Steingussboden mit fugenloser Oberfläche - renovieren.de
Steingussboden mit fugenloser Oberfläche - renovieren.de
Steingussboden mit fugenloser Oberfläche - renovieren.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fußbö<strong>de</strong>n<br />
Perfekt aus<br />
einem Guss<br />
Mo<strong>de</strong>rnes Ambiente <strong>mit</strong> Betonung<br />
von Fläche und Material: Unsere<br />
Hauseigentümer sind stolz auf die<br />
gelungene Umsetzung und die<br />
hervorragen<strong>de</strong> Verarbeitung.<br />
Der sanfte Schimmer <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns<br />
bringt Wohnlichkeit herein – trotz<br />
puristischer Zurückhaltung.<br />
Der mo<strong>de</strong>rnen Sachlichkeit <strong>de</strong>s Bauhausstils folgend, setzte<br />
man in diesem repräsentativen Neubau auch beim Bo<strong>de</strong>n<br />
stilsicher auf großzügige Flächen – und brachte <strong>mit</strong> einem vor<br />
Ort hergestellten <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong> perfekte Mo<strong>de</strong>rne herein.<br />
Fugenlose, in nahezu<br />
je<strong>de</strong>m Farbton herstellbare<br />
Steingussbö<strong>de</strong>n<br />
sorgen nicht<br />
nur in öffentlichen<br />
Bereichen für einen<br />
edlen Auftritt. Sie<br />
wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs in<br />
privaten Räumen<br />
immer beliebter.<br />
Dass bei <strong>de</strong>m sich über zwei<br />
Ebenen erstrecken<strong>de</strong>n<br />
und in zwei Funktionsbereiche<br />
aufgeteilten, rund 90 Quadratmeter<br />
großen Erdgeschoss<br />
kein herkömmlicher Bo<strong>de</strong>nbelag<br />
eingebaut wer<strong>de</strong>n sollte,<br />
stand von Anfang an fest. Der<br />
Wunsch <strong>de</strong>r Bauherrschaft<br />
war ein Bo<strong>de</strong>n „aus einem<br />
Guss“, nicht monoton, vielmehr<br />
lebendig wie Naturstein,<br />
strapazierfähig, fußbo<strong>de</strong>nheizungstauglich<br />
und pflegeleicht.<br />
Fugenlose Bo<strong>de</strong>nbeläge sind<br />
eigentlich nichts Neues. Als<br />
sogenannte „Terrazzo-Bö<strong>de</strong>n“<br />
wur<strong>de</strong>n sie bereits in <strong>de</strong>r Antike,<br />
vornehmlich in Prachtbauten,<br />
verarbeitet. Durch<br />
Auftrag farbiger Zuschlagstoffe<br />
(in <strong>de</strong>r Regel splittgroße<br />
Bruchstücke aus Marmor, Dolo<strong>mit</strong>,<br />
Kalkstein, Granit o. ä.)<br />
in eine meist zementgebun<strong>de</strong>ne,<br />
flächige Estrichunterlage<br />
stellten die alten Meister eine<br />
fugenlose Einheit her, die nach<br />
Trocknung solange geschliffen<br />
und poliert wur<strong>de</strong>, bis<br />
daraus ein äußerst <strong>de</strong>korativer,<br />
glänzen<strong>de</strong>r Terrazzo-Bo<strong>de</strong>n<br />
(„echter“ Terrazzo bzw.<br />
„Guss-Terrazzo“) entstand.<br />
Diese hoch strapazierfähigen<br />
und nahezu unverwüstlichen<br />
Bö<strong>de</strong>n erlebten seither<br />
immer wie<strong>de</strong>r erneute Blüten,<br />
auch im Bürgertum in <strong>de</strong>r Renaissance,<br />
<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rzeit,<br />
um die (vorletzte) Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong><br />
und zuletzt in <strong>de</strong>r<br />
Nachkriegszeit (vor allem noch<br />
in Eingangsbereichen und<br />
Treppenhäusern, Bä<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />
auch Küchen zu sehen).<br />
Aufgrund <strong>de</strong>s sehr hohen<br />
Arbeitsaufwands wer<strong>de</strong>n<br />
„echte“ Terrazzo-Bö<strong>de</strong>n heute<br />
1. Grundierung <strong>de</strong>s Estrichs als Haftbrücke und<br />
Porenverschluss <strong>mit</strong> wasserhemmen<strong>de</strong>r Wirkung.<br />
2. Der Randdämmstreifen dient als Dehnfuge,<br />
Trittschallschutz sowie als Ablaufsperre.<br />
3. Im Dehnfugenbereich wird eine Glasfaserarmierung<br />
<strong>mit</strong> Epoxidharz als Kleber eingelegt.<br />
4. Als Ablaufschutz für die Gussmasse wird <strong>de</strong>r<br />
Randdämmstreifen noch <strong>mit</strong> Acryl abgedichtet.
Fußbö<strong>de</strong>n<br />
Wissen wie’s geht<br />
5. Dieser wird gleich anschließend noch <strong>mit</strong><br />
<strong>de</strong>m Finger hohlkehlenartig glatt gestrichen.<br />
6. Zur Betontreppe hin wur<strong>de</strong> eine Aluschiene<br />
angeklebt und <strong>mit</strong> Aluband abgeklebt.<br />
7. Um die Dehnfuge an <strong>de</strong>r Stufe nach <strong>de</strong>m Vergießen<br />
wie<strong>de</strong>r zu fin<strong>de</strong>n, wird an <strong>de</strong>r Wand markiert.<br />
8. Den gewünschten Farbton erhält man durch Einrühren<br />
spezieller Pigmente in die benötigte Wassermenge.<br />
Präzisionsarbeit: Bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />
<strong>de</strong>s <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong>s<br />
bleibt nichts <strong>de</strong>m Zufall überlassen.<br />
Um auch exakt <strong>de</strong>n<br />
gewünschten Farbton zu treffen,<br />
wird vor <strong>de</strong>m Einbringen<br />
<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nmasse erst einmal<br />
ein Probeguss erstellt und<br />
<strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Farbtonmuster abgeglichen.<br />
Erst bei Stimmigkeit<br />
geht es auf die Fläche.<br />
9. Zur weiteren Verarbeitung wird das Wasser<br />
portionsweise in große leere Gefäße geschüttet.<br />
10. Dann erfolgt das Anrühren <strong>de</strong>s <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong>-Grundmaterials<br />
im vorgefärbten Wasser.<br />
11. Eine Kunststoffdispersion, die später im Vergussbo<strong>de</strong>n<br />
Rissbildungen verhin<strong>de</strong>rn soll, …<br />
12. … wird <strong>de</strong>m Stammmaterial noch in exakt vorgegebenem<br />
Mischungsverhältnis beigemengt.<br />
Und so wer<strong>de</strong>n Treppenstufen verarbeitet<br />
1. Die senkrechten Stufenfronten<br />
wer<strong>de</strong>n im selben Farbton wie die<br />
Bo<strong>de</strong>nmasse glatt abgespachtelt.<br />
5. Der frisch eingebrachte <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong><br />
in <strong>de</strong>r Stufe, die <strong>de</strong>n<br />
Wohn- vom Essbereich trennt.<br />
2. Passgenau verklebte und ausgerichtete<br />
Aluminium-Winkelschienen<br />
schützen die Kanten.<br />
6. Die zuvor markierte, jetzt übergossene<br />
Dehnfuge wird auf einer<br />
Schutzabklebung angezeichnet …<br />
3. Vor <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>nverguss reinigt<br />
man die Winkelschienen noch<br />
von Grundier- und Kleberresten.<br />
7. … und dann durchtrennt, so<br />
dass <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n temperaturbedingte<br />
Aus<strong>de</strong>hnungen auffängt.<br />
4. Mit Hilfe <strong>de</strong>r Abschlussschienen<br />
lassen sich auch die Stufen<br />
exakt <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Masse auffüllen.<br />
8. Die Kanten wer<strong>de</strong>n schließlich<br />
noch <strong>mit</strong> einem speziellen Rotationsschleifer<br />
nachbearbeitet.<br />
13. Die an das Farbtonmuster angepasste, fertig angerührte<br />
Flüssigmasse wird kübelweise eingebracht …<br />
im Neubau- und Sanierungsbereich<br />
nur noch selten eingebaut<br />
– zumal es für Liebhaber<br />
<strong>fugenloser</strong> Bö<strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rne,<br />
hochwertige und ästhetisch<br />
ansprechen<strong>de</strong> Alternativen<br />
gibt und auch das „Mosaik<strong>de</strong>sign“<br />
<strong>de</strong>r Terrazzo-Bö<strong>de</strong>n<br />
nicht je<strong>de</strong>rmanns Sache ist.<br />
Bei <strong>de</strong>r hier vorgestellten<br />
Lösung han<strong>de</strong>lt es sich technisch<br />
gesehen um eine mo<strong>de</strong>rne,<br />
zementbasierte und gestaltungsfähige<br />
Nivelliermasse,<br />
die bereits ab Schichtstärken<br />
von fünf Millimetern dauerhaft<br />
belastbar ist und hochwertigem<br />
Parkett o<strong>de</strong>r Naturstein<br />
in nichts nachsteht.<br />
Beim Anrühren <strong>mit</strong> Wasser<br />
entsteht ein geschmeidiger,<br />
selbstglätten<strong>de</strong>r, spachtel- und<br />
pumpfähiger Mörtel, <strong>de</strong>r in<br />
einem Arbeitsgang bis 10 Millimeter<br />
dick aufgetragen wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Schichtdicken darüber<br />
müssen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Mörtel<br />
vorgespachtelt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Gesamtschichtstärke darf<br />
20 Millimeter nicht überschreiten.<br />
Höhere Schichten<br />
sind aber <strong>de</strong>nnoch möglich:<br />
Hierfür muss dann ein Verbun<strong>de</strong>strich<br />
erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
14. … und <strong>mit</strong> Hilfe einer Stiftrackel gleichmäßig <strong>mit</strong> 10 Millimeter Schichtdicke<br />
verteilt. Dabei geht man pro Raum flächenabschnittsweise vor.<br />
Die Verarbeitungszeit beträgt<br />
zirka 30 Minuten, bereits<br />
nach rund drei Stun<strong>de</strong>n ist <strong>de</strong>r<br />
Belag begehbar. Rissbildungen<br />
wer<strong>de</strong>n vom Hersteller praktisch<br />
ausgeschlossen, da durch<br />
die schnelle hydraulische Erhärtung<br />
und eine vollständige<br />
kristalline Wasserbindung<br />
eine extrem spannungsarme<br />
Masse entsteht.<br />
Da es sich im vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Fall um große Bo<strong>de</strong>nflächen<br />
han<strong>de</strong>lt, wur<strong>de</strong>n zur Sicherheit<br />
drei Dehnfugen eingearbeitet,<br />
um zuverlässig Randausbrüchen<br />
vorzubeugen.
Fußbö<strong>de</strong>n<br />
15. Dort, wo die Vergussmasse frei weglaufen<br />
wür<strong>de</strong>, hat man zuvor Schienen angebracht.<br />
16. Der Verarbeiter weiß genau, welche Menge<br />
an Bo<strong>de</strong>nmasse er wo im Raum verteilen muss.<br />
17. Nach 24-stündiger Durchtrocknung wer<strong>de</strong>n<br />
die Randdämmstreifen bündig abgeschnitten.<br />
18. Schönes Detail: Trittstufenausbildung<br />
<strong>mit</strong><br />
Aluwinkelschienen im<br />
Bereich <strong>de</strong>r eingebauten<br />
Sichtbetontreppe.<br />
19. Zum Schluss wird<br />
<strong>de</strong>r <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong><br />
geschliffen und abgesaugt,<br />
da<strong>mit</strong> er …<br />
Mittels spezieller Farbkonzentrate<br />
lässt sich die flüssige<br />
Bo<strong>de</strong>nmasse bereits beim Einbringen<br />
auf <strong>de</strong>n (Heiz)Estrich<br />
in nahezu je<strong>de</strong>r gewünschten<br />
Farbe einfärben. Die vom<br />
Hersteller speziell geschulten<br />
und zertifizierten Verarbeiterbetriebe<br />
können dabei aber<br />
nicht nur einen attraktiven,<br />
farblich homogenen und fugenlosen<br />
Bo<strong>de</strong>nbelag erstellen.<br />
Es geht auch individueller.<br />
Durch gezielte Zugabe weiterer<br />
winzig kleiner Mengen<br />
an flüssigen Farbpigmenten in<br />
die bereits angerührte, eingefärbte<br />
Nivelliermasse können<br />
auch natürlich anmuten<strong>de</strong><br />
Marmoreffekte, Farbverläufe<br />
o<strong>de</strong>r Akzentuierungen im Bo<strong>de</strong>n<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n. So entstehen<br />
exklusive Bo<strong>de</strong>nunikate,<br />
die vor allem großen, offenen<br />
Räumen ein einzigartiges,<br />
20. … <strong>mit</strong> einer Tellermaschine in drei Arbeitsgängen<br />
(<strong>mit</strong> einer 100er-, 120er- und schließlich<br />
einer 150er-Padscheibe) poliert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
individuelles Flair verleihen.<br />
Wohl <strong>de</strong>shalb halten diese<br />
Steingussbö<strong>de</strong>n immer mehr<br />
Einzug im Wohnbereich.<br />
Unsere Bauherrschaft ist<br />
<strong>mit</strong> <strong>de</strong>m exklusiven Bo<strong>de</strong>nbelag<br />
mehr als zufrie<strong>de</strong>n, fügt<br />
er sich doch perfekt in das<br />
architektonische Gesamtkonzept<br />
<strong>de</strong>r Villa ein. Und da das<br />
gesamte Objekt <strong>mit</strong> einer mo<strong>de</strong>rnen<br />
Niedrigtemperatur-<br />
Fußbo<strong>de</strong>nheizung erwärmt<br />
wird, erlaubt <strong>de</strong>r <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong><br />
auch in <strong>de</strong>r kalten Jahreszeit<br />
einer alten Lei<strong>de</strong>nschaft<br />
<strong>de</strong>r neuen Hauseigentümer zu<br />
frönen: Barfuß auf <strong>de</strong>r samtigen,<br />
warmen Oberfläche <strong>de</strong>s<br />
Steinbo<strong>de</strong>ns zu wan<strong>de</strong>ln. n<br />
21. Durch zweimaligen Steinölauftrag erhält die<br />
Oberfläche einen seidigen Schimmer, wird abriebfest<br />
sowie wasser-und schmutzabweisend.<br />
Weitere Informationen<br />
Der <strong>Steingussbo<strong>de</strong>n</strong> wird unter <strong>de</strong>r<br />
Bezeichnung Pandomo Floor K1<br />
von Ar<strong>de</strong>x angeboten, www.ar<strong>de</strong>xpandomo.<strong>de</strong>.<br />
Verarbeitet wird er<br />
von regionalen, zertifizierten Fachbetrieben.<br />
Wir danken <strong>de</strong>m Verarbeiterbetrieb<br />
Arte di Colori aus Surberg<br />
für die freundliche Unterstützung<br />
bei <strong>de</strong>n Fotoaufnahmen.<br />
Text und Fotos.: Thomas J. Meyer