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Energie-Beratungsbericht zur Vor-Ort-Beratung - Envisys

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<strong>Energie</strong>-<strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Vor</strong>-<strong>Ort</strong>-<strong>Beratung</strong><br />

gemäß der Richtlinie über die Förderung der <strong>Beratung</strong> <strong>zur</strong> sparsamen und rationellen<br />

<strong>Energie</strong>verwendung in Wohngebäuden vor <strong>Ort</strong> - <strong>Vor</strong>-<strong>Ort</strong>-<strong>Beratung</strong> - des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie vom 10. September 2009<br />

Objekt Musterhaus<br />

Musterstraße 1<br />

99425 Weimar<br />

Aktenzeichen: KfW V7.0<br />

Auftraggeber Mustermann<br />

99425 Weimar<br />

Musterstraße 1<br />

Berater Angela Schöffel<br />

ENVISYS GmbH & Co. KG<br />

Graben 1<br />

99423 Weimar<br />

nur gültig mit Unterschrift<br />

99423 Weimar, 3.5.2012<br />

verwendete Software: EVEBI Version 7.50 der Firma ENVISYS GmbH & Co. KG<br />

Berechnung nach: DIN V 18599


Musterhaus Mustermann 2<br />

Inhalt<br />

1 <strong>Vor</strong>bemerkungen 5<br />

2 Zusammenfassung 6<br />

2.1 Gesetze und Normen 6<br />

2.2 Zusammenfassende Erläuterungen 7<br />

2.3 Übersicht aller Maßnahmen und Maßnahmenpakete (<strong>Energie</strong>sparvarianten) 9<br />

2.4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 10<br />

2.5 <strong>Vor</strong>teile der energetischen Sanierung 11<br />

2.6 <strong>Energie</strong>- und Schadstoffeinsparungen 11<br />

2.6.1 Reduktion der Transmissionswärmeverluste 12<br />

2.6.2 Reduktion des Endenergiebedarfs (Brennstoffbedarf) 13<br />

2.6.3 Reduktion des Primärenergiebedarfs (ökologische Bewertung) 14<br />

2.6.4 Reduktion der Schadstoffemissionen 15<br />

3 Bestandsaufnahme 16<br />

3.1 Gebäudedaten 16<br />

3.2 Gebäudeansichten 16<br />

3.3 Umgebung des Gebäudes 17<br />

3.4 Nutzerverhalten 18<br />

3.5 Baulicher Zustand und Angaben <strong>zur</strong> Gebäudehülle 18<br />

3.6 Wärmetechnische Einstufung der Gebäudehülle 19<br />

3.7 Beschreibung und Bewertung der Lüftung 20<br />

3.8 Beschreibung und Bewertung der Heizungsanlage 20<br />

3.9 Beschreibung und Bewertung der Trinkwarmwasserversorgung 21<br />

4 Gebäudeanalyse 22<br />

4.1 <strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes 22<br />

4.2 <strong>Energie</strong>verbrauch der letzten Jahre 24<br />

4.3 Energetische Einstufung des Gebäudes 25<br />

5 Beschreibung der <strong>Energie</strong>sparvarianten 26<br />

5.1 Hinweise <strong>zur</strong> Sanierung 27<br />

5.2 Beschreibung der Maßnahmen 28<br />

5.2.1 Kellerdecke, unterseitig dämmen 28<br />

5.2.2 Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 29<br />

5.2.3 Kellerinnenwand dämmen 30<br />

5.2.4 Neuaufbau von: Dachschräge S 31<br />

5.2.5 Neuaufbau von: Dachschräge N 32<br />

5.2.6 Fensteraustausch, Passivhausqualität 33<br />

5.2.7 Fensteraustausch, Dachfenster, Passivhausqualität 34<br />

5.2.8 Wärmepumpe Luft/Wasser 35<br />

5.2.9 Pelletkessel 36<br />

5.2.10Elektro-Heizstab (bei Wärmepumpe Luft/ Wasser) 36<br />

5.2.11Heizleitungen alle dämmen 37<br />

5.2.12Elektronisch geregelte Heizungspumpe 37<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 3<br />

5.2.13Regelung Heizung Wärmepumpe 38<br />

5.2.14Regelung Heizung Pellet 39<br />

5.2.15Hocheffiziente Lüftungsanlage mit WRG 40<br />

5.2.16direktbeheizter TWW-Speicher 41<br />

5.2.17Brauchwasser-Solarkollektor 42<br />

5.2.18TWW-Solarspeicher mittel - (500 l) 43<br />

5.2.19Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal 43<br />

5.2.20Drempelräume und Spitzboden hinzufügen 44<br />

5.2.21Pufferspeicher - (1000l) 46<br />

5.3 Variante: Gebäudehülle Keller 47<br />

5.3.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 47<br />

5.3.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle Keller 48<br />

5.4 Variante: Gebäudehülle Außenwände 49<br />

5.4.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 49<br />

5.4.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle Außenwände 51<br />

5.5 Variante: Gebäudehülle Dach 52<br />

5.5.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 52<br />

5.5.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle Dach 53<br />

5.6 Variante: Gebäudehülle gesamt 54<br />

5.6.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 54<br />

5.6.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle gesamt 55<br />

5.7 Variante: Anlage Wärmepumpe 56<br />

5.7.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 56<br />

5.7.2 Maßnahmen der Variante: Anlage Wärmepumpe 57<br />

5.8 Variante: Anlage Pelletkessel 58<br />

5.8.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 58<br />

5.8.2 Maßnahmen der Variante: Anlage Pelletkessel 59<br />

5.9 Variante: Komplettsanierung 60<br />

5.9.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 60<br />

5.9.2 Maßnahmen der Variante: Komplettsanierung 61<br />

5.10 Wirtschaftlichkeit der <strong>Energie</strong>sparvarianten 62<br />

6 Strombedarf und Stromeinsatz im Gebäude 65<br />

1 Anhang: Ergänzende Angaben 69<br />

1.1 Empfehlungen zum <strong>Energie</strong>sparen und gesunden Wohnen 69<br />

1.1.1 Anmerkungen <strong>zur</strong> Behaglichkeit 69<br />

1.1.2 Allgemeine <strong>Energie</strong>spartipps 69<br />

1.1.3 Hinweise <strong>zur</strong> Luftfeuchte 69<br />

1.1.4 Hinweise zum richtigen Lüften 70<br />

1.1.5 Hinweise zum Stromsparen 71<br />

1.1.6 Heizungsmodernisierung 72<br />

1.1.7 Thermische Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasser-Bereitung 73<br />

1.1.8 Regenwassernutzung 73<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 4<br />

1.1.9 Photovoltaik-Anlage 73<br />

1.1.10Allgemeine Anmerkungen zu Wärmedämmverbund-System (WDVS) 74<br />

1.2 Erläuterungen zu Wärmebrücken 75<br />

1.3 Entsorgungskonzept 76<br />

1.4 Bewertungsschemata 76<br />

1.5 Förderungen 77<br />

1.6 Internetadressen 77<br />

1.7 Glossar 78<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 5<br />

1 <strong>Vor</strong>bemerkungen<br />

Der vorliegende <strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> hat die Aufgabe, auf der Grundlager einer möglichst genauen Ist-<br />

Analyse des betrachteten Gebäudes <strong>Vor</strong>schläge für energetische Sanierungsvarianten zu erstellen. Ziel<br />

dabei ist die Empfehlung von Sanierungsvarianten, die ein Optimum an Umweltverträglichkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit ermöglichen.<br />

Bei der Auswahl der Sanierungsvarianten wird deren Förderfähigkeit durch das Bundesförderprogramm<br />

der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) berücksichtigt. Die entsprechenden Nachweise zum Erreichen<br />

der Förderung werden im Rahmen dieses Berichtes nicht erstellt, können aber in einer zusätzlichen<br />

Fördermittelberatung in Anspruch genommen werden.<br />

Der Bericht ist nach <strong>Vor</strong>gabe der BAFA - Richtlinien (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhr) einer <strong>Vor</strong>-<br />

<strong>Ort</strong>-<strong>Beratung</strong> verfasst.<br />

Folgende Sanierungsvarianten - <strong>Energie</strong>sparvarianten wurden untersucht:<br />

- Variante 1: Gebäudehülle Keller<br />

- Variante 2: Gebäudehülle Außenwände<br />

- Variante 3: Gebäudehülle Dach<br />

- Variante 4: Gebäudehülle gesamt<br />

- Variante 5: Anlage Wärmepumpe<br />

- Variante 6: Anlage Pelletkessel<br />

- Variante 7: Komplettsanierung<br />

Hinweise<br />

- Dieser <strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> wurde nach bestem Wissen auf Grundlage der verfügbaren Daten erstellt.<br />

Irrtümer sind vorbehalten.<br />

- Die Berechnungen <strong>zur</strong> <strong>Energie</strong>einsparung beruhen auf der Gebäudeanalyse, dem energierelevanten<br />

Verhalten der Bewohner (Nutzerverhalten) sowie dem Klima am Standort. Hierbei handelt es sich um<br />

theoretische <strong>Energie</strong>bilanzen, da nicht alle Parameter eindeutig erfasst werden können. Die Annahmen<br />

wurden mit Sorgfalt getroffen und wurden anhand der bekannten <strong>Energie</strong>verbrauchswerte des<br />

jetzigen Gebäudezustands kritisch geprüft. Dennoch sind die berechneten <strong>Energie</strong>einsparungen nur<br />

Näherungen.<br />

- Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung beruht auf den Annahmen zu den Investitionskosten, <strong>zur</strong><br />

<strong>Energie</strong>einsparung, zu den Zinsen und <strong>zur</strong> prognostizierten Preisentwicklung der verwendeten<br />

<strong>Energie</strong>träger. Teilweise wurden auch Förderungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau mit<br />

einbezogen. Auch hier handelt es sich um Näherungen und insbesondere bei den Investitionskosten<br />

um Schätzwerte. Bei Investitionen sollten Sie immer mehrere Angebote für die geplanten Sanierungsmaßnahmen<br />

einholen.<br />

- Der <strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> ist kein Eratz für eine Ausführungsplanung. Die Durchführung und der Erfolg<br />

einzelner Maßnahmen bleiben in der Verantwortung des Gebäudeeigentümers.<br />

- Der <strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> ist urheberrechtlich geschützt und alle Rechte bleiben dem Unterzeichner<br />

vorbehalten. Der <strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> ist nur für den Auftraggeber und nur für den angegebenen Zweck<br />

bestimmt.<br />

- Eine Vervielfältigung oder Verwertung durch Dritte ist nur mit der schriftlichen Genehmigung des<br />

Verfassers gestattet.<br />

- Eine Rechtsverbindlichkeit folgt aus unserer Stellungnahme nicht. Sofern im Falle entgeltlicher<br />

<strong>Beratung</strong>en Ersatzansprüche behauptet werden, beschränkt sich der Einsatz bei jeder Form der<br />

Fahrlässigkeit auf das gezahlte Honorar.<br />

- Der <strong><strong>Beratung</strong>sbericht</strong> wurde dem Auftraggeber in einem Exemplar überreicht.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 6<br />

2 Zusammenfassung<br />

2.1 Gesetze und Normen<br />

Notwendigkeit zum <strong>Energie</strong>sparen<br />

Um Gebäude entsprechend ihrer Bestimmung nutzen zu können, wird <strong>Energie</strong> eingesetzt. Im<br />

Wohngebäudebereich betrifft das vor allem <strong>Energie</strong> zum Heizen, Lüften, Bereitstellen von Trinkwarmwasser<br />

und ggf. zum Kühlen.<br />

Der Gebäudesektor ist dabei der größte <strong>Energie</strong>verbraucher in Deutschland. Das produziert Schadstoffemissionen<br />

in großer Menge. Die Schadstoffemissionen Kohlendioxid (CO 2 ) und Stickstoffoxyd (NO x )<br />

verursachen eine starke Umweltverschmutzung. So ist CO 2 zu 50 % an der globalen Erwärmung<br />

beteiligt, NO x verursacht die Versäuerung von Böden und Gewässern.<br />

Der hohe <strong>Energie</strong>bedarf in Gebäuden und der fortschreitende Klimawandel hat den Gesetzgeber dazu<br />

bewogen, 1976 das <strong>Energie</strong>einspargesetz (EnEG) und in der Folge Wärmeschutzverordnungen bzw.<br />

<strong>Energie</strong>einsparverordnungen zu erlassen. Derzeit gilt die <strong>Energie</strong>einsparverordnung ENEV 2009 in<br />

Verbindung mit dem Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Wärmegesetz (EEWärmeG).<br />

Damit soll vor allem der CO 2 -Ausstoß minimiert werden. Eine kurzfristige Verringerung des <strong>Energie</strong>verbrauchs<br />

ist dringend notwendig. Das schafft ein besseres Wohnumfeld, bessere Lebensräume für<br />

morgen, schont die Ressourcen, verursacht eine geringere Luftverschmutzung und spart Kosten.<br />

<strong>Energie</strong>einsparverordnung EnEV<br />

Ein wesentliches Ziel dieser Verordnung ist, den <strong>Energie</strong>verbrauch von Neu- und Altbauten zu<br />

reduzieren. Die EnEV stellt dazu Anforderungen an den Wärmeschutz, an heizungs- und kältetechnische<br />

Anlagen, an Trinkwarmwasseranlagen und an den nicht erneuerbaren Anteil des Primärenergiebedarfs<br />

von Gebäuden.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen den <strong>Energie</strong>bedarf in einem Gebäude:<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 7<br />

Endenergiebedarf<br />

Die Endenergie ist die berechnete <strong>Energie</strong>menge, die benötigt wird, um das Gebäude entsprechend<br />

seiner Bestimmung nutzen zu können (Heizen, Lüften, Bereitstellung von Trinkwarmwasser, ggf.<br />

Kühlung). Der Endenergieverbrauch entspricht der eingekauften <strong>Energie</strong> des Gebäudenutzers.<br />

Primärenergiebedarf<br />

Beim Primärenergiebedarf wird zusätzlich zum Endenergiebedarf die Gewinnung und Bereitstellung der<br />

verwendeten <strong>Energie</strong>träger berücksichtigt. Damit ist der Primärenergiebedarf eines Gebäudes auch<br />

ganz wesentlich vom eingesetzten <strong>Energie</strong>träger abhängig. Während z.B. der nicht erneuerbare Anteil<br />

des Primärenergieinhalts von Holz oder Holzpellets weniger als ein Fünftel des Primärenergieinhalts von<br />

Heizöl oder Erdgas beträgt, liegt der Primärenergieinhalt von Strom beim 2,6-fachen (der Bezug von<br />

Öko-Strom wird hier nicht berücksichtigt).<br />

Wesentliche Nachrüstpflichten für den Gebäudebestand im Rahmen der EnEV:<br />

Hinweis: Bei Wohngebäuden mit bis zu 2 Wohnungen, von denen eine der Eigentümer selbst bewohnt,<br />

gelten die Nachrüstpflichten nur bei Eigentümerwechsel.<br />

- Heizkessel, die mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen beschickt werden, keine Niedertemperatur<br />

oder Brennwertkessel sind und vor dem 01.10.1978 eingebaut oder aufgestellt worden<br />

sind, dürfen nicht mehr betrieben werden.<br />

- Neue Heizungen, die in ein bestehendes Gebäude eingebaut werden, müssen die Bestimmungen<br />

der EU-Heizkesselrichtlinie erfüllen.<br />

- Alle zugänglichen ungedämmten Wärmeverteilungsleitungen, die sich in unbeheizten Räumen<br />

befinden, müsse wärmegedämmt werden.<br />

- Alle obersten Geschossdecken von beheizten Räumen, die nicht begehbar, aber zugänglich<br />

sind, sind zu dämmen. Die erforderlichen Dämmstärken sind im Anhang der EnEV aufgeführt.<br />

Die Nachrüstverpflichtung gilt als erfüllt, wenn anstelle der Geschossdecke das darüber liegende,<br />

bisher ungedämmte Dach entsprechend gedämmt ist.<br />

Lüftungskonzept nach DIN 1946-6<br />

Werden in einem Mehrfamilienhaus mehr als 1/3 der vorhandenen Fenster ausgetauscht, ist für das<br />

gesamte Gebäude ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 zu erstellen.<br />

Da sich durch die Sanierungsmaßnahmen die Luftdichtheit des Gebäudes in der Regel erhöht, ist ein<br />

häufigeres manuelles Lüften notwendig, um die nötige bauphysikalische Schadstofffreiheit und<br />

Frischluftzufuhr zu gewährleisten. Wir empfehlen dazu grundsätzlich eine mechanische Belüftung des<br />

Gebäudes.<br />

Die einfachste und kostengünstigste Möglichkeit dazu ist eine wohnungszentrale Abluftanlage mit<br />

Absaugung in Küche und Bad, Zuluft über Zuluftventile in den neuen Fensterrahmen und Überströmöffnungen<br />

in den Zimmertüren. Energetisch verhält sich eine reine Abluftanlage neutral. <strong>Energie</strong>einsparungen<br />

sind dadurch nicht zu erwarten.<br />

Deutliche energetische Einsparungen sind mit einer Zu-Abluftanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung<br />

erzielbar.<br />

2.2 Zusammenfassende Erläuterungen<br />

Zustand des Gebäudes<br />

Das betrachtete Gebäude befindet sich in einem energetisch schlechten Zustand.<br />

Fassade, Keller und Dach verursachen hohe Wärmeverluste aufgrund der in den 70-er Jahren üblichen<br />

Konstruktion. Die Fenster sind zugig, verzogen und teilweise beschädigt. Der berechnete <strong>Energie</strong>bedarf<br />

liegt über dem Durchschnitt von älteren frei stehenden Gebäuden und ist als hoch einzustufen.<br />

Die Heizung stammt noch aus dem Jahr 1974 und hat entsprechend hohe Anlagenverluste. Die<br />

Leitungen (Heizungs- und Warmwasserleitungen) sind schlecht gedämmt. Die hierdurch verursachten<br />

Verluste sind als sehr hoch einzustufen.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 8<br />

Sinnvolle <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen<br />

- Dämmung der Außenwände und des Daches<br />

- Austausch der Fenster, Balkontüren und Haustür<br />

- Dämmung der Kellerdecke unterseitig sowie Dämmung der Kellerinnenwand<br />

- Erneuerung der Heizung einschließlich Dämmung der Heizungs- und Warmwasserleitungen<br />

- Ergänzung einer Brauchwasser-Solaranlage einschließlich Erneuerung des Warmwasserspeichers<br />

- Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Die Maßnahmen wurden in sinnvollen <strong>Energie</strong>sparvarianten zusammen gestellt. Diese betreffen<br />

entweder nur die Gebäudehülle, die Anlage oder eine Kombination von beiden.<br />

Jede Variante wird hinsichtlich ihrer <strong>Energie</strong>einsparwirkung, Investitionskosten, Wirtschaftlichkeit und<br />

Umweltwirkung dargestellt und verglichen.<br />

Die zu erwartende Lebensdauer für Maßnahmen <strong>zur</strong> Verbesserung des Wärmeschutzes liegt bei 30 bis<br />

50 Jahren und für die Anlagentechnik bei etwa 20 Jahren.<br />

Die Warmwasserbereitung sollte durch eine thermische Solaranlage unterstützt werden. Hiermit können<br />

bis zu 60% des Warmwasserbedarfs gedeckt werden.<br />

Bei der Erneuerung der Heizungsanlage wird der Umstieg auf einen Pelletkessel empfohlen. Die<br />

Kellerräume bieten ausreichend Platz für ein Pelletlager. Als Alternative kommt auch eine Wärmepumpe<br />

in Frage. Da diese eine sehr geringe <strong>Vor</strong>lauftemperatur erfordert, sollte dies in Verbindung mit einer<br />

Fußboden- oder Wandheizung erfolgen.<br />

Für die Komplettvariante kann eine Förderung durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in<br />

Anspruch genommen werden. Nach Durchführung der Maßnahmen wird das KfW-Effizienzhaus 55<br />

erreicht, welches zu einem vergünstigten Kredit und einem Zuschuss von 12,5 % von Zusagebetrag<br />

berechtigt.<br />

Zielstellung des Auftraggebers<br />

Der Auftraggeber Mustermann wünscht eine weitgehende Sanierung seines Gebäudes. Im <strong>Vor</strong>dergrund<br />

stehen die Verbesserung des Wohnkomforts, eine möglichst hohe <strong>Energie</strong>einsparung und ein Wechsel<br />

zu erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 9<br />

2.3 Übersicht aller Maßnahmen und Maßnahmenpakete (<strong>Energie</strong>sparvarianten)<br />

In der <strong>Vor</strong>-<strong>Ort</strong>-<strong>Beratung</strong> wurden die folgenden Maßnahmen untersucht und zu empfehlenswerten<br />

Varianten (V) kombiniert:<br />

Maßnahme<br />

Schöffel KfW V7.0<br />

<strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

Gebäudehülle Keller<br />

Gebäudehülle Außen-<br />

Gebäudehülle Dach<br />

Gebäudehülle gesamt<br />

Anlage Wärmepumpe<br />

Anlage Pelletkessel<br />

Komplettsanierung<br />

Kellerdecke, unterseitig dämmen X X X<br />

Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem X X X<br />

Kellerinnenwand dämmen X X X<br />

Neuaufbau von: Dachschräge S X X X<br />

Neuaufbau von: Dachschräge N X X X<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität X X X<br />

Fensteraustausch, Dachfenster, Passivhausqualität X X<br />

Wärmepumpe Luft/Wasser X<br />

Pelletkessel X X<br />

Elektro-Heizstab (bei Wärmepumpe Luft/ Wasser) X<br />

Heizleitungen alle dämmen X X X<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe X X X<br />

Regelung Heizung Wärmepumpe X<br />

Regelung Heizung Pellet X X<br />

Hocheffiziente Lüftungsanlage mit WRG X X<br />

direktbeheizter TWW-Speicher X<br />

Brauchwasser-Solarkollektor X X<br />

TWW-Solarspeicher mittel - (500 l) X<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal X X<br />

Drempelräume und Spitzboden hinzufügen X X X<br />

Pufferspeicher - (1000l) X X X


Musterhaus Mustermann 10<br />

2.4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

Bei der folgenden Wirtschaftlichkeitsbetrachtung handelt es sich um eine vereinfachte Analyse, die<br />

einen ersten Einblick in das Kosten/Nutzen-Verhältnis der verschiedenen <strong>Energie</strong>sparvarianten geben<br />

soll. Eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsbetrachtung finden Sie im Abschnitt "Wirtschaftlichkeit der<br />

<strong>Energie</strong>sparvarianten".<br />

Kosten/Nutzen-Verhältnis der <strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

In der folgenden Tabelle sind die Prognose der Heizkosten nach Sanierung und die prognostizierte<br />

Heizkosteneinsparung den energetisch bedingten Investitionskosten gegenübergestellt. Aus dem<br />

Verhältnis zwischen energetisch bedingten Investitionskosten abzüglich Förderzuschüssen und<br />

<strong>Energie</strong>kosteneinsparung ergibt sich das Kosten/Nutzen-Verhältnis. Es dient dem Vergleich der<br />

Wirtschaftlichkeit von <strong>Energie</strong>sparvarianten untereinander. Je kleiner das Kosten/Nutzen-Verhältnis,<br />

desto wirtschaftlicher ist die Maßnahme. Aus dem Kosten/Nutzen-Verhältnis kann die Amortisation<br />

abgeschätzt werden.<br />

Ein ungünstiges Kosten/Nutzenverhältnis bedeutet nicht zwangsläufig, dass diese <strong>Energie</strong>sparvariante<br />

nicht sinnvoll ist. Wesentlich ist vor allem die Betrachtung der <strong>Energie</strong>sparvarianten hinsichtlich ihrer<br />

Gesamtwirkung in Bezug auf Bauphysik, <strong>Energie</strong>einsparung, Behaglichkeit u.v.m. Erläuterungen finden<br />

Sie im Abschnitt der <strong>Energie</strong>sparvarianten selbst.<br />

<strong>Energie</strong>kosten heute [€/a] Bedarf 1) Verbrauch 2) alle Kosten verstehen<br />

Ist-Zustand 9.126 7.005 sich brutto<br />

<strong>Energie</strong>sparvarianten <strong>Energie</strong>kosten<br />

nach Sanierung<br />

[€/a]<br />

bedarfsbezogen1)<br />

verbrauchsbezogen2)<br />

energetisch bedingte<br />

Investitionskosten [€]<br />

<strong>Energie</strong>kosteneinsparung<br />

durch Sanierung [€/a]<br />

Kosten /<br />

Nutzen<br />

Gebäudehülle Keller 8.418 6.462 7.639 0 8 708 544 11:1 14:1<br />

Gebäudehülle<br />

Außenwände<br />

Schöffel KfW V7.0<br />

Förderzuschuss 3)<br />

anteilig [%]<br />

bedarfsbezogen<br />

verbrauchsbezogen<br />

bedarfsbezogen<br />

verbrauchsbezogen<br />

5.993 4.601 86.199 0 34 3.133 2.405 28:1 36:1<br />

Gebäudehülle Dach 8.094 6.213 31.152 0 11 1.032 792 30:1 39:1<br />

Gebäudehülle gesamt 3.695 2.836 127.451 0 60 5.432 4.169 23:1 31:1<br />

Anlage Wärmepumpe 3.716 2.852 19.444 0 59 5.411 4.153 4:1 5:1<br />

Anlage Pelletkessel 3.950 3.032 25.694 0 57 5.177 3.974 5:1 6:1<br />

Komplettsanierung 890 683 159.383 45.723 90 8.236 6.322 14:1 18:1<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen (DIN V 18599)<br />

2) auf den tatsächlichen Verbrauch bezogen<br />

3) Im KfW-Förderprogramm „<strong>Energie</strong>effizient Sanieren“ ist der Tilgungszuschuss sowie der Zinsvorteil durch den KfW-Kredit über<br />

die Zinsbindungfrist berücksichtigt.


Musterhaus Mustermann 11<br />

2.5 <strong>Vor</strong>teile der energetischen Sanierung<br />

- <strong>Energie</strong>kosteneinsparungen bis zu 90 %<br />

- Langfristige Absicherung des Lebensstandards der Bewohner durch überschaubare Heizkosten<br />

- Kostensicherheit durch geringere Abhängigkeit von <strong>Energie</strong>preisschwankungen<br />

- Steigerung des Wohnkomforts und höhere Behaglichkeit durch Vermeidung von Zugerscheinungen,<br />

höhere Oberflächentemperaturen, bessere Temperaturverteilung in den Räumen, Vermeidung<br />

von Fußkälte etc.<br />

- Langfristige Sicherung der Vermietbarkeit durch höheren Wohnstandard<br />

- Geringere Gefahr von Schimmelpilzbildung durch höhere Oberflächentemperaturen<br />

- Wertsicherung des Gebäudes durch Umwandlung von <strong>Energie</strong>kosten in Investitionen<br />

- Ästhetische Aufwertung des Gebäudes<br />

- Verbesserung des Schallschutzes durch dichte Fenster<br />

- Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes<br />

- Imageaufwertung und Beitrag <strong>zur</strong> Verbesserung des sozialen Umfeldes<br />

- Schutz der Umwelt durch Einsparung von <strong>Energie</strong> und Reduzierung von CO 2 -Emissionen<br />

2.6 <strong>Energie</strong>- und Schadstoffeinsparungen<br />

Gebäudeeigentümer interessiert der <strong>Energie</strong>verbrauch ihres Gebäudes aus ökologischen und<br />

ökonomischen Gründen. Dazu muss bekannt sein, woher die <strong>Energie</strong> kommt und wohin sie geht<br />

(<strong>Energie</strong>ströme). Das Aufzeigen der <strong>Energie</strong>ströme wird als <strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes bezeichnet.<br />

Dazu werden alle dem Gebäude in einem Jahr zugeführten <strong>Energie</strong>mengen und alle das Gebäude<br />

verlassende <strong>Energie</strong>mengen gegenübergestellt. In der <strong>Energie</strong>bilanz wird der rechnerische Endenergiebedarf<br />

festgelegt. Dieser <strong>Energie</strong>bedarf dient als Maßstab für die energetische Beurteilung des<br />

Gebäudes. Die aus der <strong>Energie</strong>bilanz resultierenden Ergebnisse sind Ausgangspunkt für weitere<br />

Berechnungen und Bewertungen <strong>zur</strong> <strong>Energie</strong>optimierung.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 12<br />

2.6.1 Reduktion der Transmissionswärmeverluste<br />

Transmissionswärmeverlust [kWh/a]<br />

bedarfsbezogen 1) verbrauchsbezogen 2) Einsparung<br />

Ist-Zustand 103.915 79.765 ---<br />

Gebäudehülle Keller 95.913 73.623 8<br />

Gebäudehülle Außenwände 61.404 47.134 41<br />

Gebäudehülle Dach 91.669 70.365 12<br />

Gebäudehülle gesamt 40.844 31.352 61<br />

Anlage Wärmepumpe 87.638 67.271 16<br />

Anlage Pelletkessel 88.165 67.675 15<br />

Komplettsanierung 34.730 26.659 67<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen (DIN V 18599)<br />

2) auf den tatsächlichen Verbrauch bezogen<br />

Absolute Transmissionswärmeverluste (bedarfsbezogen) der Sanierungsvarianten im Vergleich zum Ist-Zustand<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 13<br />

2.6.2 Reduktion des Endenergiebedarfs (Brennstoffbedarf)<br />

Endenergiebedarf<br />

bedarfsbezogen 1) verbrauchsbezogen 2) Einsparung<br />

Variante [kWh/a] / [kWh/m²a] [kWh/a] / [kWh/m²a] [%]<br />

Gebäudehülle Keller 133.539 / 331,6 102.505 / 254,5 8<br />

Gebäudehülle Außenwände 94.720 / 235,2 72.708 / 180,6 35<br />

Gebäudehülle Dach 128.354 / 327,7 98.525 / 251,6 11<br />

Gebäudehülle gesamt 57.454 / 146,8 44.102 / 112,7 60<br />

Anlage Wärmepumpe 29.116 / 80,2 22.349 / 61,6 80<br />

Anlage Pelletkessel 97.578 / 248,6 74.901 / 190,8 33<br />

Komplettsanierung 20.164 / 53,1 15.478 / 40,7 86<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen DIN V 18599<br />

2) auf den tatsächlichen Verbrauch bezogen<br />

m²-bezogener Brennstoffbedarf (<strong>Energie</strong>kennzahl) der Sanierungsvarianten im Vergleich zum Ist-Zustand<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 14<br />

2.6.3 Reduktion des Primärenergiebedarfs (ökologische Bewertung)<br />

Primärenergiebedarf<br />

bedarfsbezogen 1) verbrauchsbezogen 2) Einsparung<br />

Variante [kWh/a] [kWh/a] [%]<br />

Ist-Zustand 144.566 110.969 ---<br />

Gebäudehülle Keller 133.314 102.332 8<br />

Gebäudehülle Außenwände 94.808 72.775 34<br />

Gebäudehülle Dach 128.173 98.386 11<br />

Gebäudehülle gesamt 58.160 44.644 60<br />

Anlage Wärmepumpe 75.701 58.108 48<br />

Anlage Pelletkessel 25.911 19.889 82<br />

Komplettsanierung 5.757 4.419 96<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen DIN V 18599<br />

2) auf den tatsächlichen Verbrauch bezogen<br />

Primärenergiebedarf der Sanierungsvarianten im Vergleich zum Ist-Zustand<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 15<br />

2.6.4 Reduktion der Schadstoffemissionen<br />

Schadstoffemissionen 1)<br />

CO 2 SO 2 NO X Staub<br />

Variante [t] [kg] [kg] [kg]<br />

Ist-Zustand 32.522 1.606 21.103 681<br />

Gebäudehülle Keller 29.995 1.501 19.465 629<br />

Gebäudehülle Außenwände 21.347 1.141 13.862 453<br />

Gebäudehülle Dach 28.841 1.454 18.717 606<br />

Gebäudehülle gesamt 13.135 891 8.552 293<br />

Anlage Wärmepumpe 19.886 14.558 14.558 1.456<br />

Anlage Pelletkessel 5.755 544 59.656 30.004<br />

Komplettsanierung 1.342 419 12.945 6.484<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen DIN V 18599<br />

Emissionen der Sanierungsvarianten im Vergleich zum Ist-Zustand<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 16<br />

3 Bestandsaufnahme<br />

3.1 Gebäudedaten<br />

Grunddaten<br />

Gebäudetyp: Mehrfamilienhaus<br />

Baujahr: 1974<br />

Gebäudelage: innerorts<br />

Exposition/Bauweise: kompakt<br />

Bauart: schwer<br />

Durchschnittliche Geschosshöhe: 2,63 m<br />

beheizte Wohnfläche: 363,0 m²<br />

Gebäudenutzfläche 1) : 391,4 m²<br />

Gebäudevolumen V e : 1.223,20 m³ (Brutto)<br />

Wärmeübertragende Umfassungsfläche A: 746,40 m² (Brutto)<br />

A/V-Verhältnis: 0,61 m -1<br />

Fensterflächen: 89,90 m²<br />

Vollgeschosse: 2<br />

charakteristische Breite: 9,53 m<br />

charakteristische Länge: 16,74 m<br />

Anzahl Wohneinheiten: 3<br />

Anzahl Bewohner: 16<br />

Raumtemperatur: durchschnittlich ca. 20,0 °C<br />

1) hierbei handelt es sich um die <strong>Energie</strong>bezugsfläche nach EnEV, welche aus dem Gebäudevolumen ermittelt wird und von der<br />

Wohnfläche abweicht<br />

3.2 Gebäudeansichten<br />

Ansicht Nord-Ost<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 17<br />

3.3 Umgebung des Gebäudes<br />

Ansicht Nord-West<br />

Ansicht Süd<br />

Grundriss Erdgeschoss<br />

Grundriss Dachgeschoss<br />

Die meteorologischen Umgebungsparameter, wie die durchschnittliche Außentemperatur im Winter, die<br />

Dauer der Heizperiode und die absolut tiefste Temperatur (Zweitagesmittel) wurden aus der Wetterdatenbank<br />

für den Bezugsort Erfurt entnommen.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 18<br />

3.4 Nutzerverhalten<br />

Der tatsächliche <strong>Energie</strong>verbrauch eines Gebäudes ist sehr stark vom Nutzerverhalten der Bewohner<br />

abhängig. So haben die Nutzungsdauer, das Lüftungsverhalten, die Raumtemperaturen und Anzahl/Größe<br />

der beheizten Räume wesentlichen Einfluss.<br />

Bei der Bilanzerstellung sind wir von typischen Randbedingungen in der vorliegenden Gebäudekategorie<br />

sowie von Ihren Angaben ausgegangen.<br />

Das Nutzerverhalten geht insbesondere in die zugrunde gelegte mittlere Raumtemperatur und die<br />

Lüftungsintensität ein.<br />

Im Rahmen einer Nutzerbefragung wurden folgende Angaben erhoben:<br />

- Abwesenheitszeiten: zwei Mietparteien sind berufsbedingt nur abends und an den Wochenenden im<br />

Haus, eine Mietpartei ist auch tagsüber regelmäßig zu Hause<br />

- regelmäßiger Winterurlaub: ein regelmäßiger Winterurlaub ist nicht üblich<br />

- niedrig beheizte/wenig genutzte Räume: die Schlafträume werden weitestgehend selten beheizt<br />

- Lüftungsverhalten im Winter: die Bewohner achten auf eine regelmäßige ausgiebige Lüftung auch in<br />

den Wintermonaten<br />

3.5 Baulicher Zustand und Angaben <strong>zur</strong> Gebäudehülle<br />

Allgemeines<br />

Bei dem betrachteten Objekt handelt es sich um ein 3-Familienhaus aus dem Jahr 1974. Entsprechend<br />

der damaligen Bauweise befindet sich das Gebäude in einem energetisch schlechten Zustand. Die<br />

Fenster entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen und sind zugig. Die Glasbausteine in der<br />

Ostfassade sind teilweise beschädigt. Die Fassade zeigt Risse, teilweise blättert der Putz ab. Das Dach<br />

ist auf der Westseite im Schornsteinbereich undicht.<br />

Feuchteschäden konnten nicht festgestellt werden, der Keller ist trocken.<br />

Grenzflächen nach oben (Dach)<br />

Die Abgrenzung der thermischen Hülle nach oben bildet die oberste Geschossdecke. Der Dachraum ist,<br />

soll aber im Zuge der Sanierung ausgebaut und beheizt werden.<br />

Er ist daher in die thermische Hülle des Gebäudes nicht mit einbezogen.<br />

Grenzflächen seitlich (Außenwände)<br />

Die seitliche Abgrenzung der thermischen Hülle wird von den Außenwänden und den Fenstern gebildet.<br />

Die Wände bestehen vorwiegend aus 36er Mauerwerk mit einem schlechten Dämmwert. Da seit 1974<br />

(Baujahr) nichts an der Fassade repariert wurde, weist die Fassade erhebliche Fehlstellen im Putz auf.<br />

Grenzflächen nach unten (Keller)<br />

Der Keller ist nicht beheizt, sodass die Kellerdecke die Abgrenzung nach unten bildet. Der Kellerabgang<br />

gehört <strong>zur</strong> beheizten Zone, wodurch die Kellerinnenwand sowie der Kellerfußboden in diesem Bereich<br />

die thermische Gebäudehülle darstellen.<br />

Transparente Bauteile (Fenster, Türen)<br />

Die Fenster und Glasbausteine (Ostseite) stammen noch aus dem Jahr 1974 und schließen nicht dicht.<br />

Hier findet ein erhöhter unkontrollierter Lüftungsaustausch statt, was zu hohen Lüftungswärmeverlusten<br />

führt.<br />

Wärmetechnische Schwachstellen, Wärmebrücken<br />

Das Gebäude wurde hinsichtlich seiner Gebäudehülle, seiner Anlagentechnik und seiner Nutzung<br />

energetisch bewertet. Das Bilanzschema im Abschnitt "<strong>Energie</strong>bilanz im Ist-Zustand" zeigt die Verluste<br />

(Dach, Wände, Fenster ect.) sowie <strong>Energie</strong>gewinne (Sonne, Personen etc.).<br />

Die Verluste über die Gebäudehüllle betragen ca. 137.000 kWh, das entspricht ca. 13.200 m³ Erdgas<br />

und ca. 9.540 € im Jahr.<br />

Auf die Außenwände entfallen dabei ca. 48.000 kWh als Transmissionsverluste, das enspricht ca. 4.600<br />

m³ Erdgas und ca.3.300 €. Mit einer Außenwanddämmung können diese Verluste um ca. 75% reduziert<br />

werden.<br />

Ein wesentlicher Teil der <strong>Energie</strong> geht über die Fenster verloren. Die Größenordnungen entsprechen<br />

denen der Außenwände. Durch einen Fensteraustausch können diese Verluste um ca. 70% reduziert<br />

werden.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 19<br />

Die Heizungsanlage verursacht ca. 85.000 kWh Verluste, das entspricht ca. 8.200 m³ Erdgas und ca.<br />

6.000 €. Hier sollten die Anlage ersetzt, die Leitungen gedämmt, die Regelung erneuert und die ein<br />

hydraulischer Abgleich vorgenommen werden. Damit können diese Verluste um ca. 30% reduziert<br />

werden!<br />

frühere wärmetechnische Investitionen<br />

An dem Gebäude wurden bisher keine wärmetechnischen Investitionen vorgenommen.<br />

3.6 Wärmetechnische Einstufung der Gebäudehülle<br />

Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmeverlust eines Bauteils. Je größer der U-Wert, desto schlechter ist<br />

das Bauteil. In der folgenden Tabelle werden die Bauteile Ihres Gebäudes mit den heutigen gesetzlichen<br />

Mindestanforderungen der EnEV (<strong>Energie</strong>-Einspar-Verordnung) bei Sanierung von Außenbauteilen und<br />

den Mindestanforderungen für eine Förderung von einzelnen Sanierungsmaßnahmen durch die KfW-<br />

Förderbank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) verglichen.<br />

Die U-Werte der Bauteile Ihres Gebäudes wurden unter Annahme üblicher baujahrspezifischer<br />

Materialqualitäten und Schichtdicken ermittelt.<br />

U-Werte der Gebäudehülle<br />

Bauteil Fläche U-Wert 1) EnEV 2) KfW 3) Note<br />

Wände m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Keller zum Treppenhaus 20,1 1,14 0,24 0,20 sehr schlecht<br />

Außenwand S 61,4 0,92 0,24 0,20 sehr schlecht<br />

Außenwand W 78,8 0,92 0,24 0,20 sehr schlecht<br />

Außenwand O 71,5 0,92 0,24 0,20 sehr schlecht<br />

Außenwand N 65,8 0,92 0,24 0,20 sehr schlecht<br />

Kellertür 1,8 2,66 0,24 0,20 ungenügend<br />

Kellerwand Erdreich 12,3 0,90 0,24 0,20 sehr schlecht<br />

Abseitenwand DG 22,9 1,83 0,24 0,20 ungenügend<br />

Keller m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Kellerdecke 144,0 1,22 0,24 / 0,3 0,25 sehr schlecht<br />

Bodenplatte Treppenhaus 15,5 0,93 0,24 / 0,3 0,25 sehr schlecht<br />

Dach m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Kehlbalkendecke 60,608 0,66 0,2 / 0,24 0,14 sehr schlecht<br />

Dachschräge Süd 34,019 0,77 0,2 / 0,24 0,14 sehr schlecht<br />

Dachschräge Nord 38,624 0,77 0,2 / 0,24 0,14 sehr schlecht<br />

Drempelboden 29,017 0,73 0,2 / 0,24 0,14 sehr schlecht<br />

Fenster m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Dachflächenfenster in Dach S S 4,5 3,71 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Dachflächenfenster in Dach N N 3,6 3,71 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Westfenster W 3,9 3,61 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Fenster Ost O 14,2 3,61 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Fenster Süd S 12,1 3,61 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Fenster Nord N 24,5 3,61 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Haustür O 2,6 3,50 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

Balkontür Süd S 24,5 3,50 / zugig 1,1/1,4 0,95 schlecht<br />

1) Bei Fensterbauteilen handelt es sich um den Uw-Wert<br />

2) Die Mindestanforderungen an U-Werte nach dem Bauteilverfahren der EnEV 2009 gelten nicht, wenn der<br />

Primärenergiebedarf des gesamten Gebäudes den Höchstwert für einen entsprechenden Neubau um nicht mehr als<br />

40 % überschreitet. Die Anforderungswerte sind abhängig von der Einbausituation.<br />

3) Mindestwerte U-Werte für KfW-Förderung (Einzelmaßnahmen), für Denkmale gelten andere Werte; Stand:<br />

01/2012, weitere Informationen unter http://www.envisys.de/energieberatung/KfW-Foerderungen.326.0.html<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 20<br />

3.7 Beschreibung und Bewertung der Lüftung<br />

Lüftung findet in jedem Gebäude zum einen kontrolliert, zum anderen auch unkontrolliert statt.<br />

Unkontrollierte Lüftungswärmeverluste finden im Wesentlichen durch Fenster- und Türfugen bzw. -<br />

Schwellen statt. Aber auch Mauerwerk, Maueranschlüsse, Trockenbaufugen etc. können zu hohen<br />

Lüftungswärmeverlusten führen. Im vorliegenden Bericht wurde dies berücksichtigt durch Einschätzung<br />

der Fugendichtigkeit.<br />

Ein gewisses Maß an Lüftung ist hygienisch und bauphysikalisch notwendig, da Menschen und Pflanzen<br />

atmen und dazu Sauerstoff benötigen (siehe dazu ggf. Anmerkungen im Anhang). Feuchtigkeit muss<br />

abgeführt werden, um Schimmelbildung abzuwehren. Vermehrt in modernen Baustoffen, Kunststoffen,<br />

Belägen, Fasern etc. auftretende Schadstoffe müssen ebenso abgeführt werden. Notwendig ist daher<br />

eine Mindest-Luftwechselrate von 0,3 (Austausch der gesamten Luft in 3,3 Stunden). Ist eine<br />

Lüftungsanlage (mechanische Lüftung) vorhanden, so wird die Rate exakt dimensioniert und hier so<br />

berücksichtigt. Im Falle der manuellen Lüftung wurde auch dieser Wert aufgrund Ihrer Angaben<br />

eingeschätzt. Mündlich wurden dazu ergänzende Hinweise gegeben.<br />

Die Lüftung erfolgt natürlich über Fenster (Kipp- und Stoßlüftung). Durch Undichtigkeiten in der<br />

Gebäudehülle und undichte Fenster wird ein erhöhter Lüftungswärmeverlust verursacht.<br />

Die Lüftung erfolgt im gesamten Objekt natürlich über Kipp- und Stoßlüftung der Fenster. Dabei wurde<br />

mit einem Luftwechsel von 0,40 pro Stunde gerechnet.<br />

3.8 Beschreibung und Bewertung der Heizungsanlage<br />

Bereich 1: Wärmeversorgung, zentral<br />

Abgabe<br />

Anzahl der Heizkreise 2<br />

Übergabe: Heizkörper; Heizkörper<br />

Anordnung: Heizkörper nach Außen; Heizkörper nach Außen<br />

Regelung: Thermostatventil mit 2 K Schaltdifferenz; Thermostatventil mit 2 K Schaltdifferenz<br />

Heizkreistemperatur: 70/55°C; 70/55°C °C<br />

Nachtabsenkung: ja, um 4,0 °C über 7 Stunden<br />

hydraulischer Abgleich: nein<br />

Verteilung<br />

Horizontalverteilung : 37,5 m im Unbeheizten, 10,0 m im Beheizten - 0,400 W/mK Dämmung<br />

Steigstränge: 0,0 m im Unbeheizten, 29,4 m im Beheizten - 1,400 W/mK Dämmung<br />

Anbindeleitungen : 215,3 m im Beheizten - 1,400 W/mK Dämmung<br />

Pumpe: 30 W; 10 W;<br />

Speicherung<br />

Erzeugung<br />

ungeregelte Pumpenregelung; variable Delta P der Pumpenregelung;<br />

kein Speicher vorhanden<br />

Standardkessel Zentralheizung (im Unbeheizten), Standardkessel, 40 kW, Erdgas (incl.<br />

Flüssiggas), Baujahr: 1974<br />

8760 Stunden Einschaltdauer, 13,0 % Abgasverlust und 1,00 % Bereitschaftsverlust,<br />

0 W Hilfsstrom<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 21<br />

3.9 Beschreibung und Bewertung der Trinkwarmwasserversorgung<br />

Bereich 1: Warmwasserversorgung, zentral<br />

Abgabe<br />

Wassermenge: 0 m³ pro Jahr<br />

Wassertemperatur: 60 °C<br />

Zapfstellen: 4 Räume<br />

Erwärmungen: 3 pro Tag<br />

Verteilung<br />

Baujahr: 1974<br />

Horizontalleitung: 16,9 m - 0,400 W/mK (teilweise gedämmt)<br />

Steigstrang: 14,9 m - 0,400 W/mK (teilweise)<br />

Stich-/Anbindeleitung: 29,4 m - 1,400 (mäßig gedämmt)<br />

Zirkulation: nein<br />

Speicherung<br />

Trinkwarmwasserspeicher: 1.000 l Speichervolumen<br />

Baujahr: 1974<br />

Aufstellungsort: im Unbeheizten<br />

Speicherdämmung: 0,33 W/m²K<br />

Bereitschaftsverlust: 0,00 kWh pro Tag<br />

Bereitung<br />

TWW mit Heizung: Kombi-Erzeuger (Erzeuger für HZ+WW), 40 kW, Standardkessel,<br />

Baujahr: 1974<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 22<br />

4 Gebäudeanalyse<br />

In der Gebäudeanalyse wird das Gebäude und seine Einzelteile in ihrem derzeitigen Zustand<br />

energetisch bewertet. Aus der Gebäudeanalyse ergeben sich Ansätze zu notwendigen und sinnvollen<br />

Sanierungsmaßnahmen.<br />

4.1 <strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes<br />

Die <strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes wird unter den vorgegebenen Randbedingungen der EnEV<br />

rechnerisch ermittelt. Dabei wird insbesondere von einem Norm-Nutzerverhalten und einem Norm-<br />

Außenklima, welches unabhängig vom Standort des Gebäudes ist, ausgegangen. Aufgrund der<br />

normierten Randbedingungen weicht die Bedarfsberechnung in aller Regel von den gemessenen<br />

Verbrauchswerten ab. Die Berechnungen sind im Anhang dargestellt.<br />

Transmissionsverluste der Gebäudehülle jährlich 1) [kWh/a] anteilig [%]<br />

Grenzflächen nach oben (Dach) 13.771 13,3<br />

Grenzflächen seitlich (Außenwände) 36.155 34,8<br />

Grenzflächen nach unten (Keller) 11.611 11,2<br />

Transparente Bauteile (Fenster, Türen) 35.507 34,2<br />

Wärmebrücken 6.871 0,0<br />

Summe 103.915 100<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen (DIN V 18599)<br />

Darstellung der Transmissionsverluste der Gebäudehülle<br />

hier erscheint dann eine Grafik<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 23<br />

<strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes jährlich 1) [kWh/a] anteilig [%]<br />

Verluste<br />

Transmissionswärmeverluste 103.915 46,6<br />

Lüftungsverluste 20.279 9,1<br />

Warmwasserbedarf 15.057 6,7<br />

Anlagenverluste (TWW, Hzg., Betr.strom) 83.840 37,6<br />

gesamt 223.091<br />

Gewinne<br />

solare Wärmegewinne 24.813 11,1<br />

interne Wärmegewinne 53.394 23,9<br />

selbst erzeugter Strom 0 0,0<br />

gesamt 78.207<br />

Endenergiebedarf Q E<br />

Endenergiebedarf Q (Wärmeerzeugung) 144.390 64,7<br />

Endenergiebedarf Q (Betriebsstrom) 494 0,2<br />

gesamt 130.587<br />

Primärenergiebedarf Q P 144.566<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen (DIN V 18599)<br />

Darstellung der <strong>Energie</strong>ströme<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 24<br />

4.2 <strong>Energie</strong>verbrauch der letzten Jahre<br />

Der <strong>Energie</strong>verbrauch ist die Wärmemenge, die in den letzten Jahren tatsächlich verbraucht wurde. Sie<br />

wird auf Basis der von Ihnen gelieferten Verbrauchsmessungen ermittelt. Im <strong>Energie</strong>verbrauch wird<br />

damit das individuelle Nutzerverhalten der Bewohner und das tatsächliche Außenklime am Standort<br />

berücksichtigt.<br />

In der folgenden Tabelle werden die angegebenen Verbrauchsdaten der letzten Jahre ausgegeben.<br />

<strong>Energie</strong>träger Verbrauchsperiode Menge Einheit Heizwert<br />

Erdgas_H 1.1.2008 bis 31.12.2008 10.050,0 m³ 104.520,0 kWh<br />

Erdgas_H 1.1.2009 bis 31.12.2009 9.600,0 m³ 99.840,0 kWh<br />

Erdgas_H 1.1.2010 bis 31.12.2010 10.200,0 m³ 106.080,0 kWh<br />

Strom 1.1.2008 bis 31.12.2008 16.800,0 kWh 16.800,0 kWh<br />

Strom 1.1.2009 bis 31.12.2009 15.450,0 kWh 15.450,0 kWh<br />

Strom 1.1.2010 bis 31.12.2010 15.700,0 kWh 15.700,0 kWh<br />

In den letzten 3 Jahren betrugen bei einem mittleren <strong>Energie</strong>verbrauch von ca. 100.239 kWh pro Jahr<br />

die Kosten 7.005 € pro Jahr. Das entspricht einem Preis von 0,070 €/kWh gemittelt über die verwendeten<br />

<strong>Energie</strong>träger.<br />

Derzeit betragen die Kosten je kWh für Erdgas_H 0,07 €/kWh, für Strom 0,21 €/kWh, hierbei handelt es<br />

sich um Bruttoangaben.<br />

berechneter <strong>Energie</strong>einsatz (Bedarfsberechnung nach DIN V 18599) 130.587 kWh/a<br />

tatsächlicher <strong>Energie</strong>einsatz der letzten Jahre (klimabereinigt): 100.239 kWh/a<br />

entspricht Heizkosten von ca. 7.005 €/a<br />

bei einem derzeitigen Preis (brutto) für Erdgas_H, 0,07 €/kWh<br />

für Strom, 0,21 €/kWh<br />

Damit ergibt sich für die Verbrauchsanpassung der folgenden Bedarfsberechnungen ein Faktor<br />

von 0,77. Mit diesem Faktor werden die zu erwartenden Einsparungen bezogen auf den gemessenen<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch ermittelt. Dies ist eine vereinfachte Betrachtungsweise in guter Näherung. In der<br />

Praxis zeigt sich zudem häufig, dass nach einer Sanierung die Komfortanforderungen der Nutzer<br />

steigen, z.B. durch höhere Raumtemperaturen, Beheizung zuvor gering beheizter Räume etc. Aus<br />

diesen Gründen können auch die Einsparungen bezogen auf den gemessenen <strong>Energie</strong>verbrauch nicht<br />

garantiert werden.<br />

Die hohe Differenz zwischen dem rechnerisch ermittelten Endenergiebedarf des Objektes und dem<br />

gemessenen Endenergieverbrauch ergibt sich daher, dass:<br />

1. das Klima im betrachteten Zeitraum am Standort des Gebäudes etwas wärmer war als das<br />

langjährige Durchschnittsklima für die Berechnung des <strong>Energie</strong>bedarfs.<br />

2. das im Abschnitt "Nutzerverhalten" beschriebene Nutzerverhalten nicht dem für Bedarfsberechnungen<br />

angesetzten Durchschnitts-Nutzerverhalten entspricht.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 25<br />

4.3 Energetische Einstufung des Gebäudes<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen den berechneten <strong>Energie</strong>verbrauchskennwert für das Gebäude.<br />

Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen (DIN V 18599)<br />

Im Rahmen dieses Berichtes werden zusätzlich die Berechnungen des öffentlich-rechtlichen <strong>Energie</strong>einsparungsnachweises<br />

durchgeführt, der im Wesentlichen durch folgende <strong>Vor</strong>gaben gekennzeichnet<br />

ist:<br />

- unabhängig vom regionalen Standort des Gebäudes. Innerhalb Deutschlands wird ein einheitliches<br />

Klima (Normklima) vorgegeben<br />

- "Nutzer-Normverhalten", z.B. 19 °C Raumtemperatur, 12,5 kWh/m²A N Warmwasserbedarf<br />

- für das Monatsbilanzverfahren werden zulässige Vereinfachungen und Anwendungsgrenzen<br />

festgelegt<br />

Es wird daraus ersichtlich, dass der nach EnEV ermittelte Primärenergiebedarf mit dem zu erwartenden<br />

Primärenergieverbrauch nicht übereinstimmen kann. In diesem Bericht verwenden wir dafür ein<br />

alternatives Berechnungsverfahren (LEG), welches dem zu tatsächlichen <strong>Energie</strong>verbrauch sehr nahe<br />

kommt.<br />

Weitere, nicht kalkulierbare Unsicherheitsfaktoren stellen die stark vom Nutzerverhalten abhängigen<br />

Lüftungswärmeverluste und der Warmwasserverbrauch dar. Das Nutzerverhalten kann in solchen<br />

Berechnungsverfahren nur durch Pauschalwerte bzw. gar nicht berücksichtigt werden.<br />

Folgende Tabelle zeigt Ihnen die Berechnungsergebnisse nach EnEV:<br />

Berechnungsergebnis ermittelt Anforderung(Bestand)<br />

Transmissionswärmeverluste 0,28 0,70 W/Km²<br />

Primärenergiebedarf 11,6 1) 128,5 kWh/m²a<br />

1) Hinweis: Die Ausgabe des Primärenergiebedarfs ist ohne Gewähr. Diese Angabe kann nach EnEV unter bestimmten<br />

Bedingungen nicht berechnet werden (z.B. bei einer Anlage, die nicht nach DIN gerechnet werden kann).<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einordnung des Gebäudes gemäß EnEV<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 26<br />

5 Beschreibung der <strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

Aus der Analyse der einzelnen Bauteile sowie der Heizungs- und Warmwasseranlage werden die<br />

folgenden <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen abgeleitet und deren Wirtschaftlichkeit berechnet.<br />

Schwerpunkt ist die Erarbeitung einer baulich und anlagentechnisch optimalen und wirtschaftlichen<br />

Lösung für das Objekt, wobei neben der Einhaltung von Normen und Richtlinien, die Umsetzbarkeit, der<br />

zu erwartende <strong>Energie</strong>verbrauch und die damit verbundenen CO 2 -Emissionen bewertet werden sollen.<br />

Die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einer Variante sollte allerdings nicht allein den Ausschlag für eine<br />

Entscheidung für oder gegen eine Maßnahme geben. Vielmehr sollen auch andere, hier nicht näher<br />

untersuchte (weil nicht quantifizierbar und nur subjektiv zu beurteilen) Kriterien eine Rolle spielen.<br />

Genannt seien hierbei Aspekte des höheren Komforts (z.B. Raumklima), der Wertsteigerung, der<br />

Ästhetik und des sozialen Umfeldes.<br />

Hausbesitzer interessiert der <strong>Energie</strong>verbrauch ihres Gebäudes aus ökologischen und ökonomi-schen<br />

Gründen. Dazu muss bekannt sein, woher die <strong>Energie</strong> kommt und wohin sie geht (<strong>Energie</strong>ströme). Das<br />

Aufzeigen der <strong>Energie</strong>ströme wird als <strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes bezeichnet. Dazu werden alle dem<br />

Gebäude in einem Jahr zugeführten <strong>Energie</strong>mengen und alle das Gebäude verlassende <strong>Energie</strong>mengen<br />

gegenübergestellt. In der <strong>Energie</strong>bilanz wird der rechnerische Endenergiebedarf festgelegt. Dieser<br />

<strong>Energie</strong>bedarf dient als Maßstab für die energetische Beurteilung des Gebäudes. Die aus der<br />

<strong>Energie</strong>bilanz resultierenden Ergebnisse sind Ausgangspunkt für weitere Berechnungen und<br />

Bewertungen <strong>zur</strong> <strong>Energie</strong>optimierung.<br />

Die folgende Grafik zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>flüsse im Ist-Zustand und in den Varianten:<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 27<br />

5.1 Hinweise <strong>zur</strong> Sanierung<br />

Wir empfehlen die Durchführung aller Maßnahmen in einem Zug, um<br />

- die Sanierungsmaßnahmen baulich optimal aufeinander abstimmen zu können,<br />

- die Investitionskosten für das Gesamtpaket der empfohlenen Maßnahmen so gering wie<br />

möglich zu halten und<br />

- Förderprogramme optimal ausnutzen zu können.<br />

Sollen die Sanierungsmaßnahmen trotzdem schrittweise durchgeführt werden, werden aus baukonstruktiven<br />

und bauphysikalischen Gründen die folgenden Maßnahmenkombinationen empfohlen.<br />

Fassade<br />

Die Fenster befinden sich in baulich sehr schlechtem Zustand und müssen daher in absehbarer Zeit<br />

ausgetauscht werden. Es wird der Austausch der Fenster und der Haustür in Kombination mit der<br />

Wärmedämmung der Außenwände empfohlen. So kann die Lage von Fenstern und Haustür <strong>zur</strong> neuen<br />

Dämmebene optimiert werden, um Wärmebrücken und Verschattung durch Laibungen zu reduzieren<br />

und eine durchgängige luftdichte Ebene herzustellen (s.a. Lüftung). Durch den fachgerechten Anschluss<br />

von dichteren Fenstern und der Haustür an die Außenwände werden Luftundichtigkeiten und somit<br />

unkontrollierte Lüftungswärmeverluste sowie die vor Sanierung aufgetretenen Zugerscheinungen<br />

verringert. Außerdem verbessern sich Schallschutz und sommerlicher Wärmeschutz. Die höheren<br />

Oberflächentemperaturen an Fenstern und Außenwänden tragen wesentlich zu einer höheren<br />

Behaglichkeit bei.<br />

Bei der Wärmedämmung der Außenwände ist auf fachgerechte Planung und Ausführung der<br />

Wärmebrücken zu achten.<br />

Dach<br />

Mit der Wärmedämmung des Daches wird gleichzeitig der Austausch der Dachflächenfenster<br />

empfohlen. Da der Dachausbau ohnehin geplant ist, ist eine Wärmedämmung des Dachen einschließlich<br />

Austausch der Fenster sinnvoll. Auch hier kann eine durchgängige luftdichte Ebene geschaffen<br />

werden und damit unkontrollierte Lüftungswärmeverluste und Zugerscheinungen vermieden werden.<br />

Durch die Maßnahmen verbessern sich insbesondere auch der sommerliche Wärmeschutz im<br />

Dachgeschoss sowie der Schallschutz.<br />

Auf eine fachgerechte Planung und Ausführung der Wärmebrücken am Fassadenanschluss ist zu<br />

achten.<br />

Bei der Dachsanierung sollte das Aufbringen einer thermischen Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung<br />

bereits berücksichtigt werden. Hier sollten alle <strong>Vor</strong>bereitungen getroffen werden, auch wenn die<br />

Solaranlage zu einem späteren Zeitpunkt installiert wird, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.<br />

Keller<br />

Die Wärmedämmung der Kellerdecke lässt sich gut mit der Wärmedämmung der Kellerwand zum<br />

Treppenhaus kombinieren. Aus energetischer Sicht handelt es sich bei der Wärmedämmung der<br />

Kellerdecke mit Einsparpotentialen von 7 % zwar eher um eine kleine Maßnahme, die aber wesentlich<br />

<strong>zur</strong> Verbesserung des Wohnkomforts im Erdgeschoss beiträgt. Durch höhere Oberflächentemperaturen<br />

des Erdgeschossfußbodens verringert sich die Fußkälte und verbessert sich die Temperaturschichtung<br />

der Raumluft im gesamten Erdgeschoss.<br />

Heizung<br />

Die erforderliche Heizleistung des Kessels ist vom Wärmebedarf des Gebäudes abhängig, weshalb der<br />

Austausch der Heizungsanlage nach der wärmetechnischen Ertüchtigung der Gebäudehülle empfohlen<br />

wird. Bei Sanierung der Heizungsanlage ohne Verbesserung des Wärmeschutzes wird trotzdem der<br />

Einbau eines Brennwertkessels mit Solaranlage empfohlen. Zusammen mit einer <strong>Vor</strong>lauftemperaturregelung<br />

kann der Kessel zumindest bereits in den Übergangszeiten Herbst und Frühjahr im Brennwertbereich<br />

betrieben werden.<br />

Der Einbau einer Pelletheizung ist aufgrund der vorhandenen Lagerkapazitäten im Keller möglich.<br />

Bei Sanierung der Heizungsanlage sollten auch Warmwasseranschlüsse für Wasch- und Spülmaschinen<br />

verlegt werden.<br />

Lüftung<br />

Beim Austausch der Fenster ist nach DIN 1946-6 ein Lüftungskonzept für das Gebäude zu erstellen.<br />

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Musterhaus Mustermann 28<br />

Nach einer Sanierung der Gebäudehülle erreicht das Gebäude in der Regel eine hohe Dichtigkeit,<br />

wodurch ungewollte Wärmeverluste vermieden werden. Ein weiterer Effekt ist ein fehlender zusätzlicher<br />

Luftaustausch, der durch zusätzliches Lüften ersetzt werden muss. Um den bauphysikalisch notwendigen<br />

Luftwechsel (Verhinderung von Schimmelpilzen infolge von zu hoher Luftfeuchtigkeit) und den<br />

hygienischen Luftwechsel (Abführung aller Schadstoffe ) zu gewährleisten, wäre das Öffnen der Fenster<br />

bis zu 10 mal für 10 Minuten täglich erforderlich. Deswegen empfehlen wir den Einbau einer Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung.<br />

Die Lüftungsanlage stellt den Mindestluftwechsel des nach vollständiger Sanierung luftdichten<br />

Gebäudes sicher, ohne dass durch häufiges Fenster öffnen für die nötige Zuluft gesorgt werden muss.<br />

Sie sorgt kontinuierlich und ohne Zugerscheinungen für frische Luft.<br />

5.2 Beschreibung der Maßnahmen<br />

Nachfolgend werden die untersuchten Maßnahmen erläutert:<br />

5.2.1 Kellerdecke, unterseitig dämmen<br />

Beschreibung<br />

Als Bahnenware konfektionierte Fasermatten oder Mineralwoll-Lamellenplatten lassen eine einlagige<br />

Verwendung mit Dämmstärken bis zu 12 cm zu.<br />

Hohlstellen müssen dicht mit Dämmstoff ausgefüllt werden.<br />

Bauphysik: Das Raumklima wird durch den wärmeren Fußboden erheblich verbessert, Fußkälte und<br />

<strong>Energie</strong>bedarf werden verringert.<br />

Die Einbauhinweise der Hersteller müssen beachtet werden.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 6.050 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 35 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Keller, Gebäudehülle<br />

gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 12,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 144,04 m²<br />

Nutzungsdauer 35 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche 1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Kellerdecke 144,04 m² 6.049,87 € 1,22 / 0,24 W/m²K<br />

Summe 144,04 m² 6.049,87 € entspricht 42,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

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Musterhaus Mustermann 29<br />

5.2.2 Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem<br />

Beschreibung<br />

Die erste Schicht eines Verbundsystems bildet der Wärmedämmstoff. Er wird auf dem Außenmauerwerk<br />

oder auf den Außenputz, dessen Zustand und Tragfähigkeit überprüft werden muss, verklebt und ggf.<br />

mit Dübeln zusätzlich verankert. Darüber wird ein Armierungsputz aufgezogen und Glasfasergewebe<br />

eingelegt. Als Endbeschichtung wird Fassadenputz aufgebracht. Der Dämmstoff kann aus Hartschaum,<br />

Holzweichfaserplatten oder Mineralfaserplatten bestehen. Er muss den Anforderungen der Wärmeleitfähigkeit,<br />

Verhalten gegen Feuchtigkeit, Druck- und Zugfestigkeit sowie dem Brandverhalten genügen.<br />

Ausführungshinweise und Bauphysik: Es sollten nur zugelassene WDV-Systeme mit aufeinander<br />

abgestimmten Materialien <strong>zur</strong> Anwendung kommen. Eine sorgfältige Ausführung ist unerlässlich und<br />

muss von Fachbetrieben vorgenommen werden.<br />

Die Dämmung ist auch in die Laibungen der Fenster und Außentüren "hineinzuziehen" und <strong>zur</strong><br />

Reduzierung der Wärmebrücke Sockel mind. 50 cm nach unten über Bodenplatte/EG Boden zu<br />

verlängern. Als unterer Abschluss sollten keine Metallprofile verwendet werden, da diese erhebliche<br />

lineare Wärmebrücken bilden. Unabhängig vom Dämmmaterial werden die Innen-<br />

Oberflächentemperaturen der gedämmten Bauteile angehoben. Die Behaglichkeit wird dadurch<br />

verbessert, Kondensatniederschlag und die Bildung von Schimmelpilzen auf den wärmebrückenfrei<br />

gedämmten Bauteilen nahezu ausgeschlossen.<br />

Kalkulationsgrundlagen: WDVS, ohne Gerüstarbeiten und ggfs. erforderliche <strong>Vor</strong>arbeiten am Untergrund<br />

(z.B. Abschlagen von losem Altputz). Da der Dämmstoff einen untergeordneten Teil der Maßnahmenkosten<br />

ausmacht, empfehlen sich hier große Dämmstärken.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 21.924 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 40 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Außenwände,<br />

Gebäudehülle gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 18,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,032 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 277,51 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche 1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Außenwand O 71,53 m² 5.651,14 € 0,92 / 0,15 W/m²K<br />

Außenwand N 65,77 m² 5.195,74 € 0,92 / 0,15 W/m²K<br />

Außenwand S 61,40 m² 4.850,54 € 0,92 / 0,15 W/m²K<br />

Außenwand W 78,81 m² 6.226,21 € 0,92 / 0,15 W/m²K<br />

Summe 277,51 m² 21.923,63 € entspricht 79,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 30<br />

5.2.3 Kellerinnenwand dämmen<br />

Beschreibung<br />

Die erste Schicht eines Verbundsystems bildet der Wärmedämmstoff. Er wird auf dem Außenmauerwerk<br />

oder auf den Außenputz, dessen Zustand und Tragfähigkeit überprüft werden muss, verklebt und ggf.<br />

mit Dübeln zusätzlich verankert. Darüber wird ein Armierungsputz aufgezogen und Glasfasergewebe<br />

eingelegt. Als Endbeschichtung wird Fassadenputz aufgebracht. Der Dämmstoff kann aus Hartschaum,<br />

Holzweichfaserplatten oder Mineralfaserplatten bestehen. Er muss den Anforderungen der Wärmeleitfähigkeit,<br />

Verhalten gegen Feuchtigkeit, Druck- und Zugfestigkeit sowie dem Brandverhalten genügen.<br />

Ausführungshinweise und Bauphysik: Es sollten nur zugelassene WDV-Systeme mit aufeinander<br />

abgestimmten Materialien <strong>zur</strong> Anwendung kommen. Eine sorgfältige Ausführung ist unerlässlich und<br />

muss von Fachbetrieben vorgenommen werden.<br />

Die Dämmung ist auch in die Laibungen der Fenster und Außentüren "hineinzuziehen" und <strong>zur</strong><br />

Reduzierung der Wärmebrücke Sockel mind. 50 cm nach unten über Bodenplatte/EG Boden zu<br />

verlängern. Als unterer Abschluss sollten keine Metallprofile verwendet werden, da diese erhebliche<br />

lineare Wärmebrücken bilden. Unabhängig vom Dämmmaterial werden die Innen-<br />

Oberflächentemperaturen der gedämmten Bauteile angehoben. Die Behaglichkeit wird dadurch<br />

verbessert, Kondensatniederschlag und die Bildung von Schimmelpilzen auf den wärmebrückenfrei<br />

gedämmten Bauteilen nahezu ausgeschlossen.<br />

Kalkulationsgrundlagen: WDVS, ohne Gerüstarbeiten und ggfs. erforderliche <strong>Vor</strong>arbeiten am Untergrund<br />

(z.B. Abschlagen von losem Altputz). Da der Dämmstoff einen untergeordneten Teil der Maßnahmenkosten<br />

ausmacht, empfehlen sich hier große Dämmstärken.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 1.589 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 40 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Keller, Gebäudehülle<br />

gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 16,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,040 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 20,11 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche 1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Keller zum Treppenhaus 20,11 m² 1.588,94 € 1,14 / 0,21 W/m²K<br />

Summe 20,11 m² 1.588,94 € entspricht 79,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

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Musterhaus Mustermann 31<br />

5.2.4 Neuaufbau von: Dachschräge S<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 170 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 10 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Dach, Gebäudehülle<br />

gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Dämmung<br />

Wärme übertragende Fläche 34,02 m²<br />

Nutzungsdauer 10 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche 1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Dachschräge Süd 34,02 m² 170,10 € 0,77 / 0,17 W/m²K<br />

Summe 34,02 m² 170,10 € entspricht 5,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Die folgende Grafik zeigt Ihnen den Aufbau des neuen Bauteils:<br />

Hinweis: Dieser Aufbau ist ein <strong>Vor</strong>schlag und ersetzt nicht die notwendige Planung.<br />

Aufbau (von innen nach außen) Schichtdicke Wärmeleitzahl<br />

Fachschichtung 85,00 % [cm] [W/mK]<br />

1. Kalkgipsmörtel 1,50 0,700<br />

2. Holzwolle-Leichtbauplatte 2,50 0,140<br />

3. Mineral. Faserdämmstoff 12,00 0,040<br />

4. Mineral. Faserdämmstoff 18,00 0,040<br />

5. Betondachstein 2,00 2,100<br />

Rahmenschichtung 15,00 % [cm] [W/mK]<br />

1. Kalkgipsmörtel 1,50 0,700<br />

2. Holzwolle-Leichtbauplatte 2,50 0,140<br />

3. Holz (Fichte, Kiefer, Tanne) 12,00 0,130<br />

4. Holz (Fichte, Kiefer, Tanne) 18,00 0,130<br />

5. Betondachstein 2,00 2,100<br />

Gesamtdicke: 36,00<br />

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Musterhaus Mustermann 32<br />

5.2.5 Neuaufbau von: Dachschräge N<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 193 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 10 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Dach, Gebäudehülle<br />

gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Dämmung<br />

Wärme übertragende Fläche 38,62 m²<br />

Nutzungsdauer 10 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche 1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Dachschräge Nord 38,62 m² 193,12 € 0,77 / 0,17 W/m²K<br />

Summe 38,62 m² 193,10 € entspricht 5,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Die folgende Grafik zeigt Ihnen den Aufbau des neuen Bauteils:<br />

Hinweis: Dieser Aufbau ist ein <strong>Vor</strong>schlag und ersetzt nicht die notwendige Planung.<br />

Aufbau (von innen nach außen) Schichtdicke Wärmeleitzahl<br />

Fachschichtung 85,00 % [cm] [W/mK]<br />

1. Kalkgipsmörtel 1,50 0,700<br />

2. Holzwolle-Leichtbauplatte 2,50 0,140<br />

3. Mineral. Faserdämmstoff 12,00 0,040<br />

4. Mineral. Faserdämmstoff 18,00 0,040<br />

5. Betondachstein 2,00 2,100<br />

Rahmenschichtung 15,00 % [cm] [W/mK]<br />

1. Kalkgipsmörtel 1,50 0,700<br />

2. Holzwolle-Leichtbauplatte 2,50 0,140<br />

3. Holz (Fichte, Kiefer, Tanne) 12,00 0,130<br />

4. Holz (Fichte, Kiefer, Tanne) 18,00 0,130<br />

5. Betondachstein 2,00 2,100<br />

Gesamtdicke: 36,00<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 33<br />

5.2.6 Fensteraustausch, Passivhausqualität<br />

Beschreibung<br />

Die vorhandenen Fenster haben ein hohes Alter und weisen Undichtigkeiten auf. Sie sollten durch neue<br />

Passivhausfenster mit gedämmten Rahmen ersetzt werden.<br />

Bei Ausführung einer Fassadenaußendämmung sollten die Blendrahmen möglichst überdämmt werden<br />

und in der Dämmebene montiert sein. Ebenso muss auf Luftdichtigkeit der Rahmenanschlüsse <strong>zur</strong><br />

Außenwand geachtet werden.<br />

Ohne Verbesserung des Außenwand-Wärmedämmstandards besteht die Gefahr des Kondensatniederschlags<br />

an den Innenflächen der Außenwand und unter Umständen (z.B. ungünstige Lüftungsbedingungen)<br />

Schimmelbildung und Bauschäden.<br />

Hinweis: Über dem Fenster eingebaute Rollladenkästen gelten als Schwachstellen, wenn sie nicht<br />

wärmegedämmt sind.<br />

m² Kalkulationsgrundlage: Zweiflügeliges Holzfenster ca. 1,5 m² ohne Sprossen in einfacher Ausführung.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 64.275 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 25 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Außenwände,<br />

Gebäudehülle gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Fenster<br />

Fenster-Uw-Wert 0,80 W/m²K<br />

g-Wert (Strahlungsdurchlässigkeit) 0,50<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche Kosten U-Wert alt / neu 1)<br />

Dachflächenfenster in Dach S 4,53 m² 3.241,52€ 3,71 / 0,80 W/m²K<br />

Dachflächenfenster in Dach N 3,56 m² 2.547,40€ 3,71 / 0,80 W/m²K<br />

Westfenster 3,94 m² 2.819,99€ 3,61 / 0,80 W/m²K<br />

Fenster Ost 14,23 m² 10.176,30€ 3,61 / 0,80 W/m²K<br />

Fenster Süd 12,05 m² 8.615,52€ 3,61 / 0,80 W/m²K<br />

Fenster Nord 24,49 m² 17.510,41€ 3,61 / 0,80 W/m²K<br />

Haustür 2,56 m² 1.828,83€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Balkontür Süd 24,52 m² 17.535,29€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Summe 89,90 m² 64.275,27 € entspricht 715,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um den Uw-Wert (Gesamtkonstruktion)<br />

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Musterhaus Mustermann 34<br />

5.2.7 Fensteraustausch, Dachfenster, Passivhausqualität<br />

Beschreibung<br />

Die vorhandenen Fenster haben ein hohes Alter und weisen Undichtigkeiten auf. Sie sollten durch neue<br />

Passivhausfenster mit gedämmten Rahmen ersetzt werden.<br />

Bei Ausführung einer Fassadenaußendämmung sollten die Blendrahmen möglichst überdämmt werden<br />

und in der Dämmebene montiert sein. Ebenso muss auf Luftdichtigkeit der Rahmenanschlüsse <strong>zur</strong><br />

Außenwand geachtet werden.<br />

Ohne Verbesserung des Außenwand-Wärmedämmstandards besteht die Gefahr des Kondensatniederschlags<br />

an den Innenflächen der Außenwand und unter Umständen (z.B. ungünstige Lüftungsbedingungen)<br />

Schimmelbildung und Bauschäden.<br />

Hinweis: Über dem Fenster eingebaute Rollladenkästen gelten als Schwachstellen, wenn sie nicht<br />

wärmegedämmt sind.<br />

m² Kalkulationsgrundlage: Zweiflügeliges Holzfenster ca. 1,5 m² ohne Sprossen in einfacher Ausführung.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 5.789 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 25 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Dach, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Fenster<br />

Fenster-Uw-Wert 0,80 W/m²K<br />

g-Wert (Strahlungsdurchlässigkeit) 0,50<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche Kosten U-Wert alt / neu 1)<br />

Dachflächenfenster in Dach S 4,53 m² 3.241,52€ 3,71 / 0,80 W/m²K<br />

Dachflächenfenster in Dach N 3,56 m² 2.547,40€ 3,71 / 0,80 W/m²K<br />

Summe 8,10 m² 5.788,93 € entspricht 715,04 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um den Uw-Wert (Gesamtkonstruktion)<br />

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Musterhaus Mustermann 35<br />

5.2.8 Wärmepumpe Luft/Wasser<br />

Beschreibung<br />

Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt (hier: Außenluft) Wärme, komprimiert sie unter Druck in einem<br />

Verdampfer-Verflüssiger-Kreislauf (umgekehrtes Kühlschrank-Prinzip) und führt sie der Heizung und<br />

Brauchwassererwärmung zu. Bei der Luft/Wasser-Wärmepumpe sind erhebliche Luftmengen als<br />

Austauschmedium erforderlich. Daher muss räumlich voneinander getrennt ein Frischluft- und ein<br />

Fortluftkanal aufgestellt werden. Bei Luftansaugung durch einen Erdwärmetauscher kann die<br />

Frostfreiheit der angesaugten Luft gewährleistet und die Effektivität der Anlage erhöht werden Die<br />

Investitionskosten sind im Vergleich zu anderen Wärmepumpenanlagen niedrig. Die erreichten<br />

Arbeitszahlen (Effektivität des eingesetzten Stroms) mit einer Außenluftwärmepumpe sind nicht sehr<br />

hoch, weil das Medium während der Heizperiode verhältnismäßig kalt ist.<br />

Kostenkalkulation: Zentralgerät, Steuerung, Leitungen, Speicher; ohne Erdreichtauscher<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 12.100 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Wärmepumpe<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Typ Zentralheizung<br />

genutzte Technik Elektrowärmepumpe<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

<strong>Energie</strong>träger Nachtstrom<br />

Leistung 37 kW<br />

Abgasverlust 0,0 %<br />

Bereitschaftsverlust 0,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 12.100,00 €<br />

Summe 12.100,00 €<br />

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Musterhaus Mustermann 36<br />

5.2.9 Pelletkessel<br />

Beschreibung<br />

Es handelt sich dabei um einen Festbrennstoffofen, der handbeschickt oder über ein automatisches<br />

Fördersystem mit Pellets aus einem <strong>Vor</strong>ratsbehälter beschickt wird. Häufig können alte Heizöl- oder<br />

Kohlelagerräume als Pelletlager dienen. Im Unterschied zum reinen Strahlungswärmeerzeuger sind<br />

Kombianlagen mit einer Wassertasche oder einem Rauchgas-Wärmetauscher <strong>zur</strong> Brauchwassererwärmung<br />

ausgerüstet.<br />

Die geschätzten Kosten beziehen sich auf die Gesamtanlage für Heizung und Warmwassertasche,<br />

Fördertechnik, Standardsteuerung. Preise einzelner Produkte siehe auch Marktübersicht des Biomasse-<br />

Info-Zentrums (BIZ, www.fnr.de).<br />

Für Rauchgasanlage und Pelletlager werden Zusatzkosten von ca. 3000 Euro geschätzt.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 12.000 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Pelletkessel, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Typ Zentralheizung<br />

genutzte Technik Brennwertgerät<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

<strong>Energie</strong>träger Holz Pellets<br />

Leistung 10 kW<br />

Abgasverlust 5,0 %<br />

Bereitschaftsverlust 3,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 9.000,00 €<br />

zusätzliche Kosten einmalig 3.000,00 €<br />

Summe 12.000,00 €<br />

5.2.10 Elektro-Heizstab (bei Wärmepumpe Luft/ Wasser)<br />

Beschreibung<br />

Der Elektro-Heizstab dient bei notwendiger bivalenter Betriebsweise der Luft-Wasser-WP als<br />

Unterstützung bei Außentemperaturen unter dem Bivalenzpunkt.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 300 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Wärmepumpe<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Typ Zentralheizung<br />

genutzte Technik Nachtspeicher-/Elektroheizung<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

<strong>Energie</strong>träger Strom<br />

Leistung 6 kW<br />

Abgasverlust 0,0 %<br />

Bereitschaftsverlust 0,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 300,00 €<br />

Summe 300,00 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 37<br />

5.2.11 Heizleitungen alle dämmen<br />

Beschreibung<br />

Bei dieser Maßnahme wird vorgesehen, die Heizwärme verteilenden Rohre zu dämmen. Schlecht oder<br />

gar nicht wärmegedämmte Heizungsrohre strahlen viel Wärme ab, auch wenn die Heizungsvorlauftemperatur<br />

niedrig eingestellt ist. Auch Rohre, welche im beheizten Volumen verlegt sind, haben<br />

unkontrollierte Verluste. Die Rohrleitungsverluste lassen sich deutlich verringern, wenn eine Wärmedämmung<br />

entsprechend den <strong>Vor</strong>schriften der EnEV oder besser ausgeführt wird. Auch für Pumpen,<br />

Absperrventile usw. gibt es Formstücke <strong>zur</strong> Wärmedämmung. Heizungsrohre sind nach EnEV zu<br />

dämmen. Die Mindestdicke der Dämmstoffschicht entspricht etwa der Nennweite bei einer Wärmeleitfähigkeit<br />

von 0,035 W/(mK). Ein Rohr mit 2 cm Durchmesser muss demnach mit einer 2 cm dicken<br />

Dämmung ummantelt sein. Dies betrifft auch die Befestigungspunkte, Wand- und Deckendurchführungen.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 4.594 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Wärmepumpe, Anlage<br />

Pelletkessel, Komplettsanierung<br />

5.2.12 Elektronisch geregelte Heizungspumpe<br />

Beschreibung<br />

Montage einer elektronisch geregelten Pumpe mit geringer Leistungsaufnahme. Da Umwälzpumpen<br />

sehr lange Laufzeiten aufweisen, sind vergleichsweise hohe Einsparpotenziale und eine schnelle<br />

Amortisation erreichbar.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 700 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 15 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Wärmepumpe, Anlage<br />

Pelletkessel, Komplettsanierung<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 38<br />

5.2.13 Regelung Heizung Wärmepumpe<br />

Beschreibung<br />

Relativ preisgünstig und schnell amortisiert sind Verbesserungen an der Regelung der Heizungsanlage.<br />

Die Heizanlagenverordnung verlangt effektive bedarfsgerechte Einrichtungen <strong>zur</strong> Steuerung und<br />

Regelung der Heizungsanlage. Diese Einrichtungen sind im Regelfall eine <strong>Vor</strong>lauftemperaturregelung in<br />

Abhängigkeit von der Außentemperatur oder einer anderen geeigneten Führungsgröße sowie Geräte<br />

<strong>zur</strong> Einzelraumtemperaturregelung.<br />

Die hier kalkulierten Verbesserungen umfassen:<br />

- 1K Thermostatventile (mit überdurchschnittlich empfindlicher Temperatursensorik)<br />

- Verlängerung der Nachtabsenkung mittels Zeitschaltuhr<br />

- Absenkung der Heizungsspreiztemperaturen (<strong>Vor</strong>-/Rücklauf)<br />

- Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage (dadurch wird das gesamte Wärmeabgabesystem mit der<br />

jeweils spezifisch richtigen Wassermenge versorgt). der hydraulische Abgleich ist bei jeder Neuanlage<br />

und Anlagenänderung verpflichtend nach EnEV durchzuführen.<br />

Eine weitere Verbesserung könnte durch Montage einer Heizungssteuerung erreicht werden, welche in<br />

der Lage ist zusätzlich die Rücklauftemperatur als Regelgröße einzubeziehen. Hierzu ist ein Heizungspufferspeicher<br />

unabdingbar (Zusatzkosten ca. 700-1500 Euro).<br />

Der Kostenansatz berücksichtigt eine Pauschale für den Austausch von einfachen Heizkörperventilen<br />

durch Thermostatventile.<br />

Für eine Heizungssteuerung mit Außen-, <strong>Vor</strong>- und Rücklauftemperaturfühler müssen ca. 700-1500 Euro<br />

zusätzlich investiert werden. Die Einstellung bzw. Verlängerung einer Nachtabsenkung sowie der<br />

hydraulische Anlagenabgleich sind Sowieso- Leistungen der Montagebetriebe bei Heizungsanlagenerneuerungen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 550 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Wärmepumpe<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Wärmeabgabe<br />

Raumthermostat elektronische Regelung<br />

optimiert<br />

Heizkreistemperatur 35/28<br />

Nachtabsenkung 7 h um 3 °C<br />

hydraulischer Abgleich J 1)<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 550,00 €<br />

Summe 550,00 €<br />

1) Im Zuge der Modernisierung muss ein hydraulischer Abgleich vorgenommen sowie alle Pumpen und Regler in optimierten<br />

Einstell-Zustand gebracht werden!<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 39<br />

5.2.14 Regelung Heizung Pellet<br />

Beschreibung<br />

Relativ preisgünstig und schnell amortisiert sind Verbesserungen an der Regelung der Heizungsanlage.<br />

Die Heizanlagenverordnung verlangt effektive bedarfsgerechte Einrichtungen <strong>zur</strong> Steuerung und<br />

Regelung der Heizungsanlage. Diese Einrichtungen sind im Regelfall eine <strong>Vor</strong>lauftemperaturregelung in<br />

Abhängigkeit von der Außentemperatur oder einer anderen geeigneten Führungsgröße sowie Geräte<br />

<strong>zur</strong> Einzelraumtemperaturregelung.<br />

Die hier kalkulierten Verbesserungen umfassen:<br />

- 1K Thermostatventile (mit überdurchschnittlich empfindlicher Temperatursensorik)<br />

- Verlängerung der Nachtabsenkung mittels Zeitschaltuhr<br />

- Absenkung der Heizungsspreiztemperaturen (<strong>Vor</strong>-/Rücklauf)<br />

- Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage (dadurch wird das gesamte Wärmeabgabesystem mit der<br />

jeweils spezifisch richtigen Wassermenge versorgt). der hydraulische Abgleich ist bei jeder Neuanlage<br />

und Anlagenänderung verpflichtend nach EnEV durchzuführen.<br />

Eine weitere Verbesserung könnte durch Montage einer Heizungssteuerung erreicht werden, welche in<br />

der Lage ist zusätzlich die Rücklauftemperatur als Regelgröße einzubeziehen. Hierzu ist ein Heizungspufferspeicher<br />

unabdingbar (Zusatzkosten ca. 700-1500 Euro).<br />

Der Kostenansatz berücksichtigt eine Pauschale für den Austausch von einfachen Heizkörperventilen<br />

durch Thermostatventile.<br />

Für eine Heizungssteuerung mit Außen-, <strong>Vor</strong>- und Rücklauftemperaturfühler müssen ca. 700-1500 Euro<br />

zusätzlich investiert werden. Die Einstellung bzw. Verlängerung einer Nachtabsenkung sowie der<br />

hydraulische Anlagenabgleich sind Sowieso- Leistungen der Montagebetriebe bei Heizungsanlagenerneuerungen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 550 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Pelletkessel, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Wärmeabgabe<br />

Raumthermostat Thermostat mit 1° Schaltdifferenz<br />

Heizkreistemperatur 55/45<br />

Nachtabsenkung 8 h um 4 °C<br />

hydraulischer Abgleich J 1)<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 550,00 €<br />

Summe 550,00 €<br />

1) Im Zuge der Modernisierung muss ein hydraulischer Abgleich vorgenommen sowie alle Pumpen und Regler in optimierten<br />

Einstell-Zustand gebracht werden!<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 40<br />

5.2.15 Hocheffiziente Lüftungsanlage mit WRG<br />

Beschreibung<br />

Es handelt sich hierbei um ein zentral aufgestelltes effizientes Be- und Entlüftungsgerät mit zugehörigem<br />

Kanalsystem sowie Zu- und Abluftöffnungen in den Räumen. Mit dieser Anlage ist eine definierte<br />

Dosierung der Luftmenge möglich. Die verbrauchte Luft wird in sog. Ablufträumen (Küche, Sanitärräume)<br />

abgesaugt und über einen Wärmetauscher abgekühlt nach draußen geleitet. Der Abluft wird in<br />

einem Lüftungswärmetauscher mit bis zu 95% Rückgewinnungsgrad die enthaltene Wärme entzogen<br />

und der Zuluft (Frischluft) zugeführt ohne Luftvermengung zwischen Frischluft und Abluft. Die Zuluft<br />

kann nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher zusätzlich mit einem nachgeschalteten Lufterhitzer auf<br />

die gewünschte Zulufttemperatur nachgeheizt werden. Weiterhin wird die Zuluft gefiltert und gereinigt<br />

(ein <strong>Vor</strong>teil für Allergiker).<br />

In den Aufenthaltsräumen wird die so erwärmte Zuluft mittels (Weitwurf-)Düsen eingebracht. Durch den<br />

Einbau von Telefonie-Schalldämpfern ist mit Geräuschproblemen nicht zu rechnen.<br />

Die Planung einer solchen Anlage muss durch Fachleute erfolgen. Das Gebäude sollte sehr luftdicht<br />

sein, damit die Anlage effizient arbeitet.<br />

Die Zuluft kann über einen Erdwärmetauscher geleitet und somit frostfrei und vorgewärmt (Winterfall) in<br />

das Lüftungsgerät geführt werden. Ein weiterer <strong>Vor</strong>teil dieser Anlage bietet die Möglichkeit der<br />

automatischen sommerlichen Kühlung mit frischer kalter Nachtluft, welche ggf. zusätzlich im Erdreichwärmetauscher<br />

vorgekühlt wird (Sommerfall).<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 8.250 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 25 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der Lüftungsanlage<br />

Art Lüftung mit WRG (o.WP)<br />

Lüftungsbereich Lüftung<br />

Anteil der Luftversorgung 100 %<br />

Luftwechsel 0,40 h -1<br />

Wärmerückgewinnung 95 %<br />

Arbeitszahl 30,0<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 8.250,00 €<br />

Summe 8.250,00 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 41<br />

5.2.16 direktbeheizter TWW-Speicher<br />

Beschreibung<br />

Gasbefeuerte direkt beheizte Warmwasserspeicher erwärmen das Wasser direkt im Behälter. Direkt<br />

beheizte Warmwasserspeicher ermöglichen eine wirtschaftliche Warmwasserbereitung für Einsatzbereiche<br />

wie Einfamilienhäuser oder kleine Gewerbeobjekte. Heizleistung und Speicherinhalt können nach<br />

dem Warmwasserbedarf gewählt werden.<br />

Es besteht keine direkte Verbindung zum Heiz-Wärmeerzeuger und die Regelung erfolgt ebenfalls<br />

autark vom Heizbetrieb.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 1.350 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Pelletkessel<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung direkt brennstoffbeheizter<br />

Speicher /BW<br />

Versorgungsbereich Warmwasserversorgung<br />

Leistung 20,0 kW<br />

Deckung 40,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 1.350,00 €<br />

Summe 1.350,00 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 42<br />

5.2.17 Brauchwasser-Solarkollektor<br />

Beschreibung<br />

Brauchwasser-Solaranlage <strong>zur</strong> Erwärmung von Trinkwasser. Zur Überbrückung solarstrahlungsarmer<br />

Zeiten muss in die Anlage ein hinreichend großer Speicher integriert sein. Der mögliche Deckungsbeitrag<br />

hängt von Dachneigung, -orientierung, Fläche und Bauart des Kollektors, Speichergröße und -<br />

bauart und weiteren Randbedingungen ab. Hier ist eine detaillierte Ausführungsplanung erforderlich!<br />

Kalkulationsgrundlage: Kollektoren, Solarpumpe, Solarleitung, Solarausdehnungsgefäß, Solarsteuerung,<br />

Solarsicherheitsgruppe ohne Solarspeicher. Die genannten Preise und Deckungsgrade sind<br />

Anhaltswerte.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 5.300 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Pelletkessel, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung Solaranlage<br />

Versorgungsbereich Warmwasserversorgung<br />

Leistung 10,0 kW<br />

Deckung 60,0 %<br />

Arbeitszahl 40,0<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 12,00 m² 350,00 € /m²<br />

zusätzliche Kosten einmalig 1.100,00 €<br />

Summe 5.300,00 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 43<br />

5.2.18 TWW-Solarspeicher mittel - (500 l)<br />

Beschreibung<br />

Hierbei handelt es sich um einen TWW-Speicher <strong>zur</strong> Kopplung an eine Solaranlage. Dieser Speicher<br />

kompensiert das schwankende Solarwärmeangebot. Es sind mehrere Wärmetauscher integriert (Solar +<br />

Nachheizung durch Heiz-Wärmeerzeuger).<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 1.800 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten des Warmwasserspeichers<br />

Versorgungsbereich Warmwasserversorgung<br />

Volumen des Speichers 500 Liter<br />

U-Wert der Speicherhülle 0,30 W/m²K<br />

Temperatur Aufstellraum 15,0 °C<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Speichers 1.800,00 €<br />

Summe 1.800,00 €<br />

5.2.19 Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 0 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Die Wärmebrücken werden pauschal auf den Faktor 0,05 verbessert.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 44<br />

5.2.20 Drempelräume und Spitzboden hinzufügen<br />

Beschreibung<br />

Bei der Sanierung des Gebäudes ist es sinnvoll, das gesamte Dach abzudecken und zu dämmen. Die<br />

bisher unbeheizten Drempelräume sowie der Spitzboden werden dem beheizten Raum hinzugefügt.<br />

Dazu werden die Abseitenwände und die Kehlbalkendecke entfernt. Im Gegenzug werden die<br />

Dachschrägen- und Giebelflächen erweitert. Die Wohnfläche wird nicht größer, jedoch erhöht sich das<br />

Volumen entsprechend.<br />

Die folgenden Bilder zeigen das Volumen sowie die wärmeübertragenden Flächen vor und nach der<br />

Sanierung:<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 25.000 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 50 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Gebäudehülle Dach, Gebäudehülle<br />

gesamt, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten des Ausbaus/Umbaus<br />

<strong>Energie</strong>bezugsfläche alt / neu 363,00 / 353,00 m²<br />

Gebäudevolumen alt / neu 1.223,20 / 1.310,40 m³<br />

Nutzungsdauer 50 Jahre<br />

folgende Bauteile fallen weg: Fläche 1) U-Wert alt<br />

Kehlbalkendecke 60,61 m² 0,66 W/m²K<br />

Drempelboden 29,02 m² 0,73 W/m²K<br />

Abseitenwand DG 22,95 m² 1,83 W/m²K<br />

folgende Bauteile kommen hinzu: Fläche 1) Kosten U-Wert neu<br />

Dachschräge N erweitert 69,78 m² 0,17 W/m²K<br />

Dachschräge S erweitert 28,48 m² 0,17 W/m²K<br />

Giebelflächen erweitert 8,57 m² 0,15 W/m²K<br />

Summe 106,83 m² 25.000,00 € entspricht 234,02 1) €/m²<br />

1) die Angabe bezieht sich auf die neuen Bauteile<br />

Die folgende(n) Grafik(en) zeigt Ihnen den Aufbau des neuen Bauteils:<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 45<br />

Hinweis: Dieser Aufbau ist ein <strong>Vor</strong>schlag und ersetzt nicht die notwendige Planung.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 46<br />

5.2.21 Pufferspeicher - (1000l)<br />

Beschreibung<br />

Pufferspeicher sind beim Einsatz von regenerativen <strong>Energie</strong>n für die Heizungsanlage bei fast allen Arten<br />

erforderlich. Der Einsatz von Pufferspeichern ermöglicht die Wärme zwischen zu speichern und bei<br />

Bedarf wieder in die Heizungsanlage einzuspeisen. Dies erhöht nur nicht den Komfort der Anlage,<br />

sondern lässt auch eine besonders effiziente <strong>Energie</strong>ausnutzung zu.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf ca. 1.200 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Diese Maßnahme wird in der/den folgende/n Variante/n verwendet: Anlage Wärmepumpe, Anlage<br />

Pelletkessel, Komplettsanierung<br />

Eigenschaften der Maßnahme<br />

Daten des Pufferspeichers<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

Aufstellung im Beheizten<br />

Volumen des Speichers 1.000 l<br />

Nennleistung der Ladepumpe 20 W<br />

Bereitschaftswärmeverlust 3,70 kWh/d<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Pufferspeichers 1.200,00 €<br />

Summe 1.200,00 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 47<br />

5.3 Variante: Gebäudehülle Keller<br />

5.3.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 133.314 [kWh/a] 7,8 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 367,3 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 120.366 [kWh/a] 7,8 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 331,6 [kWh/m²a]<br />

Heizlast 36,4 33,6 [kW]<br />

wirtschaftlich<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 8.418 [€/a] 7,8 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 701 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 23,19 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 7.639 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 7.639 [€]<br />

Investition /m² 21,0 [€/m²]<br />

Amortisation 6 [Jahre]<br />

Kapitalwert 264.152 [€]<br />

Emissionen<br />

CO 2 -Emissionen 89,6 82,6 [kg/m²a] 7,8 %<br />

SO 2 -Emissionen 4,4 4,1 [g/m²a] 6,6 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 53,6 [g/m²a] 7,8 %<br />

Staub 1,9 1,7 [g/m²a] 7,6 %<br />

verbrauchsbezogen<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 94.794 [kWh/a] 5,4 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 6.462 [€/a] 7,8 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

Diese Variante stellt Ihnen die Dämmung der Kellerdecke sowie der Kellerinnenwand vor. Neben der<br />

Einsparung von ca. 8% <strong>Energie</strong>/<strong>Energie</strong>kosten steigt hier die Behaglichkeit für die Bewohner im<br />

Erdgeschoss an, da mit dieser Maßnahme die Fußkälte vermieden wird.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 48<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.3.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle Keller<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Kellerinnenwand dämmen 79,00 €/m² 1.589 €<br />

Kellerdecke, unterseitig dämmen 42,00 €/m² 6.050 €<br />

Summe der Kosten: 7.639 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 49<br />

5.4 Variante: Gebäudehülle Außenwände<br />

5.4.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 94.808 [kWh/a] 34,4 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 261,2 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 85.392 [kWh/a] 34,6 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 235,2 [kWh/m²a]<br />

Heizlast<br />

wirtschaftlich<br />

36,4 21,6 [kW]<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 5.993 [€/a] 34,3 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 499 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 16,51 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 86.199 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 86.199 [€]<br />

Investition /m² 237,5 [€/m²]<br />

Amortisation 16 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

139.514 [€]<br />

CO2-Emissionen 89,6 58,8 [kg/m²a] 34,4 %<br />

SO2-Emissionen 4,4 3,1 [g/m²a] 29,0 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 38,2 [g/m²a] 34,3 %<br />

Staub<br />

verbrauchsbezogen<br />

1,9 1,2 [g/m²a] 33,4 %<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 65.663 [kWh/a] 34,5 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 4.601 [€/a] 34,3 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

Diese Variante stellt Ihnen die Dämmung der Außenwände sowie den Austausch der Fenster vor. Allein<br />

mit dieser Variante können Sie ca. 37 % <strong>Energie</strong> und <strong>Energie</strong>kosten sparen.<br />

Für die Wärmeschutzmaßnahmen an den Außenwänden sind grundsätzlich zwei Möglichkeiten zu<br />

empfehlen:<br />

- ein Wärmedämmverbundsystem von außen (WDVS) oder<br />

- eine wärmegedämmte hinterlüftete Fassadenverkleidung.<br />

WDVS: Eine Schicht Wärmedämmung wird auf der Außenwand – i.d.R. auf den tragfähigen Außenputz<br />

– vollflächig verklebt, um Luftdichtheit zu gewährleisten und ggf. mit Dübeln zusätzlich verankert.<br />

Darüber wird ein Armierungsputz aufgezogen, in den ein Glasfasergewebe eingelegt wird. Als<br />

Endbeschichtung werden mineralische Putze mit Anstrich oder Kunstharzputze eingesetzt. Der<br />

Dämmstoff besteht üblicherweise aus Polystyrol-Hartschaum oder Mineralfaserplatten. Er muss den<br />

Anforderungen an Wärmeleitfähigkeit, gegen Feuchtigkeit, an Druck- und Zugfestigkeit sowie an den<br />

Brandschutz genügen.<br />

<strong>Vor</strong>gehängte Fassadenkonstruktion: Auf der bestehenden Außenwand wir eine Unterkonstruktion<br />

aus Holz- oder Metallprofilen angebracht, an der eine Fassadenverkleidung aus unterschiedlichsten<br />

Materialien (Holzschalung oder -platten, Faserzementplatten, etc.) als Wetterschutz aufgehängt werden<br />

kann. Zwischen der Unterkonstruktion wird lückenlos Wärmedämmung als Platten oder in loser Form<br />

eingebracht. Wichtig ist die winddichte Ausführung.<br />

Wegen der geringeren Wandstärke empfehlen wir das WDVS.<br />

Egal welche der Möglichkeiten <strong>zur</strong> Ausführung kommt, müssen mit der Wärmedämmung der<br />

Außenwände<br />

- die Regenfallrohre neu verlegt werden,<br />

der Dachüberstand an den <strong>Ort</strong>gängen vergrößert werden<br />

sowie <strong>zur</strong> Vermeidung von Wärmebücken<br />

- die Fensterbänke außen durch neue, tiefere und wärmebrückenfreie Fensterbänke ersetzt<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 50<br />

werden,<br />

- die Rollladenkästen entfernt und ersetzt oder wärmegedämmt werden und<br />

- Balkonplatten und Eingangsvordach von oben und unten wärmegedämmt oder abgesägt und<br />

ersetzt werden.<br />

Dies erfordert in jedem Fall eine sorgfältige Detailplanung bei der Ausführung.<br />

Bei gleichzeitigem Austausch der Fenster ergeben sich hohe Synergieeffekte. Dies führt zu erheblichen<br />

Investitionskosteneinsparungen bei der Sanierung. Zudem kann die Lage von Fenstern und Haustüre<br />

<strong>zur</strong> neuen Dämmebene optimiert werden, um Wärmebrücken und Verschattung durch Laibungen zu<br />

reduzieren und eine durchgängige luftdichte Ebene herzustellen. Somit ist eine gleichzeitige Sanierung<br />

von Fenstern, Haustüre und Fassade aus bautechnischer Sicht auf jeden Fall zu empfehlen.<br />

Der Austausch der Fenster trägt wesentlich <strong>zur</strong> Komfortverbesserung durch Vermeidung der<br />

Zugerscheinungen bei. Ein neu gestalteter Eingangsbereich mit neuer Haustür kann zudem zu einer<br />

repräsentativen Aufwertung des sanierten Gebäudes beitragen. Der Eingangsbereich wird daher auch<br />

als „Visitenkarte des Hauses“ bezeichnet.<br />

Beim Austausch der Fenster ist nach DIN 1946-6 ein Lüftungskonzept für das Gebäude zu erstellen<br />

(siehe auch Variante Gebäudehülle gesamt).<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 51<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.4.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle Außenwände<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität 715,00 €/m² 64.275 €<br />

Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 79,00 €/m² 21.924 €<br />

Summe der Kosten: 86.199 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 52<br />

5.5 Variante: Gebäudehülle Dach<br />

5.5.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 128.173 [kWh/a] 11,3 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 363,1 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 115.694 [kWh/a] 11,4 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 327,7 [kWh/m²a]<br />

Heizlast<br />

wirtschaftlich<br />

36,4 31,7 [kW]<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 8.094 [€/a] 11,3 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 675 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 22,93 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 31.152 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 31.152 [€]<br />

Investition /m² 85,8 [€/m²]<br />

Amortisation 11 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

398.274 [€]<br />

CO2-Emissionen 89,6 79,5 [kg/m²a] 11,3 %<br />

SO2-Emissionen 4,4 4,0 [g/m²a] 9,5 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 51,6 [g/m²a] 11,3 %<br />

Staub<br />

verbrauchsbezogen<br />

1,9 1,7 [g/m²a] 11,0 %<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 93.184 [kWh/a] 7,0 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 6.213 [€/a] 11,3 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

Diese Variante stellt Ihnen den Ausbau des Daches mit gleichzeitiger Dämmung des Daches und<br />

Austausch der Dachflächenfenster vor. Allein mit dieser Variante können Sie ca. 10 % <strong>Energie</strong> und<br />

<strong>Energie</strong>kosten sparen.<br />

Da das Dachgeschoss ausgebaut und bewohnt ist, wird eine Wärmedämmung des Daches von außen<br />

vorgeschlagen. Dazu müssen zunächst Dachziegel und Lattung entfernt werden. Zwischen die Sparren<br />

wird eine Dampfbremsfolie eingelegt und an die angrenzenden Bauteile luftdicht angeschlossen. Die<br />

Sparrenzwischenräume werden mit einem Dämmstoff gefüllt. Zusätzlich wird auf die Sparren eine<br />

durchgängige Dämmschicht und darüber eine Winddichtung, Lattung und neue Dacheindeckung<br />

aufgebracht.<br />

Auch im Bereich der Abseiten wird die Dachfläche wärmegedämmt. So können die Dämmebenen von<br />

Dach und Außenwand konstruktiv einfach zu einer geschlossenen Dämmhülle verbunden werden. Eine<br />

Wärmedämmung „um mehrere Ecken“ der Abseitenwände und obersten Geschossdecke zu den<br />

Abseiten ist nicht erforderlich.<br />

Da die Dampfbremse nicht – wie bei Wärmedämmung von innen – durchgängig an der Innenseite unter<br />

den Sparren verlaufen kann, ist eine sorgfältige Detailplanung und bauphysikalische Bewertung dieser<br />

Konstruktion notwendig. Die Dampfbremse muss auch um die Sparren bauphysikalisch richtig liegen,<br />

um Bauschäden durch Feuchtigkeit im Bauteil zu vermeiden.<br />

Bei einer Wärmedämmung von innen müssten hingegen alle Innenverkleidungen entfernt werden. Die<br />

Dämmstoffstärke zwischen den Sparren würde nicht ausreichen einen förderfähigen Dämmstandard<br />

herzustellen, sodass eine weitere Schicht unter den Sparren angebracht werden müsste. Dadurch<br />

würde sich die Wohnfläche im Dachgeschoss verringern. Daher empfehlen wir die Wärmedämmung von<br />

außen.<br />

Zusammen mit der Wärmedämmung des Daches müssen auch die Dachflächenfenster ausgetauscht<br />

werden, da deren Lage der neuen Dachebene angepasst werden muss.<br />

Empfohlen wird der Einbau von Fenstern mit 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit einem U W -Wert<br />

für das gesamte Fenster inklusive Rahmen von 1,0 W/(m² K) oder besser. Beim Einbau der neuen<br />

Verglasung ist auf den luftdichten Anschluss an das Dach zu achten.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 53<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.5.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle Dach<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Drempelräume und Spitzboden hinzufügen 25000,00 € 25.000 €<br />

Fensteraustausch, Dachfenster, Passivhausqualität 715,00 €/m² 5.789 €<br />

Neuaufbau von: Dachschräge N 5,00 €/m² 193 €<br />

Neuaufbau von: Dachschräge S 5,00 €/m² 170 €<br />

Summe der Kosten: 31.152 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 54<br />

5.6 Variante: Gebäudehülle gesamt<br />

5.6.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 58.160 [kWh/a] 59,8 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 164,8 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 51.836 [kWh/a] 60,3 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 146,8 [kWh/m²a]<br />

Heizlast<br />

wirtschaftlich<br />

36,4 8,2 [kW]<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 3.695 [€/a] 59,5 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 308 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 10,47 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 127.451 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 127.451 [€]<br />

Investition /m² 351,1 [€/m²]<br />

Amortisation 17 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

200.273 [€]<br />

CO2-Emissionen 89,6 36,2 [kg/m²a] 59,6 %<br />

SO2-Emissionen 4,4 2,5 [g/m²a] 44,5 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 23,6 [g/m²a] 59,5 %<br />

Staub<br />

verbrauchsbezogen<br />

1,9 0,8 [g/m²a] 56,9 %<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 36.603 [kWh/a] 63,5 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 2.836 [€/a] 59,5 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

Diese Variante betrachtet die Verbesserung der gesamten Gebäudehülle. Ausführliche Erläuterungen<br />

finden Sie auch in den 3 vorangestellten Varianten, welche ebenfalls die Gebäudehülle betreffen.<br />

Bei der Sanierung der Gebäudehülle sollten Sie auf die Verwendung ökologischer Materialien achten.<br />

Neben einer energiearmen Herstellung gegenüber künstlichen Dämmstoffen haben diese den <strong>Vor</strong>teil<br />

eines gesunden Raumklimas, Vermeidung schädlicher Schadstoffe und die Fähigkeit, später einfach<br />

recycelt werden zu können.<br />

Da mit einer Dämmung der Außenhülle sowie dem Einbau neuer Fenster das Gebäude dicht wird,<br />

werden zusätzlich Lüftungsverluste durch Ritzen und Undichtigkeiten in der Hülle vermieden.<br />

Zusätzlich wird hier der Einbau einer Lüftungsanlage empfohlen, um den bauphysikalisch erforderlichen<br />

Mindestluftwechsel zu gewährleisten und anfallende Schadstoffe abzuführen. Mit einer Lüftungsanlage<br />

werden zusätzlich die Lüftungswärmeverluste verringert.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 55<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.6.2 Maßnahmen der Variante: Gebäudehülle gesamt<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Kellerdecke, unterseitig dämmen 42,00 €/m² 6.050 €<br />

Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 79,00 €/m² 21.924 €<br />

Kellerinnenwand dämmen 79,00 €/m² 1.589 €<br />

Drempelräume und Spitzboden hinzufügen 25000,00 € 25.000 €<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität 715,00 €/m² 64.275 €<br />

Neuaufbau von: Dachschräge N 5,00 €/m² 193 €<br />

Neuaufbau von: Dachschräge S 5,00 €/m² 170 €<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal 0,00 € 0 €<br />

Hocheffiziente Lüftungsanlage mit WRG 8250,00 € 8.250 €<br />

Summe der Kosten: 127.451 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 56<br />

5.7 Variante: Anlage Wärmepumpe<br />

5.7.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 75.701 [kWh/a] 47,6 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 208,5 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 29.116 [kWh/a] 77,7 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 80,2 [kWh/m²a]<br />

Heizlast<br />

wirtschaftlich<br />

36,4 36,4 [kW]<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 3.716 [€/a] 59,3 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 310 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 10,24 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 19.444 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 19.444 [€]<br />

Investition /m² 53,6 [€/m²]<br />

Amortisation 4 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

161.667 [€]<br />

CO2-Emissionen 89,6 54,8 [kg/m²a] 38,9 %<br />

SO2-Emissionen 4,4 40,1 [g/m²a] -806,2 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 40,1 [g/m²a] 31,0 %<br />

Staub<br />

verbrauchsbezogen<br />

1,9 4,0 [g/m²a] -113,9 %<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 25.912 [kWh/a] 74,1 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 2.852 [€/a] 59,3 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

Der Einbau einer Wärmepumpe ist sinnvoll im Zusammenhang mit einer Flächenheizung. Hier sollte<br />

also eine Fußodenheizung oder Deckenheizung installiert werden.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 57<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.7.2 Maßnahmen der Variante: Anlage Wärmepumpe<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Heizleitungen alle dämmen 8,00 € 4.594 €<br />

Wärmepumpe Luft/Wasser 12100,00 € 12.100 €<br />

Regelung Heizung Wärmepumpe 550,00 € 550 €<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe 350,00 € 700 €<br />

Pufferspeicher - (1000l) 1200,00 € 1.200 €<br />

Elektro-Heizstab (bei Wärmepumpe Luft/ Wasser) 300,00 € 300 €<br />

Summe der Kosten: 19.444 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 58<br />

5.8 Variante: Anlage Pelletkessel<br />

5.8.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 25.911 [kWh/a] 82,1 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 71,4 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 90.250 [kWh/a] 30,9 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 248,6 [kWh/m²a]<br />

Heizlast<br />

wirtschaftlich<br />

36,4 36,4 [kW]<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 3.950 [€/a] 56,7 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 329 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 10,88 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 25.694 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 25.694 [€]<br />

Investition /m² 70,8 [€/m²]<br />

Amortisation 5 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

149.587 [€]<br />

CO2-Emissionen 89,6 15,9 [kg/m²a] 82,3 %<br />

SO2-Emissionen 4,4 1,5 [g/m²a] 66,1 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 164,3 [g/m²a] -182,7 %<br />

Staub<br />

verbrauchsbezogen<br />

1,9 82,7 [g/m²a] -4.308,8 %<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 72.310 [kWh/a] 27,9 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 3.032 [€/a] 56,7 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

Die bestehende Heizungs- und Warmwasseranlage ist stark veraltet und einer der wesentlichen<br />

Schwachpunkte des Gebäudes. Mit plötzlichem Versagen ist ständig zu rechnen. Aus diesen Gründen<br />

sollte die Heizungsanlage grundsätzlich saniert und in Teilen erneuert werden. Dazu empfehlen wir:<br />

- die Wärmedämmung aller zugänglichen Verteilleitungen,<br />

- den Einbau geregelter Pumpen Effizienzklasse A,<br />

- eine Einbau neuer Heizkörperventile und Thermostatköpfe mit hoher Regelgenauigkeit (sogenannte<br />

„1 K-Regler“ oder elektronische Regler)<br />

- einen hydraulischen Abgleich der Heizungsanlage,<br />

- eine außentemperaturgesteuerte <strong>Vor</strong>lauftemperaturregelung mit Nachtabsenkung,<br />

- einen neuen Pelletkessel,<br />

- eine Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung mit 12 m² Flachkollektoren<br />

und ca. 1.000 l Solar-Kombispeicher (Trinkwarmwasser und Heizung).<br />

Ein Pelletkessel verbessert die Primärenergiebilanz des Gebäudes erheblich. Dessen Wirkungsgrad<br />

sollte mindestens 90 % betragen, da er sonst nicht förderfähig ist. Allerdings benötigt ein Pelletkessel<br />

einen ausreichend großen Lagerraum für die Pellets.<br />

Im derzeitigen Zustand mit ca. 120.000 kWh/a würden ca. 25 Tonnen Pellets benötigt, was einem<br />

Volumen von ca. 38 m³ entspricht. Nach energetischer Sanierung würden hingegen mit einem<br />

<strong>Energie</strong>bedarf von ca. 20.000 kWh/a nur noch ca. 4 Tonnen mit einem Volumen von 6 m³ erforderlich<br />

sein. Für ein solches Pelletlager bietet der Keller hinreichend Raum.<br />

Zur Optimierung des Pelletkessels empfiehlt sich der Einbau eines Pufferspeichers mit mind. 30 l/kW<br />

Nennleistung. Diese Funktion kann bei entsprechender Dimensionierung ein Solar-Kombispeicher<br />

übernehmen. Zudem arbeitet ein Pelletkessel im Sommer <strong>zur</strong> reinen Trinkwasserbereitung weniger<br />

effizient.<br />

Nach Sanierung des Gebäudes wird ein Heizkessel mit deutlich geringerer Heizleistung benötigt,<br />

wodurch die Anschaffungskosten sinken. Daher empfehlen wir, die Wärmedämmung des<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 59<br />

Gebäudes unbedingt vor oder zusammen mit der Heizungssanierung auszuführen.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.8.2 Maßnahmen der Variante: Anlage Pelletkessel<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Pufferspeicher - (1000l) 1200,00 € 1.200 €<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe 350,00 € 700 €<br />

Heizleitungen alle dämmen 8,00 € 4.594 €<br />

Pelletkessel 9000,00 € 12.000 €<br />

Regelung Heizung Pellet 550,00 € 550 €<br />

Brauchwasser-Solarkollektor 350,00 € 5.300 €<br />

direktbeheizter TWW-Speicher 1350,00 € 1.350 €<br />

Summe der Kosten: 25.694 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 60<br />

5.9 Variante: Komplettsanierung<br />

5.9.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Primärenergiebedarf 144.566 5.757 [kWh/a] 96,0 %<br />

Primärenergiebedarf / m² 398,3 16,3 [kWh/m²a]<br />

Endenergiebedarf 130.587 18.732 [kWh/a] 85,7 %<br />

Endenergiebedarf / m² 359,7 53,1 [kWh/m²a]<br />

Heizlast<br />

wirtschaftlich<br />

36,4 8,2 [kW]<br />

<strong>Energie</strong>kosten 9.126 890 [€/a] 90,2 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten / Monat 761 74 [€/Monat]<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,14 2,52 [€/m²a]<br />

Gesamtinvestition 159.383 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 45.723 [€]<br />

Investition 113.660 [€]<br />

Investition /m² 313,1 [€/m²]<br />

Amortisation 13 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

237.775 [€]<br />

CO2-Emissionen 89,6 3,7 [kg/m²a] 95,9 %<br />

SO2-Emissionen 4,4 1,2 [g/m²a] 73,9 %<br />

NOx-Emissionen 58,1 35,7 [g/m²a] 38,7 %<br />

Staub<br />

verbrauchsbezogen<br />

1,9 17,9 [g/m²a] -852,8 %<br />

<strong>Energie</strong>bedarf 100.239 11.469 [kWh/a] 88,6 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 7.005 683 [€/a] 90,2 %<br />

Erläuterungen <strong>zur</strong> Variante<br />

In der Variante Komplettsanierung wurden alle sinnvollen Maßnahmen zusammen gefasst. Neben der<br />

Sanierung der Gebäudehülle in Verbindung mit einer Lüftungsanlage wird ein Heizungssystem auf der<br />

Grundlage erneuerbarer <strong>Energie</strong>n empfohlen. Neben dem geringeren CO 2 -Ausstoß wird hier auf<br />

<strong>Energie</strong>träger verzichtet, deren <strong>Vor</strong>kommen endlich ist und die teuer importiert werden müssen.<br />

Ausführliche Erläuterungen finden Sie auch in den vorangegangenen Varianten.<br />

Diese <strong>Energie</strong>sparvariante erreicht das KfW-Effizienzhaus 55 und ist damit KfW-förderfähig! Hier<br />

können neben einem zinsgünstigen Kredit auch Zuschüsse in Anspruch genommen werden.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>verbrauchskennzahl vor und nach Durchführung der<br />

Maßnahme(n):<br />

Hinweis: Bei dieser Grafik handelt es sich um die Berechnung mit angepassten Randbedingungen. Eine<br />

Abweichung der Ergebnisse <strong>zur</strong> Berechnung nach EnEV mit normierten Randbedingungen (<strong>Energie</strong>ausweis)<br />

ist dadurch gegeben.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 61<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>zu- und <strong>Energie</strong>abflüsse im Gebäude im Vergleich vor und<br />

nach Durchführung der Maßnahme(n):<br />

5.9.2 Maßnahmen der Variante: Komplettsanierung<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Drempelräume und Spitzboden hinzufügen 25000,00 € 25.000 €<br />

Neuaufbau von: Dachschräge N 5,00 €/m² 193 €<br />

Neuaufbau von: Dachschräge S 5,00 €/m² 170 €<br />

Fensteraustausch, Dachfenster, Passivhausqualität 715,00 €/m² 5.789 €<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität 715,00 €/m² 64.275 €<br />

Kellerinnenwand dämmen 79,00 €/m² 1.589 €<br />

Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 79,00 €/m² 21.924 €<br />

Kellerdecke, unterseitig dämmen 42,00 €/m² 6.050 €<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal 0,00 € 0 €<br />

Hocheffiziente Lüftungsanlage mit WRG 8250,00 € 8.250 €<br />

Pelletkessel 9000,00 € 12.000 €<br />

Regelung Heizung Pellet 550,00 € 550 €<br />

Heizleitungen alle dämmen 8,00 € 4.594 €<br />

Brauchwasser-Solarkollektor 350,00 € 5.300 €<br />

Pufferspeicher - (1000l) 1200,00 € 1.200 €<br />

TWW-Solarspeicher mittel - (500 l) 1800,00 € 1.800 €<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe 350,00 € 700 €<br />

Summe der Kosten: 159.383 €<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 62<br />

5.10 Wirtschaftlichkeit der <strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

Wesentliches Kriterium <strong>zur</strong> Beurteilung eines Maßnahmepaketes - hier auch <strong>Energie</strong>sparvariante<br />

genannt - ist die Wirtschaftlichkeit. Selbstverständlich ist sie nicht das einzige Kriterium für eine<br />

Empfehlung. Zunächst müssen alle anderen Notwendigkeiten aus fachlicher Sicht (z.B. die Beseitigung<br />

bestehender bauphysikalischer Schwachstellen) erfüllt sein, bevor ein Maßnahmebündel von<br />

aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen geschnürt wird. So entstehen ein oder mehrere<br />

Varianten, die für sich genommen "funktionieren" und dann unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

überprüft werden können.<br />

Die quantifizierbaren Kennwerte <strong>zur</strong> Wirtschaftlichkeit einer Variante sind in diesem Bericht im<br />

Wesentlichen die Höhe der Investition, ggf. ein Fördergeldeinsatz, die Amortisationszeit und der<br />

Kapitalwert. Die Belastbarkeit insbesondere der letzten beiden Kennwerte ist abhängig von der Wahl der<br />

Randbedingungen (<strong>Energie</strong>preissteigerung, Inflationsrate, Kalkulatorischer Zinssatz). Wir treffen hier<br />

vorsichtige Annahmen. Insbesondere die zu erwartende stärkere <strong>Energie</strong>verteuerung sollte alle<br />

Maßnahmen tatsächlich rentabler machen als hier dargestellt. Die Kennwerte und die Randbedingungen<br />

werden im Folgenden für jede Variante genannt.<br />

Die Amortisation beziffert die Zeit, in der das eingesetzte Investitionskapital durch die erzielten<br />

Einsparungen wieder <strong>zur</strong>ückgeflossen ist. Diese Zeit sagt nichts aus über das Maß der Einsparung und<br />

über den evtl. erzielten Überschuss über die Nutzungsdauer der Maßnahme. Die Amortisation wird nach<br />

VDI 2067 iterativ berechnet.<br />

Eine Maßnahme ist wirtschaftlich, wenn die Amortisationszeit der Investitionen kürzer ist, als die<br />

Nutzungsdauer der sanierten oder erneuerten Bauteile.<br />

Zur Untersuchung der Wirtschaftlichkeit einzelner Varianten setzen wir die Kapitalwertmethode ein, um<br />

zu einer vergleichbaren Größe zu kommen. Hierbei wird jede Zahlung (Investition, Unterhaltung) und<br />

Einnahme (Einsparung) mit dem Kapitalzins (Sparzins) <strong>zur</strong>ückgezinst auf den Anfangszeitpunkt. Der<br />

Kapitalwert ist dabei die Summe aller dieser "Barwerte". Eine Maßnahme ist dann absolut vorteilhaft,<br />

wenn der Kapitalwert größer oder gleich Null ist. Die vorteilhafteste Variante ist damit die mit dem<br />

größten Kapitalwert.<br />

Die Kapitalwertmethode wurde auch angewendet <strong>zur</strong> Ermittlung der wirtschaftlich optimalen Dämmstoffstärke.<br />

Zur Bestimmung der wirtschaftlichen Amortisation wurden folgende Kriterien angenommen:<br />

Fördergelder werden berücksichtigt<br />

- Effektiver Zinssatz 3,0 %<br />

- Teuerungsrate für <strong>Energie</strong>träger per anno 5,0 %<br />

- allgemeine Preissteigerung 1,0 %<br />

Annahmen für die Finanzierung der <strong>Energie</strong>sparvarianten:<br />

Variante Gebäudehülle Keller: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Gebäudehülle Außenwände: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Gebäudehülle Dach: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Gebäudehülle gesamt: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Anlage Wärmepumpe: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Anlage Pelletkessel: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Komplettsanierung: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 63<br />

Wirtschaftliche Betrachtung der <strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

Nachfolgend werden die vorgeschlagenen <strong>Energie</strong>einsparmaßnahmen (Varianten) untereinander<br />

verglichen.<br />

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Investition, die angenommene Förderung, die<br />

jährliche Einsparung, die Amortisationszeit und den Kapitelwert jeder Variante.<br />

<strong>Energie</strong>sparvariante<br />

Gesamt<br />

ohnehin notwendig 2)<br />

Investitionen<br />

[€]<br />

Ergebnisse<br />

nach Sanierung 1)<br />

Gebäudehülle Keller 7.639 0 0 7.639 708 6 264.152<br />

Gebäudehülle Außenwände 86.199 0 0 86.199 3.133 16 139.514<br />

Gebäudehülle Dach 31.152 0 0 31.152 1.032 11 398.274<br />

Gebäudehülle gesamt 127.451 0 0 127.451 5.432 17 200.273<br />

Anlage Wärmepumpe 19.444 0 0 19.444 5.411 4 161.667<br />

Anlage Pelletkessel 25.694 0 0 25.694 5.177 5 149.587<br />

Komplettsanierung 159.383 0 45.723 113.660 8.236 13 237.775<br />

1) Berechnung mit angepassten Nutzungsrandbedingungen (DIN V 18599)<br />

2) ohnehin notwendige Investitionen, die auch ohne energetische Sanierung anfallen würden (z.B. Dacherneuerung: Dachdeckerar-<br />

beiten)<br />

3) Im KfW-Förderprogramm „<strong>Energie</strong>effizient Sanieren“ ist der Tilgungszuschuss sowie der Zinsvorteil durch den KfW-Kredit über<br />

die Zinsbindungfrist berücksichtigt.<br />

4) abzgl. ohnehin notwendiger Investitionen und abzüglich evtl. Förderung<br />

5) Der Kapitalwert der Variante wird unter Annahme der Nutzungsdauer von 30 Jahren berechnet, um eine Vergleichbarkeit der<br />

Varianten zu ermöglichen.<br />

Die folgende Grafik zeigt die Amortisationszeiten:<br />

Schöffel KfW V7.0<br />

Förderzuschuss 3)<br />

Netto 4)<br />

jährliche Einsparung<br />

[€/Jahr]<br />

Amortisation [Jahre]<br />

Kapitalwert [€] 5)


Musterhaus Mustermann 64<br />

In der folgenden Grafik wird die Entwicklung der <strong>Energie</strong>kosten der Varianten gezeigt:<br />

<strong>Energie</strong>trägerverwendung in den <strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über den <strong>Energie</strong>trägereinsatz der Varianten:<br />

<strong>Energie</strong>sparvariante Erdgas_H Strom Nachtstrom Holz Pellets<br />

[kWh] [€] [kWh] [€] [kWh] [€] [kWh] [€]<br />

Ist-Zustand 129.974 8.998 614 128 - - - -<br />

Gebäudehülle Keller 119.759 8.291 607 127 - - - -<br />

Gebäudehülle Außenwände 84.807 5.871 585 122 - - - -<br />

Gebäudehülle Dach 115.088 7.968 606 127 - - - -<br />

Gebäudehülle gesamt 51.076 3.536 760 159 - - - -<br />

Anlage Wärmepumpe - - 12.419 2.595 16.697 1.120 - -<br />

Anlage Pelletkessel 6.160 426 965 202 - - 83.125 3.322<br />

Komplettsanierung - - 838 175 - - 17.894 715<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 65<br />

6 Strombedarf und Stromeinsatz im Gebäude<br />

Das Umweltbundesamt (UBA) Das Umweltbundesamt (UBA) hat errechnet, dass ein Haushalt bis zu 30<br />

Prozent <strong>Energie</strong> und somit mindestens hundert Euro im Jahr durch einen bewussten Umgang mit Strom<br />

einsparen kann - bei gleichem Komfort. Dazu gehören auch einfache Maßnahmen.<br />

Die folgende Grafik gibt Ihnen ein Beispiel, wie Strom gespart werden kann:<br />

Erläuterungen zum Stromsparen finden Sie auch im Internet unter www.stromeffizienz.de.<br />

Während der Analyse des betrachteten Gebäudes wurden auch die Ausstattung und der Einsatz von<br />

Stromverbrauchern untersucht. Der Haushalt ist überdurchschnittlich mit Geräten ausgestattet. Diese<br />

weisen eine mittlere <strong>Energie</strong>effizienz auf bzw. werden normal eingesetzt. Es gibt ein großes Einsparpotenzial.<br />

Für das Gebäude/den Haushalt wurden folgende Daten ermittelt:<br />

Strombedarf aktuell 15.203 kWh/a<br />

Strombedarf im Durchschnitt 15.043 kWh/a<br />

Strombedarf effizient 5.828 kWh/a<br />

Der Strombedarf 15.203 kWh/Jahr wurde anhand der Anzahl der Bewohner, der Wohnfläche sowie der<br />

Ausstattung mit Geräten ermittelt.<br />

Der typische bundesdurchschnittliche Jahres-Stromverbrauch eines vergleichbaren Haushaltes/Objektes<br />

liegt bei etwa 15.043 kWh/Jahr.<br />

Der tatsächliche Stromverbrauch Ihres Objektes im letzten Jahr liegt bei 16.024 kWh/Jahr. Es liegt ein<br />

erhebliches Einsparpotenzial vor.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 66<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen den anteilmäßigen Strombedarf im betrachteten Gebäude/Haushalt:<br />

Strompreisentwicklung der letzten Jahre<br />

Seit 2000 sind die Strompreise um circa 50 Prozent gestiegen. So beliefen sich die Stromkosten für<br />

einen Drei-Personen-Haushalt im Jahr 2000 bei einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh (ohne<br />

Nachttarif-Anteil) auf monatlich 40,66 €. Im April 2007 musste eine Familie hierfür 60,22 € zahlen.<br />

Seither sind die Kosten weiter gestiegen.<br />

Der Anteil der staatlich verursachten Belastungen des Strompreises hat sich von 38 Prozent im Jahr<br />

2000 auf lediglich rund 40 Prozent im Jahr 2007 erhöht (Stromsteuer, Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Gesetz –<br />

EEG, Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz – KWKG, Mehrwertsteuererhöhung). Die Strombeschaffungspreise<br />

sind in gleichem Zeitraum um fast 100 Prozent von 2,5 auf 5 Cent pro Kilowattstunde gestiegen.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Strompreisentwicklung von 2000 bis 2010 für einen Drei-Personen-<br />

Musterhaushalt im Monat in Euro:<br />

Quelle: Bundesverband der <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft (BDEW); für 2010 wurde eine Prognose angegeben<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 67<br />

Konkret würde die Beherzigung folgender Einspartipps den Stromverbrauch im betrachteten Gebäude<br />

reduzieren. Weitere allgemeine Erläuterungen und Möglichkeiten finden Sie im Anhang.<br />

Folgende Maßnahmen lassen sich direkt und ohne Kosten umsetzen:<br />

- Viele elektrische oder elektronische Geräte - vor allem auch die aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik<br />

- schalten sich nicht vollständig ab, sondern schalten in den Stand-By-Modus, einen<br />

Betriebszustand, in dem weiterhin einige Watt Strom aufgenommen wird. Schalten Sie Ihre Geräte<br />

daher vollständig ab. Fünf bis zehn Prozent Strom spart ein, wer zum Beispiel Geräte völlig vom<br />

Strom trennt, statt sie im Stand-by-Betrieb "schlummern" zu lassen. Dabei helfen so genannte<br />

Powersafer. Der Powersafer trennt alle nachgeschalteten Geräte bei Nichtbenutzung komplett vom<br />

Netz, die Re-Aktivierung erfolgt über die Infrarot-Fernbedienung des Geräts. Dadurch wird der<br />

stromfressende "Stand-by"-Zustand verhindert und man spart jährlich rund 50 Euro Stromkosten.<br />

Steckdosenleisten mit Schalter dienen dem gleichen Zweck.<br />

- Beladen Sie Ihre Waschmaschine immer vollständig. Damit nutzen Sie Wasser und Strom besser<br />

aus. Wenn Sie die Wäsche zuvor nach Temperatur sortieren (Buntwäsche 30°), Weißwäsche 30-60°<br />

- "Kochwäsche" gibt es heute gar nicht mehr - sparen Sie viel Strom und schonen überdies die<br />

Wäsche.<br />

- Schließen Sie Ihre Waschmaschine an das Warmwasser an. Dazu bieten viele Hersteller <strong>Vor</strong>schaltgeräte<br />

an, die einen Schutz der Wäsche vor zu hohen Temperaturen bieten. <strong>Vor</strong>aussetzung ist eine<br />

Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung oder eine moderne Zentralheizung. Im Gegensatz zum<br />

Heizstab der Waschmaschine wird das Warmwasser viel umweltfreundlicher und preiswerter bereitet.<br />

Die Ersparnis je Haushalt und Maschine liegt zwischen 50 und 90%.<br />

- Beladen Sie den Geschirrspüler effektiv und reinigen Sie den Filter häufig. Sie betreiben so die<br />

Maschine seltener und mit besserem Ergebnis.<br />

- Schließen Sie Ihren Geschirrspüler wenn möglich an das Warmwasser an. <strong>Vor</strong>aussetzung ist eine<br />

Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung oder eine moderne Zentralheizung. Im Gegensatz zum<br />

Heizstab der Spülmaschine wird das Warmwasser viel umweltfreundlicher und preiswerter bereitet.<br />

Die Leitung sollte allerdings nicht zu lang sein.<br />

- Schalten Sie nicht verwendete Lampen aus. Beim Verlassen des Raumes sollte die Lampe<br />

abgeschaltet werden. Auch <strong>Energie</strong>sparlampen und Halogenlampen schadet das Ausschalten -<br />

entgegen landläufiger Meinung - nicht.<br />

- Der Einsatz zusätzlicher Heizgeräte lässt sich oft vermeiden. Gänzlich verzichtet werden sollte auf<br />

das Heizen im Freien ("Heizpilze" etc.). Sie kosten enorme <strong>Energie</strong>mengen und sind vergleichsweise<br />

wirkungslos.<br />

- Überprüfen Sie den Einsatz stromintensiver Geräte: wie oft, wie lange verwenden Sie sie? Ist der<br />

Einsatz nötig? So kann z.B. auf das Warmhalten oft verzichtet werden (Thermoskanne besser als<br />

Kaffeemaschine mit Warmhalteplatte).<br />

- Verzichten Sie auf indirekte Deckenfluter. Gemessen an der Stromaufnahme (oft 300 W!) ist die<br />

Lichtausbeute vergleichsweise gering. Indirektes Licht sollte allenfalls <strong>zur</strong> Hintergrundaufhellung<br />

verwendet werden, <strong>zur</strong> Beleuchtung immer direktes Licht.<br />

- Achten Sie beim Einkauf von Geräten auf <strong>Energie</strong>effizienz. Dies gilt in besonderem Maße für<br />

Großgeräte (Kühlschrank...) aber auch Kleingeräte wie Wecker, Faxgeräte, Router, Telefone haben<br />

über die Laufzeit (ständige Betriebsbereitschaft) einen hohen Verbrauch.<br />

- Mit der sachgerechten Nutzung der Kühlgeräte können Sie Strom und damit Geld sparen: legen Sie<br />

niemals warme Speisen in die Geräte, lassen Sie sie zuvor erst vollständig abkühlen. Beachten Sie,<br />

dass die größte Kälte unten liegt und pegeln Sie die Temperatur ausreichend, aber nicht zu tief ein.<br />

Folgende Maßnahmen kosten nur wenig Geld:<br />

- Setzen Sie - wo immer möglich - schaltbare Steckerleisten ein. So können Sie bequem mit einem<br />

Klick alle angeschlossenen Geräte (z.B. Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Stereo-Anlage, PC)<br />

vom Netz nehmen. Sie vermeiden so unnötigen Stand-By-Stromverbrauch.<br />

- Verwenden Sie statt Kochtopf einen separaten Wasserkocher. Dieser erhitzt das Wasser direkt und<br />

ist daher effektiver. Auf keinen Fall sollten Sie ohne Deckel kochen. Viele Gerichte lassen sich mit<br />

einem Dampfdrucktopf schnell, schonend und energieeffizient kochen.<br />

- Setzen Sie überall <strong>Energie</strong>sparlampen ein. Bei der jetzigen Generation von Lampen gibt es keinerlei<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 68<br />

Einsatzeinschränkungen mehr. Verwenden Sie hier eine hohe Qualität und Sie haben praktisch<br />

unbegrenzt Freude daran.<br />

- Eine Zeitschaltuhr kann bestimmte Prozesse abkürzen und damit <strong>Energie</strong> sparen. Beispielsweise ist<br />

damit ein Außenlicht nicht länger im Betrieb als notwendig.<br />

- Durch Präsenzmelder (Bewegungsmelder) stellen Sie die Anwesenheit von Personen fest. So kann<br />

man z.B. steuern, dass Licht nur dann eingeschaltet wird, wenn Personen das Licht auch nutzen.<br />

Dies wird obendrein als sehr komfortabel empfunden.<br />

- Auf einen Wäschetrockner kann man fast immer verzichten. Der geringe Mehraufwand beim<br />

Aufhängen an der freien Luft, auf dem Dachboden oder im Keller wird Ihnen gedankt durch frische,<br />

geschonte Wäsche und eine geringere Stromrechnung.<br />

Folgende Maßnahmen sind kostenintensiv, aber lohnend:<br />

Schließlich empfehlen wir auch Maßnahmen, die zwar Geld kosten, aber sehr lohnend sein können. In<br />

manchen Fällen werden Sie erst eine Gelegenheit abwarten, z.B. wenn das Gerät seine Lebensdauer<br />

erreicht hat.<br />

- Die Heizungspumpe ist ein oft unterschätzter Stromfresser. Abhängig von der Steuerung der Heizung<br />

läuft diese Pumpe oft auf voller Drehzahl die gesamte Heizperiode hindurch. Sie verursacht dabei<br />

mitunter den größten Teil an der Stromrechnung. Untersuchungen haben klar ergeben, dass sich der<br />

Austausch gegen eine Hocheffizienzpumpe in jedem Fall lohnt (oft schon nach Monaten), und nicht<br />

erst, wenn sie ausfällt.<br />

- Eine lange laufende Zirkulationspumpe für die Warmwasserversorgung verursacht hohe <strong>Energie</strong>verluste.<br />

Ist die Zirkulation überhaupt nötig (nur bei langen Leitungswegen), so sollte sie nur in der<br />

unbedingt nötigen Zeit laufen. Dies kann durch intelligente Regelungen (Präsenzmeldung) sicher<br />

gestellt werden.<br />

- Kaufen Sie Kühlgeräte nur von der höchsten <strong>Energie</strong>effizienzklasse. Dies ist heute die Klasse A++.<br />

Da diese Geräte ständig laufen, lassen sich die Mehrkosten schnell erwirtschaften. Eine alte <strong>Energie</strong>schleuder<br />

sollte sofort ersetzt werden (sie kann dann ja im Keller noch bei Partys ein Gnadenbrot<br />

fristen).<br />

- Setzen Sie bei Überhitzung der Wohnung keine aktive Kühlung ein. Durch effektiven (außenliegenden)<br />

Sonnenschutz, Nachtlüftung und andere Maßnahmen lässt sich hier unter Umständen viel Strom<br />

einsparen.<br />

- Interessant ist die Möglichkeit, mit Lichtlenkung die Notwendigkeit künstlicher Beleuchtung zu<br />

reduzieren. Durch Lichtlenkung kann Tageslicht blendfrei in die Tiefe des Raumes transportiert<br />

werden.<br />

- Im Außenbereich lassen sich fertige Module <strong>zur</strong> Versorgung mit Solarstrom verwenden. Dies bietet<br />

sich für alle Arten von Außenbeleuchtung, aber auch z.B. für Teichpumpen/Springbrunnen an.<br />

Stromanbieter und regenerativer Strom<br />

Eine Kosteneinsparung lässt sich eventuell durch einen Stromanbieterwechsel erreichen. Beobachten<br />

Sie daher den Markt, seien Sie dabei kritisch und achten Sie darauf, dass Ihr Anbieter ganz oder<br />

weitestgehend zertifizierten Ökostrom (aus regenerativen <strong>Energie</strong>quellen) liefert.<br />

Vielleicht möchten Sie ja auch selbst Strom produzieren: wir haben Sie über die Möglichkeiten einer PV-<br />

Anlage und über Kraft-Wärmekopplung (Blockheizkraftwerk) informiert. Ist so etwas in Ihrem Haus nicht<br />

möglich, so bietet sich vielleicht auch die Beteiligung an einem solchen Projekt an.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 69<br />

1 Anhang: Ergänzende Angaben<br />

In den folgenden Abschnitten finden Sie detaillierte Angaben sowie Berechnungsergebnisse zu<br />

dem vorliegenden Objekt Musterhaus.<br />

1.1 Empfehlungen zum <strong>Energie</strong>sparen und gesunden Wohnen<br />

1.1.1 Anmerkungen <strong>zur</strong> Behaglichkeit<br />

Behaglich fühlt sich der Mensch bei angenehmer Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Am angenehmsten<br />

werden bei Temperaturen von 20-22°C Luftfeuchtigkeiten zwischen 40 und 70 % empfunden<br />

(siehe auch die Anmerkungen <strong>zur</strong> Lüftung). Wegen der Temperaturstrahlung hängt das Temperaturempfinden<br />

nicht nur von der Temperatur der Raumluft, sondern auch von der Temperatur der<br />

Umgrenzungsflächen ab.<br />

Durch Wärmedämmmaßnahmen erhöht sich die Behaglichkeit und damit der Wohnkomfort in<br />

einem Gebäude oft erheblich, weil die Flächen nicht mehr kalt wirken. Umgekehrt kommt es in<br />

schlecht gedämmten Objekten auch zu großen Temperaturunterschieden und Zugerscheinungen.<br />

<strong>Vor</strong> allem die niedrigen Oberflächentemperaturen führen zum Unbehaglichkeitsempfinden. Die<br />

kalte Wand strahlt Kühle aus, so dass der Mensch auch bei normalen oder erhöhten Raumtemperaturen<br />

friert.<br />

Umgekehrt fühlt sich ein Mensch auch bei normalen oder abgesenkten Raumtemperaturen wohl,<br />

wenn die Wand "warm" ist. Günstig sind daher auch Flächenheizungen (Wand- und Fußbodenheizung),<br />

da hier ein großer Teil der Hülle Wärme abstrahlt. Eine gut gedämmte Gebäudehülle erhöht<br />

die Oberflächentemperatur der Bauteile erheblich. Nach der Dämmung kann man also nicht nur mit<br />

deutlich verringerten Transmissionswärmeverlusten rechnen, sondern die Raumtemperatur etwas<br />

herunternehmen. Ein Grad geringere Raumtemperatur bedeutet rund 6 % <strong>Energie</strong>einsparung!<br />

1.1.2 Allgemeine <strong>Energie</strong>spartipps<br />

- In Wohn- und Arbeitsräumen reicht eine Temperatur von 20° Celsius aus. Nachts und in<br />

ungenutzten Räumen sollte die Temperatur auf etwa 15° Celsius gesenkt werden.<br />

- Die Senkung der Raumtemperatur durchschnittlich nur um 1°C senkt, spart rund 6 %<br />

Heizkosten.<br />

- Ökonomisch und günstig ist kurzes kräftiges Stoßlüften etwa 3 bis 4 mal täglich in Abhängigkeit<br />

von der Außentemperatur jeweils 2-7 Minuten. Bei Durchzug wird die verbrauchte<br />

Raumluft schneller ersetzt. Kein Dauerlüften durch das Kippen eines oder mehrerer Fenster!<br />

Das ist für den erforderlichen Luftaustausch nahezu nutzlos und verschwendet unnötig<br />

<strong>Energie</strong>. Beim Lüften sollten die Heizkörperventile immer geschlossen sein.<br />

- Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder ähnliches verstellt werden, da die erwärmte Luft<br />

sonst nicht zirkulieren kann.<br />

- Verwenden Sie möglichst Lampen mit niedrigem Stromverbrauch, hoher Lichtausbeute und<br />

langer Lebensdauer.<br />

- Bei Duschen können Durchflussbegrenzer angebracht werden sowie Perlatoren an den<br />

Zapfstellen (z.B. Waschbecken im Gäste-WC). Wassereinsparung bis 50 %.<br />

1.1.3 Hinweise <strong>zur</strong> Luftfeuchte<br />

Wussten Sie, dass ein Vier-Personen-Haushalt am Tag ca. 10 Liter Wasser erzeugt (atmen,<br />

waschen, putzen, kochen etc.) und an die Raumluft abgibt? Diese Feuchte muss abgeführt bzw.<br />

zwischen gespeichert werden! Moderne Innenräume sind jedoch aufgrund neuartiger Baustoffe<br />

und Techniken immer luftdichter geworden und werden immer besser gedämmt - mit allen daraus<br />

resultierenden innenräumlichen Feuchtproblemen.<br />

Kalk- und Lehmputze sind in hohem Maße diffusionsoffen (sofern sie eine diffusionsoffene<br />

Oberflächengestaltung erhalten!). Das heißt, dass Luftfeuchte in großen Mengen aufgenommen,<br />

gespeichert und bei zu geringer Luftfeuchte wieder abgeben werden kann. Somit pendelt sich<br />

immer eine ideale Luftfeuchte ein, was dem Raumklima und somit der Gesundheit der Bewohner<br />

zu Gute kommt (z.B. weniger Erkältungskrankheiten in den Wintermonaten!). Eine 10 mm starke<br />

Kalkputz-Schicht nimmt in einem ca. 24 m² großen Wohnraum ca. 17 Liter Wasser auf. Diese<br />

Menge wird bei zu trockener Luft (z.B. nach dem winterlichen Lüften) wieder abgegeben. Dieser<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 70<br />

Austausch funktioniert wie eine natürliche Klimaanlage - ohne Strom und technischen Aufwand!<br />

Kalkputz hat zudem eine hohe Alkalität - natürlicher Schutz vor der Besiedlung von Mikroorganismen!<br />

Lehm bindet Schadstoffe und ist geruchsabsorbierend!<br />

1.1.4 Hinweise zum richtigen Lüften<br />

Bei Maßnahmen, welche die Dichtigkeit des Gebäudes verbessern (Abdichten von Fenstern und<br />

Türen, Erneuerung von Fenstern und Türen etc.), ist ein entsprechendes Nutzerverhalten<br />

notwendig.<br />

Bei alten Fenstern ergibt sich ein unkontrollierbarer und damit verbunden ein größerer Lüftungswärmeverlust<br />

als erforderlich. Bei alten Fenstern stellt sich der aus hygienischen und feuchtbedingten<br />

Notwendigkeiten erforderliche Luftwechsel durch die vorhandenen Undichtigkeiten der Fugen<br />

in der Regel von selbst ein. Damit ergibt sich ein unkontrollierbarer und damit verbunden ein<br />

größerer Lüftungswärmeverlust als erforderlich. Bei abgedichteten bzw. modernen Fenstern<br />

reduzieren sich die Fugenverluste so, dass der erforderliche Luftwechsel durch ein angepasstes<br />

Nutzerverhalten erreicht werden muss. Entscheidend für die Begrenzung der Lüftungsverluste ist<br />

richtiges Lüften, da die Verluste durch zu lange oder ständig geöffnete oder gekippte Fenster<br />

beachtlich sind.<br />

Erfolgt kein Austausch der feuchten Raumluft, so kann es durch Kondensation der Feuchtigkeit an<br />

den Wänden zu Feuchtschäden bis hin zu Schimmelpilzbildung kommen. Tag für Tag müssen in<br />

einer Wohnung etwa 10-15 Liter Wasser weggelüftet werden, beim Wäschetrocknen und bei vielen<br />

Zimmerpflanzen noch mehr! Ein Mindestmaß an Lüftung ist zudem für die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden der Bewohner erforderlich (Ausdünstungen aus Möbeln und Textilien).<br />

Ein maschinelles, mechanisches und damit kontrollierbares Be- bzw. Entlüften mit Lüftungsanlage<br />

setzt beim Gebäude hohe Anforderungen an.<br />

Bei Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand, die die Dichtigkeit der Gebäude verbessern,<br />

muss das richtige Be- und Entlüften durch ein angepasstes Nutzerverhalten erreicht werden.<br />

Als Regel gilt:<br />

Besser häufiger kurz lüften (Stoßlüftung) als Dauerkippstellung der Fenster!<br />

Ferner sollten folgende Regeln beachtet werden:<br />

- in den Wintermonaten wird eine mehrmalige tägliche Stoßlüftung von 4-6 Minuten empfohlen,<br />

in den Übergangszeiten 10-15 Minuten.<br />

- Feuchtigkeit sollte dort durch die Fenster abgeführt werden, wo sie entsteht (Bad, Küche,<br />

...)<br />

- Warme (feuchte) Luft nicht in kalte bzw. ungeheizte Räume leiten.<br />

- Während des Lüftens sind die Thermostatventile an den Heizkörpern zuzudrehen.<br />

- Türen zwischen Räumen mit mehr als 4° Temperaturunterschied geschlossen halten.<br />

- Kellerräume eher im Winter lüften, nur dann kann einströmende Luft Feuchtigkeit aufnehmen.<br />

- Langes Dauerlüften vermeiden (Oberflächen kühlen aus).<br />

- Schlafzimmer mehrmals täglich kurz lüften, Textilien u. Möbel nehmen Wasser auf (es fällt<br />

ca. 400g pro Person und Nacht an).<br />

Zur Vermeidung von Schimmel trägt auch bei<br />

- Keine Schränke und große Bilder an ungedämmte Außenwände stellen/hängen.<br />

Bei Neubau oder Sanierung der Gebäudehülle im Bestand ist vom Architekten eine Lüftungsanleitung<br />

an den Bauherrn zu übergeben. Diese Anleitung muss die Kategorien Leerstandslüftung<br />

(dauerhaft, Feuchteabfuhr), Abwesenheitslüftung (Urlaub, WE), Grundlüftung (Mindestaußenluftwechsel)<br />

und Belastungslüftung (Party) enthalten.<br />

Mechanische Lüftung ohne Wärmerückgewinnung<br />

Die mechanische Bedarfslüftung stellt eine hygienisch einwandfreie Lösung <strong>zur</strong> Sicherung der<br />

Raumluftqualität unabhängig von Witterungseinflüssen dar.<br />

Eine hohe Luftdichtigkeit der Bauhülle gekoppelt mit einer richtig projektierten Lüftungsanlage<br />

garantiert hierbei nicht nur weniger <strong>Energie</strong>verluste, sondern vermindert auch das Risiko von<br />

Bauschäden.<br />

Der Schallschutz gegen Außengeräusche ist gegenüber Fensterlüftung deutlich verbessert.<br />

Die Frischluft strömt in die Zuluftzonen, den Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen über regulierbare<br />

Zuluftöffnungen ein. Der Überströmbereich umfasst z.B. Flure und das Treppenhaus. Der<br />

Abluftzone sind alle Feuchträume und besonders belastete Zimmer zugeordnet. Alle Räume der<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 71<br />

Zu- und Abluftzone müssen ausreichend dimensionierte Überströmöffnungen haben, so dass eine<br />

ungehinderte Luftströmung auch bei geschlossenen Innentüren möglich ist. In dieser Anordnung<br />

stellt sich ein gerichteter Luftstrom von den Zulufträumen über die Überströmzone in die<br />

Ablufträume ein. In der Abluftzone stellt sich durch die kleineren Raumvolumina im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Zuluftzone automatisch ein höherer Luftwechsel ein.<br />

Heizanlagen und andere Feuerstätten, die innerhalb des mechanisch entlüfteten Volumens<br />

aufgestellt werden, müssen zu- und abluftseitig raumluftunabhängig betrieben werden.<br />

1.1.5 Hinweise zum Stromsparen<br />

Rechnerisch erfasst und berechnet wird in diesem Gutachten der Wärmeaspekt. Dieser kann hier<br />

mit hinreichend großer Genauigkeit ermittelt werden und Schlussfolgerungen in Bezug auf<br />

<strong>Energie</strong>einsparmaßnahmen gezogen werden. Nicht berücksichtigt wird der Aspekt des Elektroenergieverbrauches,<br />

sofern er nichts mit Raumwärme oder Warmwasserbereitung zu tun hat.<br />

Dennoch ist dieser Bereich sehr wichtig und zum Teil erhebliche Einsparungen sind auch hier<br />

möglich. Daher wollen wir in einem kleinen Exkurs hierauf eingehen und Ihnen Hilfestellungen<br />

anbieten, auch hier erfolgreich <strong>Energie</strong> einzusparen.<br />

Strom-Info<br />

Stromenergie ist für den Verbraucher eine sehr komfortable und saubere <strong>Energie</strong>. "Stecker in die<br />

Steckdose oder Lichtschalter an" - wenige machen sich darüber Gedanken, was hinter diesem<br />

Komfort steckt:<br />

In herkömmlichen Kraftwerken müssen 3 kWh Primärenergie aufgewendet werden, um 1 kWh<br />

Strom zu erzeugen. 2 kWh gehen als Abwärme verloren!<br />

Stein-, Braunkohle und Gaskraftwerke verursachen somit zusammen 350 Mio. t CO 2 , das sind<br />

40% der CO 2 -Gesamtemissionen in Deutschland.<br />

Hinzu kommen das hohe Gefahrenpotential der Kernenergie und deren ungelöstes Endlagerungsproblem.<br />

Aus dieser Problematik lassen sich 4 Ziele ableiten:<br />

1.) Strom einsparen (was ohne Komfortverlust möglich ist!)<br />

2.) Einsatz effizienter Techniken (sparsame Geräte und Beleuchtung, etc.)<br />

3.) Einsatz regenerativer <strong>Energie</strong>n (z.B. Sonne, Wind- und Wasserkraft)<br />

4.) Ausbau der Strom- (und Wärme-) Erzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerken (aus<br />

der eingesetzten Primärenergie wird 1/3 Strom und 2/3 Wärme erzeugt/genutzt)<br />

Einige Stromspar-Tipps für den häuslichen Alltag:<br />

- Ersetzen Sie Glühlampen durch Kompaktleuchtstofflampen! Diese sind fast überall<br />

sinnvoll einzusetzen. Eine Ausnahme bilden Bereiche, in denen die Lampen nur sehr kurz<br />

brennen. Kompaktleuchtstofflampen sind heute in allen Formen und Größen erhältlich;<br />

auch die Leuchtfarben reichen vom warmen gelb bis zum weißen Bürolicht. Sie sind preiswert<br />

geworden und sparen je nach Leistung zwischen 20 und 80 € pro Lampe in deren Lebensdauer.<br />

- Schalten Sie Geräte richtig aus! Viele elektrische Geräte (Fernseher, Musikanlage...)<br />

bieten einen Stand-By-Betrieb an, der energetisch unsinnig ist. Auch wenn dieser Stromfluss<br />

zunächst vernachlässigbar klein anmutet, so haben Messungen doch erschreckend<br />

hohen Stand-By-Verbrauch zutage gefördert. Zusammengenommen ließe sich bundesweit<br />

ein Kernkraftwerk komplett einsparen, wenn Geräte richtig ausgeschaltet würden.<br />

Auch ohne Stand-By verbrauchen viele Geräte (Computer, Monitore, Drucker und viele<br />

andere) in ausgeschaltetem Zustand (!) Strom. Nutzen Sie daher Steckerleisten mit separatem<br />

Schalter, an dem Sie die Stromzufuhr komplett abschalten.<br />

- Beladen Sie Ihre Waschmaschine immer vollständig. Damit nutzen Sie Wasser und Strom<br />

besser aus. Wenn Sie die Wäsche zuvor nach Temperatur sortieren (Buntwäsche 30°), Weißwäsche<br />

30-60° - "Kochwäsche" gibt es heute gar nicht mehr - sparen Sie viel Strom und<br />

schonen überdies die Wäsche.<br />

- Schließen Sie Ihre Waschmaschine an das Warmwasser an. Dazu bieten viele Hersteller<br />

<strong>Vor</strong>schaltgeräte an, die einen Schutz der Wäsche vor zu hohen Temperaturen bieten. <strong>Vor</strong>aussetzung<br />

ist eine Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasserbereitung oder eine moderne Zentralheizung. Im<br />

Gegensatz zum Heizstab der Waschmaschine wird das Warmwasser viel umweltfreundlicher<br />

und preiswerter bereitet. Die Ersparnis je Haushalt und Maschine liegt zwischen 50 und 90%.<br />

- Wählen Sie bei Neuanschaffungen das sparsamste Gerät! Das wesentliche Kriterium<br />

<strong>zur</strong> Auswahl bei der Anschaffung eines neuen Gerätes sollte neben der Qualität der<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 72<br />

Verbrauch an Strom und Wasser sein. "Weiße Ware" (Spül-, Waschmaschinen, Trockner,<br />

Kühlschränke etc.) tragen einen entsprechenden Aufkleber, an dem Sie die wichtigsten<br />

Kennwerte (typischer Strom- und Wasserverbrauch) erkennen können. Eine Vergleichsliste<br />

erhalten Sie vom Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher, von Stiftung Warentest oder Ihrem <strong>Energie</strong>versorger.<br />

Die Mehrkosten amortisieren sich praktisch in jedem Fall. Einige Geräte<br />

(Wasch- Spülmaschinen) können Warm- und Kaltwasser getrennt aufnehmen. Das bietet<br />

den <strong>Vor</strong>teil, dass das Wasser nicht elektrisch aufgeheizt werden muss, sondern über das<br />

wesentlich sparsamere Gasgerät oder besser die Solaranlage. Ältere Maschinen können<br />

mit einem <strong>Vor</strong>schaltgerät nachgerüstet werden.<br />

- Kontrollieren Sie und analysieren Sie Ihren Stromverbrauch! Im Handel, über den<br />

<strong>Energie</strong>berater und vom Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher werden Messgeräte angeboten, mit<br />

denen Sie <strong>Energie</strong>lecks auffinden können. Vergleichen Sie auch den <strong>Energie</strong>verbrauch Ihrer<br />

Geräte mit Richtwerten (ebenfalls beim Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher zu beziehen).<br />

- Vermeiden Sie Lastspitzen! Kraftwerke halten Kapazitäten für den größten Lastfall vor;<br />

d.h. Sie helfen Kraftwerke einzusparen, in dem Sie Strom dann beziehen, wenn andere ihn<br />

nicht brauchen. Größte Lastspitzen sind erfahrungsgemäß Spätvormittags im Winter.<br />

Schalten Sie daher Wasch- und Spülmaschinen z.B. am späten Nachmittag ein (oder gar<br />

nachts). Nebenbei: fast alle deutschen Haushalte stellen ihre Waschmaschine montags<br />

früh an, was unter anderem die Kläranlagen vor große Probleme stellt.<br />

- Überprüfen Sie Ihre Heizungspumpe und regeln Sie Ihre Heizung optimal! Vielfach<br />

laufen die Pumpen permanent, so dass sich eine falsche Einstellung stark im Stromverbrauch<br />

bemerkbar macht. Bitten Sie Ihren Installateur bei der Wartung, die Pumpe<br />

genau dem Bedarf anzupassen bzw. eine elektronisch gesteuerte Pumpe einzubauen.<br />

Lassen Sie die Heizkurven, die Nacht- und Wochenendabsenkung und die Umstellung<br />

von Sommer- auf Winterbetrieb überprüfen.<br />

- Beziehen Sie Öko-Strom! Der Umstieg ist ganz einfach! Einige Ökostromanbieter haben<br />

sogar günstigere Tarife als Ihr örtlicher Lieferant. Kontaktadressen (kein Anspruch auf Vollständigkeit!):<br />

EWS Schönau (www.ews-schoenau.de), Greenpeace energy<br />

(www.greenpeace-energy.de), Lichtblick (www.lichtblick.de), Naturstrom AG<br />

(www.naturstrom.de), etc.<br />

- Setzen Sie Photovoltaik ein! Zurzeit sind die Rahmenbedingungen für den Einsatz bzw.<br />

die Installation von Photovoltaik <strong>zur</strong> Stromerzeugung interessant: Die Abnahme des Stromes<br />

zum festgelegten kWh-Preis ist für 20 Jahre garantiert. Informieren Sie sich gründlich!<br />

Viele weitere nützliche Stromspartipps und Informationen stehen in den Broschüren:<br />

- "<strong>Energie</strong>sparen leicht gemacht, Schönauer Stromspartipps" (zu beziehen über "Bund der<br />

<strong>Energie</strong>verbraucher", Tel. 02224 / 92 27 0, Internet: www.energienetz.de)<br />

- Broschüre des Umwelt Bundesamtes: "Ihr Verlustgeschäft - <strong>Energie</strong>räuber im Haushalt"<br />

(Tel. 030/8903-0, Internet: www.umweltbundesamt.de)<br />

1.1.6 Heizungsmodernisierung<br />

Die Heizungsanlage sollte zusätzlich mit einer modernen Steuerung adaptiert werden, welche in<br />

der Lage ist, als Steuergröße die Rücklauftemperatur in die Regelung einzubeziehen. Hierdurch<br />

verringert sich die Betriebszeit des Kessels insbesondere den Teillastbetrieb in den Übergangszeiten<br />

enorm. <strong>Vor</strong> Inbetriebnahme des Steuermoduls muss ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage<br />

erfolgen.<br />

Die Umwälzpumpe sollte elektronisch drehzahl- oder druckdifferenzgeregelt ihre Leistung<br />

anpassen können (s.o.). Die Heiz- und Warmwasserleitungen müssen <strong>zur</strong> Vermeidung von<br />

Wärmeverlusten gut gedämmt werden.<br />

In Zusammenhang mit einer Heizungsmodernisierung bzw. bei Austausch der Heizkörper bzw.<br />

Ersatz von Einzelfeuerstätten sollten Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, Wandflächenheizungen<br />

einzubauen.<br />

Im Gegensatz zu normalen Heizkörpern (Erwärmung durch die Luft) bieten Wandflächenheizungen<br />

angenehme Strahlungswärme (vergleiche Sonne, Kachel-/Grundofen!), die tief in den Körper<br />

eindringt und folgende <strong>Vor</strong>teile bietet: keine Luftumwälzung im Raum und damit weniger<br />

Staubaufkommen, optimale Behaglichkeit und <strong>Energie</strong>ersparnis (Raumumfassungsflächen sind<br />

wärmer, entziehen dem Körper damit weniger Wärme und erlauben somit bei gleicher Behaglichkeit<br />

niedrigere Raumtemperaturen (Bei 1°C weniger Raumtemperatur werden 6% <strong>Energie</strong><br />

eingespart!).<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 73<br />

Allerdings muss die Möblierung vorab genauer geplant werden. Bilder können aber mit Hilfe von<br />

Bildleisten bzw. Wärmefolien <strong>zur</strong> <strong>Ort</strong>ung der Heizrohre aufgehängt werden!<br />

Außerdem sollten Außenwandflächen, auf denen Wandheizungen montiert werden, einen Mindest-<br />

U-Wert von 0,35 W/m²K aufweisen.<br />

Wandflächenheizungen bieten die baubiologisch besten Wärmeübertragungsflächen. "Es fühlt sich<br />

an, als hätte man in jedem Raum einen Kachelofen!" Im Idealfall werden die Heizregister mit Lehm<br />

verputzt, dann ist ein optimales Wohlfühlklima (Raumluftfeuchte, Strahlungs- und Temperaturverhalten)<br />

gegeben.<br />

Außer den verputzen Rohschlangen gibt es auch Plattensysteme, bei denen die Heizrohre in<br />

Gipsfaser- oder Lehmbauplatten bereits integriert sind. Diese eigenen sich z.B. auch <strong>zur</strong><br />

Anbringung der Wandheizflächen in Dachschrägen!<br />

1.1.7 Thermische Solaranlage <strong>zur</strong> Warmwasser-Bereitung<br />

Bei der Möglichkeit <strong>zur</strong> Installation von Solarkollektoren auf nach Süden ausgerichteten Dachflächen<br />

oder mit entsprechenden Untergestellen auf ebenen Flächen kann ein großer Teil der für die<br />

Brauchwassererwärmung erforderlichen <strong>Energie</strong> solar erzeugt werden.<br />

Faustregel ein <strong>zur</strong> Dimensionierung von Solaranlagen: Kollektorfläche pro Person: Ca. 1,5 m² mit<br />

Flachkollektoren, ca. 1,0 m² mit Vakuumröhrenkollektoren.<br />

Der <strong>Energie</strong>bedarf für die Warmwasserbereitung von zwei Personen kann bei einer zu erwartenden<br />

65 % solaren Deckung von ca. 1.500 kWh/a auf etwa 600 kWh/a reduziert werden.<br />

Die thermische Solaranlage lässt sich mit der Heizungsanlage kombinieren, so dass bei anhaltend<br />

geringer Solareinstrahlung der Heizkessel die Brauchwassererwärmung unterstützt.<br />

Der Wirkungsgrad der Anlage erhöht sich bei Verwendung eines Solar- Schichtenspeichers und<br />

der low flow Beladungstechnik.<br />

1.1.8 Regenwassernutzung<br />

In Deutschland fallen im Durchschnitt 700 Liter je m² Grundfläche pro Jahr. Wird das Wasser eines<br />

150 m² großen Dachs gesammelt, kann damit eine vierköpfige Familie zu über 75 % mit Wasser<br />

versorgt- und dabei mehr als 100.000 Liter Trinkwasser jährlich eingespart werden. Weiterhin ist es<br />

für Gartenbewässerung und Haushaltsreinigung geeignet. Durch die geringe Härte eignet sich<br />

Regenwasser auch sehr gut zum Waschen.<br />

Das qualitativ beste Regenwasser liefern geneigte Dächer mit harter Dachhaut aus Ziegel,<br />

Dachsteinen, Schiefer, Zink- oder Edelstahlblech. Regenwasser von Bitumendächern ist oft stark<br />

gelblich verfärbt und für Wäschewaschen ungeeignet; Asbestzementdächer sind wegen der<br />

Faserfreisetzung ungeeignet und zu sanieren; Gründächer vermindern den Wasserertrag stark und<br />

färben das Wasser häufig bräunlich ein.<br />

Das Regenwasser sollte möglichst dunkel und kühl gelagert werden. Erdspeicher (z.B. monolithische<br />

Betonzisternen) sind hier im <strong>Vor</strong>teil. Innenspeicher sollten nur gewählt werden, wenn<br />

Erdspeicherung nicht möglich ist. Überschlägig können bei Wohnnutzung je Bewohner 800 Liter<br />

Tankvolumen angenommen werden.<br />

Überschüssiges Regenwasser kann einer Versickerungsanlage zugeführt werden.<br />

Den Wasserversorgern ist der Bau einer Regenwasseranlage vor Inbetriebnahme anzuzeigen.<br />

Regenwasserleitungen und Entnahmestellen müssen daher deutlich unterscheidbar von<br />

Trinkwasserleitungen und Entnahmestellen kenntlich gemacht werden.<br />

1.1.9 Photovoltaik-Anlage<br />

Die auf eine ebene Fläche auftreffende Sonnenenergie beträgt in Deutschland im Mittel pro Tag<br />

etwa 2,9 kWh/m², d.h. im Jahr 1.045 kWh/m². Der Wert optimal <strong>zur</strong> Sonne ausgerichteter Flächen<br />

beträgt im Mittel 1.180 kWh/m² und variiert je nach Region um etwa 10 %.<br />

Ein durchschnittlicher 4- Personen- Haushalt verbraucht jährlich etwa 5.000 kWh elektrischer<br />

<strong>Energie</strong>. Zur Gewinnung der erforderlichen Haushaltsstrom- <strong>Energie</strong> eines 4- Personen- Haushalts<br />

würde man für eine netzautarke Versorgung bei derzeitigen PV- Wirkungsgrad eine Modulfläche<br />

von ca. 65 m² (bei solarer Normeinstrahlung Deutschland) benötigen.<br />

Idealerweise werden die Module mit einer Neigung von 30° - 40° und Südausrichtung montiert.<br />

Die Anlagen können über elektronische Wechselrichter an das öffentliche Stromnetz angeschlossen<br />

werden. Dadurch kann die aufwändige Speicherung überschüssigen Stroms in Akkumulatoren<br />

entfallen. Bei geringer PV- Anlagenleistung wird der Bedarf über das öffentliche Netz gedeckt.<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 74<br />

Die Herstellungskosten photovoltaisch erzeugten Stroms liegen noch immer deutlich über dem<br />

konventionell erzeugten Strom.<br />

Durch die, in Deutschland gesetzlich garantierte, Mindesteinspeisevergütung rentiert sich die<br />

Errichtung einer PV Anlage auch ohne Eigennutzung. Diese ist alternativ <strong>zur</strong> Einspeisung auch<br />

möglich und wird gefördert.<br />

Die Rahmenbedingungen für den Einsatz bzw. die Installation von Photovoltaik <strong>zur</strong> Stromerzeugung<br />

sind <strong>zur</strong>zeit äußerst günstig. Die Kosten für Anlagen sind deutlich gesunken, die Einspeisevergütung<br />

auf 20 Jahre garantiert.<br />

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Entwicklung der Einspeisevergütung der<br />

kommenden Jahre (Alle Angaben in Cent/kWh):<br />

1) 01.10.2010 01.01.2011 01.01.2012<br />

bis 30 kWp 33,03 28,74 24,43<br />

ab 30 kWp 31,42 27,33 23,23<br />

ab 100 kWp 29,73 25,86 21,98<br />

ab 1000 kWp 24,79 21,56 18,33<br />

Freiflächenanlagen 24,26 21,11 17,94<br />

Konversionsflächen 25,37 22,07 18,76<br />

Eigenverbrauch 2)<br />

bis 30 kWp 16,65 12,36 8,05<br />

ab 30% Eigennutzung 15,03 16,74 12,44<br />

1) Vergütung bei einer Degression von 15% ab 01.01.2012<br />

2) Für den Eigenverbrauch gibt es zwei Vergütungstarife: Werden bis 30% des Solarstroms selbst genutzt, so gilt der<br />

niedrigere Tarif. Nur für den darüber hinaus gehenden Anteil wird der höhere Tarif gezahlt.<br />

Pro Jahr wird eine Kostendegression von derzeit 5 % für neue Anlagen gerechnet. Durch diese<br />

Vergütungen arbeiten diese Anlagen bei entsprechenden Rahmenbedingungen gewinnbringend.<br />

Hinweis: Die Einspeisevergütungen sind von der Anzahl der installierten Photovoltaikanlagen<br />

bundesweit abhängig und werden von der Bundesnetzagentur regelmäßig angepasst. Die<br />

aktuellen Vergütungen finden Sie unter: www.envisys.de/energieberatung/Photovoltaik.408.0.html<br />

1.1.10 Allgemeine Anmerkungen zu Wärmedämmverbund-System (WDVS)<br />

Zum WDVS aus Dämmstoff, Armierungsgewebe und Putz sollen folgende Anmerkungen gemacht<br />

werden:<br />

- Es sollten nur komplette Systeme von einem Hersteller verwendet werden.<br />

- Es sollte auf Alu-Sockelschienen (Montagehilfen) verzichtet werden, da diese eine kritische<br />

lineare Wärmebrücke darstellen. Alternativ kann z.B. Edelstahl oder ein bereits vorhandener<br />

(vorstehender) Sockel eingesetzt werden. Bei einem Einfamilienhaus verschlechtern Alu-<br />

Schienen die Dämmwirkung des Systems um 25% gegenüber Edelstahlschienen!<br />

- Bei Grenzbebauung muss die Aufbringung eines WDVS mit der Baubehörde bzw. dem<br />

Nachbarn abgeklärt werden.<br />

- Achten Sie an den sorgfältigen Anschluss des Dämmmaterials an die Fensterlaibungen (und<br />

den Sturz): mindestens ca. 2 - 4 cm starke Dämmplatten um die Laibungsecke herumführen<br />

oder die neuen Fenster mit der Außenkante auf die Außenkante der vorhandenen Wand setzten,<br />

damit der Dämmstoff einige cm über den Blendrahmen geführt werden kann.<br />

- In der Regel werden durch den verbreiterten Wandaufbau neue Außenfensterbänke notwendig.<br />

Auch diese sollten unterseitig eine Dämmlage erhalten, damit ähnlich wie bei den Fensterlaibungen<br />

keine Wärmebrücken entstehen können.<br />

- Die Dämmplatten sollten umseitig am Rand verklebt werden (keine Klebebatzen), damit eine<br />

homogene Verbindung ohne Luftkanäle zwischen Bestandswand und Dämmplatte hergestellt<br />

wird.<br />

- Beim Anbringen eines WDVS müssen die Regenfallrohre vorverlegt werden.<br />

- Unter Umständen kann auch die Verbreiterung des Dachüberstandes notwendig werden (wird<br />

das Dach sowieso neu eingedeckt, ist diese Verbreiterung relativ einfach herzustellen).<br />

- In stoßgefährdeten Bereichen (z.B. Sockel) kann das Anbringen eines Panzergewebes sinnvoll<br />

sein.<br />

- Entscheiden Sie sich rechtzeitig für eine Fassadenfarbe, der Putz kann dann ggf. eingefärbt<br />

werden. Dunkle Farben sind bei WDVS ungünstig und müssen vorher mit dem Systemhersteller<br />

geklärt werden.<br />

- Dämmstoffwahl: Für die Außenwanddämmung mit Putzschicht sind folgende (ökologische)<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 75<br />

Materialien verwendbar: Holzweichfaserplatten, Zellulose, Schilfrohrmatten, Kalziumsilikatplatten,<br />

Mineraldämmplatten und Kork. Diese Materialien sind diffusionsfähig, hygroskopisch, bilden<br />

im Brandfall keine giftigen Gase, haben kein Treibhauspotential und sind problemlos zu entsorgen.<br />

- Konventionelle Produkte sind Systeme mit Mineralfaser oder Hartschaumprodukte*.<br />

*Hinweise zu Hart- und Montageschaumprodukten:<br />

Nachdem seit 1995 FCKW als Treibmittel in Dämmstoffen verboten wurde, kommt in vielen<br />

Produkten (z.B. PUR-Hartschaum und XPS Extruderschaum einzelner Hersteller) HFCKW als<br />

Treibmittel zum Einsatz. Auch dieses Treibmittel hat ein hohes Treibhauspotential und ist langfristig<br />

keine Alternative (leider offiziell noch bis 2015 in Deutschland erlaubt)!<br />

Treibmittel im Vergleich:<br />

CO 2 Treibhauspotential: 1<br />

HFCKW 22 Treibhauspotential: 4.100<br />

HFCKW 141b Treibhauspotential: 1.500<br />

Fragen Sie bei der Produktwahl genau nach und lassen Sie sich schriftlich bestätigen, welches<br />

Treibmittel benutzt wurde!<br />

Sollten Sie sich dennoch für Polystyrol-Dämmstoffe entscheiden, achten Sie darauf, dass die<br />

Platten mind. ½ Jahr abgelagert wurden, da sie schwinden.<br />

Bei den Kosten ist zu beachten, dass bei einer Putzausbesserung mit neuem Anstrich "Sowieso-<br />

Kosten" für Gerüst und Anstrich anfallen, die in der Gesamt-Bilanz von diesen Kosten abzuziehen<br />

sind.<br />

Der finanzielle Aufwand, den man für Außenputzarbeiten und Malerarbeiten aufbringen muss,<br />

beträgt ca. 50,- Euro/m 2 . Die Mehrkosten für das Aufbringen eines Wärmedämmverbundsystems<br />

betragen bei konventionellen Systemen etwa 35%.<br />

1.2 Erläuterungen zu Wärmebrücken<br />

Wärmebrücken sind Punkte, Winkel und Flächen der Gebäudehülle, an denen gegenüber den<br />

übrigen Bauteilen erhöhte Transmissionen stattfinden. Mit dem Begriff Wärmebrücken werden alle<br />

Bauteile oder Bauteilzonen bezeichnet, durch die die Wärme stärker, bzw. schneller fließt als durch<br />

die benachbarten Bauteile / Bauteilzonen. Wenn durch eine solche "Störung" in der Wärme<br />

übertragenden Gebäudehülle an einem "Punkt" die Wärme schneller vom Innenraum nach außen<br />

fließen kann als durch die umgebenen Bauteile, besteht die Gefahr von Tauwasserbildung. Dieses<br />

kann <strong>zur</strong> Schädigung dieses Bauteiles oder <strong>zur</strong> Schimmelbildung führen.<br />

Man unterscheidet geometrische und konstruktive, lineare und flächenhafte Wärmebrücken.<br />

Es werden grundsätzlich vier Arten von Wärmebrücken unterschieden:<br />

- Materialbedingte Wärmebrücken sind aus Materialien, deren Wärmeleitfähigkeit größer<br />

ist als die der umgebenden Bauteile.<br />

- Geometrisch bedingte Wärmebrücken entstehen immer, wenn die Wärme abgebende<br />

Oberfläche eines Bauteils größer ist als die Wärme aufnehmende Fläche z.B. Gebäudeecken.<br />

- Konstruktionsbedingte Wärmebrücken treten immer dann auf, wenn die Wärme<br />

übertragende Gebäudehülle bei bestimmten Bauteilen geschwächt ist z.B. Heizkörpernischen,<br />

Auflager für Bodenplatten, Schlitze für Installationsleitungen, usw.<br />

- Lüftungsbedingte Wärmebrücken haben grundsätzlich als Ursache konvektive Luftströme<br />

durch Fugen und andere Gebäudeundichtigkeiten. Diese Gebäudeundichtigkeiten lassen<br />

sich mittels einer Blower-Door-Messung feststellen.<br />

Im Folgenden werden solche Wärmebrücken betrachtet, die nicht bereits in die Kalkulation der<br />

Bauteil-Transmissionen eingegangen sind.<br />

Sowohl geometrische als auch konstruktive Wärmebrücken werden durch die Berechnungsmethode<br />

der Bauteile berücksichtigt. Bei deren Flächen werden die Außenmaße eingesetzt, d.h. das alle<br />

Wand- und Deckenanschlüsse mit abgedeckt werden.<br />

In unbeheizten Räumen verlaufende Rohrleitungen (Wasser- und Heizungsrohre) sollten gedämmt<br />

werden.<br />

<strong>Vor</strong>handene Heizkörpernischen sollten ausgemauert werden.<br />

Neu zu errichtende Installationsschächte sollten nach Möglichkeit nicht in der Gebäudeaußenhülle<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 76<br />

erstellt werden.<br />

Im Normalfall werden Wärmebrücken mit einem Pauschalwert berücksichtigt.<br />

Bei der Berechnung nach <strong>Energie</strong>-Einsparverordnung (EnEV) wurde ein pauschaler Aufschlag für<br />

die Wärmebrücken von 0,1 W/m 2 K auf die U-Werte der Gebäudehülle verwendet.<br />

1.3 Entsorgungskonzept<br />

Bei der Gebäudesanierung fallen Abfallstoffe an, welche fachgerecht entsorgt werden müssen.<br />

Bei der Auswahl der einzusetzenden Baustoffe für die Sanierung sollte eine spätere Entsorgung in<br />

jedem Fall berücksichtigt werden.<br />

1.4 Bewertungsschemata<br />

Bewertung der U-Werte von Bauteilen<br />

Bauteil U-Wert (W/m2K) Bemerkung Note<br />

Außenwände < 0,15 Passivhaus 1 (sehr gut)<br />

0,15 - 0,2 Niedrigenergiehaus 2 (gut)<br />

0,24 - 0,35 EnEV 2009 3 (befriedigend)<br />

0,45 - 0,6 WSchVO 1984 4 (ausreichend)<br />

0,6 - 1,5 Gebäudebestand 5 (mangelhaft)<br />

> 1,5 6 (ungenügend)<br />

Dach < 0,1 Passivhaus 1<br />

0,1 - 0,15 Niedrigenergiehaus 2<br />

0,2 - 0,24 EnEV 2009 3<br />

0,3 - 0,4 WSchVO 1984 4<br />

0,4 - 1,5 Gebäudebestand 5<br />

> 1,5 6<br />

Boden < 0,2 Passivhaus 1<br />

0,2 - 0,3 Niedrigenergiehaus 2<br />

0,24 - 0,5 EnEV 2009 3<br />

0,4 - 1,0 WSchVO 1984 4<br />

1,0 - 1,8 Gebäudebestand 5<br />

> 1,8 6<br />

Fenster < 0,7 3-Scheiben-<br />

1<br />

Isolierverglasung<br />

0,7 - 1,5 Wärmeschutzverglasung 2<br />

1,5 - 3,0 Standard ISO 3<br />

3,0 - 4,0 Gebäudebestand 4<br />

4,0 - 5,0 5<br />

> 5,0 Einfachverglasung 6<br />

Fugen ohne Dichtung oder ungenügende Metallrahmen ergeben eine Abstufung um eine Note!<br />

Bewertung der <strong>Energie</strong>kennzahlen<br />

spezifischer Heizenergieverbrauch<br />

(kWh/m2a) Bemerkung Note<br />

0 - 70 Passivhaus/Niedrigenergiehaus 1<br />

70 - 120 EnEV 2<br />

120 - 160 Wärmeschutzverordnung 1995 3<br />

160 - 220 Bestand 4<br />

220 - 300 Bestand 5<br />

> 300 Bestand 6<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 77<br />

Bewertung der Heizungsanlage und der Warmwasseranlage<br />

Jahresnutzungsgrad der Heizung/WW Heizsystem Note<br />

> 95 % (> 90%) Brennwertkessel Fern-/Nahwärmeanschluss 1<br />

85 - 95 % (70-90%) moderner Niedertemperaturkessel (Öl/Gas) 2<br />

80 - 85 % (50-70%) Standardkessel 5 - 10 Jahre alt 3<br />

75 - 80 % (30-50%) Standardkessel 10 - 15 Jahre als 4<br />

70 - 75 % (< 30%) > 15 Jahre, stark überdimensionierter Kessel 5<br />

< 70 % (-) > 20 Jahre, stark überdimensionierter Kessel 6<br />

Bewertung Stromverbrauch<br />

Haushaltsgröße<br />

Stromverbrauch*)<br />

kWh/a<br />

(Durchschnitt)<br />

Verbrauch<br />

sehr gut gut befriedigend unbefriedigend schlecht<br />

1 Person 1.600 900 1.350 1.600 2.250 2.700<br />

2 Personen 2.800 1.450 2.180 2.800 3.630 4.350<br />

3 Personen 3.900 1.900 2.850 3.900 4.750 5.700<br />

> 3<br />

Personen<br />

4.500 2.250 3.380 4.500 5.650 6.750<br />

*) Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen VEW, Ergebnisse der Haushaltskundenbefragung 1991<br />

1.5 Förderungen<br />

Modernisierungsmaßnahmen für Wohngebäude, technische Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Energie</strong>einsparung<br />

und Schonung der Ressourcen werden von öffentlicher Hand gefördert.<br />

Diese Förderungen (ca. 4000 Förderprogramme) können aus Zuschüssen oder zinsvergünstigten<br />

Krediten bestehen und werden bereitgestellt von:<br />

- Bund und Ländern (ca. 100 Förderprogramme)<br />

- Landkreisen, Städten, Gemeinden und<br />

- <strong>Energie</strong>versorgern<br />

Die Fördermittel sind i.a. nicht unbegrenzt vorhanden. Die Programme der Kommunen und Länder<br />

haben häufig geringe Laufzeiten, oft durch die geringen Budgets bedingt.<br />

Adressen<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA, Referat 414 / 415, Tel.: 06196 / 908-625<br />

Datenbanken<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau www.kfw.de<br />

Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft www.solarfoerderung.de<br />

Der Solarserver www.solarserver.de/geld.htm<br />

<strong>Energie</strong>förderung BINE www.energiefoerderung.info<br />

Fördermitteldatenbank www.foerderdata.de<br />

1.6 Internetadressen<br />

Deutsche <strong>Energie</strong>-Agentur (dena) www.zukunft-haus.info<br />

Deutsches <strong>Energie</strong>berater-Netzwerk e.V. www.deutsches-energieberaternetzwerk.de<br />

<strong>Energie</strong>projekte BINE www.energie-projekte.de<br />

Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher www.energienetz.de<br />

Gebäudeenergieberater im Handwerk Bundeslandverband<br />

www.gih-bv.de<br />

Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub) www.umweltberatung.org<br />

Bau Ingenieure Architekten Gutachter - Sachver- www.biag-sv.de<br />

ständigengemeinschaft<br />

ENVISYS energy consulting www.envisys.de<br />

Gerätelisten www.spargeraete.de<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 78<br />

1.7 Glossar<br />

<strong>Energie</strong>umsatz pro Zeiteinheit = Watt (W) (1 kW = 1.000 W)<br />

Einheit für <strong>Energie</strong>verbrauch/-leistung pro Jahr = kWh/a<br />

Flächenspezifischer, jährlicher <strong>Energie</strong>verbrauch = kWh/m 2 a<br />

Abgasverluste<br />

- Wärme, die mit dem Abgas der Heizanlage verloren geht. Lässt sich durch Brennertechnik<br />

reduzieren (siehe Brennwertkessel). Bei niedrigen Abgasverlusten allerdings Gefahr der<br />

Schornsteinversottung.<br />

Amortisation<br />

- Deckung der aufgewendeten Investitionskosten für ein Maßnahmepaket durch deren<br />

Einsparung. Sollte unter Berücksichtigung der Preissteigerung und der Kapitalverzinsung<br />

errechnet werden.<br />

Beleuchtungsbedarf<br />

- siehe Nutzenergiebedarf Beleuchtung<br />

Bereitschaftsverlust<br />

- Beim Aufheizen eines kalten und beim Abkühlen eines Kessels auftretende Verluste.<br />

Reduzierbar durch hohe Brennerlaufzeiten. Einfluss auf die Verluste hat auch die Bauart<br />

(relative Bereitschaftsverluste).<br />

Bilanzinnentemperatur<br />

- mittlere Innentemperatur eines Gebäudes bzw. einer Zone unter Berücksichtigung von<br />

räumlich oder zeitlich eingeschränktem Heizbetrieb und im Falle der Kühlbedarfsermittlung<br />

unter Berücksichtigung von zugelassenen Temperaturschwankungen, die der Ermittlung<br />

des Heizwärme- und Kühlbedarfs zugrunde gelegt wird<br />

- In der Regel werden unterschiedliche Werte für den Heiz- und den Kühlbetrieb angesetzt.<br />

Brennwertkessel<br />

- Durch einen zweiten Wärmetauscher entzieht ein Brennwertkessel dem wasserdampfhaltigen<br />

Abgas durch Kondensation Wärme. Dadurch wird über den Heizwert eines Brennstoffes<br />

hinausgehende <strong>Energie</strong> genutzt und die Abgase auf niedrige Temperaturen gebracht.<br />

Diese Technik stellt besondere Ansprüche an den Schornstein. Gegebenenfalls ist eine<br />

Neutralisation des Kondensats erforderlich.<br />

Bruttovolumen; V e<br />

- externes Volumen; von Außenmaßen ermitteltes Volumen eines Gebäudes oder einer<br />

Gebäudezone, welches konditioniert wird<br />

Dämmung<br />

- Wichtigste Methode der <strong>Energie</strong>einsparung. Durch Dämmung wird die Transmission<br />

(Wärmeverlust durch Bauteile) herabgesetzt. Bei der Bauteildämmung genutzte Dämmstoffe<br />

werden nach ihrem Dämmwert, nach den Kosten, nach dem <strong>Energie</strong>aufwand bei der<br />

Herstellung und unter ökologischen Kriterien beurteilt bzw. unterschieden. Konventionelle<br />

Dämmstoffe sind Polystyrol, Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle) und Polyurethanschäume.<br />

Alternative Dämmstoffe sind Holzfaserplatten Kork, Zellulosefasern, Hanf, Flachs, Mineraldämmplatten<br />

u.v.m. Besonders im Bereich der Dachdämmung sollten neben ökologischen<br />

Gesichtspunkten aus Gründen der Behaglichkeit (sommerlicher Wärmeschutz!) auf<br />

Holzfaser- und/oder Zellulosedämmstoffe <strong>zur</strong>ückgegriffen werden.<br />

Deckung in %<br />

- Die Deckung bezeichnet den Anteil des jeweiligen Heizungssystems am Gesamtaufkommen<br />

des Heizwärmebedarfs einschließlich des Warmwasserbedarfs, wenn dieser mit der<br />

Heizung ganz oder teilweise erzeugt wird. Die Deckung des Warmwasserbereiters bezieht<br />

sich auf den Warmwasserbedarf, der über die Warmwasseranlagen erzeugt wird.<br />

Emissionen<br />

- Bei der Verbrennung fossiler <strong>Energie</strong>träger entstehende Schadstoffe und -gase, die durch<br />

Schöffel KfW V7.0


Musterhaus Mustermann 79<br />

Schornsteine und Abgasrohre an die Außenluft abgegeben werden und die Luft verunreinigen.<br />

Beim Hausbrand sind dies im Wesentlichen CO 2 , SO 2 , NO X und Stäube.<br />

Endenergiebedarf<br />

- berechnete <strong>Energie</strong>menge der Anlagentechnik <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung der festgelegten<br />

Konditionen; hier sind die Hilfsenergien (wie Stromverbrauch der Heizungspumpe, Zirkulationspumpe,<br />

Ventilatoren etc.) und Verluste durch die Bereitstellung, Speicherung, Verteilung<br />

und Übergabe der <strong>Energie</strong> eingeschlossen<br />

- <strong>Energie</strong>menge, die der Verbraucher für eine bestimmungsgemäße Nutzung benötigt<br />

(kaufen muss)<br />

<strong>Energie</strong>kennzahl<br />

- Vergleichsgröße <strong>zur</strong> Bezifferung des <strong>Energie</strong>verbrauchs bei Gebäuden. Hierunter wird die<br />

<strong>Energie</strong>menge verstanden, die im Laufe eines Jahres für die Beheizung eines Quadratmeters<br />

Wohnfläche verbraucht wird. Bei Einfamilienhäusern liegt die <strong>Energie</strong>kennzahl zwischen<br />

100 und 300 KWh/m², möglich sind Werte um 50 KWh/m² (Niedrigenergiehaus). Bei<br />

Mehrfamilienhäusern sind die Werte wegen günstigerem Volumen/Hüllflächen-Verhältnis<br />

um etwa 40 % niedriger.<br />

<strong>Energie</strong>träger<br />

- <strong>zur</strong> Erzeugung von mechanischer Arbeit, Strahlung oder Wärme oder zum Ablauf chemischer<br />

bzw. physikalischer Prozesse verwendete Substanz oder verwendetes Phänomen<br />

Heizkörperthermostat<br />

- Regelungseinrichtung am Heizkörper. Das Ventil wird nur dann geöffnet, wenn eine<br />

eingestellte Soll-Temperatur unterschritten wird. Heute bei Wohngebäuden Pflicht.<br />

Heizwärmebedarf<br />

- siehe Nutzwärmebedarf<br />

Hilfsenergie<br />

- <strong>Energie</strong>, die von Heizungs-, Kühl-, Trinkwarmwasser-, Raumluft- (einschließlich Lüftungs-)<br />

und Beleuchtungssystemen verwendet wird, um die zugeführte <strong>Energie</strong> und Nutzenergie<br />

umzuwandeln<br />

- Dies schließt <strong>Energie</strong> für Pumpen, Ventilatoren, Regelung, Elektronik usw., nicht aber die<br />

umgewandelte <strong>Energie</strong>, ein.<br />

Hüllfläche bzw. wärmeübertragende Umfassungsfläche<br />

- äußere Begrenzung jeder Zone<br />

- Die Hüllfläche bzw. wärmeübertragende Umfassungsfläche ist die Grenze zwischen<br />

konditionierten Räumen und der Außenluft, dem Erdreich oder nicht konditionierten Räumen.<br />

Über diese Fläche verliert oder gewinnt der gekühlte/beheizte Raum Wärme, daher<br />

auch „wärmeübertragende Umfassungsfläche“. Auch nicht beheizte/gekühlte, sondern anderweitig<br />

konditionierte Zonen (beleuchtet, belüftet) weisen Hüllflächen auf, bei denen jedoch<br />

keine Wärmeübertragung erfolgt. Vereinfachend werden die Benennungen „Hüllfläche“<br />

und „wärmeübertragende Umfassungsfläche“ parallel verwendet.<br />

- Die Hüllfläche bzw. wärmeübertragende Umfassungsfläche wird durch eine stoffliche<br />

Grenze gebildet, üblicherweise durch Außenfassade, Innenflächen, Kellerdecke, oberste<br />

Geschossdecke oder Dach.<br />

Hydraulischer Abgleich<br />

- Der hydraulische Abgleich beschreibt ein Verfahren, mit dem innerhalb einer Heizungsanlage<br />

jeder Heizkörper oder Heizkreis einer Flächenheizung bei einer festgelegten <strong>Vor</strong>lauftemperatur<br />

der Heizungsanlage genau mit der Wärmemenge versorgt wird, die benötigt<br />

wird, um die für die einzelnen Räume gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Dies wird<br />

mit genauer Planung, Überprüfung und Einstellung bei der Inbetriebnahme der Anlage erreicht.<br />

Auch ein nachträglicher hydraulischer Abgleich ist möglich, wenn die dafür erforderlichen<br />

Armaturen im Rohrnetz vorhanden sind (z.B. voreinstellbare Thermostatventile oder<br />

Strangdifferenzdruckregler).Ist eine Anlage abgeglichen, ergeben sich mehrere <strong>Vor</strong>teile:<br />

Die Anlage kann mit einem optimalen Anlagendruck und damit mit einer optimal niedrigen<br />

Volumenmenge betrieben werden. Daraus resultieren niedrige Anschaffungskosten der<br />

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Umwälzpumpe und niedrige <strong>Energie</strong>- und Betriebskosten während des Betriebes.<br />

Heizkreis ohne hydraulischen Abgleich, Quelle: DEKRA Industrial GmbH0<br />

Jahresnutzungsgrad<br />

- Er sagt aus, wie stark die Heizanlage ausgelastet ist. Ein gut ausgelastetes System arbeitet<br />

wesentlich wirtschaftlicher. Schlechte Nutzungsgrade kommen durch Überdimensionierung<br />

zustande.<br />

Kapitalwert<br />

- Angenommener Geldwert, der zu Beginn der Maßnahme aufzuwenden wäre, um die<br />

Maßnahme abzüglich der <strong>Energie</strong>einsparung unter Berücksichtigung der Zinsen durchzuführen.<br />

Ein positiver Kapitalwert entspricht einem finanziellen Gewinn über die Nutzungszeit.<br />

Klimaschutz<br />

- Bei der Verbrennung von Kohle, Gas oder Öl wird das Treibhausgas CO2 freigesetzt.<br />

Dieses Gas wird für die klimatischen Veränderungen mit verantwortlich gemacht. Ziel ist es<br />

deshalb diesen Ausstoß zu verringern.<br />

konditionierter Raum<br />

- Raum und/oder Raumgruppe, die auf eine bestimmte Solltemperatur beheizt und/oder<br />

gekühlt und/oder be- und entlüftet und/oder befeuchtet und/oder beleuchtet und/oder mit<br />

Trinkwarmwasser versorgt werden<br />

- Zonen sind konditionierte Räume und weisen mindestens eine Art der Konditionierung auf.<br />

Räume ohne Konditionierung werden als „nicht konditionierte Räume“ bezeichnet.<br />

Konditionierung<br />

- Ausbildung bestimmter Bedingungen in Räumen durch Heizung, Kühlung, Be- und<br />

Entlüftung, Befeuchtung, Beleuchtung und Trinkwarmwasserversorgung um<br />

- bestimmte Nutzungsanforderungen an Innentemperatur, Frischluft, Licht, Luftfeuchte<br />

und/oder Trinkwarmwasser zu erfüllen<br />

Kühlbedarf<br />

- siehe Nutzkältebedarf<br />

kWh<br />

- KiloWattStunde, Einheit für <strong>Energie</strong>, Umrechnungsfaktoren:<br />

- 1 Liter Heizöl = 10 kWh<br />

- 1 m3 Erdgas = 8 bis 10 kWh<br />

- 1 Liter Flüssiggas = 6 bis 7 kWh<br />

- 1 kg Holzpellets = 5 kWh<br />

Nettogrundfläche, <strong>Energie</strong>bezugsfläche; A NGF<br />

- nutzbare Fläche im konditionierten Raum<br />

Nettoraumvolumen, Luftvolumen; V<br />

- Volumen einer konditionierten Zone bzw. eines gesamten Gebäudes, das dem Luftaustausch<br />

unterliegt<br />

- Das Nettoraumvolumen bestimmt sich anhand der inneren Abmessungen und schließt so<br />

das Volumen der Gebäudekonstruktion aus.<br />

- Das Nettoraumvolumen wird aus der entsprechenden Nettogrundfläche durch Multiplikation<br />

mit der lichten Raumhöhe ermittelt. Die lichte Geschosshöhe ist die Höhendifferenz zwischen<br />

der Oberkante des Fußbodens bis <strong>zur</strong> Unterkante der Geschossdecke bzw. einer<br />

abgehängten Decke. Vereinfacht, d. h., wenn z. B. kein inneres Aufmaß gemacht wird, wird<br />

es aus dem Bruttovolumen (externes Volumen) mit V = 0,8 V e bestimmt.<br />

Nutzenergiebedarf<br />

- rechnerisch ermittelter Bedarf <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung der festgelegten Konditionen (Heizung,<br />

Kühlung, Be- und Entlüftung, Befeuchtung, Beleuchtung und Trinkwarmwasserversorgung)<br />

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Nutzenergiebedarf Beleuchtung<br />

- rechnerisch ermittelter <strong>Energie</strong>bedarf, der sich ergibt, wenn die Gebäudezone mit der im<br />

Nutzungsprofil festgelegten Beleuchtungsqualität beleuchtet wird<br />

Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser<br />

- rechnerisch ermittelter <strong>Energie</strong>bedarf für die festgelegte Trinkwarmwassermenge mit<br />

entsprechender Zulauftemperatur<br />

Nutzungsdauer<br />

- Angenommene Lebensdauer einer technischen Anlage oder einer Dämmung, während der<br />

sie die geplanten Aufgaben rentabel erfüllen kann. Durch diese Angabe werden verschiedene<br />

Maßnahmen wirtschaftlich vergleichbar.<br />

Nutzkältebedarf<br />

- rechnerisch ermittelter Kühlbedarf, der <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung der festgelegten thermischen<br />

Raumkonditionen innerhalb einer Gebäudezone benötigt wird in Zeiten, in denen die Wärmequellen<br />

eine höhere <strong>Energie</strong>menge anbieten als benötigt wird<br />

Nutzwärmebedarf<br />

- Als Nutzwärmebedarf bezeichnet man, vereinfacht ausgedrückt, die <strong>Energie</strong>menge, die <strong>zur</strong><br />

thermischen Konditionierung eines Gebäudes unter Berücksichtigung definierter <strong>Vor</strong>gaben<br />

erforderlich ist. Der Nutzwärmebedarf ist die Summe von Wärmesenken (Transmissionswärmeverluste,<br />

Lüftungswärmeverluste etc.) abzüglich der Wärmequellen (nutzbare solare<br />

Gewinne, Gewinne durch Geräte, Personen etc.).<br />

Primärenergieaufwandszahl<br />

- Diese Zahl beschreibt die Qualität des Heizsystems als Verhältnis zwischen zugeführter<br />

Primärenergie und tatsächlich genutzter <strong>Energie</strong> für Heizung und Warmwasser (kWhPrimär/kWhNutz).<br />

Je kleiner die Primärenergieaufwandszahl ist, desto besser ist die Bewertung.<br />

Primärenergiebedarf<br />

- Produkt aus Endenergie und Primärenergiefaktor des eingesetzten Brennstoffes (<strong>Energie</strong>trägers).<br />

Der Primärenergiebedarf beziffert zusätzlich zum Endenergiebedarf die Herstellung<br />

und den Transport der verwendeten <strong>Energie</strong>.<br />

Raum-Solltemperatur<br />

- je nach Nutzungsprofil vorgegebene empfundene Temperatur im Innern eines Gebäudes<br />

bzw. einer Zone, die den Sollwert der Raumtemperatur bei Heiz- bzw. Kühlbetrieb repräsentiert<br />

- In der Regel sind unterschiedliche Werte für den Heiz- und den Kühlbetrieb vorgesehen.<br />

Regelung<br />

- Heizenergieverluste können durch optimale Regelung weitgehend minimiert werden.<br />

Wichtige Ansatzpunkte: Wärme soll nur dahin gelangen, wo sie <strong>zur</strong> Zeit auch benötigt wird<br />

(Heizkörper- und Raumthermostate); die <strong>Vor</strong>lauftemperatur soll nur so hoch sein, wie sie<br />

<strong>zur</strong> Erfüllung des Heizzweckes unbedingt erforderlich ist (Nachtabsenkung, Außenthermostat).<br />

Die Flammengröße des Brenners soll so eingestellt werden, dass unnötige Stillstandsverluste<br />

vermieden werden.<br />

Regenerative <strong>Energie</strong>n<br />

- Erneuerbare <strong>Energie</strong>n benutzen die in der Umwelt vorhandenen und sich durch natürliche<br />

<strong>Vor</strong>gänge erneuernden <strong>Energie</strong>formen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Umweltwärme<br />

(Wärmepumpen), Sonnenenergie (Kollektoren), Erdwärme (aus tiefen Erdschichten),<br />

Wasserkraft (Wasserkraftwerke), Wellenenergie.<br />

Systemnutzungsgrad in %:<br />

- Dieser umfasst den Nutzungsgrad der Heizungsanlage einschließlich der Wärmeverteilung<br />

(Leitungen) im Gebäude. Je höher dieser Nutzungsgrad ist, desto effektiver ist die Heizungsanlage.<br />

Beim Einsatz von Solarkollektoren und Wärmepumpen liegt der Nutzungsgrad<br />

zwischen 100 und 300 %. Alte Heizungsanlagen weisen dagegen einen Nutzungsgrad<br />

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< 70 % aus.<br />

Taupunkt<br />

- Taupunkt bezeichnen den Zustand des Wassers in seinem Phasendiagramm, bei dem es<br />

<strong>zur</strong> Kondensation (zum Beispiel Taubildung) von Wasserdampf kommt. Es handelt sich also<br />

um den Kondensationspunkt des Wassers.<br />

Transmission<br />

- Wärmedurchgang durch ein Bauteil, durch Strahlung und durch Konvektion an den<br />

Oberflächen. Wird errechnet aus dem U-Wert, der Fläche des Bauteils.<br />

Trinkwarmwasserbedarf<br />

- siehe Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser<br />

U-Wert<br />

- Wärmedurchgangskoeffizient, Größe für die Transmission durch ein Bauteil. Er beziffert die<br />

Wärmemenge (in KWh), die bei einem Grad Temperaturunterschied durch einen Quadratmeter<br />

des Bauteils entweicht. Folglich sollte ein U-Wert möglichst gering sein. Wird bestimmt<br />

durch die Dicke des Bauteils und den Lambda-Wert (Dämmwert) des Baustoffes.<br />

Verluste<br />

- Verluste der Anlagentechnik (Wärmeabgabe, Kälteabgabe) bei der Übergabe, Verteilung,<br />

Speicherung und Erzeugung<br />

Versorgungsbereich<br />

- Bereich des Gebäudes, das von der gleichen Technik versorgt wird<br />

- ein Versorgungsbereich (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung etc.) kann sich über<br />

mehrere Zonen erstrecken<br />

Wärmebrücken<br />

- Als Wärmebrücken werden örtlich begrenzte Stellen bezeichnet, die im Vergleich zu den<br />

angrenzenden Bauteilbereichen eine höhere Wärmestromdichte aufweisen. Daraus ergeben<br />

sich zusätzliche Wärmeverluste sowie eine reduzierte Oberflächentemperatur des Bauteils<br />

in dem betreffenden Bereich. Wird die Oberflächentemperatur durch eine vorhandene<br />

Wärmebrücke abgesenkt, kann es an dieser Stelle bei Unterschreitung der Taupunkttemperatur<br />

der Raumluft, zu Kondensatbildung auf der Bauteiloberfläche mit den bekannten<br />

Folgeerscheinungen, wie z.B. Schimmelpilzbefall kommen. Typische Wärmebrücken sind<br />

z.B. Balkonplatten. Attiken, Betonstützen im Bereich eines Luftgeschosses, Fensteranschlüsse<br />

an Laibungen.<br />

Wärmequelle<br />

- Wärmemengen mit Temperaturen über der Innentemperatur, die der Gebäudezone<br />

zugeführt werden oder innerhalb der Gebäudezone entstehen<br />

- Nicht einbezogen sind die Wärmeeinträge, die geregelt über die Anlage (Heizung, Lüftung)<br />

zugeführt werden, um die Innentemperatur aufrechtzuerhalten.<br />

Wärmesenke<br />

- Wärmemenge, die der Gebäudezone entzogen wird<br />

- Nicht einbezogen ist die Abfuhr von Wärme über das Kühlsystem.<br />

Zone, auch Gebäudezone, Nutzungszone<br />

- grundlegende räumliche Berechnungseinheit für die <strong>Energie</strong>bilanzierung<br />

- Grundflächenanteil bzw. Bereich eines Gebäudes mit gleichen Nutzungsrandbedingungen<br />

- keine relevanten Unterschiede hinsichtlich der Konditionierung<br />

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