Die Gaia-Hypothese
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strahlung steigt die planetarische Temperatur jedoch so weit an, dass die dunklen<br />
Gänseblümchen an Überhitzung leiden und sich nur noch in Polnähe halten können.<br />
<strong>Die</strong> weißen Gänseblümchen dagegen reflektieren die Sonneneinstrahlung und sind da-<br />
Abbildung 5: <strong>Die</strong> Erde, bis heute einzigartig im Kosmos, gesehen mit unterschiedlichen<br />
modernen Satellitensonden. (Bild NASA)<br />
durch an die höheren Temperaturen besser angepasst. Langsam bekommen sie die<br />
Oberhand. Gleichzeitig führen die sich ausbreitenden weißen Flächen jedoch zu einer<br />
erhöhten Albedo des Gesamtplaneten. Er gibt dadurch einen immer größeren Anteil<br />
der Wärmeeinstrahlung in den Weltraum ab - als Folge bleibt die globale Temperatur<br />
trotz zunehmender Sonnenwärme lange Zeit bei etwa 22 ◦ C konstant.<br />
Und genau dies wollte Lovelock mit seiner Daisyworld beweisen: <strong>Die</strong> stabile Regulation<br />
der Temperatur in diesem System erfolgt allein über positive und negative<br />
Rückkopplungen zwischen Sonneneinstrahlung, Gänseblümchen und Albedo. Teleologie<br />
oder gar eine fürsorgende, “altruistische“ Einstellung der Gänseblümchen zugunsten<br />
des Planeten gibt es nicht.<br />
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