Gesetze der Modelleisenbahn, frei nach Murphy und eigener ...

Gesetze der Modelleisenbahn, frei nach Murphy und eigener
Erfahrung:
Gesetzmäßigkeiten des Anlagenbaus und der Planung:
1§ Zugeschnittene Flexgleise sind immer zu kurz.
2§ Ist das Leimgemisch angerührt, geht der Schotter zur Neige.
3§ Hat man sich zum Ladenschluss mit genügend Schotter eingedeckt, ist
zuhause die Leimdose eingetrocknet.
4§ Das für den Weiterbau unverzichtbarste Werkzeug geht prinzipiell
samstags kurz nach Ladenschluss kaputt.
5§ Hat man nach Monate- oder jahrelanger Planung endlich mit dem Bau des
Rahmens begonnen und die Trassen zugeschnitten, kommt einem
unweigerliche die zündende Idee für einen Gleisplan, der einfacher,
eleganter und schöner ist.
6§ Vorhandene und bereits fertiggestellte Holz- und Trassenteile können für
diesen Gleisplan nicht verwendet werden.
7§ Gleisplanungsschablonen und die reale Gleisgeometrie sind zwei
grundsätzlich verschiedene Universen.
8§ Gleisplanprogramme sind exakter von der Realität entfernt als
Gleisplanschablonen.
9§ Keines der am Lager befindlichen Gleiselemente lässt sich für die
geplante Erweiterung der Modellbahn-Anlage sinnvoll einsetzen. Ganz
gleich, was die Gleisplanungsschablone oder das Gleisplanungsprogramm
anzeigen: Vorgefertigte Gleiselemente sind für den Lückenschluss immer
zu lang oder zu kurz.
Gesetzmäßigkeiten der Lokomotiven und Wagen im laufenden Betrieb:
1§ Die schönste Modellbahn-Lokomotive für den prachtvollsten Zug hat
immer die bescheidensten Fahr- und Regelungseigenschaften.
2§ Die beiden Güterzüge mit der Lademaßüberschreitung können sich auf der
Anlage theoretisch nicht begegnen … das hat die Digitalzentrale aber wohl
irgendwie wieder vergessen.

3§ Genau beim letzten Waggon blockieren die Räder und er lässt sämtliche
Wagen zwischen ihm und der Lok im nächsten engen Gleisbogen
entgleisen.
4§ Der Haftreifen geht von dem Antriebsrad der Lok mitten in der
Gleiswendel ab und der Zug bleibt genau da hängen, wo man ihn am
schlechtesten erreichen kann.
5§ Die abgesprungene Feder vom Pantographen der Modellbahn-E-Lok ist
zwar nahezu unsichtbar, löst aber einen Kurzschluss aus, nach dessen
Ursache die Suche mindestens 36 Stunden dauert.
6§ Ein Kupplungsteil geht genau über einer Weichenzunge der wichtigsten
Doppelkreuzungsweiche verloren, sodass in der nächsten Minute
mindestens drei Züge entgleisen.
7§ Ein Zug entgleist grundsätzlich auf der am schlechtesten zugänglichen
Stelle der gesamten Modellbahn-Anlage.
8§ Je ausgiebiger die Testfahrten waren, desto größer die Neigung der Züge,
an den unmöglichsten Stellen zu entgleisen.
Gesetzmäßigkeiten der Lok- und Wagenumbauten und Reparaturen sowie
Zurüstungen etc.:
1§ Die Modellbahn-Lok, die aufwändig mit einem Digitaldecoder
nachgerüstet wurde, erscheint nach Fertigstellung der Arbeiten ab Werk
inklusive Digitaldecoder zum halben Preis.
2§ Ersatzteile werden ganz besonders dann benötigt, wenn der Hersteller des
Fahrzeuges gerade gestern Insolvenz angemeldet hat und der Kundendienst
nicht mehr erreichbar ist.
3§ Kleine und teure Modellbahn-Ersatzteil finden Sie einen Tag später
wieder, nachdem der Postbote Ihnen die teure Ersatzbestellung ins Haus
geliefert hat.
4§ Baut man ein Modell aufwendig auf Kurzkupplung um, erscheint es einen
Monat später als kurzgekuppelte Neuauflage. Wartet man jedoch auf die
Neuauflage, wartet man, bis man schwarz wird.

Gesetzmäßigkeiten des Betriebes mittels PC:
1§ Windows und das Modellbahn-Steuerungsprogramm haben sich zwar
aufgehängt, aber alle Züge fahren so lange unbeirrt weiter, bis sämtliche
Unfall-Möglichkeiten auch tatsächlich stattgefunden haben.
2§ Nachdem endlich sämtliche Probleme im Betrieb mit der Modellbahn-
Steuerungssoftware behoben sind, erscheint eine komplett neue Version,
die alle alten Fehler behebt. Und dafür doppelt so viele neue Fehler
mitbringt.
Gesetzmäßigkeiten des Auspackens:
1§ Je einfacher die Gebrauchsanleitung für die Verpackung ist (z.B. "hier
ziehen"), desto schwieriger wird es sein, die Lok heil aus der Verpackung
zu schälen.
Erste Ergänzung der Styroporvorhersage:
Je vorsichtiger man versucht, eine filigrane Lok aus der Verpackung zu
pellen, desto wahrscheinlicher ist, dass irgendein Teil dabei abbricht.
Gesetzmäßigkeiten der Weichen:
1§ Jede Weiche funktioniert perfekt – bis sie fest in die Modellbahn-Anlage
eingebaut wird. Sobald die Weiche ausgebaut ist, wird sie einwandfrei
funktionieren.
2§ Die Weiche, die an der unzugänglichsten Stelle im Schattenbahnhof einen
Kurzschluss erzeugt hat, kann nicht ausgebaut werden, ohne erhebliche
Beschädigungen am Unterbau vorzunehmen.
3§ Weichenantriebe geben sofort nach Fertigstellung der Gestaltung den Geist
auf.
Gesetzmäßigkeiten bei dem Vorhandensein von Haustieren:
1§ Der Lieblingsplatz der Katze befindet sich auf der hintersten Ecke des
Schattenbahnhofs. Logischerweise bleibt die Katze trotz aller Vorsicht mit
der rechten Hinterpfote an einem Kabel hängen und wird mit diesem einen
unauffindbaren Kurzschluss erzeugen.

Sonstige Gesetzmäßigkeiten:
1§ Je teurer, desto beschädigter. Mit anderen Worten, billige Pannen gibt es
nicht.
2§ Ein hinuntergefallenes Kleinteil verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Wird ein Ersatzteil beschafft, findet sich das Kleinteil unmittelbar danach
wieder.
3§ Die Neigung eines herunterfallenden Werkzeugs, teure Signale,
Oberleitungen oder sonstige Ausstattungsteile bei der Landung zu
beschädigen, wächst umgekehrt proportional zum Preis des jeweiligen
Ausstattungsteils, siehe §1.
4§ 364 Tage im Jahr hat man nicht niesen müssen, hat man jedoch den
Arbeitstisch voller kleinster, leichter Teilchen, überfällt einen
vorankündigungslos der Nieser des Jahrhunderts. Zur Suche der dadurch
im Universum verstreuten Kleinteile siehe §2.
5§ Das Kleinteil, welches man als Ersatzteil bestellt, kostet mehr als der
Wagen wert ist, an dem es montiert werden soll.
6§ Ein zugerüstetes Fahrzeug-Modell passt nicht mehr in die Original-
Verpackung. Man merkt das natürlich erst dann, wenn das filigranste
Zurüstteil abgebrochen (und auf Nimmerwiedersehen verschwunden) ist.
7§ 1. Komplexe Systeme neigen zu komplexen Fehlern.
2. Einfache Systeme hingegen neigen zu komplexen Fehlern.
8§ Schaltungen etc. die eigentlich nicht gehen dürfen werden definitiv gehen.
Schaltungen die funktionieren sollten werden definitiv nicht funktionieren
10§ Pannen warten geduldig auf den ungünstigsten Zeitpunkt, um dann
erbarmungslos zuzuschlagen.
11§ Immer wenn man sich vornimmt an der MOBA zu machen kommt
irgendein Mist dazwischen (Unerwarterter Besuch, Auto kaputt, irgendwas
am Haus usw.
Gesetzmäßigkeiten während des Vorführbetriebes:
1§ Wenn Zuschauer da sind, funktioniert gar nichts.