November - rewi.at | FV Jus | UniGraz
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<strong>November</strong> 2005 7. Ausgabe 3. Jahrgang<br />
Zeitschrift der <strong>FV</strong> Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz<br />
GEWINNSPIEL<br />
Die besten Seiten des Rechts<br />
100 Jobchancen in<br />
der Wirtschaft S. 16<br />
10 neue Kodices<br />
zu gewinnen S.20<br />
Ein neuer Test für<br />
Rechtsenglisch S. 12<br />
Gestalter im Gespräch<br />
Resetarits<br />
über Recht und<br />
Rachegefühle<br />
Wo Österreichs bekanntester<br />
Fernsehjurist Reformbedarf<br />
und Rechtslücken sieht<br />
S. 8-11<br />
Steppan<br />
über Bakkalaure<strong>at</strong><br />
und Berufschancen<br />
Was der CuKo-Vorsitzende<br />
gegen M<strong>at</strong>urantenjobs für<br />
<strong>Jus</strong>-Absolventen unternimmt<br />
S. 6-7<br />
Pbb. Aufgabepostamt: 8010 Graz - ZNr. 02Z033639 M
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Kurs 1 (gekürzt auf 4 Einheiten): 4.11. (18.00 – 22.00), 5.11. (15.00 – 19.00),<br />
11.11. (18.00 – 22.00), 12.11. 2005 –(15.00<br />
19.00)<br />
Kurs 2: 7.11. 2005 – 11.1. 2006 (Mo, Mi – 18.00 22.00)<br />
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Kurs 3: 8.11. 2005 – 12.1. 2006 (Di, Do, Fr – 22.00) 19.00<br />
Kurse für den Prüfungstermin März 2006<br />
Kurs 1: 2.2. 2006 – 24.2. 2006 (Mo, Di, Do, – Fr 12.30) 8.30<br />
Kurs 2: 2.2. 2006 – 24.2. 2006 (Mo, Di, Do, Fr – 17.30) 13.30<br />
Kurs 2 (wieder 8 Einheiten): 12.12. (18.00 – 22.00), 17.12. (15.00 – 19.00),<br />
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22.00), 6.1. (18.00 – 22.00),<br />
7.1., 8.1. (15.00 – 19.00), 9.1. 2006 (18.00 – 22.00)<br />
Gesamtstundenanzahl: 32 Stunden<br />
Kurs 3: 2.2. 2006 – 24.2. 2006 (Mo, Di, Do, Fr – 22.00) 18.00<br />
Kursgebühr: :<br />
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KursleiterInnen: Mag. Christian Kogler, Edith Mag. Kohl,<br />
Kursleiter: Mag. Christoph Rappold<br />
Mag. a in<br />
Alexandra Marak, Ulrike Dr. Retzl<br />
STRAFRECHT<br />
Gesamtstundenanzahl: 56 Stunden<br />
Kursgebühr: <br />
Kurs 1 (gekürzt auf 5 Einheiten): 19.10., 21.10., 24.10., 25.10.,<br />
2.11. 2005 (18.00 – 22.00)<br />
AUSGEWÄHLTE KAPITEL DES RECHTS<br />
Kursgebühr:<br />
Modul 1: Priv<strong>at</strong>recht<br />
Kurs 2 (wieder 7 Einheiten): 2.1., 4.1., 5.1., 9.1., – 12.1. 22.00), (18.00<br />
Kurs 1: 4.12. (17.00 – 21.00), 5.12., 6.12., 7.12. 2005 – 22.00) (18.00<br />
14.1. (11.00 – 15.00), 18.1. 2006 –(18.00<br />
22.00).<br />
Kurs 2: 23.1., 24.1., 25.1., 26.1. – 2006 22.00) (18.00<br />
Mögl. Ers<strong>at</strong>ztermin 15.1. 2006 – 22.00) (18.00<br />
Kursleiterin: Mag ạ Lena Mödlinger<br />
Gesamtstundenanzahl: 28 Stunden<br />
Modul 2: Strafrecht<br />
Kursgebühr: :<br />
Kurs 1: 28.11., 29.11., 30.11., 2.12. – 2005 22.00) (18.00<br />
a<br />
KursleiterInnen: Dr. Thomas Zacharias, Mag. Irina Kreinbucher<br />
Kurs 2: 17.1., 18.1., 19.1., 20.1. – 2006 22.00) (18.00<br />
Kursleiterin: Mag ạ Irina Kreinbucher<br />
VÖLKERRECHT (CRASHKURS)<br />
Modul 3: Öffentliches Recht<br />
Kurs 1: 9.12. (18.00 – 22.00), 10.12., 11.12. 2005 – 13.00+14.00<br />
(10.00 – 17.00)<br />
Kurszeiten: wieder für Prüfung am 03.02.2006<br />
EUROPARECHT<br />
Kurs 2: 27.1. (18.00 – 22.00), 28.1., 29.1. 2006 – 13.00+14.00<br />
(10.00 – 17.00) Kurs 1 Vorbesprechung: 29.10. (11.00 – 12.00)<br />
Kursleiter: Mag. Christoph Rappold<br />
Kurszeiten: 4.11. (18.00 – 21.00), 5.11. 2005 –(10.00<br />
13.00 + 14.30 – 17.30)<br />
Gesamtstundenanzahl pro Modul: 16 Stunden<br />
Kurs 2 Vorbesprechung: 14.1. 2006 (11.00 – 12.00)<br />
Kursgebühr pro Modul: :<br />
Kurszeiten: 20.1. (18.00 – 21.00), 21.1. (10.00 – 13.00), 27.1. 2006 –(18.00<br />
21.00)<br />
BÜRGERLICHES RECHT<br />
Gesamtstundenanzahl: 10 Stunden<br />
Kurs 1: 8.11., 9.11. (18.00 – 22.00), 13.11. (17.00 – 21.00), 15.11., 16.11., 22.11.,<br />
Kursgebühr: :<br />
23.11. 2005 (18.00 – 22.00)<br />
Kursleiter: Mag. Dr. Heimo Schamberger<br />
Kurs 2 Vorbesprechung: 15.12. (18.00 – 19.00)<br />
HANDELSRECHT (CRASHKURS)<br />
Kurszeiten: 8.1. (17.00 – 21.00), 10.1., 12.1., 16.1., 17.1., – 22.00), 19.1. (18.00 Kurszeiten: 13.1. (19.00 – 22.00), 14.1. 2006 –(9.00<br />
13.00+14.00 – 16.00)<br />
23.1. 2006 (18.00 – 21.00)<br />
Gesamtstundenanzahl: 9 Stunden<br />
Gesamtstundenanzahl: 28 Stunden<br />
Kursgebühr: :<br />
Kursgebühr: :<br />
Kursleiter: Mag. Dr. Armin Kammel<br />
Kursleiter: Franz Pichler<br />
ARBEITS- UND SOZIALRECHT (CRASHKURS)<br />
FAMILIEN- UND ERBRECHT<br />
Kurs 1: 21.11., 23.11., 25.11. 2005 – 22.00) (19.00<br />
Kurs 1: 10.11., 11.11., 17.11., 18.11. – 2005 22.00) (18.00<br />
Kurs 2: 16.1., 18.1., 20.1. 2006 – 22.00) (19.00<br />
Kurs 2: 11.1., 13.1., 18.1., 20.1. – 2006 22.00) (18.00<br />
Gesamtstundenanzahl: 9 Stunden<br />
Kursgebühr: :<br />
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Kursleiterin: Mag ạ Lena Mödlinger<br />
Kursleiterin: Dr.<br />
Berit Kochanowski<br />
VERFASSUNG<br />
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Kurszeiten für Prüfungstermin 7.1.: werden noch bekannt gegeben<br />
Vorbesprechung + 1. von 4 Einheiten: 10.1. 2006 (18.00 – 22.00)<br />
Gesamtstundenanzahl: 32 Stunden<br />
Gesamtstundenanzahl: 16 Stunden<br />
Kursgebühr: :<br />
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Kursleiter: Mag. Alexander Maicovski<br />
ENGLISCH FÜR JURISTEN<br />
Kursinhalt: Legal Convers<strong>at</strong>ion, Basic Legal English, Contract Law<br />
Kurszeiten: wieder im Sommersemester 2006<br />
Kursleiterin: MMag. a Margit Hasslacher<br />
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Anmeldung & Info:<br />
Fr. Mag.<br />
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Ludwig Wittgenstein<br />
formulierte<br />
einst:<br />
"Die Grenzen<br />
meiner Sprache<br />
sind die Grenzen<br />
meiner Welt."<br />
Diese Reduzierbarkeit<br />
von Wahrnehmung<br />
und<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionsfähigkeit auf das Sprachvermögen<br />
ist auch in der medialisierten<br />
Welt von heute eine grundlegende Erkenntnis,<br />
die mit "Was ich nicht sagen kann, ist<br />
mir nicht vorstellbar" zwanglos modern formuliert<br />
werden kann. Vor diesem Erkenntnishintergrund<br />
entwickelte sich die Sprachkritik<br />
der Gegenwart. Und in ihrem Licht ist<br />
der jüngste (gescheiterte) Vorstoß von Frauenministerin<br />
Maria Rauch-Kall<strong>at</strong><br />
zu sehen, die "Land der Berge",<br />
das 1947 per Ministerr<strong>at</strong>sbeschluss<br />
zum Text der Bundeshymne erklärte<br />
Gedicht von Paula von Preradovic,<br />
der Diskriminierung zeihte.<br />
Die Ministerin forderte in Aufnahme des<br />
sich verschiedentlich in den 90er-Jahren<br />
formierenden Widerstandes gegen eine als<br />
männerzentriert wahrgenommene Hymne<br />
deren "Verweiblichung" (ORF) oder "Neutralisierung"<br />
(Der Standard).<br />
Im Kurier vom 26. September<br />
betonte Rauch-Kall<strong>at</strong>, dass es ihr um eine<br />
Änderung der in traditionellen Sprachmustern<br />
verfangenen österreichischen Denkund<br />
Sprechgewohnheiten gehe: "Frauenpolitik<br />
ist auch Sprachpolitik und Bewusstseinsbildung."<br />
Weiters sei die Bundeshymne<br />
Ausdruck einer "Diskriminierung":<br />
"Wenn von Söhnen die Rede ist, dann soll<br />
auch von Töchtern die Rede sein." Folgerichtig<br />
schlug die Ministerin vor, "Heim<strong>at</strong><br />
bist du großer Söhne" durch "Heim<strong>at</strong> großer<br />
Töchter, Söhne" zu ersetzen und anstelle<br />
von "Brüderchören" "freud'ge Chöre" die<br />
Treue schwören zu lassen; der Schwur solle<br />
nicht dem "V<strong>at</strong>erland" gelten, sondern dem<br />
"Heim<strong>at</strong>land."<br />
VORWORT 04/05 1<br />
Land der Software, zukunftsreich<br />
Während die Frauenförderung in weiten<br />
Bereichen des österreichischen Lebens und<br />
Arbeitens - man denke nur an die Universitäten<br />
-, von großer Bedeutung ist und<br />
unzweifelhaft feststeht, dass Österreich in<br />
der T<strong>at</strong> eine hohe Anzahl großer Töchter h<strong>at</strong>,<br />
muss der Vorschlag Rauch-Kall<strong>at</strong>s aus drei<br />
Gründen als wenig zielführend bewertet<br />
werden.<br />
Diskurs und Dichtung<br />
"Die Grenzen meiner Sprache<br />
sind die Grenzen meiner Welt."<br />
M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />
Chefredakteur<br />
Erstens übersah die Ministerin den Unterschied<br />
zwischen öffentlichem Diskurs und<br />
Dichtung. Denn während in der öffentlichen<br />
(offiziellen) Sprache darauf zu achten ist,<br />
Diskriminierungen lexikalischer oder syntaktischer<br />
N<strong>at</strong>ur abzustellen, um dadurch<br />
das erstrebenswerte Ziel einer geschlechtergerechten<br />
Gesellschaft schneller zu erreichen,<br />
trifft dies auf die Dichtung gerade<br />
nicht zu. Gedichte unterstehen - da sie<br />
(auch) andere Zwecke verfolgen als politische<br />
Sprechakte - (auch) anderen Gesetzen.<br />
Als Kritik ließe sich nun einwenden,<br />
dass der Text einer N<strong>at</strong>ionalhymne,<br />
auch wenn ihm ein Werk der Dichtkunst<br />
zugrunde liegt, zu einem Akt öffentlichen<br />
Sprechens geworden sei und daher höheren<br />
sozial- und genderpolitischen Ansprüchen<br />
genügen müsse. Dieses Argument scheitert<br />
indes bei seiner konsequenten Verfolgung.<br />
Würde denn ein hohes Maß an politischer<br />
Korrektheit auch für die Hymne eingefordert<br />
werden, wären weitere Textänderungen<br />
vorzunehmen. Einmal ließe sich fragen, ob<br />
"Land der Dome" nicht ein inopportuner<br />
Beweis der Präferenz einer Religion ist -<br />
zumal es nicht "Land der Dome, Synagogen,<br />
Moscheen …" heißt. Weiters: Stellt die<br />
Wendung "frei und gläubig sieh uns schreiten"<br />
nicht eine Diskriminierung der <strong>at</strong>heistischen<br />
Österreicher dar? Schließlich wäre<br />
auch mit einiger Berechtigung zu überlegen,<br />
ob "Land der Hämmer" nicht eine unzulässige<br />
Missachtung der Akademiker in sich<br />
trägt. Aus einer sprachpoetischen Perspektive<br />
könnte noch eingewandt werden, dass<br />
die Wendung "Heim<strong>at</strong> großer Töchter, Söhne"<br />
der Eleganz der Urfassung nachsteht.<br />
Zweitens verkannte der Ministeriumsvorschlag<br />
die Bedeutung der Hymne als<br />
historisches Dokument, in dem sich Stimmungslage<br />
und Selbstverständnis der wieder<br />
erwachten Republik kristallisierten.<br />
"Land der Berge" ist zu einer Zeit entstanden,<br />
in der die Relevanz des gendergerechten<br />
Formulierens selbst differenziert mit der<br />
Sprache Umgehenden noch nicht präsent<br />
war. Niemand wird Paula von Preradovic<br />
vorwerfen wollen, bewusst eine Brüskierung<br />
der Österreicherinnen vorgenommen<br />
zu haben. Niemand wird ihr unterstellen<br />
wollen, dass sie Bertha von Suttner,<br />
um nur eine der großen Töchter zu<br />
nennen, bewusst aus dem Kreis der illustren<br />
rot-weiß-roten Kinder ausschließen<br />
wollte.<br />
Abstimmung und Ablehnung<br />
Drittens scheint Volkes Stimme (von der die<br />
neue Bundeshymne später zu intonieren<br />
wäre) einer Änderung ablehnend gegenüber<br />
zu stehen. In einer orf.<strong>at</strong>-Umfrage sprachen<br />
sich nur 15,5 Prozent der Befragten für eine<br />
Änderung aus, während 84,5 Prozent die<br />
Hymne in der derzeitigen Form bevorzugten.<br />
Dieses Ergebnis überrascht, zählen die<br />
regelmäßig jungen und aufgeklärten, mit<br />
der Genderproblem<strong>at</strong>ik eher vertrauten Teilnehmenden<br />
von Internetvoten doch tendenziell<br />
zu den weniger Traditionsbewussten.<br />
Abschließend sei bemerkt, dass der<br />
Diskussion um die Hymne fraglos ein positiver<br />
Aspekt abzugewinnen ist - auch wenn<br />
von einer Änderungen voerst Abstand<br />
genommen wird -: Es bestehen gute Chancen,<br />
dass die Bekanntheit der Hymne<br />
zunimmt. Ob mit oder ohne Töchter.
INFORMATION<br />
Impressum<br />
2 04/05 OLIVER JUG<br />
LIEBE KOLLEGINNEN,<br />
LIEBE KOLLEGEN!<br />
AUSGABE 04/2005<br />
Manche von euch erleben die ersten<br />
Tage auf der Uni, manche freuen<br />
sich darauf, diese Stätte schon bald wieder<br />
verlassen zu dürfen. Für uns alle beginnt<br />
jedenfalls das neue Semester. Was unterscheidet<br />
uns seit heuer von einigen anderen<br />
(österreichischen) Studierenden? Wir<br />
dürfen unser Studium auch weiterhin quasi<br />
barrierefrei betreiben. Nicht so unsere<br />
Kolleginnen und Kollegen der Betriebswirtschaft,<br />
der Pharmazie und anderer<br />
fünf Studienrichtungen. Diese sind von<br />
den neu eingeführten Zugangsbeschränkungen<br />
direkt betroffen. So wurden für<br />
BWL schon im September Aufnahmetests<br />
durchgeführt, und die MedUni Graz h<strong>at</strong><br />
für ihr Aufnahmeverfahren gar die Stadthalle<br />
angemietet. Von den Zugangsbeschränkungen<br />
mag man halten, was man<br />
will. Die einen sprechen vom ersten<br />
Schritt zur leistungsgerechten Uni, die<br />
anderen vom nächsten, der zum Verlust<br />
des freien Bildungszugangs führt. Was<br />
kommt als nächstes? Ein reines Internetstudium,<br />
der numerus clausus, oder gar<br />
die Freigabe der Studiengebühren? Wir<br />
alle sollten dies(e) (Bedrohung) als<br />
Ansporn sehen, unser Studium (noch)<br />
schneller zu absolvieren.<br />
Ich wünsche euch allen einen<br />
guten Start ins neue Studienjahr und viel<br />
Erfolg bei den diesjährigen Prüfungen!<br />
Bei Fragen oder Problemen wendet euch<br />
an: Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften<br />
(<strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>), ReSoWi-ZentrumBE,<br />
Universitätsstr. 15, 8010 Graz, Tel.:<br />
0316/380-2945 oder -2948, www.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong>,<br />
office@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> bzw. fv@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong>.<br />
Euer Oli<br />
Oliver Jug ist Vorsitzender der Studienvertretung und<br />
der Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften.<br />
Die besten Seiten des Rechts.<br />
VORWORT, INFORMATION<br />
Vorwort der Chefredaktion Seite 1<br />
Vorwort der <strong>FV</strong> Seite 2<br />
Impressum Seite 2<br />
FAKULTÄT<br />
Die Bakkalaure<strong>at</strong>sdiskussion Seite 3<br />
STUDIUM<br />
LexisNexis, juridikum Seite 4<br />
McGeorge LL.M. in Salzburg Seite 5<br />
Der erste Grazer Kodex Seite 5<br />
CuKo-Vorsitzender Prof. Dr.<br />
Steppan im Bakk.-Interview Seite 6<br />
RECHTSGESCHEHEN<br />
Interview mit Österreichs<br />
bekanntestem Fernesehjuristen,<br />
Dr. Peter Resetarits Seite 8<br />
INTERNATIONAL<br />
Rechtsvergleichung in Paris Seite 11<br />
ILEC-Prüfung in Graz Seite 12<br />
<strong>Jus</strong> in Spanien Seite 13<br />
RECHT & GESELLSCHAFT<br />
Confessions of a Packoholic Seite 14<br />
Ich pack’s nicht Seite 15<br />
Karriere in Wien Seite 16<br />
law@graz goes www Seite 17<br />
Wenn Listen lügen Seite 18<br />
DIE VORLETZTE SEITE<br />
Sternzeichen, Gewinnspiel Seite 20<br />
NACHGELESEN<br />
Best of Books Seite 21<br />
law@graz<br />
Zeitschrift der Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften<br />
an der Karl-Franzens-Universität Graz<br />
Chefredaktion, Sponsoring, Layout:<br />
M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />
Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:<br />
HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-<br />
Universität Graz, Schuberstraße 6a, 8010 Graz<br />
Erscheinungsort: Graz<br />
Aufgabepostamt: 8010 Graz<br />
P.b.b. Nr.: 02Z033639 M<br />
Druck: Universitätsdruckerei Klampfer, Weiz<br />
Auflage: 5.000<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Manuskripte, Leserbriefe, Reaktionen:<br />
<strong>FV</strong> Rechtswissenschaften<br />
law@graz, z.Hd. M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />
Universitätsstraße 15 BE, 8010 Graz<br />
E-Mail: law-graz@gmx.<strong>at</strong><br />
Internet: http://zeitung.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieserAusgabe:<br />
Mag. Bernd Auer, Antonia C. Dürnsteiner (Unterstützung<br />
der Chefredaktion), Johanna Ehmann,<br />
Rainer Ehmann, Otto Friedl, Mag. Ulrike Hafner,<br />
Gonzalo Jorro, B.A., Oliver Jug, Stefan Kaltenbeck,<br />
Mag. Ilse Kettemann (Lektor<strong>at</strong>), M<strong>at</strong>thias C.<br />
Kettemann, Mag. Susanne Kirchner, Martina<br />
Mekisch, Mag. Gerald Stelzl<br />
Offenlegung der Bl<strong>at</strong>tlinie:<br />
Als mehrdimensionales, dialogisches, demokr<strong>at</strong>isches,<br />
unparteiliches, offenes und zukunftsorientiertes<br />
rechtswissenschaftliches Publik<strong>at</strong>ionsorgan<br />
nimmt law@graz die Rolle eines Innov<strong>at</strong>ionsmotors,<br />
Identitätsstifters und Inform<strong>at</strong>ionsmittlers für<br />
Studierende an der Rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz wahr,<br />
berichtet über die Wahrung der Aufgaben der<br />
Fakultätsvertretung und stellt eine ganzheitliche<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für aktuelle Themen<br />
aus dem Spannungsfeld von Politik, Sta<strong>at</strong>, Recht,<br />
Zeitgeschehen dar, in deren Rahmen sich eine<br />
gelebte universitäre Kommunik<strong>at</strong>ionskulur zu<br />
substantiieren vermag.<br />
Prüfungen sind ...<br />
§<br />
wie Landtagswahlen: die Vorbereitung<br />
mühsam, die Hauptsache kurz und das<br />
Ergebnis für viele überraschend.
In den letzten Wochen und Mon<strong>at</strong>en<br />
wurden immer wieder Stimmen laut,<br />
die die Einführung eines Bakkalaure<strong>at</strong>sstudiums<br />
In den letzten Wochen und<br />
Mon<strong>at</strong>en wurden immer wieder Stimmen<br />
laut, die die Einführung eines Bakkalaure<strong>at</strong>sstudiums<br />
an unserer Fakultät ankündigten.<br />
Sogar in Tageszeitungen wurde<br />
über die Umsetzung des Bologna-Prozesses<br />
an der rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät in Graz geschrieben. Was ist<br />
wirklich dran am Bakk.?<br />
Es ist bekannt, dass viele Studierende<br />
und viele<br />
Akademiker<br />
seit langem<br />
den Wunsch an<br />
einer intern<strong>at</strong>ional<br />
vergleichbaren<br />
Ausbildung bzw. einem intern<strong>at</strong>ional<br />
anerkannten Titel äußern. So h<strong>at</strong><br />
sich auch Österreich zur Umsetzung des<br />
dies ermöglichenden Bologna-Modells<br />
entschlossen. Dieser Prozess sieht einen<br />
zweistufigen Weg vor. Zuerst wird im<br />
Rahmen einer dreijährigen Ausbildung,<br />
im Ausmaß von 180 ECTS Punkten, der<br />
Titel Bakkalaureus/Bakkalaurea erworben.<br />
Durch die Absolvierung des daran<br />
anschließenden Studiums im Ausmaß von<br />
120 ECTS Punkten erlangt man den Titel<br />
Magister (Advanced Master). Klingt ja<br />
eigentlich nicht so schlecht, oder?<br />
FAKULTÄT 04/05 3<br />
Keine 8 Jahre Studium: Studierendeninteressen<br />
bei Bakkalaure<strong>at</strong>s-Diskussion im Vordergrund<br />
Oliver Jug<br />
In letzter Zeit wurden immer wieder Stimmen laut, die die Einführung<br />
eines Bakkalaure<strong>at</strong>sstudiums an unserer Fakultät ankündigten. Doch<br />
was ist wirklich dran am Bakk.?<br />
Das Bakk.-Mag. Modell wurde<br />
mittlerweile in einigen Studien erprobt -<br />
langfristig ist es für fast alle Studienrichtungen<br />
vorgesehen. Die Betonung liegt<br />
aber auf "fast": denn das Studium<br />
der Rechtswissenschaften<br />
zählt zu den im UG 2002<br />
dezidiert aufgezählten nicht<br />
umstellungspflichtigen Studien.<br />
Laut Auskunft des Rektor<strong>at</strong>es<br />
wünscht das Bildungsministerium<br />
aber eine derartige<br />
Umstellung. Und wenn das Ministerium<br />
eine Umstellung<br />
wünscht,<br />
bedeutet dies,<br />
dass diese<br />
mittel- bis langfristig<br />
wohl<br />
unumgänglich ist. Sollten wir diesem<br />
Wunsch nicht nachkommen, drohen<br />
allenfalls weitere finanzielle Einbußen für<br />
die betroffenen Universitäten.<br />
Eine reale Studiendauer von<br />
16 Semestern wäre untragbar.<br />
Wir haben eine gute<br />
Gesprächsbasis mit allen<br />
Entscheidungsträgern.<br />
Dass es<br />
neben den Kosten<br />
aber auch die Studierenden<br />
gibt,<br />
darf dabei nicht<br />
übersehen werden.<br />
Ein Bakk.-Mag. Modell sieht st<strong>at</strong>t der bisherigen<br />
vierjährigen eine fünfjährige Ausbildung<br />
vor. Kurzum: ein zusätzliches<br />
Jahr. Die durchschnittliche Studiendauer<br />
beträgt aber schon<br />
jetzt 13 Semester.<br />
Die reale Studiendauer<br />
würde somit<br />
auf über 16 Semester<br />
steigen!? Eine<br />
derartige Umstellung<br />
wäre jedenfalls<br />
untragbar! Neben einer eventuellen<br />
Verlängerung der Studiendauer stellt sich<br />
wohl auch die Frage, für wen diese<br />
Umstellung erfolgen solle. Welcher<br />
Betrieb oder welches Amt wartet derzeit<br />
auf einen Juristen mit einer dreijährigen<br />
Ausbildung? Sowohl die Anwaltei als<br />
auch die Vertreter der Gerichte haben<br />
jedenfalls kundgetan, dass sie keine Verwendung<br />
für einen "dreijährigen Juristen"<br />
fänden.<br />
Unsere Fakultät ist deshalb<br />
zu einer - meines<br />
Erachtens guten - Entscheidung<br />
gelangt und h<strong>at</strong><br />
eine Resolution verfasst<br />
und ans Bildungsministerium<br />
gesandt, in welcher<br />
mehr Flexibilität in der Frage des Bologna-Prozesses<br />
erbeten wurde. So wurde<br />
z.B. die Variante des 4+1 Modells (vier<br />
Jahre Bakk. und ein Jahr Mag.) oder des<br />
3+1½ Modells von Rektorenchef Georg<br />
Winckler angedacht.<br />
Abschließend kann ich nur<br />
sagen, dass eine intern<strong>at</strong>ionale Vergleichbarkeit<br />
der Ausbildung in Zeiten der<br />
Europäisierung und der Ostöffnung<br />
jedenfalls sinnvoll erscheint. In welcher<br />
Form eine Umstellung,<br />
die die Bedürfnisse<br />
der Studierenden<br />
berücksichtigt,<br />
geschehen kann, ist<br />
aber noch nicht völlig<br />
geklärt. Zumindest in Graz können wir<br />
uns jedoch glücklich schätzen, eine gute<br />
Gesprächsbasis zu allen entscheidungsbefugten<br />
Personen zu haben.<br />
Grundsätzlich sollte man Neuem<br />
aufgeschlossen gegenüberstehen. Einem<br />
Modell, bei dem die Studierenden durch<br />
den Rost fallen, werde ich aber sicher<br />
nicht zustimmen!<br />
Oliver Jug ist studentisches Mitglied der Curricula-<br />
Kommission, die über den Studienplan entscheidet.<br />
Mehr zum Thema Bakk./Mag. findet sich ab S. 6.
4 04/05<br />
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STUDIUM 04/05 5<br />
Die Universität Salzburg bietet ein neues postgradu<strong>at</strong>e-Studium<br />
für intern<strong>at</strong>ionales Wirtschaftsrecht.<br />
Die Salzburger Rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät und die McGeorge<br />
School of Law der Pacific University in<br />
Sacramento, Kalifornien, bieten in<br />
Kooper<strong>at</strong>ion eine rein englischsprachige<br />
Ausbildung im Bereich Intern<strong>at</strong>ionales<br />
Wirtschaftsrecht an. Die Teilnehmer<br />
absolvieren jeweils ein Semester in<br />
Salzburg und eines in Sacramento,<br />
Kalifornien.<br />
Ein Programm - zwei Kontinente<br />
Das Herbstsemester, das von Mitte September<br />
bis Dezember dauert, verbringen<br />
die Studierenden an der Universität Salzburg.<br />
In dieser Zeit wird schwerpunktmäßig<br />
EU-Recht und Europäisches Wirtschaftsrecht<br />
gelehrt. Das Frühjahrssemester<br />
von Mitte Januar bis Mai findet an<br />
der McGeorge School of Law st<strong>at</strong>t. Hier<br />
liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf<br />
amerikanischem Recht.<br />
Aufgebaut wurde der Kurs von<br />
Univ.- Prof. DDr. Thomas Eilmansberger<br />
vom Fachbereich Arbeits-, Wirtschaftsund<br />
Europarecht der Uni Salzburg. "Diese<br />
Ausbildung beinhaltet eine optimale<br />
Die optimale Qualifik<strong>at</strong>ion<br />
für Wirtschaftsjuristen mit<br />
intern<strong>at</strong>ionaler Ausrichtung<br />
Qualifik<strong>at</strong>ion für alle Wirtschaftsjuristen,<br />
die intern<strong>at</strong>ional tätig sind oder es einmal<br />
sein wollen", betont Eilmansberger, der<br />
selbst in einer intern<strong>at</strong>ionalen Anwaltspraxis<br />
in Brüssel tätig war.<br />
Voraussetzung für die Teilnahme<br />
ist der Abschluss eines juristischen Studiums<br />
mit sehr gutem Erfolg, einschlägige<br />
Berufserfahrung im Ausland und sehr<br />
gute Englischkenntnisse.<br />
Diese Ausbildung ist vor allem<br />
für Juristen wertvoll, die eine intern<strong>at</strong>ionale<br />
Karriere planen, da das Programm<br />
im Unterschied zu anderen LL.M.-Programmen<br />
sowohl das europäische als<br />
auch das amerikanische Recht umfasst.<br />
Als weitere Altern<strong>at</strong>ive besteht<br />
die Möglichkeit, im amerikanischen<br />
Teil des Programms ein mehrmon<strong>at</strong>iges<br />
Praktikum in einer amerikanischen<br />
Anwaltskanzlei zu absolvieren. Nach<br />
Ende des Praktikums graduieren die<br />
Teilnehmer im Mai zum LL.M. Transn<strong>at</strong>ional<br />
Business Practice.<br />
Das Studienprogramm kann wahlweise<br />
im Herbst oder Frühjahr begonnen<br />
werden. Die Studiengebühr kann zum Teil<br />
über ein sehr gut dotiertes Stipendienprogramm<br />
finanziert werden. (Advertorial)<br />
Inform<strong>at</strong>ionen:<br />
www.mcgeorge.edu/salzburgllm<br />
Der erste Grazer Kodex<br />
Um die erste Zeit auf der Uni besonders einfach zu machen, h<strong>at</strong> die<br />
<strong>FV</strong> einen Lehrbuchführer für den 1. Abschnitt zusammengestellt.<br />
Das Sprichwort "Aller Anfang ist<br />
schwer" ist eines der gemeinsten!<br />
Warum? Weil es leider fast immer stimmt...<br />
So ist man als Student für die Beschaffung<br />
seiner Lernunterlagen vollkommen selbst<br />
verantwortlich, genauso wie für den damit<br />
kausal verbundenen Lernerfolg! Und gerade<br />
am Anfang des Studiums, wo alles noch<br />
neu ist, tut man sich verständlicherweise<br />
besonders schwer, die richtige Liter<strong>at</strong>ur<br />
auszuwählen. Aus diesem Grund haben wir<br />
uns in einer <strong>FV</strong>-Sitzung gleich nach der<br />
Wahl des letzten Semesters dazu entschlossen,<br />
über den Sommer einen vollkommen<br />
überarbeiteten Skripten- und Lehrbuchführer<br />
speziell für Erstsemestrige herauszugeben,<br />
welcher alle relevanten Skripten und<br />
Bücher für alle Fächer des ersten Studienjahrs<br />
klar und übersichtlich darstellt!<br />
Mit diesem Service wollen wir<br />
allen Erstsemestrigem einen möglichst reibungslosen<br />
Einstieg in den neuen Lebensund<br />
Lernabschnitt ermöglichen und hoffen,<br />
unseren Beitrag für einen erfolgreichen<br />
Beginn geleistet zu haben.<br />
Stefan Kaltenbeck
6 04/05<br />
STUDIUM<br />
Nur M<strong>at</strong>urantenjobs nach drei Jahren Bakk?<br />
"Vier Jahre Grundausbildung sind notwendig!"<br />
Im law@graz-Interview mit Martina<br />
Mekisch rechnet der Grazer<br />
Curricula-Kommissionsvorsitzende<br />
Prof. Dr. Markus Steppan vor,<br />
warum vier plus eins mehr ergibt<br />
als drei plus zwei.<br />
Vier Jahre Bakk. und ein Jahr Mag.?<br />
Oder drei Jahre plus zwei Jahre? In<br />
einer gemeinsamen Resolution haben sich<br />
die Vorsitzenden der Curricula-Kommissionen<br />
<strong>Jus</strong> der österreichischen Unis in<br />
die Diskussionen eingeschaltet und einen<br />
Gegenentwurf zum Ministeriumsmodell<br />
Der Hintergrund<br />
Die Diskussion um die Einführung des<br />
Bakkalaure<strong>at</strong>-Studiums für Juristen h<strong>at</strong><br />
für großen Wirbel gesorgt. Die Vorsitzenden<br />
der Curricula-Kommissionen<br />
(CuKo) <strong>Jus</strong> der österreichischen Universitäten<br />
sprachen sich deutlich gegen<br />
ein dreijähriges Bakk.-Studium aus.<br />
Von Richtern und Anwälten sekundiert,<br />
unterstrichen sie, dass dafür bei Juristen<br />
kein Bedarf bestehe; den Bakk.-Absolventen<br />
sei der Zugang zu den klassisch<br />
juristischen Berufen verwehrt.<br />
In einer dazu verabschiedeten<br />
Resolution der Vorsitzenden der CuKos<br />
<strong>Jus</strong> der österreichischen Unis bekennen<br />
sich die Unterzeichner zum Bologna-<br />
Modell (das die dreistufige Unilaufbahn<br />
Bakk.-Mag.-Dr. vorsieht), jedoch<br />
nicht zu der starren dreijährigen Regelung.<br />
Sie bevorzugen ein Vier plus Eins<br />
Modell: in vier Jahren zum Bakk., plus<br />
ein Jahr mehr zum Magister. Dieses<br />
Modell würde dann "wahlweise, wo<br />
dies ausbildungstechnisch sinnvoll<br />
erscheint, eingesetzt werden", so Univ.<br />
Prof. Dr. Markus Steppan, Vorsitzender<br />
der CuKo <strong>Jus</strong> an der Uni Graz.<br />
vorgestellt. Hauptgrund: Dreijährige<br />
Bakk.s werden nicht gebraucht; sie würden<br />
höchstens in der Priv<strong>at</strong>wirtschaft<br />
arbeiten können: auf M<strong>at</strong>urantenjobs.<br />
law@graz: Was war die<br />
Grundidee der CuKo-<br />
Vorsitzenden bei dem<br />
Treffen im Juni?<br />
Univ.-Prof. Dr. Markus<br />
Steppan: Bei diesem<br />
Treffen, bei dem die Vertreter<br />
der Studierenden,<br />
der Anwaltskammer, der<br />
Richter und Notare, der<br />
Arbeiterkammer und der<br />
Hochschulen anwesend<br />
waren, sind wir zu dem<br />
Schluss gekommen, dass<br />
das Bologna-Modell mit der Regelung drei<br />
Jahre Bakkalaure<strong>at</strong> und zwei Jahre Magister,<br />
wie es vom Ministerium vorgesehen<br />
ist, für die Juristen-Ausbildung aus unserer<br />
Sicht nicht sinnvoll ist.<br />
Was ist für Sie der größte Nachteil des<br />
Modells "Drei plus Zwei" ?<br />
Der größte Nachteil wird sein, dass wir<br />
durch dieses Modell<br />
Juristen ausbilden,<br />
die keinerlei Zugang<br />
zu den klassisch<br />
juristischen<br />
Berufen haben werden.<br />
Denn Anwälte,<br />
Notare und Richter lehnen diese "Kurzausbildung"<br />
von drei Jahren strikt ab. Das<br />
bedeutet, dass diese Bakk.-Absolventen<br />
maximal in der Priv<strong>at</strong>wirtschaft, bei Banken<br />
etc., eine Arbeit finden werden. Das<br />
heißt, dass viele ein Magisterstudium<br />
anhängen werden müssen, um ihre Berufschancen<br />
zu wahren. Das wiederum h<strong>at</strong> zur<br />
Folge, dass sie um ein Jahr länger studieren<br />
müssen. Dies h<strong>at</strong> mehrere Nachteile: Zum<br />
einen bedeutet das für die Studenten und<br />
deren Familien erhöhte Kosten, zum anderen<br />
auch mehr Kosten für die Uni, die ja ein<br />
Jahr mehr Ausbildung anbieten muss - und<br />
das bei jedoch gleichem Budget. Das wird<br />
3 ?<br />
Drei Jahre Bakkalaure<strong>at</strong><br />
und zwei Jahre Magister<br />
funktioniert nicht.<br />
zur Folge haben, dass die Qualität sinken<br />
wird.<br />
Was wäre dagegen der Vorteil des Modells<br />
"Vier plus Eins" ?<br />
Die Vertreter der Anwaltskammer, der Notare<br />
und Richter haben sehr klar signalisiert<br />
dass es ihnen egal ist, wie der Titel lauten<br />
mag, ob Bakkalaureus oder Magister. Für<br />
sie ist eine mindestens<br />
vier Jahre dauernde<br />
Grundausbildung<br />
wichtig, und<br />
das scheint auch mir<br />
sinnvoll und notwendig.<br />
Ist das auch der Grund, warum das<br />
Modell "Drei plus Zwei" an anderen<br />
Instituten, wie Anglistik oder Germanistik,<br />
funktioniert?<br />
Genau. Für Germanisten scheint eine dreijährige<br />
Ausbildung kein Problem darzustellen,<br />
da dadurch ihre Arbeitschancen nicht<br />
eingeschränkt werden. Bei den Juristen<br />
jedoch wird dies sehr wohl der Fall sein.
STUDIUM 04/05 7<br />
Sollte das Modell "Drei plus Zwei" wirklich<br />
kommen, wären es dann die klassisch<br />
juristischen Berufe sein, die sich gegen eine<br />
dreijährige Ausbildung bei den Juristen<br />
wehren würden. Dadurch wäre dann den<br />
Bakk. Absolventen nicht mehr der ganze<br />
(juristische) Arbeitsmarkt offen. In der von<br />
uns verabschiedeten Resolution haben wir<br />
festgehalten, dass das Bologna-Modell mit<br />
"Drei plus Zwei" nirgends zwingend vorgeschrieben<br />
wird. Es heißt, es muss ein zwei-<br />
4 !<br />
stufiges Modell sein, also Bakk. und Mag.<br />
Aber es steht nirgendwo, dass diese Verteilung<br />
gerade drei Jahre Bakk. und zwei Jahre<br />
Mag. sein muss. Wir wollen das System<br />
ja auch nicht kippen, wir sind für die europäische<br />
Vereinheitlichung der Studienrichtung,<br />
wir wollen nur die Freiheit haben, zu<br />
wählen zwischen "Drei plus Zwei" und<br />
"Vier plus eins". Denn "Vier plus Eins"<br />
würde auch von<br />
unserer Studienausgangsdauer<br />
nichts ändern.<br />
Aber auch bei<br />
der vierjährigen<br />
Bakk.-Ausbildung wird letztlich der Weg<br />
zum Mag. um ein Jahr verlängert.<br />
Das stimmt, aber der Berufszugang wäre<br />
bereits mit dem Bakkalaure<strong>at</strong> gegeben.<br />
Und das ist für uns das Wichtige. Es wäre<br />
sehr schwierig, einen Studienplan aufzustellen,<br />
der auf drei Jahre ausgelegt ist,<br />
jedoch nicht an seiner Qualität und dem<br />
Basiswissen einspart; vier Jahre Grundausbildung<br />
sind notwendig.<br />
Kann das einjährige Magisterstudium<br />
als eine Art Spezialisierung betrachtet<br />
werden?<br />
Ja genau. Die Idee ist, wir bilden im Bakkalaure<strong>at</strong>studium<br />
den "Universaljuristen"<br />
aus und bieten dann im anschließenden<br />
Magisterstudium den Studenten die Möglichkeit,<br />
sich zu spezialisieren. Das kann<br />
dann zum Beispiel der Zweig "Intern<strong>at</strong>ionales<br />
Recht" sein.<br />
Ist das vergleichbar<br />
mit dem dritten<br />
Abschnitt des jetzigen<br />
Studienplans?<br />
Vergleichbar ja, wobei<br />
der neue Weg sein wird,<br />
dass wir bereits die Praxis<br />
mit dem Studium<br />
verbinden wollen, und<br />
zwar intensiver als es<br />
jetzt gegeben ist. Das<br />
heißt, dass wir mit den<br />
Kammern verhandeln<br />
werden, dass Teile der<br />
Ausbildung, die man zum Beispiel als<br />
Richter oder Anwalt durchlaufen muss, in<br />
diesem einen Jahr schon einfließen können.<br />
Das bedeutet, dass sich nachher die<br />
Anwartschaftszeit verkürzen wird, um<br />
Richter oder Anwalt zu werden.<br />
Sehen Sie die Gefahr, dass es durch die<br />
Einführung des Bakk.-Studiums bald zu<br />
einer zwei<br />
Klassen-Gesellschaft<br />
an der<br />
Uni kommt?<br />
Die Gefahr sehe<br />
ich n<strong>at</strong>ürlich, sie<br />
scheint mir aber<br />
- wenn wir zu diesem "Vier plus Eins"<br />
Modell übergehen können -, wesentlich<br />
gemildert zu sein. Wenn wir drei Jahre<br />
Bakk.. und zwei Jahre Mag. haben, bin ich<br />
vollkommen davon überzeugt, dass de facto<br />
die Bakk.-Absolventen M<strong>at</strong>urantentätigkeiten<br />
in der Priv<strong>at</strong>wirtschaft machen werden<br />
und auch entsprechend bezahlt werden.<br />
Das ist auch das Problem, das die Arbeiterkammer<br />
darin sieht, dass wir sozusagen<br />
Drei-Jahres-Bakk.-Absolventen<br />
würden in der Priv<strong>at</strong>wirtschaft<br />
in M<strong>at</strong>urantenjobs tätig sein.<br />
"Lohn-Dumping" betreiben, indem Akademiker<br />
nicht-akademische Berufe ausführen<br />
und auch dementsprechend bezahlt werden.<br />
Wenn wir jedoch mit "Vier plus Eins"<br />
kommen, wird es eine Übergangsphase<br />
geben, nach der dann der Titel Bakkalaure<strong>at</strong><br />
kein Problem mehr darstellen wird und<br />
allgemein anerkannt wird. Die Qualität der<br />
Ausbildung wird für sich sprechen.<br />
Inwiefern sehen Sie den Doktor noch als<br />
sinnvoll?<br />
Das Doktor<strong>at</strong> sollte eigentlich eine wissenschaftliche<br />
Krönung des Studiums sein.<br />
Man sollte sich das wie eine Pyramide vorstellen;<br />
das Bakkalaure<strong>at</strong> die Basis der<br />
Pyramide, in der Mitte dann der Magister<br />
und dann als Spitze das Doktor<strong>at</strong>. Und es<br />
sollten dann, aus meiner Sicht, auch nicht<br />
mehr allzu viel Studenten das Doktor<strong>at</strong><br />
machen, es sollen sowohl durch das Bakk.<br />
als auch durch den Magister alle möglichen<br />
Zugangsvoraussetzungen für den Arbeitsmarkt<br />
gegeben sein. Der Doktor soll nur<br />
noch für Leute sein, die Interesse und Spaß<br />
an der Wissenschaft haben und sich in<br />
einen speziellen Bereich besonders vertiefen<br />
wollen.<br />
Bakk.st du die Umstellung?<br />
Mag.st du mehr wissen?<br />
Dr.ängen sich Fragen auf?<br />
law@graz wird auch in Zukunft ausführlich<br />
und kompetent über Hintergründe<br />
und Ergebnisse der Bakk./<br />
Mag.-Diskussion berichten.
8 04/05<br />
RECHTSGESCHEHEN<br />
"Pralles Leben"<br />
st<strong>at</strong>t Laienthe<strong>at</strong>er<br />
Dr. Peter Resetarits, Österreichs bekanntester Fernsehjurist<br />
urteilt im law@graz-Interview über deutsche<br />
Gerichtsshows, die österreichische Juristenausbildung<br />
und die Gefahren der Simplifizierung.<br />
Die Fragen stellte Rainer Ehmann.<br />
Im Gespräch mit law@graz berichtet der<br />
ORF-Fernsehjurist Dr. Peter Resetarits<br />
über die Schwierigkeit, Juristendeutsch<br />
zu übersetzen, plädiert für<br />
mehr Kostentransparenz im<br />
Recht und erklärt, warum ihm<br />
deutsche Gerichtsshows wie Hirtenspiele<br />
vorkommen. Der mit 19 Jahren beim ORF<br />
als Moder<strong>at</strong>or eingestiegene "Schaupl<strong>at</strong>z<br />
Gericht"-Erfinder tritt für eine Verfahrensstraffung<br />
und die Einführung von Sammelklagen<br />
ein.<br />
law@graz: "Ohne Maulkorb" war Ihre<br />
erste TV-Moder<strong>at</strong>ion. Wann und wie sind<br />
Sie zum Fernsehen gekommen und war<br />
dies schon immer Ihr Traumziel?<br />
Dr. Peter Resetarits: Ich bin 1979 zum Fernsehen<br />
gekommen, das war damals ein<br />
Moder<strong>at</strong>orentest für die kritische Jugendsendung<br />
"Ohne Maulkorb", und bei diesem<br />
Test habe ich scheinbar ganz gut abgeschnitten.<br />
Zum Fernsehen wollte ich nicht<br />
unbedingt, allerdings durch meine zwei<br />
älteren Brüder Lukas und Willi Resetarits,<br />
die im Musik- bzw. Schauspiel- und Kabaretttbusiness<br />
waren, hab ich mir immer als<br />
junger Bursch gedacht, dass das ja unerfreulich<br />
sei, wenn man zwei berühmte Brüder<br />
h<strong>at</strong> und immer nur als dritter Bruder die<br />
Zuwaage ist und hab schon ein bisserl damit<br />
spekuliert, eventuell auch in dieses Geschäft<br />
zu gehen, wobei Journalismus und Schauspielerei<br />
zwei Optionen waren, die mir<br />
damals gleich interessant erschienen sind.<br />
Ihre Sendungen haben fast immer<br />
einen Rechtsbezug. Haben Sie mit<br />
Ihrem <strong>Jus</strong>-Studium schon vor Ihrem<br />
Beginn beim Rundfunk<br />
gestartet?<br />
Ich habe 1979 <strong>Jus</strong> zu studieren begonnen,<br />
mit 19 Jahren. Nach dem Bundesheer,<br />
gleichzeitig mit dem Beginn des <strong>Jus</strong>-Studiums<br />
habe ich auch begonnen, beim Fernsehen<br />
als Moder<strong>at</strong>or und dann als Gestalter zu<br />
arbeiten. Ich habe während meiner Arbeit,<br />
wo ich mich eigentlich finanziell selbst versorgt<br />
habe, <strong>Jus</strong> studiert, und habe auch die<br />
Gerichtspraxis nach dem Doktor<strong>at</strong> gemacht.<br />
Rainer Ehmann von law@graz<br />
Wo?<br />
In Wien, ich war immer in Wien und habe<br />
immer überlegt, ob man vielleicht etwas<br />
kombinieren könnte. Erst viele Jahre nach<br />
dem Abschluss des Studiums, wo das brach<br />
gelegen ist, ist mir dann die Idee gekommen,<br />
dass man da eventuell die <strong>Jus</strong>tiz zum<br />
Thema machen könnte und die Gerichtsbarkeit.<br />
Wir haben die Sendung "Schaupl<strong>at</strong>z<br />
Gericht" entwickelt, worauf wir stolz sind.<br />
Das war noch lange, bevor diese ganzen<br />
Gerichtsshows in Deutschland entstanden<br />
sind.<br />
Sind aus dieser Motiv<strong>at</strong>ion heraus auch<br />
alle weiteren Sendungen entstanden?<br />
Es ist dann ein Selbstläufer geworden.<br />
Durch "Schaupl<strong>at</strong>z Gericht" bin ich dann<br />
ein bisserl in die Rolle des ORF-Fernsehjuristen<br />
hineingewachsen. Wie man dann für<br />
"Gut ber<strong>at</strong>en Österreich" - wo ich jetzt<br />
immer noch eine Konsumentenschutzrubrik<br />
mache -, oder auch für "Volksanwalt" einen<br />
Moder<strong>at</strong>or bzw. Sendungsverantwortlichen<br />
gesucht h<strong>at</strong>, ist die Wahl dann auf mich<br />
gefallen, weil ich als derjenige bekannt war,<br />
der Gesetze und Paragraphen und deren<br />
Umsetzung in das Fernsehhafte halbwegs<br />
"übersetzen" kann.<br />
Welche Sendung moderieren Sie am<br />
liebsten?<br />
Ich mag alle Sendungen sehr gern, allerdings<br />
habe ich oft den Eindruck dass "Schaupl<strong>at</strong>z<br />
Gericht" besonders gelungen ist.<br />
Diese kommen auch am besten an.<br />
Ja, die kommen sehr gut an, das ist die<br />
Widerspiegelung oder der Versuch einer<br />
Widerspiegelung der juristischen Realität,<br />
wobei es n<strong>at</strong>ürlich schon immer extremere<br />
Fälle sind, wo wir sozusagen den Alltag ein<br />
bisserl ausblenden, aber es ist so quasi das<br />
pralle Leben, das man da oft erlebt.<br />
Finden Sie die Gerichtsshows der deutschen<br />
Sender gut? "Das Jugendgericht",<br />
"Das Familiengericht" oder dergleichen?<br />
Das ist schwierig. Es ist so, dass ich<br />
ursprünglich, wie wir "Schaupl<strong>at</strong>z Gericht"<br />
entwickelt haben, zwei Optionen h<strong>at</strong>ten. Da<br />
man ja im Gerichtssaal nicht drehen durfte,<br />
aus medienrechtlichen Gründen, war die<br />
Überlegung, nimmt man jetzt Schauspieler<br />
her, die einem Gerichtsfälle nachspielen,<br />
oder versucht man, mit echten und >>
RECHTSGESCHEHEN 04/05 9<br />
authentischen Fällen das, was t<strong>at</strong>sächlich<br />
ans Gericht herangetragen wird, aber eben<br />
mit Interviews oder Diskussionen am<br />
Gerichtsgang zu dokumentieren und behilft<br />
sich mit den 10 bis 15 Sekunden, die man<br />
mit der Kamera in den Gerichtsaal hineingehen<br />
darf, um Bilder zu machen, und einen<br />
Kommentartext darüber zu legen.<br />
Wir haben uns gedacht, wir versuchen uns<br />
mit der authentischen Variante, und das war,<br />
glaube ich, keine schlechte Entscheidung.<br />
Ich habe bei der anderen Variante, die jetzt<br />
eben in Gerichtsshows gezeigt wird, immer<br />
das Problem, das mich das immer so an ein<br />
Hirtenspiel erinnert. Dieses Laienthe<strong>at</strong>er -<br />
man h<strong>at</strong> nicht immer die Budgets, um wirkliche<br />
Profis zu engagieren - h<strong>at</strong> für meine<br />
Begriffe dann immer so etwas, wo ich mir<br />
denke, das ist jetzt hart an der Grenze zur<br />
Peinlichkeit.<br />
Meinen sie, dass dies geändert werden<br />
sollte, z. B. das Mediengesetz, dass man<br />
also im Gericht filmen darf?<br />
Ich würde es mir persönlich in einigen Fällen<br />
wünschen, generell glaube ich aber, dass<br />
das dann t<strong>at</strong>sächlich überhand nehmen<br />
könnte, dass dann t<strong>at</strong>sächlich ein geschützter<br />
Raum, der bei Gericht ja doch noch da<br />
ist, zerstört werden<br />
könnte, wenn man<br />
dann t<strong>at</strong>sächlich in<br />
jede beliebige Verhandlung<br />
mit der<br />
Kamera hineingehen könnte. Wir handhaben<br />
das im Wesentlichen schon so, dass wir<br />
immer mit beiden Seiten reden, und wenn<br />
uns wirklich gute Argumente gebracht werden,<br />
warum man von der Berichterst<strong>at</strong>tung<br />
im Fernsehen Abstand nehmen sollte, dann<br />
lassen wir es auch sein. Also sozusagen<br />
einen generellen Freibrief für Fernsehkameras<br />
in Gerichtssälen, Aufnahmen zu machen<br />
und das dann zu senden, hielte ich justizpolitisch<br />
nicht für wünschenswert.<br />
Wo sehen sie die größten Schwierigkeiten,<br />
den Leuten das Recht zu vermitteln,<br />
und was ist die Rolle der Juristen in unserer<br />
Gesellschaft?<br />
Es ist t<strong>at</strong>sächlich oft so, dass es schwierig<br />
ist, das Juristendeutsch in ein allgemeinverständliches<br />
Deutsch zu übersetzen. "Vergleich"<br />
ist beispielsweise ein Wort, wo viele<br />
Leute sich überlegen, Vergleich, das ist also<br />
Dr. Peter Resetarits<br />
ein Vergleich, wo Bananen billiger sind,<br />
beim BILLA oder beim SPAR. Aber dass<br />
ein Vergleich auch<br />
ein Kompromiss<br />
ist, da tut sich der<br />
eine oder der andere<br />
schwer. Es gibt<br />
das auch im Schadeners<strong>at</strong>zrecht: Bei Verhandlungen<br />
habe ich oft den Eindruck, dass<br />
irgendwann das Ganze sich verselbständigt<br />
und die Parteien eigentlich Null-Ahnung<br />
mehr haben,<br />
"Deutsche Gerichtsshows erinnern<br />
mich an ein Hirtenspiel"<br />
worüber da<br />
jetzt gerade<br />
geredet wird<br />
und welche<br />
Summen das<br />
jetzt sind, um die herumverhandelt wird. Ich<br />
merke es auch immer beim Kommentartextschreiben.<br />
Das ist das, worauf wir bei<br />
"Schaupl<strong>at</strong>z Gericht" großen Wert legen.<br />
Wenn wir unseren Kommentartext verfassen,<br />
gibt es eine erste Version, dann spielen<br />
wir das jemandem vor. Die meisten Leute<br />
kennen sich dabei noch nicht aus, und dann<br />
machen wir noch einen "Simplifizierungsdurchgang".<br />
Wir überlegen uns synonyme<br />
Begriffe bzw. Vereinfachungen. Simplifizieren,<br />
das ist dann oft wirklich eine haarscharfe<br />
Gr<strong>at</strong>wanderung an der Unrichtigkeit, wo<br />
man immer sehr viel Gehirnschmalz verwenden<br />
muss, dass man gerade noch richtig<br />
und korrekt bleibt, aber trotzdem das allgemein<br />
Verständliche wahrt. Wir nehmen uns<br />
da immer einen älteren Menschen vor, dem<br />
wir das erklären wollen, und dann gibt es<br />
meistens einen dritten und vierten Durchgang,<br />
bis wir dann endlich soweit sind, dass<br />
man die Sprachaufnahmen machen kann<br />
und das ganze aufgezeichnet werden kann.<br />
Und das ist, glaube ich, das große Problem<br />
bei der Juristerei.<br />
Ein zweites Problem das den<br />
Rechtsuchenden immer wieder widerfährt,<br />
wo man auf der Universität, glaube ich,<br />
auch nie wirklich etwas Relevantes in Vorlesungen<br />
dazu hört, das ist: Was kostet mich<br />
mein Recht eigentlich? Das ist immer die<br />
große Unbekannte. Jeder sagt am Beginn<br />
des Interviews: "I straf jo nie an bei Gericht,<br />
Herr Doktor, das ist jo des erste Mal!" Dann<br />
geht man halt zu einem Rechtsanwalt. Beim<br />
Rechtsanwalt ist man beeindruckt vom tollen<br />
Entrée und von der vielleicht feschen<br />
Sekretärin, und man traut sich nicht wirklich<br />
fragen, was es kostet. Oft erleben wir das<br />
bittere Erwachen, wenn die Menschen nach<br />
drei oder vier Jahren, in denen der Anwalt<br />
immer gesagt h<strong>at</strong>: "Na, des wird schon", ein<br />
paar Vorschüsse bezahlt haben und dann<br />
nicht verstehen, was dann wirklich an Rechnungen<br />
zusammenkommt. Das kommt<br />
daher, weil<br />
sozusagen die<br />
Transparenz<br />
nicht wirklich<br />
gewährleistet<br />
ist. Da würde<br />
ich mir oft wünschen, dass der Richter vielleicht<br />
einmal sagen würde: "Passen's auf!<br />
Streitwert haben wir die Summe X, ½ Stunde<br />
werden wir da verhandeln in der Komplettbesetzung,<br />
plus das Gutachten, das<br />
noch €1.200 kosten wird, die ...<br />
"Die Simplifizierung ist eine<br />
haarscharfe Gr<strong>at</strong>wanderung<br />
an der Unrichtigkeit"<br />
Fortsetzung auf S. 10 oben.
10 04/05<br />
RECHTSGESCHEHEN<br />
Fortsetzung von S. 9 ... halbe Stunde wird dem<br />
Verlierer €2.350 kosten; nur, dass ich es einmal<br />
gesagt habe." Ich wünsche mir mehr<br />
Transparenz, was die<br />
Kosten des Rechts<br />
betrifft. Das ist immer<br />
so ein Graubereich,<br />
wo die Leute sich<br />
genieren zu fragen und wo zum Teil von<br />
Seiten der Anwälte recht anständige Summen<br />
verlangt werden, die im Nachhinein<br />
nicht nachvollziehbar sind.<br />
Wie würden Sie das Niveau der Ausbildung<br />
an juridischen Fakultäten einstufen,<br />
wenn Sie an praxisbezogenes Lernen<br />
denken?<br />
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wenige<br />
junge Juristen in letzter Zeit kennen gelernt<br />
habe. Erstaunt bin ich schon immer wieder,<br />
wenn ich in Anwaltskanzleien mit Konzipienten<br />
drehe oder mit jungen Richtern, wie<br />
hoch das Niveau im Vergleich zu dem ist,<br />
was zu meiner Zeit, bei mir - der ich kein<br />
überragender Jurist war - gestiegen ist. So<br />
habe ich den Eindruck, dass die Studienbedingungen<br />
und das, was man leisten muss,<br />
durchaus strenger<br />
geworden sind in den<br />
letzten 20 bis 25 Jahren.<br />
"Das Recht ist nicht<br />
immer gerecht."<br />
Wo denken Sie,<br />
dass das österreichische<br />
Recht am<br />
meisten einer Reform<br />
bedarf, in welchem<br />
Bereich?<br />
Ich glaube, es gibt<br />
die verschiedensten Bereiche, ich kann jetzt<br />
nicht wirklich einen großen Block festmachen.<br />
Ich denke mir, dass es in der ZPO einfach<br />
Anpassungsbedarf gäbe in verschiedensten<br />
Bereichen, die ich jetzt als Konsumentenschützer<br />
wichtig fände. Beispielswei-se,<br />
dass man Instrumentarien schafft für<br />
Sammelklagen. Ich glaube, dass im computerisierten<br />
Zeitalter, wie wir das jetzt haben,<br />
insgesamt gesehen auch die Prozesse zum<br />
Teil unfassbar lange dauern. Ich würde es<br />
durchaus in Ordnung finden, was der Minister<br />
Böhmdorfer gefordert h<strong>at</strong>, dass Zivilverfahren<br />
möglichst in einem Jahr erledigt<br />
sein sollten.<br />
Finden Sie, ist das<br />
Recht immer gerecht?<br />
Nein, es ist so, wie es<br />
kluge, alte Richter immer wieder sagen,<br />
wenn sich die Parteien über ein Urteil aufregen,<br />
Der Richter deutet zum Himmel und<br />
sagt "Schaun's: Gerechtigkeit kriegen's da<br />
oben, von mir kriegen's a Urteil." Und das<br />
erlebe ich auch sehr oft bei Leuten, die zum<br />
Volksanwalt gehen oder sich in der Volksanwaltschaft<br />
beschweren. Da gibt es Leute,<br />
die wahrscheinlich wirkliche Querulanten<br />
sind, wo ich mich oft frage, wieso der so<br />
geworden ist.<br />
Ich habe oft den Eindruck, dem ist<br />
t<strong>at</strong>sächlich vor 15 Jahren einmal grobes<br />
Unrecht widerfahren, der h<strong>at</strong> aber nie die<br />
Frustr<strong>at</strong>ionstoleranz aufgebracht, das jetzt<br />
einfach hinzunehmen, weil es einfach richterliche<br />
Beweiswürdigung war. Glaub ich<br />
dem oder glaub ich dem, und der Richter h<strong>at</strong><br />
mangels anderer Beweisgrundlagen dem<br />
Anderen geglaubt. Das<br />
mag vielleicht nicht ganz<br />
richtig gewesen sein. Und<br />
da gibt es wirklich Leute,<br />
die das nicht verkraftet<br />
haben und einfach zu streiten<br />
anfangen, zum Streithansl<br />
werden, die Arbeit<br />
verlieren, die Frau lasst<br />
sich scheiden, und irgendwann<br />
entwickelt der den<br />
Tunnelblick. Er sieht<br />
irgendwie nur mehr die große Mafia aus<br />
Gericht und Landesregierung und Bürgermeister<br />
und Be-zirkshauptmann, die alle nur<br />
mehr gegen ihn sind und ihn sozusagen vernichten<br />
wollen, und er nicht "obakrallt" von<br />
dem depperten Wegerecht, über das seit 17<br />
Jahren gestritten wird, weil er nicht will,<br />
dass der da mit seinen Pferden darüber reitet.<br />
Das darf nicht sein!<br />
Danke für das Interview.<br />
Mitschnitt: Otto Friedl<br />
Abschrift: Johanna Ehmann<br />
Ein<br />
"jenseitiges"<br />
Gewinnspiel<br />
Zum Start des steirischen<br />
Mystery-Thrillers "Jenseits"<br />
gibt es Kinokarten und<br />
T-Shirts zu gewinnen<br />
Der Mystery-Thriller "Jenseits" der<br />
jungen Grazer Filmgruppe LOOM<br />
rankt sich um einen alten Mythos, der<br />
noch 300 Jahre später seine Auswirkungen<br />
auf die Suche eines jungen Mannes<br />
nach seiner verschwundenen Liebe zeigt.<br />
Der durch die Cine Styria, die<br />
Stadt Graz und das Landesjugendrefer<strong>at</strong><br />
Steiermark geförderte zweistündige<br />
Low-Budget-Nachwuchsfilm wurde an<br />
insgesamt 74 Drehtagen und 30 verschiedenen<br />
Motiven in Graz und der<br />
Steiermark abgedreht. Bei diesem Kraftakt<br />
- insgesamt etwa 15.000 Arbeitsstunden<br />
- arbeiteten sowohl die junge Crew<br />
als auch sämtliche Darsteller komplett<br />
ohne Gage. Neben zahlreichen Nachwuchstalenten<br />
sind in Nebenrollen auch<br />
die bekannten Kabarettisten Andreas<br />
Vitásek, Reinhard Nowak und Thomas<br />
Stipsits zu sehen.<br />
Anlässlich des geplanten Kinostarts<br />
im Jänner 2006 verlost LOOM<br />
drei T-Shirts und 2x2 Karten für die<br />
Premiere.<br />
Die Gewinnfrage lautet: Welche<br />
Rolle spielt Andreas Vitásek in<br />
"Jenseits"?<br />
Hinweise befinden sich auf der<br />
Filmhomepage unter www.jenseits.<strong>at</strong>,<br />
wo auch der offizielle Trailer heruntergeladen<br />
werden kann. Schickt eure Antwort<br />
mit Name und Adresse bis zum 15.<br />
Dezember 2005 per e-Mail an<br />
gewinnspiel@loom.<strong>at</strong>.<br />
Wir sehen uns im Kino!<br />
(Advertorial)<br />
Mitarbeiter von law@graz und LOOM können am Gewinnspiel nicht<br />
teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
INTERNATIONAL<br />
04/05 11<br />
Als ich mich für ein<br />
Erasmus-Semester in<br />
Paris bewarb, begann es sich<br />
schon vage abzuzeichnen,<br />
wurde immer wahrscheinlicher<br />
und bald stand es fest:<br />
Ich würde meine Diplomarbeit<br />
nicht in Graz schreiben,<br />
sondern in der Stadt an der<br />
Seine. Ohnehin frankophil<br />
veranlagt, h<strong>at</strong>te ich mir eine<br />
rechtsvergleichende Arbeit<br />
zum Demonstr<strong>at</strong>ions- und<br />
Versammlungsrecht vorgenommen.<br />
Demonstriert man<br />
hierzulande anders als in<br />
Frankreich? Diese und<br />
andere Fragen galt es letztlich<br />
zu beantworten. Davor<br />
jedoch war noch viel zu tun.<br />
Der erste Weg vor dem Verfassen<br />
einer Diplomarbeit -<br />
freilich nach Betreuer-Gesprächen, Themen-<br />
Abfrage und -Fixierung und anderen organis<strong>at</strong>orischen<br />
Wegen - führt wohl jede/n Studierende/n<br />
in die Rewi-Bibliothek. In dem<br />
Bewusstsein, dass ich unsere schöne,<br />
umfangreiche und übersichtliche Bibliothek<br />
während des Schreibens<br />
nicht würde nutzen können,<br />
kopierte ich, was<br />
das Zeug hielt - alles,<br />
was mir zum Thema<br />
unterkam. Gut, würde<br />
man meinen… schlecht, wenn man den ganzen<br />
Papierkram am Ende nach Paris schleppen<br />
darf! Aber, was tut man nicht alles! Auch<br />
einige einschlägige Bücher h<strong>at</strong>te ich im<br />
Gepäck, juristische Wörterbücher und den<br />
festen Vors<strong>at</strong>z, vor Ort nach französischem<br />
M<strong>at</strong>erial zu fahnden.<br />
Recherchen in Paris<br />
Die "Université Paris X - Nanterre" ist die<br />
zweitgrößte Uni Frankreichs - und auch wir<br />
Juristen sind dort alles andere als Raritäten.<br />
Das LV-Angebot ist daher auch entsprechend<br />
umfangreich, für jeden ist etwas<br />
dabei. Zwar müsste man gemäß den Erasmus-Spielregeln<br />
keine Prüfungen ablegen,<br />
Rechtsvergleichung<br />
à la française<br />
In Frankreich ist die<br />
Mitschrift die heilige<br />
Schrift jeden Hörers.<br />
Mag. Ulrike Hafner<br />
Eine Diplomarbeit in<br />
Frankreich? Warum<br />
nicht, besonders wenn<br />
es um das Demonstr<strong>at</strong>ionsrecht<br />
geht. Doch<br />
rechtsvergleichend zu<br />
arbeiten, ist eine große<br />
Herausforderung.<br />
wenn man nachweislich an einer wissenschaftlichen<br />
Arbeit schreibt, jedoch wollte<br />
ich mir den regen Betrieb an der Uni und die<br />
Chance auf einen authentischen Einblick ins<br />
französische Recht nicht entgehen lassen.<br />
Somit besuchte ich einen Sprachkurs und<br />
drei juristische Kurse -<br />
mit Begeisterung, sei<br />
angemerkt. Eine einschlägige<br />
LV für meine<br />
Diplomarbeit ließ sich<br />
leider nicht finden -<br />
zwar absolvierte ich einen Grundrechte-<br />
Kurs, jedoch wurde gerade die Versammlungsfreiheit<br />
dort nicht behandelt. Dennoch<br />
nahm ich aus diesem Kurs einiges mit, was<br />
den grundsätzlichen Zugang der Franzosen<br />
zu Grundrechten angeht.<br />
Für konkrete Forschungstätigkeit<br />
stand mir schließlich die dortige Bibliothek<br />
zur Verfügung. Dazu sollte erwähnt werden,<br />
dass man in Frankreich nicht wie bei uns<br />
nach Büchern lernt - die Mitschrift ist die<br />
"heilige Schrift" eines jeden Hörers. Auch<br />
bei fehlender Anwesenheitspflicht sind französische<br />
Kollegen stets bedacht darauf, bloß<br />
ja kein Wort zu versäumen, Mitschriften<br />
werden wie selbstverständlich kreuz und<br />
quer kopiert - was Monsieur X oder Madame<br />
Y (auf Titel wird angenehmerweise<br />
galant verzichtet) sagen, das<br />
gilt. Das dafür jedoch dann ganz<br />
genau! Auf Grund dieser Gepflogenheit<br />
ist die Bibliothek eher ein<br />
mit Büchern schick dekorierter<br />
Ort, an dem es sich gut lernen lässt<br />
- nicht aus der Deko, sondern aus<br />
den Mitschriften, versteht sich.<br />
Will man nun - so wie ich - die<br />
Bibliothek ihrem ursprünglichen<br />
Zweck zuführen und einschlägig<br />
recherchieren, so befindet man<br />
sich nicht selten auf verlorenem<br />
Posten. Via D<strong>at</strong>enbank Bücher zu<br />
finden, erwies sich als mühsam<br />
und wenig zielführend. Wesentlich<br />
effektiver ist es da schon,<br />
Regal für Regal zu durchforsten -<br />
auf der Suche nach… ja wonach<br />
eigentlich?<br />
Das Schwierige an der<br />
Rechtsvergleichung beginnt da, wo man das<br />
österreichische Recht verlässt. Was tun,<br />
wenn man in französischen Lehrbüchern die<br />
Demonstr<strong>at</strong>ionsfreiheit kläglich vermisst?<br />
Gibt es sie überhaupt? Fällt sie nur bei uns<br />
wie selbstverständlich unter die Versammlungsfreiheit?<br />
Was tun, wenn man nach<br />
einem Vermummungsverbot sucht, das in<br />
Frankreich nicht existiert? Es steht ja nirgends,<br />
dass es derlei eben gerade nicht gibt.<br />
Nach wie vielen durchforsteten Werken darf<br />
man frech behaupten, in Frankreich existiere<br />
so etwas nicht? Drei? Zehn? 40??<br />
Rechtsvergleichung und Pain au chocol<strong>at</strong><br />
Trotz aller Mühseligkeiten, denen man -<br />
nicht zuletzt auch wegen oftmals heillos<br />
veralteter Liter<strong>at</strong>urbestände - gegenübersteht:<br />
Nach fremdem Recht im Land selbst<br />
zu recherchieren ist und bleibt die wohl beste<br />
Methode. Niemals h<strong>at</strong> man zu Hause eine<br />
Bibliothek mit einer solchen Auswahl an<br />
fremdem Recht, Buchläden, in denen man<br />
ganz einfach aktuelle Werke erwerben kann<br />
(gemütlich zwischen Stadtbummel, Café<br />
crème und einem frischen Pain au chocol<strong>at</strong>),<br />
französische Profs, an die man sich wenden<br />
kann und ein ... Fortsetzung auf S. 13 unten.
12 04/05<br />
INTERNATIONAL<br />
Mit ILEC intern<strong>at</strong>ional zum Erfolg<br />
Uni Cambridge und TransLegal führen weltweit<br />
anerkannten Englischtest für Juristen ein<br />
Cambridge ESOL (English for Speakers<br />
of Other Languages), eine Abteilung<br />
der Universität Cambridge, und TransLegal<br />
kündigen die Einführung des ersten intern<strong>at</strong>ional<br />
anerkannten Tests für juristisches<br />
Englisch für das Frühjahr 2006 an.<br />
Die Prüfung mit dem Namen Intern<strong>at</strong>ional<br />
Legal English Certific<strong>at</strong>e (ILEC)<br />
wird zunächst in zwölf Ländern Europas<br />
angeboten. Es wird jedoch erwartet, dass sie<br />
letztlich weltweit abgelegt werden kann.<br />
Mit Qualitätsnachweis zum Erfolg<br />
Die ILEC-Prüfung konnte bereits die Anerkennung<br />
führender Juristenverbände, wie<br />
zum Beispiel der European Young Bar Associ<strong>at</strong>ion,<br />
der European Company Lawyers<br />
Associ<strong>at</strong>ion, der European Law Students'<br />
Associ<strong>at</strong>ion und der Intern<strong>at</strong>ional Associ<strong>at</strong>ion<br />
of Young Lawyers, gewinnen. Die Prüfung,<br />
die in autorisierten Cambridge ESOL-<br />
Prüfungszentren durchgeführt wird, dauert<br />
etwa vier Stunden und deckt alle vier<br />
Anwendungsbereiche der Sprache ab:<br />
Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen.<br />
Michael Lindner, Präsident von<br />
TransLegal und US-amerikanischer Jurist,<br />
bestätigt die Bedeutung eines derartigen<br />
Sprachtests: "Immer mehr Arbeitgeber in<br />
den rechtsber<strong>at</strong>enden Berufen verlangen von<br />
Bewerbern fortgeschrittene Englischkenntnisse.<br />
Englisch ist die Lingua Franca des<br />
Rechts." Nur gab es bisher keinen allgemein<br />
anerkannten rechtsspezifischen Sprachtest -<br />
eine Lücke, die ILEC nun behebt. Michael<br />
Lindner bestätigt: "Arbeitgeber im juristischen<br />
Bereich können nun leicht überprüfen,<br />
ob ein Bewerber über die nötigen Englischkenntnisse<br />
verfügt." Darüber hinaus wird<br />
ILEC als Cambridge ESOL-Test von vielen<br />
großen Unternehmen, Universitäten und<br />
Berufsverbänden anerkannt. Das macht<br />
ILEC zu einem wichtigen Schritt auf der<br />
Karriereleiter für jene, die intern<strong>at</strong>ional tätig<br />
sein wollen.<br />
(Advertorial)<br />
Fragen zu ILEC?<br />
Cambridge ILEC<br />
University Represent<strong>at</strong>ive:<br />
M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />
President, ELSA Graz<br />
president@elsa-graz.org
INTERNATIONAL 04/05 13<br />
Der Eintritt an die Universität erfolgt in<br />
Spanien nach dem Bachiller<strong>at</strong>o, so<br />
etwas wie die österreichische M<strong>at</strong>ura oder<br />
die englischen A-levels, und dem Examen de<br />
Selectividad, eine Art von Eignungsprüfung<br />
zum Zugang zur Universität. Entscheidend<br />
für die Zulassung zum gewählten Fach an der<br />
gewünschten Uni ist die Nota Final, eine<br />
Endnote, die zusammen aus den Durchschnittsnoten<br />
des zweijährigen Bachiller<strong>at</strong>os<br />
und aus dem Prüfungsergebnis der Selectividad<br />
gerechnet wird. Diese Endnote ist für<br />
bestimmte Studiengänge von erheblicher<br />
Bedeutung, denn viele Fachbereiche haben<br />
einen Numerus Clausus eingeführt. Diese<br />
universitätsinternen Zulassungsbeschränkungen<br />
können sich von Jahr zu Jahr ändern und<br />
die verlangte Endnote für ein bestimmtes<br />
Fach kann auch von Uni zu Uni stark variieren.<br />
<strong>Jus</strong> als Notlösung<br />
Wer das Studium der Rechtswissenschaft,<br />
Derecho auf Spanisch, aufnehmen möchte,<br />
muss sich aber keine große Sorgen machen.<br />
Um einen Studienpl<strong>at</strong>z an einer juristischen<br />
Fakultät zu bekommen, reicht in der Regel<br />
eine 5, welche auf einer Skala von 0 bis 10<br />
das Bestehensminimum darstellt. Demzufolge<br />
wird der Jurastudent in Spanien, anders<br />
als in vielen anderen Ländern, nicht sehr<br />
hoch bewertet. Die Konsequenz ist klar: Es<br />
gibt viele Studierende der Rechtswissenschaften,<br />
es gibt aber dann nicht so viele, die<br />
das Studium abschließen; eine ganze Menge,<br />
weil sie es nie mochten, und schließlich sehr<br />
<strong>Jus</strong> in Spanien<br />
Gonzalo Jorro, B.A.<br />
Mehr als Sonne und Sangria: Spanien<br />
bietet auch eine fundierte<br />
juristische Ausbildung.<br />
wenige, die nach dem Abschluss wirklich als<br />
Juristen arbeiten. Jedem spanischen Jurastudenten<br />
ist folgender Witz bekannt: "Was sagt<br />
ein Ingenieur einem Diplom-Rechtswissenschaftler?<br />
Einen Kaffe bitte!". Trotzdem sind<br />
wir viele, die sich, aus welchem Grund auch<br />
immer, für das Jurastudium entscheiden.<br />
Studieren mit königlichem Dekret<br />
Jeder anerkannte Studienabschluss wird in<br />
Spanien zentral vom Sta<strong>at</strong> geregelt. Der<br />
Real Decreto 1424/1990 de 26 de Octubre<br />
über den offiziellen akademischen<br />
Abschluss "Diplom Rechtswissenschaften"<br />
normiert die Grundlagen der Studiendauer<br />
und des Studienaufbaus, an den sich jede<br />
Hochschule halten muss, die den Studiengang<br />
anbieten möchte. Die Unis haben also<br />
eine begrenzte Entscheidungsfreiheit über<br />
das Studienprogramm, den Lehrstoff und<br />
die Methoden, von der sie aber stark<br />
Gebrauch machen, um ihre angebotenen<br />
Studiengänge <strong>at</strong>traktiver zu machen. So<br />
finden wir Unis, die ein vierjähriges Jurastudium<br />
anbieten, obwohl an den meisten<br />
die Studiendauer 5 Jahre ist. Manche teilen<br />
das Schuljahr in zwei Semester, andere<br />
haben mehr Angebot an Fremdsprachen<br />
oder an Seminaren und andere, und das<br />
scheint jetzt in Spanien voll in zu sein, bieten<br />
einen kombinierten Doppelabschluss in<br />
Jura und einem anderen Fach, wie Wiwi,<br />
Betriebswirtschaft, Journalismus, Marketing,<br />
Sprachwissenschaft usw. an. Dennoch,<br />
mit den wesentlichen Fächern, wie<br />
Verfassungs-, Zivil-, Straf-, Verwaltungsund<br />
Verfahrensrecht, muss sich jeder Jurastudent<br />
beschäftigen, egal an welcher Uni<br />
er studiert. Bemerkenswert und erstaunlich<br />
ist vielleicht die T<strong>at</strong>sache, dass das Europarecht<br />
sich nicht auf der Liste der auf jeden<br />
Fall anzubietenden Vorlesungen befindet,<br />
und so ist es im Studienprogramm der größten<br />
Universität Spaniens nicht zu finden.<br />
Für jedes Fach des Studienprogramms<br />
muss man in der Regel eine Klausur<br />
schreiben oder eine mündliche Prüfung<br />
machen. Sobald man all diese Klausuren<br />
oder Prüfungen bestanden h<strong>at</strong>, h<strong>at</strong> man<br />
auch das Jurastudium abgeschlossen.<br />
Anders als in anderen Ländern, muss der<br />
spanische Jurastudent keine Diplomarbeit<br />
schreiben oder kein Sta<strong>at</strong>sexamen ablegen.<br />
Der Eintritt in die Berufpraxis ist<br />
in der Theorie auch nicht viel schwerer. Um<br />
als Rechtsanwalt tätig zu werden, muss der<br />
Diplom-Rechtswissenschaftler sich einfach<br />
bei der regionalen Rechtsanwaltskammer<br />
anmelden - was nicht mehr kostet als die<br />
Einzahlung von ca. 900 Euro. In der T<strong>at</strong><br />
muss dennoch derjenige, der Abogado werden<br />
möchte, in der Regel ein paar Jahre<br />
unbezahlte Praktika machen, um sich in<br />
den Beruf einlernen zu lassen.<br />
Fortsetzung von S. 11 unten. ... Umfeld, in dem<br />
man sich zumindest ein klein wenig in die<br />
Seele der Gallier einfühlen kann. Zu den<br />
fachlichen Erkenntnissen, die ich in dieser<br />
Zeit gewonnen habe, zählt beispielsweise<br />
die T<strong>at</strong>sache, dass die französische Rechtsordnung<br />
über keinen eigenen Grundrechtek<strong>at</strong>alog,<br />
also über kein Pendant zu unserem<br />
StGG, verfügt. Zudem ist die Versammlungsfreiheit<br />
dort nicht ausdrücklich verfassungsrechtlich<br />
gewährleistet. Sie erreicht<br />
jedoch durch die Rechtsprechung des Conseil<br />
constitutionnel (oberstes Vf-Gericht) und<br />
die Heranziehung anderer Grundrechte eine<br />
quasi-verfassungsrechtliche Stellung. Interessant<br />
ist auch, dass es in Frankreich keine<br />
Entsprechung zu unserer Individualbeschwerde<br />
an den VfGH gibt. Wird zB eine<br />
Demonstr<strong>at</strong>ion unrechtmäßigerweise untersagt,<br />
kommt daher dem obersten Vw-<br />
Gericht (Conseil d'Ét<strong>at</strong>) der Grundrechtsschutz<br />
zu. Wird ein Behördenorgan zudem<br />
handgreiflich, so ist zur Entscheidung die<br />
ordentliche Gerichtsbarkeit berufen und<br />
nicht, wie bei uns, ein UVS.<br />
Den Feinschliff habe ich meiner<br />
Arbeit schließlich in Graz verpasst. Ich<br />
kann rechtsvergleichende Arbeiten im<br />
Ausland all jenen empfehlen, die ein bisschen<br />
über den österreichischen Tellerrand<br />
hinausblicken möchten, die Freude<br />
daran finden, die Herausforderungen<br />
einer Fremdsprache auf sich zu nehmen<br />
und offen sind für Wissen, das sich nicht<br />
in den tiefen Weiten der Rewi-Bibliothek<br />
findet. Viel Spaß und Bon courage!
14 04/05<br />
RECHT & GESELLSCHAFT<br />
Confessions of a "Packaholic"!<br />
Böse Zungen des anderen Geschlechts<br />
behaupten, wenn wir verreisen, nehmen<br />
wir den gesamten Haushalt mit.<br />
Ursprünglich wollte ich das widerlegen,<br />
aber als Vielreisende wurde ich eines Besseren<br />
belehrt. Und gerade bei unserem<br />
Studium sollte man doch bei der Wahrheit<br />
bleiben. Meine armen Schultern und<br />
Arme und mein Kreuz….kurz: mein ganzer<br />
Körper kann ein Lied davon singen,<br />
wie lang doch der Weg von G<strong>at</strong>e 1 nach<br />
G<strong>at</strong>e 22 sein kann, wenn man sich beladen<br />
wie ein Koffer- und Taschenverkäufer<br />
dorthin schleppt. Von der unerklärlichen<br />
Gewichtszunahme des Reisegepäcks pro<br />
Meter ganz zu schweigen.<br />
Gute Gründe für großes Gepäck<br />
Aber es h<strong>at</strong> seinen guten Grund, weshalb<br />
wir soviel packen. Unabhängig davon, ob<br />
wir zwei Tage oder ein Mon<strong>at</strong> unterwegs<br />
sind, und unabhängig davon, ob wir nach<br />
Unterfeuchtenbach fahren oder über den<br />
grossen Teich fliegen, wir brauchen eine<br />
gewisse Grundausst<strong>at</strong>tung, die immer<br />
dabei sein muss.<br />
Wie zb Make-up.<br />
Etwas, was Männer<br />
(die meisten<br />
zumindest) nicht<br />
brauchen. Wir<br />
MAG. SUSI KIRCHNER<br />
verzichten bereits auf das berühmte Suitcase,<br />
weil das von Männern entworfene<br />
Ding viel zu schwer und unhandlich ist,<br />
also sind wir gezwungen, das gesamte<br />
Make-up sowie die nötigen Utensilien,<br />
um selbiges wieder zu entfernen, in den<br />
Koffer zu stopfen. Des Weiteren gehören<br />
wir zu dem Typ Mensch, der gerne mit<br />
sauberer Wäsche, insbesondere Unterwäsche<br />
herumläuft. Während wir also für<br />
jeden Tag neu Unterwäsche mithaben,<br />
Oder: Wie lange kann eine Single-Badehose allein überleben? Und<br />
weiter: Hätte die Menschheit ohne das weibliche Pack-Gen so lange<br />
bestehen können?<br />
genügt dem männlichen Geschlecht oft<br />
eine einzige Unterhose (diejenigen, die<br />
sich hier angesprochen fühlen: Ja, das<br />
könnte der Grund für ein Singledasein<br />
sein!). Doch man muss sich auch die Vorteile<br />
vor<br />
Augen halten:<br />
Zwei Wochen<br />
mit ein und<br />
derselben Unterhose<br />
sind<br />
zum einen wenig Pl<strong>at</strong>z verbrauchend und<br />
zum anderen h<strong>at</strong> es den Vorteil, dass man<br />
im Flieger beim Rückflug<br />
genügend Pl<strong>at</strong>z h<strong>at</strong>. Jeder Sitznachbar<br />
sitzt lieber auf der Tragfläche als<br />
neben solch einer Stinkbombe!<br />
Darüber hinaus achten wir auch<br />
sehr auf unseren Körper, sprich, diverse<br />
Pflegecremes, Haarshampoos, Conditioner,<br />
Nagellack (und Entferner) gehören<br />
zur Grundausst<strong>at</strong>tung. Auch Parfums und<br />
Deos fehlen nicht - hier eine kleine Klarstellung<br />
für die Männerwelt: Schweißgeruch<br />
ist nicht sexy, cool oder ein Zeichen<br />
von besonderer Männlichkeit. Der einzige<br />
Frauen brauchen eine gewisse<br />
Grundausst<strong>at</strong>tung, die immer<br />
dabei sein muss.<br />
Mitdenken für den Liebsten<br />
Mann, bei<br />
dem Schweißperlen<br />
sexy<br />
aussehen, ist<br />
der Cokeman!<br />
N<strong>at</strong>ürlich denken wir auch für unsere<br />
Liebsten mit: eine extra großen Tube Sonnencreme,<br />
inklusive der Erinnerung<br />
mehrmals täglich: "Sch<strong>at</strong>z, schmier dich<br />
ein!". Jede von uns weiß, wie mühsam es<br />
ist, sich ständig anhören zu müssen, wie<br />
sehr sie doch unter dem Sonnenbrand leiden.<br />
Und wir sind es auch, die brav ein<br />
Strandtuch mitnehmen, auf dem wir dann<br />
Wir packen immer für<br />
unsere Liebsten mit: von der<br />
Sonnencreme zum Verbandszeug.<br />
meist mit einer Pohälfte sitzen, weil der<br />
übrige Pl<strong>at</strong>z mit 70 Kilo lebendem<br />
Fleisch, sprich, unserem Freund belegt<br />
ist! Und unabhängig davon, ob wir mit<br />
Kindern oder unseren Freunden unterwegs<br />
sind (wobei<br />
im Übrigen<br />
der Unterschied<br />
oft nicht allzu<br />
groß ist), denken<br />
wir immer an<br />
genügend Medikamente und Verbandszeug.<br />
Wir kennen unsere Jungs gut genug,<br />
um zu wissen, dass sie sich wegen ihrer<br />
handwerklichen Geschicklichkeit à la Tim<br />
Taylor immer wieder mal verletzen.<br />
Und da die meisten von ihnen<br />
kein Blut sehen können (ein weiterer<br />
Grund, weshalb wir Kinder bekommen<br />
und nicht sie), sind wir es, die sie vorm<br />
hilflosen Verbluten retten.<br />
Das Pack-Gen<br />
Während man(n) also mit dem, was er<br />
anh<strong>at</strong>, und einer einsamen Badehose reist,<br />
haben wir die Grundausst<strong>at</strong>tung (wie<br />
gesagt auch für unsere Liebsten) sowie<br />
diverse Kleider mit dazupassenden Stökkelschuhe<br />
- outfits, die Männer nicht mitnehmen<br />
müssen. Und mal ehrlich: Flugtickets<br />
kosten ein Vermögen - weshalb also<br />
nicht das Gewichtslimit voll ausnützen?!<br />
Fazit: Wir haben nun mal ein<br />
"genus packus", und das ist gut so.<br />
Man(n) sollte sich darüber also beim<br />
nächsten Urlaub eher freuen, weil es ja<br />
auch für ihn von Nutzen ist.<br />
Von der Rückkehr einer Reise<br />
nach ausgiebigem Shoppen, ähm, ‚heftiger<br />
Belebung der dortigen Wirtschaftslage',<br />
ein andermal!<br />
Kontaktieren Sie die Autorin unter law-graz@gmx.<strong>at</strong>.
Ich pack’s nicht<br />
RECHT & GESELLSCHAFT 04/05 15<br />
Mit mir zu packen, ist langweilig. Der Ideenreichtum hält sich bei der<br />
Auswahl meiner Urlaubsutensilien in Grenzen. Da finde ich es bewundernswert,<br />
wie Frauen für eine Woche Urlaub drei Koffer brauchen.<br />
Was braucht man im Urlaub schon<br />
großartig? Wenn ich am Abend vor<br />
der Abfahrt meine Koffer packe, denke ich<br />
sofort ans Geldtascherl mit Kredit- und<br />
Bankom<strong>at</strong>karte, meinen Reisepass und das<br />
Flugticket. Dann fällt mir mein Handy für<br />
Notfälle, eine<br />
Zahnbürste<br />
und die Badehose<br />
ein. Das<br />
passt alles ins<br />
Handgepäck.<br />
Weil die meisten Urlauber am Flughafen<br />
mit Koffer herumlaufen, weiß ich, dass das<br />
noch nicht alles gewesen sein kann. Deswegen<br />
gehe ich dann normalerweise zu<br />
meinem Kasten, nehme mir ein paar T-<br />
Shirts, ein paar Hemden, Unterwäsche und<br />
Socken und ein oder zwei Hosen heraus.<br />
Damit ist mein Koffer halb voll. Um den<br />
restlichen Pl<strong>at</strong>z auszufüllen, hole ich mir<br />
aus dem Badezimmer, was da so herumsteht,<br />
wie Deo, Zahnpasta, Haargel und ein<br />
Parfum. Ich hab nämlich gehört, dass das<br />
auch ganz praktisch sein soll, wenn man<br />
seinen Urlaubsflirt am nächsten Tag wieder<br />
sehen will.<br />
Ungelöste Pl<strong>at</strong>zprobleme<br />
Sollte der Mann etwas<br />
vergessen haben, gibt es<br />
ja die die Kreditkarte<br />
Das Pl<strong>at</strong>zproblem im Koffer ist somit noch<br />
immer nicht gelöst. Ich brauche größere<br />
Pl<strong>at</strong>zausfüller. Schön langsam wird's<br />
anstrengend, und ich beschließe, auf wirklich<br />
große, sperrige Sachen umzudenken.<br />
Schuhe! Ein paar Wintertimberland und die<br />
Laufschuhe, und der Koffer ist voll. Yeah…<br />
Es kann losgehen… Zeitaufwand: 10<br />
Minuten. Gewicht: 10 Kilo. Und wenn ich<br />
etwas vergessen habe, ist es egal, weil ich<br />
eh die Kreditkarte eingepackt habe.<br />
Wie gehen Frauen an diese Sache<br />
heran? Vor dem eigentlichen Packen<br />
kommt einmal das Einkaufen von unentbehrlichen<br />
Dingen, die man mitnehmen<br />
könnte. Sonnencreme mit drei verschiedenen<br />
Sonnenschutzfaktoren und farblich<br />
abgestimmtes After Sun. Ein Duschbad, ein<br />
normales Shampoo und eines mit Sonnenkraftverstärker,<br />
um<br />
ein bissl blonder zu<br />
werden (als ob das<br />
noch nötig wäre!).<br />
Dann noch die<br />
ganzen Mädelssachen,<br />
von denen ein normaler Mann nicht<br />
einmal den Namen kennt. Ein paar sind fürs<br />
Gesicht, ein paar für die Nägel und beim<br />
Rest hab ich noch nicht herausgefunden,<br />
für welche Körperregion sie gedacht sind.<br />
Eine Woche vor der Abreise wird der Reiseführer<br />
gekauft, wobei das eine eigene<br />
Wissenschaft ist. Frauen kaufen dabei gerne<br />
die Version, in der die meisten Bilder<br />
sind. Weil sie<br />
sich freuen,<br />
wenn sie mit<br />
dem Foto vor<br />
dem Eiffelturm<br />
stehen<br />
können und sagen: "Schau! Der ist in meinem<br />
Buch auch!" - "Ja, super Sch<strong>at</strong>zi, großartig!"<br />
Emotionale Selektion<br />
Eines müssen Frauen<br />
realisieren: Ein Koffer ist<br />
kleiner als der Kasten.<br />
Am Tag vor der Abreise beginnen dann die<br />
eigentlichen Vorbereitungen: Der gesamte<br />
Kleiderkasten wird ausgeräumt und der<br />
Inhalt auf dem Bett in unterschiedlichen<br />
Themenstößen geordnet. Das Problem, vor<br />
dem die Damen jetzt stehen, ist, dass sie<br />
trotz ihres verminderten räumlichen Vorstellungsvermögens<br />
realisieren, dass der<br />
Koffer kleiner als der Kasten ist und sie<br />
nicht alles mitnehmen können. Die erste<br />
MAG. BERND AUER<br />
Lösung: Meine Wintertimberland werden<br />
ausgepackt und der freiwerdende Pl<strong>at</strong>z<br />
wird aufgefüllt. Das Bett ist jetzt um ein<br />
Zehntel weniger bedeckt. Dem Heulen<br />
nahe, wird die Wahrheit akzeptiert: Sie<br />
kann nicht alles mitnehmen und muss<br />
selektieren. Und die Vorgangsweise ist aus<br />
organis<strong>at</strong>orischer Hinsicht dann sogar die<br />
richtige: Das Bett wird jetzt in zwei Hälften<br />
geteilt: Rechts - das brauch ich, links - das<br />
würde ich gerne mitnehmen. Und sie<br />
beginnt zu überlegen: "Am Montag gehen<br />
wir zuerst am Strand, da brauch ich das,<br />
das, das. Am Abend ins Fischlokal am Pier,<br />
das zieh ich das, das und das an."<br />
Sie plant die ganze Woche geistig<br />
durch und ist somit auf alle Eventualitäten<br />
vorbereitet. Sobald sie einen Tagesprogrammpunkt<br />
erledigt h<strong>at</strong>, legt sie das Benötigte<br />
auf die rechte Seite. Nach einer Stunde<br />
liegt alles dort, und das ganze beginnt<br />
von vorne, solange,<br />
bis sie zu ihrer<br />
Mutter fährt und<br />
zwei weitere Koffer<br />
mitbringt. Da<br />
h<strong>at</strong> jetzt der ganze<br />
Kasten und sogar fünf der zwanzig wichtigsten<br />
Schuhe Pl<strong>at</strong>z. Vor dem Einpacken wird<br />
jetzt alles noch einmal gebügelt, bevor sie es<br />
in den Koffer stopft! (Kein Kommentar…)<br />
Da wir Männer diese Prozedur<br />
bereits kennen, haben wir ihre wirklich<br />
wichtigen Dinge, wie Reisepass und<br />
Kreditkarte, bereits eingepackt. Es kann<br />
losgehen. Zeitaufwand: 5 Stunden,<br />
Gewicht 50 Kilo. Da sie nicht alles tragen<br />
kann, nehmen wir zwei Koffer, von<br />
denen wir den schwereren hinter der<br />
Wohnungstür stehen lassen. Sie merkt es<br />
im Urlaub eh nicht. Für das Übergewicht<br />
am Flughafen zahlt sie trotzdem.<br />
Kontaktieren Sie den Autor unter law-graz@gmx.<strong>at</strong>.
16 04/05<br />
RECHT & GESELLSCHAFT<br />
Im ersten und zweiten Teil der<br />
Serie wurde über die Berufssitu<strong>at</strong>ion<br />
im öffentlichen Dienst<br />
sowie in den klassischen rechtsber<strong>at</strong>enden<br />
Berufen wie Rechtsanwalt<br />
und Wirtschaftstreuhänder<br />
in Wien berichtet. Nehmen<br />
Banken, Versicherungen, Dienstleistungsunternehmen<br />
JuristInnen<br />
in der Bundeshauptstadt<br />
auf? 30.000,- Jahresgehalt brutto,<br />
ist das für einen 28-jährigen<br />
drinnen? Wer bekommt überhaupt<br />
einen Job, zählt Ranking,<br />
wer ist ein "High-Potential"?<br />
Wien,<br />
das Jobreservoir?<br />
Laut "AMS-Qualifik<strong>at</strong>ions-Barometer"<br />
(www.ams.or.<strong>at</strong>) beträgt das durchschnittliche<br />
Einstiegsgehalt für JuristInnen<br />
in Wien zwischen €<br />
1310,- bis 1600,- brutto im<br />
Mon<strong>at</strong>. Als klassische JuristInnen,<br />
wie Angestellte einer<br />
Rechtsabteilung einer Bank<br />
(nicht Anwälte, KonzipientInnen,<br />
Wirtschaftstreuhänder<br />
und deren Anwärter), arbeiteten<br />
2004 in Wien 396 KollegInnen.<br />
Erste Bank zahlt Euro<br />
33.000 Jahresbruttogehalt<br />
für junge JuristInnen<br />
Der Dienstleistungsbereich,<br />
Banken und Versicherungen<br />
Laut AMS-Österreich sind die<br />
wichtigsten Dienstgeber für<br />
rechtswissenschaftliche AbgängerInnen<br />
Wirtschaftsbereiche<br />
mit unternehmensbezogenen Dienstleistungen<br />
sowie das Kredit- und Versicherungswesen.<br />
In diesem Sektor arbeiteten<br />
2004 rund 2.800 JuristInnen Österreichweit.<br />
Der Rest verteilt sich auf zahlreiche<br />
andere Wirtschaftsbereiche (z.B. Handel,<br />
Bau- und Realitätenwesen, D<strong>at</strong>enverarbeitung,<br />
Kultur, Unterhaltung und Sport).<br />
Steigend ist die Zahl der angestellten<br />
AbsolventInnen im Gesundheits-, Unterrichts-<br />
und Sozialwesen. Mit 9.200 JuristInnen<br />
ist die öffentliche Verwaltung<br />
bzw. die Sozialversicherung Österreichweit<br />
allerdings weitaus am besten<br />
"bestückt".<br />
Career-Center Wien: Ranking<br />
als Qualitätsausweis<br />
Spürbar sind die R<strong>at</strong>ionalisierungsmaßnahmen<br />
großer Unternehmen in Wien, der<br />
öffentliche Dienst verharrt mehr oder<br />
weniger im Aufnahmestopp. Außerdem<br />
haben JuristInnen in den letzten 20 Jahren<br />
ihre dominierende Position im Management<br />
zusehends an Sozial- und Wirtschaftswissenschafter<br />
abgeben müssen.<br />
Laut einer Unternehmensbefragung in<br />
Wien sind für JuristInnen vor allem<br />
Managementwissen, Sprachkenntnisse<br />
und ggf. grenzübergreifendes Wissen,<br />
etwa im EU-Recht oder in den Rechtsordnungen<br />
südosteuropäischer Länder,<br />
gefragt. Mag. Alexander Nagel vom<br />
Career-Center der Uni-Wien (www.unitrain.<strong>at</strong>)<br />
sieht Trends: Das "Ranking" an<br />
der Juridischen Fakultät Wien ist eine Art<br />
besonderer Qualitätsausweis für den Wiener<br />
Arbeitsmarkt.<br />
Die besten<br />
Abgänger-<br />
Innen aus den<br />
drei Studienabschnitten<br />
plus<br />
Ranking der Endnoten kommen bei<br />
Arbeitgebern besser an. Aber selbst bei<br />
bester Studienleistung wird's schwierig,<br />
wenn die Chemie im Job nicht stimmt,<br />
auch die innere Einstellung sowie Symp<strong>at</strong>hie<br />
sind Erfolgsfaktoren.<br />
AMS-Österreich: Bis 1.600,-<br />
Einstiegsgehalt brutto<br />
Mag. Gerald Stelzl<br />
Teil 3 - Banken und Versicherungen<br />
In der Ersten Bank AG in Wien<br />
arbeiten dzt. 130 JuristInnen,<br />
im Durchschnitt bewerben sich<br />
rund 50 AbsolventInnen auf<br />
eine Position in der "Ersten".<br />
Laut der Leiterin der Abteilung<br />
Recruting und Placement, Frau<br />
Mag. Elisabeth Schüller-Ramssl, werden<br />
JuristInnen in folgenden Bereichen nach<br />
dem Banken-Ausbildungsprogramm<br />
("Das Geschäft von Null-auf-Lernen")<br />
verwendet: Intern<strong>at</strong>ionales Recht, Revision,<br />
Firmenkundengeschäft oder im Kreditrisikogeschäft<br />
nebst der Kundenber<strong>at</strong>ung<br />
am Schalter. 33.000,- Jahresbrutto<br />
als Anfangsgehalt winken. Entscheidend<br />
für einen Job in der Rechtsabteilung<br />
sind auch Dienst-<br />
Foto: http://neumann.inter.com<br />
leistungsorientie-<br />
rung und die<br />
Freude am Vertrieb<br />
von Finanzprodukten<br />
(Jobs<br />
in verschiedenen Vertriebssparten neben<br />
dem Studium als Vorteil) nebst guten<br />
Kenntnissen des Bankenrechts . Bei Auslandsverwendung<br />
gibt es Zulagenregelungen,<br />
die individuell vereinbart werden.<br />
Sie sollen den gut ausgebildeten, mobilen,<br />
eins<strong>at</strong>zfreudigen, jungen Bankjuristen<br />
später Anreize für den Wechsel in<br />
eine süd-osteuropäische Filiale geben. So<br />
seien MitarbeiterInnen bis zum 32 Lj.<br />
aufgrund ihrer Lebensplanung noch flexibler<br />
für den Auslandseins<strong>at</strong>z.<br />
Das Fakultäts-Ranking ist ein<br />
besonderer Qualitätsausweis<br />
für den Arbeitsmarkt.
RECHT & GESELLSCHAFT<br />
04/05 17<br />
Wer ist ein High-Potential?<br />
Generali-Versicherung zahlt 29.250,-<br />
Dr. Wolfgang Pettighofer von der Sektion<br />
der Banken und Versicherungen in der<br />
WK-Wien meint, dass "High-Potentials"<br />
von Geldinstituten<br />
in Wien sehr<br />
gerne genommen<br />
werden. Auch für<br />
die Verwendung<br />
in osteuropäischen<br />
Banken-<br />
Niederlassungen. Die Expansion in Südosteuropa<br />
bedingt vom überdurchschnittlichen<br />
Juristen auch Kenntnisse einer Ostsprache.<br />
Weitere Voraussetzung: Spezialisierung<br />
im Banken- oder Wertpapierrecht,<br />
allenfalls Auslandserfahrung in einer<br />
Bank, überdurchschnittlicher Studienerfolg.<br />
Dr. Conrad Pramböck, Head of<br />
Compens<strong>at</strong>ion Consulting Europe, Personalber<strong>at</strong>ungsunternehmen<br />
(http://career.<br />
neumann-inter.com), Wien, legt Zahlen<br />
auf den Tisch: Banken, Versicherungen,<br />
Unternehmen der Telekommunik<strong>at</strong>ionsbranche,<br />
Großunternehmen bekommen<br />
zwischen 100 und 300 Bewerbungen von<br />
JungjuristInnen für eine einzige Stelle in<br />
Wien. "Es ist verdammt schwer!", meint<br />
Pramböck. Extrembeispiel Tirol: 800<br />
Bewerbungen für eine Juristenstelle!<br />
Grundsätzlich sind die Gehälter in Wien<br />
um 10-15% höher als in den Bundesländern.<br />
Stellensuche in Zeitungen und Online<br />
bleiben gleich wichtig.<br />
High-Potentials werden<br />
gerne aufgenommen, aber<br />
"es ist verdammt schwer!"<br />
Die Generali-Versicherung, Wien, h<strong>at</strong> ein<br />
18-mon<strong>at</strong>iges Trainee-Programm für JuristInnen<br />
laufen. Nachbesetzung möglich.<br />
Voraussetzungen:<br />
außergewöhnlich<br />
guter Studienerfolg,<br />
Berufserfahrung<br />
ist von Vorteil<br />
sowie neben sehr<br />
guten Englischkenntnissen<br />
auch eventuell die Kenntnis<br />
einer Ostsprache. Einstiegsgehalt<br />
29.250,- Jahresbrutto. Entwicklungsmöglichkeiten<br />
nach dem Trainee-Programm in<br />
eine Spezialisten-, Führungs- oder Projektleiterkarriere<br />
möglich. (www.generali.<strong>at</strong>)<br />
Das Gegenstück zu alle dem: 880<br />
Absolventinnen aller Juridischen Fakultäten<br />
in Österreich sind laut AMS im Sept.<br />
2004 auf Arbeitsuche. Mittlerweile soll<br />
die Zahl um 7,9% rückläufig sein.<br />
Sie erreichen den Autor unter gerald.stelzl@recht.info.<br />
Mit Links zum<br />
juristischen Spitzenjob:<br />
www.derstandard.<strong>at</strong><br />
www.diepresse.<strong>at</strong><br />
www.beruf4u.<strong>at</strong><br />
www.unitrain.<strong>at</strong><br />
www.jobpilot.<strong>at</strong><br />
Gehaltsstrukturen<br />
(lt. Neumann-Intern<strong>at</strong>ional AG, in Euro)<br />
Branche in Wien Jahres-Einstiegsgehalt Jahresgehalt brutto nach fünf<br />
brutto 2005 Jahren Berufserfahrung 2005<br />
Banken- und zw. 28.000,- und 30.000,- 40.000,- bis 50.000,-<br />
Versicherungen Unterste Grenze 22.000,-<br />
Rechtsanwaltskanzlei,<br />
Wirtschaftstreuhänder<br />
22- bis 24.000,-; 30.000,-<br />
mit Doktor<strong>at</strong>/LL.M<br />
Unterschiedlich; nach der<br />
RA-Prüfung 50.000,- und höher<br />
Wirtschaftsprüfer 22.000,- bis 24.000,- Unterschiedlich; nach der<br />
Berufsprüfung 45.000,-<br />
Telekommunik<strong>at</strong>ions- zw. 28.000,- und 30.000,- 70.000,- bis 100.000,- als<br />
branche<br />
LeiterIn einer Rechtsabteilung<br />
law@graz<br />
goes www<br />
Auf Grund der starken Nachfrage h<strong>at</strong><br />
sich die Redaktion entschlossen,<br />
law@graz ab sofort über das Internet<br />
verfügbar zu machen; so können auch<br />
ERASMUS-Studierende stets die neueste<br />
Ausgabe lesen. Nachdem das Grundkonzept<br />
der Seite erstellt war, stießen wir<br />
auf die Frage welches Design die Seite<br />
bekommen sollte. Am sinnvollsten<br />
erschien es uns, das der Universität zu<br />
übernehmen. So kommt die Zugehörigkeit<br />
zur Universität am besten zum Ausdruck<br />
und es bleibt alles übersichtlich.<br />
Die Seite wird von der Fakultätsvertretung<br />
<strong>Jus</strong> gehostet und ist über den einfachen<br />
URL www.zeitung.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> zu<br />
erreichen. Dort ist auch die direkte Teilnahme<br />
an den Gewinnspielen möglich,<br />
die regelmäßig in law@graz zu finden<br />
sind. N<strong>at</strong>ürlich ist auch ein Archiv online<br />
in welchem man alle Ausgaben als<br />
PDFs herunterladen kann. Aktuelle<br />
Infos stehen auch zur Verfügung. Ich<br />
wünsche euch viel Spaß beim Surfen<br />
und ein erfolgreiches Wintersemester.<br />
Rainer Ehmann<br />
Web-Tipp:<br />
www.zeitung.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong>
18 04/05<br />
RECHT & GESELLSCHAFT<br />
Wenn Listen lügen<br />
M<strong>at</strong>thias C. Kettemann<br />
Was verbindet die Londoner Lehranstalt für Tropenmedizin und die Universität Graz? Beide finden sich zwischen<br />
Pl<strong>at</strong>z 301 und 400 des weltweiten Uni-Rankings. Doch das ist keine wissenschaftliche Bankrotterklärung von der<br />
Mur bis an die Themse; ins Kreuzfeuer der Kritik sollten vielmehr jene gerückt werden, die Rankings schmieden.<br />
Mit Schlagzeilen wie "Uni-Ranking:<br />
Österreich weit abgeschlagen" griffen<br />
österreichische Tageszeitungen kürzlich die<br />
Veröffentlichung des jährlich von der<br />
Shanghai Jiao Tong Universität erstellten<br />
weltweiten Uni-Rankings auf. Mehrfach<br />
erwähnt wurde, dass die "beste heimische<br />
Hochschule" aufgrund ihrer Pl<strong>at</strong>zierung auf<br />
Rang 85 die Universität Wien sei. Wie auch<br />
die Jahre zuvor h<strong>at</strong>ten die Vereinigten Sta<strong>at</strong>en<br />
eine dominierende Position und belegten,<br />
von drei Ausnahmen abgesehen, die<br />
Plätze 1 bis 20.<br />
Rot-weiß-rote Rankingsorgen<br />
In der Liste der besten 500 sind nur sechs<br />
der 15 wissenschaftlichen Universitäten<br />
Österreichs vertreten. Nach der Universität<br />
Wien finden sich die Universität Innsbruck<br />
(203 bis 300), die TU Wien, die Universität<br />
Graz (je 301 bis 400) sowie die Medizinuniversitäten<br />
Graz und Innsbruck (je 401 bis<br />
500).<br />
Zumal die Attraktivität von Rankings<br />
ungebrochen ist, wurde die St<strong>at</strong>istik<br />
selbst von mitdenkenden Bildungsinteressierten,<br />
denen das Täuschungspotenzial von<br />
Listen präsent sein sollte, durchwegs unkritisch<br />
aufgenommen. Dabei erscheint das<br />
Ranking nur vorderhand als geeignete Möglichkeit<br />
des Vergleichs zwischen renommierten<br />
Institutionen höherer Bildung.<br />
Indes: Der Liste pauschal jeden Erkenntniswert<br />
abzusprechen, wäre unwissenschaftlich;<br />
erhebliche Bedenken gegen ihre simplifizierende<br />
Aussagekraft bestehen allerdings<br />
zu Recht.<br />
Es ist ein Grunds<strong>at</strong>z der St<strong>at</strong>istik,<br />
dass jede in Listenform gebrachte Wertung<br />
direkt von der Glaubwürdigkeit und Aussagekraft<br />
ihrer Kriterien abhängt. Die Maßstäbe,<br />
die bei der Erstellung des Uni-Rankings<br />
angesetzt wurden, sind Grund dafür, dass<br />
sich der Erkenntnisgewinn in engen Grenzen<br />
hält. Während die Beurteilungskriterien<br />
- die Qualität der Ausbildung und der Lehrenden,<br />
die Forschungsergebnisse sowie die<br />
akademische Leistungsfähigkeit rel<strong>at</strong>iv zur<br />
Größe der Institution - neutral und unwidersprüchlich<br />
formuliert sind, wirft eine genauere<br />
Betrachtung der sechs angewandten<br />
Indik<strong>at</strong>oren logische Brüche auf.<br />
Kritikwürdige Kriterien<br />
1. Zu zehn Prozent gewichtet wird<br />
die Anzahl der Absolventen der Institution,<br />
die einen Nobelpreis oder eine Fields<br />
Medaille gewonnen haben. Graz erhält hier<br />
12,5 Prozent gegenüber der bestpl<strong>at</strong>zierten<br />
Harvard University als Referenzwert mit<br />
100 Prozent.<br />
2. Zu 20 Prozent gewertet wird, ob<br />
der Nobelpreis oder die Fields Medaille zu<br />
einem Zeitpunkt verliehen wurde, als der<br />
Wissenschaftler für die jeweilige Universität<br />
tätig war. Eine Gewichtung erfolgt<br />
nach dem Zeitpunkt der Verleihung. Die<br />
Grazer Laure<strong>at</strong>en mit einem Schwerpunkt<br />
in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
(fünf Nobelpreise zwischen Fritz Pregl<br />
(1923: Chemie) und Otto Loewi (1936:<br />
Medizin) bzw. Victor F. Hes s (1936: Physik))<br />
bringen Graz auf 12,9 Prozent (Harvard:<br />
100 Prozent).<br />
3. Mit einer Gewichtung von 20<br />
Prozent wird die Anzahl der Verweise auf<br />
Arbeiten von Grazer Wissenschaftlern<br />
gewertet, die anhand des vom Institute of<br />
Scientific Inform<strong>at</strong>ion erstellten Zitierungsindex<br />
erfasst werden. Die Universität Graz<br />
kommt hier auf null Prozent (Harvard: 100<br />
Prozent).<br />
4. 20 Prozent zählen die Anzahl<br />
der Artikel, die von Forschern der Universität<br />
in den beiden US-amerikanischen Wissenschaftsmagazinen<br />
N<strong>at</strong>ure und Science<br />
zwischen 2000 und 2004 veröffentlicht<br />
wurden. Hier erhält die Universität Graz<br />
sechs Prozent (Harvard: 100 Prozent).<br />
5. Zu 20 Prozent gewichtet wird<br />
die Präsenz Grazer Forscher in drei sozialwissenschaftlichen<br />
Referenzindices im Jahr<br />
2004. Hier kommt die Universität Graz mit<br />
22,1 Prozent (Harvard: 100 Prozent) auf ihr<br />
bestes Ergebnis.<br />
6. Die obigen fünf Indik<strong>at</strong>oren<br />
wurden nun durch die Zahl der vollbeschäftigten<br />
akademischen Mitarbeiter geteilt, um<br />
die akademische Leistungsfähigkeit in<br />
Bezug zur Größe der Universität zu setzen.<br />
Die Universität Graz wird mit 11,8 Prozent<br />
bewertet (California Institute of Technology:<br />
100 Prozent).<br />
Methodologische Missgriffe<br />
Ein Blick auf die Indik<strong>at</strong>oren eröffnet mehrere<br />
grundlegende Problemfelder: Unter<br />
dem Stichwort "Quantität versus Qualität"<br />
ist zu fragen, ob das Wissenschaftspotenzial<br />
einer Universität in Zahlen ausgedrückt<br />
werden kann. Der Gegens<strong>at</strong>z "Ausbildung<br />
oder Forschung" meint das Phänomen, dass<br />
Anforderungen und Schwerpunkte einzelner<br />
Universitäten unterschiedlich sind und<br />
eine prioritäre Festzurrung des Ranking an<br />
Forschungsindik<strong>at</strong>oren eine Benachteiligung<br />
von Universitäten mit Ausbildungsschwerpunkt<br />
darstellen kann.<br />
Weiters ist hervorzuheben, dass<br />
aus dem Ranking keine Erkenntnisse für die<br />
k<strong>at</strong>holisch theologische, die rechtswissenschaftliche<br />
sowie die geisteswissenschaftliche<br />
Fakultät der Universität Graz gewonnen<br />
werden können; Abgänger dieser Fakultäten<br />
werden in der Regel nicht mit Nobelpreisen<br />
geehrt und publizieren auch nicht in N<strong>at</strong>ure
RECHT & GESELLSCHAFT 04/05 19<br />
und Science. Im Ranking finden hervorragende<br />
Leistungen im humanistischen<br />
Bereich kaum Niederschlag. Die Ranking<br />
Group gesteht denn auch zu, dass sie "sich<br />
sehr bemühten, aber nicht erfolgreich<br />
waren", zusätzliche Indik<strong>at</strong>oren für Geistesund<br />
Sozialwissenschaften zu finden. Nominell<br />
erzielen somit Universitäten, die einen<br />
Forschungsschwerpunkt auf Technik oder<br />
Medizin legen, bessere Result<strong>at</strong>e als humanistisch<br />
orientierte Universitäten.<br />
Hinsichtlich der sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />
und der n<strong>at</strong>urwissenschaftlichen<br />
Fakultät sowie der Medizinischen<br />
Universität Graz ist der sich aus<br />
dem Ranking ergebende Wissenszuwachs<br />
enden wollend. Eine verhältnismäßig junge<br />
Universität kann - schon aufgrund ihres<br />
Alters - nicht viele Nobelpreisträger hervorgebracht<br />
haben und dennoch in Forschung<br />
und Lehre leistungsstark sein.<br />
Grundlegender, und in der Entwicklung<br />
der englischen Sprache zur alleinigen<br />
Wissenschaftssprache vorgezeichnet,<br />
ist das Problem, dass in anderen Sprachen<br />
als in Englisch schreibende Wissenschaftler<br />
im Ranking nicht reflektiert werden; die<br />
Autoren argumentieren, dass diese eben<br />
weniger eng in die globale Akademia eingebunden<br />
sind, was zwar eine Erklärung, nicht<br />
aber eine Rechtfertigung für deren Außerachtlassen<br />
darzustellen vermag. Problem<strong>at</strong>isch<br />
erscheint weiters, dass nur Zeitschriftenartikel<br />
ausgewertet werden. Publik<strong>at</strong>ionen<br />
in Buchform, die in vielen Disziplinen<br />
bedeutendere Ergebnisse zeitigen als Artikel,<br />
werden nicht beachtet.<br />
Scheinheilige Selbsterkenntnis<br />
Im Hinblick auf Rankings der folgenden<br />
Jahre sind korrigierende Lösungen der angesprochenen<br />
Probleme nicht zu erwarten; die<br />
st<strong>at</strong>istischen Deform<strong>at</strong>ionen können wohl<br />
nur durch eine radikale Neuorientierung bei<br />
der Auswahl der Indik<strong>at</strong>oren behoben werden.<br />
Doch wie können Universitäten aussagekräftig<br />
als Ganzes bewerten werden?<br />
Oder, fundamentaler: Können Universitäten<br />
überhaupt global in Zahlen gefasst werden?<br />
N.C. Liu und Y. Cheng, zwei der für das<br />
Ranking verantwortlich zeichnenden Forscher<br />
der Shanghai Jiao Tong University,<br />
führen in der Fachzeitschrift Higher Educ<strong>at</strong>ion<br />
in Europe als Argument gegen grundlegende<br />
Kritik an der Objektivität und Aussagekraft<br />
ihres Rankings einen Vergleich an:<br />
"There is always the complaint whether the<br />
quality of students can be precisely measured<br />
by scores. However, universities and<br />
professors are continuing to score students<br />
without any significant changes, and the students<br />
are usually informed th<strong>at</strong> they will not<br />
be judged by scores absolutely, the university<br />
and the potential employers will have the<br />
capacity to make sophistic<strong>at</strong>ed, independent<br />
judgments." Mag die Gleichsetzung der<br />
Benotung von Studenten und der Bewertung<br />
von Universitäten in Ansätzen scheinheilig<br />
wirken, so ist den Forschern in ihrer<br />
abschließenden Feststellung zuzustimmen:<br />
"any ranking is controversial and no ranking<br />
is absolutely objective."<br />
Verfehlt wäre es, das Universitäten-<br />
Ranking kritiklos als<br />
wissenschaftlich fundierte<br />
T<strong>at</strong>sachenfeststellung<br />
zu verinnerlichen.<br />
Der falsche Weg wäre<br />
es auch, eine bildungspolitische<br />
Fixierung auf<br />
das Ranking vorzunehmen<br />
und bewusst<br />
danach zu streben,<br />
einen besseren Rang zu<br />
erobern. Richtig hingegen<br />
wäre, neue bildungspolitische<br />
Akzente<br />
zu setzen und bestehende<br />
Kritikpunkte -<br />
gerade auch die universitäre<br />
Infrastruktur<br />
betreffend - zu berücksichtigen.<br />
Tendenzen,<br />
dem Ranking jegliche<br />
Relevanz abzusprechen,<br />
gehen fehl. Unabhängig<br />
von programm<strong>at</strong>ischen<br />
Qualitätspostul<strong>at</strong>en<br />
und medial verbreiteten<br />
Universitätenkritik<br />
steht nämlich<br />
eines mit Sicherheit fest: Die universale Bildungshitparade<br />
gibt Qualitätshinweise - und<br />
diese sind für die österreichischen Universitäten<br />
insgesamt nicht erfreulich.<br />
Abschließend sei noch eine listenspezifische<br />
Problemstellung vermerkt: Die<br />
Shanghai Jiao Tong Universität, die das Ranking<br />
erstellte, ist - wie die Universität Graz -<br />
auf den Plätzen 301-400 gereiht. Was dies<br />
wohl über die wissenschaftliche Qualität des<br />
Rankings aussagt? Wiewohl auch denkbar<br />
ist, dass vom Ranking nicht direkt auf die<br />
Qualität der Forschung an einer Universität<br />
geschlossen werden kann. Quod er<strong>at</strong><br />
demonstrandum.<br />
Liter<strong>at</strong>ur: N.C. Liu und Y. Cheng, "Academic Ranking<br />
of World Universities - Methodologies and Problems",<br />
Higher Educ<strong>at</strong>ion in Europe, Vol. 30, No 2., 2005 (im<br />
Erscheinen); http://ed.sjtu.edu.cn/rank/file/ARWU-<br />
M&P.pdf (15.9.2005).<br />
Web-Tipp:<br />
http://ed.sjtu.edu.cn/ranking.htm<br />
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20 04/05<br />
Steinbock<br />
Auch wenn der Reiz, gesetzlos zu leben,<br />
manchmal groß ist, so bleib lieber auf<br />
dem rechten Weg. So kommst Du<br />
wesentlich schneller ans Ziel! (§)<br />
Wassermann<br />
Erholt vom Sommer kannst Du voller<br />
Energie in das Wintersemester starten.<br />
Und was die Liebe angeht: Spiele mit offenen<br />
Karten und Du wirst gewinnen!(§§§)<br />
Fische<br />
Von wegen ‚stumm wie ein Fisch'- Dank<br />
Deines Lerneifers weißt Du immer das<br />
Richtige zu sagen. Bald wirst Du in guten<br />
Noten schwimmen! Weiter so! (§§)<br />
Widder<br />
Kleine Notlügen verstoßen nicht gegen<br />
das Gesetz und können mitunter sogar<br />
hilfreich sein. Aber bleib in der Liebe<br />
bei der Wahrheit, sonst könntest Du das<br />
bitter büßen! (§§)<br />
Stier<br />
Die Sterne schenken Dir eine schöne<br />
Überraschung nach der anderen! Du<br />
kannst Dich auf Unbekanntes einlassen<br />
- es wird sich lohnen! Have fun! (§§§)<br />
DIE VORLETZTE SEITE<br />
Die Sterne haben Recht<br />
Krebs<br />
Es geht nicht mit rechten Dingen zu. Mit<br />
Deinem detektivischen Spürsinn kommst<br />
Du Deinem Gegner bald auf die Spur<br />
und trickst ihn bravourös aus! (§§)<br />
Löwe<br />
Gut gebrüllt, Löwe! Aber Vorsicht vor<br />
zuviel Übermut bei Vorgesetzten - sie<br />
sitzen in den meisten Fällen am längeren<br />
Paragraphenast! (§)<br />
Jungfrau<br />
Un ménage à trois: Du, Amor und Fortuna!<br />
Trau Dich nach den Sternen zu<br />
greifen - die Zeit ist perfekt, um Träume<br />
wahr werden zu lassen ! (§§§)<br />
Waage<br />
Lass Dich nicht durch Kleinigkeiten<br />
aus dem Gleichgewicht bringen. Mit<br />
Deiner Geschicklichkeit balancierst Du<br />
von einer guten Note zur nächsten!<br />
Bravo! (§§)<br />
Skorpion<br />
Die Sterne lassen für Dich die Sonne<br />
scheinen! Kein Wunder also, dass Du<br />
kalifornische Lebensfreude verbreitest,<br />
wohin Du auch gehst! (§§§)<br />
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Wirtschaftsrechts gilt es, Begriffe rasch<br />
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Univ.-Prof. Straube, und sein Autoren-<br />
Team bereiten das Handels- und Gesellschaftsrecht<br />
transparent und verständlich<br />
in lexikalischer Weise auf. Behandelt<br />
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Weise das Allgemeine Handelsrecht,<br />
das Rechnungslegungsrecht, das<br />
Gesellschaftsrecht, das E-Commerce-<br />
Recht, das Wertpapierrecht. MANZ,<br />
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Welser (Hrsg), Fachwörterbuch<br />
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Recht. 3000 Begriffe<br />
des Zivilrechts alphabetisch<br />
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Rechtsmitteln und sonstigen Schriftsätzen<br />
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