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'S'oi' - Rallye Frieg

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derprüfungen von Aix les Bains<br />

nach Monte Carlo hinter sich<br />

gebracht hatte. Alle sechs wiemdrwrl<br />

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\<br />

Bekamen unerwartet viel Arbeit: Seruice-Mechaniker des Audi Quattro<br />

zeichnete sich durch wechselnde<br />

klimatische Bedingungen<br />

aus und wurde so eine der<br />

dramatischsten Sternfahrten,<br />

die in den letzten Jahren ins<br />

Fürstentum an der Cöte d'Azur<br />

geführt haben.<br />

Als erstes Opfer sank - noch<br />

ehe der Vorhang sich richtig gehoben<br />

hatte die weibliche<br />

Hauptdarstellerin hernieder:<br />

Michöle Mouton. Nurwenige Kilometer<br />

nach dem Start in Paris<br />

klang der Motor ihres Audi<br />

Quattro unsauber, gebärdete<br />

sich bockig und erstarb. Eine<br />

10.38 Minuten zwischen sich<br />

und seine Verfolger gelegt. Sein<br />

Grübelten über ihr Pech: Audi- einstiger Teamkollege Markku<br />

Sportchef Treser (li.), Mouton Al6n, inzwischen die Nummer<br />

eins in einem Fiat-Team, das in<br />

Untersuchung ergab, daB der in seinem desolaten Zustand so<br />

den Farben des Mineralöl-Herstellers<br />

BP lackierte Wagen der Saison 1980 erinnerte, re-<br />

gar nicht an die Sieger-Truppe<br />

sich an Benzin-Zusätzen verschluckt<br />

hatte. die beileibe legenheit: ,lch glaube, das besignierte<br />

ob der Quattro-Über-<br />

nicht handelsüblich sind: ste wäre, wir würden gleich<br />

Schlamm und Wasser. Mouton: nach Hause fahren.'<br />

,"Es ist uns allen unverständlich. Besonders peinlich für Fiat und<br />

Das Benzin wurde in Paris eingefüllt,<br />

vielleicht war ein Kanitionellen<br />

Autos: Auch die an-<br />

die anderen Teams mit konvenster<br />

nicht richtig ausgewaschen.chen<br />

R5 Turbo fuhren ihnen regeblich<br />

auf Schnee so untaugli-<br />

Zu welchen Höhenflügen die lativ mühelos vor der Nase<br />

Französin mit einem intakten herum, bis ein an beiden<br />

Quattro in der Lage gewesen Werkswagen auftretender Getriebedefekt<br />

für Zeitverluste<br />

wäre. konnte man erahnen.<br />

nachdem Teamkollege Hannu sorgte und es Jean-Luc Th6rier<br />

Mikkola die ersten sechs Son-<br />

ermöglichte, sich mit einem Ur-<br />

sen eine solide Schneedecke<br />

auf, dasselbe Terrain, auf dem<br />

der vierradgetriebene Audi<br />

auch schon während der österreichischen<br />

Jänner-<strong>Rallye</strong> seine<br />

Gegner beherrscht hatte.<br />

Mikkola gewann sie alle, mehr<br />

noch: Be\ jeder Zieldurchfahrt<br />

hatte er seinen Verfolgern einen<br />

durchschnittlichen Vorsprung<br />

von einer Minute eingeschenkt.<br />

In Monaco am Etappenziel an-<br />

$ekommen, konnte er sich auf<br />

ein ausnehmend weiches Polster<br />

von 5.54 Minuten betten.<br />

Zum Vergleich: Der überragende<br />

Walter Röhrl hatte auf<br />

seinem Fiat 131 Abarth im Vorjahr<br />

nach der Gesamtdistanz<br />

alt-Porsche 911 SC auf Rang<br />

zwei zu schieben. Renault-<br />

BIITE BLÄTTEBN SIE UM<br />

! rauen ans Steuer", so lautete<br />

f die Devise, mit der Peugeot<br />

Deutschland die <strong>Rallye</strong> Monte<br />

Carlo in Angriff nahm. Was als<br />

Werbe-Gag geplant war, wurde<br />

zum sportlichen Erfolg. Die für<br />

dieses Unternehmen ausgewählten,<br />

wenig rallyeerfahrenen Damenteams<br />

Waltraud Dahlheimer/<br />

Margret Wohlert, Gisela Blume/<br />

Petra Schuster und Rena Blöme/<br />

Ulrike Dalko zogen sich auf ihren<br />

kaum verbesserten Peugeot 104<br />

ZS viel besser aus der Affäre als<br />

zunächst enrartet. Waltraud Dahlheimer,<br />

schnellste Fahrerin des<br />

Trios, warf ihr Auto zwar in der<br />

letzten Nacht von der Bahn, Gisela<br />

Blume indes, im vergangenen<br />

Jahr schon als Beifahrerin<br />

des Ford Escort-Piloten Holger<br />

Soltwedel aufgefallen, konnte mit<br />

Petra Schuster zusammen am<br />

Ziel den Pokal für das beste Damenteam<br />

in Empfang nehmen. In<br />

den vergangenen drei Jahren ging<br />

Pokol für<br />

deutsche<br />

Domen<br />

diese Trophäe stqts an Michöle<br />

Mouton.<br />

*<br />

!ine Dame kommt selten allein:<br />

f Auch die Französin Mariane<br />

Hoepfner leistete mit einem biederen<br />

Peugeot 505 bemerkenswertes:<br />

Ursprünglich als Co-Pilotin<br />

für den ebenso begeisterten<br />

wie untauglichen Schauspieler-<br />

Rennfahrer Jean-Louis Trintignant<br />

- er zerstörte bereits bei<br />

den letzten 24 Stunden von Le<br />

Damenpokal<br />

für Gisela Blume<br />

(ti.) und<br />

Petra Schuster<br />

Mans einen Kremer-Porsche<br />

engagiert, setzte sie sich mit zunehmender<br />

<strong>Rallye</strong>dauer immer<br />

häufiger ans Steuer, um den<br />

Rückstand zur Spitze nicht gar zu<br />

groB werden zu lassen. lm Ziel lagen<br />

beide auf Rang 46.<br />

*<br />

ll nd noch eine Dame: Anneliese<br />

U Abarth. Wtwe des austro-italienischen<br />

Rennwagenkonstrukteurs<br />

und seit etwa einem Jahr lnhaberin<br />

einer Firma zur Herstellung<br />

von <strong>Rallye</strong>filmen, hat einen<br />

neuen Direktor für ihren Kulturbetrieb<br />

eingestellt: Er heißt Daniele<br />

Audetto, war bis zur <strong>Rallye</strong> Monte<br />

Carlo 1980 Rennleiter bei Fiat-<br />

Lancia und konnte sich mit der<br />

ihm vom Management zugedachten<br />

kaufmännischen Führungsposition<br />

in Singapur nicht anfreunden.<br />

"Wir wollen andere Filme als<br />

die üblichen machen", erläutert<br />

er, "Porträts zum Beispiel. Das erste<br />

handelt von Walter Röhrl.'<br />

f;r\$<br />

3/1egl Wst


3.e - Sortzenfahrer Jean Ral-:::<br />

war weniger optimis:<br />

s3'r: -Nun, ich glaube, ich<br />


\ar<br />

P agrrcttrs Sonte-Sieg<br />

t#Iwerden<br />

tpfn enrr<br />

fu..<br />

l:<br />

:' -::' :z'^::t so lange<br />

5 -=- := ::':::.:e Jean Ragnotti<br />

-'- - =l ; : :- -enrere Autos. Er<br />

- : : - : : - -l s : - r ' r rit<br />

h n e n ließ . sie<br />

li=-i- t.':-e'^ crallen. von Brük-<br />

.:- ::-=:- cder er machte mit<br />

- -:- ,,,e:e<br />

Sätze über eine lange<br />

:: -: a-'3estellter Wracks. Jean<br />

::;-:: .lote den Beruf des Cas-<br />

::-:e--s aus. eines Mannes, der<br />

'-' S^ows oder Filmproduktionen<br />

-:


:*-T'F{<br />

t<br />

Siegeslreude<br />

(re.):<br />

Jean Ragnotti<br />

(li.) und Jean-<br />

Marc Andriö<br />

feiern. Pechvogel:<br />

Jean-Luc<br />

Thärier (u.)<br />

auf Porsche<br />

Nach dem unglücklichen<br />

Ausscheiden des überlegenen<br />

Audi Quattro hielt Jochi<br />

Kleint (großes Bild) die<br />

deutschen Fahnen hoch:<br />

Er belegte Platz drei<br />

rungnffhllorn<br />

o,rl' der Leiden". so<br />

ne^nt dre internationale<br />

Badsportlelt die Tour<br />

Ce France. die allsommerliche<br />

Gallien-Rundfanri<br />

der Profi-Pedaleure. Helden<br />

werden in den Himmel gehoben<br />

und stürzen genauso<br />

steil wieder auf das harte Pflaster.<br />

Es ist die Zeit der tragischen<br />

Heroen, nicht die Stunde<br />

der Komödianten.<br />

Das Gegenstück des Radrennens<br />

auf dem automobilistischen<br />

Sektor bildete 1981 der<br />

Auftakt zur <strong>Rallye</strong>weltmeisterschaft,<br />

die 49. <strong>Rallye</strong> Monte<br />

Carlo. Eine Woche lang konnte<br />

man Top-<strong>Rallye</strong>fahrer unter den<br />

Akteuren beobachten. deren<br />

Stimmungskurve - ihren jeweiligen<br />

Chancen gleich - mit zackigen<br />

Ausschlägen ihr Abschneiden<br />

dokumentierte Jede der<br />

drei Schleifen. auf denen die<br />

BITTE BLATTEBN SIE UM


oa.<br />

Hauskrach bei Opel<br />

So blieb<br />

Röhd uol<br />

der Iür<br />

I ochi ist wirklich stark gefahü<br />

ren." Anders Kulläng, Teamkollege<br />

von Jochi Kleint<br />

"<br />

bei<br />

Opel, versuchte nicht einmal.<br />

seine schwere Grippe, die ihn<br />

während der <strong>Rallye</strong> Monte Carlo<br />

behinderte, als Entschuldigung<br />

für sein vergleichsweise schwaches<br />

Abschneiden anzuführen.<br />

Kleint hatte den höher eingeschätzten<br />

Schweden nach<br />

Strich und Faden verblasen,<br />

eine Leistung, die bei Opel statt<br />

Freude beinahe einen Hauskrach<br />

heraufbeschwor.<br />

Vor der Tür der Mannschaft, die<br />

gerade das Geld für einen Wagen<br />

sicher aufbringen kann,<br />

wartete als dritter Star schon<br />

Walter Röhrl. Dem arbeitslosen<br />

Weltmeister hätte Kleint trotz<br />

seiner Superleistung weichen<br />

müssen, denn Kulläng ist bei<br />

Ooel unkündbar: Von seinen<br />

Publimmo-Sponsorgeldern lebt<br />

das ganze Team. Dennoch versprach<br />

Teamchef Tony Fall:<br />

,,Wenn Röhrl kommt, soll das<br />

nicht Jochis Nachteil sein". und<br />

spielte damit auf die Tatsache<br />

an, daß der Hamburger eh nur<br />

einen Vertrag für zwei WM-<br />

Läufe hat. Mündlich hatte man<br />

ihm allerdings mehr Einsätze in<br />

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ERGEBNISSE<br />

<strong>Rallye</strong> Monte Carlo. 1. Lauf zur <strong>Rallye</strong>-<br />

Weltmeisterschaft vom 24. bis 31. Januar<br />

1. Ragnotti/Andrie (Renault 5 Turbo)<br />

9:5555 h. 2 Frequelin/Todt (Talbot Sunbeam<br />

Lotus) 254 Minuten zurück; 3.<br />

Kleint/Wanger (Opel Ascona 400) 6.59<br />

min zur.: 4. Kulläng/Berglund (Opel Ascona<br />

400) 12.49 min zur.: 5. Toivonen/<br />

Gallagher (Talbot Sunbeam Lotus) 15.47<br />

min zur.; 6. Darniche/Mahö (Lancia Stratos)<br />

17.07 min zur.;7. Al6n/Kivimäki (Fiat<br />

131 Abarth) 18.12 min zur.: 8. Waldegaard/Thorszelius<br />

(Ford Escortl 25.27<br />

min zur.; 9. Almeras/,,Tilber" (Porsche<br />

911 SC) 37.43 min zur.;10. Coppier/Laloz<br />

(Renault 5 Turbo) 41.30 min zur.<br />

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B[$<br />

Aussicht gestellt.<br />

Wäre Röhrl ins Team gekommen,<br />

wäre dieses Projekt geplatzt<br />

wie eine Seifenblase.<br />

Kleint protestierte und fand sogar<br />

in Kulläng einen Verbündeten:<br />

Gegen Röhrl als Teamkollegen<br />

hätten auch der Schwede<br />

und sein Sponsor keine Chance<br />

mehr, zu glänzen. Bei Kleint als<br />

Partner bleibt ihm diese Hoffnung<br />

noch. So entschloß sich<br />

die Teamleitung, den Weg des<br />

geringsten Widerstandes zu gehen,<br />

und lud Röhrl wieder aus.<br />

Kleint darf weiter hoffen.<br />

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