PDF-Download "Gauben gut gedämmt" - Renovieren.de
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<strong>Gauben</strong><br />
<strong>gut</strong>gedämmt<br />
Im Rahmen einer energetischen Gesamtsanierung<br />
bekam dieses Wohnhaus drei<br />
<strong>Gauben</strong> mit integrierter Dämmung.<br />
So kam auch gleich mehr Tageslicht unters<br />
neu ausgebaute Dach und das Gebäu<strong>de</strong><br />
wur<strong>de</strong> insgesamt attraktiv aufgepeppt.<br />
1 2 3<br />
Das Satteldach <strong>de</strong>s Anbaus wur<strong>de</strong> abgerissen<br />
und durch eine große Dachterrasse ersetzt.<br />
Die nördliche Dachfläche <strong>de</strong>s Hauptdachs wur<strong>de</strong><br />
geöffnet, um dort die <strong>Gauben</strong> zu platzieren.<br />
In die neue Sparrenkonstruktion wird die Öffnung<br />
für eine Flachdachgaube eingeplant.
Weiter Ausblick dank<br />
bo<strong>de</strong>ntiefer Fenster und<br />
eine neue Dachterrasse<br />
mit Zugangspo<strong>de</strong>st. So<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r einst brachliegen<strong>de</strong><br />
Dachraum zum<br />
echten Wohlfühlraum.<br />
Die Fenster mit zeitgemäßer<br />
Isolierverglasung<br />
und die hochwärmedämmen<strong>de</strong>n<br />
<strong>Gauben</strong>flächen<br />
tragen ebenfalls zum<br />
Wohlfühleffekt bei.<br />
Ein typisches Bestandshaus aus <strong>de</strong>n 60er-<br />
Jahren. Genauer gesagt: 1963. Ein Satteldachhaus<br />
mit einen etwas niedrigerem<br />
Querbau. Während das Hauptdach damals<br />
schon mit ein paar Dachfenstern ausgestattet<br />
wor<strong>de</strong>n war, wies das unsanierte Anbaudach<br />
überhaupt keine Fenster auf. Das war<br />
allerdings für das Umbauvorhaben kein Manko,<br />
<strong>de</strong>nn das Dach <strong>de</strong>s Querbaus sollte ganz entfallen<br />
und <strong>de</strong>n Platz frei machen für eine tolle<br />
Dachterrasse mit Blick über die städtische Grünund<br />
Bebauungsumgebung.<br />
Die Frage war dann, wie sich die Belichtungssituation<br />
im Hauptdach in Zukunft darstellen<br />
sollte. Denn dieser wertvolle Wohnraum sollte<br />
komfortabel und tageslichtreich ausgestattet<br />
wer<strong>de</strong>n. Eines war dabei auch klar: Ein Austritt<br />
zur späteren Dachterrasse musste ohnehin sein.<br />
Und das konnte zumin<strong>de</strong>st hier ja nur mit einer<br />
Terrassentüranlage Sinn machen.<br />
Mit dieser Vorgabe reifte dann auch die I<strong>de</strong>e,<br />
<strong>de</strong>n gesamten restlichen Dachraum über Gau-<br />
benfenster, also senkrechte Fensterflächen, zu<br />
belichten. Was am Terrassenausgang mit bo<strong>de</strong>ntiefen<br />
Fenstertüren umgesetzt wur<strong>de</strong>, fand in<br />
Fassa<strong>de</strong>nfenstern mit Brüstung innerhalb zweier<br />
<strong>Gauben</strong>aufbauten die konsequente Fortsetzung.<br />
Auch in Anbetracht <strong>de</strong>r späteren Gesamtansicht<br />
<strong>de</strong>s sanierten und mo<strong>de</strong>rnisierten Gebäu<strong>de</strong>s<br />
war diese Nachrüstlösung einem alternativen<br />
Dachflächenfenstereinbau überlegen, und<br />
ebenso wegen <strong>de</strong>s Zugewinns an Wohnraum.<br />
Die drei <strong>Gauben</strong> bil<strong>de</strong>n heute mit ihrer Zinkblech-Ummantelung<br />
eine markante Dacherweiterung,<br />
ohne dabei schwerfällig o<strong>de</strong>r überproportional<br />
zu wirken. Im Gegenteil: Gera<strong>de</strong> das<br />
helle Blech hebt sich in silbriger Leichtigkeit von<br />
<strong>de</strong>r neuen rotbraunen Dachein<strong>de</strong>ckung ab.<br />
Wie sah nun <strong>de</strong>r bauliche Ablauf aus? Für die<br />
drei <strong>Gauben</strong> hatte man nach Abriss <strong>de</strong>s Nebendachs<br />
die entsprechen<strong>de</strong> Dachfläche vollends<br />
geöffnet und auch <strong>de</strong>n Dachstuhl hier einseitig<br />
abgebaut. So konnte man die neuen <strong>Gauben</strong><br />
optimal einplanen und anordnen. Die an<strong>de</strong>re<br />
Dachhälfte erhielt eine neue Polyurethan-Aufsparrendämmung<br />
bis zum First (diese wird hier<br />
nicht gezeigt). Auch <strong>de</strong>r neu aufgestellte Dachstuhlbereich<br />
auf <strong>de</strong>r <strong>Gauben</strong>seite wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n<br />
hoch wärmedämmen<strong>de</strong>n PU-Elementen (140<br />
Millimeter dick, Wärmeleitzahl WLS 024) bis<br />
an die <strong>Gauben</strong>öffnungen heran gedämmt. Mit<br />
ihrer aufkaschierten Unter<strong>de</strong>ckbahn waren dann<br />
die Dachräume schnell wie<strong>de</strong>r regensicher geschützt.<br />
Nach Konterlattung und Lattung konnten<br />
schließlich die <strong>Gauben</strong> erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die <strong>Gauben</strong> selbst wur<strong>de</strong>n aus Fertigteilelementen<br />
vor Ort zusammengebaut. Das statisch<br />
wirken<strong>de</strong> Tragwerk besteht jeweils aus<br />
einer Holzrahmenkonstruktion mit Queraussteifungen,<br />
die außen und innen mit 22 Millimeter<br />
dicken OSB-Platten beplankt sind. Die Gefache<br />
ihrerseits sind mit 120 Millimeter dickem Polyurethan<br />
(Wärmeleitzahl WLS 027) gedämmt.<br />
Die Dachgaubenelemente wur<strong>de</strong>n<br />
nach Vorgaben in Größe und Ausfertigung speziell<br />
für dieses Bauvorhaben exakt vorprodu-<br />
4 5<br />
…<br />
Die Luftdichtheitsschicht kommt auf die Sparren<br />
– quer verlegt und überlappend verklebt.<br />
Die Dämmelemente wer<strong>de</strong>n verlegt: Die Seite<br />
<strong>de</strong>r Alu-Kaschierung zeigt nach unten, die …<br />
6Unter<strong>de</strong>ckbahn zeigt nach oben. Die PU-<br />
Elemente bil<strong>de</strong>n eine lückenose Dämmschicht.
7 8<br />
Gedämmte<br />
Die Dämmelemente wer<strong>de</strong>n um die <strong>Gauben</strong>öffnungen<br />
herum luftdicht abgeklebt. Dann …<br />
… folgt die Konterlattung. An <strong>de</strong>n <strong>Gauben</strong> wird<br />
Platz gelassen für die Fußbohle. (vgl. 14.)<br />
9<br />
Dachfläche mit Lattung. Die <strong>Gauben</strong>öffnungen<br />
sind mit Folie geschützt.<br />
10 11<br />
Die großen Lücken im Dach lassen erahnen,<br />
wie großzügig <strong>de</strong>r Wohnraum einmal wird.<br />
Die <strong>Gauben</strong>wangen wer<strong>de</strong>n per Nut-und-<br />
Fe<strong>de</strong>r-System auf <strong>de</strong>r Fußbohle platziert.<br />
12<br />
13 14<br />
Eine Diagonallatte fixiert die Wän<strong>de</strong>, bis diese<br />
an <strong>de</strong>n Fußbohlen verschraubt wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Das Dach wird montiert. Es besteht aus mehreren<br />
Teilen, die überlappend verlegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hier erkennt man noch einmal die Fußbohle,<br />
über die das Wan<strong>de</strong>lement gestülpt wur<strong>de</strong>.<br />
ziert. Auch die verwen<strong>de</strong>ten Aufsparrendämmelemente<br />
wur<strong>de</strong>n objektbezogen gefertigt.<br />
Alle <strong>Gauben</strong> laufen oben auf einer Höhe. Die<br />
Dachterrassengaube bekam jedoch mehr Tiefe,<br />
da sie ja weiter vor an die Fassa<strong>de</strong>nkante rückte<br />
beziehungsweise sich etwas über die Bo<strong>de</strong>nfläche<br />
<strong>de</strong>s alten Dachraumbo<strong>de</strong>ns vorschob. Die in<br />
die <strong>Gauben</strong> eingebauten Fenster glie<strong>de</strong>rn sich in<br />
drei beziehungsweise zwei Flügel auf – in einem<br />
ausgewogenen Raster. Die lichte Breite <strong>de</strong>r Terrassengaube<br />
beträgt angenehme 2,93 Meter,<br />
die Durchgangshöhe liegt bei 2 Meter. Bei <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>Gauben</strong> beträgt das lichte Höhenmaß<br />
1, 5 Meter. Nach <strong>de</strong>r Blechverwahrung<br />
bleiben so noch zwei Ziegelreihen unterhalb <strong>de</strong>r<br />
Fenster sichtbar, was optisch ansprechend aussieht.<br />
Die Terrassentüren <strong>de</strong>r Austrittsgaube bil<strong>de</strong>n<br />
eine relativ niedrige Schwelle, wobei die<br />
Dachterrasse von innen her über ein eingezogenes<br />
Po<strong>de</strong>st bequem erschlossen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Und noch ein Aspekt in Sachen <strong>Gauben</strong>-<br />
Architektur: Man hat hier bewusst eine Flachdachgaube<br />
gewählt, um <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> einen<br />
noch mo<strong>de</strong>rneren Touch zu verleihen. Doch<br />
spielten auch an<strong>de</strong>re ästhetische Aspekte eine<br />
Rolle. Mit einem leichten Gefälle nach hinten<br />
kann die Flachdachgaube ohne sichtbare Rinnen<br />
und Fallrohre entwässert wer<strong>de</strong>n. Die Entwässerung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Gauben</strong>dächer erfolgt über das eingelegte<br />
Kehlblech am Übergang zum Hauptdach,<br />
welches das Wasser nach rechts und links über<br />
die Gaube ableitet.<br />
Mit <strong>de</strong>r Umbaumaßnahme haben die Bauherren<br />
eine <strong>de</strong>utliche Wertsteigerung Ihrer Immobilie<br />
erzielt, sich mehr Wohnkomfort unterm<br />
Dach erschaffen und eine energetisch zukunftsfähige<br />
Fenster- bzw. Fassa<strong>de</strong>nlösung realisiert,<br />
die mit <strong>de</strong>n hochdämmen<strong>de</strong>n <strong>Gauben</strong> auch architektonisch<br />
überzeugt. Dass im Zuge <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rnisierung<br />
auch die Fassa<strong>de</strong> gedämmt wur<strong>de</strong><br />
– mit einem Polyurethan-Wärmedämmverbundsystem<br />
– sei zum Schluss auch noch löblich erwähnt.<br />
Architekt Robert Hirzel hat hier keine<br />
halbe Sache zugelassen. Von <strong>de</strong>r Planung bis zur<br />
Baubetreuung war das Objekt in <strong>gut</strong>en Hän<strong>de</strong>n.
Tipp<br />
Fertigteil-<strong>Gauben</strong><br />
15 16<br />
Auch die Dachelemente sind OSB-beplankt.<br />
Hier <strong>de</strong>r Anschluss an die Dachschräge.<br />
Hier gilt es, die Unterdach-Dichtbahn sowie<br />
das Unterdach lückenlos anzuschließen.<br />
Der Aufbau <strong>de</strong>r Gaube erinnert an eine-<br />
Holzrahmenkonstruktion: Die vorgefertigten<br />
Elemente sind außen und innen mit<br />
einer 22 mm dicken OSB-Platte beplankt,<br />
dazwischen befin<strong>de</strong>t sich die Holzrahmenkonstruktion.<br />
Die Gefache sind mit Polyurethan-Hartschaum<br />
passgenau und<br />
damit wärmebrückenfrei gedämmt. Es<br />
sind schlanke Wän<strong>de</strong> bei hoher Dämmwirkung<br />
möglich. Und mit Fertigteilen ist<br />
<strong>de</strong>r Wohnraum schnell geschlossen.<br />
17 18<br />
Innen wird <strong>de</strong>r Lappen <strong>de</strong>r Luftdichtheitsbahn<br />
mit <strong>de</strong>r OSB-Wand (= Dampfsperre) verklebt.<br />
Und so zeigen sich die drei <strong>Gauben</strong> nach <strong>de</strong>r<br />
Zinkverblechung am neu gedämmten Haus.<br />
Fotos: IVPU, Grafik: Linzmeier