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Die Gaia-Hypothese

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in der w n Gaussche Gewichte und die A n Gaussche Stützstellen im Intervall 0 und 1<br />

darstellen. Mit der Abkürzung<br />

gelten dann anstatt (1) die N gekoppelten Gleichungen<br />

und anstatt (7)<br />

∂P n (x, t)<br />

= D(T ) ∂2 P n (x, t)<br />

∂t<br />

∂x 2 +<br />

<br />

<br />

β(T n )<br />

1 −<br />

n=N<br />

<br />

n=1<br />

P (A n , x, t) =P n (x, t) (12)<br />

w n P n (x, t)<br />

n=N<br />

<br />

A eff (x, t) =A g<br />

1 −<br />

n=1<br />

− γ<br />

w n P n (x, t)<br />

<br />

<br />

P n (x, t) {n =1, ...N} (13)<br />

n=N<br />

<br />

+<br />

n=1<br />

w n A n P n (x, t). (14)<br />

Damit erhält man ein System von N+1 gekoppelten nichtlinearen Reaktions-Diffusionsgleichungen,<br />

bei der die Solarkonstante S(x, t) die treibende Kraft darstellt. Für N=2<br />

ergibt sich dann der schon von Lovelock behandelte Fall von genau zwei Vegetationsarten<br />

mit spezifischen Albedowerten A 1 und A 2 ( die eine Art mehr schwarz und die<br />

andere Art mehr weiß), allerdings hier erweitert durch eine räumliche Diffusion der<br />

Spezies.<br />

Wie schon häufiger betont, stellt das so formulierte mathematische Modell nur<br />

eine Karikatur der wirklichen Wechselwirkungsprozesse dar. Doch es kann mit dieser<br />

Idealisierung gezeigt werden, dass es einen negativen Rückkopplungsmechanismus<br />

tatsächlich geben kann.<br />

Mit modernen Algorithmen wie zellulären Automaten lassen sich noch wesentlich<br />

komplexere und auch realistischere Systeme simulieren. <strong>Die</strong>se werden in dem neusten<br />

Buch über <strong>Gaia</strong> von 2004 diskutiert, welches im Anhang erwähnt wird.<br />

7 Von <strong>Gaia</strong> zum System Erde<br />

<strong>Die</strong> heutige Situation Unter anderem als Reaktion auf Lovelocks Daisyworld-Modell,<br />

begannen sich die harten Fronten in der wissenschaftlichen <strong>Gaia</strong>-Debatte langsam aufzuweichen:<br />

1988 sponsorte die amerikanische Geophysikalische Union eine erste große<br />

internationale Konferenz zur <strong>Gaia</strong>-<strong>Hypothese</strong> und setzte damit ein entscheidendes Zeichen:<br />

<strong>Gaia</strong> durfte nun auch in der wissenschaftlichen Welt offiziell diskutiert und zur<br />

Kenntnis genommen werden.<br />

Obwohl die Diskussionen höchst kontrovers verliefen, und die <strong>Gaia</strong>- <strong>Hypothese</strong> keineswegs<br />

in Gänze anerkannt wurde, führten sie doch zu einem allmählichen Paradigmenwechsel<br />

in den Geowissenschaften: Erstmals unterstützte nun auch die etablierte<br />

Geowissenschaft die Vorstellung, dass wohl tatsächlich auch die Lebenswelt des Planeten<br />

entscheidenden Einfluss auf bestimmte Aspekte der abiotischen Welt haben musste.<br />

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