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Umbau Drehkran Märklin - Railroad24

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Teileliste:<br />

(<strong>Drehkran</strong>)<br />

Joystick (hier wahrscheinlich einer für Comodore Amiga)<br />

Schalter Ein/Aus, 2*, Ein/Aus/Ein, 1*<br />

Gleichrichter, 2*<br />

Schräubchen Messing M2*20mm, 3*<br />

Motor für Ausleger<br />

zusätzliches Birnchen für Arbeitslicht.<br />

Ca. 2006 nach der grundsätzlichen Sanierung unseres Hauses dachte ich zurück an die Zeit, wo ich<br />

mit der Eisenbahn meines großen Bruders einige Abenden auf dem Dachboden verbrachte, meist nur<br />

mit ausdrücklicher Erlaubnis aber dann und wann auch heimlich.


Entsprechend unseres damaligen Taschengeldbudget beschränkte sich die Anlage auf bescheidene,<br />

im Ganzen „Platte“-Verhältnisse.<br />

Umso größer wurden damals meine Augen, als ich eines Nachmittags bei einem Freund auf der<br />

Wohnzimmeranlage einen Märklin-<strong>Drehkran</strong> mit Elektromagnet sah und ihn dann sogar noch<br />

bedienen durfte und mit ihm Eisenschrott auf die Wagons lud.<br />

Seit dem ging mir der Kran nicht mehr aus dem Kopf.<br />

Letztes Jahr endlich konnte ich mir im Internet einen relativ günstigen Kran ersteigern, allerdings ohne<br />

Magnet und im relativ bescheidenen Zustand mit einem arg beanspruchten und verschlissenem<br />

Joystick, zusammen mit Versand für etwa 40 €.<br />

Nach einigem Ausprobieren und der Anschaffung eines Gleichstromtrafos konnte ich neben dem<br />

preisgünstigen Elektromagneten (ca. 8 € aus Internet) auch die Baggerschaufel in<br />

Gleichstromausführung etwa ( 30 €) bedienen. Für die originalen Allstrom-Schaufeln ca. 80–100 €<br />

auszugeben hatte ich nicht vor.<br />

Was mich allerdings störte war, dass das Licht im Kran immer an und aus ging sobald man den<br />

Magneten, bzw. die Schaufel bediente.<br />

Also plante ich dafür irgendwie einen weiteren Stromkreis im Kranhaus zu installieren.<br />

Nach einigen Suchen im Internet wurde ich auch fündig bei jemanden der einen weiteren Stromkreis<br />

für den Motor zum Heben und Senken des Auslegers hinzugefügt hatte. (Heben und senken?? Das<br />

will ich auch) Also wurde zum geplanten zweiten Stromkreis noch ein dritter fällig, aber wie?<br />

Um einen entsprechenden Schleifring herzustellen experimentierte ich mit Kupferblech und den<br />

Lochkreissägen vom freundlichen Discounter aus der Nachbarschaft. Das Ergebnis mit dem Blech lies<br />

zu wünschen übrig, erstens reichte der Platz, den ich für die drei Schleifringe benötigte, nicht mehr<br />

aus und auch das Ausschneiden was eigentlich funktionierte, wurde durch den unrunden Lauf der<br />

Sägen zu mühselig. Je nach dem riss es mir auch immer mal wieder das Blech kaputt.<br />

Aber die Lochsägen behielt ich in der Nähe und mein Blick fiel auf die Kupferkabelreste vom meiner<br />

Hauselektrik.<br />

Ich probierte die Kabel mit Hilfe der Sägen (DN 22, 27, 33mm, straff gezogen drum herumwickeln) zu<br />

einem Ring zu biegen. Es funktionierte prima. Mit einer Kreisschablonen kontrollierte ich meine selbst<br />

gebogenen Ringe und war nach ca. 10-15 Minuten Feinarbeit pro Ring, inklusive des zusammen<br />

lötens des Rings, mit meinem Ergebnis zufrieden. Die Durchmesser wurden von den Gegebenheiten<br />

beim Kran bestimmt.<br />

Vom inneren Schleifring habe ich praktisch die Außenradius übernommen, der zweite Ring wurde<br />

innen durch die Befestigungslöcher, -schrauben in dem originalen Schleifring begrenzt (diese wollte<br />

ich beibehalten) der dritte Ring wurde durch die Außenmaße des Führerhauses bestimmt.<br />

Auf diese Weise stellte ich mir direkt 9 Ringe her.<br />

Drei zum ausprobieren der Weiterverarbeitung wie und womit? Drei zum ausprobieren der<br />

Funktionsfähigkeit und drei für den endgültigen Gebrauch.<br />

Als Unterlage (Pertinaxersatz) fand ich bei mir einen Rest von einer Kastendachrinne (Kunststoff) aus<br />

welche ich mir wieder mit den Lochsägen eine Scheibe abschnitt. (Vorsichtshalber beim nächsten mal<br />

2-3mm größer als der äußerer Kupferring damit auch dieser ordentlich fixiert werden kann. (Beim


Nachbearbeiten löste sich mein äußerer Ring von der Unterlage ich konnte ihn aber wieder mit UHUhart<br />

fixieren.)<br />

Auf die „Dachrinnen“-Unterlage klebte ich mir so exakt wie möglich, eine mit einem Zirkel aufgemalte,<br />

Ringschablone mit den drei gewählten Durchmesser der Ringe auf Rechenkästchenpapier auf. Für<br />

jeden Kreis machte ich mir eine kleine Bohrung nach unten für den Stromanschluss der Kupferringe.<br />

(Die Biegereste an den Ringen des Kupferkabels, hier lötete ich später die Stromanschlüsse an.)<br />

Dann klebte ich die Kupferringe erstmal mit Uhu Hart wiederum so exakt wie möglich auf die<br />

Unterlage mit der Rechenkästchen-Schablone.<br />

Zwischen entsprechend großen Scheiben spannte ich das Ganze in meinen Schraubstock damit die<br />

Kupferringe so plan wie möglich auf der Unterlage auflagen.<br />

Nach dem Antrocknen „goß“ ich die Zwischenräume mit Kaltleim aus, wobei ich hier mit etwa<br />

doppelter Höhe zu viel aufgetragen hatte. (Der Kaltleim reduziert sich beim Trocknen etwa auf zwei<br />

drittel, d.h. beim nächsten mal werde ich den Kaltleim nur bündig mit der Oberkante der Kupferringe<br />

einbringen, somit sollte sich eine sichere Stromabnahme ergeben und die Ringe dürften fest sein.)<br />

Nachdem es fingertrocknen war spannte ich wieder alles zwischen die Scheiben in den Schraubstock<br />

und ließ das Ganze durchtrocknen (auf der Kaltleimseite vielleicht vorsichtshalber Backpapier<br />

drüberlegen damits nicht an den Scheiben festklebt)<br />

Zwei Tage später kam es zur Nachbearbeitung meines Fehlers. Hier schliff ich den Schleifring mit dem<br />

Bandschleifer plan.<br />

Vorsichtshalber versuchte ich die Ringe mit einem Überzug aus Lötzinn aufzudicken, so dass eine<br />

sichere Stromabnahme möglich sei, allerdings mit relativ bescheidenem Ergebnis, aber der<br />

Gewissheit dass mein Schleifring sogar die Hitze vom Löten aushält.<br />

Nach dem Bohren der Befestigungslöcher und der Durchführung der Antriebswelle in den Schleifring<br />

ging es dann auf das Kranuntergestell. Für die Stromanschlüsse des Schleifrings vergrößerte ich die<br />

bisherige Öffnung im Untergestell. Die alten Pertinaxringe wurden überflüssig und dienten vorher noch<br />

als Bohrschablone.<br />

Zwischenzeitlich hatte ich erst mal das Kranhaus entkernt, die alte Stromabnahme ausgebaut und an<br />

gleicher Stelle eine rechteckige Öffnung mit der Minibohrmaschine reingeschnitten.<br />

Eine Stück Holzleiste dient mir als Träger meiner Stromabnehmer mit Messingschräubchen M2*20mm<br />

aus dem Baumarkt. Für den passend Anpressdruck verwendete ich die Feder eines ausgedienten<br />

Kulis welche ich in drei gleiche Teile schnitt.


Für die Ausrichtigung meiner Bohrungen der „Stromabnehmerschrauben“ in das Holzklötzchen setzte<br />

ich das Gestell des Kranhauses auf das Untergestellt, zeichnete mir die Mini- und Maximalmaße der<br />

Schleifringe ein, welche mir doch nahezu zentrisch geraten waren, (der Rest wird durch die rund 3mm<br />

großen Schraubenköpfe kompensiert). Die Maße übertrug ich auf das Holzklötzchen und ab damit auf<br />

den Bohrmaschinenständer um die Schraubenführungen zu bohren. Schrauben mit Federn und<br />

Lötfahne rein Kontermuttern drauf und provisorisch mit Uhu Hart am Kranhausunterbodengestell<br />

fixiert.<br />

Zum ausprobieren lötete ich Kabel an die Lötfahnen mit einem Birnchen dran. Alles an Storm<br />

angeschlossen und den Kran drehen lassen. Nach etwa einer halben Stunde und mit einer kleinen,<br />

scharfen Vierkantfeile hatte ich eine sichere Stromabnahme auf allen drei Ringen. (Meine zu dick<br />

geratene Kaltleimfüllung ließ sich mit der Feile gut abtragen.)<br />

Mit Bohrungen durch den Kranhausboden fixierte ich den Holzklotz endgültig.<br />

Als Motor für das Heben und Senken des Auslegers bekam ich nur einen kleinen Gleichstrommotor<br />

mit 10mm Durchmesser ca 45mm Länge und einer Untersetzung von1/256 in die Finger, welcher auch<br />

noch mit sündhaften 40 € zu Buche schlug.<br />

Um den Motor unterzubringen wählte ich den Platz für das Gegengewicht des Auslegers. Wieder kam<br />

mir eine Holzleiste von 12*20mm in die Finger welche ich passend auf ca. 70mm kürzte um den Motor<br />

mit Getriebe zu verstecken. Dazu bohrte ich mit einem 10mm Holzbohrer den Platz in das


Holzklötzchen, wobei ich nicht zentrisch bohrte so dass ich den Motor durch das festschrauben an den<br />

Kranausleger durch die Klemmwirkung fixieren konnte.<br />

Zum aufwickeln des Seils benutzte ich die<br />

Isolierung des Kupferkabels (s.o.) als Welle, welche ich mit einer passenden Unterlegscheibe zum<br />

Motor und auf der anderen Seite mit einer Schraube aus meinem Computerabfall begrenzte.<br />

Bis hier hatte ich mir nur grob Gedanken über die Steuerung mit meinem lädierten Joystick Gedanken<br />

gemacht.<br />

Also der Magnet sollte separat vom Licht funktionieren. Grundlagen waren vorhanden. Für beides<br />

setze ich einen Schalter ins Gehäuse des Joysticks.<br />

Aber der Motor verlangte nach ca 10V Gleichstrom der jeweils umgepolt auf- oder abspulte.<br />

Meine Betriebsspannung wollte ich mit Gleichstromtrafo erzeugen 0- ca. 18V wobei ich dann mit der<br />

Fahrtrichtung den Ausleger bedienen wollte. ABER! Die Motoren des Krans verlangten eigentlich 19 V<br />

Spannung und der kleine Motor war nur für 10 V ausgelegt und zudem bedeutete eine Änderung der<br />

Laufrichtung über die Nullstellung des Trafos, dass der Hubmagnet in diesem Moment ebenfalls<br />

seinen Strom verlieren würde und somit auch all sein Ladegut. (bei der Baggerschaufel von Roco<br />

wäre es kein Problem diese ist ja ohne Strom geschlossen.)<br />

In Folge dessen musste ich mir auf Grundlage meiner Kenntnisse über Elektrik aus der 8. Klasse<br />

Physik einige für mich halt langwierige Gedanken machen. Bisher hatte ich auch schon mit einem<br />

Gleichrichter herum experimentiert. Aber mit einem kam ich nicht hin. Also ins Internet Gleichrichter für<br />

einen Euro besorgt und noch Schalter mit Ein,Aus,Ein-Schaltung. Aber bei meiner jetzigen Planung<br />

reichte definitiv das bisherige 7-polige Kabel am Joystick nicht mehr aus. Und nochmal ins Internet<br />

suchen. Endlich nach mehreren vergeblichen Versuchen hatte ich ein Kabel gefunden. Ein<br />

Computerkabel D-SUB 9 sollte ausreichen (Preis gebraucht für ´nen Euro plus Versand). Als<br />

Verlängerungskabel und durchgeschnitten ergibt sich eine tolle, lösbare Verbindung vom Joystick zum<br />

Kran, Zwei Kabel zur Stromversorgung noch extra zum Joystick und nun habe ich sogar noch eine<br />

Leitung zum Kran frei (damit könnte ich ihn noch fahrbar gestalten kann).<br />

Der desolate Zustand des Joystick ließ mich nicht zögern und ich fing an. Altes Kabel weg.<br />

Stromzufuhr und erster Gleichrichter rein, hier kann ich meine 19 V Wechselstrom für alles Abgreifen<br />

aber auch meine ca. 10V (+ und -) für den kleinen Gleichstrommotor. Alle vier Schalter des Joysticks<br />

für rechts-, links-Schwenk, heben und senken neu verkabeln, die zwei Ein-, Ausschalter für Licht und<br />

Magnet ( Schaufel) und den Umschalter für den Gleichstrommotor an geeigneter Stelle untergebracht<br />

und angeschlossen.


Im Kranhaus noch die Birnchen anschließen, drinnen und das Arbeitslicht draussen, hier kamen alte<br />

Birnchen meiner Loks rein. (Der Lampenschirm entstand aus dem Abfall vom Gewinde einer<br />

aufgeschnittenen Silikonkartusche.)<br />

Den Gleichstrommotor anschließen, und noch den zweiten Gleichrichter für die Baggerschaufel<br />

einbauen.<br />

Das war es dann soweit mit der Technik.<br />

Wenn nicht noch die Berufsgenossenschaft das fehlende Arbeitsgeländer moniert hätte. Und da war<br />

doch noch was mit fahrbar, Unterflurantrieb….???? , na ja später.<br />

Was sich hier jetzt so kurz liest hat bei mit immerhin jetzt ein ¾ Jahr gedauert mit der Suche nach<br />

preiswerten Alternativen, Möglichkeiten und dem Ausprobieren. Ich denke aber hiermit kann ich<br />

anderen das Ganze vielleicht verkürzen, auf Ideen bringen oder auch Alternativen zu den teuren<br />

original Teilen wie Kabel, Steuerpult oder Joystick zeigen.<br />

Einen alten gebrauchten Joystick aus den Anfängen der Computerzeit gibt’s etwa für maximal 10 €.<br />

Das Computerkabel, die Gleichrichter und Schalter sind auch für sehr kleines Geld zu haben.<br />

Die Lochkreissägen (die stabilen) gibt es, falls noch nicht im Hobbykeller, immer mal wieder im<br />

Discounter.<br />

Lediglich der teure Gleichstrommotor beanspruchte mein Geldbeutel arg, aber auch hier gibt es<br />

vielleicht noch günstige Alternativen?<br />

Den Rest hatte ich als Abfall in meiner Bastelabteilung


Somit ergibt sich für meinen Kran etwa Materialkosten von etwa 80-90 € inklusive des<br />

Elektromagneten.<br />

Eine Baggerschaufel habe ich auch schon für unter 20 € bekommen . Diese zweite dient mir als<br />

Ausgang für einen Schrottgreifer, wer kann oder möchte schon 100 € für einen Bausatz zahlen?<br />

(Technik funktioniert schon aber das Aussehen ist noch extrem verbesserungswürdig.)<br />

Insgesamt kann der alte Kran jetzt nun nahezu mit einem vergleichbaren Digitalkran mithalten. Vor<br />

allem taugt er aber auch für meine Kinder 7-12 Jahre.<br />

Als Stromversorgung kommt jetzt ein alter blauer Märklintrafo (darf man ja nicht mehr für die<br />

Digitaltechnik verwenden) zum Einsatz, hiermit kann ich dann sogar über die<br />

Geschwindigkeitssteuerung den Kran mal langsamer laufen lassen.<br />

Vielen Dank nochmal an Alle die mich durch das Internet und Ihre Veröffentlichungen auf die Ideen<br />

gebracht haben und mir somit auch bei der Umsetzung geholfen haben.<br />

Vielleicht hilft dem ein oder anderen der Bericht.

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