />

bringen versuchten. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass<br />

gerade in Zeiten des Währungsverfalls (z.B. Inflation und die<br />

Zeit vor der Währungsreform) Geschäfte vielfach auf Dollarbasis<br />

abgewickelt wurden. Bereits im Ersten Weltkrieg machte sich<br />

ein Kleingeldmangel bemerkbar, da Kupfer, Silber und Nickel für<br />

andere Zwecke benötigt wurden, sodass Eisen und Aluminium<br />

bzw. Zink bis zum Ende der Inflation (Ende 1923) eingesetzt wurden.<br />

An Münzgeld wurde als höchster Wert ein 500-Mark-Stück<br />

durch den Staat 1923 geprägt. In der Weimarer Republik wurden<br />

ab 1923 Renten- bzw. Reichspfennige ausgegeben; die über das<br />

3. Reich (1933-1945) und die alliierte Besatzung (1945 -1948) ihre<br />

Bezeichnung behielten. Die Vereinigten Wirtschaftsgebiete (Bank<br />

deutscher Länder 1948-1950) und ab 1950 die Bundesrepublik<br />

führten den Pfennig ein, der bis zur Ablösung durch den Euro am<br />

1. 1. 2002 seine Bezeichnung behielt.<br />

Im Kreis Mettmann haben in der Zeit des Kleingeldmangels ab<br />

1915 bis zum Beginn der Hochinflation 1923 Privatfirmen und<br />

Gemeinden eigenes Notgeld bzw. Geldersatzmarken prägen<br />

lassen, das nach meiner Kenntnis von folgenden Einrichtungen<br />

herausgegeben wurde:<br />

Benrath Arbeiterheim Benrath / C.V.Selbsthülfe Benrath<br />

Cronenberg Cronenberg<br />

Dornap Kriegsgefangenen-Arbeitskommando RWK.<br />

Erkrath Louis Zur Linden Kaiserhof<br />

Haan Gartenstadt<br />

Heiligenhaus Gemeinde-Wertmarke Münzgasmesser<br />

Hilden Gas-Werk<br />

Hochdahl H. Bünger (Gasthof)<br />

Bergische Gruben & Hütten<br />

Hösel J.W. Oberscheidt<br />

Huckingen Gefangenen-Lager, Schulze-Knaudt<br />

Langenberg Bergischer Hof L.<br />

Mettmann Fabrik eisenbahn-technischer Artikel H.W.<br />

Meckenstock<br />

Gas-Werk<br />

Kreisverwaltung<br />

Wagner & Englert GmbH<br />

Großkaldenberg I.P.W. Eigen Brennerei<br />

Neviges Hallenbad<br />

Ratingen Aug. Vedder<br />

Wilh. Knops Sächsischer Hof<br />

Velbert Hallenbad<br />

Kaufhaus Volkswohl<br />

Stadt


Vohwinkel Eisenwaren, Haus- u. Küchengeräte Ka. JF<br />

Feuerstein Söhne<br />

Gemeinde<br />

Teppiche-Tapeten-Linoleum Dekorationen<br />

Ernst Hinnenberg<br />

Wülfrath Städtisches Gaswerk<br />

Außerhalb des oben genannten Zeitraumes gab oder gibt es<br />

Sonderausprägungen, die bis heute nur zum Teil katalogmäßig<br />

erfasst sind: z. B.<br />

Elberfeld 1847 = 1 BROD evtl. „Sozialamt“, beim<br />

Mühlenverein einzulösen<br />

Mettmann 1888 Schützenfest, Wert 15 Pfennig (1 Bier?)<br />

SSV (Schrievers Schulverpflegung)<br />

Pfandmarke? - nach 1950<br />

Wülfrath Städtisches Gaswerk<br />

Zementwerke Mersmann<br />

Werkzeugpfandmarke?<br />

Heute gibt es eine Anzahl von Marken/Metallstücken, die einem<br />

Geldwert entsprechen, aber weder Hinweise auf Herausgeber<br />

noch Wert zulassen, wie z. B. Chips für Einkaufswagen,<br />

Autowaschanlagen, Parkplätze, sodass eine Zuordnung entfallen<br />

muss.<br />

2. Papiergeld<br />

Geldscheine sind zwar reichsweit ab 1874 in Umlauf gekommen,<br />

waren aber nicht sehr gefragt, da der „kleine Mann“ lieber<br />

etwas Handfestes - Silber oder Gold - besaß. Es ist nicht auszuschließen,<br />

dass auch im Kreis Mettmann um 1800 so genannte<br />

Königsassignaten durch die Franzosen mitgebracht wurden, deren<br />

Wert allerdings sehr fraglich war. Wahrscheinlicher ist schon, dass<br />

Kaufleute z.B. den Preußischen Tresorschein über 5 Taler von<br />

1806 bei ihren Geschäften einsetzten. Die bis 1910 ausgegebenen<br />

Reichsbanknoten waren durch staatliche Zusagen abgesichert.<br />

Man konnte zu jeder Zeit (bis 1914!) den Wert in Goldstücken verlangen.<br />

Eine Interessengemeinschaft hat in einem Musterprozess<br />

der bis 1931 dauerte, diese Eintauschpflicht eingeklagt und Recht<br />

bekommen. Allerdings ist durch die Übernahme der Macht durch<br />

Hitler 1933 das Urteil nicht in die Praxis umgesetzt worden.<br />

So konnten sich die Generationen ab 1914 mit verschiedenen<br />

Bezeichnungen vertraut machen:<br />

1914 - 1924 zusätzlich Darlehenskassenscheine<br />

Zinskupons von Kriegsanleihen<br />

Schatzanweisungen des Deutschen<br />

Reiches<br />

1923-1937 Rentenmark<br />

-1945 Reichsmark<br />

1945-1948 Mark<br />

(Noten des Alliierten Kontrollrates)<br />

1948-2001 Deutsche Mark (Bank Deutscher<br />

Länder/Deutsche Bundesbank)<br />

Als Besonderheit sei vermerkt, dass es 1948 zwei Geldscheine zu<br />

5 und 10 Pfennig gab. Vor und während der Inflation 1921-1924<br />

konnten Gemeinden und Firmen Geldscheine in Umlauf bringen.<br />

So waren neben den Reichsscheinen im Kreis Mettmann<br />

Ausgaben der Rheinprovinz, der Landesbank Rheinprovinz und<br />

der Landwirtschaftskammer gültig. Dazu kamen Scheine aus folgenden<br />

Orten:<br />

Angermund Gemeinde<br />

Benrath Gemeinde<br />

A. Schaffhausenscher Bankverein<br />

Brückenbau Flender AG<br />

Capito & Klein AG<br />

Cronenberg Stadt<br />

Deutsche Bank<br />

Von der Heydt-Kersten & Söhne<br />

Dornap Rheinisch-Westfälische Kalkwerke<br />

Erkrath Gemeindekasse<br />

Haan Stadt<br />

Haaner Zangenwerk Paul Berrenberg<br />

Hardenberg-Neviges Stadt<br />

Heiligenhaus Bürgermeisterei<br />

Hilden Stadt<br />

W. Bauermann & Söhne<br />

Huckingen Mannesmannröhren-Werke<br />

Abt. Schulz Knaudt (1918 u. 1922)<br />

Kaiserswerth Bürgermeisterei Stadt und Land<br />

Langenberg Stadt<br />

H. Laakmann<br />

Münker & Co.<br />

Mettmann Stadtverwaltung<br />

Kreisausschuss mit Sitz in Vohwinkel<br />

Deutsche Bank<br />

Wagner & Englert GmbH.<br />

Fittingswerk Mettmann<br />

Deutsche Turnerschaft ME<br />

Neviges F. Hasenkamp & Cie GmbH<br />

Kirchhoff & Co<br />

D. Peters & Co GmbH<br />

Press- u. Stanzwerk Ne. GmbH<br />

Ratingen Stadt<br />

Düsseldorf-R.<br />

Röhrenkesselfabrik vorm Dürr<br />

Peitz & Selbeck GmbH<br />

Metall- u. Eisengießerei<br />

Deutsche Last-Automobilfabrik AG<br />

Velbert Stadt<br />

Deutsche Bank, Dep.-Kasse<br />

Velberter Bank<br />

Vohwinkel Stadt<br />

Andreas Haders<br />

Herminghaus & Co GmbH<br />

Wülfrath Stadt<br />

Angerer, Koch & Co AG<br />

Ernst Feldhoff<br />

Friedrich Feldhoff & Co<br />

Formsandwerke Hahnerhof GmbH<br />

Mühleimer Lederwerke AG<br />

Rheinische Kalksteinwerke GmbH<br />

Weitere private Geldgutscheine bzw. „Zahlungsversprechungen“<br />

können von einzelnen Händlern, Firmen oder Gastwirtschaften<br />

kurzfristig unters Volk gebracht worden sein und schlummern evtl.<br />

heute noch in privaten Schatullen. Ab 1.1. 2002 endete auch auf<br />

diesem Gebiet eine in der Vergangenheit liegende Vielfalt auf dem<br />

Gebiet des Geldwesens.<br />

Quellenangaben:<br />

Peter Menzel: Deutsche Notmünzen usw.<br />

Nos: Die Münzen von Berg und Jülich-Berg<br />

H. Meyer: Das Papiernotgeld der Rheinprovinz<br />

K. Jaeger: Die deutschen Münzen seit 1871<br />

Der Landkreis Düsseldorf-Mettmann Land NRW 1952<br />

Journal 1 Jahrbuch des Kreises Mettmann<br />

43


ZeitZeugen<br />

Die Eltern von Helmuth Pickshaus: Wilhelm und Helene<br />

Foto: Privat<br />

Menschen, die ihr ganzes Leben – außer den<br />

Kriegszeiten – in Mettmann verbracht haben,<br />

sind eine wahre Fundgrube, um das alte<br />

Mettmann in Geschichten wieder aufleben zu<br />

lassen und künftigen Generationen den Blick<br />

in die Vergangenheit zu schenken. Unser<br />

heutiger Zeitzeuge ist Helmuth Pickshaus,<br />

der 84-jährige kennt sich von Kindesbeinen<br />

an aus, rund um Hammerstraße und<br />

Schwarzbachstraße.<br />

An der Haustür, Schwarzbachstraße 55,<br />

das originelle Schild, dort ist der Name<br />

so geschrieben: „Pix“, daneben ein Haus,<br />

in Metall eingelassen. „Eine Idee meines<br />

Sohnes“, erklärt er lächelnd, als er die<br />

Haustüre öffnet.<br />

Also zunächst zum Namen: Er ist in veränderter<br />

Form schon 1515 erwähnt, da gab<br />

es einen Ritter Johann Pieke, der hatte Land<br />

von Peckhaus bis „Piekes möelen“, das<br />

war eine alte Mühle, die vom Hammerbach<br />

und anderen Bächen betrieben wurde. Es<br />

war das Haus Hammerstraße 6, das kürzlich<br />

abgerissen wurde und nun durch einen<br />

44<br />

Von Michael Schaffers<br />

Neubau des <strong>Mettmanner</strong> Bauvereins ersetzt wird.<br />

Doch Helmuth Pickshaus stellt klar: „Wir wissen zwar, woher der<br />

Name kommt, aber mit dem alten Rittergeschlecht verbinden uns<br />

keine verwandtschaftlichen Beziehungen.“<br />

Zurück zur Gegenwart – vor etlichen Jahrzehnten: „Mein Vater<br />

hatte auf der Ecke Hammerstraße 7, wo jetzt der Bioladen<br />

ist, ein Geschäft.“ Wilhelm Pickshaus produzierte und vertrieb<br />

Schuhcreme. Der Markenname lautete „Martalin“. „Wo der<br />

Name genau herkommt, weiß ich nicht“, sagt der Zeitzeuge,<br />

„aber neben Centralin und Immalin dürfte der Name sein Logo<br />

so abgeleitet haben.“ Am Ende des 1. Weltkrieges wurde die<br />

Produktion eingestellt, weil keine Rohstoffe mehr zu bekommen<br />

waren. „Dann gründete mein Vater erst ein Lebensmittelgroßh<br />

andelsgeschäft, später wurde daraus ein Einzelhandelsladen,<br />

genau wo da jetzt auf der Ecke der Bioladen ist“, erinnert sich<br />

Helmuth Pickshaus. Im Zweiten Weltkrieg führten Mutter Helene<br />

und eine Schwester des Zeitzeugen das Geschäft. Es waren<br />

harte Zeiten, denn Lebensmittel gab es nur auf Bezugsscheine<br />

und Lebensmittelkarten. Als sein Bruder Werner, ein gelernter<br />

Drogist, nach Krieg und Gefangenschaft heimkehrte, übernahm<br />

er das Geschäft. Vielen <strong>Mettmanner</strong>n wird er noch als Mitglied<br />

des Presbyteriums der Evangelischen Kirche Mettmann in guter<br />

Erinnerung sein.<br />

Helmuth Pickshaus wurde 1922 als letztes von sechs Kindern<br />

geboren. Er besuchte die Evangelische Hindenburgschule, ein<br />

Haus, in dem heute die städtische Musikschule ihre Heimat hat.<br />

Er wohnt in der Schwarzbachstraße 55, dort war früher der elterliche<br />

Garten. Die Nähe zur Hammermühle war für die Kinder ein<br />

Freizeitparadies. Dort gab es natürlich einen Mühlenteich, umgeben<br />

mit viel Schilf, in dem Enten lebten und brüteten. Natürlich<br />

hatte der Eigentümer der Mühle kein Verständnis, wenn die<br />

Kinder das Schilf durchkrochen und nach Enteneiern suchten. Er<br />

weiß nicht mehr, wie oft die Streifzüge erfolgreich waren und ob<br />

die Eltern was dagegen hatten, hat er gerne vergessen: „Denn<br />

Kaffeetafel der Familie Pickshaus vor dem Haus auf der Wülfrather Straße (von links): Vater<br />

des Zeitzeugen Wilhelm, dann dessen Geschwister: Ernst, Ida, Alwine, Fritz, Großmutter<br />

Wilhelmine und Emma. Foto: Privat


Anzeige Firma Pickshaus Foto: Privat<br />

schließlich schmeckten die Enteneier genau so gut wie geklaute<br />

Äpfel!“ Auf dem Hinterland zur elterlichen Wohnung gab es damals<br />

eine Ziegelei in der Hammerstraße, der besonders gute Lehm in<br />

der Gegend war „Schuld“ an diesem „Wirtschaftswunder“. Für<br />

die Kinder war der sehr hohe Schornstein der Ziegelei ein zwar<br />

gefährlicher, aber attraktiver Anziehungspunkt nach der Stilllegung<br />

des Betriebes: „Ich habe mich das nie getraut“, verrät Helmuth<br />

Pickshaus, „aber andere sind immer den Schornstein hoch,<br />

allerdings innen, denn die Steigeisen waren nicht außen sondern<br />

innen.“<br />

Die Erinnerung an die Schulzeit ist zweigeteilt, es gab Schönes<br />

und weniger Schönes. Doch zuerst das Schöne: Es gab in der<br />

Das erste Auto des Vaters, ein Opel aus den 20er Jahren<br />

Foto: Privat<br />

Ihr Ansprechpartner für Brautfloristik, Trauerfloristik<br />

und individuelle Dekorationen<br />

Inh.: Elke Speck & Michaela Kraft<br />

Hindenburgschule damals zwei Klassenräume in einem<br />

Altbau, direkt an der Düsseldorfer Straße. Hinter den<br />

Fenstern waren Sträucher, direkt am Fußgängerweg. „Wenn<br />

der Lehrer sich zur Tafel drehte“, so Helmuth Pickshaus,<br />

„kamen in der Klasse „Spezialisten“ zum Zug. Raus aus<br />

den Fenstern und rein in die Büsche. Die liefen bis zur<br />

Oberstraße, um Bonbons zu kaufen. Ich brauchte das ja<br />

nicht, das elterliche Geschäft reichte mir. Dann kamen die<br />

Ausbüchser ganz normal über den Schulhof zurück. Sie<br />

erzählten dem Lehrer, dass sie im Auftrag einer anderen<br />

Lehrperson unterwegs gewesen seien.“<br />

An die letzten Schuljahre hat der Zeitzeuge keine besonders<br />

guten Erinnerungen: „Es gab kaum noch Streiche, die<br />

Nazis waren schon am Ruder. In der Schule herrschte eine<br />

sehr strenge Ordnung. Ein Lehrer kam sogar in der damals<br />

getragenen Uniform.“<br />

Unschönes konnte Helmuth Pickshaus aus seinem Leben<br />

streichen, er ist dankbar, dass er ein so erfülltes Leben mit<br />

seiner Familie in so einer liebenswerten Stadt erleben durfte<br />

und hofft zu Recht, dass das noch lange so bleibt.<br />

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45


Heimatliteratur<br />

Titelbild des Buches „Unsere <strong>Mettmanner</strong> Originale“ Foto: Privat<br />

Unser Baas Horst-G. Hütten hat 1993 Texte zu <strong>Mettmanner</strong><br />

Originalen geschrieben.<br />

Vorsitzender Helmut Kreil beschreibt in einem Vorwort die<br />

Veränderungen der Gesellschaft und den künstlerischen<br />

Lebensweg von Horst- G. Hütten.<br />

In seiner Einleitung schreibt der Baas: „In unserem<br />

damals noch kleinen Städtchen lebte man viel<br />

enger zusammen, fast alle Leute kannten sich<br />

untereinander. Da fielen Menschen mit ungewöhnlichen<br />

Eigenschaften, besonders pfiffiger oder<br />

witziger Naivität, natürlich auf. Man machte sich<br />

über die vermeintlichen Spaßvögel lustig. Aber oft<br />

waren diese Originale nur soziale Probleme, um<br />

die sich heute eine Sozialfürsorge oder dafür eingerichtete<br />

Heime kümmern. Früher jedoch lebten<br />

diese Sonderlinge fast ausschließlich in und mit<br />

der Bevölkerung zusammen.“<br />

Beim Festzug zum 1100-jährigen Stadtjubiläum<br />

waren Originale – von uns <strong>Aule</strong>n dargestellt – mit<br />

dabei:<br />

46<br />

Von Michael Schaffers<br />

Die „Bottermelkshanna.“ Es gehörte zu ihren Aufgaben, täglich mit<br />

Eimer und Kanne am Tragejoch Milch und Buttermilch in die Stadt<br />

zu bringen.<br />

Der „akrade Fritz“ war als akkurater und tüchtiger Schreiner<br />

bekannt, der sehr eigenbrötlerisch seiner selbständigen Arbeit im<br />

Einmannbetrieb nachging.<br />

Der „Freetjohann“ sorgte in den Straßen der Stadt für die<br />

Sauberkeit, holte Asche, Unrat und Abfälle aus den Häusern,<br />

ebenso machte er die Latrinen leer.<br />

Nicht zu vergessen der „Orgel Schmitz“ mit seinem Begleiter<br />

Schorsch, die mit der Drehorgel durch die Straßen zogen.<br />

Wenn Sie mehr über diese oder andere Originale wissen möchten,<br />

kommen Sie doch einfach zu den bekannten Öffnungszeiten ins<br />

Stadtgeschichtshaus.<br />

Dort können sie die Broschüre statt wie bisher für fünf nun für drei<br />

Euro erwerben. Dieses Angebot gilt bis zum 30. September.<br />

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Christoph Hütten - Von Geburt an „<strong>Aule</strong>r“<br />

Mettmann. Der Heimat- und Geschichtsverein „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“<br />

zählt fast 1200 Mitglieder, aber wohl keiner kann im Alter von<br />

50 Jahren schon eine 50-jährige Mitgliedschaft vorweisen. Bei<br />

Christoph Hütten ist dies anders.<br />

Im zarten Alter von 3 Monaten und noch vor der Taufe meldete<br />

ihn sein Vater Fritz Hütten bei den „<strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong>n“ an. Dabei<br />

gab es noch eine Hürde zu überwinden: Die Satzung ließ einen<br />

Eintritt erst mit 18 Jahren zu. Da kamen der <strong>Aule</strong>nvorsitzende Fritz<br />

Geldmacher und Horst-Günther Hütten, der Onkel von Christoph<br />

Hütten, ins Spiel und änderten kurzerhand die Satzung. „So kam es,<br />

Von Ellen Jasper<br />

Ein Klassentreffen<br />

Von Michael Schaffers<br />

dass ich genauso lange <strong>Aule</strong>r bin, wie ich alt bin“, erzählt Christoph<br />

Hütten, der neben anderen auf der Jahreshauptversammlung für<br />

seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Christoph Hütten<br />

meint weiter: „Trotz meines etwas unmündigen Alters beim Eintritt<br />

in den Verein bin ich überzeugter <strong>Aule</strong>r. Die größte Stärke der<br />

<strong>Aule</strong>n ist der Fokus auf den Bürger, wir biegen viele zu stark von<br />

Industrie- und Wirtschaft beeinflusste Entscheidungen wieder<br />

in Richtung Mensch - und das ohne den in der Politik üblichen<br />

Krawall.“<br />

In vielen Ausgaben der <strong>Medamana</strong> haben wir in den letzten Jahren alte Klassenfotos gezeigt. Die Reaktionen waren positiv, weil sich viele<br />

„Ehemalige“ wieder erkannten. Nun hat uns Heimatfreundin Resi Rex ein Bild von einem Klassentreffen zugeleitet.<br />

Wir überlegen noch, ob wir nicht in Zukunft in unregelmäßigen Abständen alte Klassenfotos und neue Bilder von Klassentreffen veröffentlichen<br />

sollen. Dann wäre es allerdings sinnvoll, dass ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin uns auch ein paar Fakten und Dönekes<br />

mitteilen würde. Schreiben Sie uns dazu – oder rufen Sie uns an. Die richtigen Telefonnummern stehen auf der Umschlaginnenseite jeder<br />

<strong>Medamana</strong>.<br />

Der Schriftleiter<br />

Bei dem folgenden Bild handelt es sich um Ehemalige der Katholischen Volksschule Neanderstraße. Das Foto entstand im März 2004.<br />

Die Namen der Ehemaligen hat uns Resi Rex übermittelt. Foto: Resi Rex<br />

Obere Reihe von links: Willi Frank, Bruno Köhler, Karl Rieband, Hildegard Lieten, Benno Haas, Anneliese Morgental, Anna Buys, Margret<br />

Hübner und Josef Norbisrath.<br />

Untere Reihe von links: Gerd Stoll, Margret Köntges, Hanni Gehno, Margret Korn, Resi Rex, geborene Schlüter.<br />

47


Predigt am Pfingstmontag auf <strong>Mettmanner</strong> Platt<br />

Trockenes Wetter und angenehme Temperaturen haben dazu<br />

beigetragen, dass etwa 200 Besucher der Einladung zu einer<br />

gottesdienstlichen Feier unter freiem Himmel, in dem die Predigt<br />

auf <strong>Mettmanner</strong> Platt gesprochen wurde, gefolgt sind. Die spontane<br />

Idee zu diesem Gottesdienst kam Pfarrer Bertold Stark beim<br />

Adventsstöndchen der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong> im vergangenen Jahr.<br />

Dort wurde ein Weihnachtsgedicht von Anita Hütten in <strong>Mettmanner</strong><br />

Platt vorgetragen, und im anschließenden Gespräch von Pfarrer<br />

Stark mit dem Vorsitzenden der <strong>Aule</strong>n <strong>Mettmanner</strong> – Herrn Helmut<br />

Kreil – wurden direkt Nägel mit Köpfen gemacht: Im Jahre 2006<br />

wird die Pfingstpredigt auf <strong>Mettmanner</strong> Platt gehalten.<br />

So wies Herr Kreil dann auch in der von Pastor Stark verfassten<br />

Predigt darauf hin, dass die erste christliche Predigt von Petrus<br />

auch in Mundart gehalten wurde, und zwar auf galiläisch vor<br />

Vertretern der damaligen Weltöffentlichkeit mitten in Jerusalem vor<br />

fast 2000 Jahren zum pfingstlichen Erntedankfest.<br />

Zu Beginn dieses Gottesdienstes unter freiem Himmel begrüßte<br />

Pastor Stark sehr herzlich den Vorsitzenden Helmut Kreil und<br />

seine Gattin, den Posaunenchor des CVJM, der die musikalische<br />

Gestaltung übernommen hatte, und die zahlreichen Besucher, die<br />

sich über Konfessionen, Nationalitäten und Grenzen hinweg an<br />

diesem schönen Ort am Goldberger Teich zusammengefunden<br />

hatten, der ein schönes Ambiente und die richtige Atmosphäre für<br />

diesen Pfingstgottesdienst bot.<br />

Der Bitte des Pfarrers, nach dem Gottesdienst nicht sofort nach<br />

Hause zu gehen, sondern noch miteinander ins Gespräch zu kommen<br />

und gemeinsam das Mittagessen aus der Gulaschkanone der<br />

Feuerwehr einzunehmen, sind fast alle nachgekommen.<br />

Dieses pfingstliche Beisammensein in freier Natur und in großer<br />

Harmonie wird allen Beteiligten sicher noch lange in guter<br />

Erinnerung bleiben.<br />

48<br />

Von Wolfgang Friedrich<br />

Unser Vorsitzender Helmut Kreil bei der Predigt Foto: Dieter Heinemann<br />

„Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“<br />

Dr. Hajo Buch spricht Joseph Victor von<br />

Scheffel (1826-1886), Prosa und Lyrik<br />

sind auf der Doppel-CD zu hören. Dieses<br />

exklusive Hörbuch garantiert nachhaltigen<br />

und amüsanten Hörgenuss. Es ist als<br />

Geschenk zu fast jeder Gelegenheit geeignet.<br />

Die Werkauswahl ist vielgestaltig und<br />

abwechslungsreich. Von Scheffel war nicht<br />

nur ein Meister romantischer und humorvoller<br />

Poesie, sondern auch ein historisch<br />

versierter, phantasiereicher Erzähler.<br />

Dr. Hajo Buch, der frühere Leiter des<br />

Heinrich Heine Gymnasiums hat wieder<br />

einmal Lust auf Literatur geweckt.<br />

Die Doppel-CD ist im Medienhaus<br />

Paderborn unter der Bestell-Nummer: 107-<br />

2060-3 erschienen und ist für 16,90 €<br />

im hiesigen Buchhandel erhältlich.


Erinnerungen an die ev. Schule „ Zur Gau”<br />

Es war am 30. April 1891, als die neue evangelische Schule „Zur<br />

Gau“ (am „Stiefkes“) ihre Tore öffnete und die evangelische Jugend<br />

(45 Schulkinder) des großen Landbezirkes Obmettmann aufnahm.<br />

Der Wunsch nach einer derartigen Schule war schon lange von der<br />

dortigen Bevölkerung geäußert worden.<br />

Ehe wir uns mit der Geschichte dieser neuen Schule und den dort<br />

unterrichtenden Lehrern befassen, ist es noch einmal erforderlich,<br />

kurz auf die Historie der Vorgängerschule einzugehen. Dies war die<br />

‚,Oetzbacher Schule“, die 1808 gebaut worden war und bis 1889<br />

sowohl evangelische als auch katholische Kinder aufnahm und<br />

unterrichtete. (Siehe <strong>Medamana</strong> /2002) Als dann der Plan gefasst<br />

wurde, diese Oetzbacher Schule in eine rein katholische Schule zu<br />

verwandeln, stand dem Neubau einer neuen evangelischen Schule<br />

„am Stiefkes“ nichts mehr im Wege. Nachdem die Königliche<br />

Regierung den Neubau genehmigt hatte, begann im August 1890<br />

der Bau der Schule, die neun Monate später fertiggestellt und am<br />

30. April 1891 feierlich eingeweiht wurde.<br />

Es war ein Neubau geworden, der als ein der bergischen<br />

Landschaft angepasstes Fachwerkgebäude mit Schiefer verkleidet<br />

war. Noch heute ist es als ein Teil des dort noch immer vorhandenen<br />

Hauses zu erkennen.<br />

Erster Lehrer an dieser neuen evangelischen Schule Zur Gau<br />

war Ernst Giese, aus Barmen-Wichlinghausen, der bereits (ab<br />

1885) die Oetzbacher Schule geleitet hatte. Als ihm am 1. Mai<br />

1895 die Hauptlehrerstelle an der Evangelischen Schule I an der<br />

Düsseldorfer Straße in Mettmann übertragen wurde, kam Peter<br />

Lohmann aus Cronenberg als Gieses Nachfolger an die Schule Zur<br />

Gau. Von ihm ist überliefert, dass er den Schulunterricht sehr oft in<br />

der freien Natur, so zum Beispiel am Hugenhauser Busch, abhielt.<br />

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war Peter Lohmann aktives<br />

Mitglied im Deutschen Roten Kreuz. Aber auch als Bienenzüchter<br />

hatte er sich einen großen Namen gemacht. So war er auch lange<br />

Zeit Vorsitzender des <strong>Mettmanner</strong> Bienenzuchtvereins.<br />

Nach seiner Pensionierung (1926) kam für zwei Jahre der Lehrer<br />

Hans Schiefer an die Evangelische Schule Zur Gau. Da Schiefer<br />

bereits im Herbst 1926 die Hilfsschullehrerprüfung in Düsseldorf<br />

bestanden hatte, übernahm er am 1. Mai 1928 die neugebildete<br />

Hilfsschule in Mettmann. Sein Nachfolger wurde Heinrich Siekmeier<br />

von 1928 bis 1933. Er war um 1928 bereits aktives NSDAP-<br />

Von Heinz Werner Becker †<br />

Die ehemalige evangelische Schule Zur Gau, wie sie sich 2001 nach Umbauten zu<br />

Wohnungen präsentiert Foto: Peter Birschel<br />

Mitglied. In dieser Eigenschaft war er ab 1933<br />

NSDAP-Stadtverordneter, sowie Mitglied des<br />

Kreistages und des Preußischen Landtages.<br />

Nach der so genannten „Machtübernahme“<br />

am 30. Januar 1933 wurde Heinrich Siekmeier<br />

ab 1. September 1933 Regierungsschulrat<br />

von Düsseldorf und verließ Mettmann und<br />

auch die evangelische Schule Zur Gau. Vorher<br />

war er noch sechs Monate lang Lehrer an der<br />

Hindenburgschule.<br />

Alfred Schreiber 1933-1946<br />

Als Nachfolger Siekmeiers übernahm der<br />

Lehrer Alfred Schreiber die Schule. Er war<br />

1891 in Posen (Westpreußen) geboren<br />

und bereits seit dem 21. Oktober 1912 in<br />

Mettmann Lehrer. In einer Beurteilung steht<br />

über ihn: „Gute allgemeine und musikalische<br />

Begabung, feine, freundliche und verständnisvolle<br />

Behandlung, besonders der Kleinen.“<br />

Im Jahre 1938 wurde eine Gruppe des<br />

„Deutschen Arbeitsdienstes“ in die Schule<br />

einquartiert, um bei den Landwirten Erntehilfe<br />

zu leisten. Während dieser Zeit fanden die<br />

Obmettmanner Schülerinnen und Schüler Unterkunft und<br />

Unterricht in der „Baracke“ der Schule an der Schulstraße.<br />

Unter der Leitung von Alfred Schreiber konnte die Schule am 30.<br />

April 1941 ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Am 1. Januar 1943<br />

wurden alle Schüler der Schule Zur Gau der „Pestalozzi-Schule“<br />

an der Gartenstraße zugeteilt. Lehrer Alfred Schreiber übernahm<br />

für diese Zeit die Leitung der Schule. Danach führte Rektor Meurer<br />

die „Pestalozzi-Schule“. Er war aus Düsseldorf nach Mettmann<br />

gekommen, um die von dort evakuierten Schulkinder zu betreuen.<br />

Diese hatten wegen der dauernden Bombenangriffe ihre<br />

Heimatstadt verlassen müssen. Die Schule Zur Gau diente während<br />

dieser Zeit als Soldatenunterkunft und ganz zuletzt (während<br />

des letzten Kriegsjahres) sogar als Lazarett.<br />

Nach dem Einmarsch der Amerikaner nach Mettmann am 16.<br />

April 1945 wurde der Schulbetrieb in Obmettmann am 17.<br />

September 1945 wieder aufgenommen. Als 1946 aufgrund einer<br />

Volksbefragung die Konfessionsschulen wieder eingeführt wurden<br />

(von 1939 an hatte es nur die so genannte „Deutsche Schule“<br />

gegeben, an der Kinder beider Konfessionen in einer Schule unterrichtet<br />

wurden), überwies die Stadt Mettmann die bisher an der<br />

Schule Zur Gau unterrichteten katholischen Kinder an die katholische<br />

Schule an der Neanderstraße in Mettmann.<br />

Am 1. Januar 1947 übernahm der Lehrer Karl-Hans Plyn die<br />

Verwaltung der Schule, weil der Hauptlehrer Alfred Schreiber zur<br />

evangelischen Schule II versetzt worden war. Dieser übernahm<br />

aber bereits wieder am 1. April 1951 seine alte Stelle an der evangelischen<br />

Schule Zur Gau.<br />

1955 kam mit Georg Wild ein weiterer Lehrer nach Obmettmann.<br />

Während seiner Zeit wurde das Schulgebäude renoviert. Als letzter<br />

Lehrer kommt dann noch Heinz Jellen Zur Gau, bis 1968 das<br />

Schulgebäude von der Stadt Mettmann verkauft und von den<br />

neuen Eigentümern zu Wohnungen umgebaut wurde. Damit endete<br />

auch die Historie der evangelischen Schule in Obmettmann.<br />

Gemäß einem Zeitungsbericht sind an der Schule Zur Gau im<br />

Jahre 1964 nur 16 Schülerinnen und Schüler. Ein Lehrer wird<br />

Ostern 1966 in den Ruhestand versetzt, er sei erst seit zwei Jahren<br />

an der Schule.<br />

49


Gedenktafel zur Erinnerung an Gustav Kemmann<br />

An der Wand am Eingang des Tunnels der Eisenbahnunterführung Brückerstraße wurde am 10. Juni, dem Geburtstag Gustav Kemmanns,<br />

eine Gedenktafel angebracht. Gustav Kemmann wurde am 10.Juni 1858 auf Gut Heresbach in Mettmann geboren. Er war ein international<br />

angesehener Verkehrswissenschaftler. Die erste Oberleitungsbusstrecke in Deutschland, die Trolleybuslinie, von Mettmann nach<br />

Gruiten wurde nach seinen Vorstellungen als Versuchsstrecke gebaut. Am 26.August 1930 wurde die Strecke unter großer Anteilnahme<br />

der Bevölkerung und der Fachwelt eröffnet. Am 17. Mai 1952 stellte die Rheinbahn den Betrieb ein. Gustav Kemmann verstarb am<br />

9.Februar 1931 in Berlin<br />

Mit dieser Gedenktafel wollen wir an einen verdienstvollen Bürger erinnern.<br />

Wir übermitteln allen Geburtstagskindern, die<br />

in der Zeit vom 1.April bis 30. Juni 2006<br />

65 Jahre und älter geworden sind, die herzlichsten<br />

Glückwünsche!<br />

Gertrud Ackermann geb. Holter 12.05. 81 Jahre<br />

Hans Ahrens 14.06. 78 Jahre<br />

Bernd Battenstein 25.06. 69 Jahre<br />

Rosemarie Batz geb. Sulanke 31.05. 82 Jahre<br />

Helma Beck geb. Spiecker 17.05. 84 Jahre<br />

Maximilian Becker 19.05. 73 Jahre<br />

Johannes Berg 02.04. 69 Jahre<br />

Hilde Berger geb. Salzmann 12.06. 91 Jahre<br />

Juliane Bernefeld geb. Esser 19.06. 68 Jahre<br />

Karin Elisabeth Berry geb. van Empel 17.06. 66 Jahre<br />

Malli Bieker geb. Mergen 13.05. 79 Jahre<br />

Rosemarie Biltner geb. Rudnick 15.05. 71 Jahre<br />

Rudolf Birkenkamp 06.05. 94 Jahre<br />

Siegfried Birkenkamp 23.06. 74 Jahre<br />

Willi Blümel 08.05. 84 Jahre<br />

Dr. Petrus Bockemühl 17.05. 72 Jahre<br />

Dieter Boddenberg 19.05. 74 Jahre<br />

Elfriede Bondorf geb. Schmidt 03.05. 69 Jahre<br />

Ernst Bondorf 24.05. 70 Jahre<br />

Adelheid Bovensiepen geb. Fulle 09.05. 96 Jahre<br />

Sigrid Brammertz geb. Hermes 09.05. 75 Jahre<br />

Ursela Braun geb. de Groot 11.04. 70 Jahre<br />

Günter Bredtmann 24.04. 81 Jahre<br />

Hans Bredtmann 25.05. 86 Jahre<br />

Msgr. Pfarrer Rolf Breitenbruch 27.05. 69 Jahre<br />

Sigrid Breyel geb. Block 07.05. 69 Jahre<br />

Hannelore Bruchhaus geb. Wetzmüller 09.05. 82 Jahre<br />

Karl-Heinz Buczilowski 02.04. 68 Jahre<br />

Werner Burberg 25.04. 76 Jahre<br />

Manfred Busch 11.04. 66 Jahre<br />

Ulla Büssers geb. Hahn 02.06. 67 Jahre<br />

50<br />

Foto: Dieter Heinemann<br />

Werner Charlier 11.04. 82 Jahre<br />

Friedel-Karl Danscheidt 09.05. 86 Jahre<br />

Gustav Detering 23.04. 66 Jahre<br />

Charles Dill 09.04. 72 Jahre<br />

Wilhelm Dorndorf 12.04. 80 Jahre<br />

Maria Drewniok geb. Gzmok 13.05. 72 Jahre<br />

Pfarrer Wilhelm Drühe 20.04. 74 Jahre<br />

Ellen Ehrhardt geb. Hartung 06.06. 77 Jahre<br />

Elsbeth Erdmann geb. Bucher 14.05. 71 Jahre<br />

Ursula Fiand geb. Euer 20.04. 79 Jahre<br />

Eduard Florian 12.06. 76 Jahre<br />

Karl-Hermann Franken 13.05. 72 Jahre<br />

Manfred Franz 06.04. 79 Jahre<br />

Reiner Franz 10.04. 69 Jahre<br />

Gerd Funke 02.06. 68 Jahre<br />

Adolf Gaertner 11.04. 69 Jahre<br />

Horst Geldmacher 08.06. 76 Jahre<br />

Walter Gerdesmann 09.06. 92 Jahre<br />

Hans-Josef Girps 27.06. 65 Jahre<br />

Dr. Gerd Golla 07.06. 75 Jahre<br />

Dieter Grundei 18.06. 70 Jahre<br />

Ute Gürzenich geb. Borkenhagen 26.04. 66 Jahre<br />

Gisela Haase geb. Kram 04.04. 76 Jahre<br />

Wolfgang Hammer 12.04. 66 Jahre<br />

Ludwig Hartmann 03.05. 82 Jahre<br />

Lebrecht Heidenreich 07.04. 72 Jahre<br />

Dieter Heinemann 06.06. 65 Jahre<br />

Horst Heinke 23.05. 73 Jahre<br />

Annelene Hesse geb. Balthasar 05.04. 68 Jahre<br />

Anni Hildebrandt geb. Bohn 03.05. 73 Jahre<br />

Christa Hoffmann geb. Perini 13.06. 77 Jahre<br />

Dieter Hoffmann 12.06. 75 Jahre<br />

Paul Gerd Hoffmann 09.06. 77 Jahre<br />

Ellen Holtmann geb. Flieter 18.06. 80 Jahre<br />

Heinrich Holzrichter 07.04. 92 Jahre<br />

Harald Höppner 25.06. 71 Jahre<br />

Marianne Hörster geb. Püttmann 04.06. 84 Jahre<br />

Gerd Hübner 18.04. 75 Jahre


Ursula Imbusch geb. Westerheide 11.06. 71 Jahre<br />

Klaus Jettke 16.04. 80 Jahre<br />

Elisabeth Joneleit geb. Greven 07.05. 84 Jahre<br />

Gisela Juffernbruch geb. Dungs 21.06. 68 Jahre<br />

Rolf Julius 05.05. 66 Jahre<br />

Trudi Kaiser geb. Wagener 04.06. 76 Jahre<br />

Rudolf Kalthoff 05.04. 70 Jahre<br />

Hans-Günther Kampen 13.04. 73 Jahre<br />

Hans Ulrich Kettling 16.05. 89 Jahre<br />

Christel Kinzel geb. Obermeier 14.06. 65 Jahre<br />

Dietrich Kircher 22.04. 67 Jahre<br />

Inge Kircher geb. Kortenhaus 17.06. 68 Jahre<br />

Maria Kirchmann geb. Bryde 14.06. 90 Jahre<br />

Uwe Klein 03.05. 67 Jahre<br />

Dr. med. Ilse Kleine-Doepke geb. Riemer 26.04. 65 Jahre<br />

Edith Kloft 23.06. 82 Jahre<br />

Karl-Heinz Köberich 09.05. 78 Jahre<br />

Dieter Kolp 11.06. 69 Jahre<br />

Ursel Korbmacher geb. Schiemann 07.05. 71 Jahre<br />

Heinz Kornweibel 20.06. 65 Jahre<br />

Ilse Kortmann geb. Schulte 10.05. 78 Jahre<br />

Margret Kossien geb. Weber 09.04. 82 Jahre<br />

Paul Kranenberg 19.04. 75 Jahre<br />

Rosa Kranz geb. Ankowiak 15.04. 90 Jahre<br />

Edeltraut Krause geb. Symanzik 25.05. 67 Jahre<br />

Gisela Krautmacher geb. Hütz 02.05. 83 Jahre<br />

Hilde Kronenberg geb. Eickenberg 08.06. 87 Jahre<br />

Paul Krüger 06.06. 71 Jahre<br />

Agnes Krumm geb. Könen 08.05. 84 Jahre<br />

Hildegard Krüsken geb. Zeller 22.04. 70 Jahre<br />

Jutta Krzischke geb. Görtz 23.04. 70 Jahre<br />

Irmhild Kuchem geb. Lohoff 07.06. 79 Jahre<br />

Karl Labonte 26.05. 69 Jahre<br />

Günter Lamers 18.05. 76 Jahre<br />

Hilde Lamers geb. Zerwas 10.05. 81 Jahre<br />

Gudrun Lange geb. Köster 03.06. 68 Jahre<br />

Helga Lehmann geb. Behrendt 26.06. 70 Jahre<br />

Inge Lehmann geb. Zerwas 08.04. 76 Jahre<br />

Wolfgang Leipnitz 03.05. 72 Jahre<br />

Hanna Lemke geb. Hüllsiepen 19.04. 81 Jahre<br />

Ingeborg Lenzen 03.06. 82 Jahre<br />

Maria Lewen geb. Bergrath 16.05. 70 Jahre<br />

Werner Magerke 25.04. 69 Jahre<br />

Waldraut Maron geb. Metz 09.06. 71 Jahre<br />

Harald Masurkewitz 21.04. 66 Jahre<br />

Gustav Matz 17.06. 69 Jahre<br />

Rudolf Meincke 27.05. 71 Jahre<br />

Irene Meloch geb. Vogt 24.04. 83 Jahre<br />

Elsbeth Meßing geb. Spelten 09.04. 65 Jahre<br />

Erna Meyer geb. Thielker 16.05. 83 Jahre<br />

Christel Michalke geb. Herbrig 29.04. 68 Jahre<br />

Klaus Mock 27.05. 67 Jahre<br />

Pfarrer Winfried Motter 23.05. 65 Jahre<br />

Werner Muhl 08.04. 67 Jahre<br />

Herbert Müller 29.06. 70 Jahre<br />

Hildegard Naberfeld 30.04. 73 Jahre<br />

Hans-Otto Neuland 07.04. 85 Jahre<br />

Gisela Newrzella geb. Schauf 24.05. 76 Jahre<br />

Gerd Niederdrenk 13.04. 72 Jahre<br />

Ernst-Werner Niepenberg 14.06. 70 Jahre<br />

Ursula Nilges geb. Steinmetz 04.06. 67 Jahre<br />

Gertrud Nimscholz geb. Müller 03.05. 77 Jahre<br />

Margarete Osthoff geb. Knoche 18.04. 71 Jahre<br />

Elisabeth Otto geb. Pleines 01.04. 72 Jahre<br />

Hildegard Otto-Kranz geb. Pollmanns 06.04. 74 Jahre<br />

Diethelm Palm 30.04. 73 Jahre<br />

Friedhelm Herbert Peters 28.06. 65 Jahre<br />

Helmuth Pickshaus 11.04. 84 Jahre<br />

Gert Pierre 03.05. 69 Jahre<br />

Erika Pobel geb. Zapatka 19.06. 66 Jahre<br />

Emmi Pöthig geb. Müller 13.04. 75 Jahre<br />

Gerd Pötke 11.06. 68 Jahre<br />

Elisabeth Pytlik geb. Bädorf 06.04. 87 Jahre<br />

Ursula Quilitz geb. Wermeister 06.05. 68 Jahre<br />

Max Rainer 12.04. 83 Jahre<br />

Manfred Reinhold 14.06. 65 Jahre<br />

Wolfgang Rittenbruch 20.06. 70 Jahre<br />

Adolf Römer 15.06. 66 Jahre<br />

Horst Rothe 10.04. 79 Jahre<br />

Rosa Rother geb. Lesch 03.05. 74 Jahre<br />

Gerd Salzmann 13.06. 69 Jahre<br />

Ursula Schlaf geb. Hildebrandt 02.06. 70 Jahre<br />

Manfred Schlapeit 27.06. 69 Jahre<br />

Ferdinand Schlüter 28.05. 77 Jahre<br />

Wilhelm Schlüter 02.05. 70 Jahre<br />

Alfons Schmidt 02.04. 84 Jahre<br />

Manfred Schmitz 21.05. 69 Jahre<br />

Margret Schneider geb. Koczelnik 16.06. 71 Jahre<br />

Helene Schneider-Neuenburg geb. Sürder 17.05. 82 Jahre<br />

Wilfried Schoppe 22.06. 80 Jahre<br />

Karl-Heinz Schorn 14.06. 82 Jahre<br />

Ingrid Schriever geb. Meyer 15.04. 67 Jahre<br />

Karlheinz Schultze 20.05. 76 Jahre<br />

Christel Schultz-Hartkopf geb. Hartkopf 25.04. 73 Jahre<br />

Herta Schulz geb. Dalbeck 17.06. 88 Jahre<br />

Gerda Schütz geb. Heibel 27.06. 65 Jahre<br />

Elisabeth Seeling geb. Lenzing 16.05. 85 Jahre<br />

Ehrenbürgermeisterin Ingrid Siebeke geb. Magis 04.05. 82 Jahre<br />

Jürgen Siebert 05.05. 69 Jahre<br />

Werner Staus 03.06. 65 Jahre<br />

Josef Stein 11.06. 74 Jahre<br />

Anneliese Steinmetz geb. Reith 09.04. 72 Jahre<br />

Hilde Stellmann geb. Haude 15.05. 86 Jahre<br />

Christa Stix geb. Roth 25.06. 70 Jahre<br />

Irmgard Stöcker geb. Voß 26.04. 69 Jahre<br />

Marlene Stutte geb. Walgenbach 01.04. 71 Jahre<br />

Karin Tenbusch geb. Mitze 03.04. 67 Jahre<br />

Else Tenner geb. Sinemus 16.04. 87 Jahre<br />

Hans Theegarten 29.04. 65 Jahre<br />

Dieter van Laar 12.04. 70 Jahre<br />

Erich Vering 10.06. 73 Jahre<br />

Helga Vogel geb. Schrupstock 14.04. 77 Jahre<br />

Hermann Voigt 11.04. 78 Jahre<br />

Otmar Völker 20.04. 69 Jahre<br />

Manfred von der Bey 08.06. 71 Jahre<br />

Hedwig von Kamp geb. Knoth 14.04. 95 Jahre<br />

Ursula von Vegesack geb. Vogt 29.04. 74 Jahre<br />

Katharina Vosen geb. Schneppering 11.05. 85 Jahre<br />

Anneliese Weber geb. Löscher 13.04. 77 Jahre<br />

Olly Weber geb. Neuland 07.04. 85 Jahre<br />

Hubert Wende 02.05. 86 Jahre<br />

Bernd Werkhausen 14.06. 66 Jahre<br />

Margret Westhauser geb. de Goey 15.06. 72 Jahre<br />

Dieter Wiele 27.06. 68 Jahre<br />

Helmut Wimmer 27.04. 68 Jahre<br />

Elisabeth Wolff geb. Meinders 01.04. 71 Jahre<br />

Hannelore Wölki geb. Ullrich 21.04. 68 Jahre<br />

Als neue Mitglieder begrüßen wir:<br />

Rosemarie Langen geb. Andrä<br />

Hans Langen<br />

Norbert Kühn<br />

Wir nahmen Abschied von<br />

folgenden Heimatfreunden:<br />

Erika Lukat geb. Schmidt 74 Jahre<br />

Paul Otto Hackenberg 96 Jahre<br />

Marlies Thönniss 76 Jahre<br />

Kurt Bergmann 89 Jahre<br />

Herbert Kortmann 79 Jahre<br />

Otto Filgers 94 Jahre<br />

Herta Schweinle-Schöpp geb. Schöpp 97 Jahre<br />

Alwin Herrmann 85 Jahre<br />

Grete Hielscher geb. Korbmacher 87 Jahre<br />

51


Wasser macht Spaß<br />

Foto: Peter Birschel<br />

G 4175<br />

So schön ist Mettmann im Sonnenschein<br />

Bürger- und Heimatvereinigung „<strong>Aule</strong> <strong>Mettmanner</strong>“ e.V.<br />

Mittelstraße 10, 40822 Mettmann<br />

Postvertriebsstück - Entgelt bezahlt<br />

Falls Empfänger verzogen, bitte nachsenden!<br />

Drei alte <strong>Mettmanner</strong><br />

genießen die Sonne<br />

Foto: Peter Birschel<br />

Biergartenatmosphäre<br />

Foto: Peter Birschel

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