Mai - rewi.at | FV Jus | UniGraz
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law @graz<br />
29. Ausgabe | <strong>Mai</strong> 2013 | www.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> | <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong><br />
6<br />
14 31<br />
Was war, was kommt, was<br />
gibt’s Neues?!<br />
Foto (c) http://marketingjku.wordpress.com<br />
11-Punkte-Plan zur erfolgreichen<br />
Diplomarbeit<br />
Foto (c) Claudia Hautumm / pixelio.de<br />
Der Wirtschaftsjurist – Eine<br />
neue Gener<strong>at</strong>ion von Juristen?!
I n h a l t<br />
Vorwort des Vorsitzenden 4<br />
Editorial 5<br />
Was war, was kommt, was gibt’s Neues?! 6<br />
Elisabeth Pirker<br />
Exkursion ins Außenministerium und in die UNO-City 10<br />
Anja Ressmann<br />
financeclub 12<br />
Vortrag zum Thema Arbeitsmigr<strong>at</strong>ion – Grenzenlose 13<br />
Perspektiven hinter der Grenze?<br />
ESTÖ<br />
11-Punkte-Plan zur erfolgreichen Diplomarbeit 14<br />
Mag. Jan-Philipp Schifko<br />
Wie man die Diplomarbeit nicht angehen sollte – Tipps 17<br />
und altbekannte Fehler<br />
Philipp Maunz<br />
Die App für deinen Alltag als <strong>Jus</strong>student 18<br />
Martin Halsmayr<br />
(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
Vorwort des<br />
Vorsitzenden<br />
Richtige Ernährung im Unialltag 20<br />
Tina Vollmann<br />
Welcher Lerntyp bist du? 22<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
Corina Schlögl<br />
„House of Cards“ – zwei Mon<strong>at</strong>e in Washington, D.C. 25<br />
Florian Dollenz<br />
Ein Semester in Lyon 28<br />
Pia Haubenwallner<br />
Summer Schools – Schule im Sommer? 29<br />
Victoria Suppan<br />
Grüß Gott, ich bin Ihre neue Rechtshörerin! 30<br />
Anna Sommerauer<br />
Der Wirtschaftsjurist – eine neue Gener<strong>at</strong>ion von Juristen?! 31<br />
Martin Halsmayr<br />
Sozialkompetenz – so leicht und doch so schwer !?! 34<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
„Meine Beschuldigten wissen immer wer ihr Richter war!“ 32<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
Spannendes aus den Medien 36<br />
Helena Niederl<br />
Teuer erkaufte Liebe 38<br />
Christopher Sp<strong>at</strong>h<br />
Was ist noch mal genau ein .... ? 39<br />
Christopher Sp<strong>at</strong>h<br />
Best of books 34<br />
Mag. Manuel P. Neubauer<br />
Mag. Stefan Krenn<br />
Springfestival 2013 42<br />
In der zweiten Ausgabe des Sommerssemesters<br />
findet ihr wieder<br />
einige interessante Beiträge von<br />
Studierenden und Absolventen unserer<br />
Fakultät, News über das Studium<br />
und unsere Tätigkeit als Fakultätsvertretung<br />
<strong>Jus</strong>.<br />
Bereits zu Beginn des Semesters fand<br />
eine von uns organisierte Wien Exkursion<br />
mit einem Vortag über die<br />
österreichische Sicherheitspolitik<br />
und einer Führung durch das Außenministerium<br />
st<strong>at</strong>t. Als Überraschungsgast<br />
besuchte uns Vizekanzler<br />
und Außenminister Dr. Michael<br />
Spindelegger, der sich für uns Zeit<br />
nahm und mit den Studierenden einige<br />
Gespräche führte. Im Anschluss<br />
besuchten wir die UNO-City, in<br />
der wir ebenfalls an einer Führung<br />
durch das Gebäude und einem Vortrag<br />
teilnahmen. Einen gemeinsamen<br />
Ausklang gab es im Anschluss bei der<br />
„Law&Order“ Party im Grazer Univiertel.<br />
Gemeinsam mit diversen Kanzleien,<br />
durch den Besuch gemeinsamer<br />
Gerichtsverhandlungen, durch Gefängnisbesuche<br />
und Diskussionsveranstaltungen,<br />
haben wir versucht,<br />
aufzuzeigen wie lebendig ein Rechtswissenschaftliches<br />
Studium in der<br />
Praxis sein kann. Aber auch im Rahmen<br />
unseres Tutoriums gab es für unsere<br />
Erstsemestrigen wieder die Möglichkeit,<br />
an einer Bibliotheksführung<br />
teilzunehmen, das Kriminalmuseum<br />
zu besuchen und bei den weiteren<br />
Terminen andere Kommilitonen<br />
kennenzulernen.<br />
Die dreiwöchigen Osterferien unterbrechen<br />
das Sommersemester wieder<br />
und bieten den Studierenden nicht<br />
nur die Möglichkeit an den Osterfeierlichkeiten<br />
teilzunehmen, sondern<br />
auch sich etwas vom Universitätsalltag<br />
zu erholen oder sich wieder<br />
fleißig auf die nächsten Prüfungen<br />
vorzubereiten.<br />
Mit dem Sommersemester<br />
2013 stehen wieder<br />
unmittelbar Wahlen zur<br />
Österreichischen Hochschülerschaft<br />
bevor. Vor allem in diesem Semester<br />
habt Ihr als Studierende die Möglichkeit,<br />
mitzugestalten und dies nicht<br />
nur passiv, sondern auch aktiv! Wie<br />
in jedem Wahljahr werden wieder einige<br />
Kandid<strong>at</strong>innen und Kandid<strong>at</strong>en<br />
zur Personenwahl für verschiedene<br />
Studienvertretungen antreten und<br />
viele werden auf diversen Listen für<br />
die universitätsweite Vertretung kandidieren.<br />
Doch wer nicht bei der Wahl mitbestimmt,<br />
über den wird bestimmt! Was<br />
das bedeutet h<strong>at</strong> man in der vergangenen<br />
Periode, am Besten am Beispiel<br />
der derzeitigen Bundesvertretung der<br />
ÖH, gesehen. Das Wohl und die Interessen<br />
der einzelnen Studierenden<br />
spielen keine Rolle mehr! St<strong>at</strong>t in der<br />
Wissenschaftspolitik mitzugestalten<br />
wird zwanghaft in jedem Bereich versucht,<br />
Gesellschaftspolitik zu betreiben.<br />
Von einem basisdemokr<strong>at</strong>ischen,<br />
feministischen, antisexistischen,<br />
progressiven, antidiskriminierenden,<br />
antirassistischen, emanzip<strong>at</strong>orischen,<br />
ökologisch-nachhaltigen, antifaschistisch,<br />
antin<strong>at</strong>ionalistisch, antiklerikal,<br />
antip<strong>at</strong>riarchal, antiheteronorm<strong>at</strong>iv,<br />
antikapitalistischen und solidarischen<br />
Studentencafe, das bereits eine<br />
halbe Million Euro und jedes weitere<br />
Mon<strong>at</strong> € 4.000,- Studienbeiträge verschlingt,<br />
bis hin zu zahlreichen Demofahrten<br />
und dem<br />
generell sehr<br />
fahrlässigen<br />
Umgang<br />
mit ÖH-<br />
>><br />
Weiter auf Seite 4<br />
3
(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />
(c) utta wieland / pixelio.de<br />
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />
Auch dieses Mon<strong>at</strong> freuen wir uns, euch wieder eine neue Ausgebe des law@graz präsentieren zu können. Wir hoffen<br />
ihr habt eure Ferien genossen und startet nun mit neuem Elan in das Uni Leben zurück. An dieser Stellen möchten<br />
wir euch vorab schon ganz viel Glück und Durchhaltevermögen für die bevorstehenden Prüfungen wünschen.<br />
Es freut uns auch sehr, dass wir ein neues Gesicht in unserem Redaktionsteam begrüßen dürfen. Seit März 2013 ist<br />
unsere Kollegin Tina Vollmann Mitglied unseres Teams, da unsere Alex ein Semester in Venedig studiert. In diesem<br />
Sinne möchten wir uns ganz herzlich für ihre Hilfe und t<strong>at</strong>kräftige Unterstützung bedanken und wünschen ihr eine<br />
tolle Zeit im Ausland.<br />
>><br />
Beiträgen ganz zu<br />
schweigen. Dieses<br />
Image macht es<br />
uns nicht nur selten<br />
schwer, als Studienvertreter ernst<br />
genommen zu werden, insbesondere<br />
wenn man mehr Mitspracherecht für<br />
Studienvertreter an der Universität<br />
einfordern möchte.<br />
Diese Vertretungsarbeit stellt eine<br />
Abkehr von wahren und realen Problemen,<br />
Wünschen und Sorgen der<br />
Studierenden an den österreichischen<br />
Universitäten dar. Leider scheint<br />
die Wahrnehmung der ÖH, durch<br />
einzelne Studierende und der Allgemeinheit<br />
auf die medialen Skandalberichte<br />
beschränkt.<br />
Doch gibt es einige wenige Studienvertretungen<br />
– wozu ich die StV Diplomstudium<br />
Rewi Graz zähle - die<br />
Zeit und Mühe daran verwendet,<br />
den Studienalltag in jeder ihr zur<br />
law @graz<br />
Verfügung stehenden Möglichkeit<br />
zu verbessern. Unser Anliegen ist es,<br />
dass wieder die Interessen der Studierenden<br />
im Vordergrund stehen<br />
und der Universitätsalltag verbessert<br />
wird. Allerdings zeigt mir persönlich<br />
– trotz der durch Medien und Bundesvertretung<br />
getrübten Vorstellung<br />
von Vertretungsarbeit - der Erfolg in<br />
verschiedenen universitären Gremien<br />
klar, dass sich der Eins<strong>at</strong>z lohnt, man<br />
auch konstruktiv etwas bewirken<br />
kann und dann auch von seinem Gegenüber<br />
entsprechend ernst genommen<br />
wird.<br />
Die Mitarbeiter der Fakultäts- und<br />
Studienvertretung haben sich in den<br />
vergangenen Semestern mühevoll,<br />
nicht nur bei verschiedenen Events,<br />
Aktionen und Ber<strong>at</strong>ungen, sondern<br />
auch in verschiedenen universitären<br />
Gremien für euch zeitintensiv und<br />
begeistert eingesetzt. Viele Studierende<br />
kennen unser Angebot und unsere<br />
vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten<br />
gar nicht, da sie meist nur von jenen<br />
in Anspruch genommen werden,<br />
die uns wirklich brauchen. Aber wir<br />
helfen nicht nur, wenn es Probleme<br />
gibt, sondern auch wenn wir nicht<br />
explizit gefragt sind. Viele unserer<br />
Tätigkeiten finden hinter geschlossener<br />
Tür, in langen Sitzungen st<strong>at</strong>t,<br />
mit dem Ziel, etwas Positives für die<br />
3500 Studierenden an unserer Fakultät<br />
zu bewirken.<br />
Unsere Studienvertretung ist eine Institution,<br />
die Eure Interessen vertritt!<br />
Und das soll auch so bleiben!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Euch<br />
viel Erfolg bei Euren Prüfungen, alles<br />
erdenklich Gute und ein erfolgreiches<br />
Sommersemester 2013!<br />
Euer<br />
Florian<br />
Wir ihr wahrscheinlich bereits mitbekommen habt, dreht sich am Campus nun alles um die bevorstehenden ÖH-<br />
Wahlen. Diese Ausgabe soll dich jedoch wie üblich über <strong>Jus</strong>-spezifische Themen informieren und am Laufenden<br />
halten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, in dieser Ausgabe des law@graz die ÖH-Wahl auszuklammern.<br />
Wer sich dafür näher interessiert kann und wird auch abseits dieser Zeitung genügend Möglichkeiten finden sich<br />
darüber zu informieren.<br />
Wir möchten euch lediglich darauf hinweisen, dass die Wahlen dieses Jahr<br />
vom 14.-16. <strong>Mai</strong> 2013 st<strong>at</strong>tfinden. Da ihr mit den ÖH-Wahlen einiges<br />
bewegen könnt wollen wir nur dazu aufrufen wählen zu gehen und von<br />
eurem aktiven Wahlrecht Gebrauch zu machen. Jenen, die dieses Jahr zum<br />
ersten mal wählen dürfen, möchten wir mit auf den Weg geben, dass es<br />
für das Diplomstudium der Rechtswissenschaften die Möglichkeit gibt,<br />
für 5 Personen am Wahlzettel eine Stimme für eure Studienvertretung abzugeben.<br />
Wir freuen uns besonders über die Kooper<strong>at</strong>ion mit der Air Challenge Styria,<br />
welche im kommenden Semester ein großes Gewinnspiel auf unserer<br />
Fakultät starten wird.<br />
Zu guter Letzt wünschen wir euch im Namen der gesamten <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> ein<br />
erfolgreiches Semester und viel Spaß beim Lesen!<br />
Euer Redaktionsteam<br />
Impressum: LAW@Graz<br />
Zeitschrift der Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften<br />
an der Karl-Franzens Universität Graz<br />
29. Ausgabe, 10. Jahrgang<br />
Chefredaktion:<br />
Elisabeth Pirker<br />
Redaktion:<br />
Tina Vollmann<br />
Layout:<br />
Florian Altendorfer<br />
Lektor<strong>at</strong>:<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
Inser<strong>at</strong>e:<br />
Florian Dollenz<br />
Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:<br />
HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-<br />
4 5<br />
Tina, Elli & Tamara<br />
Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz<br />
Erscheinungsort: Graz<br />
Aufgabepostamt: 8010 Graz<br />
P.b.b. Nr.: 02Z033639 M<br />
Druck: Universitätsdruckerei Klampfer<br />
Auflage: 5.000<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Manuskripte, Leserbriefe, Reaktionen:<br />
<strong>FV</strong> Rechtswissenschaften - law@graz,<br />
z.Hd. Elisabeth Pirker<br />
Universitätsstraße 15 BE, 8010 Graz<br />
E-<strong>Mai</strong>l: zeitung@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />
Internet: http://zeitung.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Florian Dollenz, Elisabeth Pirker, Anja Ressmann , Mag.<br />
Jan-Philipp Schifko, Philipp Maunz, Martin Halsmayr,<br />
Tamara M<strong>at</strong>his, Corina Schlögl, Pia Haubenwallner, Victoria<br />
Suppan, Tina Vollmann, Anna Sommerauer, Helena<br />
Niederl, Christopher Sp<strong>at</strong>h, Mag. Manuel P. Neubauer,<br />
Mag. Stefan Krenn<br />
Offenlegung der Bl<strong>at</strong>tlinie:<br />
Als mehrdimensionales, dialogisches, demokr<strong>at</strong>isches,<br />
unparteiliches, offenes und zukunftsorientiertes rechtswissenschaftliches<br />
Publik<strong>at</strong>ionsorgan nimmt law@graz<br />
die Rolle eines Innov<strong>at</strong>ionsmotors, Identitätstifters und<br />
Inform<strong>at</strong>ionsmittlers für Studierende an der Rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz wahr, berichtet über die Wahrung der Aufgaben<br />
der Fakultätsvertretung und stellt eine ganzheitliche<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für aktuelle Themen aus dem<br />
Spannungsfeld von Politik, Sta<strong>at</strong>, Recht und Zeitgeschehen<br />
dar.
(c) Margot Kessler / pixelio.de<br />
Was war, was kommt, was<br />
gibt’s Neues?!<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Was war:<br />
Gefängnisbesuch in<br />
der <strong>Jus</strong>tizanstalt<br />
Graz-Karlau<br />
Am 04.03.2013 fand wieder ein Gefängnisbesuch<br />
in der <strong>Jus</strong>tizanstalt<br />
Graz-Karlau st<strong>at</strong>t. Die Studierenden<br />
erhielten zu Beginn einen Vortrag<br />
über die geschichtliche Entstehung<br />
der <strong>Jus</strong>tizanstalt, die Vollzugsformen<br />
und Anstalten in Österreich sowie einen<br />
Überblick und eine Einführung<br />
in den Tagesablauf im Gefängnis.<br />
Anschließend h<strong>at</strong>ten sie die Möglichkeit<br />
die verschiedensten Bereiche, wie<br />
etwa Unterkünfte der Insassen oder<br />
Elisabeth Pirker<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
ihre Arbeitsstätten in der <strong>Jus</strong>tizanstalt<br />
zu besichtigen.<br />
Erstsemestrigen-Tutorium<br />
Wie jedes Semester gab es auch zu<br />
Beginn dieses Semesters das Erstsemestrigen<br />
Tutorium der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>. Dieses<br />
soll den <strong>Jus</strong>-Neulingen Tipps und<br />
Tricks für den Studieneinstieg geben<br />
und um alles drum herum informieren,<br />
was für den Beginn des Studentenlebens<br />
von Bedeutung sein kann.<br />
Im Anschluss gab es auch eine kurze<br />
Führung über das Uni-Gelände, um<br />
den Erstsemestrigen die wichtigsten<br />
Räumlichkeiten zu zeigen.<br />
Bibliotheksführung<br />
Da es keine offiziellen Bibliotheksführungen<br />
durch die Fakultätsbibliothek<br />
am ReSoWi gibt, h<strong>at</strong> die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> auch<br />
dieses Semester wieder eine Führung<br />
organisiert. Wir hoffen damit einigen<br />
von euch viel Zeit beim Suchen der<br />
benötigten Unterlagen erspart zu haben.<br />
Denn es wurde sowohl erklärt<br />
wie man Bücher in der Bibliothek<br />
sucht, findet und ausleihen kann.<br />
KWR Summer Associ<strong>at</strong>e<br />
Program - Infoveranstaltung<br />
Auch dieses Jahr h<strong>at</strong> die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> wieder<br />
eine der qualit<strong>at</strong>iv führenden<br />
Wirtschaftskanzleien Österreichs ins<br />
Haus geholt. KWR h<strong>at</strong> hier ihr Summer<br />
Associ<strong>at</strong>e Program vorgestellt.<br />
Hierbei wird den Studierenden die<br />
Möglichkeit der Absolvierung eines<br />
bezahlten Praktikums im Sommer<br />
2013 geboten. Dadruch kann man<br />
einen optimalen Einblick in die anwaltlichen<br />
Tätigkeit bekommen und<br />
wertvolle Erfahrungen für den beruflichen<br />
und akademischen Werdegang<br />
gewinnen.<br />
Kriminalmuseums-Besuch<br />
Im Rahmen des Erstsemestrigen-<br />
Tutoriums h<strong>at</strong> die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> auch einen<br />
Besuch im Kriminalmuseum der<br />
Uni-Graz organisiert. Wir haben dadurch<br />
spannende Krimigeschichten<br />
der Stadt Graz zu hören bekommen,<br />
sowie T<strong>at</strong>waffen und Fotos von früheren<br />
Fällen besichtigen können.<br />
Vorstellung des Entwurfs<br />
zur Reform<br />
des Diplomstudiums<br />
Rechtswissenschaften<br />
Wie einige von euch vielleicht schon<br />
wissen, steht eine Reform des Diplomstudiums<br />
bevor. Die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> h<strong>at</strong><br />
euch im Rahmen dieser Veranstaltung<br />
die wesentlichen Änderungen<br />
vorgestellt und den Entwurf präsentiert.<br />
Hiermit sollte allen Studierenden<br />
die Möglichkeit geboten werden<br />
ihrer offiziellen Vertretung, der <strong>FV</strong>-<br />
<strong>Jus</strong>, Verbesserungsvorschläge mitzuteilen.<br />
Wienexkurison<br />
Die Veranstaltungsserie im März<br />
nahm aber noch kein Ende. Es gab<br />
auch eine – von den Studierenden<br />
sehr gefragte – Wien Exkursion. Am<br />
Vormittag bekamen wir eine exklusive<br />
Führung durch das Außenministerium<br />
und im Anschluss einen<br />
Vortrag über die österreichische Sicherheitspolitik.<br />
Nach einer kleinen<br />
Mittagspause wurde noch die UNO-<br />
City besichtigt. Dort erhielten wir<br />
neben einer Führung auch einen<br />
Spezialvortrag.<br />
Besuch des steirischen<br />
Landtags<br />
Gleich nach den Osterferien geht<br />
es mit spannenden Veranstaltungen<br />
rund um das <strong>Jus</strong>studium weiter. Die<br />
<strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> h<strong>at</strong> für die Studierenden einen<br />
Landtagsbesuch organisiert.<br />
Hiermit wurde den Studierenden die<br />
Möglichkeit geboten, den Mitarbeitern<br />
der Landtagsdirektion, sowie<br />
der Landesamtsdirektion bei ihren<br />
Tätigkeiten über die Schulter zu<br />
schaun und einen besseren Einblick<br />
in ihre Tätigkeitsbereiche zu bekommen.<br />
Denn sie wissen<br />
(nicht), was sie tun<br />
– Suchtgift und Drogen<br />
aus der Sicht des<br />
Strafrichters, mit<br />
aktuellen Beispielen<br />
sowie den gesetzlichen<br />
Bestimmungen<br />
des SMG<br />
Mit dieser Veranstaltung konnte die<br />
<strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> zahlreiche Studierende begeistern.<br />
Schon Wochen vor der Veranstaltung<br />
h<strong>at</strong>ten wir via Facebook<br />
an die 200 Anmeldungen. Richter<br />
Dr. Helmut Wlasak, auch bekannt<br />
als Grazer “Drogenrichter”, hielt am<br />
23.04.2013 einen Vortrag an der<br />
Universität Graz. Gerade in den letzten<br />
Jahren haben steiermarkweit die<br />
Drogenmissbrauchsfälle zugenommen.<br />
Anhand von Beispielen und<br />
Bestimmungen des SMG wurde uns<br />
die Drogen- und Suchtgiftthem<strong>at</strong>ik<br />
aus der Sicht des Strafrichters nähergebracht.<br />
Was kommt:<br />
“Special: Mc Kinsey<br />
Workshop” – Wortwechsel<br />
Der UniManagementClub Steiermark<br />
veranstaltet in Kooper<strong>at</strong>ion<br />
mit der Fakultätsvertretung SOWI<br />
und dem Arbeitsrefer<strong>at</strong> der ÖH Uni<br />
Graz einen Workshop zum Thema<br />
“Wortwechsel – Problemstrukturierung<br />
und Kommunik<strong>at</strong>ion”. Im<br />
Rahmen dieser Veranstaltung sollen<br />
die Studierenden<br />
und Doktoranden<br />
>><br />
mehr über die<br />
Grundregeln<br />
professionel-<br />
Weiter auf Seite 8<br />
law @graz<br />
6 7
(c) Margot Kessler / pixelio.de<br />
Was war, was kommt, was<br />
gibt’s Neues?!<br />
ler Kommunik<strong>at</strong>ion erfahren.<br />
Wienexkursion<br />
Auch dieses Semester gibt es eine<br />
weitere Wienexkursion. Am 29.04<br />
fährt die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> mit einigen Studierenden<br />
nach Wien, wo wir am<br />
Vormittag eine Führung durch das<br />
Parlament erhalten, und am Nachmittag<br />
die Möglichkeit haben die<br />
renommierte Wirtschaftskanzlei<br />
KWR – Karasek Wietzryk Rechtsanwälte<br />
GmbH zu besuchen.<br />
Podiumsdiskussion –<br />
Berufsbild Jurist<br />
Anfang <strong>Mai</strong> ist des Weiteren eine<br />
Podiumsdiskussion zum Thema Berufsbild<br />
Jurist geplant. Hier soll den<br />
Studierenden ein Einblick in den<br />
Arbeitsalltag als Jurist ermöglicht<br />
werden.<br />
ÖH-Wahlen 14.-16.<br />
<strong>Mai</strong> 2013<br />
schen 14.-16. <strong>Mai</strong> deine Studienund<br />
Universitätsvertretung.<br />
Doch wie wählt man richtig? In jeder<br />
Studienrichtung in der du inskribiert<br />
bist, kannst du direkt deine<br />
Studienvertretung wählen, und<br />
deine lokale Universitätsvertretung.<br />
Die Wahl zur Studienvertretung ist<br />
eine Persönlichkeitswahl, das heißt<br />
für das Rechtswissenschaftliche Studium<br />
kannst du 5 Personen wählen<br />
– einfach ankreuzen.<br />
Die Wahl zur Universitätsvertretung<br />
hingegen ist eine Listenwahl, das<br />
heißt du kannst zwischen den verschiedenen<br />
Fraktionen und Listen<br />
auswählen.<br />
Die Fakultäts- und Bundesvertretung<br />
kannst du nicht direkt wählen.<br />
Diese werden aber von den gewählten<br />
Studien- und Universitätsvertretungen<br />
beschickt.<br />
Da jede Stimme zählt – geh zwischen<br />
14. und 16. <strong>Mai</strong> 2013 zur<br />
ÖH-Wahl und bestimme mit!<br />
im Rahmen eines Verhandlungsworkshops<br />
zum Thema “M&A<br />
und White Collar Crime” anbieten<br />
zu können. Der Workshop wird<br />
von der intern<strong>at</strong>ional renommierten<br />
Wirtschaftskanzlei Schönherr<br />
geleitet. Die Aufgabenstellungen<br />
des Workshops umfassen nicht nur<br />
anspruchsvolle rechtliche Fragestellungen<br />
mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität,<br />
es geht auch<br />
um Str<strong>at</strong>egie, Psychologie, Taktik,<br />
Überzeugungskraft, Emotionen,<br />
Ängste und alle anderen typischen<br />
zwischenmenschlichen Probleme,<br />
die bei M&A Transaktionen üblicherweise<br />
auftauchen.<br />
Was gibt‘s<br />
Neues?<br />
Bücherbörse<br />
Mitarbeiter<br />
der <strong>FV</strong>-<br />
<strong>Jus</strong> haben<br />
für dich<br />
die Gruppe<br />
„Bücherbörse<br />
<strong>Jus</strong> Uni<br />
Graz“ auf<br />
Facebook<br />
ins Leben<br />
gerufen um<br />
uns Studierenden das Leben leichter<br />
zu machen. Die benötigten Bücher<br />
müssen somit nicht mehr alle teuer<br />
neu gekauft werden, sondern es besteht<br />
auf dieser Pl<strong>at</strong>tform die Möglichkeit<br />
schnell und einfach mit anderen<br />
<strong>Jus</strong>-Studierenden in Kontakt<br />
zu treten und Bücher und diverse<br />
andere Lernunterlagen zu tauschen,<br />
kaufen und zu verkaufen.<br />
Binnen eines Mon<strong>at</strong>s konnten beinahe<br />
tausend Mitglieder gewonnen<br />
werden. Damit das aber auch weiterhin<br />
so gut funktioniert, brauchen<br />
wir eure Hilfe! Tretet der genannten<br />
Gruppe bei, und ladet all eure Studienkollegen<br />
ein.<br />
Spritzerstand<br />
Wie in den vergangenen Jahren veranstaltet<br />
die ÖH auch dieses Jahr<br />
wieder von 22.04.-06.07.den allseits<br />
bekannten und beliebten Spritzerstand.<br />
Auch heuer kommt der Reinerlös<br />
dem ÖH-Sozialtopf zugute.<br />
Handyverbot beim Radfahren<br />
Seit Anfang April ist die Novelle<br />
der StVO in Kraft, die besagt, dass<br />
wenn jemand mit dem Handy in der<br />
Hand/am Ohr während dem Radfahren<br />
erwischt wird, können demjenigen<br />
Strafen bis in der Höhe von<br />
50 Euro auferlegt werden. Also in<br />
Zukunft nur mehr mit Headset oder<br />
Freisprechanlage telefonieren - wie<br />
beim Autofahren.<br />
Eure<br />
Elli<br />
Schätzspiel:<br />
Schätzspiel: Wie hoch schätzt du ist die Wahlbeteiligung bei den<br />
diesjährigen ÖH-Wahlen!?<br />
Alle zwei Jahre finden die Wahlen<br />
zur Österreichischen Hochschülerschaft<br />
st<strong>at</strong>t. Dieses Jahr ist es wieder<br />
soweit. Du hast die Möglichkeit mit<br />
zu bestimmen wie deine Vertretung<br />
in den kommenden zwei Jahren ausgestaltet<br />
sein soll. Wähle also zwi-<br />
Verhandlungsworkshop<br />
– Schönherr<br />
Die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> freut sich auch dieses<br />
Jahr wieder ein Trockentraining<br />
Du suchst ein längst vergriffenes<br />
Buch? Du möchtest deine nicht<br />
mehr benötigten Bücher verkaufen?<br />
Du möchtest Unterlagen und Bücher<br />
von und mit Studienkollegen<br />
austauschen bzw. ausborgen? Dann<br />
bist du hier genau richtig! Einige<br />
G e w i n n s p i e l<br />
Zu gewinnen gibt es:<br />
2x österreichisches Steuerrecht von Johannes<br />
Heinrich<br />
1x Exekutionsrecht von Neumayr/Nunner-Krautgasser<br />
Sendet dazu bitte bis spätestens<br />
13.05.2013 eine E-<strong>Mai</strong>l an:<br />
zeitung@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> mit einer Angabe eurer<br />
geschätzen Anzahl.<br />
Diejenigen, die den exakten Prozents<strong>at</strong>z der Wahlbeteiligung als erstes err<strong>at</strong>en und sonst diejenigen, die am<br />
nähsten an den genauen Prozents<strong>at</strong>z herankommen, bekommen je ein Buch!<br />
law @graz<br />
8 9
(c) Rewolve44 / pixelio.de<br />
<strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>:<br />
Vertretung, Ber<strong>at</strong>ung, Events<br />
Exkursion ins Außenministerium und in die UNO-City<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
schen. Mit Blick auf diese Kriterien<br />
findet jährlich ein Auswahlverfahren<br />
der Bewerber st<strong>at</strong>t.<br />
Andererseits gibt es aber auch die<br />
Möglichkeit ein zwölf-mon<strong>at</strong>iges bezahltes<br />
Verwaltungspraktikum zu absolvieren,<br />
für dieses die Anforderun-<br />
Anja Ressmann<br />
studiert Rechtswissenschaften<br />
und ist Mitarbeiterin<br />
der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
„In unserer gesamten Studienkarriere<br />
waren wir noch nie so früh auf der<br />
Uni“ stellten wir fest, als wir am 21.<br />
März um 7 Uhr morgens bei der Bushaltestelle<br />
Resowi eintrafen. Doch<br />
das frühe Aufstehen lohnte sich! An<br />
diesem Donnerstag machten wir uns<br />
auf den Weg nach Wien um uns das<br />
Außenministerium und die UNO<br />
City anzusehen.<br />
Um 10 Uhr war bereits die erste<br />
Führung im Bundesministerium<br />
für europäische und intern<strong>at</strong>ionale<br />
Angelegenheiten (kurz: BMA), einfachgesagt:<br />
im Außenministerium,<br />
geplant.<br />
Dieses Ministerium ist ein Ressortbereich<br />
der Bundesregierung. Ihm<br />
ist die Koordin<strong>at</strong>ion der österreichischen<br />
EU-Politik sowie die Außenpolitik,<br />
also die Vertretung Österreichs<br />
gegenüber anderen Sta<strong>at</strong>en, übertragen.<br />
Somit<br />
bietet das<br />
Außenministerium<br />
die Anlaufstelle<br />
für<br />
den intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Bereich.<br />
Uns<br />
Bürgern<br />
wird ein 24<br />
Stundendienst<br />
der<br />
Auslandsbetreuung<br />
zur<br />
Verfügung<br />
gestellt. Das<br />
heißt, sollte ich im Ausland Probleme<br />
haben und gibt es dort keine österreichische<br />
Botschaft, kann ich rund um<br />
die Uhr eine Hotline des Außenministeriums<br />
in Wien anrufen und man<br />
wird von Österreich aus unterstützt.<br />
Seit dem 2. Dezember 2008 ist der<br />
Leiter dieses Ministeriums Herr<br />
Dr. Michael Spindelegger<br />
(ÖVP). Der Herr Außenminister<br />
und Vizekanzler<br />
empfing uns zum Beginn<br />
unserer Führung ehrenvoll<br />
im prunkvollen Marmorsaal<br />
des Gebäudes und begrüßte<br />
sogar jeden einzelnen Besucher<br />
höchstpersönlich. Im<br />
glamourösen Marmorsaal<br />
befinden sich eindrucksvolle<br />
Fresken von Leopold Kupelwieser.<br />
Hier finden feierliche<br />
Momente st<strong>at</strong>t, wie die offiziellen<br />
bil<strong>at</strong>eralen Beziehungen. Meist<br />
werden in diesem einzigartigen Saal<br />
Besuche ausländischer Regierungsmitglieder<br />
empfangen, er dient aber<br />
auch für andere besondere Anlässe.<br />
Nach einem Plausch mit dem Herrn<br />
Außenminister Spindelegger und einer<br />
kurzen geschichtlichen Einführung<br />
über den Marmorsaal, erhielten<br />
wird zwei sehr interessante Vorträge.<br />
Zum einen über das Außenministerium<br />
im Allgemeinen und zum anderen<br />
über die Sicherheitspolitik von<br />
Österreich.<br />
Zu guter Letzt konnten wir in Erfahrung<br />
bringen, wie man sich im Außenministerium<br />
bewerben kann bzw<br />
welche Qualifik<strong>at</strong>ionen man mitbringen<br />
sollte. Ein absolviertes <strong>Jus</strong>-Studium<br />
ist die beste Voraussetzung um<br />
sich zu bewerben. Weiters sind auch<br />
gute Kenntnisse in der Politik wie<br />
auch in der Geschichte gefragt. Zusätzlich<br />
sind die Sprachen Englisch<br />
und Französisch fließend zu beherr-<br />
gen nicht ganz so hoch gesteckt sind.<br />
Dazu muss man sich n<strong>at</strong>ürlich auch<br />
beim Außenministerium bewerben.<br />
Die Auswahl verfolgt dann über ein<br />
„Hearing“ der einzelnen Kandid<strong>at</strong>en.<br />
Nachdem wir den Besuch<br />
im Außenministerium noch<br />
bei Kaffee und Kuchen<br />
ausklingen lassen durften,<br />
fuhren wir zur UNO City,<br />
denn dort war auch eine<br />
Führung geplant.<br />
Beim Wiener intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Zentrum (kurz: UNO<br />
City) angekommen, mussten<br />
wir zuallererst durch ein<br />
Sicherheitsschleusensystem,<br />
wie dies jeder vom Flughafen kennt.<br />
Zusätzlich mussten wir durch eine<br />
Passkontrolle, da man österreichisches<br />
Hoheitsgebiet verlässt, wenn<br />
man die UNO City betritt. Danach<br />
konnte die Besichtigung losgehen.<br />
UNO steht für United N<strong>at</strong>ions<br />
Organiz<strong>at</strong>ion und ist ein zwischensta<strong>at</strong>licher<br />
Zusammenschluss auf<br />
völkerrechtlicher Ebene, der 193<br />
Sta<strong>at</strong>en angehören. Sie ist als globale<br />
intern<strong>at</strong>ionale Organis<strong>at</strong>ion uneingeschränkt<br />
anerkannt und daher ein<br />
Völkerrechtssubjekt. Ihre wichtigsten<br />
Aufgaben sind gemäß der UN-Charta<br />
die Sicherung des Weltfriedens,<br />
die Einhaltung des Völkerrechts,<br />
der Schutz der Menschenrechte und<br />
die Förderung der intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Zusammenarbeit. Im Vordergrund<br />
steht außerdem die Unterstützung<br />
der Entwicklungsländer im wirtschaftlichen,<br />
sozialen und humanitären<br />
Gebiet. Die Charta tr<strong>at</strong> am 24.<br />
Oktober 1945 in Kraft, nachdem<br />
China, Frankreich, die Sowjetunion,<br />
England, die USA und die Mehrheit<br />
der Gründungssta<strong>at</strong>en die Charta r<strong>at</strong>ifiziert<br />
h<strong>at</strong>ten. Die Vereinten N<strong>at</strong>ionen<br />
haben ihren Hauptsitz in New<br />
York und drei weitere Sitze in Genf,<br />
Nairobi und Wien. Das Büro der<br />
Vereinten N<strong>at</strong>ionen in Wien wurde<br />
1973-1979 von Österreich und der<br />
Stadt Wien nach den Plänen des österreichischen<br />
Architekten Johann<br />
Staber im 22. Bezirk in Wien, als<br />
Amtssitzzentrum für intern<strong>at</strong>ionale<br />
Organis<strong>at</strong>ionen errichtet. Viele Sta<strong>at</strong>en<br />
haben sich als Sitz für eine weitere<br />
Außenstelle der UNO beworben,<br />
doch Wien wurde auf Grund der<br />
geografischen Lage ausgewählt, denn<br />
es lag zur Zeit des Kalten Krieges genau<br />
zwischen Ost und West und sollte<br />
als Verbindungsstelle dienen.<br />
Unter anderem durften wir einen<br />
Sitzungssaal von innen sehen und erfuhren,<br />
dass insgesamt in sechs Sprachen<br />
gedolmetscht wird: Englisch,<br />
Französisch, Chinesisch, Russisch,<br />
Spanisch und Arabisch. Warum auf<br />
Französisch gedolmetscht<br />
wird und auf Deutsch<br />
nicht, obwohl die Weltbevölkerung<br />
nicht mehr Französisch<br />
als Deutsch spricht,<br />
ist ganz einfach damit zu<br />
erklären, dass Frankreich<br />
ein ständiges Mitglied im<br />
UN-Sicherheitsr<strong>at</strong> ist. Weitere<br />
ständige Mitglieder<br />
sind: Russland, die USA,<br />
China und England, denn<br />
das waren nach dem zweiten<br />
Weltkrieg die übriggebliebenen<br />
Siegermächte.<br />
Zu guter Letzt erhielten wir noch<br />
einen englischen Vortrag von einer<br />
Mitarbeiterin des Büros der Vereinten<br />
N<strong>at</strong>ionen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung<br />
(engl. United<br />
N<strong>at</strong>ions Office on Drugs and Crime,<br />
UNODC).<br />
Alles in allem war der Tag sehr spannend<br />
und ereignisreich. Wir konnten<br />
einen Einblick in sonst so geheim erscheinende<br />
Organis<strong>at</strong>ionen bekommen<br />
und fuhren mit einem Gefühl<br />
wieder einiges Neues erfahren zu haben<br />
zurück nach Graz.<br />
Eure<br />
Anja<br />
law @graz<br />
10 11
Studium<br />
Vortrag zum Thema Arbeitsmigr<strong>at</strong>ion –<br />
Grenzenlose Perspektiven hinter der Grenze?<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Seit 2011 veranstalten wir vom<br />
Finance Club Graz für alle Studierenden<br />
der Grazer Universitäten<br />
Vorträge, Diskussionen und<br />
Workshops zu finanzwirtschaftlichen,<br />
finanzrechtlichen und finanzpolitischen<br />
Themen. Auch für (angehende)<br />
Juristen wird das Verständnis<br />
aktueller Ereignisse im Finanzsektor<br />
im Beruf immer wichtiger: Man<br />
denke nur zurück an den Salzburger<br />
Finanzskandal, die Hypo-Affäre<br />
oder die Meinl-Pleite. In leicht verständlicher<br />
Weise vermitteln unsere<br />
Vortragenden komprimiertes Wissen,<br />
um euch sowohl beruflich wie<br />
auch priv<strong>at</strong> ein solides Knowhow im<br />
Bereich des Finance zu vermitteln.<br />
Daneben rücken auch wirtschaftspolitische<br />
Themen der Zukunft – wie<br />
zB Energiepolitik – immer mehr in<br />
der Mittelpunkt unserer Aktivitäten.<br />
Des Weiteren bemühen wir uns um<br />
den Aufbau eines weitläufigen Netzwerks<br />
im Finanzsektor. Darüber hinaus<br />
versorgen wir euch mit aktuellen<br />
Der Finance Club Graz stellt eine<br />
Pl<strong>at</strong>tform zwischen Theorie und Praxis<br />
dar und ist für alle finanzinteressierte<br />
Studenten kostenlos zugänglich.<br />
Jobausschreibungen aus dem Finanzund<br />
Bankenbereich.<br />
Wie bereits in der Vergangenheit<br />
bietet der Finance Club Graz auch<br />
im kommenden Semester eine Reihe<br />
spannender Events. Im <strong>Mai</strong> veranstalten<br />
wir einen Workshop mit dem<br />
Wirtschafts- und Finanzexperten sowie<br />
Bestseller-Autor Prof. Max Otte<br />
zum Thema „Value Investing“. Mitte<br />
Juni folgt ein Vortrag mit Diskussion<br />
des bekannten Str<strong>at</strong>egen Prof. Karl<br />
Rose, dessen Prognosen zu energiewirtschaftlichen<br />
Entwicklungen der<br />
nächsten Jahre Staunen aufkommen<br />
lassen werden. Als weiteres Highlight<br />
präsentieren wir die Finance Lounge<br />
in der Bar Kottulinsky, bei der euch<br />
erfolgreiche Persönlichkeiten aus<br />
dem Finanzsektor über ihr Berufsund<br />
Priv<strong>at</strong>leben Rede und Antwort<br />
stehen.<br />
Für mehr Infos besucht unsere<br />
Homepage unter www.financeclubgraz.<strong>at</strong>.<br />
Wir freuen uns darauf, euch<br />
als Mitglieder beim Finance Club<br />
Graz zu begrüßen sowie auf euren<br />
Besuch bei unseren kommenden<br />
Events!<br />
Euer<br />
Finance Club Graz<br />
Team<br />
Unsere nächsten<br />
Events:<br />
Workshop mit Prof. Max Otte zum<br />
Thema „Value Investing“, Montag,<br />
13.05.2013, 17:30 Uhr, SZ 15.22<br />
Vortrag mit Diskussion mit Prof.<br />
Karl Rose zur Zukunft der Energiewirtschaft,<br />
Donnerstag, 13.06.2013,<br />
17:30, Ort tba<br />
Finance Lounge mit Christian Drastil,<br />
Finanzmarkt-Blogger, CEO und<br />
Unternehmensgründer, Donnerstag,<br />
27.06.2013 20:00 Uhr, Bar Kottulinsky<br />
Wie werde ich Mitglied?<br />
Die Mitgliedschaft im Verein steht<br />
Studierenden aller Universitäten offen<br />
und ist völlig kostenlos. Um euch<br />
anzumelden, registriert euch einfach<br />
auf unserer Homepage unter www.<br />
financeclubgraz.<strong>at</strong>!<br />
Finance Club Graz<br />
c/o Institut für Finanzwirtschaft<br />
Universitätsstraße 15/G2<br />
A-8010 Graz<br />
Email: office@financeclubgraz.<strong>at</strong><br />
Web: www.financeclubgraz.<strong>at</strong><br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Wir haben uns die Frage<br />
gestellt, wie rosig<br />
es wirklich sowohl für<br />
Sta<strong>at</strong>sangehörige von Mitgliedsta<strong>at</strong>en,<br />
als auch Drittsta<strong>at</strong>sangehörige<br />
am Arbeitsmarkt in Österreich aussieht<br />
und welche Herausforderungen<br />
auf sie warten.<br />
Mehr als ein Viertel der migrantischen<br />
Bevölkerung arbeitet in<br />
Österreich unterqualifiziert, womit<br />
der Prozents<strong>at</strong>z deutlich höher liegt<br />
als bei Inländern. Ein wesentlicher<br />
Grund für diese Dequalifik<strong>at</strong>ion ist,<br />
dass die Anerkennung von im Ausland<br />
erworbenen beruflichen Kompetenzen<br />
nicht oder nur sehr bruchstückhaft<br />
st<strong>at</strong>tfindet. Ein weiteres<br />
Erschwernis stellen die Kosten, die<br />
im Wege der Anerkennung anfallen,<br />
und der ungewisse Ausgang des Verfahrens<br />
dar, bei dem die Angst vor<br />
einem neg<strong>at</strong>iven Bescheid nicht selten<br />
demotivierend wirkt.<br />
ESTÖ<br />
Die Europäische Studierendenvereinigung<br />
in Österreich (ESTÖ) ist ein<br />
Zusammenschluss von ehrenamtlich<br />
tätigen Studierenden und Akademikern,<br />
der sich seit über drei Jahrzehnten<br />
der Förderung und Verbreitung<br />
des Gedankens eines friedlichen und<br />
geeinten Europas verschrieben h<strong>at</strong>.<br />
Als Referentinnen im Zuge unserer<br />
Veranstaltung durften wir dazu<br />
sowohl Frau Mag. a Edith Zitz vom<br />
Verein inspire, der sich diesen und<br />
anderen Problemen unter dem Titel<br />
„Anerkannt! Projekt zur leichteren<br />
Anerkennung von im Ausland erworbenen<br />
Berufsqualifik<strong>at</strong>ionen“<br />
angenommen h<strong>at</strong>, begrüßen, als<br />
auch Frau Mag. a Kirsten Fichtner-<br />
Koele von der Wirtschaftskammer<br />
Steiermark, die im Rechtsservice Arbeit<br />
und Soziales mit Schwerpunkt<br />
Ausländerbeschäftigung tätig ist.<br />
Zum Einstieg legte Frau Mag. a Kirsten<br />
Fichtner-Koele die rechtlichen<br />
Grundlagen von der Blue Card bis<br />
hin zur Rot-Weiß-Rot Karte dar.<br />
Danach erläuterte Frau Mag. a Edith<br />
Zitz anhand von Praxisproblemen<br />
die Schwierigkeiten an manche<br />
ausländische Zeugnisse zu kommen,<br />
die zuständigen Behörden zu<br />
finden und die Sprachbarriere, die<br />
bei diesen Unterfangen auch eine<br />
zusätzliche Hürde darstellen kann.<br />
Anschließend folgte noch eine lange<br />
und ausführliche Diskussionsrunde<br />
mit dem Publikum.<br />
Seinen Ausklang<br />
fand der Abend<br />
schließlich mit einem<br />
Buffet, bei<br />
dem die Vortragenden<br />
noch weiter für<br />
offene Fragen zur<br />
Verfügung standen.<br />
Du interessierst<br />
dich für Europa?<br />
Die ESTÖ ist ein<br />
Zusammenschluss<br />
von Studierenden und Akademikern,<br />
der sich seit Jahrzehnten der<br />
Förderung und Verbreitung des<br />
Gedanken eines friedlichen und<br />
geeinten Europas verschrieben h<strong>at</strong><br />
und regelmäßig Veranstaltungen zu<br />
Europa-spezifischen Themen an der<br />
Universität Graz organisiert. Wenn<br />
du dich dafür interessierst, werde<br />
auch du Mitglied. Besuch uns doch<br />
auf www.estoe.<strong>at</strong> oder auf unserer<br />
facebook Seite.<br />
law @graz<br />
12 13
(c) Thomas Kölsch / pixelio.de<br />
Studium<br />
11-Punkte-Plan zur erfolgreichen Diplomarbeit<br />
Sie steht oft als letzte (akademische) Hürde zwischen Dir und Deinem Sponsionsbescheid. Mit der richtigen<br />
Herangehensweise sollte die Diplomarbeit aber in der Regel nicht zu einem großen Stolperstein am Weg zum<br />
Magistertitel werden. Wenn man die folgenden 11 Punkte gewissenhaft befolgt, kann also eigentlich nichts<br />
mehr schief gehen:<br />
1) Der richtige Zeitpunkt für<br />
das Suchen und Finden<br />
von Thema und Betreuer<br />
Mit Beginn des II. Abschnitts<br />
des Diplomstudiums der<br />
Rechtswissenschaften sollte man<br />
sich frühestens und nach positiver<br />
Absolvierung der allerletzten Prüfung<br />
im Studienplan spätestens Gedanken<br />
über das Verfassen der Diplomarbeit<br />
machen. Man h<strong>at</strong> also ein (in der<br />
Regel) mehrere Semester offenes<br />
Zeitfenster für das Suchen und<br />
Finden von Thema und Betreuer.<br />
Die Mehrheit der Studierenden<br />
beschäftigt sich mit dem Thema<br />
„Diplomarbeit“ gegen Ende des II.<br />
oder im III. Studienabschnitt.<br />
Jeder habilitierte Professor kann<br />
Diplomarbeiten offiziell betreuen.<br />
Das Thema ist einem der juristischen<br />
Prüfungsfächer zu entnehmen oder<br />
muss, wenn es in einem anderen<br />
Fach geschrieben werden soll, einen<br />
Bezug zum Recht aufweisen. In der<br />
Regel erwarten Betreuer nicht nur<br />
die bereits positive Absolvierung der<br />
jeweiligen Fachprüfung, sondern<br />
oftmals auch eine gute Note.<br />
Die konkreten Anforderungen<br />
der Betreuer findet man auf den<br />
Webseiten der Institute bzw. kann<br />
man am Institut erfragen. Nachdem<br />
mit Fortdauer des Studiums<br />
auch die Anzahl an bestandenen<br />
Fachprüfungen steigen sollte, steigt<br />
also auch die Chance, eine positive<br />
Betreuungszusage zu erhalten.<br />
Das Diplomarbeitsthema sollte<br />
einem Rechtsgebiet entstammen,<br />
für das man eine gewisse Symp<strong>at</strong>hie<br />
und ein fachliches Interesse<br />
aufgebaut h<strong>at</strong>. Wenn man sich<br />
mon<strong>at</strong>elang mit einem Thema<br />
beschäftigen muss, für das man<br />
wenig bis gar keine Leidenschaft<br />
aufbringen kann, wird aus dem<br />
Honigschlecken „Diplomarbeit“<br />
schnell ein großer Schluck von<br />
akademischem Rizinusöl. Da man<br />
im Laufe des Studiums mit immer<br />
mehr Rechtsgebieten Bekanntschaft<br />
schließt, sollte man sich mit der<br />
Auswahl des Diplomarbeitsthemas<br />
auch ein bisschen Zeit lassen, um die<br />
eigene Präferenz möglichst fundiert<br />
festlegen zu können.<br />
Merke: Der beste Zeitpunkt<br />
für das Suchen und Finden<br />
von Diplomarbeitsthema und<br />
-betreuer ist das letzte Drittel des<br />
II. Abschnitts.<br />
2) Wie Diplomand, Thema<br />
und Betreuer zueinander<br />
finden<br />
Es gibt in Wahrheit genau<br />
zwei Möglichkeiten, wie es für<br />
diplomarbeitsschreibwilligen<br />
Studierenden und einem passenden<br />
Thema zu einer glücklichen<br />
Zusammenkunft kommt.<br />
Die erste Variante ist einfach,<br />
unkompliziert, erfordert wenig<br />
Eigeniniti<strong>at</strong>ive und keinerlei<br />
Kre<strong>at</strong>ivität und kommt in freier<br />
Wildbahn eher selten vor:<br />
man findet einen Betreuer, der<br />
entweder eine Liste (z.B. auf der<br />
Institutshomepage, am schwarzen<br />
Brett, etc.) mit zu vergebenen<br />
Themen h<strong>at</strong>, in Lehrveranstaltungen<br />
mögliche Themen empfiehlt oder<br />
im persönlichen Gespräch selbst<br />
ein Thema vorschlägt. Wenn sich<br />
das Füllhorn des Glücks vollständig<br />
über den Studierenden ergießt,<br />
gibt es vom Betreuer Liter<strong>at</strong>ur-<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
und Judik<strong>at</strong>urtipps sowie eine<br />
(mit Diplomarbeit tunlichst<br />
nicht als vollkommen verfehlt<br />
abzukanzelnde) Rechtsmeinung<br />
zur zu bearbeitenden Frage<br />
obendrauf. In weiterer Folge nimmt<br />
der glückselige Studierende das<br />
Thema dankbar an, lässt noch die<br />
oblig<strong>at</strong>orische Themenabfrage<br />
durch das Dekan<strong>at</strong> durchführen und<br />
– bei positivem Ausgang derselbigen<br />
– wird das Diplomarbeitsthema<br />
mittels Antrag von Betreuer und<br />
Dekan<strong>at</strong> genehmigt.<br />
Die zweite Variante ist weniger<br />
einfach, durchaus komplizierter,<br />
erfordert ein Mindestmaß an<br />
Eigeniniti<strong>at</strong>ive, Kre<strong>at</strong>ivität<br />
sowie Überzeugungskunst und<br />
ist der ‚klassische’ Weg, den<br />
die meisten Studierenden am<br />
Weg zum Diplomarbeitsthemagenehmigungsantrag<br />
gehen müssen:<br />
Der Studierende muss mögliche<br />
Themen selbstständig finden und<br />
einem potentiellen Betreuer sich<br />
Mag. Jan-Philipp Schifko<br />
h<strong>at</strong> an der Universität Graz das Diplomstudium<br />
Rechtswissenschaften<br />
absolviert, war Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />
und ist seit Oktober 2012 Rechtsanwaltsanwärter<br />
in Wien.<br />
selbst und das Thema ‚verkaufen’.<br />
Es gibt viele Möglichkeiten<br />
ein Thema zu finden z.B. in<br />
Rechtszeitschriften, qualit<strong>at</strong>iv<br />
hochwertigen Tageszeitungen,<br />
Magazinen und anderen Medien;<br />
in Vorlesungen, Seminaren und<br />
anderen Lehrveranstaltungen;<br />
bei interessanten Symposien,<br />
Podiumsdiskussionen; in<br />
persönlichen Gesprächen mit<br />
Professoren, Studienkollegen, etc.<br />
Potentielle Themen (keinerlei<br />
Anspruch auf auch nur annähernde<br />
Vollständigkeit):<br />
• aktuelle (und möglichst<br />
juristisch oder rechtspolitisch<br />
spannende) Verlautbarungen,<br />
Neufassungen oder Novellen<br />
von Gesetzen/Verordnungen/<br />
europa- oder völkerrechtlichen<br />
Rechtsquellen/etc. und<br />
deren Auswirkungen auf die<br />
Rechtslage/den Sta<strong>at</strong>/die EU/<br />
die Gesellschaft/usw.<br />
• aktuelle (und möglichst<br />
juristisch oder rechtspolitisch<br />
besondere, weil z.B. von<br />
bisheriger Rechtsprechung<br />
abweichende) Entscheidungen<br />
der heimischen Höchstgerichte/<br />
des EGMR/des EuGH, etc. und<br />
deren Auswirkungen auf die<br />
Rechtslage/den Sta<strong>at</strong>/die EU/<br />
die Gesellschaft/usw.<br />
• die system<strong>at</strong>ische Darstellung<br />
von<br />
Institutionen/<br />
Verfahrensarten/<br />
R e c h t s n o r m e n /<br />
Grundprinzipien/etc. des<br />
Sta<strong>at</strong>es/des römischen Rechts/<br />
der Verfassung der EU/des<br />
Völkerrechts/etc. und deren<br />
Auswirkung die Rechtslage/<br />
den Sta<strong>at</strong>/die EU/die<br />
Gesellschaft/usw.<br />
• die Zusammenfassung von<br />
unterschiedlichen Meinungen<br />
und akademischen Deb<strong>at</strong>ten<br />
zwischen 1) Lehre und<br />
Rechtssprechung, 2) Lehre und<br />
Lehre oder 3) Rechtsprechung<br />
und Rechtsprechung zu<br />
ausgewählten rechtlichen Fragen<br />
und eigene Schlussfolgerungen<br />
dazu.<br />
• Die rechtspolitische/-<br />
historische/-vergleichende/-<br />
soziologische/-philosophische/<br />
politwissenschaftliche<br />
Aufarbeitung einer Norm/eines<br />
Rechtsgebiets/einer Epoche/<br />
eines gesellschaftlichen Themas/<br />
usw.<br />
Wenn man nun das Wunschthema<br />
gefunden h<strong>at</strong>, empfiehlt es sich,<br />
eine grobe Zusammenstellung<br />
der vorhandenen und relevanten<br />
Liter<strong>at</strong>ur und Judik<strong>at</strong>ur (max. 1<br />
A4-Seite) sowie eine erste Struktur<br />
der Diplomarbeit (aufgestellte<br />
Thesen, zu beantwortende Fragen,<br />
grobes Inhaltsverzeichnis) zu<br />
erstellen. Damit – und mit ein, zwei<br />
Ers<strong>at</strong>zthemen im Talon – sucht man<br />
nun den Wunschbetreuer in seiner<br />
Sprechstunde auf (‚Überfälle’ am<br />
Gang, in der Mittagspause, nach<br />
der Vorlesung, etc. führen seltener<br />
zu Erfolg) und präsentiert das<br />
Anliegen und das Thema. Ist man<br />
erfolgreich, so steht nach positiver<br />
Themenabfrage durch das Dekan<strong>at</strong><br />
law @graz<br />
14 15
(c) Thomas Kölsch / pixelio.de<br />
Studium<br />
der Genehmigung des Themas nichts<br />
mehr im Wege.<br />
Ist man – was äußerst selten<br />
vorkommt – mit keinem der<br />
vorgeschlagenen Thema bei einem<br />
Betreuer erfolgreich, gibt es noch die<br />
Möglichkeit der ‚Zwangszuteilung’<br />
durch die Studiendekanin.<br />
Merke: Wer rechtzeitig und strukturiert<br />
danach sucht, wird ohne<br />
größere Probleme ein passendes<br />
Thema samt Betreuer finden.<br />
3) Betreuungszusage – was<br />
nun?<br />
Nachdem Thema und Betreuer<br />
erfolgreich akquiriert wurden, ist bis<br />
zum t<strong>at</strong>sächlichen ‚Schreibbeginn’<br />
ein kurzes bürokr<strong>at</strong>isches<br />
Zwischengeplänkel unbeschadet zu<br />
überstehen:<br />
• Das Thema muss die<br />
Themenabfrage durch das<br />
Dekan<strong>at</strong> ‚überleben’ Das<br />
bedeutet, dass ein E-<strong>Mai</strong>l mit<br />
Arbeitstitel bzw. Stichworten zur<br />
Diplomarbeit an das Dekan<strong>at</strong><br />
geschickt wird und einige<br />
Tage später eine Auflistung<br />
ähnlicher Diplomarbeiten<br />
abgeholt werden kann. Diese<br />
ist mit dem potentiellen<br />
Betreuer abzuklären, wenn<br />
keine Kollision droht, kann ein<br />
Antrag auf Genehmigung des<br />
Diplomarbeits-themas gestellt<br />
werden.<br />
• Der Antrag auf Genehmigung<br />
des Diplomarbeitsthemas muss<br />
vom Betreuer unterschrieben<br />
und vom Dekan<strong>at</strong> genehmigt<br />
werden. Auf den gewählten<br />
Titel der Diplomarbeit ist<br />
bedacht zu nehmen, da dieser<br />
nicht mehr geändert werden<br />
kann. Man sollte also bereits<br />
bei der Themenwahl gründlich<br />
am Titel der Arbeit feilen, um<br />
nicht zu sehr eingeschränkt zu<br />
werden oder aufgrund eine zu<br />
weit gefassten Titels zusätzliche<br />
Themen behandeln zu müssen.<br />
• Ob die Präsent<strong>at</strong>ion eines<br />
Inhaltsverzeichnisses, eines<br />
Exposés oder mon<strong>at</strong>liche<br />
Zwischenberichte zum<br />
Fortschritt der Diplomarbeit<br />
erwünscht sind oder nicht, ist<br />
mit dem Betreuer vorzugsweise<br />
beim Erstgespräch abzuklären.<br />
Rein studienrechtlich ist<br />
nach der Genehmigung<br />
des Diplomarbeitsthemas<br />
der nächste Schritt bereits<br />
die offizielle Abgabe der<br />
Diplomarbeit, aber in der<br />
Regel gibt es dazwischen noch<br />
Begutachtungen, Gespräche,<br />
etc. mit dem Betreuer.<br />
Merke: Wenn mit dem Betreuer<br />
alle offenen Fragen ausdrücklich<br />
besprochen sind, sollte es zu keinen<br />
bösen Überraschungen kommen.<br />
Fortsetzung folgt – in den<br />
nächsten Ausgaben erfährst du<br />
mehr über die Punkte 4 – 11 des<br />
11-Punkte-Plans zur erfolgreichen<br />
Diplomarbeit:<br />
4) Wie schreibt man<br />
die<br />
Diplomarbeit<br />
‚wissenschaftlich’?<br />
5) Die Angst vor der leeren Seite<br />
oder wie lange man an einer<br />
Diplomarbeit schreiben sollte.<br />
6) Technische Tipps für<br />
einen nervenschonenden<br />
Schreibprozess<br />
7) Wo schreibe ich meine<br />
Diplomarbeit?<br />
8) Der Text ist fertig, die<br />
Diplomarbeit noch lange<br />
nicht!<br />
9) Die ‚Vorbegutachtung’<br />
10) Die Feuerprobe: das<br />
elektronische Einreichen der<br />
wissenschaftlichen Arbeit<br />
11) Von der erfolgreichen<br />
Abgaben über die Defensio bis<br />
zum Sponsionsbescheid<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Wie man die Diplomarbeit nicht angehen sollte –<br />
Tipps und altbekannte Fehler<br />
Thema finden<br />
Am Beginn der Diplomarbeit steht<br />
die Suche und Auswahl eines Themas.<br />
Es empfiehlt sich, die Diplomarbeit<br />
in einem Fach zu schreiben,<br />
das einen interessiert. Interessiert<br />
einen ein Fach nicht besonders, so<br />
kann die Diplomarbeit zur Qual<br />
werden. Unabhängig davon ist die<br />
Betreuung eines Diplomarbeitsthemas<br />
oft davon abhängig, ob man in<br />
einem bestimmten Fach eine gute<br />
oder schlechte Note h<strong>at</strong>te, da einen<br />
so mancher Betreuer sonst nicht unter<br />
seine Fittiche nimmt, wodurch<br />
sich für unterdurchschnittliche Studierende<br />
wiederum die Möglichkeit,<br />
in einem Fach eine Diplomarbeit<br />
verfassen zu können, einschränkt.<br />
Philipp Maunz<br />
ist Mand<strong>at</strong>ar der Studienvertretung<br />
Rechtswissenschaften<br />
Disposition<br />
Die Disposition stellt im Regelfall<br />
eine grobe Gliederung der Arbeit<br />
dar und wird von vielen Betreuern<br />
verlangt. Sie sollte eine grobe, Übersicht<br />
über den Aufbau der Arbeit<br />
umfassen, kann aber n<strong>at</strong>ürlich im<br />
Laufe der Zeit noch abgeändert werden.<br />
Recherche und M<strong>at</strong>erialsammlung<br />
Auf die gelungene Themenauswahl<br />
folgt die M<strong>at</strong>erialsuche. Man sollte<br />
nicht wahllos suchen, sondern zu<br />
Beginn der M<strong>at</strong>erialsuche mittels<br />
strukturiertem Ablagesystems das<br />
gesammelte und verwertbare M<strong>at</strong>erial<br />
verwalten, da ansonsten die Gefahr<br />
besteht, dass man die Übersicht<br />
verliert. Auf keinen Fall sollte man<br />
unstrukturiert Aufsätze, Entscheidungen<br />
und Liter<strong>at</strong>ur einfach in einen<br />
Ordner heften. Dadurch kann<br />
die Übersicht völlig verloren gehen.<br />
Man könnte zB nach Kapiteln oder<br />
Themenbereichen gliedern.<br />
Exzerpte anfertigen<br />
Jeder Aufs<strong>at</strong>z, jede Entscheidung<br />
bzw jede sonstige Quelle sollten<br />
durch ein Exzerpt kurz und prägnant<br />
festgehalten werden. Es besteht<br />
ansonsten die Gefahr, dass<br />
man ansonsten Quellen zwei, drei<br />
oder noch öfters liest und unnötig<br />
Zeit verschwendet. Das Exzerpt erleichtert<br />
das schnelle Auffinden von<br />
Inform<strong>at</strong>ionen, die man benötigt<br />
und bringt die oft langwierigen Ausführungen<br />
von Autoren auf einen<br />
Punkt.<br />
Form<strong>at</strong>ieren der Arbeit<br />
Auf keinen Fall sollte man, während<br />
man die Arbeit noch verfasst, bereits<br />
zu Form<strong>at</strong>ieren beginnen. Es empfiehlt<br />
sich zwar mit Gliederungsebenen<br />
zu arbeiten, um die Arbeit<br />
zu gliedern und daraus ein Inhaltsverzeichnis<br />
zu erstellen. Eine endgültige<br />
Gliederung sollte allerdings<br />
erst mit Abschluss der Schreibphase<br />
st<strong>at</strong>tfinden. Das Einfügen zB<br />
von Seitenumbrüchen in eine noch<br />
nicht fertiggestellte Arbeit macht<br />
nicht besonders viel Sinn.<br />
Schluss<br />
Ist die Arbeit fertig, so sollte man auf<br />
jeden Fall eine andere Person, die<br />
vor allem über gute Deutschkenntnisse<br />
verfügt, die Arbeit korrigieren<br />
lassen. Tut man dies selbst so wird<br />
man viele Fehler nicht erkennen, da<br />
man im Laufe der Zeit betriebsblind<br />
wird und Fehler nicht mehr erkennt.<br />
Der Lektor sollte zumindest<br />
auf Gramm<strong>at</strong>ik, richtige Zitierweise<br />
und Stil Acht geben.<br />
law @graz<br />
16<br />
17
(c) Gerd Altemann / pixelio.de<br />
Die App für deinen Alltag als <strong>Jus</strong>student<br />
Studium<br />
Studium<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Smartphones und Tablets erleichtern<br />
uns das tägliche Studentenleben,<br />
ob zu Hause oder<br />
auf der Bibliothek. Mit den richtigen<br />
Apps lässt sich nicht nur der nächste<br />
Bus in Richtung Innenstadt oder<br />
der Blutalkohol herausfinden, auch<br />
durchaus sinnvolle juristische Anwendungen<br />
gibt es mittlerweile in<br />
den Onlinestores. Die klassischen<br />
Publik<strong>at</strong>ionen und Kodex Bände haben<br />
zwar noch nicht ausgedient, sie<br />
werden aber immer mehr von den digitalen<br />
Medien abgelöst. Heutzutage<br />
gibt es für alles Apps – wieso dann<br />
Martin Halsmayr<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
nicht auch für Juristen? Hier ein paar<br />
Anwendungen im Überblick, die das<br />
Lernen und das Recherchieren erleichtern<br />
könnten.<br />
Gesetzestexte<br />
Die wohl wichtigste und nützlichste<br />
kostenlose App ist die des österreichischen<br />
Bundeskanzleramtes: die RIS-<br />
App (Rechtsinform<strong>at</strong>ionssystem des<br />
Bundes). Hier können Studenten<br />
ohne viel Aufwand und Vorwissen<br />
Schlagworte in der sehr einfach<br />
und übersichtlich gehaltenen Maske<br />
eingeben und Gesetzesstellen heraussuchen.<br />
Die App bietet auch die<br />
Möglichkeit – wie auf der normalen<br />
Internetseite – zwischen Landes- und<br />
Bundesgesetz zu differenzieren. Sie<br />
enthält auch eine Index-Funktion,<br />
in der man Gesetzestexte nach K<strong>at</strong>egorien<br />
suchen kann, die oft als sehr<br />
hilfreich erscheint.<br />
Um Gesetzestexte zu suchen bietet<br />
sich auch die Kodex-App an, einziges<br />
Problem dabei ist nur, dass nicht<br />
alle Bände gr<strong>at</strong>is sind. Diese Software<br />
ist trotzdem durchaus eine sinnvolle<br />
digitale Altern<strong>at</strong>ive zu den analogen<br />
Bänden, vor allem in Punkto Aktualität<br />
sind die digitalen immer am<br />
neuesten Stand.<br />
„Gesetze Österreich“ ist auch eine<br />
Anwendung, bei der man für bestimmte<br />
Gesetzesausgaben bezahlen<br />
muss, die Kosten halten sich jedoch<br />
durchaus in Grenzen.<br />
News-Apps aus dem juristischen<br />
Bereich<br />
LexisNexis bietet eine sehr interessante<br />
App unter dem Namen „LexisNexis®<br />
Newsmonitor“ an. Hier<br />
erfährt man alles in aller Kürze zu<br />
aktuellen juristischen Themen in einem<br />
großen Spektrum an Rechtsgebieten<br />
– quasi ein persönlicher juristischer<br />
Nachrichtendienst. Direkte<br />
Verlinkungen führen zu den Volltexten<br />
der zitierten Entscheidungen<br />
und Gesetzen. Pro Tag befinden sich<br />
hier um die zehn neue Artikel, auch<br />
eine Suchfunktion ist integriert.<br />
Die Österreichische Juristen-Zeitung<br />
der Manz’schen Verlags- und<br />
Universitätsbuchhandlung kommt<br />
direkt auf das iPad mit der ÖJZ-<br />
Zeitschriften-App. Wichtige Bestandteile<br />
dieser Publik<strong>at</strong>ion sind<br />
das Evidenzbl<strong>at</strong>t und die kompakte<br />
Wiedergabe von Judik<strong>at</strong>ur mit den<br />
wesentlichen Entscheidungen aller<br />
n<strong>at</strong>ionalen Höchstgerichte und des<br />
EGMR. Man ist mit dieser Anwendung<br />
immer früher informiert und<br />
h<strong>at</strong> die Möglichkeit, immer auf das<br />
Archiv zuzugreifen.<br />
Einfach mal ausprobieren!<br />
Dein<br />
Martin<br />
Quellen: ris.bka.gv.<strong>at</strong>, lexisnexis.<strong>at</strong>, manz.<strong>at</strong>,<br />
lto.de, wikipedia.<strong>at</strong>, standard.<strong>at</strong>, jurawiki.de<br />
law @graz<br />
18<br />
19
(c) M<strong>at</strong>zi55 / pixelio.de<br />
Studium<br />
Richtige Ernährung im Unialltag<br />
Rezept:<br />
Wok-Gemüse mit Curcumareis<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Wir verbringen in der Woche Stunden<br />
vor unseren Büchern, in Hörsälen<br />
oder in der Bibliothek und kaum<br />
jemand achtet dabei darauf was man<br />
isst oder trinkt. Am Besten soll es etwas<br />
herzhaftes sein, was schnell geht<br />
und auch neben dem lernen gegessen<br />
werden kann. Und was tun wir,<br />
wenn wir nicht mehr lernen wollen<br />
oder uns die Konzentr<strong>at</strong>ion fehlt?<br />
– Genau! Wir machen uns auf den<br />
Weg zum nächsten Autom<strong>at</strong>en oder<br />
Supermarkt um uns eine kleine Belohnung<br />
zu hohlen. Denn wer lernt<br />
Tina Vollmann<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />
h<strong>at</strong> sich mindestens eine kleine „Sünde“<br />
zwischendurch verdient und weil<br />
man nach so einem Snack meistens<br />
genauso müde ist wie vorher gönnt<br />
man sich noch schnell ein Red Bull<br />
oder eine Koffeintablette.<br />
Doch genau hier liegt der Fehler, unsere<br />
Ernährung spielt eine wesentliche<br />
Rolle für unsere Leistungsfähigkeit<br />
und unser Wohlbefinden. Eine<br />
richtige Ernährung fördert nicht<br />
nur die Konzentr<strong>at</strong>ion sondern unterstützt<br />
auch den Erhalt der Leistungsfähigkeit<br />
über den ganzen Tag,<br />
wer sich also über einen längeren<br />
Zeitraum schlecht ernährt nimmt<br />
sich selbst den Antrieb für die eigene<br />
Leistungsfähigkeit.<br />
Ernährungsempfehlung<br />
Für die optimale Ernährung ist eine<br />
ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich,<br />
daher stellen die Getränke<br />
das Fundament der neuen Ernährungspyramide<br />
da. Täglich sollten<br />
mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit<br />
getrunken werden. Bevorzugt sind<br />
hier Wasser, ungezuckerte Früchte-<br />
und Kräutertees sowie verdünnte<br />
Obst- und Gemüsesäfte. Gegen<br />
Konsum von Kaffee oder Schwarztee<br />
ist grundsätzlich auch nichts auszusetzen,<br />
jedoch sollten diese mit Maß<br />
und Ziel genossen werden.<br />
Neben den Flüssigkeiten bilden die<br />
pflanzlichen Lebensmittel wie Gemüse,<br />
Hülsenfrüchte, Obst und Getreide<br />
die Basis. Als goldene Regel<br />
gilt, dass mindestens 5 Portionen am<br />
Tag gegessen werden sollten. Ideal<br />
wären 3 Portionen Gemüse/ Hülsenfrüchte<br />
und 2 Portionen Obst.<br />
Aus der Gruppe Getreide und Kartoffeln<br />
(inklusive Reis, Nudeln und<br />
Brot) sollten täglich 4 Portionen zu<br />
sich genommen werden. Eine Portion<br />
entspricht ca. 50g, also einen<br />
Stück Brot, einer Semmel oder 5-6<br />
EL Müsli.<br />
Milch und Milchprodukte sollten<br />
3 mal täglich konsumiert werden,<br />
da sie den Körper mit wertvollem<br />
Kalzium versorgen und somit einen<br />
großen Beitrag zur Vorbeugung von<br />
Osteoporose darstellen. Eine Portion<br />
entspricht ca. 200 ml Milch.<br />
Fisch sollte 1-2 mal die Woche auch<br />
ein fixer Bestandteil der Ernährung<br />
sein. Bevorzugt sollten hier Fische<br />
wie Makrelen, Lachs, Hering und<br />
Tunfisch werden.<br />
Fleisch, Wurst und Eier sollten eher<br />
in Maßen konsumiert werden. Der<br />
Konsum von fettarmen Fleisch sollte<br />
auf 3 Portionen pro Woche eingeschränkt<br />
werden. Also ca. 300-450g<br />
Fleisch in der Woche. Außerdem<br />
sollten nicht mehr als 3 Eier pro<br />
Woche zu sich genommen werden.<br />
Fette und Öle sollten generell sehr<br />
sparsam verwendet werden. Qualität<br />
geht hier eindeutig vor Quantität.<br />
Hochwertige pflanzliche Öle<br />
wie Oliven- oder Rapsöl enthalten<br />
wertvolle Fettsäuren und können<br />
daher in moder<strong>at</strong>er Menge (1-2 EL)<br />
täglich konsumiert werden.<br />
Fett-, zucker- und salzhaltige Lebensmittel<br />
sowie energiereiche Getränke<br />
wie Limonaden oder Alkohol<br />
sollten nur selten konsumiert<br />
werden. Mehlspeisen, Snacks und<br />
Knabbereien sind ernährungstechnisch<br />
weniger empfehlenswert.<br />
Zut<strong>at</strong>en:<br />
150 g Basm<strong>at</strong>ireis (roh)<br />
1⁄2 TL Curcuma <br />
200 g Lauch <br />
200 g Karotten<br />
200 g Zucchini<br />
1 Paprika <br />
1 EL Rapsöl <br />
50 g Sojasprossen<br />
2 EL Sojasoße<br />
Chilipulver<br />
Salz, Pfeffer<br />
Zubereitung:<br />
Reis nach Packungsanleitung unter<br />
Zugabe eines halben Teelöffels Curcuma<br />
zubereiten. Gemüse waschen,<br />
putzen und klein schneiden. Öl im<br />
Wok erhitzen, Gemüse anbr<strong>at</strong>en,<br />
zum Schluss die Sojasprossen hinzufügen<br />
und mit Sojasoße, Chilipulver,<br />
Salz und Pfeffer würzen.<br />
TIPP:<br />
Für Wok-Gemüse mit<br />
Fleisch: Fleisch in mundgerechte<br />
Stücke schneiden und in einer Marinade<br />
aus Öl, Sojasoße und Honig<br />
ziehen lassen, danach im Wok scharf<br />
anbr<strong>at</strong>en. Fleisch auf einen Teller<br />
legen, dann Gemüse anbr<strong>at</strong>en und<br />
das Fleisch erst am Schluss noch einmal<br />
kurz im Wok erwärmen.<br />
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit<br />
law @graz<br />
20 21
(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />
Welcher Lerntyp bist du?<br />
Dein Schreibtisch…<br />
A<br />
B<br />
…ist eine effizient strukturierte Lernoase mit<br />
fünffarbigen Marker, Post-its, Mind-Maps<br />
und einem großen Vorr<strong>at</strong> an Schokolade für<br />
schwache Minuten.<br />
…Egal wie er aussieht. – So viel Zeit verbringst<br />
du dort eh nicht.<br />
Auswertung auf Seite 24<br />
C<br />
…steht bei deiner Mitbewohnerin im Zimmer.<br />
Dafür hast du drei Kisten Bier bekommen.<br />
In einer Woche findet eine Fachprüfung<br />
st<strong>at</strong>t. Du…<br />
…laminierst deine Lernkarten, streichst dir<br />
A<br />
die wichtigsten Paragraphen im Kodex an und<br />
kaufst dir zusätzliche P<strong>at</strong>ronen für deine Füllfeder.<br />
B<br />
C<br />
…du wunderst dich: Musstest du nicht schon<br />
im vergangenen Semester eine Prüfung über<br />
denselben Lernstoff ablegen? Reicht das nicht?<br />
…du überlegst dir, wie du dich innerhalb<br />
kürzester Zeit mit dem Kollegen aus der ersten<br />
Reihe anfreundest, der alle prüfungsrelevanten<br />
Fälle perfekt ausgearbeitet bei sich zu<br />
Hause liegen h<strong>at</strong>.<br />
Was sagt dir das ABGB?<br />
…Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch ist<br />
1812 in Kraft getreten, gilt als wichtigste Kodifik<strong>at</strong>ion<br />
des Zivilrechts in Österreich, erfuhr<br />
A<br />
erst im Februar 2013 eine Änderung durch<br />
das KindNamRÄG… Die ca. 1500 Paragraphen<br />
merk ich mir mit links!<br />
B<br />
C<br />
…ABGB? Ja, das hab ich schon einmal gehört!<br />
Ist das nicht das „Alljährliche Berühmte<br />
Grazer Bierfest“?<br />
…Dieser Kodex h<strong>at</strong> auch einen sehr schönen<br />
Pl<strong>at</strong>z in meinem Bücherregal neben den Lehrbüchern<br />
der Springer-Reihe. Das sollte eventuell<br />
auch einmal wieder abgestaubt werden…<br />
Welche Lernform bevorzugst du?<br />
A<br />
B<br />
C<br />
…Am liebsten sind mir spontane Korefer<strong>at</strong>e,<br />
bei denen ich den Vortrag meines Professors<br />
mit hilfreichen Details ergänze.<br />
…Mehr Vorlesungen anst<strong>at</strong>t Kurse wären<br />
praktisch. Da könnte ich jeden Tag ausschlafen<br />
und müsste nicht aus dem Haus.<br />
…Eindeutig eine Lerngruppe: Wenn ich die<br />
Zusammenfassungen der Studienkollegen zusammenschmeiße,<br />
erspare ich mir zwei Wochen<br />
Lernzeit.<br />
Besuchst du Vorlesungen?<br />
…N<strong>at</strong>ürlich entgeht mir keine einzige<br />
Lehreinheit. Ausgerüstet mit Kodex, Marker<br />
A und drei Ers<strong>at</strong>z-Kugelschreiber sitze ich hoch<br />
konzentriert in den vordersten Reihen, um<br />
nichts von dem vorgetragenen Stoff zu verpassen.<br />
B<br />
C<br />
…Online-Podcasts wären praktisch. Dann<br />
würde ich auch einmal etwas vom Vorlesungsstoff<br />
mitbekommen.<br />
…Mein schlechtes Gewissen drängt mich hin<br />
und wieder auf die Uni. In Vorlesungen treffe<br />
ich meine Freunde, trinke Kaffee und lasse<br />
mich berieseln.<br />
law @graz<br />
22 23
(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />
(c) plex / sxc.hu<br />
Berufsbild Jurist<br />
AUSWERTUNG: Welcher Lerntyp bist du?<br />
„House of Cards“ – zwei Mon<strong>at</strong>e in<br />
Washington, D.C.<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />
Überwiegend A: Der Tiefenforscher<br />
Spekul<strong>at</strong>ionen kommen für dich nicht in Frage. Dein perfektes Zeitmanagement<br />
und dein Ehrgeiz zeichnen dich aus. In der Prüfungsvorbereitung legst du selbst<br />
Wert auf die kleinsten Details, wodurch du öfters mal den Neid deiner Studienkollegen<br />
zu spüren bekommst. Doch das macht dir nichts, denn nur die Härtesten<br />
werden am Ende brillieren!<br />
Überwiegend B: Der Scheinstudent<br />
Die MitarbeiterInnen in der Studien- und Prüfungsabteilung erklären dir sicher gerne,<br />
wie du dich schnell und unkompliziert exm<strong>at</strong>rikulieren kannst. Das geht bestimmt<br />
auch online…<br />
Überwiegend C: Der Minimalist<br />
Ein gesundes Mittelmaß h<strong>at</strong> noch nie jemandem geschadet - weder beim Feiern<br />
noch an der Universität. Dass du dich nicht anstrengst, stimmt aber auch nicht ganz.<br />
Schließlich gehört eine Menge Planungsgeschick dazu, ein Seminararbeitsthema zu<br />
finden, mit dem du drei Semester lang durchkommst und Copy & Paste macht die<br />
Tast<strong>at</strong>ur ja schließlich auch nicht von selbst.<br />
Corina Schlögl<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
Im vergangenen Jänner und Februar<br />
2013 h<strong>at</strong>te ich die Möglichkeit,<br />
im Rahmen meines<br />
Studiums ein Volontari<strong>at</strong> in der<br />
Außenhandelsstelle der Wirtschaftskammer<br />
Österreich in Washington,<br />
D.C. zu absolvieren. An unserer Fakultät<br />
können sich Studenten seit<br />
geraumer Zeit ein derartiges<br />
Praktikum als Wahlfach anrechnen<br />
lassen. Leider ist aktuell<br />
die Zahl der Studenten, die<br />
im Rahmen ihres Studiums<br />
ein Auslandssemester bzw.<br />
Auslandspraktikum absolvieren,<br />
seit längerem rückläufig.<br />
Daher gibt es an der gesamten<br />
Fakultät und Universität auch<br />
das Bestreben, Auslandsprogramme<br />
zu fördern und Studierenden<br />
dies während ihres<br />
Studiums zu ermöglichen.<br />
Wie sieht der Arbeitsalltag in einer<br />
amerikanischen Großstadt aus? Wie<br />
„ticken“ die Uhren in einer Weltstadt<br />
die gleichzeitig politisches<br />
Zentrum der Vereinigten Sta<strong>at</strong>en<br />
ist? Welche Euphorie entwickelt<br />
sich im Rahmen eines politischen<br />
Großereignisses? Was versteht man<br />
unter „The American Way of Life“?<br />
Diese und noch viele weitere Eindrücke<br />
konnte ich während meines<br />
zweimon<strong>at</strong>igen Aufenthalts in den<br />
Vereinigten Sta<strong>at</strong>en sammeln.<br />
In den einzelnen Außenwirtschafts-<br />
Centern der Wirtschaftskammer<br />
Österreich, die über die ganze Welt<br />
verteilt sind, haben jährlich rund<br />
400 Studenten die Möglichkeit,<br />
Berufs- bzw. Auslandserfahrung zu<br />
sammeln. Die Grundvoraussetzung<br />
für ein derartiges Volontari<strong>at</strong> sind<br />
ein Rechts- bzw. Wirtschaftswissenschaftliches<br />
Studium zwischen<br />
dem 5. und 10. Semester, mit einem<br />
günstigen Studienerfolg und sehr<br />
guten Englischkenntnissen.<br />
Washington DC ist als Hauptstadt<br />
und Regierungssitz der Vereinigten<br />
Sta<strong>at</strong>en nicht nur ein wirtschaftliches<br />
Zentrum, sondern auch ein<br />
politisches Zentrum. Die Abkürzung<br />
„D.C.“ steht für den Bundesdistrikt,<br />
der kein Bundessta<strong>at</strong> ist<br />
und auch keinem angehört, sondern<br />
direkt dem Congress of the United<br />
St<strong>at</strong>es of America unterstellt ist. Die<br />
Stadt ist – wie vieles weitere in der<br />
Stadt selbst – nach ihrem General<br />
im Unabhängigkeitskrieg und ersten<br />
Präsidenten der Vereinigten Sta<strong>at</strong>en<br />
benannt.<br />
Washington, D.C. in Zahlen bedeutet:<br />
$ 86.680 mittleres Einkommen,<br />
177km² Fläche und durchschnittliche<br />
Jahrestemper<strong>at</strong>ur 14 °C.<br />
Kein Gebäude darf höher sein<br />
als die Breite der angrenzenden<br />
Straße plus 6,1 Meter mit Ausnahme<br />
von drei Gebäuden, die<br />
errichtet wurden, bevor dieses<br />
Gesetz in Kraft tr<strong>at</strong>. Mit ca.<br />
600.000 Einwohnern wirkt die<br />
Stadt vergleichsweise zu Wien<br />
(ca. 1,8 Mill. Einwohner) eher<br />
klein, doch leben im Großraum<br />
Washington rund 8 Millionen<br />
Einwohner.<br />
Ausgenommen von den Präsidentschaftswahlen<br />
ist das Wahlrecht der<br />
Bürger in Washington im Vergleich<br />
zu den in den Bundessta<strong>at</strong>en lebenden<br />
Bürgern stark eingeschränkt,<br />
da sie generell keine Vertretung im<br />
Bund haben. Daher gibt es regelmäßig<br />
Reformvorschläge von Kommunalpolitikern.<br />
Symbolisch führen<br />
alle KFZ-Kennzeichen in DC auch<br />
den Spruch aus der Unabhängigkeitsbewegung:<br />
„No tax<strong>at</strong>ion without<br />
represten<strong>at</strong>ion“.<br />
N<strong>at</strong>ürlich kommt man, obwohl man<br />
law @graz<br />
24 25
(c) plex / sxc.hu<br />
Berufsbild Jurist<br />
nicht ganz genau weiß was einen im<br />
Rahmen eines Volontari<strong>at</strong>s erwartet,<br />
nicht ohne gewisse Vorstellungen in<br />
die Vereinigten Sta<strong>at</strong>en. Schon durch<br />
zahlreiche Bücher, Filme und Erzählungen<br />
bekommt man verschiedene<br />
Eindrücke von Land und Leuten<br />
vermittelt, die sich allerdings im<br />
Rahmen meines Aufenthalts oft als<br />
Vorurteile herausgestellt haben.<br />
Washington, DC und dessen<br />
Einwohner sind sicher<br />
nicht das Paradebeispiel einer<br />
durchschnittlichen amerikanischen<br />
Großstadt, denn<br />
die Stadt wirkt im Vergleich<br />
doch sehr europäisch. Jedoch<br />
ist es sicherlich eine Weltstadt,<br />
die sehr viel zu bieten<br />
h<strong>at</strong>. Washington vereinigt<br />
nicht nur die drei verfassungsmäßigen<br />
Gewalten der<br />
Vereinigten Sta<strong>at</strong>en in der<br />
Stadt, sondern ist darüber<br />
hinaus noch der Sitz der Weltbank,<br />
des Intern<strong>at</strong>ionalen Währungsfonds<br />
(IMF), der Inter-American Development<br />
Bank, Sitz von rund 200<br />
verschiedenen Botschaften aus der<br />
ganzen Welt und zahlreicher anderer<br />
Organis<strong>at</strong>ionen.<br />
Die täglichen Arbeitsabläufe im AußenwirtschaftsCenter<br />
ermöglichten<br />
mir nicht nur meine Englischkenntnisse<br />
zu verbessern, sondern auch<br />
aktiv die Arbeitsabläufe in einem<br />
Auslandsbüro kennenzulernen. Vom<br />
Erstellen einer Einladung, dem Verfassen<br />
verschiedener Berichte, dem<br />
Durchführen diverser Recherchen,<br />
der Organis<strong>at</strong>ion einzelner Veranstaltungen<br />
und eines großen Symposiums<br />
im Rahmen der World Bank<br />
Engergy Days 2013, bis hin zu Korrespondenzen<br />
mit unterschiedlichen<br />
Organis<strong>at</strong>ionen und Unternehmen<br />
habe ich sehr viel durch die einzelnen<br />
Back-Office Tätigkeiten im AußenwirtschaftsCenter<br />
mitbekommen.<br />
Insbesondere durch die täglichen<br />
Gespräche mit dem Wirtschaftsdelegierten<br />
bekam ich verschiedenste<br />
Eindrücke über die wirtschaftlichen<br />
Zusammenhänge und Abläufe in<br />
den USA, insbesondere den Großraum<br />
Washington DC. Die verschiedensten<br />
Diskussionen über aktuelle<br />
Themen der amerikanischen Weltund<br />
Wirtschaftspolitik ermöglichten<br />
mir, einen „intern<strong>at</strong>ionalen Blick“<br />
auf viele wirtschaftliche, politische<br />
und gesellschaftliche Abläufe in den<br />
Vereinigten Sta<strong>at</strong>en und der gesamten<br />
Welt.<br />
Außerhalb meiner Arbeitszeiten<br />
nahm ich an zahlreichen „think<br />
tank“- Veranstaltungen teil. Sehr viele<br />
davon fanden an den heimischen<br />
Universitäten (Georgetown University,<br />
George Washington University,<br />
John Hopkins University) und in<br />
den Räumlichkeiten diverser Organis<strong>at</strong>ionen<br />
(American Enterprise Institute,<br />
Heritage Found<strong>at</strong>ion, C<strong>at</strong>o<br />
Institute, Bertelsmann Found<strong>at</strong>ion,<br />
Brookings Institution etc. ...) st<strong>at</strong>t.<br />
Bei diesen „think tanks“ diskutierten<br />
eingeladene Fachexperten über die<br />
verschiedensten Themenstellungen<br />
und Weltanschauungen. Durch diese<br />
Veranstaltungen war es für mich<br />
auch möglich, den etwas anderen<br />
Blickwinkel der Amerikaner und<br />
deren Weltanschauungen und Wertesystem<br />
besser kennenzulernen.<br />
Besonders spannend<br />
empfand ich jene Diskussionen<br />
zum aktuellen Thema<br />
„EU- USA F.T.A. – Free<br />
Trade Agreement“, da viele<br />
Punkte und die Verhandlungen<br />
selbst zu diesem Zeitpunkt<br />
noch nicht in Pressemeldungen<br />
aufschienen, aber<br />
bereits regelmäßig Thema in<br />
einzelnen Diskussionen waren.<br />
Bereichernd waren aber<br />
jedenfalls auch die persönlichen<br />
Gespräche, die im Anschluss<br />
dieser Events üblich waren.<br />
Während meines Aufenthalts h<strong>at</strong>te<br />
ich die Möglichkeit, verschiedenen<br />
Großereignissen beizuwohnen. Beim<br />
Super Bowl Finale spürte man die<br />
Begeisterung aller Einwohner für das<br />
Spiel förmlich in jedem Knochen<br />
und in der ganzen Stadt fanden einzelne<br />
sehr beliebte Super Bowl College<br />
Partys st<strong>at</strong>t.<br />
Am 21. Jänner fand in der Stadt die<br />
second Presidential Inaugur<strong>at</strong>ion of<br />
Barack Obama st<strong>at</strong>t. Die Einwohner<br />
von Washington stimmten sich in<br />
diesen Wochen mit verschiedensten<br />
Festivitäten auf deren Höhepunkt,<br />
die Vereidigungszeremonie am Kapitol,<br />
ein. Neben einer riesigen Parade<br />
und verschiedenen pompösen Bällen<br />
wurde die Stadt in dieser einen<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Woche von zahlreichen Touristen<br />
aus den Sta<strong>at</strong>en und Gästen aus der<br />
ganzen Welt bevölkert. Bereits in<br />
der ganzen Woche galt es für viele,<br />
eine der verschiedensten Fanartikel<br />
von Cupcakes mit der Abbildung<br />
des Präsidenten bis hin zu Plastikpuppen,<br />
bei den einzelnen Souvenirläden<br />
zu erg<strong>at</strong>tern. Die Vereidigungszeremonie<br />
selbst erforderte ein<br />
hohes Maß an Sicherheitskontrollen<br />
in der ganzen Stadt, tagsüber war es<br />
völlig normal, Sold<strong>at</strong>en und Militärfahrzeuge<br />
in den Straßen zu sehen,<br />
viele Straßen wurden aus Sicherheitsgründen<br />
gesperrt. Die Euphorie<br />
der Amerikaner über ihren Präsidenten<br />
ist in jedem Fall einzigartig.<br />
Für viele war es nicht nur ein politisches<br />
Großereignis, sondern vielmehr<br />
amerikanische Geschichte, die<br />
in Mitten von Washington geschrieben<br />
wurde. Während der Vereidigungszeremonie<br />
befand ich mich<br />
in der Mitte der N<strong>at</strong>ional Mall (1,7<br />
km lang), wo sich hunderttausende<br />
Amerikaner bis zum Kapitol entlang<br />
drängten, um einen Blick auf ihren<br />
Präsidenten zu bekommen, seiner<br />
Rede an die N<strong>at</strong>ion zu lauschen und<br />
um gemeinsam zur von Beyonce<br />
Knowles gesungenen N<strong>at</strong>ionalhymne<br />
die Fahnen zu schwenken. Diese<br />
Florian Dollenz<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Vorsitzender der Studien- und Fakultätsvertretung<br />
<strong>Jus</strong><br />
Momente, wo zahlreiche Amerikaner<br />
in den Mengen nach jedem vollendeten<br />
S<strong>at</strong>z von Präsident Obama<br />
Schreie ausstießen, ein „God bless<br />
America!“ fast jede Minute aus einer<br />
Himmelsrichtung zu hören war<br />
und einige sogar zu Tränen gerührt<br />
kleine amerikanische Fahnen in<br />
die Luft streckten, vermittelten die<br />
Spannung und Euphorie die in der<br />
Luft lag.<br />
Im Jänner wurde auch das Chinesische<br />
Neujahr mit einer Neujahrsparade<br />
in Chin<strong>at</strong>own eingeläutet.<br />
Wieder strömten Massen in ein<br />
Stadtviertel um dem großen Ereignis<br />
beizuwohnen und um die einzelnen<br />
Musikgruppen und Tänzer zu<br />
bewundern.<br />
Ein weiterer Höhepunkt während<br />
meines Aufenthalts war sicherlich<br />
das Symposium zur 125 Jahrfeier<br />
der Law Library, des Georgetown<br />
University Law Centers, eine der<br />
größten rechtswissenschaftlichen Bibliotheken<br />
der Welt. Beeindruckend<br />
war auch der Diskussionsabend mit<br />
dem Titel: „Field Manual to Europe“<br />
mit Madeleine Albright (Professor <strong>at</strong><br />
Georgetown University, former secretary<br />
of st<strong>at</strong>e) im Dachgeschoß des<br />
The-Hay-Adams mit Blick auf das<br />
Weiße Haus und das Washington<br />
Monument im Hintergrund.<br />
An den Wochenenden und Abenden<br />
unternahm ich einiges gemeinsam<br />
mit den Praktikanten der EU<br />
Deleg<strong>at</strong>ion, die t<strong>at</strong>sächlich aus allen<br />
Ecken Europas kamen, und auch<br />
mit den Praktikanten der Österreichischen<br />
Botschaft. Gemeinsam<br />
erkundeten wir Washington bei<br />
Tag und bei Nacht. Aber auch das<br />
kulturelle Angebot kommt in Washington<br />
nicht zu kurz. Entlang der<br />
N<strong>at</strong>ional Mall befinden sich zahlreiche<br />
Museen und Monumente, weiters<br />
besuchten wir auch verschiedene<br />
Konzerte in Räumlichkeiten der<br />
Botschaften und der EU Deleg<strong>at</strong>ion.<br />
Eines gilt jedoch generell für die<br />
Vereinigten Sta<strong>at</strong>en: „Everthing is<br />
bigger in the US!“ T<strong>at</strong>sächlich scheint<br />
alles größer zu sein, von der Kaffeetasse<br />
bis hin zu den Gebäuden gilt<br />
das Prinzip „the bigger – the better“.<br />
In vieler Hinsicht erinnert das Leben<br />
und die Gesellschaft in Washington<br />
an die, in der Stadt gedrehte Politthrillerserie<br />
„House of Cards“, in der<br />
Kevin Spacy den politischen Marionettenspieler<br />
und Kongressabgeordneten<br />
Frank Underwood spielt. Und<br />
an manchen Orten Washington erscheint<br />
dieser Titel nicht nur für die<br />
Serie bezeichnend. Den Aufenthalt<br />
in den Vereinigten Sta<strong>at</strong>en rundeten<br />
ein viertägiger Besuch in New York<br />
City und ein Empfang in der Residenz<br />
des Österreichischen Botschafters<br />
in Washington ab.<br />
Nach einem Volontari<strong>at</strong> im Ausland,<br />
auch wenn es nur zwei Mon<strong>at</strong>e<br />
gedauert h<strong>at</strong>, nimmt man jedenfalls<br />
sehr viele Erfahrungen aus anderen<br />
Kulturen, Lebensstilen und Arbeitsabläufen<br />
mit. Es war eine unglaubliche<br />
Erfahrung und ich bin sehr<br />
froh, dass ich die Möglichkeit h<strong>at</strong>te<br />
in Washington zu arbeiten und zu<br />
leben.<br />
Euer<br />
Flo<br />
law @graz<br />
26 27
(c) grs1305 / pixelio.de<br />
Berufsbild Jurist<br />
Ein Semester in Lyon<br />
Summer Schools – Schule im Sommer?<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Für mich stand schon lange fest,<br />
dass ich im Laufe meines Studiums<br />
ein Auslandssemester<br />
machen werde. Im Wintersemester<br />
2012/13 habe ich meine Chance genutzt<br />
und im Rahmen des Erasmus-<br />
Programms fünf Mon<strong>at</strong>e an der Université<br />
Lumière Lyon 2 in Frankreich<br />
studiert.<br />
Frankreich hab ich gewählt, weil ich<br />
die Sprache als sinnvolle Zus<strong>at</strong>zqualifik<strong>at</strong>ion<br />
– gerade für <strong>Jus</strong>-Studenten<br />
– sehe. Jedoch musste ich schnell<br />
feststellen, dass meine sechs Jahre<br />
Schul-Französisch nicht für viel<br />
mehr als Small-talk reichten und<br />
war daher sehr erleichtert, als Uni<br />
und Sprachkurs begannen, denn unter<br />
den Erasmus-Studenten wurde<br />
Pia Haubenwallner<br />
studiert Rechtswissenschaften an der<br />
Karl-Franzens-Universität Graz<br />
hauptsächlich Englisch gesprochen.<br />
Schon nach kurzer Zeit konnte ich<br />
den Lehrveranstaltungen, die auf<br />
Französisch gehalten wurden, folgen<br />
und habe auch die Prüfungen in den<br />
Fächern Völker- und Europarecht<br />
am Ende des Semesters auf Französisch<br />
abgelegt. Die Uni war zentral<br />
gelegen und daher von allen Seiten<br />
der Stadt leicht zu erreichen. An der<br />
Universität selbst schätzte ich vor allem<br />
die fachliche Kompetenz meiner<br />
Professoren und die Hilfsbereitschaft<br />
und Betreuung der Mitarbeiter des<br />
Erasmus-Büros, die Soirées, französische<br />
Kochkurse, Konzerte und jeden<br />
Mon<strong>at</strong> einen Ausflug in eine andere<br />
französische Stadt (Annecy, Nimes,<br />
Grenoble uvm.) für uns Austauschstudenten<br />
organisierten.<br />
Die Stadt Lyon ist mit fast 500.000<br />
Einwohnern die drittgrößte Stadt<br />
Frankreichs, aber gleichzeitig eine<br />
gemütliche Universitätsstadt, in der<br />
man das Studentenleben so richtig<br />
genießen kann. Zwei Flüsse und etliche<br />
Parks laden zum Flanieren und<br />
Entspannen ein, in der Innenstadt<br />
findet man an jeder Ecke kleine Cafés<br />
und französische Restaurants.<br />
In meiner Zeit in Lyon konnte ich<br />
Freundschaften mit Studenten aus<br />
der ganzen Welt schließen, mit denen<br />
ich zahlreiche Ausflüge in Frankreich<br />
und der Schweiz unternommen<br />
habe und durch die ich Einblick in<br />
verschiedenste Kulturen und deren<br />
Eigenheiten bekommen habe.<br />
Ich kann jedem Studenten empfehlen,<br />
ein Auslandssemester anzutreten,<br />
denn es ist eine einmalige<br />
Erfahrung und in akademischer wie<br />
persönlicher Hinsicht eine Bereicherung<br />
für das ganze Leben.<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Es mag für manch einen unvorstellbar<br />
sein, doch immer mehr Studenten<br />
verspüren den Drang, sich auch<br />
abseits des Semesters universitär<br />
fortzubilden und auch mal über den<br />
Tellerrand ihrer fachspezifischen<br />
Schwerpunkte zu blicken.<br />
Summer Schools bieten die Chance,<br />
andere Universitäten kennenzulernen,<br />
an Ort und Stelle etwas über<br />
die Kultur und das Leben in diesem<br />
Land zu erfahren und das noch<br />
mit etwas Sightseeing zu verbinden.<br />
Nebenbei ist es die perfekte Möglichkeit<br />
Studenten aus aller Welt zu<br />
treffen.<br />
Victoria Suppan<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
Wie der Name „Summer School“<br />
schon verrät finden diese Weiterbildungsveranstaltungen<br />
im Sommer<br />
und somit auch Großteils in<br />
der vorlesungsfreien Zeit st<strong>at</strong>t. Die<br />
Dauer der einzelnen Sommerschulen<br />
ist unterschiedlich, aber meist<br />
handelt es sich um 2-4 Wochen.<br />
Wie die Dauer, so variieren auch<br />
die Themen und Schwerpunkte der<br />
einzelnen Seminare. Dabei sind die<br />
Seminare und Kurse jeder einzelnen<br />
Schule an ein bestimmtes Motto angelehnt,<br />
wie zum Beispiel „Society<br />
and science in Future“ an der New<br />
York City School.<br />
Für ihren Fleiß sollen die Absolventen<br />
aber auch belohnt werden. Daher<br />
kann man sich die im Zuge einer<br />
solchen Summer School erbrachten<br />
Leistungen an der Heim<strong>at</strong>universität<br />
anrechnen lassen. Zumeist handelt<br />
es sich dabei um 5 – 8 ECTS.<br />
Da es sich in den meisten Fällen -<br />
denn auch in Österreich werden<br />
Summerschools angeboten- um einen<br />
Auslandsaufenthalt über mehrere<br />
Wochen hinweg handelt, muss<br />
man auch mit Transfer- und Unterkunftskosten<br />
rechnen. In der Regel<br />
sollte man mit 500 – 1.000 Euro für<br />
den Besuch einer solchen Weiterbildung<br />
rechnen. Manche Sommerschulen<br />
sind allerdings mit Stipendien<br />
und Förderungsmöglichkeiten<br />
verbunden.<br />
Vom 8. – 14 Juli 2013 findet in Litauen<br />
zum Beispiel die “Transparency<br />
Intern<strong>at</strong>ional Summer School on<br />
Integrety“ st<strong>at</strong>t. Hier wird das Thema<br />
Korruption und dessen Bekämpfungsmöglichkeiten<br />
behandelt. Der<br />
Workshop besteht aus 3 Modulen,<br />
zum einen wird die Korruption im<br />
öffentlichen Sektor behandelt, zum<br />
anderen die Korruption im priv<strong>at</strong>en<br />
Sektor und zuletzt die Stärkung der<br />
Zivilgesellschaft.<br />
Auch außerhalb von Europa werden<br />
Sommerschulen angeboten, wie<br />
zum Beispiel die Montclair Summer<br />
School in New Jersey. Sie findet<br />
heuer vom 15. Juli bis zum 8. August<br />
st<strong>at</strong>t. Für diese Weiterbildung<br />
kann man sich 8 ECTS- Punkte<br />
anrechnen lassen, weiters bekommt<br />
man ein Zertifik<strong>at</strong>. Neben den Seminaren<br />
und Kursen wird die Möglichkeit<br />
geboten auch New York<br />
kennenzulernen.<br />
Wie oben schon erwähnt gibt es<br />
auch in Österreich die Möglichkeit<br />
an einem solchen intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Programm teilzunehmen. Die Graz<br />
Intern<strong>at</strong>ional Summer School Seggau<br />
2013 beschäftigt sich heuer mit<br />
dem Verständnis von aktuellen intern<strong>at</strong>ionalen<br />
Vorgängen, wobei der<br />
Fokus auf den osteuropäischen Ländern<br />
und Amerika liegt. Das umfassende<br />
Programm nimmt sowohl auf<br />
kulturelle, wirtschaftliche, als auch<br />
auf regionale und politische Aspekte<br />
Bezug.<br />
law @graz<br />
28 29
(c) Thorsten Freyer / pixelio.de<br />
Berufsbild Jurist<br />
Grüß Gott, ich bin Ihre neue Rechtshörerin!<br />
Der Wirtschaftsjurist – eine neue<br />
Gener<strong>at</strong>ion von Juristen?!<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Letzten Sommer absolvierte ich eine<br />
sechswöchige Rechtshörerschaft am<br />
Landesgericht Graz für Zivilrechtssachen.<br />
Als ich mich für eine Rechtshörerschaft<br />
entschieden h<strong>at</strong>te, stellten sich<br />
viele Fragen: Wo werde ich mich bewerben<br />
und wie? Wie sieht ein Arbeitstag<br />
aus? Welche Aufgaben werde<br />
ich haben? Wie lange dauert ein<br />
Arbeitstag? Was muss ich anziehen?<br />
Wie lange dauert eine Rechtshörerschaft?<br />
Zunächst einmal holte ich mir einen<br />
Inform<strong>at</strong>ionszettel beim Dekan<strong>at</strong>.<br />
Auf diesen befanden sich sämtliche<br />
E-<strong>Mai</strong>l-Adressen und Telefonnummern<br />
der Gerichte in Graz, was sehr<br />
hilfreich war. Ich entschloss mich für<br />
das Landesgericht für Zivilrechtssachen,<br />
da ich bereits die Fachprüfung<br />
aus Bürgerlichen Recht h<strong>at</strong>te.<br />
Grundsätzlich ist die spezifische<br />
Fachprüfung keine Voraussetzung<br />
für die Absolvierung einer Rechtshörerschaft,<br />
jedoch von Vorteil, da man<br />
sonst oft nicht weiß, um was es in<br />
Anna Sommerauer<br />
studiert Rechtswissenschaften an der<br />
Karl-Franzens-Universität Graz<br />
den Fällen geht.<br />
Eine kurze E-<strong>Mai</strong>l, welche ich ca.<br />
drei Mon<strong>at</strong>e zuvor verschickte, genügte,<br />
in der ich um die Zulassung<br />
zur Rechtshörerin ersuchte und den<br />
Zeitraum angab - man muss nicht<br />
unbedingt sechs Wochen machen,<br />
weniger ist auch möglich - in welchen<br />
ich sie absolvieren wollte. Anbei<br />
schickte ich meine Studienbestätigung.<br />
Nach einigen Wochen bekam ich die<br />
Zusage, wobei mir auch mittgeteilt<br />
wurde, bei welcher Richterin ich sein<br />
würde.<br />
An meinem ersten Tag war ich ziemlich<br />
nervös. Mein erstes Problem in<br />
der Früh: Was ziehe ich an? Denn<br />
der erste Eindruck zählt und Frau/<br />
Mann will sich passend anziehen.<br />
Ich entschied mich für den „damit<br />
macht man hoffentlich nichts falsch<br />
look“- also schwarzer Rock und weiße<br />
Bluse. Bezüglich Kleiderordnung<br />
ist zu sagen, dass man im klassischen<br />
Outfit nie danebenliegen kann.<br />
Beim Gericht angekommen wurde<br />
ich zu meiner Richterin geschickt,<br />
welche mir einen ersten Einblick in<br />
ihre Arbeit gab.<br />
Ich bekam nicht wirklich Aufgaben<br />
zugeteilt. Wie der Begriff Rechtshörerschaft<br />
bereits sagt, war ich dort um<br />
zuzuhören. Vor jeder Verhandlung<br />
bekam ich den Akt zum Durchlesen,<br />
sprich den jeweiligen Fall, damit ich<br />
später wusste, um was es ging. Wenn<br />
meine Richterin mal etwas mehr<br />
Zeit h<strong>at</strong>te, sprach sie mit mir vor der<br />
Verhandlung über den Fall und die<br />
jeweiligen Rechtsprobleme.<br />
In den Verhandlungen durfte ich<br />
dann am Richterpult Pl<strong>at</strong>z nehmen,<br />
was äußerst spannend war, da man so<br />
sehr gut die Mimik und Gestik der<br />
Parteien beobachten konnte, sowohl<br />
bei dem Kläger und dem Beklagten,<br />
als auch bei den Rechtanwälten.<br />
Des Weiteren bekam ich einen Akt,<br />
bei dem ich die Aufgabe erhielt, ein<br />
Urteil zu verfassen, um leichter verstehen<br />
zu können, wie ein Urteil aufgebaut<br />
ist. Das war schwieriger, als<br />
ich es mir zunächst vorgestellt h<strong>at</strong>te.<br />
Nun fragt ihr euch bestimmt, ob ich<br />
jeden Tag von acht in der Früh bis<br />
halb vier am Nachmittag anwesend<br />
sein musste. Dazu kann ich euch<br />
antworten: Nein. Eine Rechtshörerschaft<br />
wird nicht entlohnt und ist<br />
freiwillig. Das heißt, nur wer wirklich<br />
interessiert ist, sollte sie machen,<br />
da er sonst anderen StudentInnen<br />
den Pl<strong>at</strong>z wegnehmen würde.<br />
Alles in allem kann ich sagen, dass<br />
mir die Rechtshörerschaft am LGZ<br />
sehr gefallen h<strong>at</strong> und ich einen guten<br />
Einblick in den Alltag einer Richterin/eines<br />
Richters gewinnen konnte.<br />
Ich hoffe, dass ich mit diesem<br />
Artikel einige von euch überzeugen<br />
konnte, eine Rechtshörerschaft zu<br />
machen. Es lohnt sich auf jeden Fall!<br />
PS: Mein persönlicher Tipp: Es gibt<br />
zwar heutzutage keine „Verhandlungsfreie<br />
Zeit“ mehr im Sommer,<br />
aber im Herbst bzw Frühling finden<br />
viel mehr Verhandlungen st<strong>at</strong>t.<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Die Wirtschaftsuniversität Wien bildet<br />
eine neue Gener<strong>at</strong>ion von Juristen<br />
aus – Nachholbedarf für Graz?<br />
Seit dem WS 2006/07 gibt es an<br />
der WU Wien das neu geschaffene<br />
Bachelorstudium Wirtschaftsrecht.<br />
Ziel dieses Studiums ist die<br />
Kombin<strong>at</strong>ion einer rechtswissenschaftlichen<br />
Grundausbildung<br />
und einer betriebswirtschaftlichen<br />
Spezialisierung. Für einen Juristen<br />
„untypische“ Fächer sind vor allem<br />
Volkswirtschaftslehre, M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik,<br />
St<strong>at</strong>istik, aber auch viel mehr<br />
fremdsprachige Lehrveranstaltungen.<br />
Doch die Frage, die sich stellt,<br />
ist: Welche Chancen haben denn die<br />
Martin Halsmayr<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
am Arbeitsmarkt, vor allem wenn<br />
sie „nur“ ein Bachelor-Studium abgeschlossen<br />
haben?<br />
Anfangs ist zu erwähnen, dass klassische<br />
juristische Kernberufe (Richter/in,<br />
Notar/in, etc.) für diese<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
wegfallen, da hierzu ein Abschluss<br />
eines Masterstudiums bzw. ein Diplomstudiums<br />
notwendig ist. Vielen<br />
Arbeitgebern reicht – was kaum<br />
vorstellbar ist – jedoch schon der<br />
Bachelor-Abschluss. Oft hören Studierende<br />
bereits nach dem Bachelor<br />
auf und beginnen eine Karriere in<br />
Unternehmen, vor allem aus dem<br />
Grund, dass der Bachelor für die<br />
Zulassung zur Prüfung als Steuerber<strong>at</strong>er<br />
oder Wirtschaftsprüfer<br />
ausreicht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />
merken jedenfalls<br />
schon, dass die Bewerbungen von<br />
Wirtschaftsrecht-Bachelors stark im<br />
Steigen sind. Claudia Stingl, Senior<br />
Manager bei Deloitte (eine der<br />
Big Four-Gesellschaften in der Prüfungs-<br />
und Ber<strong>at</strong>ungsbranche) und<br />
auch Personalchefin Ursula Vogler<br />
(Klynveld, Pe<strong>at</strong>, Marwick und Goerdeler<br />
– KPMG) bestätigen diesen<br />
Trend. Die Begründung ist immer<br />
eine ähnliche: Wirtschaftsrecht-<br />
Absolventinnen und Absolventen<br />
haben neben einer grundlegenden<br />
juristischen Ausbildung auch ein solides<br />
steuerrechtliches und buchhalterisches<br />
Wissen, was vielen „normalen“<br />
Juristen fast immer fehlt.<br />
Hier wird die rechtswissenschaftliche<br />
Fakultät in Graz wohl keine<br />
Ausnahme bilden.<br />
Welche Möglichkeit besteht nun<br />
für uns klassische Juristen mit dieser<br />
neuen Form von Konkurrenz am<br />
Arbeitsmarkt umzugehen? Anzudenken<br />
wäre unter Umständen eine<br />
intensivere freiwillige wirtschaftsrechtliche<br />
Spezialisierung im dritten<br />
Abschnitt, man muss gar nicht auf<br />
das Bologna-System ausweichen.<br />
Anreize könnten zum Beispiel mit<br />
zusätzlich zu erwerbenden Zertifik<strong>at</strong>en<br />
gesetzt werden. Viele Arbeitgeber<br />
klagen darüber, dass die klassischen<br />
Juristen oft nicht einmal in<br />
der Lage sind, eine Bilanz zu lesen,<br />
was n<strong>at</strong>ürlich einer K<strong>at</strong>astrophe<br />
gleichkommt. Genau hier besteht<br />
ein massiver Nachholbedarf um am<br />
Arbeitsmarkt – dies gilt n<strong>at</strong>ürlich<br />
hauptsächlich für angehende Steuerber<strong>at</strong>er/innen<br />
und Wirtschaftsprüfer/innen<br />
– konkurrenzfähig zu<br />
bleiben.<br />
Quellen: www.wu.ac.<strong>at</strong>, diepresse.<strong>at</strong>, fvjus.<br />
univie.ac.<strong>at</strong>, deloitte.com/<strong>at</strong>, kpmg.<strong>at</strong>, www.<br />
cbk.<strong>at</strong>/forum, forum.oeh-wu.<strong>at</strong><br />
law @graz<br />
30 31
(c) I. Rasche / pixelio.de<br />
Berufsbild Jurist<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Sozialkompetenz – so leicht und doch so schwer !?!<br />
Ihr Profil:<br />
• Abgeschlossenes <strong>Jus</strong> - Studium<br />
• Mind. 2 Jahre Berufserfahrung,<br />
idealerweise in Anwaltskanzleien,<br />
Großunternehmen oder<br />
Interessensvertretungen<br />
• Verhandlungsfähiges Englisch<br />
und gute MS Office Kenntnisse<br />
• Erfahrung mit Projekten<br />
(Einführung von Systemen,<br />
Änderungen in Organis<strong>at</strong>ionen)<br />
von Vorteil<br />
• Genauer, system<strong>at</strong>ischer und<br />
eigenständiger Arbeitsstil<br />
• Anpassungs- und<br />
Kommunik<strong>at</strong>ionsfähigkeit,<br />
Eins<strong>at</strong>zbereitschaft sowie<br />
zeitliche Flexibilität“<br />
(http://derstandard.<strong>at</strong>/anzeiger/derjob/d/166121/<br />
jurist-teilzeit-%28m-w%29)<br />
Wer kennt solche oder ähnliche Stellenanzeigen<br />
nicht?<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />
Es werden Mitarbeiter gesucht, die<br />
neben der fachlichen Qualifik<strong>at</strong>ion<br />
auch darüber hinausgehende Fähigkeiten<br />
mitbringen. Gesucht wird<br />
beispielsweise ein gewissenhafter<br />
und extrovertierter Mitarbeiter, der<br />
gleichzeitig teamfähig ist, sehr gut<br />
kommunizieren und Konflikte lösen<br />
kann – sprich: er sollte über hohe soziale<br />
Kompetenzen verfügen.<br />
Sozialkompetenz h<strong>at</strong> aber nicht nur<br />
zwangsläufig etwas mit dem Berufsleben<br />
zu tun, vielmehr wird auch in<br />
unserem priv<strong>at</strong>en Alltag von uns gefordert<br />
mit anderen Menschen „umzugehen“.<br />
Doch was verbirgt sich hinter dem<br />
Begriff der Sozialkompetenz? Kann<br />
sie gelernt werden? Und inwieweit<br />
spielen sie auch für uns Juristen eine<br />
Rolle?<br />
Um dieser Them<strong>at</strong>ik genauer auf<br />
den Grund zu gehen, habe ich mich<br />
zu einem Gespräch mit Univ.-Prof.<br />
Mag. Dr. Sascha Ferz getroffen, der<br />
neben der Professur an der Rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät, seit<br />
2011 Leiter des Zentrums für soziale<br />
Kompetenzen ist und auch den<br />
Universitätslehrgang für „Medi<strong>at</strong>ion,<br />
Negoti<strong>at</strong>ion, Communic<strong>at</strong>ion &<br />
Conflict Management“ leitet.<br />
Sozialkompetenz- was<br />
ist das?<br />
Der Begriff der Sozialkompetenz ist<br />
sehr umstritten und eine einheitliche<br />
Definition lässt sich kaum finden.<br />
Laut Ferz können wir unter<br />
Sozialkompetenz die Brückenschlagung<br />
zwischen Konfliktfähigkeit<br />
und Kooper<strong>at</strong>ionsbereitschaft sehen.<br />
Beginnend von der Selbstwahrnehmungsfähigkeit<br />
bis hin zur Entscheidungsfreudigkeit<br />
sollten auf diesem<br />
Weg mehrere Komponenten durchdacht<br />
und durchgearbeitet werden.<br />
Sozial kompetente Menschen zeichnen<br />
sich dadurch aus, dass sie sich<br />
selbst hinterfragen und reflektieren.<br />
Ein hilfreiches Mittel für die Verbesserung<br />
der Selbstwahrnehmung<br />
ist das Feedback - Geben und Nehmen.<br />
Dabei handelt es sich um einen<br />
dauerhaften Prozess, bei welchem<br />
das Selbstbild einem Fremdbild gegenübergestellt<br />
wird. „Denn nur wer<br />
sich bewusst ist, was er kann und wie<br />
er in bestimmten Situ<strong>at</strong>ionen auf das<br />
Gegenüber wirkt, kann zielstrebiger<br />
vorangehen, neue Handlungsmöglichkeiten<br />
schaffen und seine Rolle<br />
in der Gesellschaft einnehmen.“<br />
Wie der Begriff an sich schon vermuten<br />
lässt, setzt sozial kompetentes<br />
Handeln immer ein interagieren<br />
und mitgestalten der Umwelt voraus.<br />
Dieses Handeln kann gelernt<br />
werden, losgelöst davon, welche bestimmten<br />
Persönlichkeitseigenschaften<br />
einem selbst zukommen.<br />
Das Zentrum für soziale<br />
Kompetenzen in<br />
Graz<br />
Das Zentrum gibt es nun seit knapp<br />
13 Jahren. Um soziale Interaktion zu<br />
lernen und zu festigen, bedarf es re-<br />
gelmäßiger Übungssequenzen. Aus<br />
diesem Grund steht im Zentrum<br />
das Konzept des „Erlebnisorientierten<br />
Lernens“ im Vordergrund.<br />
Nachdem das Zentrum nicht<br />
fachspezifisch, im Sinne von einer<br />
bestimmten Studienrichtung<br />
aufgebaut ist, bedient es sich der<br />
Möglichkeit Studierende aller Studienrichtungen<br />
zu einer sehr inhomogenen<br />
Gruppe zusammenzufügen.<br />
Techniker treffen auf Betriebswirte,<br />
welche wiederum mit Psychologen<br />
und Mediziner<br />
arbeiten.<br />
Studierende<br />
werden hierbei<br />
nicht nach dem<br />
„First come,<br />
first serve Prinzip“,<br />
sondern<br />
händisch zugeordnet.<br />
Daraus<br />
ergibt sich ein<br />
weiteres Spektrum<br />
an Übungszugängen und Erfahrungsschätzen,<br />
die so besser erworben<br />
werden können.<br />
Doch warum das Ganze? „Sie glauben<br />
gar nicht, wie schnell sich Studierende<br />
in ihr zukünftiges Berufsfeld<br />
eindenken und fühlen, um dann<br />
als solche aufzutreten, zu agieren<br />
und diskutieren ...(ist als Lehrender<br />
sehr spannend zu beobachten).“<br />
<strong>Jus</strong>-Student und soziale<br />
Kompetenz?<br />
Aus verschiedenen Studien lässt sich<br />
herauslesen, dass diese Assimil<strong>at</strong>ion<br />
sehr früh beginnt.<br />
In der Studie der Fakultät „Herausforderungen<br />
des rechtswissenschaftlichen<br />
Studiums“ wurden AbsolventInnen<br />
gleichsam mit ExpertInnen<br />
aus der Berufswelt befragt, welche<br />
sozialen Fähigkeiten ihrer Ansicht<br />
nach von Bedeutung sind. Der Fokus<br />
der AbsolventInnen liegt dabei<br />
weniger auf Kooper<strong>at</strong>ionsbereitschaft,<br />
als vielmehr auf Fragen wie<br />
„Wie präsentiere ich mich cool, gut<br />
und toll?“. Überspitzt formuliert<br />
haben Juristen wohl eher eine egozentrische<br />
Wahrnehmung und eine<br />
„Ich agiere alleine – Mentalität“. Im<br />
Gegens<strong>at</strong>z dazu fordern und suchen<br />
die ExpertInnen<br />
von<br />
Organis<strong>at</strong>ionen<br />
eher<br />
teamfähige<br />
und kooper<strong>at</strong>ionsbereite<br />
Mitarbeiter.<br />
Auch die<br />
aktuelle<br />
Befragung<br />
vom Zentrum für soziale Kompetenzen<br />
selbst untermauert diese Tendenzen<br />
sehr schön. Es wurden 200<br />
Studenten der Rechtswissenschaftlichen<br />
Fakultät befragt, für welche<br />
sozialen Kompetenzen sie sich während<br />
des Studiums interessieren. Gesprächsführung<br />
und Rhetorik liegen<br />
mit 90% an Zustimmung der Studierenden<br />
klar vorne, direkt gefolgt<br />
von einer sehr hohen Anzahl von<br />
Nennung für Kommunik<strong>at</strong>ionstraining<br />
und Konfliktmanagement.<br />
Im Studienjahr 2012/13 haben sich<br />
250 <strong>Jus</strong>-Studierende im Zentrum<br />
für soziale Kompetenzen angemeldet.<br />
Im Gegens<strong>at</strong>z dazu ist der<br />
Spitzenreiter mit über 1000 Teilnehmern<br />
URBI- Fakultät. „Kommunik<strong>at</strong>ionstraining“<br />
wird von allen<br />
Studienrichtungen (abgesehen<br />
von den Technikern) genutzt und<br />
als wichtig erachtet, während wiederum<br />
die Bereiche der Teamführung<br />
und Kooper<strong>at</strong>ion sowie der Umgang<br />
mit Gruppen von Juristen weniger<br />
in Anspruch genommen wird.<br />
Gibt es Ursachen dafür?<br />
„Diese Vergleichszahlen sagen letztlich<br />
viel darüber aus, welche Fakultät<br />
was für wichtig erachtet.“<br />
Am Arbeitsmarkt werden die Kenntnisse<br />
ja nachgefragt und gefordert.<br />
Die geringere Nachfrage nach sozialer<br />
Kompetenz unter <strong>Jus</strong>-Studenten<br />
sei aber darauf zurückzuführen, dass<br />
die Rechtswissenschaftliche-Fakultät<br />
selbst diese Them<strong>at</strong>ik nicht ausreichend<br />
transportiere. Der Kreis<br />
scheint sich hier deshalb auch zu<br />
schließen.<br />
Einen wichtigen Punkt stellt hier<br />
nach Herrn Dr. Ferz der Studienplan<br />
dar. Denn mit diesem kann<br />
gesteuert und Initi<strong>at</strong>iven gesetzt<br />
werden. „Es geht nicht darum ein<br />
paar Studienfächer neu zu gestalten,<br />
sodass wir dann lauter sozial<br />
kompetent geschulte Menschen auf<br />
die Reise schicken. Es sollte einfach<br />
darum gehen Studenten für gewisse<br />
Themen zu sensibilisieren.“<br />
Da geht sein Appell an die Studierenden,<br />
die sich überlegen und fragen<br />
sollten, was denn die Berufswelt<br />
von ihnen erwartet und was mitgebracht<br />
werden sollte, damit sie auch<br />
in dem Berufsalltag brillieren können.<br />
law @graz<br />
32 33
(c) I. Rasche / pixelio.de<br />
Rechtliches<br />
„Meine Beschuldigten wissen immer wer ihr Richter<br />
war!“<br />
Dr. Helmut Wlasak - ein Richter, der die Dinge beim Namen nennt.<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Seit rund 33 Jahren ist Dr. Wlasak<br />
nun im Dienst. Neben seiner<br />
7-jährigen Tätigkeit bei der<br />
Gendarmerie absolvierte er sein <strong>Jus</strong>-<br />
Studium, begann zuerst bei einem<br />
BG zu arbeiten und ist seit 1993<br />
am Landesgericht für Strafsachen in<br />
Graz tätig. Als gefürchteter Drogenrichter<br />
bekannt, verhandelte er bis<br />
2004 alle Suchtgiftmittelfälle alleine,<br />
welche aufgrund der hohen Anzahl<br />
mittlerweile aber unter allen Richtern<br />
am LG aufgeteilt werden.<br />
Ich h<strong>at</strong>te die Möglichkeit Herrn Dr.<br />
Wlasak einen Tag lang am LG zu begleiten<br />
und mir seinen Arbeitsalltag<br />
genauer anzuschauen:<br />
Tamara M<strong>at</strong>his<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />
„Wenn Sie mich anlügen, laufen Sie<br />
Gefahr 3 Jahre all-Inclusive zu bekommen“.<br />
So oder in ähnlicher Weise beginnen<br />
alle seine Verhandlungen, welche<br />
täglich um 08.30 Uhr beginnen<br />
und in der Regel bis 15.30 Uhr dauern.<br />
In seinem besten Jahr h<strong>at</strong> er 39<br />
Vernommene gem. § 288 StGB für<br />
falsche Beweisaussagen verurteilt.<br />
Obwohl Dr. Wlasak von sich selbst<br />
behauptet, einer der strengsten Richter<br />
am LG zu sein, sprach er diesen<br />
Vormittag 2 Freisprüche aus. (Was<br />
laut ihm an der StPO-Novelle liegt,<br />
da derzeit allgemein sehr viele Strafanträge<br />
am LG zu einer Zurückweisung<br />
oder einem Freispruch führen).<br />
Im ersten Fall ging es um den Vorwurf<br />
einer Urkundenfälschung gem.<br />
§ 223 StGB. Die Beschuldigte – eine<br />
Indonesierin - h<strong>at</strong>te allerdings keinerlei<br />
Vorstellungen davon, dass der<br />
Intern<strong>at</strong>ionale Führerschein, den sie<br />
im Internet um 100 € bestellt h<strong>at</strong>te,<br />
nicht echt sein könnte.<br />
„Wissen Sie, ich habe insgesamt 24<br />
Angeklagte wegen Mordes verurteilt –<br />
22 Opfer davon waren Frauen. Ironischerweise<br />
haben sie sich alle geliebt.“<br />
Um „Liebe“ ging es nämlich auch<br />
im zweiten Fall, wo der Beschuldigte<br />
wegen vorgeworfener jahrelanger<br />
Körperverletzung an seiner<br />
Geliebten vernommen wurde. Da<br />
das vermeintliche Opfer keine ausreichenden<br />
Beweise und Befunde<br />
von Verletzungen vorbringen konnte<br />
und die Aussagen in sich sehr<br />
widersprüchlich waren, wurde der<br />
Angeklagte nach dem Grunds<strong>at</strong>z „in<br />
dubio pro reo“ allerdings wiederum<br />
freigesprochen.<br />
„Da können Sie im wahrsten Sinne<br />
des Wortes Gift drauf nehmen!“<br />
7 Vorstrafen, 22 Mon<strong>at</strong>e bedingte<br />
Haftstrafe, Drogentherapien – all<br />
das h<strong>at</strong>te den Angeklagten vom<br />
Nachmittag nicht davon abgehalten<br />
wieder mit dem Konsum von Marihuana<br />
zu beginnen. Und aus diesem<br />
Grund stand er abermals vor einem<br />
Richter – vor demselben Richter, wie<br />
4 Jahre zuvor auch schon.<br />
Die erste Frage, die er dem Angeklagten,<br />
wie auch jedem weiteren Zeuge,<br />
stellte war ein bloßes Warum? – Warum<br />
Drogenkonsum?<br />
Klare Antworten gar es eigentlich<br />
keine. Studien und Umfragen unter<br />
den Betroffenen gibt es jedoch viele.<br />
Die häufigste Antwort ist Langeweile.<br />
Vielen geht es auch einfach darum,<br />
etwas auszuprobieren oder über<br />
ihre Grenzen zu gehen. Ein eingeschränktes<br />
Selbstwertgefühl, Beziehungsprobleme,<br />
Unsicherheiten<br />
und Arbeitslosigkeit sind meist ein<br />
Auslöser dafür. Doch die Jugendlichen<br />
wissen nicht, worauf sie sich<br />
bei Drogen einlassen, was sie eigentlich<br />
tun.<br />
Aus diesem Grund gründete er das<br />
Jugend-Drogen-Präventionsprogramm<br />
„McClean“ und referiert zu<br />
diesem Thema an Schulen, wo er<br />
Ursachen, Auswirkungen und Wege<br />
aus der Drogenfalle aufzeigt.<br />
„ Wenn Sie sich umbringen wollen,<br />
können Sie auch die Kerne von 10<br />
kg Äpfel essen. Das ist sogar noch legal.“<br />
Rund 70 bis 80 Termine pro<br />
Jahr, in denen es um Alkohol und<br />
Drogen geht, kommen ans Landesgericht.<br />
Die meisten Namen der<br />
Händler in Graz sind Herrn Dr.<br />
Wlasak bekannt. Die Kripo bedient<br />
sich immer mehr Telefonüberwachungen<br />
– und so führt einer zum<br />
anderen. So auch in diesem Fall. Gefragt<br />
wurde zudem immer nach der<br />
Qualität, der Wirkung, Kosten und<br />
die Art wie die Drogen eingenommen<br />
wurden.<br />
Die Arbeit mit dem SMG bescherte<br />
Herrn Dr. Wlasak auch schon die<br />
eine oder andere Dienstreise. Von<br />
Aufenthalten in den USA, über Kanada<br />
bis hin zu Thailand, h<strong>at</strong>te er<br />
schon Drogenhändler wieder nach<br />
Österreich geholt. Die nicht nur<br />
wegen des geringeren Strafrahmens,<br />
sondern hauptsächlich wegen des<br />
um einiges „angenehmeren“ Gefängnisses,<br />
sehr gerne wieder nach<br />
Österreich zurück kommen.<br />
Die Arbeit in diesem Metier ist allerdings<br />
nicht so harmlos. Seine Kinder<br />
standen von Geburt an unter Polizeischutz,<br />
sein Auto wurde schon 18<br />
mal zerkr<strong>at</strong>zt, 2 mal h<strong>at</strong> sein Haus<br />
gebrannt, ein Verhandlungssaal<br />
wurde gesprengt und Morddrohungen<br />
treffen auch immer wieder ein.<br />
Da fragt man sich doch, wie das zu<br />
ertragen ist. „Als Richter kann ich gestalten.<br />
Denn trotz allem schaffen wir<br />
es immer wieder Leute von Drogen<br />
wegzubringen und bekommen positive<br />
Rückmeldungen. Das baut auf.“<br />
In seiner typisch sarkastischen und<br />
direkten Art kommt zum Abschied<br />
meist noch eines:<br />
„ Wiederschaun‘ ist rel<strong>at</strong>iv – Lebenswohl<br />
trifft es in Ihrem Fall hoffentlich<br />
besser!“<br />
law @graz<br />
34 35
(c) Thomas Siepmann / pixelio.de<br />
Rechtliches<br />
Spannendes aus den Medien<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
1. Ab sofort: Handyverbot<br />
beim Radfahren!<br />
Am 1. April 2013 tr<strong>at</strong> die 25. Novelle<br />
der StVO in Kraft - demnach<br />
ist nun das Telefonieren mit dem<br />
Handy am Ohr während des Fahrradfahrens<br />
tabu! Somit wurde eine<br />
Lücke geschlossen und es gilt nun<br />
für Autofahrer sowie für Radfahrer<br />
eine einheitliche Vorschrift die<br />
besagt, dass das Telefonieren mit<br />
Helena Niederl<br />
sudiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
-Freisprecheinrichtungen wie etwa<br />
Headsets oder Kopfhörern erlaubt<br />
sind, sofern das Gespräch und die<br />
dafür notwendige Handybedienung<br />
beim Abheben und Auflegen nicht<br />
vom Verkehrsgeschehen ablenken<br />
und ein aufmerksames Teilnehmen<br />
im Straßenverkehr garantieren bzw.<br />
sicherstellen. Wer mit Handy am<br />
Ohr beim Fahrradfahren erwischt<br />
wird, wird mit € 50,- Strafe zur Kasse<br />
gebeten. Begründet wurde die<br />
Einführung dieser einheitlichen Regelung<br />
unter anderem von der Verkehrsministerin<br />
Doris Bures damit,<br />
dass es über 7 Millionen Fahrräder<br />
in Österreich gäbe und die Zahl der<br />
Unfälle im Straßenverkehr mit eben<br />
diesen nicht unwesentlich hoch sei.<br />
Auch neu ist, dass in Zukunft Gemeinden<br />
eigene Fahrradstraßen<br />
verordnen können, welche ausschließlich<br />
der Benützung von Fahrradfahrern<br />
vorbehalten sein würden.<br />
Sofern eine Zus<strong>at</strong>ztafel nichts anderes<br />
regelt dürfen Autos nur zu- und<br />
abfahren und die Höchstgeschwindigkeit<br />
beträgt 30 km/h; konkrete<br />
Pläne liegen in Graz noch nicht<br />
vor (ob wir das mit Graz schreiben<br />
sollten weis ich nicht). Die neuen<br />
Begegnungszonen, deren Höchstgeschwindigkeit<br />
20 km/h beträgt, dürfen<br />
alle Verkehrsteilnehmer gemeinsam<br />
benutzen und zwar am Beispiel<br />
des „Shared Space“-Modells.<br />
Radweg oder doch lieber die daneben<br />
entlangführende Straße befahren?<br />
Das kann jeder Verkehrsteilnehmer<br />
am Fahrrad künftig<br />
selbstständig entscheiden, Voraussetzung<br />
ist eine entsprechende Ausweisung<br />
des Radweges: Radwege<br />
ohne Benützungspflicht mit einem<br />
quadr<strong>at</strong>ischen Schild (weißes Rad<br />
auf blauem Grund) gekennzeichnet,<br />
Radwege mit Benützungspflicht wie<br />
bisher mit einem runden Schild.<br />
Zur Info am Rande: Anders als im<br />
übrigen Straßenverkehr gilt für Radler<br />
weiterhin der Alkohol-Grenzwert<br />
von 0,8 Promille - aber Achtung:<br />
Wer mit mehr als 0,8 Promille erwischt<br />
wird, riskiert nebst einer<br />
Strafe auch den Führerscheinentzug!<br />
2. Studenten decken<br />
Rechtsirrtümer mit<br />
Hilfe einer Non-Profit-Organis<strong>at</strong>ion<br />
auf<br />
Es gilt der Grunds<strong>at</strong>z: Im Zweifel für<br />
den Angeklagten! Rund um diesen<br />
Spruch beschäftigt sich an diversen<br />
Gerichtsfällen das „Innocence Project“<br />
in den USA, bei welchem <strong>Jus</strong>-<br />
Studenten pro bono u.a. gemeinsam<br />
mit Anwälten <strong>Jus</strong>tizirrtümer aufdecken,<br />
in dem üblicherweise DNA-<br />
Analysen als Beweismittel in Auftrag<br />
gegeben werden, die zB während eines<br />
Verfahrens nicht berücksichtigt<br />
werden konnten.<br />
Uns allen ist wohl noch der Fall<br />
Amanda Knox, die US-amerikanische<br />
Studentin die in Italien des<br />
Mordes angeklagt wurde, ein noch<br />
aktueller Begriff, da dieser Fall stark<br />
medial präsent war. Eben genau eine<br />
solche DNA-Analyse dieser Organis<strong>at</strong>ion<br />
führte zur Wende in dem<br />
Verfahren und führte schließlich zu<br />
einem (vorerst) Freispruch im Verfahren<br />
rund um die in den Medien<br />
oftmals als „Eiskalter Engel“ betitelte<br />
Amerikanerin Knox<br />
An das Projekt, das 1992 ins Leben<br />
gerufen wurde und mittlerweile<br />
schon in Großbritannien, Australien<br />
und Neuseeland tätig ist, werden<br />
jährlich tausende Fälle herangetragen;<br />
von bereits über 300 Gefängnisinsassen<br />
wurde nachträglich die<br />
Unschuld bewiesen<br />
Dieses „Innocence Project“ wird<br />
nun in Zukunft erstamls in Europa<br />
tätig sein, und zwar an der Universität<br />
Lyon in Frankreich, um dort<br />
auch Rechtsirrtümer zu überführen.<br />
Studierende werden gemeinsam mit<br />
Freiwilligen wie etwa ehemaligen<br />
Anwälten oder Polizisten in zeitaufwendigen<br />
Recherchen nebst DNA-<br />
Analysen auch erneut alte Berichte<br />
lesen und T<strong>at</strong>orte besichtigen sowie<br />
Zeugen hören.<br />
Ein mMn interessantes und spannendes<br />
Projekt, aber wäre so eine<br />
Idee auch in Österreich wünschenswert<br />
bzw. denkbar und vorallem erfolgreich,<br />
wenn ein Fall gestützt auf<br />
den neuen Beweisen einer Berufung<br />
zugeführt werden müsste? Ein Versuch<br />
müsste es wert sein - denn wie<br />
heißt es doch so schön: IN DUBIO<br />
PRO REO!<br />
Deine<br />
Helena<br />
law @graz<br />
36 37
(c) Uschi Dreiucker / pixelio.de<br />
Rechtliches<br />
(c) Uschi Dreiucker / pixelio.de<br />
Lustiges<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Teuer erkaufte Liebe<br />
Christopher Sp<strong>at</strong>h<br />
sudiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />
Nein, es geht hier nicht, wie<br />
die Überschrift vielleicht<br />
vermuten lässt, um das<br />
älteste Gewerbe der Welt, sondern<br />
um eines der jüngsten, die Online-<br />
Partnervermittlung.<br />
Vorbei die Zeiten, in denen man seinen<br />
zukünftigen Partner beim Tanzen<br />
oder Feiern kennen gelernt h<strong>at</strong>,<br />
heute genügt ein Klick. Ein Klick,<br />
der einem teuer zu stehen kommt,<br />
glaubt man den zahlreichen Erfahrungsberichten<br />
Betroffener, die sich<br />
wie die Sachverhalte von Strafrechtsklausuren<br />
lesen.<br />
Angefangen von einer „gr<strong>at</strong>is“-Anmeldung<br />
oder einer „billigen“-Testversion,<br />
die dann plötzlich autom<strong>at</strong>isch<br />
in einen nicht mehr ganz so<br />
billigen Vertrag mündet, über ungenaue,<br />
unvollständige und falsche Inform<strong>at</strong>ionen<br />
vor Vertragsabschluss,<br />
findet man alles in den diversen<br />
Internetforen. Aber nicht genug,<br />
dass man dann in einem sündteuren<br />
Vertrag gefangen ist, auch das<br />
Service der Partneragenturen lässt<br />
zu wünschen übrig. Deren eigentliche<br />
Aufgabe wäre es ja die passenden<br />
Kandid<strong>at</strong>en für Sie oder Ihn<br />
auszuwählen. So wird zum Beispiel<br />
einem Landwirt und zweifachen<br />
V<strong>at</strong>er eine Dame aus urbanem Umfeld<br />
vorgeschlagen, die keine Kinder<br />
möchte. Nebenbei heben bei den<br />
meisten weitergeleiteten Nummern<br />
die Damen oder Herren nicht ab,<br />
oder haben kein Interesse, beklagen<br />
sich viele getäuschte Kunden. Wenn<br />
man dann schlussendlich kündigen<br />
möchte, kommen häufig die nächsten<br />
Horrorszenarien auf einen zu:<br />
Manch einem wurde eine Vermittlungsgebühr<br />
von mehreren tausend<br />
Euro vorgeschrieben, selbst wenn<br />
man nicht erfolgreich vermittelt<br />
wurde. In anderen Fällen behauptete<br />
die Agentur, dass sie, trotz des<br />
eingeschriebenen Briefes, die Kündigung<br />
nicht erhalten hätte, oder<br />
diese, trotz angegebener Kundennummer,<br />
nicht identifizieren könne.<br />
Es bleibt n<strong>at</strong>ürlich zu sagen, dass<br />
nicht alle Agenturen mit solchen<br />
Methoden arbeiten.<br />
Die Arbeiterkammer h<strong>at</strong> sich nun<br />
diesem Problem angenommen und<br />
bietet Betroffenen Hilfe. Grundsätzlich<br />
empfehlen Experten der AK,<br />
was für uns Juristen klar sein sollte,<br />
sich den Vertrag genau durchzulesen<br />
und auf Rücktrittsmöglichkeiten<br />
beziehungsweise Gebühren zu überprüfen.<br />
Übrigends: Frauen zahlen<br />
bei den meisten Partnervermittlungsagenturen<br />
weniger, was eine<br />
Verletzung des Gleichbehandlungsgebots<br />
darstellt. Auch hier h<strong>at</strong> die<br />
AK Beschwerde eingelegt.<br />
Um auf Nummer sicher zu gehen,<br />
empfehle ich allerdings<br />
all jenen, die ihren Traumpartner<br />
noch nicht gefunden haben:<br />
Probierts‘ mal wieder auf die<br />
altmodische Art, die nächste<br />
Law&Order Party kommt bestimmt!<br />
;)<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Was ist noch<br />
mal genau ein<br />
.... ?<br />
Immer wieder tauchen in Gesetzen<br />
Begriffe oder Definitionen auf die<br />
einem normalen Otto-Normalverbraucher<br />
nicht geläufig sind. Dies<br />
führt häufig zu Verwirrungen. Aus<br />
diesem Grund gibt es Legaldefinitionen,<br />
welche auf verständliche und<br />
einfache Weise die Definition eines<br />
Rechtsbegriffs erklären sollen. Dabei<br />
legt der Gesetzgeber selbst fest, wie<br />
ein Rechtsbegriff zu verstehen ist.<br />
Was in manchen Fällen unerlässlich<br />
ist, kann in anderen zur allgemeinen<br />
Erheiterung führen. Hier ein paar<br />
Beispiele, welche auf beeindruckende<br />
Weise unseren Horizont erweitern...<br />
Margarine ist Margarine im Sinne<br />
des Margarinegesetzes.<br />
Tina Vollmann<br />
studiert Rechtswissenschaften und ist<br />
Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />
Gewürzmischungen sind Mischungen<br />
die ausschließlich aus Gewürzen<br />
bestehen.<br />
Ein Landesgericht erklärte in einer<br />
Urteilsverkündung den Unterschied<br />
von Kunststofffenstern gegenüber<br />
Holzfenstern so: ,, Kunststofffenster<br />
haben zahlreiche Vorteile, vor allem<br />
im Bezug auf Pflege und Wartung –<br />
Holz h<strong>at</strong> hingegen den Vorteil nicht<br />
aus Kunststoff zu sein.“<br />
Das Landesgericht<br />
beschloss:<br />
„ An sich nicht<br />
erst<strong>at</strong>tbare Kosten<br />
des arbeitsgerichtlichen<br />
Verfahren erster Instanz sind insoweit<br />
erst<strong>at</strong>tbar, als durch sie erst<strong>at</strong>tbare<br />
Kosten erspart bleiben.“<br />
Definition der deutschen Bundespost:<br />
„ Der Wertsack ist ein Beutel,<br />
der auf Grund seiner Verwendung<br />
nicht Wertbeutel sondern Wertsack<br />
genannt wird, weil ein Inhalt aus<br />
mehreren Wertbeuteln besteht, die<br />
in den Wertsack nicht gebeutelt,<br />
sondern versackt werden.“ Klingt<br />
doch ganz logisch oder ? ;)<br />
Hier noch ein paar skurrile Entscheidungen<br />
aus aller Welt.<br />
Michigan<br />
Ein Ehemann darf seine Frau auf<br />
keinen Fall an einem Sonntag küssen.<br />
Sollte er trotzdem dabei beobachtet<br />
werden, kann das Bezirksgericht<br />
ihn dazu verpflichten, dass er<br />
im kommenden Kalenderjahr jeden<br />
Sonntag gemeinnützige Arbeit leisten<br />
muss.<br />
Florida<br />
In Inglis wurde 2002 ein Erlass veröffentlicht,<br />
der allen s<strong>at</strong>anischen<br />
und dämonischen Kräften befiehlt,<br />
ihre Aktivitäten einzustellen und die<br />
Stadt zu verlassen.<br />
Virginia<br />
In Richmond gilt selbst der Wurf<br />
einer Münze, mit welcher ausgelost<br />
werden soll, wer die Restaurantrechnung<br />
bezahlt, als illegales Glücksspiel<br />
und ist daher verboten.<br />
Hongkong<br />
Hier dürfen Lehrkräfte ihren geschwätzigen<br />
Schülern den Mund<br />
mit Pflaster zukleben, um sie zum<br />
Schweigen zu bringen.<br />
Indonesien<br />
Wer hier als Frau der Armee beitreten<br />
möchte muss sich vorher einem<br />
Jungfräulichkeitstest unterziehen.<br />
Uruguay<br />
Hier legalisiert ein Gesetz Duelle sofern<br />
beide Teilnehmer Blutspender<br />
sind.<br />
Deutschland<br />
Nach dem Abkoten eines Hundes<br />
bleit der Kothaufen grundsätzlich<br />
eine selbstständige bewegliche Sache,<br />
er wird nicht durch Verbindung<br />
oder Vermischung untrennbarer Bestandteil<br />
des Wiesengrundstücks.<br />
Der Eigentümer des Wiesengrundstücks<br />
erwirbt somit nicht autom<strong>at</strong>isch<br />
Eigentum am Hundekot.<br />
(Fallbeispiel der deutschen Verwaltungspraxis)<br />
Besteht ein Personalr<strong>at</strong> aus einer<br />
Person, erübrigt sich die Trennung<br />
nach Geschlechtern ... (Inform<strong>at</strong>ionsschrift<br />
des deutschen Lehrerverbandes<br />
Hessen)<br />
Quelle: Buch: Nackt duschen verbohrten<br />
von Dr.Roman Leuthner<br />
law @graz<br />
38 39
(c) BirgitH / pixelio.de<br />
Best of Books<br />
Best of Books<br />
Bettina Perthold-Stoitzner: Hochschulrecht im Strukturwandel, Manz Verlag 2012, 296 Seiten,<br />
74,- Euro<br />
Johannes Heinrich: Österreichisches Steuerrecht 2013, Verlag Österreich 2013, 421 Seiten, 44,-<br />
Euro<br />
L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />
Mag. Manuel P. Neubauer<br />
studiert Doktor<strong>at</strong> Rechtswissenschaften<br />
und ist Vorsitzender der Studienvertretung<br />
Doktor<strong>at</strong>-ReWi. Des<br />
Weiteren ist er wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Institut für Österreichisches,<br />
Europäisches und Vergleichendes<br />
Öffentliches Recht, Politikwissenschaft<br />
und Verwaltungslehre.<br />
Mag. Stefan Krenn<br />
studiert Doktor<strong>at</strong> Rechtswissenschaften<br />
und ist Universitätsassistent am<br />
Institut für Europarecht.<br />
law @graz<br />
Es gibt wenige juristische Randthemen, die so viele Universitätsprofessorinnen und<br />
Universitätsprofessoren aus allen juristischen Fachbereichen in der Vergangenheit<br />
so beschäftigt haben, wie das Universitätsrecht. Dieser die Wissenschaft in ihrer<br />
institutionellen Ausprägung regelnde und das alltägliche Leben der Wissenschafterinnen<br />
und Wissenschafter so unmittelbar beeinflussende Rechtsbereich h<strong>at</strong> jedoch in den vergangenen<br />
20 Jahren eine ungeahnte Diversifk<strong>at</strong>ion erfahren. Neben die traditionellen<br />
Universitäten tr<strong>at</strong>en Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, Priv<strong>at</strong>universitäten<br />
und Sonderformen wie das ISTA und die Donau-Universität Krems. Das Universitätsgesetz<br />
2002 veränderte die öffentlichen Universitäten stärker, als jede andere Neuordnung<br />
der vergangenen 150 Jahre.<br />
Die Autorin unternimmt es in ihrer Habilit<strong>at</strong>ionsschrift jedoch als Erste,<br />
das Recht dieses breiten postsekundären Bildungsbereiches in system<strong>at</strong>ischer<br />
Weise zu durchdringen und die Wesensmerkmale des österreichischen Hochschulrechts<br />
aufzuzeigen. Das Buch sticht heraus aus den (Praxis-)Kommentaren,<br />
Handbüchern und Bearbeitungen von Spezial- und Teilfragen, die die<br />
hochschulrechtliche Publik<strong>at</strong>ionslandschaft der vergangenen Jahre prägten.<br />
Nach einer Aufarbeitung der Entwicklung werden organis<strong>at</strong>ionsrechtliche und<br />
studienrechtliche Fragen eingehend behandelt. Auch wenn der Schwerpunkt<br />
auf universitätsrechtlichen Aspekten liegt, so erfolgt doch gekonnt eine Verschränkung<br />
der Aufarbeitung der unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen<br />
der einzelnen Erscheinungsformen des tertiären Bildungssektors. Eine verfassungsrechtliche<br />
Betrachtung dieser institutionellen Diversifik<strong>at</strong>ion und ihrer<br />
grundrechtlichen Garantien bildet den dritten Teil des gelungenen Werkes.<br />
Ohne Zweifel ein Meilenstein des Hochschulrechts! (MPN)<br />
Peter Bydlinski: Bürgerliches Recht. Band I – Allgemeiner Teil,<br />
6.Auflage, Verlag Österreich 2013, 314 Seiten, 32,- Euro<br />
In bereits sechster Auflage erscheint dieses Standard-Werk<br />
des Grazer Zivilrechts-Professors Peter<br />
Bydlinski. Es ist das Einstiegswerk in die bekannte<br />
„Springer-Reihe“ des Bürgerlichen Rechts, die auch<br />
in der neuen Heim<strong>at</strong> des Verlags Österreich das Fundament<br />
des zivilrechtlichen Studiums zahlreicher Studierender<br />
bildet.<br />
Das bewährte Lehrbuch gibt einen klaren Überblick<br />
über die System<strong>at</strong>ik und die allgemeinen Grundlagen<br />
des Zivilrechts einschließlich seiner europarechtlichen<br />
Bezüge. Eine geschliffene Feder sorgt für eine studierendenfreundliche<br />
Leichtigkeit des Buches, ohne dabei<br />
das Ziel der fundierten Prüfungsvorbereitung aus den Augen zu verlieren.<br />
(MPN)<br />
Das Steuerrecht zählt nun mal zu jenen Rechtsbereichen, in denen sich im Detail mit<br />
großer Regelmäßigkeit etwas ändert und folglich bei der Studienliter<strong>at</strong>ur für die Vorbereitung<br />
auf die Fachprüfung Finanzrecht die Aktualität eine nicht zu unterschätzende<br />
Rolle spielt. Daher ist es sehr erfreulich, dass das über viele Jahre sehr erfolgreiche<br />
und beliebte Lehrbuch von Tina Ehrke-Rabl und Johannes Heinrich „Basiswissen<br />
Steuerrecht“ nun eine starke und überzeugende Weiterführung im Verlag Österreich<br />
erfährt. Das vorliegende Lehrbuch von Johannes Heinrich präsentiert sich inhaltlich<br />
etwas ausgebaut, aber besticht durch seine klare Sprache und die richtige Dosierung<br />
der Faktentiefe. Neben der system<strong>at</strong>ischen Darstellung des Steuerrechts (Finanzverfassungsrecht,<br />
Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Intern<strong>at</strong>ionales Steuerrecht, Ums<strong>at</strong>zsteuer,<br />
Verkehrsteuern und Abgabenverfahrensrecht) wartet das Buch mit zahlreichen<br />
Beispielen, Hinweisen und Kontrollfragen (nun auch inkl. Lösungen!) zum<br />
besseren Verständnis, aber n<strong>at</strong>ürlich auch zur guten Vorbereitung auf die Fachprüfung<br />
Finanzrecht auf. Nicht nur in Graz sehr empfehlenswert!! (MPN)<br />
Franz Mittendorfer (Hrsg): Unternehmenskauf in der Praxis, Verlag Österreich 2012, 429 Seiten,<br />
72,- Euro<br />
Das Handbuch „Unternehmenskauf in der Praxis“ behandelt die umfangreiche<br />
Welt der M&A-Transaktionen und namhafte Experten aus der Rechtsund<br />
Wirtschaftsber<strong>at</strong>ung arbeiten das Rechtsgebiet system<strong>at</strong>isch auf.<br />
Gut gelungen ist die Einbettung des Unternehmenskaufs in die verschiedenen<br />
Rechtsgebiete. So werden das Zusammenschlussverfahren ebenso dargestellt wie die<br />
Rechtsfolgen eines dem österreichischen Recht an sich fremden Letter of Intend<br />
oder – für Studierende der Rechtswissenschaft meist fremd – ein rechtlicher Vorgang<br />
in seinen wirtschaftlichen Kontext gestellt. Letzteres zeigt sich vor allem in den<br />
Kapiteln zur Kaufpreisbemessung oder den steuer(recht)lichen Implik<strong>at</strong>ionen einer<br />
M&A-Transaktion. Die Autoren verstehen es dabei, die während dieses Prozesses<br />
auftretenden Rechtsfragen und Fallstricke gekonnt aufzuzeigen und zu analysieren.<br />
Dies wird durch Begriffsdefinitionen und Mustervertragsklauseln (auf Deutsch und<br />
Englisch) noch ergänzt.<br />
Das Handbuch beleuchtet den Unternehmenskauf aus Sicht der österreichischen<br />
Rechtslage, wobei auf die einschlägigen europarechtlichen Normen aber ebenso wie auf die Wurzeln der M&A-<br />
Transaktionen im angloamerikanischen Rechtstraum eingegangen wird. So wird ein Gefühl dafür vermittelt, wie<br />
intern<strong>at</strong>ional und interdisziplinär das Thema Unternehmenskauf eigentlich ist.<br />
Abschließend bleibt festzuhalten, dass sich das Handbuch „Unternehmenskauf in der Praxis“ für das Studium sehr<br />
gut eignet, da die Autoren ein umfassendes Rechtsgebiet system<strong>at</strong>isch darzustellen vermögen und es Studierenden<br />
so ermöglicht wird, sich bereits im Rahmen ihrer Ausbildung mit dem Ablauf und den Fragestellungen einer<br />
M&A-Transaktion vertraut zu machen. (Stefan Krenn)<br />
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(c) Uschi Dreiucker / pixelio.de<br />
WWW.SPRINGFESTIVAL.AT<br />
DESIGN ENGARDE.NET<br />
Springfestival 2013<br />
Vom 29. <strong>Mai</strong> bis 2. Juni wird das Springfestival wieder seinen inspirierenden Mix aus Musik, Technologie und<br />
Kunst präsentieren. Bereits zum 13. Mal finden sich wegweisende Live-Acts und DJs, Visionäre, kre<strong>at</strong>ive Geister<br />
und stilprägende Künstler des digitalen Zeitalters in Graz ein. <br />
Vier Tage lang werden die Clubs von Graz bespielt und dem Spring Publikum ein feines Line-Up geboten. Aber<br />
nicht nur zum Tanzen ladet das Springfestival ein, sondern auch zur Diskussion und Reflexion. Zum dritten Mal<br />
finden die Springsessions, eine Präsent<strong>at</strong>ionsreihe im Bereich elektronischer Kunst, Technologie und Design st<strong>at</strong>t.<br />
Daneben wird es bei der Red Bull Music Academy Talks von und über Musikschaffende geben und vieles mehr.<br />
So viel lässt sich über die bestätigten Acts sagen: Musikbegeisterte und Tanzwütige werden in diesen vier Tagen mit<br />
Sicherheit aus ihrer Frühjahrsmüdigkeit geholt und in Sommerlaune versetzt.<br />
Springfestival Lineup Gilles Peterson Solo Piano II Live Mark Ronson + Riton B2B Sbtrkt Crookers Rangleklods<br />
Live Carl Craig Joy Orbison Francesco Tristano + Aufgang Live Appar<strong>at</strong> Live Extrawelt Live Chaim Gilles<br />
Peterson HVOB Live Light Asylum Live DJ Hell Planningtorock Live Zombie N<strong>at</strong>ion Live Tosca Live Mykki<br />
Blanco Live Sóley Live M.A.N.D.Y. Kollektiv Turmstrasse Marek Hemmann <strong>Jus</strong>tin Martin Jackmaster<br />
Friction Rockwell Karotte Detroit Swindle Live Mouse On Mars Live Claptone Drop The Lime Koenigleopold<br />
Live Adam Port Monkey Safari Boris Dlugosch George Fitzgerald Mixhell Live Oneman Daniel<br />
Bortz KiNK Live Monkey Maffia Sluts & Strings & 909 Live Gramme Live Alix Perez Icicle A.G. Trio Live<br />
Rodney Hunter Chopstick & Johnjon Binder&Krieglstein Live Douglas Greed fe<strong>at</strong>. Nagler & Kuss Live Die<br />
Vögel Live Spectrasoul Technim<strong>at</strong>ic Wolfram Till Von Sein SP:MC MC Linguistics MC Zero Cash Captain<br />
Capa Rampue Fu** Art, Let›s Dance<br />
Die ÖH Graz und das Springfestival bieten speziell für euch einen vergünstigten 4-DAY Springfestival Pass an.<br />
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Mehr Infos zum Festival gibt’s hier: www.springfestival.<strong>at</strong><br />
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Für die Bindung stehen dir - je nach beabsichtigtem Verwendungszweck -<br />
unterschiedliche Bindearten und viele Einbandfarben zur Auswahl.<br />
Spiralbindung<br />
Thermobindung<br />
Diplomarbeitenbindung (Hardcover)<br />
Softcover (Hotmelt-Klebebindung)<br />
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www.oeh-servicecenter.<strong>at</strong><br />
ÖH-ServiceCenter<br />
Schubertstraße 6a<br />
8010 Graz