Rallye Racing, Juli 1981 - Rallye Frieg

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Kleine, aber
unzulässlge Detail-
Veränderungen
sollten bei der
..
UberlebenschanGBn
Alcopolis-Rallye
der
die
Audi Quattrc vergrößem.
Doch sie
wurden entdeckt
zoWffirfisl1

ie Götter leben! ln den ser unter der vom Zahn der Zeit
vielfältigen Tempel- und den Athener Autoabgasen
Ruinen und anderen schwer angenagten AkroPolis
heiligen Trümmern, die Aufstellung nehmen lassen. Neben
den Stamm-Stars Hannu
das Bild Griechenlands
bestimmen und von seiner - im Mikkola und Michöle Mouton
Vergleich zur eher betulichen hatte diesmal auch der Österreicher
Franz Wittmann einen
Gegenwart (die just zur RallYe-
Zeit wieder einmal aufflackernden
Gerüchte über einen Miligung
dafür, daß Wittmann mit
erhalten, ein Akt der Danksatärputsch
einmal ausgenommen)
- einem Quattro zu Jahresbeginn
glanzvollen Antike kün-
bei der Jänner-Rallye Audi die
den, müssen sie immer noch
heftig aktiv sein. Denn es fällt
schwer, alldiese Ereignisse, die
vor allem das Audi-Team während
der diesjährigen RallYe
Akropolis heimsuchten, allein
dem Zufallsglauben zuzuschreiben.
Die Ingolstädter machten
innerhalb von drei Tagen dort
sämtliche Seelenzustände zwischen
himmelhoch jauchzend
und zu Tode betrübt mit, in einer
Anhäufung, von der eine andere
Rallyesport betreibende
Firma locker ein ganzes Jahr
zehren könnte.
Drei Quattro hatten die Mannen
um Audi-Sportchef Walter Tre-
Debüt-Veranstaltung des
neuen Wagentyps gesichert
hatte. Außerdem erhielt Wittmann
mit dem Akropolis-Start
Gelegenheit, auch für die nationale
Ehre Punkte zu sammeln,
der griechische WM-Lauf zählt
seit Jahren nebenbei auch zur
österreichischen Landesmeisterschaft.
Vier Wochen lang hatte Audi
trainiert, MichÖle Mouton lernte
die Streckenf ührung auswendig,
Hannu Mikkola versuchte
vergeblich, die Kl6ber-Reifen
kleinzukriegen (dies gelang ihm
nur mit zwei Motoren), und Au-
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Letzte Etappe nach Athen: Übertebende Rattye-Autos auf der Fähre
2500 Kllometer Berg und Tal von Athen nach Athen: Akropotls-Rattye
dis italienisches Nachwuchstalent
Michele Cinotto unterzog
den Quattro einem Dauerbelastungstest.
Danach herrschte
allgemein recht beträchtliche
Siegeszuversicht.
Zu Recht, wie sich bald herausstellen
sollte. Gleich die erste
der 57 Sonderprüfungen verbuchte
ein Quattro-Pilot. Es
war aber nicht - wie von den
meisten Zuschauern erwartet -
Hannu Mikkola, sondern Mi-
:nöle Mouton, die dieses
(;^ststück am ersten Tag noch
:': -al wiederholen sollte. Ein
,:'la^g der zum Umdenken
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j- z-, - s:e^ noch herausre-
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s:-:- z-- ^e-^:e1 Mal dort,
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hieB es camas l^ Griechenland
nun aber w'ar Mcuton
noch nie und Asohalt-Stra8en
gibt es dort fast ausschlieSlich
auf Verbindungsetappen. Da
Audi die vergebenen Autos
nach wie vor als "identisch' einstuft,
muß die Erklärung für den
Leistungsanstieg der Französin
woanders gesucht werden:
Durch ihren immensen Trainingsfleiß
scheint es ihr gelun-
72W7/ßs1

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Bls dahin war er Sechster
die Kloster-Doppelstadt Kalambaka-Meteora
im Nordwesten
des griechischen Festlandes,
erreichte. Weitere dreieinhalb
Minuten hinter Michöle folgte
erst mit Ari Vatanen (Ford Escort)
der beste Nicht-Audi-Fahrer.
Das dritte Pferd im Ingolstädter
Stall, Franz Wittmann,
lag indes nur auf Rang elf. Er erlitt
schon in der ersten Sonderprüfung
einen Reifendefekt, der
ihn gleich einmal20 Minuten kostete.
Unheilschwere Wolken erhoben
sich erstmals am zweiten
Tag über das Team. Es waren
Qualmwolken eines Benzinfeuers,
die von Mikkolas Quattro
aufstiegen. Am Servicepunkt
vor der 25. Sonderprüfung
hatte ein Mechaniker, der das
Auto betankte, diverse Liter
Sorit verschüttet, als einer seiner
Kollegen gleichzeitig den
Wagen vorne zum Reifenwechsel
mit dem Wagenheber hochbocken
wollte. Das überlaufende
Benzin troofte auf den
heißen Auspuff. und in Sekundenschnelle
stand der Quattro
meterhoch in Flammen.
Besonders prekär wurde die Situation
für Walter Treser. der
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Zahlreiche Probleme, aber Platz
vler: Fröquelln blelbt WM-Anführer
gen zu sein, den Erfahrungsvorsprung,
sich während der Service-Arbeiten
den Mikkola nach sei-
nen schon im vergangenen Jahr unter das Auto gelegt
hatte, um die Hinterachse zu
begonnenen Quattro-Testfahrten
kontrollieren. Als lebende Fak-
mitbrachte, inzwischen kel schoß er mit brennenden
weitgehend aufzuholen. Kleidern unter dem Quattro
Auf lange Sicht gelingt es Mikkola
heryor, rannte weg und wälzte
allerdings immer noch, sich schreiend auf dem Boden,
sich zu wehren. Sechs Minuten um die Flammen zu ersticken.
betrug sein Vorsprung gegenüber
Mikkola und einige Zuschauer
seiner Teamkollegin, als
das Feld das erste Etappenziel,
(,,Wir haben gedacht, das Auto
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rtas Malheur behoben werden.
:,cc:u1 5b ffis 19 Stunden später allerdings
i=llqnt:tr-.
trBer muBten die Mechaniker sich mit
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der bitteren Erkenntnis abfinden.
daß sie sich diese Arbeit
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1.6z-F- ggeden auch hätten sparen können. 75
u.r1a. 116 r$r *r fefT|en_ Minuten vor dem für 18 Uhr
lrt q;l 1s = Benzin- festgesetzten Start zur letzten
:rrIA! tl'ir.ß \tert Meter Etappe über den Peloponnes
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81tr Srrr üslen SeMce- erschien ein Technischer Kommissar
bei Walter Treser und
...s *rn sich eircE
E:rrker in der Zwifrrcr
-t: Feuerlöschern stalters mit, seine drei Werks-
teilte ihm namens des Veran-
:€.fre: -anen und damit das wagen seien nach einer erneuten
Uberprüfung von
=?E s=-€r(en konnten. Hertz,
-zirg
der weiteren
Veranstaltung ausgeschlos-
srch der mit Brandr'--,t€4
zweiten Grades an Ge- sen worden. Grund: eine zusätzlich
eingebaute, nicht ho-
: :-: Arm und Oberkörper da-
,
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: -.j€(ommene und vom Audi-
'&l Dr. Gutzeit notdürftig
.:-tJndene Treser bei ihm
-:erschwenglich für die Ret-
:-^g des Autos bedankt hatte:
. :h habe gar nicht registriert,
:aB das Auto gebrannt hat. lch
^abe nur Flammen gesehen
-nd gedacht: Das Auto muß da
,veg l'
Sein geistesgegenwärtiges
Handeln sorgte dafür, daß Audi
richt auch noch die Führung
verlor, denn Michöle Mouton
lag in der Zwischenzeit schon
nicht mehr auf Rang zwei: Ein
Reifendefekt, zwei Halbwellenbrüche
(einer davon mit anschließendem
Ausritt) und ein
angeknackster Querlenker hatten
sie auf Rang fünf zurückge-
Mltsublshl
Toyota und
worfen. "Jetzt wird nur noch auf kamen nlcht
Angriff gefahren, alles andere welt: Dle
hat keinen Zweck mehr", Cellcas von
schimpfte sie beim Service.
Per Eklund (o.)
Und zu ihren Eltern, die jeden
und Blörn
Waldegaard
ihrer Auftritte,,live" verfolgen, starben früh
prazisierte sie: ,,Jetzt fahren wir
Bestzeit!" Ganz klappte es
richt. sie verpaßte sie in der
:arauffolgenden Sonderprü-
:-ng Urrl drei Sekunden gegen
a- Vatanen, war aber wieder
s ^-ar deutlich schneller als
Mikkola.
)e' ar e.dings konnte nicht
-?^'-cFtlg mithalten. Ein Dif-
'e'e^:a:s€...aden
an der Hintera3-s€
Fane s€tnen stolzen Vier-
'a:-Antnec n einen orofanen
tr-onttneb€r Jmgewandelt.
Über dre letzten sreben Sonderprufungen
cles Tages bis zur
Zwangspause nach Lagonissi -
ein Badeort 40 Kilorneter südlich
von Athen - muBte er sich
mit dieser Behelfskonstruktion
quälen. Sein Vorsprung von
6.35 Minuten schrumpfte dabei
aut 2.51 Minuten. Erst als vor
der Einfahrt in den Parc fermö
von Lagonissi die Mechaniker
vier Stunden Zeit hatten, an den
Autos zu schrauben, konnte
74W7/ß81
mlt Motoraufhängungs-
und Lenkungsbrüchen,
dle Turbo-Lancer
von Anders
Kulläng (r.)
und Andy Cowan
schelterten an
klelneren Klnderkrankhelten
mologierte Batterie sowie unzulässige
Lufteinlässe an der Vorderfront
aller drei Wagen. Audi
hatte schon a) Saisonbeginn
die beiden inneren der serienmäßigen
Doppelscheinwerfer
des Quattro stillgelegt und sie
durch stärkere zusätzliche Halogen-Strahler
ersetzt. Die Prüfer
hatten nun festgestellt, daß
die Öffnungen dei entfernten
Leuchten nicht - wie vorgeschrieben
- fest verschlossen
worden waren, sondern über
bewegliche Plastikklappen verfügten,
die sich unter dem Ein-
Shekhar Mehta holte mlt selnem
auch Handsuchscheinwerfer
zum Beispiel wären, mit denen
man nachts Ortss,ohilder lesen
kann. Die müssen auch nicht
homologiert werden." Das Gremium
folgte Treser nicht, sondern
setzte pro ertapptes Auto
eine Strafe von 25000 Drachmen
(1250 Mark) fest.
Auch in der Frage der Veränderung
der Frontpartie kam Treser
nicht durch. Treser: ,,Nach
fluß des Fahrtwindes öffneten
und zusätzlicher Kühlluft für dem Sportgesetz ist es erlaubt,
den öt- und den Ladeluft-Kühler
den Weg bereiteten. wenn dies mit einer sonst in der
Lampen wegzunehmen, auch,
Treser legte sofort Berufung Gruppe 4 verbotenen Gewichtserleichterung
einher-
ein: ,,Die vor dem Beifahrer-Sitz
eingebaute Batterie befindet geht, wenn dafür die Beleuchtungsanlage
insgesamt verbes-
sich nur im Auto, wenn es im
Parc fermö steht. Sie ist ein sert wird. Das ist bei unseren
Notaggregat, daß über ein Notstart-Kabel
das Wiederansprin-
Sportrichter: ,,Hier sind durch
Autos der Fall." Die Antwort der
gen des Motors nach einer längeren
Standzeit sichern soll. sätzliche Belüftungseinrichtun-
die beweglichen Klappen zu-
Eine solche zusätzliche Batterie gen geschaffen worden. Das
entspricht nach unserer Auffassung
einem Hilfsmittel, wie es müssen an allen Autos
geht nicht." Treser dazu: ,,Die
nach

,efu'4e
Llnks: Beim
Betanken von
Mikkolas Audi
brach ein
Benzinfeuer
aus, als
Kraftstoff
aul den heißen
Auspufl tropfte,
Jfalter Treser
erlitt Bnndverletzungen
neiten Grades
(r.), während
Beifahrer
Arne Hertz
den Quattro
geistesgegenwärtig
aus der
Gelahrenzone
steuerte (1.)
her untersuchen wollten, von
Treser mit strengen Worten
fortgeschickt worden sind.
Schließlich spielte der Audi-
Sportchef seine letzte Karte:
,,Selbst wenn lhre Anschuldigungen
stimmen sollten, dürfen
Sie uns hier nicht während der
Rallye ausschließen. Sie müssen
uns zu Ende fahren lassen
und können dann das Verfahren
mit einer Disqualifikation in
Gang setzen. Denn wie soll die
Rallye gewertet werden, falls
wir eine spätere Berufung gewinnen
und nicht plaziert sind?"
Doch auch dieses Argument
konnte niemanden umstimmen,
während alle übrigen Teilnehmer
sich auf den Weg durch die
letzte Nacht machten. blieben
\ar]Fl
stcn " -.,tar
!^;:- -. :^ ". die drei Audi einsam unter der standet
sinkenden Sonne im Parc fermö
Datsun wichtige Punkte
stehen. Die Fahrer - sie hatten
erst 20 Minuten vor dem Start
Jern Start lose geworden sein. von der Disqualifikation erfahren
reagierten unterschied-
/orher waren sie fest." - Eine
,venig glaubwürdige Behaup- lich: Michöle Mouton zog sich scheiden
:ung anEesichts der Tatsache, finster grollend zum Umziehen
jaß unabhängige Zeugen, die zurück, Franz Wittmann war nur Fahrer Ari Vatanen
rach der Abnahme die entspre- fähig, immer wieder ,,Wahnsinn,
:hende Partie des Quattro nä- Wahnsinn" zu hauchen. Ledigfälle
verschriene
Spoillichkeif qbtllerk
o
lich Mikkola war zur Formulierung
ganzer Sätze in der Lage: ders harte Akropolis-Rallye für
jahr ausgerechnet die beson-
,,lch bin sehr enttäuscht, mit einem
Sieg hier wäre ich in der ste Walter Röhrl: ,,Das spricht
sich entscheiden konnte, flach-
WM wieder ganz vorne mit dabeigewesen.tos."
Dieser Zutall wiederholte
für die Haltbarkeit seines Au-
Audi war an einem Allerwelts- sich nun. lm März in Portugal
Foul gescheitert, Veränderungen.
die mit der Überlegenheitkola-Ausfall
mit fünf Minuten in
lag er auch nach einem Mik-
des Quattro wohl kaum in Verbindung
gebracht werden kön-
Sonderprüfung, um den Escort
Führung und benötigte nur eine
ne. Es ist ein offenes Geheimnrs
caß oei genauen Untersu-
Diesmal blieb er cool und ge-
trotzdem aufs Dach zu legen.
chJ-'gen wahrscheinlich
jeoe-
A,:c der SpitzengruppeAkropolis auch seinen zweiten
wann mit seiner zweiten Rallye
li' n lr g^g a- SSC'r i Ußwürdige Vefstoße
'es:gesie
WM-Lauf überhaupt. Der 29jährige,
schlaksige blonde Finne
1: lve.den können.
N-r \r'a- es',0^ le^ Audi- muß derzeit der Liebling der
Verantwortltche^ cesS^3ers griechischen Götter sein.
leichtsinnig. srcf-
Inzwischen hat Audi beim griechischen
Verband Berufung
Spiel zu beteiligen. Sc^o. se :
Jahresbeginn zirkulieren In ce' erngelegt über die innerhalb
Szene Listen von Teilen. dre arn ,,cn ^eunzig Tagen entschieden
Quattro nicht legal sein sollen wer3e^ -r:ß. Wird sie verworfen
rvo re" Cie Ingolstädter vor
Bei jedem ltalien-Start erfreut
sich der Werkswagen besonders
,,liebevoller" Betreuung recht be