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Mai - rewi.at | FV Jus | UniGraz

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law @graz<br />

29. Ausgabe | <strong>Mai</strong> 2013 | www.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> | <strong>FV</strong> <strong>Jus</strong><br />

6<br />

14 31<br />

Was war, was kommt, was<br />

gibt’s Neues?!<br />

Foto (c) http://marketingjku.wordpress.com<br />

11-Punkte-Plan zur erfolgreichen<br />

Diplomarbeit<br />

Foto (c) Claudia Hautumm / pixelio.de<br />

Der Wirtschaftsjurist – Eine<br />

neue Gener<strong>at</strong>ion von Juristen?!


I n h a l t<br />

Vorwort des Vorsitzenden 4<br />

Editorial 5<br />

Was war, was kommt, was gibt’s Neues?! 6<br />

Elisabeth Pirker<br />

Exkursion ins Außenministerium und in die UNO-City 10<br />

Anja Ressmann<br />

financeclub 12<br />

Vortrag zum Thema Arbeitsmigr<strong>at</strong>ion – Grenzenlose 13<br />

Perspektiven hinter der Grenze?<br />

ESTÖ<br />

11-Punkte-Plan zur erfolgreichen Diplomarbeit 14<br />

Mag. Jan-Philipp Schifko<br />

Wie man die Diplomarbeit nicht angehen sollte – Tipps 17<br />

und altbekannte Fehler<br />

Philipp Maunz<br />

Die App für deinen Alltag als <strong>Jus</strong>student 18<br />

Martin Halsmayr<br />

(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Vorwort des<br />

Vorsitzenden<br />

Richtige Ernährung im Unialltag 20<br />

Tina Vollmann<br />

Welcher Lerntyp bist du? 22<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

Corina Schlögl<br />

„House of Cards“ – zwei Mon<strong>at</strong>e in Washington, D.C. 25<br />

Florian Dollenz<br />

Ein Semester in Lyon 28<br />

Pia Haubenwallner<br />

Summer Schools – Schule im Sommer? 29<br />

Victoria Suppan<br />

Grüß Gott, ich bin Ihre neue Rechtshörerin! 30<br />

Anna Sommerauer<br />

Der Wirtschaftsjurist – eine neue Gener<strong>at</strong>ion von Juristen?! 31<br />

Martin Halsmayr<br />

Sozialkompetenz – so leicht und doch so schwer !?! 34<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

„Meine Beschuldigten wissen immer wer ihr Richter war!“ 32<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

Spannendes aus den Medien 36<br />

Helena Niederl<br />

Teuer erkaufte Liebe 38<br />

Christopher Sp<strong>at</strong>h<br />

Was ist noch mal genau ein .... ? 39<br />

Christopher Sp<strong>at</strong>h<br />

Best of books 34<br />

Mag. Manuel P. Neubauer<br />

Mag. Stefan Krenn<br />

Springfestival 2013 42<br />

In der zweiten Ausgabe des Sommerssemesters<br />

findet ihr wieder<br />

einige interessante Beiträge von<br />

Studierenden und Absolventen unserer<br />

Fakultät, News über das Studium<br />

und unsere Tätigkeit als Fakultätsvertretung<br />

<strong>Jus</strong>.<br />

Bereits zu Beginn des Semesters fand<br />

eine von uns organisierte Wien Exkursion<br />

mit einem Vortag über die<br />

österreichische Sicherheitspolitik<br />

und einer Führung durch das Außenministerium<br />

st<strong>at</strong>t. Als Überraschungsgast<br />

besuchte uns Vizekanzler<br />

und Außenminister Dr. Michael<br />

Spindelegger, der sich für uns Zeit<br />

nahm und mit den Studierenden einige<br />

Gespräche führte. Im Anschluss<br />

besuchten wir die UNO-City, in<br />

der wir ebenfalls an einer Führung<br />

durch das Gebäude und einem Vortrag<br />

teilnahmen. Einen gemeinsamen<br />

Ausklang gab es im Anschluss bei der<br />

„Law&Order“ Party im Grazer Univiertel.<br />

Gemeinsam mit diversen Kanzleien,<br />

durch den Besuch gemeinsamer<br />

Gerichtsverhandlungen, durch Gefängnisbesuche<br />

und Diskussionsveranstaltungen,<br />

haben wir versucht,<br />

aufzuzeigen wie lebendig ein Rechtswissenschaftliches<br />

Studium in der<br />

Praxis sein kann. Aber auch im Rahmen<br />

unseres Tutoriums gab es für unsere<br />

Erstsemestrigen wieder die Möglichkeit,<br />

an einer Bibliotheksführung<br />

teilzunehmen, das Kriminalmuseum<br />

zu besuchen und bei den weiteren<br />

Terminen andere Kommilitonen<br />

kennenzulernen.<br />

Die dreiwöchigen Osterferien unterbrechen<br />

das Sommersemester wieder<br />

und bieten den Studierenden nicht<br />

nur die Möglichkeit an den Osterfeierlichkeiten<br />

teilzunehmen, sondern<br />

auch sich etwas vom Universitätsalltag<br />

zu erholen oder sich wieder<br />

fleißig auf die nächsten Prüfungen<br />

vorzubereiten.<br />

Mit dem Sommersemester<br />

2013 stehen wieder<br />

unmittelbar Wahlen zur<br />

Österreichischen Hochschülerschaft<br />

bevor. Vor allem in diesem Semester<br />

habt Ihr als Studierende die Möglichkeit,<br />

mitzugestalten und dies nicht<br />

nur passiv, sondern auch aktiv! Wie<br />

in jedem Wahljahr werden wieder einige<br />

Kandid<strong>at</strong>innen und Kandid<strong>at</strong>en<br />

zur Personenwahl für verschiedene<br />

Studienvertretungen antreten und<br />

viele werden auf diversen Listen für<br />

die universitätsweite Vertretung kandidieren.<br />

Doch wer nicht bei der Wahl mitbestimmt,<br />

über den wird bestimmt! Was<br />

das bedeutet h<strong>at</strong> man in der vergangenen<br />

Periode, am Besten am Beispiel<br />

der derzeitigen Bundesvertretung der<br />

ÖH, gesehen. Das Wohl und die Interessen<br />

der einzelnen Studierenden<br />

spielen keine Rolle mehr! St<strong>at</strong>t in der<br />

Wissenschaftspolitik mitzugestalten<br />

wird zwanghaft in jedem Bereich versucht,<br />

Gesellschaftspolitik zu betreiben.<br />

Von einem basisdemokr<strong>at</strong>ischen,<br />

feministischen, antisexistischen,<br />

progressiven, antidiskriminierenden,<br />

antirassistischen, emanzip<strong>at</strong>orischen,<br />

ökologisch-nachhaltigen, antifaschistisch,<br />

antin<strong>at</strong>ionalistisch, antiklerikal,<br />

antip<strong>at</strong>riarchal, antiheteronorm<strong>at</strong>iv,<br />

antikapitalistischen und solidarischen<br />

Studentencafe, das bereits eine<br />

halbe Million Euro und jedes weitere<br />

Mon<strong>at</strong> € 4.000,- Studienbeiträge verschlingt,<br />

bis hin zu zahlreichen Demofahrten<br />

und dem<br />

generell sehr<br />

fahrlässigen<br />

Umgang<br />

mit ÖH-<br />

>><br />

Weiter auf Seite 4<br />

3


(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />

(c) utta wieland / pixelio.de<br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Auch dieses Mon<strong>at</strong> freuen wir uns, euch wieder eine neue Ausgebe des law@graz präsentieren zu können. Wir hoffen<br />

ihr habt eure Ferien genossen und startet nun mit neuem Elan in das Uni Leben zurück. An dieser Stellen möchten<br />

wir euch vorab schon ganz viel Glück und Durchhaltevermögen für die bevorstehenden Prüfungen wünschen.<br />

Es freut uns auch sehr, dass wir ein neues Gesicht in unserem Redaktionsteam begrüßen dürfen. Seit März 2013 ist<br />

unsere Kollegin Tina Vollmann Mitglied unseres Teams, da unsere Alex ein Semester in Venedig studiert. In diesem<br />

Sinne möchten wir uns ganz herzlich für ihre Hilfe und t<strong>at</strong>kräftige Unterstützung bedanken und wünschen ihr eine<br />

tolle Zeit im Ausland.<br />

>><br />

Beiträgen ganz zu<br />

schweigen. Dieses<br />

Image macht es<br />

uns nicht nur selten<br />

schwer, als Studienvertreter ernst<br />

genommen zu werden, insbesondere<br />

wenn man mehr Mitspracherecht für<br />

Studienvertreter an der Universität<br />

einfordern möchte.<br />

Diese Vertretungsarbeit stellt eine<br />

Abkehr von wahren und realen Problemen,<br />

Wünschen und Sorgen der<br />

Studierenden an den österreichischen<br />

Universitäten dar. Leider scheint<br />

die Wahrnehmung der ÖH, durch<br />

einzelne Studierende und der Allgemeinheit<br />

auf die medialen Skandalberichte<br />

beschränkt.<br />

Doch gibt es einige wenige Studienvertretungen<br />

– wozu ich die StV Diplomstudium<br />

Rewi Graz zähle - die<br />

Zeit und Mühe daran verwendet,<br />

den Studienalltag in jeder ihr zur<br />

law @graz<br />

Verfügung stehenden Möglichkeit<br />

zu verbessern. Unser Anliegen ist es,<br />

dass wieder die Interessen der Studierenden<br />

im Vordergrund stehen<br />

und der Universitätsalltag verbessert<br />

wird. Allerdings zeigt mir persönlich<br />

– trotz der durch Medien und Bundesvertretung<br />

getrübten Vorstellung<br />

von Vertretungsarbeit - der Erfolg in<br />

verschiedenen universitären Gremien<br />

klar, dass sich der Eins<strong>at</strong>z lohnt, man<br />

auch konstruktiv etwas bewirken<br />

kann und dann auch von seinem Gegenüber<br />

entsprechend ernst genommen<br />

wird.<br />

Die Mitarbeiter der Fakultäts- und<br />

Studienvertretung haben sich in den<br />

vergangenen Semestern mühevoll,<br />

nicht nur bei verschiedenen Events,<br />

Aktionen und Ber<strong>at</strong>ungen, sondern<br />

auch in verschiedenen universitären<br />

Gremien für euch zeitintensiv und<br />

begeistert eingesetzt. Viele Studierende<br />

kennen unser Angebot und unsere<br />

vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten<br />

gar nicht, da sie meist nur von jenen<br />

in Anspruch genommen werden,<br />

die uns wirklich brauchen. Aber wir<br />

helfen nicht nur, wenn es Probleme<br />

gibt, sondern auch wenn wir nicht<br />

explizit gefragt sind. Viele unserer<br />

Tätigkeiten finden hinter geschlossener<br />

Tür, in langen Sitzungen st<strong>at</strong>t,<br />

mit dem Ziel, etwas Positives für die<br />

3500 Studierenden an unserer Fakultät<br />

zu bewirken.<br />

Unsere Studienvertretung ist eine Institution,<br />

die Eure Interessen vertritt!<br />

Und das soll auch so bleiben!<br />

In diesem Sinne wünsche ich Euch<br />

viel Erfolg bei Euren Prüfungen, alles<br />

erdenklich Gute und ein erfolgreiches<br />

Sommersemester 2013!<br />

Euer<br />

Florian<br />

Wir ihr wahrscheinlich bereits mitbekommen habt, dreht sich am Campus nun alles um die bevorstehenden ÖH-<br />

Wahlen. Diese Ausgabe soll dich jedoch wie üblich über <strong>Jus</strong>-spezifische Themen informieren und am Laufenden<br />

halten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, in dieser Ausgabe des law@graz die ÖH-Wahl auszuklammern.<br />

Wer sich dafür näher interessiert kann und wird auch abseits dieser Zeitung genügend Möglichkeiten finden sich<br />

darüber zu informieren.<br />

Wir möchten euch lediglich darauf hinweisen, dass die Wahlen dieses Jahr<br />

vom 14.-16. <strong>Mai</strong> 2013 st<strong>at</strong>tfinden. Da ihr mit den ÖH-Wahlen einiges<br />

bewegen könnt wollen wir nur dazu aufrufen wählen zu gehen und von<br />

eurem aktiven Wahlrecht Gebrauch zu machen. Jenen, die dieses Jahr zum<br />

ersten mal wählen dürfen, möchten wir mit auf den Weg geben, dass es<br />

für das Diplomstudium der Rechtswissenschaften die Möglichkeit gibt,<br />

für 5 Personen am Wahlzettel eine Stimme für eure Studienvertretung abzugeben.<br />

Wir freuen uns besonders über die Kooper<strong>at</strong>ion mit der Air Challenge Styria,<br />

welche im kommenden Semester ein großes Gewinnspiel auf unserer<br />

Fakultät starten wird.<br />

Zu guter Letzt wünschen wir euch im Namen der gesamten <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> ein<br />

erfolgreiches Semester und viel Spaß beim Lesen!<br />

Euer Redaktionsteam<br />

Impressum: LAW@Graz<br />

Zeitschrift der Fakultätsvertretung Rechtswissenschaften<br />

an der Karl-Franzens Universität Graz<br />

29. Ausgabe, 10. Jahrgang<br />

Chefredaktion:<br />

Elisabeth Pirker<br />

Redaktion:<br />

Tina Vollmann<br />

Layout:<br />

Florian Altendorfer<br />

Lektor<strong>at</strong>:<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

Inser<strong>at</strong>e:<br />

Florian Dollenz<br />

Eigentümerin, Herausgeberin, Verlegerin:<br />

HochschülerInnenschaft an der Karl-Franzens-<br />

4 5<br />

Tina, Elli & Tamara<br />

Universität Graz, Schubertstraße 6a, 8010 Graz<br />

Erscheinungsort: Graz<br />

Aufgabepostamt: 8010 Graz<br />

P.b.b. Nr.: 02Z033639 M<br />

Druck: Universitätsdruckerei Klampfer<br />

Auflage: 5.000<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />

Manuskripte, Leserbriefe, Reaktionen:<br />

<strong>FV</strong> Rechtswissenschaften - law@graz,<br />

z.Hd. Elisabeth Pirker<br />

Universitätsstraße 15 BE, 8010 Graz<br />

E-<strong>Mai</strong>l: zeitung@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />

Internet: http://zeitung.<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong><br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Florian Dollenz, Elisabeth Pirker, Anja Ressmann , Mag.<br />

Jan-Philipp Schifko, Philipp Maunz, Martin Halsmayr,<br />

Tamara M<strong>at</strong>his, Corina Schlögl, Pia Haubenwallner, Victoria<br />

Suppan, Tina Vollmann, Anna Sommerauer, Helena<br />

Niederl, Christopher Sp<strong>at</strong>h, Mag. Manuel P. Neubauer,<br />

Mag. Stefan Krenn<br />

Offenlegung der Bl<strong>at</strong>tlinie:<br />

Als mehrdimensionales, dialogisches, demokr<strong>at</strong>isches,<br />

unparteiliches, offenes und zukunftsorientiertes rechtswissenschaftliches<br />

Publik<strong>at</strong>ionsorgan nimmt law@graz<br />

die Rolle eines Innov<strong>at</strong>ionsmotors, Identitätstifters und<br />

Inform<strong>at</strong>ionsmittlers für Studierende an der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät der Karl-Franzens-Universität<br />

Graz wahr, berichtet über die Wahrung der Aufgaben<br />

der Fakultätsvertretung und stellt eine ganzheitliche<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionspl<strong>at</strong>tform für aktuelle Themen aus dem<br />

Spannungsfeld von Politik, Sta<strong>at</strong>, Recht und Zeitgeschehen<br />

dar.


(c) Margot Kessler / pixelio.de<br />

Was war, was kommt, was<br />

gibt’s Neues?!<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Was war:<br />

Gefängnisbesuch in<br />

der <strong>Jus</strong>tizanstalt<br />

Graz-Karlau<br />

Am 04.03.2013 fand wieder ein Gefängnisbesuch<br />

in der <strong>Jus</strong>tizanstalt<br />

Graz-Karlau st<strong>at</strong>t. Die Studierenden<br />

erhielten zu Beginn einen Vortrag<br />

über die geschichtliche Entstehung<br />

der <strong>Jus</strong>tizanstalt, die Vollzugsformen<br />

und Anstalten in Österreich sowie einen<br />

Überblick und eine Einführung<br />

in den Tagesablauf im Gefängnis.<br />

Anschließend h<strong>at</strong>ten sie die Möglichkeit<br />

die verschiedensten Bereiche, wie<br />

etwa Unterkünfte der Insassen oder<br />

Elisabeth Pirker<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

ihre Arbeitsstätten in der <strong>Jus</strong>tizanstalt<br />

zu besichtigen.<br />

Erstsemestrigen-Tutorium<br />

Wie jedes Semester gab es auch zu<br />

Beginn dieses Semesters das Erstsemestrigen<br />

Tutorium der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>. Dieses<br />

soll den <strong>Jus</strong>-Neulingen Tipps und<br />

Tricks für den Studieneinstieg geben<br />

und um alles drum herum informieren,<br />

was für den Beginn des Studentenlebens<br />

von Bedeutung sein kann.<br />

Im Anschluss gab es auch eine kurze<br />

Führung über das Uni-Gelände, um<br />

den Erstsemestrigen die wichtigsten<br />

Räumlichkeiten zu zeigen.<br />

Bibliotheksführung<br />

Da es keine offiziellen Bibliotheksführungen<br />

durch die Fakultätsbibliothek<br />

am ReSoWi gibt, h<strong>at</strong> die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> auch<br />

dieses Semester wieder eine Führung<br />

organisiert. Wir hoffen damit einigen<br />

von euch viel Zeit beim Suchen der<br />

benötigten Unterlagen erspart zu haben.<br />

Denn es wurde sowohl erklärt<br />

wie man Bücher in der Bibliothek<br />

sucht, findet und ausleihen kann.<br />

KWR Summer Associ<strong>at</strong>e<br />

Program - Infoveranstaltung<br />

Auch dieses Jahr h<strong>at</strong> die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> wieder<br />

eine der qualit<strong>at</strong>iv führenden<br />

Wirtschaftskanzleien Österreichs ins<br />

Haus geholt. KWR h<strong>at</strong> hier ihr Summer<br />

Associ<strong>at</strong>e Program vorgestellt.<br />

Hierbei wird den Studierenden die<br />

Möglichkeit der Absolvierung eines<br />

bezahlten Praktikums im Sommer<br />

2013 geboten. Dadruch kann man<br />

einen optimalen Einblick in die anwaltlichen<br />

Tätigkeit bekommen und<br />

wertvolle Erfahrungen für den beruflichen<br />

und akademischen Werdegang<br />

gewinnen.<br />

Kriminalmuseums-Besuch<br />

Im Rahmen des Erstsemestrigen-<br />

Tutoriums h<strong>at</strong> die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> auch einen<br />

Besuch im Kriminalmuseum der<br />

Uni-Graz organisiert. Wir haben dadurch<br />

spannende Krimigeschichten<br />

der Stadt Graz zu hören bekommen,<br />

sowie T<strong>at</strong>waffen und Fotos von früheren<br />

Fällen besichtigen können.<br />

Vorstellung des Entwurfs<br />

zur Reform<br />

des Diplomstudiums<br />

Rechtswissenschaften<br />

Wie einige von euch vielleicht schon<br />

wissen, steht eine Reform des Diplomstudiums<br />

bevor. Die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> h<strong>at</strong><br />

euch im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

die wesentlichen Änderungen<br />

vorgestellt und den Entwurf präsentiert.<br />

Hiermit sollte allen Studierenden<br />

die Möglichkeit geboten werden<br />

ihrer offiziellen Vertretung, der <strong>FV</strong>-<br />

<strong>Jus</strong>, Verbesserungsvorschläge mitzuteilen.<br />

Wienexkurison<br />

Die Veranstaltungsserie im März<br />

nahm aber noch kein Ende. Es gab<br />

auch eine – von den Studierenden<br />

sehr gefragte – Wien Exkursion. Am<br />

Vormittag bekamen wir eine exklusive<br />

Führung durch das Außenministerium<br />

und im Anschluss einen<br />

Vortrag über die österreichische Sicherheitspolitik.<br />

Nach einer kleinen<br />

Mittagspause wurde noch die UNO-<br />

City besichtigt. Dort erhielten wir<br />

neben einer Führung auch einen<br />

Spezialvortrag.<br />

Besuch des steirischen<br />

Landtags<br />

Gleich nach den Osterferien geht<br />

es mit spannenden Veranstaltungen<br />

rund um das <strong>Jus</strong>studium weiter. Die<br />

<strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> h<strong>at</strong> für die Studierenden einen<br />

Landtagsbesuch organisiert.<br />

Hiermit wurde den Studierenden die<br />

Möglichkeit geboten, den Mitarbeitern<br />

der Landtagsdirektion, sowie<br />

der Landesamtsdirektion bei ihren<br />

Tätigkeiten über die Schulter zu<br />

schaun und einen besseren Einblick<br />

in ihre Tätigkeitsbereiche zu bekommen.<br />

Denn sie wissen<br />

(nicht), was sie tun<br />

– Suchtgift und Drogen<br />

aus der Sicht des<br />

Strafrichters, mit<br />

aktuellen Beispielen<br />

sowie den gesetzlichen<br />

Bestimmungen<br />

des SMG<br />

Mit dieser Veranstaltung konnte die<br />

<strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> zahlreiche Studierende begeistern.<br />

Schon Wochen vor der Veranstaltung<br />

h<strong>at</strong>ten wir via Facebook<br />

an die 200 Anmeldungen. Richter<br />

Dr. Helmut Wlasak, auch bekannt<br />

als Grazer “Drogenrichter”, hielt am<br />

23.04.2013 einen Vortrag an der<br />

Universität Graz. Gerade in den letzten<br />

Jahren haben steiermarkweit die<br />

Drogenmissbrauchsfälle zugenommen.<br />

Anhand von Beispielen und<br />

Bestimmungen des SMG wurde uns<br />

die Drogen- und Suchtgiftthem<strong>at</strong>ik<br />

aus der Sicht des Strafrichters nähergebracht.<br />

Was kommt:<br />

“Special: Mc Kinsey<br />

Workshop” – Wortwechsel<br />

Der UniManagementClub Steiermark<br />

veranstaltet in Kooper<strong>at</strong>ion<br />

mit der Fakultätsvertretung SOWI<br />

und dem Arbeitsrefer<strong>at</strong> der ÖH Uni<br />

Graz einen Workshop zum Thema<br />

“Wortwechsel – Problemstrukturierung<br />

und Kommunik<strong>at</strong>ion”. Im<br />

Rahmen dieser Veranstaltung sollen<br />

die Studierenden<br />

und Doktoranden<br />

>><br />

mehr über die<br />

Grundregeln<br />

professionel-<br />

Weiter auf Seite 8<br />

law @graz<br />

6 7


(c) Margot Kessler / pixelio.de<br />

Was war, was kommt, was<br />

gibt’s Neues?!<br />

ler Kommunik<strong>at</strong>ion erfahren.<br />

Wienexkursion<br />

Auch dieses Semester gibt es eine<br />

weitere Wienexkursion. Am 29.04<br />

fährt die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> mit einigen Studierenden<br />

nach Wien, wo wir am<br />

Vormittag eine Führung durch das<br />

Parlament erhalten, und am Nachmittag<br />

die Möglichkeit haben die<br />

renommierte Wirtschaftskanzlei<br />

KWR – Karasek Wietzryk Rechtsanwälte<br />

GmbH zu besuchen.<br />

Podiumsdiskussion –<br />

Berufsbild Jurist<br />

Anfang <strong>Mai</strong> ist des Weiteren eine<br />

Podiumsdiskussion zum Thema Berufsbild<br />

Jurist geplant. Hier soll den<br />

Studierenden ein Einblick in den<br />

Arbeitsalltag als Jurist ermöglicht<br />

werden.<br />

ÖH-Wahlen 14.-16.<br />

<strong>Mai</strong> 2013<br />

schen 14.-16. <strong>Mai</strong> deine Studienund<br />

Universitätsvertretung.<br />

Doch wie wählt man richtig? In jeder<br />

Studienrichtung in der du inskribiert<br />

bist, kannst du direkt deine<br />

Studienvertretung wählen, und<br />

deine lokale Universitätsvertretung.<br />

Die Wahl zur Studienvertretung ist<br />

eine Persönlichkeitswahl, das heißt<br />

für das Rechtswissenschaftliche Studium<br />

kannst du 5 Personen wählen<br />

– einfach ankreuzen.<br />

Die Wahl zur Universitätsvertretung<br />

hingegen ist eine Listenwahl, das<br />

heißt du kannst zwischen den verschiedenen<br />

Fraktionen und Listen<br />

auswählen.<br />

Die Fakultäts- und Bundesvertretung<br />

kannst du nicht direkt wählen.<br />

Diese werden aber von den gewählten<br />

Studien- und Universitätsvertretungen<br />

beschickt.<br />

Da jede Stimme zählt – geh zwischen<br />

14. und 16. <strong>Mai</strong> 2013 zur<br />

ÖH-Wahl und bestimme mit!<br />

im Rahmen eines Verhandlungsworkshops<br />

zum Thema “M&A<br />

und White Collar Crime” anbieten<br />

zu können. Der Workshop wird<br />

von der intern<strong>at</strong>ional renommierten<br />

Wirtschaftskanzlei Schönherr<br />

geleitet. Die Aufgabenstellungen<br />

des Workshops umfassen nicht nur<br />

anspruchsvolle rechtliche Fragestellungen<br />

mit Schwerpunkt Wirtschaftskriminalität,<br />

es geht auch<br />

um Str<strong>at</strong>egie, Psychologie, Taktik,<br />

Überzeugungskraft, Emotionen,<br />

Ängste und alle anderen typischen<br />

zwischenmenschlichen Probleme,<br />

die bei M&A Transaktionen üblicherweise<br />

auftauchen.<br />

Was gibt‘s<br />

Neues?<br />

Bücherbörse<br />

Mitarbeiter<br />

der <strong>FV</strong>-<br />

<strong>Jus</strong> haben<br />

für dich<br />

die Gruppe<br />

„Bücherbörse<br />

<strong>Jus</strong> Uni<br />

Graz“ auf<br />

Facebook<br />

ins Leben<br />

gerufen um<br />

uns Studierenden das Leben leichter<br />

zu machen. Die benötigten Bücher<br />

müssen somit nicht mehr alle teuer<br />

neu gekauft werden, sondern es besteht<br />

auf dieser Pl<strong>at</strong>tform die Möglichkeit<br />

schnell und einfach mit anderen<br />

<strong>Jus</strong>-Studierenden in Kontakt<br />

zu treten und Bücher und diverse<br />

andere Lernunterlagen zu tauschen,<br />

kaufen und zu verkaufen.<br />

Binnen eines Mon<strong>at</strong>s konnten beinahe<br />

tausend Mitglieder gewonnen<br />

werden. Damit das aber auch weiterhin<br />

so gut funktioniert, brauchen<br />

wir eure Hilfe! Tretet der genannten<br />

Gruppe bei, und ladet all eure Studienkollegen<br />

ein.<br />

Spritzerstand<br />

Wie in den vergangenen Jahren veranstaltet<br />

die ÖH auch dieses Jahr<br />

wieder von 22.04.-06.07.den allseits<br />

bekannten und beliebten Spritzerstand.<br />

Auch heuer kommt der Reinerlös<br />

dem ÖH-Sozialtopf zugute.<br />

Handyverbot beim Radfahren<br />

Seit Anfang April ist die Novelle<br />

der StVO in Kraft, die besagt, dass<br />

wenn jemand mit dem Handy in der<br />

Hand/am Ohr während dem Radfahren<br />

erwischt wird, können demjenigen<br />

Strafen bis in der Höhe von<br />

50 Euro auferlegt werden. Also in<br />

Zukunft nur mehr mit Headset oder<br />

Freisprechanlage telefonieren - wie<br />

beim Autofahren.<br />

Eure<br />

Elli<br />

Schätzspiel:<br />

Schätzspiel: Wie hoch schätzt du ist die Wahlbeteiligung bei den<br />

diesjährigen ÖH-Wahlen!?<br />

Alle zwei Jahre finden die Wahlen<br />

zur Österreichischen Hochschülerschaft<br />

st<strong>at</strong>t. Dieses Jahr ist es wieder<br />

soweit. Du hast die Möglichkeit mit<br />

zu bestimmen wie deine Vertretung<br />

in den kommenden zwei Jahren ausgestaltet<br />

sein soll. Wähle also zwi-<br />

Verhandlungsworkshop<br />

– Schönherr<br />

Die <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong> freut sich auch dieses<br />

Jahr wieder ein Trockentraining<br />

Du suchst ein längst vergriffenes<br />

Buch? Du möchtest deine nicht<br />

mehr benötigten Bücher verkaufen?<br />

Du möchtest Unterlagen und Bücher<br />

von und mit Studienkollegen<br />

austauschen bzw. ausborgen? Dann<br />

bist du hier genau richtig! Einige<br />

G e w i n n s p i e l<br />

Zu gewinnen gibt es:<br />

2x österreichisches Steuerrecht von Johannes<br />

Heinrich<br />

1x Exekutionsrecht von Neumayr/Nunner-Krautgasser<br />

Sendet dazu bitte bis spätestens<br />

13.05.2013 eine E-<strong>Mai</strong>l an:<br />

zeitung@<strong>rewi</strong>.<strong>at</strong> mit einer Angabe eurer<br />

geschätzen Anzahl.<br />

Diejenigen, die den exakten Prozents<strong>at</strong>z der Wahlbeteiligung als erstes err<strong>at</strong>en und sonst diejenigen, die am<br />

nähsten an den genauen Prozents<strong>at</strong>z herankommen, bekommen je ein Buch!<br />

law @graz<br />

8 9


(c) Rewolve44 / pixelio.de<br />

<strong>FV</strong> <strong>Jus</strong>:<br />

Vertretung, Ber<strong>at</strong>ung, Events<br />

Exkursion ins Außenministerium und in die UNO-City<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

schen. Mit Blick auf diese Kriterien<br />

findet jährlich ein Auswahlverfahren<br />

der Bewerber st<strong>at</strong>t.<br />

Andererseits gibt es aber auch die<br />

Möglichkeit ein zwölf-mon<strong>at</strong>iges bezahltes<br />

Verwaltungspraktikum zu absolvieren,<br />

für dieses die Anforderun-<br />

Anja Ressmann<br />

studiert Rechtswissenschaften<br />

und ist Mitarbeiterin<br />

der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

„In unserer gesamten Studienkarriere<br />

waren wir noch nie so früh auf der<br />

Uni“ stellten wir fest, als wir am 21.<br />

März um 7 Uhr morgens bei der Bushaltestelle<br />

Resowi eintrafen. Doch<br />

das frühe Aufstehen lohnte sich! An<br />

diesem Donnerstag machten wir uns<br />

auf den Weg nach Wien um uns das<br />

Außenministerium und die UNO<br />

City anzusehen.<br />

Um 10 Uhr war bereits die erste<br />

Führung im Bundesministerium<br />

für europäische und intern<strong>at</strong>ionale<br />

Angelegenheiten (kurz: BMA), einfachgesagt:<br />

im Außenministerium,<br />

geplant.<br />

Dieses Ministerium ist ein Ressortbereich<br />

der Bundesregierung. Ihm<br />

ist die Koordin<strong>at</strong>ion der österreichischen<br />

EU-Politik sowie die Außenpolitik,<br />

also die Vertretung Österreichs<br />

gegenüber anderen Sta<strong>at</strong>en, übertragen.<br />

Somit<br />

bietet das<br />

Außenministerium<br />

die Anlaufstelle<br />

für<br />

den intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Bereich.<br />

Uns<br />

Bürgern<br />

wird ein 24<br />

Stundendienst<br />

der<br />

Auslandsbetreuung<br />

zur<br />

Verfügung<br />

gestellt. Das<br />

heißt, sollte ich im Ausland Probleme<br />

haben und gibt es dort keine österreichische<br />

Botschaft, kann ich rund um<br />

die Uhr eine Hotline des Außenministeriums<br />

in Wien anrufen und man<br />

wird von Österreich aus unterstützt.<br />

Seit dem 2. Dezember 2008 ist der<br />

Leiter dieses Ministeriums Herr<br />

Dr. Michael Spindelegger<br />

(ÖVP). Der Herr Außenminister<br />

und Vizekanzler<br />

empfing uns zum Beginn<br />

unserer Führung ehrenvoll<br />

im prunkvollen Marmorsaal<br />

des Gebäudes und begrüßte<br />

sogar jeden einzelnen Besucher<br />

höchstpersönlich. Im<br />

glamourösen Marmorsaal<br />

befinden sich eindrucksvolle<br />

Fresken von Leopold Kupelwieser.<br />

Hier finden feierliche<br />

Momente st<strong>at</strong>t, wie die offiziellen<br />

bil<strong>at</strong>eralen Beziehungen. Meist<br />

werden in diesem einzigartigen Saal<br />

Besuche ausländischer Regierungsmitglieder<br />

empfangen, er dient aber<br />

auch für andere besondere Anlässe.<br />

Nach einem Plausch mit dem Herrn<br />

Außenminister Spindelegger und einer<br />

kurzen geschichtlichen Einführung<br />

über den Marmorsaal, erhielten<br />

wird zwei sehr interessante Vorträge.<br />

Zum einen über das Außenministerium<br />

im Allgemeinen und zum anderen<br />

über die Sicherheitspolitik von<br />

Österreich.<br />

Zu guter Letzt konnten wir in Erfahrung<br />

bringen, wie man sich im Außenministerium<br />

bewerben kann bzw<br />

welche Qualifik<strong>at</strong>ionen man mitbringen<br />

sollte. Ein absolviertes <strong>Jus</strong>-Studium<br />

ist die beste Voraussetzung um<br />

sich zu bewerben. Weiters sind auch<br />

gute Kenntnisse in der Politik wie<br />

auch in der Geschichte gefragt. Zusätzlich<br />

sind die Sprachen Englisch<br />

und Französisch fließend zu beherr-<br />

gen nicht ganz so hoch gesteckt sind.<br />

Dazu muss man sich n<strong>at</strong>ürlich auch<br />

beim Außenministerium bewerben.<br />

Die Auswahl verfolgt dann über ein<br />

„Hearing“ der einzelnen Kandid<strong>at</strong>en.<br />

Nachdem wir den Besuch<br />

im Außenministerium noch<br />

bei Kaffee und Kuchen<br />

ausklingen lassen durften,<br />

fuhren wir zur UNO City,<br />

denn dort war auch eine<br />

Führung geplant.<br />

Beim Wiener intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Zentrum (kurz: UNO<br />

City) angekommen, mussten<br />

wir zuallererst durch ein<br />

Sicherheitsschleusensystem,<br />

wie dies jeder vom Flughafen kennt.<br />

Zusätzlich mussten wir durch eine<br />

Passkontrolle, da man österreichisches<br />

Hoheitsgebiet verlässt, wenn<br />

man die UNO City betritt. Danach<br />

konnte die Besichtigung losgehen.<br />

UNO steht für United N<strong>at</strong>ions<br />

Organiz<strong>at</strong>ion und ist ein zwischensta<strong>at</strong>licher<br />

Zusammenschluss auf<br />

völkerrechtlicher Ebene, der 193<br />

Sta<strong>at</strong>en angehören. Sie ist als globale<br />

intern<strong>at</strong>ionale Organis<strong>at</strong>ion uneingeschränkt<br />

anerkannt und daher ein<br />

Völkerrechtssubjekt. Ihre wichtigsten<br />

Aufgaben sind gemäß der UN-Charta<br />

die Sicherung des Weltfriedens,<br />

die Einhaltung des Völkerrechts,<br />

der Schutz der Menschenrechte und<br />

die Förderung der intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Zusammenarbeit. Im Vordergrund<br />

steht außerdem die Unterstützung<br />

der Entwicklungsländer im wirtschaftlichen,<br />

sozialen und humanitären<br />

Gebiet. Die Charta tr<strong>at</strong> am 24.<br />

Oktober 1945 in Kraft, nachdem<br />

China, Frankreich, die Sowjetunion,<br />

England, die USA und die Mehrheit<br />

der Gründungssta<strong>at</strong>en die Charta r<strong>at</strong>ifiziert<br />

h<strong>at</strong>ten. Die Vereinten N<strong>at</strong>ionen<br />

haben ihren Hauptsitz in New<br />

York und drei weitere Sitze in Genf,<br />

Nairobi und Wien. Das Büro der<br />

Vereinten N<strong>at</strong>ionen in Wien wurde<br />

1973-1979 von Österreich und der<br />

Stadt Wien nach den Plänen des österreichischen<br />

Architekten Johann<br />

Staber im 22. Bezirk in Wien, als<br />

Amtssitzzentrum für intern<strong>at</strong>ionale<br />

Organis<strong>at</strong>ionen errichtet. Viele Sta<strong>at</strong>en<br />

haben sich als Sitz für eine weitere<br />

Außenstelle der UNO beworben,<br />

doch Wien wurde auf Grund der<br />

geografischen Lage ausgewählt, denn<br />

es lag zur Zeit des Kalten Krieges genau<br />

zwischen Ost und West und sollte<br />

als Verbindungsstelle dienen.<br />

Unter anderem durften wir einen<br />

Sitzungssaal von innen sehen und erfuhren,<br />

dass insgesamt in sechs Sprachen<br />

gedolmetscht wird: Englisch,<br />

Französisch, Chinesisch, Russisch,<br />

Spanisch und Arabisch. Warum auf<br />

Französisch gedolmetscht<br />

wird und auf Deutsch<br />

nicht, obwohl die Weltbevölkerung<br />

nicht mehr Französisch<br />

als Deutsch spricht,<br />

ist ganz einfach damit zu<br />

erklären, dass Frankreich<br />

ein ständiges Mitglied im<br />

UN-Sicherheitsr<strong>at</strong> ist. Weitere<br />

ständige Mitglieder<br />

sind: Russland, die USA,<br />

China und England, denn<br />

das waren nach dem zweiten<br />

Weltkrieg die übriggebliebenen<br />

Siegermächte.<br />

Zu guter Letzt erhielten wir noch<br />

einen englischen Vortrag von einer<br />

Mitarbeiterin des Büros der Vereinten<br />

N<strong>at</strong>ionen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung<br />

(engl. United<br />

N<strong>at</strong>ions Office on Drugs and Crime,<br />

UNODC).<br />

Alles in allem war der Tag sehr spannend<br />

und ereignisreich. Wir konnten<br />

einen Einblick in sonst so geheim erscheinende<br />

Organis<strong>at</strong>ionen bekommen<br />

und fuhren mit einem Gefühl<br />

wieder einiges Neues erfahren zu haben<br />

zurück nach Graz.<br />

Eure<br />

Anja<br />

law @graz<br />

10 11


Studium<br />

Vortrag zum Thema Arbeitsmigr<strong>at</strong>ion –<br />

Grenzenlose Perspektiven hinter der Grenze?<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Seit 2011 veranstalten wir vom<br />

Finance Club Graz für alle Studierenden<br />

der Grazer Universitäten<br />

Vorträge, Diskussionen und<br />

Workshops zu finanzwirtschaftlichen,<br />

finanzrechtlichen und finanzpolitischen<br />

Themen. Auch für (angehende)<br />

Juristen wird das Verständnis<br />

aktueller Ereignisse im Finanzsektor<br />

im Beruf immer wichtiger: Man<br />

denke nur zurück an den Salzburger<br />

Finanzskandal, die Hypo-Affäre<br />

oder die Meinl-Pleite. In leicht verständlicher<br />

Weise vermitteln unsere<br />

Vortragenden komprimiertes Wissen,<br />

um euch sowohl beruflich wie<br />

auch priv<strong>at</strong> ein solides Knowhow im<br />

Bereich des Finance zu vermitteln.<br />

Daneben rücken auch wirtschaftspolitische<br />

Themen der Zukunft – wie<br />

zB Energiepolitik – immer mehr in<br />

der Mittelpunkt unserer Aktivitäten.<br />

Des Weiteren bemühen wir uns um<br />

den Aufbau eines weitläufigen Netzwerks<br />

im Finanzsektor. Darüber hinaus<br />

versorgen wir euch mit aktuellen<br />

Der Finance Club Graz stellt eine<br />

Pl<strong>at</strong>tform zwischen Theorie und Praxis<br />

dar und ist für alle finanzinteressierte<br />

Studenten kostenlos zugänglich.<br />

Jobausschreibungen aus dem Finanzund<br />

Bankenbereich.<br />

Wie bereits in der Vergangenheit<br />

bietet der Finance Club Graz auch<br />

im kommenden Semester eine Reihe<br />

spannender Events. Im <strong>Mai</strong> veranstalten<br />

wir einen Workshop mit dem<br />

Wirtschafts- und Finanzexperten sowie<br />

Bestseller-Autor Prof. Max Otte<br />

zum Thema „Value Investing“. Mitte<br />

Juni folgt ein Vortrag mit Diskussion<br />

des bekannten Str<strong>at</strong>egen Prof. Karl<br />

Rose, dessen Prognosen zu energiewirtschaftlichen<br />

Entwicklungen der<br />

nächsten Jahre Staunen aufkommen<br />

lassen werden. Als weiteres Highlight<br />

präsentieren wir die Finance Lounge<br />

in der Bar Kottulinsky, bei der euch<br />

erfolgreiche Persönlichkeiten aus<br />

dem Finanzsektor über ihr Berufsund<br />

Priv<strong>at</strong>leben Rede und Antwort<br />

stehen.<br />

Für mehr Infos besucht unsere<br />

Homepage unter www.financeclubgraz.<strong>at</strong>.<br />

Wir freuen uns darauf, euch<br />

als Mitglieder beim Finance Club<br />

Graz zu begrüßen sowie auf euren<br />

Besuch bei unseren kommenden<br />

Events!<br />

Euer<br />

Finance Club Graz<br />

Team<br />

Unsere nächsten<br />

Events:<br />

Workshop mit Prof. Max Otte zum<br />

Thema „Value Investing“, Montag,<br />

13.05.2013, 17:30 Uhr, SZ 15.22<br />

Vortrag mit Diskussion mit Prof.<br />

Karl Rose zur Zukunft der Energiewirtschaft,<br />

Donnerstag, 13.06.2013,<br />

17:30, Ort tba<br />

Finance Lounge mit Christian Drastil,<br />

Finanzmarkt-Blogger, CEO und<br />

Unternehmensgründer, Donnerstag,<br />

27.06.2013 20:00 Uhr, Bar Kottulinsky<br />

Wie werde ich Mitglied?<br />

Die Mitgliedschaft im Verein steht<br />

Studierenden aller Universitäten offen<br />

und ist völlig kostenlos. Um euch<br />

anzumelden, registriert euch einfach<br />

auf unserer Homepage unter www.<br />

financeclubgraz.<strong>at</strong>!<br />

Finance Club Graz<br />

c/o Institut für Finanzwirtschaft<br />

Universitätsstraße 15/G2<br />

A-8010 Graz<br />

Email: office@financeclubgraz.<strong>at</strong><br />

Web: www.financeclubgraz.<strong>at</strong><br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Wir haben uns die Frage<br />

gestellt, wie rosig<br />

es wirklich sowohl für<br />

Sta<strong>at</strong>sangehörige von Mitgliedsta<strong>at</strong>en,<br />

als auch Drittsta<strong>at</strong>sangehörige<br />

am Arbeitsmarkt in Österreich aussieht<br />

und welche Herausforderungen<br />

auf sie warten.<br />

Mehr als ein Viertel der migrantischen<br />

Bevölkerung arbeitet in<br />

Österreich unterqualifiziert, womit<br />

der Prozents<strong>at</strong>z deutlich höher liegt<br />

als bei Inländern. Ein wesentlicher<br />

Grund für diese Dequalifik<strong>at</strong>ion ist,<br />

dass die Anerkennung von im Ausland<br />

erworbenen beruflichen Kompetenzen<br />

nicht oder nur sehr bruchstückhaft<br />

st<strong>at</strong>tfindet. Ein weiteres<br />

Erschwernis stellen die Kosten, die<br />

im Wege der Anerkennung anfallen,<br />

und der ungewisse Ausgang des Verfahrens<br />

dar, bei dem die Angst vor<br />

einem neg<strong>at</strong>iven Bescheid nicht selten<br />

demotivierend wirkt.<br />

ESTÖ<br />

Die Europäische Studierendenvereinigung<br />

in Österreich (ESTÖ) ist ein<br />

Zusammenschluss von ehrenamtlich<br />

tätigen Studierenden und Akademikern,<br />

der sich seit über drei Jahrzehnten<br />

der Förderung und Verbreitung<br />

des Gedankens eines friedlichen und<br />

geeinten Europas verschrieben h<strong>at</strong>.<br />

Als Referentinnen im Zuge unserer<br />

Veranstaltung durften wir dazu<br />

sowohl Frau Mag. a Edith Zitz vom<br />

Verein inspire, der sich diesen und<br />

anderen Problemen unter dem Titel<br />

„Anerkannt! Projekt zur leichteren<br />

Anerkennung von im Ausland erworbenen<br />

Berufsqualifik<strong>at</strong>ionen“<br />

angenommen h<strong>at</strong>, begrüßen, als<br />

auch Frau Mag. a Kirsten Fichtner-<br />

Koele von der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, die im Rechtsservice Arbeit<br />

und Soziales mit Schwerpunkt<br />

Ausländerbeschäftigung tätig ist.<br />

Zum Einstieg legte Frau Mag. a Kirsten<br />

Fichtner-Koele die rechtlichen<br />

Grundlagen von der Blue Card bis<br />

hin zur Rot-Weiß-Rot Karte dar.<br />

Danach erläuterte Frau Mag. a Edith<br />

Zitz anhand von Praxisproblemen<br />

die Schwierigkeiten an manche<br />

ausländische Zeugnisse zu kommen,<br />

die zuständigen Behörden zu<br />

finden und die Sprachbarriere, die<br />

bei diesen Unterfangen auch eine<br />

zusätzliche Hürde darstellen kann.<br />

Anschließend folgte noch eine lange<br />

und ausführliche Diskussionsrunde<br />

mit dem Publikum.<br />

Seinen Ausklang<br />

fand der Abend<br />

schließlich mit einem<br />

Buffet, bei<br />

dem die Vortragenden<br />

noch weiter für<br />

offene Fragen zur<br />

Verfügung standen.<br />

Du interessierst<br />

dich für Europa?<br />

Die ESTÖ ist ein<br />

Zusammenschluss<br />

von Studierenden und Akademikern,<br />

der sich seit Jahrzehnten der<br />

Förderung und Verbreitung des<br />

Gedanken eines friedlichen und<br />

geeinten Europas verschrieben h<strong>at</strong><br />

und regelmäßig Veranstaltungen zu<br />

Europa-spezifischen Themen an der<br />

Universität Graz organisiert. Wenn<br />

du dich dafür interessierst, werde<br />

auch du Mitglied. Besuch uns doch<br />

auf www.estoe.<strong>at</strong> oder auf unserer<br />

facebook Seite.<br />

law @graz<br />

12 13


(c) Thomas Kölsch / pixelio.de<br />

Studium<br />

11-Punkte-Plan zur erfolgreichen Diplomarbeit<br />

Sie steht oft als letzte (akademische) Hürde zwischen Dir und Deinem Sponsionsbescheid. Mit der richtigen<br />

Herangehensweise sollte die Diplomarbeit aber in der Regel nicht zu einem großen Stolperstein am Weg zum<br />

Magistertitel werden. Wenn man die folgenden 11 Punkte gewissenhaft befolgt, kann also eigentlich nichts<br />

mehr schief gehen:<br />

1) Der richtige Zeitpunkt für<br />

das Suchen und Finden<br />

von Thema und Betreuer<br />

Mit Beginn des II. Abschnitts<br />

des Diplomstudiums der<br />

Rechtswissenschaften sollte man<br />

sich frühestens und nach positiver<br />

Absolvierung der allerletzten Prüfung<br />

im Studienplan spätestens Gedanken<br />

über das Verfassen der Diplomarbeit<br />

machen. Man h<strong>at</strong> also ein (in der<br />

Regel) mehrere Semester offenes<br />

Zeitfenster für das Suchen und<br />

Finden von Thema und Betreuer.<br />

Die Mehrheit der Studierenden<br />

beschäftigt sich mit dem Thema<br />

„Diplomarbeit“ gegen Ende des II.<br />

oder im III. Studienabschnitt.<br />

Jeder habilitierte Professor kann<br />

Diplomarbeiten offiziell betreuen.<br />

Das Thema ist einem der juristischen<br />

Prüfungsfächer zu entnehmen oder<br />

muss, wenn es in einem anderen<br />

Fach geschrieben werden soll, einen<br />

Bezug zum Recht aufweisen. In der<br />

Regel erwarten Betreuer nicht nur<br />

die bereits positive Absolvierung der<br />

jeweiligen Fachprüfung, sondern<br />

oftmals auch eine gute Note.<br />

Die konkreten Anforderungen<br />

der Betreuer findet man auf den<br />

Webseiten der Institute bzw. kann<br />

man am Institut erfragen. Nachdem<br />

mit Fortdauer des Studiums<br />

auch die Anzahl an bestandenen<br />

Fachprüfungen steigen sollte, steigt<br />

also auch die Chance, eine positive<br />

Betreuungszusage zu erhalten.<br />

Das Diplomarbeitsthema sollte<br />

einem Rechtsgebiet entstammen,<br />

für das man eine gewisse Symp<strong>at</strong>hie<br />

und ein fachliches Interesse<br />

aufgebaut h<strong>at</strong>. Wenn man sich<br />

mon<strong>at</strong>elang mit einem Thema<br />

beschäftigen muss, für das man<br />

wenig bis gar keine Leidenschaft<br />

aufbringen kann, wird aus dem<br />

Honigschlecken „Diplomarbeit“<br />

schnell ein großer Schluck von<br />

akademischem Rizinusöl. Da man<br />

im Laufe des Studiums mit immer<br />

mehr Rechtsgebieten Bekanntschaft<br />

schließt, sollte man sich mit der<br />

Auswahl des Diplomarbeitsthemas<br />

auch ein bisschen Zeit lassen, um die<br />

eigene Präferenz möglichst fundiert<br />

festlegen zu können.<br />

Merke: Der beste Zeitpunkt<br />

für das Suchen und Finden<br />

von Diplomarbeitsthema und<br />

-betreuer ist das letzte Drittel des<br />

II. Abschnitts.<br />

2) Wie Diplomand, Thema<br />

und Betreuer zueinander<br />

finden<br />

Es gibt in Wahrheit genau<br />

zwei Möglichkeiten, wie es für<br />

diplomarbeitsschreibwilligen<br />

Studierenden und einem passenden<br />

Thema zu einer glücklichen<br />

Zusammenkunft kommt.<br />

Die erste Variante ist einfach,<br />

unkompliziert, erfordert wenig<br />

Eigeniniti<strong>at</strong>ive und keinerlei<br />

Kre<strong>at</strong>ivität und kommt in freier<br />

Wildbahn eher selten vor:<br />

man findet einen Betreuer, der<br />

entweder eine Liste (z.B. auf der<br />

Institutshomepage, am schwarzen<br />

Brett, etc.) mit zu vergebenen<br />

Themen h<strong>at</strong>, in Lehrveranstaltungen<br />

mögliche Themen empfiehlt oder<br />

im persönlichen Gespräch selbst<br />

ein Thema vorschlägt. Wenn sich<br />

das Füllhorn des Glücks vollständig<br />

über den Studierenden ergießt,<br />

gibt es vom Betreuer Liter<strong>at</strong>ur-<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

und Judik<strong>at</strong>urtipps sowie eine<br />

(mit Diplomarbeit tunlichst<br />

nicht als vollkommen verfehlt<br />

abzukanzelnde) Rechtsmeinung<br />

zur zu bearbeitenden Frage<br />

obendrauf. In weiterer Folge nimmt<br />

der glückselige Studierende das<br />

Thema dankbar an, lässt noch die<br />

oblig<strong>at</strong>orische Themenabfrage<br />

durch das Dekan<strong>at</strong> durchführen und<br />

– bei positivem Ausgang derselbigen<br />

– wird das Diplomarbeitsthema<br />

mittels Antrag von Betreuer und<br />

Dekan<strong>at</strong> genehmigt.<br />

Die zweite Variante ist weniger<br />

einfach, durchaus komplizierter,<br />

erfordert ein Mindestmaß an<br />

Eigeniniti<strong>at</strong>ive, Kre<strong>at</strong>ivität<br />

sowie Überzeugungskunst und<br />

ist der ‚klassische’ Weg, den<br />

die meisten Studierenden am<br />

Weg zum Diplomarbeitsthemagenehmigungsantrag<br />

gehen müssen:<br />

Der Studierende muss mögliche<br />

Themen selbstständig finden und<br />

einem potentiellen Betreuer sich<br />

Mag. Jan-Philipp Schifko<br />

h<strong>at</strong> an der Universität Graz das Diplomstudium<br />

Rechtswissenschaften<br />

absolviert, war Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />

und ist seit Oktober 2012 Rechtsanwaltsanwärter<br />

in Wien.<br />

selbst und das Thema ‚verkaufen’.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten<br />

ein Thema zu finden z.B. in<br />

Rechtszeitschriften, qualit<strong>at</strong>iv<br />

hochwertigen Tageszeitungen,<br />

Magazinen und anderen Medien;<br />

in Vorlesungen, Seminaren und<br />

anderen Lehrveranstaltungen;<br />

bei interessanten Symposien,<br />

Podiumsdiskussionen; in<br />

persönlichen Gesprächen mit<br />

Professoren, Studienkollegen, etc.<br />

Potentielle Themen (keinerlei<br />

Anspruch auf auch nur annähernde<br />

Vollständigkeit):<br />

• aktuelle (und möglichst<br />

juristisch oder rechtspolitisch<br />

spannende) Verlautbarungen,<br />

Neufassungen oder Novellen<br />

von Gesetzen/Verordnungen/<br />

europa- oder völkerrechtlichen<br />

Rechtsquellen/etc. und<br />

deren Auswirkungen auf die<br />

Rechtslage/den Sta<strong>at</strong>/die EU/<br />

die Gesellschaft/usw.<br />

• aktuelle (und möglichst<br />

juristisch oder rechtspolitisch<br />

besondere, weil z.B. von<br />

bisheriger Rechtsprechung<br />

abweichende) Entscheidungen<br />

der heimischen Höchstgerichte/<br />

des EGMR/des EuGH, etc. und<br />

deren Auswirkungen auf die<br />

Rechtslage/den Sta<strong>at</strong>/die EU/<br />

die Gesellschaft/usw.<br />

• die system<strong>at</strong>ische Darstellung<br />

von<br />

Institutionen/<br />

Verfahrensarten/<br />

R e c h t s n o r m e n /<br />

Grundprinzipien/etc. des<br />

Sta<strong>at</strong>es/des römischen Rechts/<br />

der Verfassung der EU/des<br />

Völkerrechts/etc. und deren<br />

Auswirkung die Rechtslage/<br />

den Sta<strong>at</strong>/die EU/die<br />

Gesellschaft/usw.<br />

• die Zusammenfassung von<br />

unterschiedlichen Meinungen<br />

und akademischen Deb<strong>at</strong>ten<br />

zwischen 1) Lehre und<br />

Rechtssprechung, 2) Lehre und<br />

Lehre oder 3) Rechtsprechung<br />

und Rechtsprechung zu<br />

ausgewählten rechtlichen Fragen<br />

und eigene Schlussfolgerungen<br />

dazu.<br />

• Die rechtspolitische/-<br />

historische/-vergleichende/-<br />

soziologische/-philosophische/<br />

politwissenschaftliche<br />

Aufarbeitung einer Norm/eines<br />

Rechtsgebiets/einer Epoche/<br />

eines gesellschaftlichen Themas/<br />

usw.<br />

Wenn man nun das Wunschthema<br />

gefunden h<strong>at</strong>, empfiehlt es sich,<br />

eine grobe Zusammenstellung<br />

der vorhandenen und relevanten<br />

Liter<strong>at</strong>ur und Judik<strong>at</strong>ur (max. 1<br />

A4-Seite) sowie eine erste Struktur<br />

der Diplomarbeit (aufgestellte<br />

Thesen, zu beantwortende Fragen,<br />

grobes Inhaltsverzeichnis) zu<br />

erstellen. Damit – und mit ein, zwei<br />

Ers<strong>at</strong>zthemen im Talon – sucht man<br />

nun den Wunschbetreuer in seiner<br />

Sprechstunde auf (‚Überfälle’ am<br />

Gang, in der Mittagspause, nach<br />

der Vorlesung, etc. führen seltener<br />

zu Erfolg) und präsentiert das<br />

Anliegen und das Thema. Ist man<br />

erfolgreich, so steht nach positiver<br />

Themenabfrage durch das Dekan<strong>at</strong><br />

law @graz<br />

14 15


(c) Thomas Kölsch / pixelio.de<br />

Studium<br />

der Genehmigung des Themas nichts<br />

mehr im Wege.<br />

Ist man – was äußerst selten<br />

vorkommt – mit keinem der<br />

vorgeschlagenen Thema bei einem<br />

Betreuer erfolgreich, gibt es noch die<br />

Möglichkeit der ‚Zwangszuteilung’<br />

durch die Studiendekanin.<br />

Merke: Wer rechtzeitig und strukturiert<br />

danach sucht, wird ohne<br />

größere Probleme ein passendes<br />

Thema samt Betreuer finden.<br />

3) Betreuungszusage – was<br />

nun?<br />

Nachdem Thema und Betreuer<br />

erfolgreich akquiriert wurden, ist bis<br />

zum t<strong>at</strong>sächlichen ‚Schreibbeginn’<br />

ein kurzes bürokr<strong>at</strong>isches<br />

Zwischengeplänkel unbeschadet zu<br />

überstehen:<br />

• Das Thema muss die<br />

Themenabfrage durch das<br />

Dekan<strong>at</strong> ‚überleben’ Das<br />

bedeutet, dass ein E-<strong>Mai</strong>l mit<br />

Arbeitstitel bzw. Stichworten zur<br />

Diplomarbeit an das Dekan<strong>at</strong><br />

geschickt wird und einige<br />

Tage später eine Auflistung<br />

ähnlicher Diplomarbeiten<br />

abgeholt werden kann. Diese<br />

ist mit dem potentiellen<br />

Betreuer abzuklären, wenn<br />

keine Kollision droht, kann ein<br />

Antrag auf Genehmigung des<br />

Diplomarbeits-themas gestellt<br />

werden.<br />

• Der Antrag auf Genehmigung<br />

des Diplomarbeitsthemas muss<br />

vom Betreuer unterschrieben<br />

und vom Dekan<strong>at</strong> genehmigt<br />

werden. Auf den gewählten<br />

Titel der Diplomarbeit ist<br />

bedacht zu nehmen, da dieser<br />

nicht mehr geändert werden<br />

kann. Man sollte also bereits<br />

bei der Themenwahl gründlich<br />

am Titel der Arbeit feilen, um<br />

nicht zu sehr eingeschränkt zu<br />

werden oder aufgrund eine zu<br />

weit gefassten Titels zusätzliche<br />

Themen behandeln zu müssen.<br />

• Ob die Präsent<strong>at</strong>ion eines<br />

Inhaltsverzeichnisses, eines<br />

Exposés oder mon<strong>at</strong>liche<br />

Zwischenberichte zum<br />

Fortschritt der Diplomarbeit<br />

erwünscht sind oder nicht, ist<br />

mit dem Betreuer vorzugsweise<br />

beim Erstgespräch abzuklären.<br />

Rein studienrechtlich ist<br />

nach der Genehmigung<br />

des Diplomarbeitsthemas<br />

der nächste Schritt bereits<br />

die offizielle Abgabe der<br />

Diplomarbeit, aber in der<br />

Regel gibt es dazwischen noch<br />

Begutachtungen, Gespräche,<br />

etc. mit dem Betreuer.<br />

Merke: Wenn mit dem Betreuer<br />

alle offenen Fragen ausdrücklich<br />

besprochen sind, sollte es zu keinen<br />

bösen Überraschungen kommen.<br />

Fortsetzung folgt – in den<br />

nächsten Ausgaben erfährst du<br />

mehr über die Punkte 4 – 11 des<br />

11-Punkte-Plans zur erfolgreichen<br />

Diplomarbeit:<br />

4) Wie schreibt man<br />

die<br />

Diplomarbeit<br />

‚wissenschaftlich’?<br />

5) Die Angst vor der leeren Seite<br />

oder wie lange man an einer<br />

Diplomarbeit schreiben sollte.<br />

6) Technische Tipps für<br />

einen nervenschonenden<br />

Schreibprozess<br />

7) Wo schreibe ich meine<br />

Diplomarbeit?<br />

8) Der Text ist fertig, die<br />

Diplomarbeit noch lange<br />

nicht!<br />

9) Die ‚Vorbegutachtung’<br />

10) Die Feuerprobe: das<br />

elektronische Einreichen der<br />

wissenschaftlichen Arbeit<br />

11) Von der erfolgreichen<br />

Abgaben über die Defensio bis<br />

zum Sponsionsbescheid<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Wie man die Diplomarbeit nicht angehen sollte –<br />

Tipps und altbekannte Fehler<br />

Thema finden<br />

Am Beginn der Diplomarbeit steht<br />

die Suche und Auswahl eines Themas.<br />

Es empfiehlt sich, die Diplomarbeit<br />

in einem Fach zu schreiben,<br />

das einen interessiert. Interessiert<br />

einen ein Fach nicht besonders, so<br />

kann die Diplomarbeit zur Qual<br />

werden. Unabhängig davon ist die<br />

Betreuung eines Diplomarbeitsthemas<br />

oft davon abhängig, ob man in<br />

einem bestimmten Fach eine gute<br />

oder schlechte Note h<strong>at</strong>te, da einen<br />

so mancher Betreuer sonst nicht unter<br />

seine Fittiche nimmt, wodurch<br />

sich für unterdurchschnittliche Studierende<br />

wiederum die Möglichkeit,<br />

in einem Fach eine Diplomarbeit<br />

verfassen zu können, einschränkt.<br />

Philipp Maunz<br />

ist Mand<strong>at</strong>ar der Studienvertretung<br />

Rechtswissenschaften<br />

Disposition<br />

Die Disposition stellt im Regelfall<br />

eine grobe Gliederung der Arbeit<br />

dar und wird von vielen Betreuern<br />

verlangt. Sie sollte eine grobe, Übersicht<br />

über den Aufbau der Arbeit<br />

umfassen, kann aber n<strong>at</strong>ürlich im<br />

Laufe der Zeit noch abgeändert werden.<br />

Recherche und M<strong>at</strong>erialsammlung<br />

Auf die gelungene Themenauswahl<br />

folgt die M<strong>at</strong>erialsuche. Man sollte<br />

nicht wahllos suchen, sondern zu<br />

Beginn der M<strong>at</strong>erialsuche mittels<br />

strukturiertem Ablagesystems das<br />

gesammelte und verwertbare M<strong>at</strong>erial<br />

verwalten, da ansonsten die Gefahr<br />

besteht, dass man die Übersicht<br />

verliert. Auf keinen Fall sollte man<br />

unstrukturiert Aufsätze, Entscheidungen<br />

und Liter<strong>at</strong>ur einfach in einen<br />

Ordner heften. Dadurch kann<br />

die Übersicht völlig verloren gehen.<br />

Man könnte zB nach Kapiteln oder<br />

Themenbereichen gliedern.<br />

Exzerpte anfertigen<br />

Jeder Aufs<strong>at</strong>z, jede Entscheidung<br />

bzw jede sonstige Quelle sollten<br />

durch ein Exzerpt kurz und prägnant<br />

festgehalten werden. Es besteht<br />

ansonsten die Gefahr, dass<br />

man ansonsten Quellen zwei, drei<br />

oder noch öfters liest und unnötig<br />

Zeit verschwendet. Das Exzerpt erleichtert<br />

das schnelle Auffinden von<br />

Inform<strong>at</strong>ionen, die man benötigt<br />

und bringt die oft langwierigen Ausführungen<br />

von Autoren auf einen<br />

Punkt.<br />

Form<strong>at</strong>ieren der Arbeit<br />

Auf keinen Fall sollte man, während<br />

man die Arbeit noch verfasst, bereits<br />

zu Form<strong>at</strong>ieren beginnen. Es empfiehlt<br />

sich zwar mit Gliederungsebenen<br />

zu arbeiten, um die Arbeit<br />

zu gliedern und daraus ein Inhaltsverzeichnis<br />

zu erstellen. Eine endgültige<br />

Gliederung sollte allerdings<br />

erst mit Abschluss der Schreibphase<br />

st<strong>at</strong>tfinden. Das Einfügen zB<br />

von Seitenumbrüchen in eine noch<br />

nicht fertiggestellte Arbeit macht<br />

nicht besonders viel Sinn.<br />

Schluss<br />

Ist die Arbeit fertig, so sollte man auf<br />

jeden Fall eine andere Person, die<br />

vor allem über gute Deutschkenntnisse<br />

verfügt, die Arbeit korrigieren<br />

lassen. Tut man dies selbst so wird<br />

man viele Fehler nicht erkennen, da<br />

man im Laufe der Zeit betriebsblind<br />

wird und Fehler nicht mehr erkennt.<br />

Der Lektor sollte zumindest<br />

auf Gramm<strong>at</strong>ik, richtige Zitierweise<br />

und Stil Acht geben.<br />

law @graz<br />

16<br />

17


(c) Gerd Altemann / pixelio.de<br />

Die App für deinen Alltag als <strong>Jus</strong>student<br />

Studium<br />

Studium<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Smartphones und Tablets erleichtern<br />

uns das tägliche Studentenleben,<br />

ob zu Hause oder<br />

auf der Bibliothek. Mit den richtigen<br />

Apps lässt sich nicht nur der nächste<br />

Bus in Richtung Innenstadt oder<br />

der Blutalkohol herausfinden, auch<br />

durchaus sinnvolle juristische Anwendungen<br />

gibt es mittlerweile in<br />

den Onlinestores. Die klassischen<br />

Publik<strong>at</strong>ionen und Kodex Bände haben<br />

zwar noch nicht ausgedient, sie<br />

werden aber immer mehr von den digitalen<br />

Medien abgelöst. Heutzutage<br />

gibt es für alles Apps – wieso dann<br />

Martin Halsmayr<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

nicht auch für Juristen? Hier ein paar<br />

Anwendungen im Überblick, die das<br />

Lernen und das Recherchieren erleichtern<br />

könnten.<br />

Gesetzestexte<br />

Die wohl wichtigste und nützlichste<br />

kostenlose App ist die des österreichischen<br />

Bundeskanzleramtes: die RIS-<br />

App (Rechtsinform<strong>at</strong>ionssystem des<br />

Bundes). Hier können Studenten<br />

ohne viel Aufwand und Vorwissen<br />

Schlagworte in der sehr einfach<br />

und übersichtlich gehaltenen Maske<br />

eingeben und Gesetzesstellen heraussuchen.<br />

Die App bietet auch die<br />

Möglichkeit – wie auf der normalen<br />

Internetseite – zwischen Landes- und<br />

Bundesgesetz zu differenzieren. Sie<br />

enthält auch eine Index-Funktion,<br />

in der man Gesetzestexte nach K<strong>at</strong>egorien<br />

suchen kann, die oft als sehr<br />

hilfreich erscheint.<br />

Um Gesetzestexte zu suchen bietet<br />

sich auch die Kodex-App an, einziges<br />

Problem dabei ist nur, dass nicht<br />

alle Bände gr<strong>at</strong>is sind. Diese Software<br />

ist trotzdem durchaus eine sinnvolle<br />

digitale Altern<strong>at</strong>ive zu den analogen<br />

Bänden, vor allem in Punkto Aktualität<br />

sind die digitalen immer am<br />

neuesten Stand.<br />

„Gesetze Österreich“ ist auch eine<br />

Anwendung, bei der man für bestimmte<br />

Gesetzesausgaben bezahlen<br />

muss, die Kosten halten sich jedoch<br />

durchaus in Grenzen.<br />

News-Apps aus dem juristischen<br />

Bereich<br />

LexisNexis bietet eine sehr interessante<br />

App unter dem Namen „LexisNexis®<br />

Newsmonitor“ an. Hier<br />

erfährt man alles in aller Kürze zu<br />

aktuellen juristischen Themen in einem<br />

großen Spektrum an Rechtsgebieten<br />

– quasi ein persönlicher juristischer<br />

Nachrichtendienst. Direkte<br />

Verlinkungen führen zu den Volltexten<br />

der zitierten Entscheidungen<br />

und Gesetzen. Pro Tag befinden sich<br />

hier um die zehn neue Artikel, auch<br />

eine Suchfunktion ist integriert.<br />

Die Österreichische Juristen-Zeitung<br />

der Manz’schen Verlags- und<br />

Universitätsbuchhandlung kommt<br />

direkt auf das iPad mit der ÖJZ-<br />

Zeitschriften-App. Wichtige Bestandteile<br />

dieser Publik<strong>at</strong>ion sind<br />

das Evidenzbl<strong>at</strong>t und die kompakte<br />

Wiedergabe von Judik<strong>at</strong>ur mit den<br />

wesentlichen Entscheidungen aller<br />

n<strong>at</strong>ionalen Höchstgerichte und des<br />

EGMR. Man ist mit dieser Anwendung<br />

immer früher informiert und<br />

h<strong>at</strong> die Möglichkeit, immer auf das<br />

Archiv zuzugreifen.<br />

Einfach mal ausprobieren!<br />

Dein<br />

Martin<br />

Quellen: ris.bka.gv.<strong>at</strong>, lexisnexis.<strong>at</strong>, manz.<strong>at</strong>,<br />

lto.de, wikipedia.<strong>at</strong>, standard.<strong>at</strong>, jurawiki.de<br />

law @graz<br />

18<br />

19


(c) M<strong>at</strong>zi55 / pixelio.de<br />

Studium<br />

Richtige Ernährung im Unialltag<br />

Rezept:<br />

Wok-Gemüse mit Curcumareis<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Wir verbringen in der Woche Stunden<br />

vor unseren Büchern, in Hörsälen<br />

oder in der Bibliothek und kaum<br />

jemand achtet dabei darauf was man<br />

isst oder trinkt. Am Besten soll es etwas<br />

herzhaftes sein, was schnell geht<br />

und auch neben dem lernen gegessen<br />

werden kann. Und was tun wir,<br />

wenn wir nicht mehr lernen wollen<br />

oder uns die Konzentr<strong>at</strong>ion fehlt?<br />

– Genau! Wir machen uns auf den<br />

Weg zum nächsten Autom<strong>at</strong>en oder<br />

Supermarkt um uns eine kleine Belohnung<br />

zu hohlen. Denn wer lernt<br />

Tina Vollmann<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />

h<strong>at</strong> sich mindestens eine kleine „Sünde“<br />

zwischendurch verdient und weil<br />

man nach so einem Snack meistens<br />

genauso müde ist wie vorher gönnt<br />

man sich noch schnell ein Red Bull<br />

oder eine Koffeintablette.<br />

Doch genau hier liegt der Fehler, unsere<br />

Ernährung spielt eine wesentliche<br />

Rolle für unsere Leistungsfähigkeit<br />

und unser Wohlbefinden. Eine<br />

richtige Ernährung fördert nicht<br />

nur die Konzentr<strong>at</strong>ion sondern unterstützt<br />

auch den Erhalt der Leistungsfähigkeit<br />

über den ganzen Tag,<br />

wer sich also über einen längeren<br />

Zeitraum schlecht ernährt nimmt<br />

sich selbst den Antrieb für die eigene<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

Ernährungsempfehlung<br />

Für die optimale Ernährung ist eine<br />

ausreichende Flüssigkeitszufuhr unerlässlich,<br />

daher stellen die Getränke<br />

das Fundament der neuen Ernährungspyramide<br />

da. Täglich sollten<br />

mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit<br />

getrunken werden. Bevorzugt sind<br />

hier Wasser, ungezuckerte Früchte-<br />

und Kräutertees sowie verdünnte<br />

Obst- und Gemüsesäfte. Gegen<br />

Konsum von Kaffee oder Schwarztee<br />

ist grundsätzlich auch nichts auszusetzen,<br />

jedoch sollten diese mit Maß<br />

und Ziel genossen werden.<br />

Neben den Flüssigkeiten bilden die<br />

pflanzlichen Lebensmittel wie Gemüse,<br />

Hülsenfrüchte, Obst und Getreide<br />

die Basis. Als goldene Regel<br />

gilt, dass mindestens 5 Portionen am<br />

Tag gegessen werden sollten. Ideal<br />

wären 3 Portionen Gemüse/ Hülsenfrüchte<br />

und 2 Portionen Obst.<br />

Aus der Gruppe Getreide und Kartoffeln<br />

(inklusive Reis, Nudeln und<br />

Brot) sollten täglich 4 Portionen zu<br />

sich genommen werden. Eine Portion<br />

entspricht ca. 50g, also einen<br />

Stück Brot, einer Semmel oder 5-6<br />

EL Müsli.<br />

Milch und Milchprodukte sollten<br />

3 mal täglich konsumiert werden,<br />

da sie den Körper mit wertvollem<br />

Kalzium versorgen und somit einen<br />

großen Beitrag zur Vorbeugung von<br />

Osteoporose darstellen. Eine Portion<br />

entspricht ca. 200 ml Milch.<br />

Fisch sollte 1-2 mal die Woche auch<br />

ein fixer Bestandteil der Ernährung<br />

sein. Bevorzugt sollten hier Fische<br />

wie Makrelen, Lachs, Hering und<br />

Tunfisch werden.<br />

Fleisch, Wurst und Eier sollten eher<br />

in Maßen konsumiert werden. Der<br />

Konsum von fettarmen Fleisch sollte<br />

auf 3 Portionen pro Woche eingeschränkt<br />

werden. Also ca. 300-450g<br />

Fleisch in der Woche. Außerdem<br />

sollten nicht mehr als 3 Eier pro<br />

Woche zu sich genommen werden.<br />

Fette und Öle sollten generell sehr<br />

sparsam verwendet werden. Qualität<br />

geht hier eindeutig vor Quantität.<br />

Hochwertige pflanzliche Öle<br />

wie Oliven- oder Rapsöl enthalten<br />

wertvolle Fettsäuren und können<br />

daher in moder<strong>at</strong>er Menge (1-2 EL)<br />

täglich konsumiert werden.<br />

Fett-, zucker- und salzhaltige Lebensmittel<br />

sowie energiereiche Getränke<br />

wie Limonaden oder Alkohol<br />

sollten nur selten konsumiert<br />

werden. Mehlspeisen, Snacks und<br />

Knabbereien sind ernährungstechnisch<br />

weniger empfehlenswert.<br />

Zut<strong>at</strong>en:<br />

150 g Basm<strong>at</strong>ireis (roh)<br />

1⁄2 TL Curcuma
<br />

200 g Lauch
<br />

200 g Karotten<br />

200 g Zucchini<br />


1 Paprika
<br />

1 EL Rapsöl
<br />

50 g Sojasprossen<br />

2 EL Sojasoße<br />

Chilipulver<br />

Salz, Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Reis nach Packungsanleitung unter<br />

Zugabe eines halben Teelöffels Curcuma<br />

zubereiten. Gemüse waschen,<br />

putzen und klein schneiden.
Öl im<br />

Wok erhitzen, Gemüse anbr<strong>at</strong>en,<br />

zum Schluss die Sojasprossen hinzufügen<br />

und mit Sojasoße, Chilipulver,<br />

Salz und Pfeffer würzen.<br />

TIPP:<br />

Für Wok-Gemüse mit<br />

Fleisch:
Fleisch in mundgerechte<br />

Stücke schneiden und in einer Marinade<br />

aus Öl, Sojasoße und Honig<br />

ziehen lassen, danach im Wok scharf<br />

anbr<strong>at</strong>en. Fleisch auf einen Teller<br />

legen, dann Gemüse anbr<strong>at</strong>en und<br />

das Fleisch erst am Schluss noch einmal<br />

kurz im Wok erwärmen.<br />

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit<br />

law @graz<br />

20 21


(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />

Welcher Lerntyp bist du?<br />

Dein Schreibtisch…<br />

A<br />

B<br />

…ist eine effizient strukturierte Lernoase mit<br />

fünffarbigen Marker, Post-its, Mind-Maps<br />

und einem großen Vorr<strong>at</strong> an Schokolade für<br />

schwache Minuten.<br />

…Egal wie er aussieht. – So viel Zeit verbringst<br />

du dort eh nicht.<br />

Auswertung auf Seite 24<br />

C<br />

…steht bei deiner Mitbewohnerin im Zimmer.<br />

Dafür hast du drei Kisten Bier bekommen.<br />

In einer Woche findet eine Fachprüfung<br />

st<strong>at</strong>t. Du…<br />

…laminierst deine Lernkarten, streichst dir<br />

A<br />

die wichtigsten Paragraphen im Kodex an und<br />

kaufst dir zusätzliche P<strong>at</strong>ronen für deine Füllfeder.<br />

B<br />

C<br />

…du wunderst dich: Musstest du nicht schon<br />

im vergangenen Semester eine Prüfung über<br />

denselben Lernstoff ablegen? Reicht das nicht?<br />

…du überlegst dir, wie du dich innerhalb<br />

kürzester Zeit mit dem Kollegen aus der ersten<br />

Reihe anfreundest, der alle prüfungsrelevanten<br />

Fälle perfekt ausgearbeitet bei sich zu<br />

Hause liegen h<strong>at</strong>.<br />

Was sagt dir das ABGB?<br />

…Das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch ist<br />

1812 in Kraft getreten, gilt als wichtigste Kodifik<strong>at</strong>ion<br />

des Zivilrechts in Österreich, erfuhr<br />

A<br />

erst im Februar 2013 eine Änderung durch<br />

das KindNamRÄG… Die ca. 1500 Paragraphen<br />

merk ich mir mit links!<br />

B<br />

C<br />

…ABGB? Ja, das hab ich schon einmal gehört!<br />

Ist das nicht das „Alljährliche Berühmte<br />

Grazer Bierfest“?<br />

…Dieser Kodex h<strong>at</strong> auch einen sehr schönen<br />

Pl<strong>at</strong>z in meinem Bücherregal neben den Lehrbüchern<br />

der Springer-Reihe. Das sollte eventuell<br />

auch einmal wieder abgestaubt werden…<br />

Welche Lernform bevorzugst du?<br />

A<br />

B<br />

C<br />

…Am liebsten sind mir spontane Korefer<strong>at</strong>e,<br />

bei denen ich den Vortrag meines Professors<br />

mit hilfreichen Details ergänze.<br />

…Mehr Vorlesungen anst<strong>at</strong>t Kurse wären<br />

praktisch. Da könnte ich jeden Tag ausschlafen<br />

und müsste nicht aus dem Haus.<br />

…Eindeutig eine Lerngruppe: Wenn ich die<br />

Zusammenfassungen der Studienkollegen zusammenschmeiße,<br />

erspare ich mir zwei Wochen<br />

Lernzeit.<br />

Besuchst du Vorlesungen?<br />

…N<strong>at</strong>ürlich entgeht mir keine einzige<br />

Lehreinheit. Ausgerüstet mit Kodex, Marker<br />

A und drei Ers<strong>at</strong>z-Kugelschreiber sitze ich hoch<br />

konzentriert in den vordersten Reihen, um<br />

nichts von dem vorgetragenen Stoff zu verpassen.<br />

B<br />

C<br />

…Online-Podcasts wären praktisch. Dann<br />

würde ich auch einmal etwas vom Vorlesungsstoff<br />

mitbekommen.<br />

…Mein schlechtes Gewissen drängt mich hin<br />

und wieder auf die Uni. In Vorlesungen treffe<br />

ich meine Freunde, trinke Kaffee und lasse<br />

mich berieseln.<br />

law @graz<br />

22 23


(c) Rainer Sturm / pixelio.de<br />

(c) plex / sxc.hu<br />

Berufsbild Jurist<br />

AUSWERTUNG: Welcher Lerntyp bist du?<br />

„House of Cards“ – zwei Mon<strong>at</strong>e in<br />

Washington, D.C.<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />

Überwiegend A: Der Tiefenforscher<br />

Spekul<strong>at</strong>ionen kommen für dich nicht in Frage. Dein perfektes Zeitmanagement<br />

und dein Ehrgeiz zeichnen dich aus. In der Prüfungsvorbereitung legst du selbst<br />

Wert auf die kleinsten Details, wodurch du öfters mal den Neid deiner Studienkollegen<br />

zu spüren bekommst. Doch das macht dir nichts, denn nur die Härtesten<br />

werden am Ende brillieren!<br />

Überwiegend B: Der Scheinstudent<br />

Die MitarbeiterInnen in der Studien- und Prüfungsabteilung erklären dir sicher gerne,<br />

wie du dich schnell und unkompliziert exm<strong>at</strong>rikulieren kannst. Das geht bestimmt<br />

auch online…<br />

Überwiegend C: Der Minimalist<br />

Ein gesundes Mittelmaß h<strong>at</strong> noch nie jemandem geschadet - weder beim Feiern<br />

noch an der Universität. Dass du dich nicht anstrengst, stimmt aber auch nicht ganz.<br />

Schließlich gehört eine Menge Planungsgeschick dazu, ein Seminararbeitsthema zu<br />

finden, mit dem du drei Semester lang durchkommst und Copy & Paste macht die<br />

Tast<strong>at</strong>ur ja schließlich auch nicht von selbst.<br />

Corina Schlögl<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

Im vergangenen Jänner und Februar<br />

2013 h<strong>at</strong>te ich die Möglichkeit,<br />

im Rahmen meines<br />

Studiums ein Volontari<strong>at</strong> in der<br />

Außenhandelsstelle der Wirtschaftskammer<br />

Österreich in Washington,<br />

D.C. zu absolvieren. An unserer Fakultät<br />

können sich Studenten seit<br />

geraumer Zeit ein derartiges<br />

Praktikum als Wahlfach anrechnen<br />

lassen. Leider ist aktuell<br />

die Zahl der Studenten, die<br />

im Rahmen ihres Studiums<br />

ein Auslandssemester bzw.<br />

Auslandspraktikum absolvieren,<br />

seit längerem rückläufig.<br />

Daher gibt es an der gesamten<br />

Fakultät und Universität auch<br />

das Bestreben, Auslandsprogramme<br />

zu fördern und Studierenden<br />

dies während ihres<br />

Studiums zu ermöglichen.<br />

Wie sieht der Arbeitsalltag in einer<br />

amerikanischen Großstadt aus? Wie<br />

„ticken“ die Uhren in einer Weltstadt<br />

die gleichzeitig politisches<br />

Zentrum der Vereinigten Sta<strong>at</strong>en<br />

ist? Welche Euphorie entwickelt<br />

sich im Rahmen eines politischen<br />

Großereignisses? Was versteht man<br />

unter „The American Way of Life“?<br />

Diese und noch viele weitere Eindrücke<br />

konnte ich während meines<br />

zweimon<strong>at</strong>igen Aufenthalts in den<br />

Vereinigten Sta<strong>at</strong>en sammeln.<br />

In den einzelnen Außenwirtschafts-<br />

Centern der Wirtschaftskammer<br />

Österreich, die über die ganze Welt<br />

verteilt sind, haben jährlich rund<br />

400 Studenten die Möglichkeit,<br />

Berufs- bzw. Auslandserfahrung zu<br />

sammeln. Die Grundvoraussetzung<br />

für ein derartiges Volontari<strong>at</strong> sind<br />

ein Rechts- bzw. Wirtschaftswissenschaftliches<br />

Studium zwischen<br />

dem 5. und 10. Semester, mit einem<br />

günstigen Studienerfolg und sehr<br />

guten Englischkenntnissen.<br />

Washington DC ist als Hauptstadt<br />

und Regierungssitz der Vereinigten<br />

Sta<strong>at</strong>en nicht nur ein wirtschaftliches<br />

Zentrum, sondern auch ein<br />

politisches Zentrum. Die Abkürzung<br />

„D.C.“ steht für den Bundesdistrikt,<br />

der kein Bundessta<strong>at</strong> ist<br />

und auch keinem angehört, sondern<br />

direkt dem Congress of the United<br />

St<strong>at</strong>es of America unterstellt ist. Die<br />

Stadt ist – wie vieles weitere in der<br />

Stadt selbst – nach ihrem General<br />

im Unabhängigkeitskrieg und ersten<br />

Präsidenten der Vereinigten Sta<strong>at</strong>en<br />

benannt.<br />

Washington, D.C. in Zahlen bedeutet:<br />

$ 86.680 mittleres Einkommen,<br />

177km² Fläche und durchschnittliche<br />

Jahrestemper<strong>at</strong>ur 14 °C.<br />

Kein Gebäude darf höher sein<br />

als die Breite der angrenzenden<br />

Straße plus 6,1 Meter mit Ausnahme<br />

von drei Gebäuden, die<br />

errichtet wurden, bevor dieses<br />

Gesetz in Kraft tr<strong>at</strong>. Mit ca.<br />

600.000 Einwohnern wirkt die<br />

Stadt vergleichsweise zu Wien<br />

(ca. 1,8 Mill. Einwohner) eher<br />

klein, doch leben im Großraum<br />

Washington rund 8 Millionen<br />

Einwohner.<br />

Ausgenommen von den Präsidentschaftswahlen<br />

ist das Wahlrecht der<br />

Bürger in Washington im Vergleich<br />

zu den in den Bundessta<strong>at</strong>en lebenden<br />

Bürgern stark eingeschränkt,<br />

da sie generell keine Vertretung im<br />

Bund haben. Daher gibt es regelmäßig<br />

Reformvorschläge von Kommunalpolitikern.<br />

Symbolisch führen<br />

alle KFZ-Kennzeichen in DC auch<br />

den Spruch aus der Unabhängigkeitsbewegung:<br />

„No tax<strong>at</strong>ion without<br />

represten<strong>at</strong>ion“.<br />

N<strong>at</strong>ürlich kommt man, obwohl man<br />

law @graz<br />

24 25


(c) plex / sxc.hu<br />

Berufsbild Jurist<br />

nicht ganz genau weiß was einen im<br />

Rahmen eines Volontari<strong>at</strong>s erwartet,<br />

nicht ohne gewisse Vorstellungen in<br />

die Vereinigten Sta<strong>at</strong>en. Schon durch<br />

zahlreiche Bücher, Filme und Erzählungen<br />

bekommt man verschiedene<br />

Eindrücke von Land und Leuten<br />

vermittelt, die sich allerdings im<br />

Rahmen meines Aufenthalts oft als<br />

Vorurteile herausgestellt haben.<br />

Washington, DC und dessen<br />

Einwohner sind sicher<br />

nicht das Paradebeispiel einer<br />

durchschnittlichen amerikanischen<br />

Großstadt, denn<br />

die Stadt wirkt im Vergleich<br />

doch sehr europäisch. Jedoch<br />

ist es sicherlich eine Weltstadt,<br />

die sehr viel zu bieten<br />

h<strong>at</strong>. Washington vereinigt<br />

nicht nur die drei verfassungsmäßigen<br />

Gewalten der<br />

Vereinigten Sta<strong>at</strong>en in der<br />

Stadt, sondern ist darüber<br />

hinaus noch der Sitz der Weltbank,<br />

des Intern<strong>at</strong>ionalen Währungsfonds<br />

(IMF), der Inter-American Development<br />

Bank, Sitz von rund 200<br />

verschiedenen Botschaften aus der<br />

ganzen Welt und zahlreicher anderer<br />

Organis<strong>at</strong>ionen.<br />

Die täglichen Arbeitsabläufe im AußenwirtschaftsCenter<br />

ermöglichten<br />

mir nicht nur meine Englischkenntnisse<br />

zu verbessern, sondern auch<br />

aktiv die Arbeitsabläufe in einem<br />

Auslandsbüro kennenzulernen. Vom<br />

Erstellen einer Einladung, dem Verfassen<br />

verschiedener Berichte, dem<br />

Durchführen diverser Recherchen,<br />

der Organis<strong>at</strong>ion einzelner Veranstaltungen<br />

und eines großen Symposiums<br />

im Rahmen der World Bank<br />

Engergy Days 2013, bis hin zu Korrespondenzen<br />

mit unterschiedlichen<br />

Organis<strong>at</strong>ionen und Unternehmen<br />

habe ich sehr viel durch die einzelnen<br />

Back-Office Tätigkeiten im AußenwirtschaftsCenter<br />

mitbekommen.<br />

Insbesondere durch die täglichen<br />

Gespräche mit dem Wirtschaftsdelegierten<br />

bekam ich verschiedenste<br />

Eindrücke über die wirtschaftlichen<br />

Zusammenhänge und Abläufe in<br />

den USA, insbesondere den Großraum<br />

Washington DC. Die verschiedensten<br />

Diskussionen über aktuelle<br />

Themen der amerikanischen Weltund<br />

Wirtschaftspolitik ermöglichten<br />

mir, einen „intern<strong>at</strong>ionalen Blick“<br />

auf viele wirtschaftliche, politische<br />

und gesellschaftliche Abläufe in den<br />

Vereinigten Sta<strong>at</strong>en und der gesamten<br />

Welt.<br />

Außerhalb meiner Arbeitszeiten<br />

nahm ich an zahlreichen „think<br />

tank“- Veranstaltungen teil. Sehr viele<br />

davon fanden an den heimischen<br />

Universitäten (Georgetown University,<br />

George Washington University,<br />

John Hopkins University) und in<br />

den Räumlichkeiten diverser Organis<strong>at</strong>ionen<br />

(American Enterprise Institute,<br />

Heritage Found<strong>at</strong>ion, C<strong>at</strong>o<br />

Institute, Bertelsmann Found<strong>at</strong>ion,<br />

Brookings Institution etc. ...) st<strong>at</strong>t.<br />

Bei diesen „think tanks“ diskutierten<br />

eingeladene Fachexperten über die<br />

verschiedensten Themenstellungen<br />

und Weltanschauungen. Durch diese<br />

Veranstaltungen war es für mich<br />

auch möglich, den etwas anderen<br />

Blickwinkel der Amerikaner und<br />

deren Weltanschauungen und Wertesystem<br />

besser kennenzulernen.<br />

Besonders spannend<br />

empfand ich jene Diskussionen<br />

zum aktuellen Thema<br />

„EU- USA F.T.A. – Free<br />

Trade Agreement“, da viele<br />

Punkte und die Verhandlungen<br />

selbst zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht in Pressemeldungen<br />

aufschienen, aber<br />

bereits regelmäßig Thema in<br />

einzelnen Diskussionen waren.<br />

Bereichernd waren aber<br />

jedenfalls auch die persönlichen<br />

Gespräche, die im Anschluss<br />

dieser Events üblich waren.<br />

Während meines Aufenthalts h<strong>at</strong>te<br />

ich die Möglichkeit, verschiedenen<br />

Großereignissen beizuwohnen. Beim<br />

Super Bowl Finale spürte man die<br />

Begeisterung aller Einwohner für das<br />

Spiel förmlich in jedem Knochen<br />

und in der ganzen Stadt fanden einzelne<br />

sehr beliebte Super Bowl College<br />

Partys st<strong>at</strong>t.<br />

Am 21. Jänner fand in der Stadt die<br />

second Presidential Inaugur<strong>at</strong>ion of<br />

Barack Obama st<strong>at</strong>t. Die Einwohner<br />

von Washington stimmten sich in<br />

diesen Wochen mit verschiedensten<br />

Festivitäten auf deren Höhepunkt,<br />

die Vereidigungszeremonie am Kapitol,<br />

ein. Neben einer riesigen Parade<br />

und verschiedenen pompösen Bällen<br />

wurde die Stadt in dieser einen<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Woche von zahlreichen Touristen<br />

aus den Sta<strong>at</strong>en und Gästen aus der<br />

ganzen Welt bevölkert. Bereits in<br />

der ganzen Woche galt es für viele,<br />

eine der verschiedensten Fanartikel<br />

von Cupcakes mit der Abbildung<br />

des Präsidenten bis hin zu Plastikpuppen,<br />

bei den einzelnen Souvenirläden<br />

zu erg<strong>at</strong>tern. Die Vereidigungszeremonie<br />

selbst erforderte ein<br />

hohes Maß an Sicherheitskontrollen<br />

in der ganzen Stadt, tagsüber war es<br />

völlig normal, Sold<strong>at</strong>en und Militärfahrzeuge<br />

in den Straßen zu sehen,<br />

viele Straßen wurden aus Sicherheitsgründen<br />

gesperrt. Die Euphorie<br />

der Amerikaner über ihren Präsidenten<br />

ist in jedem Fall einzigartig.<br />

Für viele war es nicht nur ein politisches<br />

Großereignis, sondern vielmehr<br />

amerikanische Geschichte, die<br />

in Mitten von Washington geschrieben<br />

wurde. Während der Vereidigungszeremonie<br />

befand ich mich<br />

in der Mitte der N<strong>at</strong>ional Mall (1,7<br />

km lang), wo sich hunderttausende<br />

Amerikaner bis zum Kapitol entlang<br />

drängten, um einen Blick auf ihren<br />

Präsidenten zu bekommen, seiner<br />

Rede an die N<strong>at</strong>ion zu lauschen und<br />

um gemeinsam zur von Beyonce<br />

Knowles gesungenen N<strong>at</strong>ionalhymne<br />

die Fahnen zu schwenken. Diese<br />

Florian Dollenz<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Vorsitzender der Studien- und Fakultätsvertretung<br />

<strong>Jus</strong><br />

Momente, wo zahlreiche Amerikaner<br />

in den Mengen nach jedem vollendeten<br />

S<strong>at</strong>z von Präsident Obama<br />

Schreie ausstießen, ein „God bless<br />

America!“ fast jede Minute aus einer<br />

Himmelsrichtung zu hören war<br />

und einige sogar zu Tränen gerührt<br />

kleine amerikanische Fahnen in<br />

die Luft streckten, vermittelten die<br />

Spannung und Euphorie die in der<br />

Luft lag.<br />

Im Jänner wurde auch das Chinesische<br />

Neujahr mit einer Neujahrsparade<br />

in Chin<strong>at</strong>own eingeläutet.<br />

Wieder strömten Massen in ein<br />

Stadtviertel um dem großen Ereignis<br />

beizuwohnen und um die einzelnen<br />

Musikgruppen und Tänzer zu<br />

bewundern.<br />

Ein weiterer Höhepunkt während<br />

meines Aufenthalts war sicherlich<br />

das Symposium zur 125 Jahrfeier<br />

der Law Library, des Georgetown<br />

University Law Centers, eine der<br />

größten rechtswissenschaftlichen Bibliotheken<br />

der Welt. Beeindruckend<br />

war auch der Diskussionsabend mit<br />

dem Titel: „Field Manual to Europe“<br />

mit Madeleine Albright (Professor <strong>at</strong><br />

Georgetown University, former secretary<br />

of st<strong>at</strong>e) im Dachgeschoß des<br />

The-Hay-Adams mit Blick auf das<br />

Weiße Haus und das Washington<br />

Monument im Hintergrund.<br />

An den Wochenenden und Abenden<br />

unternahm ich einiges gemeinsam<br />

mit den Praktikanten der EU<br />

Deleg<strong>at</strong>ion, die t<strong>at</strong>sächlich aus allen<br />

Ecken Europas kamen, und auch<br />

mit den Praktikanten der Österreichischen<br />

Botschaft. Gemeinsam<br />

erkundeten wir Washington bei<br />

Tag und bei Nacht. Aber auch das<br />

kulturelle Angebot kommt in Washington<br />

nicht zu kurz. Entlang der<br />

N<strong>at</strong>ional Mall befinden sich zahlreiche<br />

Museen und Monumente, weiters<br />

besuchten wir auch verschiedene<br />

Konzerte in Räumlichkeiten der<br />

Botschaften und der EU Deleg<strong>at</strong>ion.<br />

Eines gilt jedoch generell für die<br />

Vereinigten Sta<strong>at</strong>en: „Everthing is<br />

bigger in the US!“ T<strong>at</strong>sächlich scheint<br />

alles größer zu sein, von der Kaffeetasse<br />

bis hin zu den Gebäuden gilt<br />

das Prinzip „the bigger – the better“.<br />

In vieler Hinsicht erinnert das Leben<br />

und die Gesellschaft in Washington<br />

an die, in der Stadt gedrehte Politthrillerserie<br />

„House of Cards“, in der<br />

Kevin Spacy den politischen Marionettenspieler<br />

und Kongressabgeordneten<br />

Frank Underwood spielt. Und<br />

an manchen Orten Washington erscheint<br />

dieser Titel nicht nur für die<br />

Serie bezeichnend. Den Aufenthalt<br />

in den Vereinigten Sta<strong>at</strong>en rundeten<br />

ein viertägiger Besuch in New York<br />

City und ein Empfang in der Residenz<br />

des Österreichischen Botschafters<br />

in Washington ab.<br />

Nach einem Volontari<strong>at</strong> im Ausland,<br />

auch wenn es nur zwei Mon<strong>at</strong>e<br />

gedauert h<strong>at</strong>, nimmt man jedenfalls<br />

sehr viele Erfahrungen aus anderen<br />

Kulturen, Lebensstilen und Arbeitsabläufen<br />

mit. Es war eine unglaubliche<br />

Erfahrung und ich bin sehr<br />

froh, dass ich die Möglichkeit h<strong>at</strong>te<br />

in Washington zu arbeiten und zu<br />

leben.<br />

Euer<br />

Flo<br />

law @graz<br />

26 27


(c) grs1305 / pixelio.de<br />

Berufsbild Jurist<br />

Ein Semester in Lyon<br />

Summer Schools – Schule im Sommer?<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Für mich stand schon lange fest,<br />

dass ich im Laufe meines Studiums<br />

ein Auslandssemester<br />

machen werde. Im Wintersemester<br />

2012/13 habe ich meine Chance genutzt<br />

und im Rahmen des Erasmus-<br />

Programms fünf Mon<strong>at</strong>e an der Université<br />

Lumière Lyon 2 in Frankreich<br />

studiert.<br />

Frankreich hab ich gewählt, weil ich<br />

die Sprache als sinnvolle Zus<strong>at</strong>zqualifik<strong>at</strong>ion<br />

– gerade für <strong>Jus</strong>-Studenten<br />

– sehe. Jedoch musste ich schnell<br />

feststellen, dass meine sechs Jahre<br />

Schul-Französisch nicht für viel<br />

mehr als Small-talk reichten und<br />

war daher sehr erleichtert, als Uni<br />

und Sprachkurs begannen, denn unter<br />

den Erasmus-Studenten wurde<br />

Pia Haubenwallner<br />

studiert Rechtswissenschaften an der<br />

Karl-Franzens-Universität Graz<br />

hauptsächlich Englisch gesprochen.<br />

Schon nach kurzer Zeit konnte ich<br />

den Lehrveranstaltungen, die auf<br />

Französisch gehalten wurden, folgen<br />

und habe auch die Prüfungen in den<br />

Fächern Völker- und Europarecht<br />

am Ende des Semesters auf Französisch<br />

abgelegt. Die Uni war zentral<br />

gelegen und daher von allen Seiten<br />

der Stadt leicht zu erreichen. An der<br />

Universität selbst schätzte ich vor allem<br />

die fachliche Kompetenz meiner<br />

Professoren und die Hilfsbereitschaft<br />

und Betreuung der Mitarbeiter des<br />

Erasmus-Büros, die Soirées, französische<br />

Kochkurse, Konzerte und jeden<br />

Mon<strong>at</strong> einen Ausflug in eine andere<br />

französische Stadt (Annecy, Nimes,<br />

Grenoble uvm.) für uns Austauschstudenten<br />

organisierten.<br />

Die Stadt Lyon ist mit fast 500.000<br />

Einwohnern die drittgrößte Stadt<br />

Frankreichs, aber gleichzeitig eine<br />

gemütliche Universitätsstadt, in der<br />

man das Studentenleben so richtig<br />

genießen kann. Zwei Flüsse und etliche<br />

Parks laden zum Flanieren und<br />

Entspannen ein, in der Innenstadt<br />

findet man an jeder Ecke kleine Cafés<br />

und französische Restaurants.<br />

In meiner Zeit in Lyon konnte ich<br />

Freundschaften mit Studenten aus<br />

der ganzen Welt schließen, mit denen<br />

ich zahlreiche Ausflüge in Frankreich<br />

und der Schweiz unternommen<br />

habe und durch die ich Einblick in<br />

verschiedenste Kulturen und deren<br />

Eigenheiten bekommen habe.<br />

Ich kann jedem Studenten empfehlen,<br />

ein Auslandssemester anzutreten,<br />

denn es ist eine einmalige<br />

Erfahrung und in akademischer wie<br />

persönlicher Hinsicht eine Bereicherung<br />

für das ganze Leben.<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Es mag für manch einen unvorstellbar<br />

sein, doch immer mehr Studenten<br />

verspüren den Drang, sich auch<br />

abseits des Semesters universitär<br />

fortzubilden und auch mal über den<br />

Tellerrand ihrer fachspezifischen<br />

Schwerpunkte zu blicken.<br />

Summer Schools bieten die Chance,<br />

andere Universitäten kennenzulernen,<br />

an Ort und Stelle etwas über<br />

die Kultur und das Leben in diesem<br />

Land zu erfahren und das noch<br />

mit etwas Sightseeing zu verbinden.<br />

Nebenbei ist es die perfekte Möglichkeit<br />

Studenten aus aller Welt zu<br />

treffen.<br />

Victoria Suppan<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

Wie der Name „Summer School“<br />

schon verrät finden diese Weiterbildungsveranstaltungen<br />

im Sommer<br />

und somit auch Großteils in<br />

der vorlesungsfreien Zeit st<strong>at</strong>t. Die<br />

Dauer der einzelnen Sommerschulen<br />

ist unterschiedlich, aber meist<br />

handelt es sich um 2-4 Wochen.<br />

Wie die Dauer, so variieren auch<br />

die Themen und Schwerpunkte der<br />

einzelnen Seminare. Dabei sind die<br />

Seminare und Kurse jeder einzelnen<br />

Schule an ein bestimmtes Motto angelehnt,<br />

wie zum Beispiel „Society<br />

and science in Future“ an der New<br />

York City School.<br />

Für ihren Fleiß sollen die Absolventen<br />

aber auch belohnt werden. Daher<br />

kann man sich die im Zuge einer<br />

solchen Summer School erbrachten<br />

Leistungen an der Heim<strong>at</strong>universität<br />

anrechnen lassen. Zumeist handelt<br />

es sich dabei um 5 – 8 ECTS.<br />

Da es sich in den meisten Fällen -<br />

denn auch in Österreich werden<br />

Summerschools angeboten- um einen<br />

Auslandsaufenthalt über mehrere<br />

Wochen hinweg handelt, muss<br />

man auch mit Transfer- und Unterkunftskosten<br />

rechnen. In der Regel<br />

sollte man mit 500 – 1.000 Euro für<br />

den Besuch einer solchen Weiterbildung<br />

rechnen. Manche Sommerschulen<br />

sind allerdings mit Stipendien<br />

und Förderungsmöglichkeiten<br />

verbunden.<br />

Vom 8. – 14 Juli 2013 findet in Litauen<br />

zum Beispiel die “Transparency<br />

Intern<strong>at</strong>ional Summer School on<br />

Integrety“ st<strong>at</strong>t. Hier wird das Thema<br />

Korruption und dessen Bekämpfungsmöglichkeiten<br />

behandelt. Der<br />

Workshop besteht aus 3 Modulen,<br />

zum einen wird die Korruption im<br />

öffentlichen Sektor behandelt, zum<br />

anderen die Korruption im priv<strong>at</strong>en<br />

Sektor und zuletzt die Stärkung der<br />

Zivilgesellschaft.<br />

Auch außerhalb von Europa werden<br />

Sommerschulen angeboten, wie<br />

zum Beispiel die Montclair Summer<br />

School in New Jersey. Sie findet<br />

heuer vom 15. Juli bis zum 8. August<br />

st<strong>at</strong>t. Für diese Weiterbildung<br />

kann man sich 8 ECTS- Punkte<br />

anrechnen lassen, weiters bekommt<br />

man ein Zertifik<strong>at</strong>. Neben den Seminaren<br />

und Kursen wird die Möglichkeit<br />

geboten auch New York<br />

kennenzulernen.<br />

Wie oben schon erwähnt gibt es<br />

auch in Österreich die Möglichkeit<br />

an einem solchen intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Programm teilzunehmen. Die Graz<br />

Intern<strong>at</strong>ional Summer School Seggau<br />

2013 beschäftigt sich heuer mit<br />

dem Verständnis von aktuellen intern<strong>at</strong>ionalen<br />

Vorgängen, wobei der<br />

Fokus auf den osteuropäischen Ländern<br />

und Amerika liegt. Das umfassende<br />

Programm nimmt sowohl auf<br />

kulturelle, wirtschaftliche, als auch<br />

auf regionale und politische Aspekte<br />

Bezug.<br />

law @graz<br />

28 29


(c) Thorsten Freyer / pixelio.de<br />

Berufsbild Jurist<br />

Grüß Gott, ich bin Ihre neue Rechtshörerin!<br />

Der Wirtschaftsjurist – eine neue<br />

Gener<strong>at</strong>ion von Juristen?!<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Letzten Sommer absolvierte ich eine<br />

sechswöchige Rechtshörerschaft am<br />

Landesgericht Graz für Zivilrechtssachen.<br />

Als ich mich für eine Rechtshörerschaft<br />

entschieden h<strong>at</strong>te, stellten sich<br />

viele Fragen: Wo werde ich mich bewerben<br />

und wie? Wie sieht ein Arbeitstag<br />

aus? Welche Aufgaben werde<br />

ich haben? Wie lange dauert ein<br />

Arbeitstag? Was muss ich anziehen?<br />

Wie lange dauert eine Rechtshörerschaft?<br />

Zunächst einmal holte ich mir einen<br />

Inform<strong>at</strong>ionszettel beim Dekan<strong>at</strong>.<br />

Auf diesen befanden sich sämtliche<br />

E-<strong>Mai</strong>l-Adressen und Telefonnummern<br />

der Gerichte in Graz, was sehr<br />

hilfreich war. Ich entschloss mich für<br />

das Landesgericht für Zivilrechtssachen,<br />

da ich bereits die Fachprüfung<br />

aus Bürgerlichen Recht h<strong>at</strong>te.<br />

Grundsätzlich ist die spezifische<br />

Fachprüfung keine Voraussetzung<br />

für die Absolvierung einer Rechtshörerschaft,<br />

jedoch von Vorteil, da man<br />

sonst oft nicht weiß, um was es in<br />

Anna Sommerauer<br />

studiert Rechtswissenschaften an der<br />

Karl-Franzens-Universität Graz<br />

den Fällen geht.<br />

Eine kurze E-<strong>Mai</strong>l, welche ich ca.<br />

drei Mon<strong>at</strong>e zuvor verschickte, genügte,<br />

in der ich um die Zulassung<br />

zur Rechtshörerin ersuchte und den<br />

Zeitraum angab - man muss nicht<br />

unbedingt sechs Wochen machen,<br />

weniger ist auch möglich - in welchen<br />

ich sie absolvieren wollte. Anbei<br />

schickte ich meine Studienbestätigung.<br />

Nach einigen Wochen bekam ich die<br />

Zusage, wobei mir auch mittgeteilt<br />

wurde, bei welcher Richterin ich sein<br />

würde.<br />

An meinem ersten Tag war ich ziemlich<br />

nervös. Mein erstes Problem in<br />

der Früh: Was ziehe ich an? Denn<br />

der erste Eindruck zählt und Frau/<br />

Mann will sich passend anziehen.<br />

Ich entschied mich für den „damit<br />

macht man hoffentlich nichts falsch<br />

look“- also schwarzer Rock und weiße<br />

Bluse. Bezüglich Kleiderordnung<br />

ist zu sagen, dass man im klassischen<br />

Outfit nie danebenliegen kann.<br />

Beim Gericht angekommen wurde<br />

ich zu meiner Richterin geschickt,<br />

welche mir einen ersten Einblick in<br />

ihre Arbeit gab.<br />

Ich bekam nicht wirklich Aufgaben<br />

zugeteilt. Wie der Begriff Rechtshörerschaft<br />

bereits sagt, war ich dort um<br />

zuzuhören. Vor jeder Verhandlung<br />

bekam ich den Akt zum Durchlesen,<br />

sprich den jeweiligen Fall, damit ich<br />

später wusste, um was es ging. Wenn<br />

meine Richterin mal etwas mehr<br />

Zeit h<strong>at</strong>te, sprach sie mit mir vor der<br />

Verhandlung über den Fall und die<br />

jeweiligen Rechtsprobleme.<br />

In den Verhandlungen durfte ich<br />

dann am Richterpult Pl<strong>at</strong>z nehmen,<br />

was äußerst spannend war, da man so<br />

sehr gut die Mimik und Gestik der<br />

Parteien beobachten konnte, sowohl<br />

bei dem Kläger und dem Beklagten,<br />

als auch bei den Rechtanwälten.<br />

Des Weiteren bekam ich einen Akt,<br />

bei dem ich die Aufgabe erhielt, ein<br />

Urteil zu verfassen, um leichter verstehen<br />

zu können, wie ein Urteil aufgebaut<br />

ist. Das war schwieriger, als<br />

ich es mir zunächst vorgestellt h<strong>at</strong>te.<br />

Nun fragt ihr euch bestimmt, ob ich<br />

jeden Tag von acht in der Früh bis<br />

halb vier am Nachmittag anwesend<br />

sein musste. Dazu kann ich euch<br />

antworten: Nein. Eine Rechtshörerschaft<br />

wird nicht entlohnt und ist<br />

freiwillig. Das heißt, nur wer wirklich<br />

interessiert ist, sollte sie machen,<br />

da er sonst anderen StudentInnen<br />

den Pl<strong>at</strong>z wegnehmen würde.<br />

Alles in allem kann ich sagen, dass<br />

mir die Rechtshörerschaft am LGZ<br />

sehr gefallen h<strong>at</strong> und ich einen guten<br />

Einblick in den Alltag einer Richterin/eines<br />

Richters gewinnen konnte.<br />

Ich hoffe, dass ich mit diesem<br />

Artikel einige von euch überzeugen<br />

konnte, eine Rechtshörerschaft zu<br />

machen. Es lohnt sich auf jeden Fall!<br />

PS: Mein persönlicher Tipp: Es gibt<br />

zwar heutzutage keine „Verhandlungsfreie<br />

Zeit“ mehr im Sommer,<br />

aber im Herbst bzw Frühling finden<br />

viel mehr Verhandlungen st<strong>at</strong>t.<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Die Wirtschaftsuniversität Wien bildet<br />

eine neue Gener<strong>at</strong>ion von Juristen<br />

aus – Nachholbedarf für Graz?<br />

Seit dem WS 2006/07 gibt es an<br />

der WU Wien das neu geschaffene<br />

Bachelorstudium Wirtschaftsrecht.<br />

Ziel dieses Studiums ist die<br />

Kombin<strong>at</strong>ion einer rechtswissenschaftlichen<br />

Grundausbildung<br />

und einer betriebswirtschaftlichen<br />

Spezialisierung. Für einen Juristen<br />

„untypische“ Fächer sind vor allem<br />

Volkswirtschaftslehre, M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik,<br />

St<strong>at</strong>istik, aber auch viel mehr<br />

fremdsprachige Lehrveranstaltungen.<br />

Doch die Frage, die sich stellt,<br />

ist: Welche Chancen haben denn die<br />

Martin Halsmayr<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

am Arbeitsmarkt, vor allem wenn<br />

sie „nur“ ein Bachelor-Studium abgeschlossen<br />

haben?<br />

Anfangs ist zu erwähnen, dass klassische<br />

juristische Kernberufe (Richter/in,<br />

Notar/in, etc.) für diese<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

wegfallen, da hierzu ein Abschluss<br />

eines Masterstudiums bzw. ein Diplomstudiums<br />

notwendig ist. Vielen<br />

Arbeitgebern reicht – was kaum<br />

vorstellbar ist – jedoch schon der<br />

Bachelor-Abschluss. Oft hören Studierende<br />

bereits nach dem Bachelor<br />

auf und beginnen eine Karriere in<br />

Unternehmen, vor allem aus dem<br />

Grund, dass der Bachelor für die<br />

Zulassung zur Prüfung als Steuerber<strong>at</strong>er<br />

oder Wirtschaftsprüfer<br />

ausreicht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften<br />

merken jedenfalls<br />

schon, dass die Bewerbungen von<br />

Wirtschaftsrecht-Bachelors stark im<br />

Steigen sind. Claudia Stingl, Senior<br />

Manager bei Deloitte (eine der<br />

Big Four-Gesellschaften in der Prüfungs-<br />

und Ber<strong>at</strong>ungsbranche) und<br />

auch Personalchefin Ursula Vogler<br />

(Klynveld, Pe<strong>at</strong>, Marwick und Goerdeler<br />

– KPMG) bestätigen diesen<br />

Trend. Die Begründung ist immer<br />

eine ähnliche: Wirtschaftsrecht-<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

haben neben einer grundlegenden<br />

juristischen Ausbildung auch ein solides<br />

steuerrechtliches und buchhalterisches<br />

Wissen, was vielen „normalen“<br />

Juristen fast immer fehlt.<br />

Hier wird die rechtswissenschaftliche<br />

Fakultät in Graz wohl keine<br />

Ausnahme bilden.<br />

Welche Möglichkeit besteht nun<br />

für uns klassische Juristen mit dieser<br />

neuen Form von Konkurrenz am<br />

Arbeitsmarkt umzugehen? Anzudenken<br />

wäre unter Umständen eine<br />

intensivere freiwillige wirtschaftsrechtliche<br />

Spezialisierung im dritten<br />

Abschnitt, man muss gar nicht auf<br />

das Bologna-System ausweichen.<br />

Anreize könnten zum Beispiel mit<br />

zusätzlich zu erwerbenden Zertifik<strong>at</strong>en<br />

gesetzt werden. Viele Arbeitgeber<br />

klagen darüber, dass die klassischen<br />

Juristen oft nicht einmal in<br />

der Lage sind, eine Bilanz zu lesen,<br />

was n<strong>at</strong>ürlich einer K<strong>at</strong>astrophe<br />

gleichkommt. Genau hier besteht<br />

ein massiver Nachholbedarf um am<br />

Arbeitsmarkt – dies gilt n<strong>at</strong>ürlich<br />

hauptsächlich für angehende Steuerber<strong>at</strong>er/innen<br />

und Wirtschaftsprüfer/innen<br />

– konkurrenzfähig zu<br />

bleiben.<br />

Quellen: www.wu.ac.<strong>at</strong>, diepresse.<strong>at</strong>, fvjus.<br />

univie.ac.<strong>at</strong>, deloitte.com/<strong>at</strong>, kpmg.<strong>at</strong>, www.<br />

cbk.<strong>at</strong>/forum, forum.oeh-wu.<strong>at</strong><br />

law @graz<br />

30 31


(c) I. Rasche / pixelio.de<br />

Berufsbild Jurist<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Sozialkompetenz – so leicht und doch so schwer !?!<br />

Ihr Profil:<br />

• Abgeschlossenes <strong>Jus</strong> - Studium<br />

• Mind. 2 Jahre Berufserfahrung,<br />

idealerweise in Anwaltskanzleien,<br />

Großunternehmen oder<br />

Interessensvertretungen<br />

• Verhandlungsfähiges Englisch<br />

und gute MS Office Kenntnisse<br />

• Erfahrung mit Projekten<br />

(Einführung von Systemen,<br />

Änderungen in Organis<strong>at</strong>ionen)<br />

von Vorteil<br />

• Genauer, system<strong>at</strong>ischer und<br />

eigenständiger Arbeitsstil<br />

• Anpassungs- und<br />

Kommunik<strong>at</strong>ionsfähigkeit,<br />

Eins<strong>at</strong>zbereitschaft sowie<br />

zeitliche Flexibilität“<br />

(http://derstandard.<strong>at</strong>/anzeiger/derjob/d/166121/<br />

jurist-teilzeit-%28m-w%29)<br />

Wer kennt solche oder ähnliche Stellenanzeigen<br />

nicht?<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />

Es werden Mitarbeiter gesucht, die<br />

neben der fachlichen Qualifik<strong>at</strong>ion<br />

auch darüber hinausgehende Fähigkeiten<br />

mitbringen. Gesucht wird<br />

beispielsweise ein gewissenhafter<br />

und extrovertierter Mitarbeiter, der<br />

gleichzeitig teamfähig ist, sehr gut<br />

kommunizieren und Konflikte lösen<br />

kann – sprich: er sollte über hohe soziale<br />

Kompetenzen verfügen.<br />

Sozialkompetenz h<strong>at</strong> aber nicht nur<br />

zwangsläufig etwas mit dem Berufsleben<br />

zu tun, vielmehr wird auch in<br />

unserem priv<strong>at</strong>en Alltag von uns gefordert<br />

mit anderen Menschen „umzugehen“.<br />

Doch was verbirgt sich hinter dem<br />

Begriff der Sozialkompetenz? Kann<br />

sie gelernt werden? Und inwieweit<br />

spielen sie auch für uns Juristen eine<br />

Rolle?<br />

Um dieser Them<strong>at</strong>ik genauer auf<br />

den Grund zu gehen, habe ich mich<br />

zu einem Gespräch mit Univ.-Prof.<br />

Mag. Dr. Sascha Ferz getroffen, der<br />

neben der Professur an der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät, seit<br />

2011 Leiter des Zentrums für soziale<br />

Kompetenzen ist und auch den<br />

Universitätslehrgang für „Medi<strong>at</strong>ion,<br />

Negoti<strong>at</strong>ion, Communic<strong>at</strong>ion &<br />

Conflict Management“ leitet.<br />

Sozialkompetenz- was<br />

ist das?<br />

Der Begriff der Sozialkompetenz ist<br />

sehr umstritten und eine einheitliche<br />

Definition lässt sich kaum finden.<br />

Laut Ferz können wir unter<br />

Sozialkompetenz die Brückenschlagung<br />

zwischen Konfliktfähigkeit<br />

und Kooper<strong>at</strong>ionsbereitschaft sehen.<br />

Beginnend von der Selbstwahrnehmungsfähigkeit<br />

bis hin zur Entscheidungsfreudigkeit<br />

sollten auf diesem<br />

Weg mehrere Komponenten durchdacht<br />

und durchgearbeitet werden.<br />

Sozial kompetente Menschen zeichnen<br />

sich dadurch aus, dass sie sich<br />

selbst hinterfragen und reflektieren.<br />

Ein hilfreiches Mittel für die Verbesserung<br />

der Selbstwahrnehmung<br />

ist das Feedback - Geben und Nehmen.<br />

Dabei handelt es sich um einen<br />

dauerhaften Prozess, bei welchem<br />

das Selbstbild einem Fremdbild gegenübergestellt<br />

wird. „Denn nur wer<br />

sich bewusst ist, was er kann und wie<br />

er in bestimmten Situ<strong>at</strong>ionen auf das<br />

Gegenüber wirkt, kann zielstrebiger<br />

vorangehen, neue Handlungsmöglichkeiten<br />

schaffen und seine Rolle<br />

in der Gesellschaft einnehmen.“<br />

Wie der Begriff an sich schon vermuten<br />

lässt, setzt sozial kompetentes<br />

Handeln immer ein interagieren<br />

und mitgestalten der Umwelt voraus.<br />

Dieses Handeln kann gelernt<br />

werden, losgelöst davon, welche bestimmten<br />

Persönlichkeitseigenschaften<br />

einem selbst zukommen.<br />

Das Zentrum für soziale<br />

Kompetenzen in<br />

Graz<br />

Das Zentrum gibt es nun seit knapp<br />

13 Jahren. Um soziale Interaktion zu<br />

lernen und zu festigen, bedarf es re-<br />

gelmäßiger Übungssequenzen. Aus<br />

diesem Grund steht im Zentrum<br />

das Konzept des „Erlebnisorientierten<br />

Lernens“ im Vordergrund.<br />

Nachdem das Zentrum nicht<br />

fachspezifisch, im Sinne von einer<br />

bestimmten Studienrichtung<br />

aufgebaut ist, bedient es sich der<br />

Möglichkeit Studierende aller Studienrichtungen<br />

zu einer sehr inhomogenen<br />

Gruppe zusammenzufügen.<br />

Techniker treffen auf Betriebswirte,<br />

welche wiederum mit Psychologen<br />

und Mediziner<br />

arbeiten.<br />

Studierende<br />

werden hierbei<br />

nicht nach dem<br />

„First come,<br />

first serve Prinzip“,<br />

sondern<br />

händisch zugeordnet.<br />

Daraus<br />

ergibt sich ein<br />

weiteres Spektrum<br />

an Übungszugängen und Erfahrungsschätzen,<br />

die so besser erworben<br />

werden können.<br />

Doch warum das Ganze? „Sie glauben<br />

gar nicht, wie schnell sich Studierende<br />

in ihr zukünftiges Berufsfeld<br />

eindenken und fühlen, um dann<br />

als solche aufzutreten, zu agieren<br />

und diskutieren ...(ist als Lehrender<br />

sehr spannend zu beobachten).“<br />

<strong>Jus</strong>-Student und soziale<br />

Kompetenz?<br />

Aus verschiedenen Studien lässt sich<br />

herauslesen, dass diese Assimil<strong>at</strong>ion<br />

sehr früh beginnt.<br />

In der Studie der Fakultät „Herausforderungen<br />

des rechtswissenschaftlichen<br />

Studiums“ wurden AbsolventInnen<br />

gleichsam mit ExpertInnen<br />

aus der Berufswelt befragt, welche<br />

sozialen Fähigkeiten ihrer Ansicht<br />

nach von Bedeutung sind. Der Fokus<br />

der AbsolventInnen liegt dabei<br />

weniger auf Kooper<strong>at</strong>ionsbereitschaft,<br />

als vielmehr auf Fragen wie<br />

„Wie präsentiere ich mich cool, gut<br />

und toll?“. Überspitzt formuliert<br />

haben Juristen wohl eher eine egozentrische<br />

Wahrnehmung und eine<br />

„Ich agiere alleine – Mentalität“. Im<br />

Gegens<strong>at</strong>z dazu fordern und suchen<br />

die ExpertInnen<br />

von<br />

Organis<strong>at</strong>ionen<br />

eher<br />

teamfähige<br />

und kooper<strong>at</strong>ionsbereite<br />

Mitarbeiter.<br />

Auch die<br />

aktuelle<br />

Befragung<br />

vom Zentrum für soziale Kompetenzen<br />

selbst untermauert diese Tendenzen<br />

sehr schön. Es wurden 200<br />

Studenten der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät befragt, für welche<br />

sozialen Kompetenzen sie sich während<br />

des Studiums interessieren. Gesprächsführung<br />

und Rhetorik liegen<br />

mit 90% an Zustimmung der Studierenden<br />

klar vorne, direkt gefolgt<br />

von einer sehr hohen Anzahl von<br />

Nennung für Kommunik<strong>at</strong>ionstraining<br />

und Konfliktmanagement.<br />

Im Studienjahr 2012/13 haben sich<br />

250 <strong>Jus</strong>-Studierende im Zentrum<br />

für soziale Kompetenzen angemeldet.<br />

Im Gegens<strong>at</strong>z dazu ist der<br />

Spitzenreiter mit über 1000 Teilnehmern<br />

URBI- Fakultät. „Kommunik<strong>at</strong>ionstraining“<br />

wird von allen<br />

Studienrichtungen (abgesehen<br />

von den Technikern) genutzt und<br />

als wichtig erachtet, während wiederum<br />

die Bereiche der Teamführung<br />

und Kooper<strong>at</strong>ion sowie der Umgang<br />

mit Gruppen von Juristen weniger<br />

in Anspruch genommen wird.<br />

Gibt es Ursachen dafür?<br />

„Diese Vergleichszahlen sagen letztlich<br />

viel darüber aus, welche Fakultät<br />

was für wichtig erachtet.“<br />

Am Arbeitsmarkt werden die Kenntnisse<br />

ja nachgefragt und gefordert.<br />

Die geringere Nachfrage nach sozialer<br />

Kompetenz unter <strong>Jus</strong>-Studenten<br />

sei aber darauf zurückzuführen, dass<br />

die Rechtswissenschaftliche-Fakultät<br />

selbst diese Them<strong>at</strong>ik nicht ausreichend<br />

transportiere. Der Kreis<br />

scheint sich hier deshalb auch zu<br />

schließen.<br />

Einen wichtigen Punkt stellt hier<br />

nach Herrn Dr. Ferz der Studienplan<br />

dar. Denn mit diesem kann<br />

gesteuert und Initi<strong>at</strong>iven gesetzt<br />

werden. „Es geht nicht darum ein<br />

paar Studienfächer neu zu gestalten,<br />

sodass wir dann lauter sozial<br />

kompetent geschulte Menschen auf<br />

die Reise schicken. Es sollte einfach<br />

darum gehen Studenten für gewisse<br />

Themen zu sensibilisieren.“<br />

Da geht sein Appell an die Studierenden,<br />

die sich überlegen und fragen<br />

sollten, was denn die Berufswelt<br />

von ihnen erwartet und was mitgebracht<br />

werden sollte, damit sie auch<br />

in dem Berufsalltag brillieren können.<br />

law @graz<br />

32 33


(c) I. Rasche / pixelio.de<br />

Rechtliches<br />

„Meine Beschuldigten wissen immer wer ihr Richter<br />

war!“<br />

Dr. Helmut Wlasak - ein Richter, der die Dinge beim Namen nennt.<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Seit rund 33 Jahren ist Dr. Wlasak<br />

nun im Dienst. Neben seiner<br />

7-jährigen Tätigkeit bei der<br />

Gendarmerie absolvierte er sein <strong>Jus</strong>-<br />

Studium, begann zuerst bei einem<br />

BG zu arbeiten und ist seit 1993<br />

am Landesgericht für Strafsachen in<br />

Graz tätig. Als gefürchteter Drogenrichter<br />

bekannt, verhandelte er bis<br />

2004 alle Suchtgiftmittelfälle alleine,<br />

welche aufgrund der hohen Anzahl<br />

mittlerweile aber unter allen Richtern<br />

am LG aufgeteilt werden.<br />

Ich h<strong>at</strong>te die Möglichkeit Herrn Dr.<br />

Wlasak einen Tag lang am LG zu begleiten<br />

und mir seinen Arbeitsalltag<br />

genauer anzuschauen:<br />

Tamara M<strong>at</strong>his<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />

„Wenn Sie mich anlügen, laufen Sie<br />

Gefahr 3 Jahre all-Inclusive zu bekommen“.<br />

So oder in ähnlicher Weise beginnen<br />

alle seine Verhandlungen, welche<br />

täglich um 08.30 Uhr beginnen<br />

und in der Regel bis 15.30 Uhr dauern.<br />

In seinem besten Jahr h<strong>at</strong> er 39<br />

Vernommene gem. § 288 StGB für<br />

falsche Beweisaussagen verurteilt.<br />

Obwohl Dr. Wlasak von sich selbst<br />

behauptet, einer der strengsten Richter<br />

am LG zu sein, sprach er diesen<br />

Vormittag 2 Freisprüche aus. (Was<br />

laut ihm an der StPO-Novelle liegt,<br />

da derzeit allgemein sehr viele Strafanträge<br />

am LG zu einer Zurückweisung<br />

oder einem Freispruch führen).<br />

Im ersten Fall ging es um den Vorwurf<br />

einer Urkundenfälschung gem.<br />

§ 223 StGB. Die Beschuldigte – eine<br />

Indonesierin - h<strong>at</strong>te allerdings keinerlei<br />

Vorstellungen davon, dass der<br />

Intern<strong>at</strong>ionale Führerschein, den sie<br />

im Internet um 100 € bestellt h<strong>at</strong>te,<br />

nicht echt sein könnte.<br />

„Wissen Sie, ich habe insgesamt 24<br />

Angeklagte wegen Mordes verurteilt –<br />

22 Opfer davon waren Frauen. Ironischerweise<br />

haben sie sich alle geliebt.“<br />

Um „Liebe“ ging es nämlich auch<br />

im zweiten Fall, wo der Beschuldigte<br />

wegen vorgeworfener jahrelanger<br />

Körperverletzung an seiner<br />

Geliebten vernommen wurde. Da<br />

das vermeintliche Opfer keine ausreichenden<br />

Beweise und Befunde<br />

von Verletzungen vorbringen konnte<br />

und die Aussagen in sich sehr<br />

widersprüchlich waren, wurde der<br />

Angeklagte nach dem Grunds<strong>at</strong>z „in<br />

dubio pro reo“ allerdings wiederum<br />

freigesprochen.<br />

„Da können Sie im wahrsten Sinne<br />

des Wortes Gift drauf nehmen!“<br />

7 Vorstrafen, 22 Mon<strong>at</strong>e bedingte<br />

Haftstrafe, Drogentherapien – all<br />

das h<strong>at</strong>te den Angeklagten vom<br />

Nachmittag nicht davon abgehalten<br />

wieder mit dem Konsum von Marihuana<br />

zu beginnen. Und aus diesem<br />

Grund stand er abermals vor einem<br />

Richter – vor demselben Richter, wie<br />

4 Jahre zuvor auch schon.<br />

Die erste Frage, die er dem Angeklagten,<br />

wie auch jedem weiteren Zeuge,<br />

stellte war ein bloßes Warum? – Warum<br />

Drogenkonsum?<br />

Klare Antworten gar es eigentlich<br />

keine. Studien und Umfragen unter<br />

den Betroffenen gibt es jedoch viele.<br />

Die häufigste Antwort ist Langeweile.<br />

Vielen geht es auch einfach darum,<br />

etwas auszuprobieren oder über<br />

ihre Grenzen zu gehen. Ein eingeschränktes<br />

Selbstwertgefühl, Beziehungsprobleme,<br />

Unsicherheiten<br />

und Arbeitslosigkeit sind meist ein<br />

Auslöser dafür. Doch die Jugendlichen<br />

wissen nicht, worauf sie sich<br />

bei Drogen einlassen, was sie eigentlich<br />

tun.<br />

Aus diesem Grund gründete er das<br />

Jugend-Drogen-Präventionsprogramm<br />

„McClean“ und referiert zu<br />

diesem Thema an Schulen, wo er<br />

Ursachen, Auswirkungen und Wege<br />

aus der Drogenfalle aufzeigt.<br />

„ Wenn Sie sich umbringen wollen,<br />

können Sie auch die Kerne von 10<br />

kg Äpfel essen. Das ist sogar noch legal.“<br />

Rund 70 bis 80 Termine pro<br />

Jahr, in denen es um Alkohol und<br />

Drogen geht, kommen ans Landesgericht.<br />

Die meisten Namen der<br />

Händler in Graz sind Herrn Dr.<br />

Wlasak bekannt. Die Kripo bedient<br />

sich immer mehr Telefonüberwachungen<br />

– und so führt einer zum<br />

anderen. So auch in diesem Fall. Gefragt<br />

wurde zudem immer nach der<br />

Qualität, der Wirkung, Kosten und<br />

die Art wie die Drogen eingenommen<br />

wurden.<br />

Die Arbeit mit dem SMG bescherte<br />

Herrn Dr. Wlasak auch schon die<br />

eine oder andere Dienstreise. Von<br />

Aufenthalten in den USA, über Kanada<br />

bis hin zu Thailand, h<strong>at</strong>te er<br />

schon Drogenhändler wieder nach<br />

Österreich geholt. Die nicht nur<br />

wegen des geringeren Strafrahmens,<br />

sondern hauptsächlich wegen des<br />

um einiges „angenehmeren“ Gefängnisses,<br />

sehr gerne wieder nach<br />

Österreich zurück kommen.<br />

Die Arbeit in diesem Metier ist allerdings<br />

nicht so harmlos. Seine Kinder<br />

standen von Geburt an unter Polizeischutz,<br />

sein Auto wurde schon 18<br />

mal zerkr<strong>at</strong>zt, 2 mal h<strong>at</strong> sein Haus<br />

gebrannt, ein Verhandlungssaal<br />

wurde gesprengt und Morddrohungen<br />

treffen auch immer wieder ein.<br />

Da fragt man sich doch, wie das zu<br />

ertragen ist. „Als Richter kann ich gestalten.<br />

Denn trotz allem schaffen wir<br />

es immer wieder Leute von Drogen<br />

wegzubringen und bekommen positive<br />

Rückmeldungen. Das baut auf.“<br />

In seiner typisch sarkastischen und<br />

direkten Art kommt zum Abschied<br />

meist noch eines:<br />

„ Wiederschaun‘ ist rel<strong>at</strong>iv – Lebenswohl<br />

trifft es in Ihrem Fall hoffentlich<br />

besser!“<br />

law @graz<br />

34 35


(c) Thomas Siepmann / pixelio.de<br />

Rechtliches<br />

Spannendes aus den Medien<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

1. Ab sofort: Handyverbot<br />

beim Radfahren!<br />

Am 1. April 2013 tr<strong>at</strong> die 25. Novelle<br />

der StVO in Kraft - demnach<br />

ist nun das Telefonieren mit dem<br />

Handy am Ohr während des Fahrradfahrens<br />

tabu! Somit wurde eine<br />

Lücke geschlossen und es gilt nun<br />

für Autofahrer sowie für Radfahrer<br />

eine einheitliche Vorschrift die<br />

besagt, dass das Telefonieren mit<br />

Helena Niederl<br />

sudiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

-Freisprecheinrichtungen wie etwa<br />

Headsets oder Kopfhörern erlaubt<br />

sind, sofern das Gespräch und die<br />

dafür notwendige Handybedienung<br />

beim Abheben und Auflegen nicht<br />

vom Verkehrsgeschehen ablenken<br />

und ein aufmerksames Teilnehmen<br />

im Straßenverkehr garantieren bzw.<br />

sicherstellen. Wer mit Handy am<br />

Ohr beim Fahrradfahren erwischt<br />

wird, wird mit € 50,- Strafe zur Kasse<br />

gebeten. Begründet wurde die<br />

Einführung dieser einheitlichen Regelung<br />

unter anderem von der Verkehrsministerin<br />

Doris Bures damit,<br />

dass es über 7 Millionen Fahrräder<br />

in Österreich gäbe und die Zahl der<br />

Unfälle im Straßenverkehr mit eben<br />

diesen nicht unwesentlich hoch sei.<br />

Auch neu ist, dass in Zukunft Gemeinden<br />

eigene Fahrradstraßen<br />

verordnen können, welche ausschließlich<br />

der Benützung von Fahrradfahrern<br />

vorbehalten sein würden.<br />

Sofern eine Zus<strong>at</strong>ztafel nichts anderes<br />

regelt dürfen Autos nur zu- und<br />

abfahren und die Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 30 km/h; konkrete<br />

Pläne liegen in Graz noch nicht<br />

vor (ob wir das mit Graz schreiben<br />

sollten weis ich nicht). Die neuen<br />

Begegnungszonen, deren Höchstgeschwindigkeit<br />

20 km/h beträgt, dürfen<br />

alle Verkehrsteilnehmer gemeinsam<br />

benutzen und zwar am Beispiel<br />

des „Shared Space“-Modells.<br />

Radweg oder doch lieber die daneben<br />

entlangführende Straße befahren?<br />

Das kann jeder Verkehrsteilnehmer<br />

am Fahrrad künftig<br />

selbstständig entscheiden, Voraussetzung<br />

ist eine entsprechende Ausweisung<br />

des Radweges: Radwege<br />

ohne Benützungspflicht mit einem<br />

quadr<strong>at</strong>ischen Schild (weißes Rad<br />

auf blauem Grund) gekennzeichnet,<br />

Radwege mit Benützungspflicht wie<br />

bisher mit einem runden Schild.<br />

Zur Info am Rande: Anders als im<br />

übrigen Straßenverkehr gilt für Radler<br />

weiterhin der Alkohol-Grenzwert<br />

von 0,8 Promille - aber Achtung:<br />

Wer mit mehr als 0,8 Promille erwischt<br />

wird, riskiert nebst einer<br />

Strafe auch den Führerscheinentzug!<br />

2. Studenten decken<br />

Rechtsirrtümer mit<br />

Hilfe einer Non-Profit-Organis<strong>at</strong>ion<br />

auf<br />

Es gilt der Grunds<strong>at</strong>z: Im Zweifel für<br />

den Angeklagten! Rund um diesen<br />

Spruch beschäftigt sich an diversen<br />

Gerichtsfällen das „Innocence Project“<br />

in den USA, bei welchem <strong>Jus</strong>-<br />

Studenten pro bono u.a. gemeinsam<br />

mit Anwälten <strong>Jus</strong>tizirrtümer aufdecken,<br />

in dem üblicherweise DNA-<br />

Analysen als Beweismittel in Auftrag<br />

gegeben werden, die zB während eines<br />

Verfahrens nicht berücksichtigt<br />

werden konnten.<br />

Uns allen ist wohl noch der Fall<br />

Amanda Knox, die US-amerikanische<br />

Studentin die in Italien des<br />

Mordes angeklagt wurde, ein noch<br />

aktueller Begriff, da dieser Fall stark<br />

medial präsent war. Eben genau eine<br />

solche DNA-Analyse dieser Organis<strong>at</strong>ion<br />

führte zur Wende in dem<br />

Verfahren und führte schließlich zu<br />

einem (vorerst) Freispruch im Verfahren<br />

rund um die in den Medien<br />

oftmals als „Eiskalter Engel“ betitelte<br />

Amerikanerin Knox<br />

An das Projekt, das 1992 ins Leben<br />

gerufen wurde und mittlerweile<br />

schon in Großbritannien, Australien<br />

und Neuseeland tätig ist, werden<br />

jährlich tausende Fälle herangetragen;<br />

von bereits über 300 Gefängnisinsassen<br />

wurde nachträglich die<br />

Unschuld bewiesen<br />

Dieses „Innocence Project“ wird<br />

nun in Zukunft erstamls in Europa<br />

tätig sein, und zwar an der Universität<br />

Lyon in Frankreich, um dort<br />

auch Rechtsirrtümer zu überführen.<br />

Studierende werden gemeinsam mit<br />

Freiwilligen wie etwa ehemaligen<br />

Anwälten oder Polizisten in zeitaufwendigen<br />

Recherchen nebst DNA-<br />

Analysen auch erneut alte Berichte<br />

lesen und T<strong>at</strong>orte besichtigen sowie<br />

Zeugen hören.<br />

Ein mMn interessantes und spannendes<br />

Projekt, aber wäre so eine<br />

Idee auch in Österreich wünschenswert<br />

bzw. denkbar und vorallem erfolgreich,<br />

wenn ein Fall gestützt auf<br />

den neuen Beweisen einer Berufung<br />

zugeführt werden müsste? Ein Versuch<br />

müsste es wert sein - denn wie<br />

heißt es doch so schön: IN DUBIO<br />

PRO REO!<br />

Deine<br />

Helena<br />

law @graz<br />

36 37


(c) Uschi Dreiucker / pixelio.de<br />

Rechtliches<br />

(c) Uschi Dreiucker / pixelio.de<br />

Lustiges<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Teuer erkaufte Liebe<br />

Christopher Sp<strong>at</strong>h<br />

sudiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiter der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong>.<br />

Nein, es geht hier nicht, wie<br />

die Überschrift vielleicht<br />

vermuten lässt, um das<br />

älteste Gewerbe der Welt, sondern<br />

um eines der jüngsten, die Online-<br />

Partnervermittlung.<br />

Vorbei die Zeiten, in denen man seinen<br />

zukünftigen Partner beim Tanzen<br />

oder Feiern kennen gelernt h<strong>at</strong>,<br />

heute genügt ein Klick. Ein Klick,<br />

der einem teuer zu stehen kommt,<br />

glaubt man den zahlreichen Erfahrungsberichten<br />

Betroffener, die sich<br />

wie die Sachverhalte von Strafrechtsklausuren<br />

lesen.<br />

Angefangen von einer „gr<strong>at</strong>is“-Anmeldung<br />

oder einer „billigen“-Testversion,<br />

die dann plötzlich autom<strong>at</strong>isch<br />

in einen nicht mehr ganz so<br />

billigen Vertrag mündet, über ungenaue,<br />

unvollständige und falsche Inform<strong>at</strong>ionen<br />

vor Vertragsabschluss,<br />

findet man alles in den diversen<br />

Internetforen. Aber nicht genug,<br />

dass man dann in einem sündteuren<br />

Vertrag gefangen ist, auch das<br />

Service der Partneragenturen lässt<br />

zu wünschen übrig. Deren eigentliche<br />

Aufgabe wäre es ja die passenden<br />

Kandid<strong>at</strong>en für Sie oder Ihn<br />

auszuwählen. So wird zum Beispiel<br />

einem Landwirt und zweifachen<br />

V<strong>at</strong>er eine Dame aus urbanem Umfeld<br />

vorgeschlagen, die keine Kinder<br />

möchte. Nebenbei heben bei den<br />

meisten weitergeleiteten Nummern<br />

die Damen oder Herren nicht ab,<br />

oder haben kein Interesse, beklagen<br />

sich viele getäuschte Kunden. Wenn<br />

man dann schlussendlich kündigen<br />

möchte, kommen häufig die nächsten<br />

Horrorszenarien auf einen zu:<br />

Manch einem wurde eine Vermittlungsgebühr<br />

von mehreren tausend<br />

Euro vorgeschrieben, selbst wenn<br />

man nicht erfolgreich vermittelt<br />

wurde. In anderen Fällen behauptete<br />

die Agentur, dass sie, trotz des<br />

eingeschriebenen Briefes, die Kündigung<br />

nicht erhalten hätte, oder<br />

diese, trotz angegebener Kundennummer,<br />

nicht identifizieren könne.<br />

Es bleibt n<strong>at</strong>ürlich zu sagen, dass<br />

nicht alle Agenturen mit solchen<br />

Methoden arbeiten.<br />

Die Arbeiterkammer h<strong>at</strong> sich nun<br />

diesem Problem angenommen und<br />

bietet Betroffenen Hilfe. Grundsätzlich<br />

empfehlen Experten der AK,<br />

was für uns Juristen klar sein sollte,<br />

sich den Vertrag genau durchzulesen<br />

und auf Rücktrittsmöglichkeiten<br />

beziehungsweise Gebühren zu überprüfen.<br />

Übrigends: Frauen zahlen<br />

bei den meisten Partnervermittlungsagenturen<br />

weniger, was eine<br />

Verletzung des Gleichbehandlungsgebots<br />

darstellt. Auch hier h<strong>at</strong> die<br />

AK Beschwerde eingelegt.<br />

Um auf Nummer sicher zu gehen,<br />

empfehle ich allerdings<br />

all jenen, die ihren Traumpartner<br />

noch nicht gefunden haben:<br />

Probierts‘ mal wieder auf die<br />

altmodische Art, die nächste<br />

Law&Order Party kommt bestimmt!<br />

;)<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Was ist noch<br />

mal genau ein<br />

.... ?<br />

Immer wieder tauchen in Gesetzen<br />

Begriffe oder Definitionen auf die<br />

einem normalen Otto-Normalverbraucher<br />

nicht geläufig sind. Dies<br />

führt häufig zu Verwirrungen. Aus<br />

diesem Grund gibt es Legaldefinitionen,<br />

welche auf verständliche und<br />

einfache Weise die Definition eines<br />

Rechtsbegriffs erklären sollen. Dabei<br />

legt der Gesetzgeber selbst fest, wie<br />

ein Rechtsbegriff zu verstehen ist.<br />

Was in manchen Fällen unerlässlich<br />

ist, kann in anderen zur allgemeinen<br />

Erheiterung führen. Hier ein paar<br />

Beispiele, welche auf beeindruckende<br />

Weise unseren Horizont erweitern...<br />

Margarine ist Margarine im Sinne<br />

des Margarinegesetzes.<br />

Tina Vollmann<br />

studiert Rechtswissenschaften und ist<br />

Mitarbeiterin der <strong>FV</strong>-<strong>Jus</strong><br />

Gewürzmischungen sind Mischungen<br />

die ausschließlich aus Gewürzen<br />

bestehen.<br />

Ein Landesgericht erklärte in einer<br />

Urteilsverkündung den Unterschied<br />

von Kunststofffenstern gegenüber<br />

Holzfenstern so: ,, Kunststofffenster<br />

haben zahlreiche Vorteile, vor allem<br />

im Bezug auf Pflege und Wartung –<br />

Holz h<strong>at</strong> hingegen den Vorteil nicht<br />

aus Kunststoff zu sein.“<br />

Das Landesgericht<br />

beschloss:<br />

„ An sich nicht<br />

erst<strong>at</strong>tbare Kosten<br />

des arbeitsgerichtlichen<br />

Verfahren erster Instanz sind insoweit<br />

erst<strong>at</strong>tbar, als durch sie erst<strong>at</strong>tbare<br />

Kosten erspart bleiben.“<br />

Definition der deutschen Bundespost:<br />

„ Der Wertsack ist ein Beutel,<br />

der auf Grund seiner Verwendung<br />

nicht Wertbeutel sondern Wertsack<br />

genannt wird, weil ein Inhalt aus<br />

mehreren Wertbeuteln besteht, die<br />

in den Wertsack nicht gebeutelt,<br />

sondern versackt werden.“ Klingt<br />

doch ganz logisch oder ? ;)<br />

Hier noch ein paar skurrile Entscheidungen<br />

aus aller Welt.<br />

Michigan<br />

Ein Ehemann darf seine Frau auf<br />

keinen Fall an einem Sonntag küssen.<br />

Sollte er trotzdem dabei beobachtet<br />

werden, kann das Bezirksgericht<br />

ihn dazu verpflichten, dass er<br />

im kommenden Kalenderjahr jeden<br />

Sonntag gemeinnützige Arbeit leisten<br />

muss.<br />

Florida<br />

In Inglis wurde 2002 ein Erlass veröffentlicht,<br />

der allen s<strong>at</strong>anischen<br />

und dämonischen Kräften befiehlt,<br />

ihre Aktivitäten einzustellen und die<br />

Stadt zu verlassen.<br />

Virginia<br />

In Richmond gilt selbst der Wurf<br />

einer Münze, mit welcher ausgelost<br />

werden soll, wer die Restaurantrechnung<br />

bezahlt, als illegales Glücksspiel<br />

und ist daher verboten.<br />

Hongkong<br />

Hier dürfen Lehrkräfte ihren geschwätzigen<br />

Schülern den Mund<br />

mit Pflaster zukleben, um sie zum<br />

Schweigen zu bringen.<br />

Indonesien<br />

Wer hier als Frau der Armee beitreten<br />

möchte muss sich vorher einem<br />

Jungfräulichkeitstest unterziehen.<br />

Uruguay<br />

Hier legalisiert ein Gesetz Duelle sofern<br />

beide Teilnehmer Blutspender<br />

sind.<br />

Deutschland<br />

Nach dem Abkoten eines Hundes<br />

bleit der Kothaufen grundsätzlich<br />

eine selbstständige bewegliche Sache,<br />

er wird nicht durch Verbindung<br />

oder Vermischung untrennbarer Bestandteil<br />

des Wiesengrundstücks.<br />

Der Eigentümer des Wiesengrundstücks<br />

erwirbt somit nicht autom<strong>at</strong>isch<br />

Eigentum am Hundekot.<br />

(Fallbeispiel der deutschen Verwaltungspraxis)<br />

Besteht ein Personalr<strong>at</strong> aus einer<br />

Person, erübrigt sich die Trennung<br />

nach Geschlechtern ... (Inform<strong>at</strong>ionsschrift<br />

des deutschen Lehrerverbandes<br />

Hessen)<br />

Quelle: Buch: Nackt duschen verbohrten<br />

von Dr.Roman Leuthner<br />

law @graz<br />

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(c) BirgitH / pixelio.de<br />

Best of Books<br />

Best of Books<br />

Bettina Perthold-Stoitzner: Hochschulrecht im Strukturwandel, Manz Verlag 2012, 296 Seiten,<br />

74,- Euro<br />

Johannes Heinrich: Österreichisches Steuerrecht 2013, Verlag Österreich 2013, 421 Seiten, 44,-<br />

Euro<br />

L A W @ G R A Z I n f o b o x<br />

Mag. Manuel P. Neubauer<br />

studiert Doktor<strong>at</strong> Rechtswissenschaften<br />

und ist Vorsitzender der Studienvertretung<br />

Doktor<strong>at</strong>-ReWi. Des<br />

Weiteren ist er wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Österreichisches,<br />

Europäisches und Vergleichendes<br />

Öffentliches Recht, Politikwissenschaft<br />

und Verwaltungslehre.<br />

Mag. Stefan Krenn<br />

studiert Doktor<strong>at</strong> Rechtswissenschaften<br />

und ist Universitätsassistent am<br />

Institut für Europarecht.<br />

law @graz<br />

Es gibt wenige juristische Randthemen, die so viele Universitätsprofessorinnen und<br />

Universitätsprofessoren aus allen juristischen Fachbereichen in der Vergangenheit<br />

so beschäftigt haben, wie das Universitätsrecht. Dieser die Wissenschaft in ihrer<br />

institutionellen Ausprägung regelnde und das alltägliche Leben der Wissenschafterinnen<br />

und Wissenschafter so unmittelbar beeinflussende Rechtsbereich h<strong>at</strong> jedoch in den vergangenen<br />

20 Jahren eine ungeahnte Diversifk<strong>at</strong>ion erfahren. Neben die traditionellen<br />

Universitäten tr<strong>at</strong>en Fachhochschulen, Pädagogische Hochschulen, Priv<strong>at</strong>universitäten<br />

und Sonderformen wie das ISTA und die Donau-Universität Krems. Das Universitätsgesetz<br />

2002 veränderte die öffentlichen Universitäten stärker, als jede andere Neuordnung<br />

der vergangenen 150 Jahre.<br />

Die Autorin unternimmt es in ihrer Habilit<strong>at</strong>ionsschrift jedoch als Erste,<br />

das Recht dieses breiten postsekundären Bildungsbereiches in system<strong>at</strong>ischer<br />

Weise zu durchdringen und die Wesensmerkmale des österreichischen Hochschulrechts<br />

aufzuzeigen. Das Buch sticht heraus aus den (Praxis-)Kommentaren,<br />

Handbüchern und Bearbeitungen von Spezial- und Teilfragen, die die<br />

hochschulrechtliche Publik<strong>at</strong>ionslandschaft der vergangenen Jahre prägten.<br />

Nach einer Aufarbeitung der Entwicklung werden organis<strong>at</strong>ionsrechtliche und<br />

studienrechtliche Fragen eingehend behandelt. Auch wenn der Schwerpunkt<br />

auf universitätsrechtlichen Aspekten liegt, so erfolgt doch gekonnt eine Verschränkung<br />

der Aufarbeitung der unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen<br />

der einzelnen Erscheinungsformen des tertiären Bildungssektors. Eine verfassungsrechtliche<br />

Betrachtung dieser institutionellen Diversifik<strong>at</strong>ion und ihrer<br />

grundrechtlichen Garantien bildet den dritten Teil des gelungenen Werkes.<br />

Ohne Zweifel ein Meilenstein des Hochschulrechts! (MPN)<br />

Peter Bydlinski: Bürgerliches Recht. Band I – Allgemeiner Teil,<br />

6.Auflage, Verlag Österreich 2013, 314 Seiten, 32,- Euro<br />

In bereits sechster Auflage erscheint dieses Standard-Werk<br />

des Grazer Zivilrechts-Professors Peter<br />

Bydlinski. Es ist das Einstiegswerk in die bekannte<br />

„Springer-Reihe“ des Bürgerlichen Rechts, die auch<br />

in der neuen Heim<strong>at</strong> des Verlags Österreich das Fundament<br />

des zivilrechtlichen Studiums zahlreicher Studierender<br />

bildet.<br />

Das bewährte Lehrbuch gibt einen klaren Überblick<br />

über die System<strong>at</strong>ik und die allgemeinen Grundlagen<br />

des Zivilrechts einschließlich seiner europarechtlichen<br />

Bezüge. Eine geschliffene Feder sorgt für eine studierendenfreundliche<br />

Leichtigkeit des Buches, ohne dabei<br />

das Ziel der fundierten Prüfungsvorbereitung aus den Augen zu verlieren.<br />

(MPN)<br />

Das Steuerrecht zählt nun mal zu jenen Rechtsbereichen, in denen sich im Detail mit<br />

großer Regelmäßigkeit etwas ändert und folglich bei der Studienliter<strong>at</strong>ur für die Vorbereitung<br />

auf die Fachprüfung Finanzrecht die Aktualität eine nicht zu unterschätzende<br />

Rolle spielt. Daher ist es sehr erfreulich, dass das über viele Jahre sehr erfolgreiche<br />

und beliebte Lehrbuch von Tina Ehrke-Rabl und Johannes Heinrich „Basiswissen<br />

Steuerrecht“ nun eine starke und überzeugende Weiterführung im Verlag Österreich<br />

erfährt. Das vorliegende Lehrbuch von Johannes Heinrich präsentiert sich inhaltlich<br />

etwas ausgebaut, aber besticht durch seine klare Sprache und die richtige Dosierung<br />

der Faktentiefe. Neben der system<strong>at</strong>ischen Darstellung des Steuerrechts (Finanzverfassungsrecht,<br />

Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Intern<strong>at</strong>ionales Steuerrecht, Ums<strong>at</strong>zsteuer,<br />

Verkehrsteuern und Abgabenverfahrensrecht) wartet das Buch mit zahlreichen<br />

Beispielen, Hinweisen und Kontrollfragen (nun auch inkl. Lösungen!) zum<br />

besseren Verständnis, aber n<strong>at</strong>ürlich auch zur guten Vorbereitung auf die Fachprüfung<br />

Finanzrecht auf. Nicht nur in Graz sehr empfehlenswert!! (MPN)<br />

Franz Mittendorfer (Hrsg): Unternehmenskauf in der Praxis, Verlag Österreich 2012, 429 Seiten,<br />

72,- Euro<br />

Das Handbuch „Unternehmenskauf in der Praxis“ behandelt die umfangreiche<br />

Welt der M&A-Transaktionen und namhafte Experten aus der Rechtsund<br />

Wirtschaftsber<strong>at</strong>ung arbeiten das Rechtsgebiet system<strong>at</strong>isch auf.<br />

Gut gelungen ist die Einbettung des Unternehmenskaufs in die verschiedenen<br />

Rechtsgebiete. So werden das Zusammenschlussverfahren ebenso dargestellt wie die<br />

Rechtsfolgen eines dem österreichischen Recht an sich fremden Letter of Intend<br />

oder – für Studierende der Rechtswissenschaft meist fremd – ein rechtlicher Vorgang<br />

in seinen wirtschaftlichen Kontext gestellt. Letzteres zeigt sich vor allem in den<br />

Kapiteln zur Kaufpreisbemessung oder den steuer(recht)lichen Implik<strong>at</strong>ionen einer<br />

M&A-Transaktion. Die Autoren verstehen es dabei, die während dieses Prozesses<br />

auftretenden Rechtsfragen und Fallstricke gekonnt aufzuzeigen und zu analysieren.<br />

Dies wird durch Begriffsdefinitionen und Mustervertragsklauseln (auf Deutsch und<br />

Englisch) noch ergänzt.<br />

Das Handbuch beleuchtet den Unternehmenskauf aus Sicht der österreichischen<br />

Rechtslage, wobei auf die einschlägigen europarechtlichen Normen aber ebenso wie auf die Wurzeln der M&A-<br />

Transaktionen im angloamerikanischen Rechtstraum eingegangen wird. So wird ein Gefühl dafür vermittelt, wie<br />

intern<strong>at</strong>ional und interdisziplinär das Thema Unternehmenskauf eigentlich ist.<br />

Abschließend bleibt festzuhalten, dass sich das Handbuch „Unternehmenskauf in der Praxis“ für das Studium sehr<br />

gut eignet, da die Autoren ein umfassendes Rechtsgebiet system<strong>at</strong>isch darzustellen vermögen und es Studierenden<br />

so ermöglicht wird, sich bereits im Rahmen ihrer Ausbildung mit dem Ablauf und den Fragestellungen einer<br />

M&A-Transaktion vertraut zu machen. (Stefan Krenn)<br />

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(c) Uschi Dreiucker / pixelio.de<br />

WWW.SPRINGFESTIVAL.AT<br />

DESIGN ENGARDE.NET<br />

Springfestival 2013<br />

Vom 29. <strong>Mai</strong> bis 2. Juni wird das Springfestival wieder seinen inspirierenden Mix aus Musik, Technologie und<br />

Kunst präsentieren. Bereits zum 13. Mal finden sich wegweisende Live-Acts und DJs, Visionäre, kre<strong>at</strong>ive Geister<br />

und stilprägende Künstler des digitalen Zeitalters in Graz ein.
<br />

Vier Tage lang werden die Clubs von Graz bespielt und dem Spring Publikum ein feines Line-Up geboten. Aber<br />

nicht nur zum Tanzen ladet das Springfestival ein, sondern auch zur Diskussion und Reflexion. Zum dritten Mal<br />

finden die Springsessions, eine Präsent<strong>at</strong>ionsreihe im Bereich elektronischer Kunst, Technologie und Design st<strong>at</strong>t.<br />

Daneben wird es bei der Red Bull Music Academy Talks von und über Musikschaffende geben und vieles mehr.<br />

So viel lässt sich über die bestätigten Acts sagen: Musikbegeisterte und Tanzwütige werden in diesen vier Tagen mit<br />

Sicherheit aus ihrer Frühjahrsmüdigkeit geholt und in Sommerlaune versetzt.<br />

Springfestival Lineup
Gilles Peterson Solo Piano II Live Mark Ronson + Riton B2B Sbtrkt Crookers Rangleklods<br />

Live Carl Craig Joy Orbison Francesco Tristano + Aufgang Live Appar<strong>at</strong> Live Extrawelt Live Chaim Gilles<br />

Peterson HVOB Live Light Asylum Live DJ Hell Planningtorock Live Zombie N<strong>at</strong>ion Live Tosca Live Mykki<br />

Blanco Live Sóley Live M.A.N.D.Y. Kollektiv Turmstrasse Marek Hemmann <strong>Jus</strong>tin Martin Jackmaster<br />

Friction Rockwell Karotte Detroit Swindle Live Mouse On Mars Live Claptone Drop The Lime Koenigleopold<br />

Live Adam Port Monkey Safari Boris Dlugosch George Fitzgerald Mixhell Live Oneman Daniel<br />

Bortz KiNK Live Monkey Maffia Sluts & Strings & 909 Live Gramme Live Alix Perez Icicle A.G. Trio Live<br />

Rodney Hunter Chopstick & Johnjon Binder&Krieglstein Live Douglas Greed fe<strong>at</strong>. Nagler & Kuss Live Die<br />

Vögel Live Spectrasoul Technim<strong>at</strong>ic Wolfram Till Von Sein SP:MC MC Linguistics MC Zero Cash Captain<br />

Capa Rampue Fu** Art, Let›s Dance<br />

Die ÖH Graz und das Springfestival bieten speziell für euch einen vergünstigten 4-DAY Springfestival Pass an.<br />

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Mehr Infos zum Festival gibt’s hier: www.springfestival.<strong>at</strong><br />

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Für die Bindung stehen dir - je nach beabsichtigtem Verwendungszweck -<br />

unterschiedliche Bindearten und viele Einbandfarben zur Auswahl.<br />

Spiralbindung<br />

Thermobindung<br />

Diplomarbeitenbindung (Hardcover)<br />

Softcover (Hotmelt-Klebebindung)<br />

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www.oeh-servicecenter.<strong>at</strong><br />

ÖH-ServiceCenter<br />

Schubertstraße 6a<br />

8010 Graz

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