HaltestellenGeschichte(n) Belsenplatz - Rheinbahn
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<strong>HaltestellenGeschichte</strong>(n)<br />
Florence-Nightingale-Krankenhaus<br />
Auf dem großen Gelände des<br />
Diakoniewerkes in Kaiserswerth<br />
befindet sich das moderne Krankenhaus<br />
mit Unfall-Ambulanz,<br />
das 1836 von dem früheren<br />
protestantischen Pfarrer in Kaiserswerth,<br />
Theodor Fliedner, als<br />
Diakonissenanstalt ins Leben<br />
gerufen wurde.<br />
Theodor Fliedner gründet 1826 die interkonfessionale<br />
Rheinisch-Westfälische<br />
Gefängnisgesellschaft, lernt auf Reisen die<br />
neuen Nöte, bedingt durch die technische<br />
Entwicklung der Zeit kennen und hilft<br />
Strafgefangenen nach deren Entlassung.<br />
Die Diakonissenanstalt diente dazu, evangelische<br />
Frauen auszubilden und – ganz<br />
neu – sie als „Entwicklungshelferinnen“<br />
in andere Gemeinden zu senden.<br />
Sie wurden Kinderschwestern, Fürsorgerinnen,<br />
Armen- und Krankenpflegerinnen.<br />
Hier gab es für unverheiratete Frauen der<br />
bürgerlichen Schichten eine Möglichkeit<br />
zur Ausbildung und Berufsausübung.<br />
Fliedner nahm sich neben Armen und<br />
Kranken insbesondere der in Fabriken<br />
arbeitenden Jugendlichen und Kinder<br />
an. Am Kaiserswerther Markt kaufte er<br />
mit der Zeit mehrere Häuser und richtete<br />
hier 1849 die „Heilanstalt für weibliche<br />
Gemütskranke“ ein. Diese Anstalt war<br />
gleichzeitig eine Ausbildungsstätte für<br />
Pflegerinnen und galt in damaliger Zeit<br />
als therapeutisch sehr fortschrittlich.<br />
Florence Nightingale (1820 – 1910)<br />
kam 1850 auf Umwegen gegen den<br />
Widerstand ihrer Familie für anfangs zwei<br />
Wochen zur „Ausbildung“ von England<br />
nach Kaiserswerth. Schon mit 17 Jahren<br />
schrieb sie in ihr Tagebuch: „Gott hat zu<br />
mir gesprochen und mich in seine Dienste<br />
berufen.“ Sie wollte die Krankenpflege erlernen,<br />
etwas völlig anderes also, als ihre<br />
wohlhabende Familie für sie vorgesehen<br />
hatte.<br />
1851 nahm sie fast drei Monate lang<br />
an einem Krankenpflegekurs teil. Ihre<br />
hingebungsvolle Pflege von Verletzten<br />
in englischen Kriegs-Lazaretten und ihre<br />
Denkschrift über alle ihre pflegerischen<br />
Erfahrungen machten sie weit über England<br />
und Deutschland hinaus bekannt. Ein<br />
guter Grund, dem Krankenhaus den Namen<br />
der ehemaligen „Auszubildenden“<br />
zu verleihen, obschon sie nur wenige<br />
Wochen in Kaiserswerth war.<br />
Bei Fliedners Tod 1864 arbeiteten auf<br />
über 100 Arbeitsfeldern im In- und Ausland<br />
bereits mehr als 400 Kaiserswerther<br />
Diakonissen.<br />
Bild oben links: Florence Nightingale (Mitte)<br />
Bild unten rechts: Diakonissenanstalt<br />
(Stadtarchiv Düsseldorf)<br />
Diese und 29 weitere Geschichten sind jetzt als Buch im Handel erhältlich:<br />
Thomas Bernhardt, <strong>HaltestellenGeschichte</strong>(n), Droste Verlag, Düsseldorf, ISB-Nummer: 978-3-7700-1279-4.<br />
Geschichts-Werkstatt<br />
Düsseldorf E.V.<br />
Ein Gemeinschaftsprojekt der Geschichts-Werkstatt Düsseldorf und der <strong>Rheinbahn</strong>;<br />
Kontakt: Thomas Bernhardt, Tel. 0211.363929 ; www.geschichtswerkstatt-duesseldorf.de