Fenster-Einbau nach RAL-Richtlinien - renovieren.de
Fenster-Einbau nach RAL-Richtlinien - renovieren.de
Fenster-Einbau nach RAL-Richtlinien - renovieren.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Fenster</strong>-<strong>Einbau</strong><br />
Wur<strong>de</strong>n bislang <strong>Fenster</strong><br />
bei <strong>de</strong>r Montage<br />
nur ausgeschäumt<br />
und eingeputzt, ist<br />
das heute bei <strong>de</strong>n<br />
dichten Gebäu<strong>de</strong>hüllen<br />
nicht mehr ausreichend.<br />
Fachlich richtig<br />
ist dann die Montage<br />
<strong>nach</strong> <strong>RAL</strong>-<strong>Richtlinien</strong>.<br />
2. Bei dieser<br />
<strong>Fenster</strong>situation<br />
erfolgte das Abdichten<br />
von innen<br />
her durch ein<br />
<strong>de</strong>r Spaltgröße<br />
angepasstes, luftdichtes<br />
vorkomprimiertes<br />
Fugendichtband,<br />
das an<br />
<strong>de</strong>r <strong>Fenster</strong>rahmenkante<br />
angeklebt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
3. Lot- und waagrechter <strong>Einbau</strong>: Das<br />
<strong>Fenster</strong> wird passgenau mit Kunststoffkeilen<br />
ausgerichtet und so dauerhaft<br />
<strong>nach</strong> unten abgelastet.<br />
4. Mit Hülsendübeln und Spezialschrauben<br />
wird das <strong>Fenster</strong> anschließend<br />
spannungsfrei in <strong>de</strong>r<br />
Betonlaibung verankert.<br />
5. Nun konnten die<br />
raumhohen Glaselemente<br />
mit Hilfe von<br />
Saugern in die eingebauten<br />
Rahmenelemente<br />
eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Schaum und Putz<br />
– das reicht nicht!<br />
1. Aufgrund <strong>de</strong>r Größe und <strong>de</strong>r<br />
Form (hier eine 90°-Eck-Konstruktion)<br />
ging die Montage <strong>de</strong>r vorgefertigten<br />
Rahmenelemente unverglast<br />
vonstatten.<br />
6. <strong>Einbau</strong> <strong>de</strong>r <strong>Fenster</strong>elemente in geplanter Position<br />
(hier Sichtbetonlaibung) mit 30 mm Überstand<br />
<strong>nach</strong> außen in die spätere Dämmebene.<br />
Zur Vermeidung von Wärmebrücken wur<strong>de</strong> …<br />
7. … in die mittlere Ebene <strong>de</strong>r Bauanschlussfuge<br />
Dämmschaum eingebracht,<br />
<strong>de</strong>r sowohl Wärme- als<br />
auch Schallschutz sicherstellt.<br />
Rein äußerlich betrachtet,<br />
schauen <strong>Fenster</strong> auf <strong>de</strong>n<br />
ersten Blick heute genauso<br />
aus wie vor zwanzig Jahren.<br />
Doch <strong>de</strong>r Schein trügt. Konsequente<br />
Weiterentwicklungen<br />
und Innovationen im<br />
Glas- und Profilbereich sowie<br />
immer ausgefeiltere Produktionstechnikenmachen<strong>Fenster</strong><br />
heute zu regelrechten Hightech-Bauelementen<br />
– und zu<br />
kleinen Energiesparwun<strong>de</strong>rn,<br />
die dank U-Werten von teils<br />
unter 0,8 W/(m 2 K) selbst bei<br />
großen Glasflächen kaum<br />
Wärmeverluste produzieren.<br />
Auch die Bauherrschaft <strong>de</strong>s<br />
hier gezeigten Neubaus hat<br />
sich aufgrund <strong>de</strong>r großen,<br />
raumhohen Glasfronten für<br />
beson<strong>de</strong>rs energiesparen<strong>de</strong><br />
Kunststoff-Alu-<strong>Fenster</strong> entschie<strong>de</strong>n.<br />
Die beweglichen<br />
Dreh-Kipp-<strong>Fenster</strong> (Schiebetüren,<br />
Einzelfenster und zweiflügelige<br />
Balkontüren) sind<br />
dabei aus Gewichtsgrün<strong>de</strong>n in<br />
2fach-Isolierverglasung (Ug =<br />
1,1)ausgeführt,dieFestverglasungen<br />
hingegen mit 3fachen<br />
Isoliergläsern (Ug = 0,7).<br />
Fugenanschlüsse<br />
beson<strong>de</strong>rs im Fokus<br />
Da aus bauphysikalischer<br />
Sicht für einen energiesparen<strong>de</strong>n<br />
Neubau eine dichte<br />
Gebäu<strong>de</strong>hülle erfor<strong>de</strong>rlich ist,<br />
um Energieverluste durch unkontrollierten<br />
Luftaustausch<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn, schreibt die<br />
Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) hier eine dauerhaft<br />
luftdichte Ausführung <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>hülle<br />
vor, einschließlich<br />
<strong>de</strong>r <strong>Fenster</strong>- und <strong>Fenster</strong>bankanschlussfugen.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re müssen Bauherren<br />
und Sanierer hierbei<br />
Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
U-Werte <strong>de</strong>r Bauteile einhalten.<br />
Die Referenzwerte U W<br />
für Neubauten gemäß (aktuell<br />
gültiger) EnEV 2009 liegen<br />
bei <strong>Fenster</strong>n und <strong>Fenster</strong>türen<br />
bei 1,30 W/(m 2 K), 2007 lagen<br />
sie noch bei 1,70 W/(m 2 K).<br />
Doch auch ein noch so mo<strong>de</strong>rnes<br />
Hightechfenster (z. B.<br />
mit Zwei- o<strong>de</strong>r Dreifach-Isolierverglasung,<br />
hoher Lichttransmission,<br />
Rahmen mit<br />
optimierter Profilgeometrie,<br />
hocheffizienten Dämmkernen<br />
o<strong>de</strong>r gar mit Vakuumpaneelen<br />
etc.) ist nur die halbe Miete.<br />
Auf das Zusammenspiel<br />
normgerecht hergestellter<br />
<strong>Fenster</strong> und fachgerechter<br />
Montage kommt es an!<br />
Die Vorgaben <strong>de</strong>r EnEV<br />
könnenausbauphysikalischer<br />
Sicht nur mit dauerhaft funktionieren<strong>de</strong>n<br />
<strong>Fenster</strong>abdichtungen<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n. Diese<br />
müssen auch eventuelle Bewegungen<br />
zwischen <strong>Fenster</strong><br />
und Wand aufnehmen, die etwa<br />
durch Dehnung, Wärme-<br />
spannungen, Erschütterungen,<br />
Wind, „Dagegenlehnen“ etc.<br />
auftreten können.<br />
Bei bisheriger Montage<br />
wur<strong>de</strong>n die umlaufen<strong>de</strong>n Fugen<br />
zwischen <strong>Fenster</strong>rahmen<br />
und Mauerwerk häufig einfach<br />
mit (PU-)Schaum ausgefüllt<br />
und anschließend angeputzt.<br />
Solche <strong>Fenster</strong>fugen<br />
stellen u. a. bei Blower-Door-<br />
Tests oft Schwachpunkte dar.<br />
Zwar bil<strong>de</strong>t PU-Schaum eine<br />
dämmen<strong>de</strong> Schicht in <strong>de</strong>r<br />
Maueranschlussfuge, doch<br />
bleibt diese, selbst wenn sie<br />
verputzt ist, luftdurchlässig.<br />
Energetisch betrachtet, be<strong>de</strong>utet<br />
das zwangsläufig Energieverluste.<br />
Außer<strong>de</strong>m können so Bauschä<strong>de</strong>n<br />
entstehen: Denn die<br />
Raumluft wird durch das bloße<br />
Bewohnen ständig mit<br />
Feuchtigkeit versorgt (Atmung,<br />
Kochen, Wäschetrocknen,<br />
Dusche etc.), wodurch<br />
8. Nach kurzer Aushärtungszeit<br />
wird <strong>de</strong>r aufgeschäumte Dämmstoff<br />
dann fassa<strong>de</strong>nbündig abgeschnitten,<br />
sodass <strong>de</strong>r äußere …<br />
9. … Anschluss mit einem Folienband<br />
dauerhaft wind- und schlagregendicht<br />
abgedichtet wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Zunächst an <strong>de</strong>n Seiten, …<br />
ein Wasserdampfdruck entsteht,<br />
<strong>de</strong>r <strong>nach</strong> Ausgleich<br />
strebt und <strong>nach</strong> außen drängt.<br />
Die Wasserdampfmoleküle<br />
(„Luftfeuchtigkeit“) dringen<br />
dann, <strong>de</strong>n Gesetzen <strong>de</strong>r Physik<br />
folgend, langsam <strong>nach</strong> außen<br />
in diffusionsoffene, d. h. nicht<br />
luft- bzw. dampfdichte Stellen<br />
ein, wie z. B. in mit PU-<br />
Schaum ausgefüllte Bauanschlussfugen.<br />
An dampfdichteren<br />
Ebenen kann dann Kon<strong>de</strong>nsation<br />
auftreten. Das hierbei<br />
entstehen<strong>de</strong> Wasser kann<br />
so schließlich in <strong>de</strong>n Anschlussfugen<br />
zu Feuchteschä<strong>de</strong>n<br />
am <strong>Fenster</strong> selbst und ums<br />
<strong>Fenster</strong>element herum führen<br />
(vermin<strong>de</strong>rte Dämmung, Gefahr<br />
von Fäulnis, Pilzen o<strong>de</strong>r<br />
Schimmel).<br />
10. … dann wird das faserverstärkte,<br />
halbseitig selbstkleben<strong>de</strong> Dichtband<br />
auch unten und ringsherum<br />
umlaufend angebracht.<br />
Güteüberwachte<br />
<strong>Fenster</strong>-Montage<br />
Setzt <strong>de</strong>r Bauherr auf <strong>RAL</strong>gütegesicherte<br />
<strong>Fenster</strong>produkte<br />
und beauftragt für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Einbau</strong> einen zertifizierten,<br />
überwachten Montagebetrieb,<br />
<strong>de</strong>r die <strong>Fenster</strong> <strong>nach</strong> <strong>de</strong>n Regeln<br />
<strong>de</strong>r <strong>RAL</strong>-Gütegemeinschaft<br />
einbaut, ist er auf je<strong>de</strong>n<br />
Fall auf <strong>de</strong>r sicheren Seite.<br />
11. Zum Baukörper hin ist die<br />
Folie – da sie hier nicht selbstklebend<br />
ausgeführt ist – mit einer<br />
speziellen Nahtpaste zu verkleben.<br />
Denn diese verwen<strong>de</strong>n ausschließlich<br />
erprobte, qualitätsgesicherte<br />
<strong>Fenster</strong>- und Montageprodukte,<br />
die die Bauphysik<br />
im Griff haben und die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r EnEV einhalten<br />
o<strong>de</strong>r je <strong>nach</strong> <strong>Fenster</strong>typ<br />
<strong>de</strong>utlich übertreffen.<br />
Diese Montageart be<strong>de</strong>utet,<br />
dass <strong>de</strong>r Maueranschluss sowie<br />
die Fugenabdichtung je<strong>de</strong>s
<strong>Fenster</strong>-<strong>Einbau</strong><br />
12. Ringsum wird dieser<br />
Folienlappen dann<br />
über die gesamte Länge<br />
vollflächig mit <strong>de</strong>r<br />
Hand angedrückt. Dadurch<br />
ist von außen<br />
her dauerhafte Windund<br />
Schlagregendichtigkeit<br />
gegeben.<br />
„<strong>RAL</strong>-Montage“ – ein irreführen<strong>de</strong>r Begriff<br />
einzelnen <strong>Fenster</strong>s <strong>nach</strong> vorliegen<strong>de</strong>r<strong>Einbau</strong>situation<br />
(ggf.<br />
auch mit unterschiedlichen<br />
Montage-Varianten wie in unserer<br />
Fotostrecke) von einem<br />
zertifizierten und geschulten<br />
Montagebetrieb im Vorfeld<br />
geplant, dann korrekt <strong>nach</strong><br />
<strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>r Technik ausgeführt,<br />
und schließlich protokolliert<br />
wird.<br />
Im Jahr 1994 hat die <strong>RAL</strong>-Gütegemeinschaft<br />
<strong>Fenster</strong> und Haustüren<br />
e.V. erstmals einen Leitfa<strong>de</strong>n zur<br />
fachgerechten Montage von <strong>Fenster</strong>n<br />
und Türen herausgegeben.<br />
Dieser sollte Architekten, Planern<br />
und Monteuren einen umfassen<strong>de</strong>n<br />
Einblick in <strong>de</strong>n sich än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
Stand <strong>de</strong>r Technik zu diesem Gewerk<br />
geben und als verlässliche<br />
Planungsgrundlage für <strong>de</strong>n fachgerechten<br />
<strong>Einbau</strong> von <strong>Fenster</strong>n und<br />
Türenbeiverschie<strong>de</strong>nstenBausituationen<br />
im Neubau und bei Sanierungen<br />
dienen.<br />
Diese Montageart gilt zwar immer<br />
noch als „neu“, sie ist aber in <strong>de</strong>n<br />
Normen DIN 4108 Teil 7 und<br />
ÖNORMB5320verankertunddaher<br />
für alle Handwerksbetriebe in<br />
Deutschland und Österreich verpflichtend<br />
seit 1997 als „Stand <strong>de</strong>r<br />
Technik" auszuführen, sofern nicht<br />
mit <strong>de</strong>m Auftraggeber ausdrücklich<br />
eine „nicht-normgerechte“ Ausführung<br />
vereinbart wur<strong>de</strong>, z. B. weil die<br />
Leistung nur teilweise ausgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n soll, da sie z. B. vom Folgegewerk<br />
(Stuckateur, Maler, Fassa<strong>de</strong>nbauer)<br />
übernommen wird.<br />
Bevor die im <strong>RAL</strong>-Leitfa<strong>de</strong>n beschriebene<br />
Montageart in <strong>de</strong>n Normen<br />
als Stand <strong>de</strong>r Technik aufgenommen<br />
wur<strong>de</strong>, war sie lediglich eine<br />
unverbindliche Empfehlung <strong>de</strong>r<br />
<strong>RAL</strong> Gütegemeinschaft, daher wird<br />
<strong>de</strong>r seit<strong>de</strong>m bekannte Begriff „<strong>RAL</strong>-<br />
Montage“ bis heute für die normgerechte<br />
Montage im Bauwesen verwen<strong>de</strong>t,<br />
obwohl es eine „<strong>RAL</strong>-Montage“<br />
im Sinne <strong>de</strong>s Wortes nicht<br />
gibt. Zwar wer<strong>de</strong>n mit einem <strong>Einbau</strong><br />
<strong>nach</strong> <strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>s Leitfa<strong>de</strong>ns<br />
zur Montage die allgemein anerkannten<br />
Regeln <strong>de</strong>r Technik erfüllt,<br />
jedoch lassen sich dadurch keinerlei<br />
Aussagen über die Qualität <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten<br />
Produkte und <strong>de</strong>r Montage<br />
durch einen Fachbetrieb ableiten.<br />
Nur Betriebe, die das von <strong>de</strong>r<br />
<strong>RAL</strong>-Gütegemeinschaftverliehene<br />
„<strong>RAL</strong>-Gütezeichen <strong>Fenster</strong> bzw.<br />
Montage“ führen, belegen die Qualitätssicherung<br />
<strong>de</strong>r Produkte und<br />
<strong>de</strong>ren fachgerechten <strong>Einbau</strong>. Betriebe<br />
mit <strong>de</strong>m <strong>RAL</strong>-Gütezeichen<br />
erfüllen daher die in <strong>de</strong>m Leitfa<strong>de</strong>n<br />
formulierten Inhalte in hervorragen<strong>de</strong>rWeise.NachihrenGüterichtlinien<br />
setzen sie nur geschultes<br />
Montagepersonal ein, dokumentieren<br />
die Montage in Protokollen und<br />
unterziehen sich einer freiwilligen<br />
neutralen Überwachung. Übrigens:<br />
Die<strong>RAL</strong>-Montagerichtlinienwur<strong>de</strong>n<br />
zuletzt im März 2010 aktualisiert.<br />
Mit solchen Aufklebern wird<br />
die <strong>RAL</strong>-gütgesicherte Montage<br />
eines <strong>RAL</strong>-gütegeprüften<br />
<strong>Fenster</strong>s dokumentiert.<br />
Je<strong>de</strong>s einzelne <strong>Fenster</strong><br />
braucht seine Lösung<br />
Es darf also nicht einfach<br />
das Abdichtungs- und Dämmmaterial<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
das <strong>de</strong>r Verarbeiter gera<strong>de</strong> zufällig<br />
„im Wagen liegen hat“.<br />
Denn bei unsachgemäßer<br />
Montageausführungverpuffen<br />
die energetischen Vorteile mo<strong>de</strong>rner<br />
<strong>Fenster</strong>elemente schnell.<br />
13. Variante 2 für innen: Es wird ein<br />
nichtsaugen<strong>de</strong>s, geschlossenzelliges<br />
Hinterfüllmaterial (Rundschnur)<br />
eingebracht, um die …<br />
17. Ebenfalls möglich: Die Abdichtung<br />
mit Spezialfolie. Dazu wird eine<br />
einseitig kleben<strong>de</strong> Folie zuerst<br />
direkt auf das Element geklebt, …<br />
Richtig ausgeführte Fugenanschlüsse<br />
ermöglichen allein<br />
eine bis zu 25 Prozent effektivere<br />
Energienutzung.<br />
Bei <strong>de</strong>r <strong>RAL</strong>-gütegesicherten<br />
Montage geht es um drei<br />
Maueranschlussbereiche. Erstens<br />
muss raumseitig die Bauanschlussfuge<br />
rund um das<br />
<strong>Fenster</strong> dauerhaft luftdicht geschlossen<br />
sein. Dadurch wird<br />
das Eindringen von feuchter,<br />
warmer Raumluft verhin<strong>de</strong>rt,<br />
die sonst in <strong>de</strong>r Fuge abkühlen,<br />
und so Tauwasser und<br />
Schimmelpilze bil<strong>de</strong>n könnte.<br />
Dann die mittlere Ebene<br />
<strong>de</strong>r Bauanschlussfuge. Diese<br />
muss wärme- und gegebenenfalls<br />
schalldämpfend ausgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, was <strong>nach</strong> <strong>de</strong>m<br />
Stand <strong>de</strong>r Technik mit sorgfältigem<br />
Einbringen entsprechen<strong>de</strong>n<br />
PU-Schaums, Mineralfaserdämmstoffen,<br />
Spritzkork<br />
o. ä. erreicht wird. Diese<br />
Ebene übernimmt jedoch<br />
14. … Versiegelung im Fugengrund<br />
zu begrenzen und eine<br />
optimale Zweiflankenhaftung für<br />
<strong>de</strong>n Dichtstoff sicherzustellen.<br />
18. … dann eine Nahtpaste auf die<br />
Flächen <strong>de</strong>s Baukörpers aufgebracht,<br />
um dann die Folie ins Kleberbett<br />
eindrücken zu können.<br />
nicht die Funktion <strong>de</strong>r Windund<br />
Feuchtigkeitsabdichtung.<br />
Drittens müssen die äußeren<br />
Maueranschlüsse rundum<br />
dauerhaft wind- und schlagregendicht,<br />
sowie offen für die<br />
Dampfdiffusion ausgeführt<br />
sein. Nur so können die Fugenabdichtungen<br />
<strong>de</strong>r <strong>Fenster</strong><br />
vor Regen, Wind und Außenlufttemperatur<br />
geschützt, und<br />
von innen eintreten<strong>de</strong> Luftfeuchtigkeit<br />
<strong>nach</strong> außen abgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Übergabeprotokoll<br />
für <strong>de</strong>n Bauherrn<br />
Bestätigt wird übrigens <strong>de</strong>r<br />
gütegesicherte<strong>Einbau</strong>ineinem<br />
Übergabeprotokoll, das sich je<strong>de</strong>rBauherrgebenlassensollte.<br />
Hierwer<strong>de</strong>ndie<strong>nach</strong>folgen<strong>de</strong>n<br />
Leistungen aufgelistet und je<br />
<strong>nach</strong>Ausführungabgehaktund<br />
vom Monteur und <strong>de</strong>m<br />
Bauherrn unterschrieben:<br />
15. Anschließend wird mit einem<br />
Gleitmittel eingesprüht, damit<br />
die Dichtfuge (z. B. Silikon) sauber<br />
geglättet wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die drei gängigsten Abdichtungsvarianten für innen<br />
1. Komprimierband seitlich am <strong>Fenster</strong>rahmen nahe <strong>de</strong>r raumseitigen<br />
Kante ankleben. Nach <strong>Einbau</strong> <strong>de</strong>s <strong>Fenster</strong>s wird innen noch beigeputzt<br />
o<strong>de</strong>r verleistet.<br />
2. Abdichtung mit Folienstreifen rundum mit Verklebung am <strong>Fenster</strong>rahmen<br />
bzw. an <strong>de</strong>r Maueröffnung. Anschließend wird dieser übergeputzt.<br />
3. Dauerelastische Versiegelung auf Hinterfüllband, z. B. bei Sichtmauerwerk<br />
o<strong>de</strong>r Sichtbeton, also ohne weitere Putzlage.<br />
Grundsätzlich ist die innere Abdichtung stets dampfdiffusionsdichter<br />
auszuführen als die äußere, so kann von innen eintreten<strong>de</strong> Feuchtigkeit<br />
durch die <strong>Fenster</strong>anschlussfuge <strong>nach</strong> außen diffundieren.<br />
(Dampfdiffusionsdurchlass).<br />
● Es wur<strong>de</strong>n <strong>RAL</strong>-gütegesicherte<br />
Produkte verbaut<br />
● Die Lage in <strong>de</strong>r Wand<br />
wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Montageplanung<br />
berücksichtigt<br />
● Die mechanische Befestigung<br />
zum Baukörper ist si -<br />
chergestellt<br />
● Die Lastabtragung <strong>de</strong>r Ele -<br />
mente ist gewährleistet<br />
● Eine geeignete innere Abdichtung<br />
wur<strong>de</strong> angebracht<br />
● Eine geeignete Fugendämmung<br />
wur<strong>de</strong> eingebracht<br />
● Eine geeignete äußere Abdichtung<br />
wur<strong>de</strong> angebracht<br />
● Die Funktionskontrolle an<br />
<strong>de</strong>n Elementen wur<strong>de</strong> vorgenommen.<br />
16. Diese innere Fugenabdichtung<br />
wird z. B. gewählt bei Sichtbeton<br />
o<strong>de</strong>r Sichtmauerwerk, wo<br />
keine Putzlage vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
19. Wenn die Folie<br />
schließlich per Hand<br />
vollflächig angedrückt<br />
wor<strong>de</strong>n ist, kann sie<br />
z. B. unter <strong>de</strong>r Innenputzlage<br />
verschwin<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r von einer<br />
<strong>Fenster</strong>bank o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>nbelag abge<strong>de</strong>ckt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Dieses Protokoll dient also<br />
als Dokumentation gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Bauherrn und zum Nachweis<br />
<strong>de</strong>r durchgeführten Montagen.<br />
Wenn an <strong>de</strong>n <strong>Fenster</strong>n<br />
dann noch die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
<strong>RAL</strong>-Aufkleber angebracht<br />
sind, kann man von fachgerechter<br />
Montage sprechen. n<br />
Weitere Informationen<br />
<strong>RAL</strong> Gütegemeinschaft <strong>Fenster</strong> und<br />
Haustüren e. V. (www.window.<strong>de</strong>),<br />
Fachbuch: Bun<strong>de</strong>sinnungsverband<br />
<strong>de</strong>s Glaserhandwerks: Technische<br />
Richtlinie 20. Leitfa<strong>de</strong>n zur Montage<br />
von <strong>Fenster</strong>n und Türen (5. A., 2010).<br />
<strong>RAL</strong>-zertifizierter Montagebetrieb:<br />
Schreinerei Schober, Freising,<br />
<strong>Fenster</strong>hersteller: Finstral.<br />
Text und Fotos. Thomas. J. Meyer