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Die Gaia-Hypothese

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9 Thermostat Erde<br />

Seit der Entstehung der Erde hat die Sonneneinstrahlung um rund 25 Prozent zugenommen,<br />

dennoch sind die globalen Durchschnittstemperaturen nicht in gleichem<br />

Maße gestiegen, sondern schwankten im Laufe der Erdgeschichte mehr oder weniger<br />

stark um einen Mittelwert. <strong>Die</strong>se Regulation folgt im Grunde dem gleichen Prinzip wie<br />

das einfache Modell der Daisyworld. Auch für die Erde spielt beispielsweise die Albedo<br />

eine wichtige Rolle. <strong>Die</strong>se setzt sich jedoch aus mehreren Größen wie Eisbedeckung der<br />

Pole oder Wolkendichte und -art zusammen und wird ihrerseits von einer ganzen Reihe<br />

von Faktoren beeinflusst.<br />

Abbildung 7:<br />

<strong>Die</strong> NO 2 Konzentration auf der Erde, ein Maß für industrielle Ausgasungen.<br />

Deutlich ist zu erkennen, dass heutzutage besonders China<br />

durch seinen enormen Energiebedarf einen sicherlich negativen Einfluß<br />

auf die Biosphäre/Geosphäre hat. (Bild: ESA Satellit Envisat)<br />

Untersuchungen zeigen jedoch auch hier - entgegen früheren Annahmen - eine wichtige<br />

Funktion von Organismen in diesem System. Vor allem das Phytoplankton der<br />

Meere wirkt nicht nur als Kohlendioxidsenke, die winzigen Algen produzieren auch Dimethylsulfid<br />

(DMS), eine Substanz, die an die Atmosphäre abgegeben wird und dort<br />

als Kondensationskeim zur Wolkenbildung beiträgt. Wird es wärmer, nimmt das Algenwachstum<br />

in bestimmten Regionen zu und mehr DMS wird frei. Dadurch können<br />

vermehrt Wolken entstehen, diese reflektieren einen größeren Anteil der Sonneneinstrahlung<br />

und die Temperatur sinkt wieder.<br />

<strong>Die</strong>se - vereinfacht dargestellte - Rückkopplungsschleife ist jedoch nur eine von vielen,<br />

die das irdische Thermostat in seiner Gesamtheit ausmachen. Sie wird zur Zeit<br />

unter anderem von Forschern der Max- Planck Gesellschaft untersucht. Bis heute gelingt<br />

es Klimawissenschaftlern jedoch noch nicht, die volle Komplexität dieses Systems<br />

zu erfassen oder gar in Computermodellen nachzubilden.<br />

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