01.11.2012 Aufrufe

Energie-Beratungsbericht - Envisys

Energie-Beratungsbericht - Envisys

Energie-Beratungsbericht - Envisys

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Energie</strong>-<strong>Beratungsbericht</strong><br />

gemäß den Richtlinien über die Förderung der Beratung<br />

zur sparsamen und rationellen <strong>Energie</strong>verwendung in Wohngebäuden vor Ort<br />

Objekt<br />

Einfamilienhaus<br />

Herr Mustermann<br />

Musterstraße 1<br />

12345 Musterstadt<br />

Aktenzeichen: 01-001-0081<br />

Auftraggeber <strong>Energie</strong>berater<br />

Mustermann Dipl.-Ing. Angela Schöffel<br />

Musterstraße 1 Graben 1<br />

ENVISYS GmbH & Co. KG<br />

12345 Musterstadt 99423 Weimar<br />

99423 Weimar 22.9.2010<br />

Firmenstempel + Unterschrift


Inhalt<br />

10/2010<br />

1 Zusammenfassung 5<br />

1.1 Allgemeines 5<br />

1.2 Ergebnisse im Überblick 6<br />

2 Einleitung 9<br />

2.1 Nachrüstpflichten bei Anlagen und Gebäuden 9<br />

2.2 Aufgabenstellung 10<br />

2.3 Grundlagen der Berechnungen 10<br />

2.4 Wichtige Begriffe 11<br />

3 Beschreibung und Bewertung des energetischen Ist-Zustandes des Gebäudes 13<br />

3.1 Grunddaten 13<br />

3.2 Nutzerverhalten 15<br />

3.3 Wärmetechnische Einstufung der Gebäudehülle 15<br />

3.4 Transmissionen durch Wärmebrücken 16<br />

3.5 Thermografische Untersuchung des Gebäudes 16<br />

3.6 Beschreibung und Bewertung der Lüftung 17<br />

3.7 Luftdichtigkeitsprüfung des Gebäudes 17<br />

3.8 Beschreibung und Bewertung der Heizungsanlage 18<br />

3.9 Beschreibung und Bewertung der Warmwasserbereitung 19<br />

3.10 Ergebnisse der Photovoltaik-Anlage 19<br />

3.11 Bisherige wärmetechnische Investitionen am Gebäude 21<br />

3.12 <strong>Energie</strong>bilanz im Ist-Zustand 21<br />

3.13 Beurteilung des Gebäudes nach der <strong>Energie</strong>einsparverordnung 25<br />

3.14 Schwachstellen des Gebäudes 26<br />

4 Strombedarf und Stromeinsatz im Gebäude 27<br />

5 Beschreibung der <strong>Energie</strong>sparvarianten 31<br />

5.1 Variante: Sanierung Gebäudehülle 32<br />

5.1.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 32<br />

5.1.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Gebäudehülle 34<br />

5.2 Variante: Sanierung Anlage 36<br />

5.2.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 36<br />

5.2.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Anlage 38<br />

5.3 Variante: Sanierung Anlage mit Solaranlage 39<br />

5.3.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 39<br />

5.3.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Anlage mit Solaranlage 41<br />

5.4 Variante: Sanierung Hülle und Anlage 43<br />

5.4.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante 43<br />

5.4.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Hülle und Anlage 45<br />

5.5 Maßnahmenbeschreibung 49<br />

5.5.1 Schrägdach, Untersparrendämmung 49<br />

5.5.2 Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal 49<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 2


10/2010<br />

5.5.3 Deckendämmung einblasen, begehbar 49<br />

5.5.4 Kellerdeckendämmung abgehängt 49<br />

5.5.5 Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 50<br />

5.5.6 Innendämmung, Kalzium Silikatplatten 50<br />

5.5.7 Fensteraustausch, Passivhausqualität 50<br />

5.5.8 Blower-Door-Test 51<br />

5.5.9 Pelletheizkessel 51<br />

5.5.10Anschluss an Heizwärmebereiter 52<br />

5.5.11TWW-Speicher klein - (150 l) 52<br />

5.5.12Heizleitungen alle dämmen 52<br />

5.5.13TWW Leitungen dämmen 53<br />

5.5.14Elektronisch geregelte Heizungspumpe 53<br />

5.5.15Brauchwasser-Solarkollektor 53<br />

5.5.16Pufferspeicher - (1000l) 54<br />

5.5.17Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 54<br />

5.5.18Lüftungskonzept erstellen 55<br />

5.6 Vergleich der Varianten 57<br />

5.6.1 Vergleich der technischen Verbesserung der Gebäudehülle 57<br />

5.6.2 Vergleich der <strong>Energie</strong>kennzahlen 57<br />

5.6.3 Umweltwirkung 58<br />

5.6.4 Vergleich der Primärenergie der Varianten 59<br />

5.6.5 Wirtschaftlichkeit der Varianten 60<br />

5.7 Ergänzende Angaben zum Vergleich der Varianten 63<br />

5.7.1 Kapitalwerte der Varianten in verschiedenen Szenarien 63<br />

5.7.2 Amortisationszeiten der Maßnahmepakete in verschiedenen Szenarien 63<br />

6 Anhang: Ergänzende Angaben 65<br />

6.1 Empfehlungen zum <strong>Energie</strong>sparen und gesunden Wohnen 65<br />

6.1.1 Anmerkungen zur Behaglichkeit 65<br />

6.1.2 Allgemeine <strong>Energie</strong>spartipps 65<br />

6.1.3 Hinweise zur Luftfeuchte 65<br />

6.1.4 Hinweise zum richtigen Lüften 66<br />

6.1.5 Hinweise zum Stromsparen 67<br />

6.1.6 Heizungsmodernisierung 68<br />

6.1.7 Thermische Solaranlage zur Warmwasser-Bereitung 69<br />

6.1.8 Regenwassernutzung 69<br />

6.1.9 Photovoltaik-Anlage 69<br />

6.1.10Allgemeine Anmerkungen zu Wärmedämmverbund-System (WDVS) 70<br />

6.2 Erläuterungen zu Wärmebrücken 71<br />

6.3 Entsorgungskonzept 72<br />

6.4 Bewertungsschemata 73<br />

6.5 Anhang: Berechnung der Transmissionen durch die Bauteile 74<br />

6.6 Bauteilnachweis nach EnEV 75<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 3


10/2010<br />

6.6.1 Bauteile mit Abgrenzung nach oben 75<br />

6.6.2 Bauteile mit Abgrenzung nach unten 78<br />

6.6.3 Bauteile mit seitlicher Abgrenzung 79<br />

6.6.4 Fensterbauteile 82<br />

6.7 Förderungen 84<br />

6.8 Internetadressen 84<br />

6.9 Glossar 84<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 4


1 Zusammenfassung<br />

1.1 Allgemeines<br />

10/2010<br />

Der Beratungsempfänger Mustermann plant die Modernisierung des betrachteten Gebäudes, um<br />

den jährlichen <strong>Energie</strong>verbrauch zu senken und die <strong>Energie</strong>kosten sowie Schadstoffemissionen zu<br />

minimieren.<br />

Der vorliegende <strong>Beratungsbericht</strong> hat die Aufgabe, eine möglichst genaue Ist-Analyse des<br />

Gebäudes zu erstellen, um auf dieser Grundlage Empfehlungen für energetische Sanierungsvarianten<br />

zu entwickeln. Ziel dabei ist die Empfehlung von Sanierungsvarianten, die ein Optimum an<br />

Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit ermöglichen.<br />

Die Berechnung des <strong>Energie</strong>bedarfs und der Wirtschaftlichkeit von <strong>Energie</strong>einsparmaßnahmen<br />

beruht auf dem LEG (Leitfaden energiebewusste Gebäudeplanung) des IWU Darmstadt (Institut für<br />

Wohnen und Umwelt).<br />

Auf Wunsch des Beratungsempfängers bzw. auf Empfehlung des Beraters wurden für die<br />

<strong>Energie</strong>sparmaßnahmen folgende Varianten untersucht:<br />

- Sanierung Gebäudehülle<br />

- Sanierung Anlage<br />

- Sanierung Anlage mit Solaranlage<br />

- Sanierung Hülle und Anlage<br />

Hinweise:<br />

- Der <strong>Beratungsbericht</strong> wurde nach bestem Wissen auf Grund der verfügbaren Daten erstellt.<br />

Irrtümer sind vorbehalten.<br />

- Alle in diesem Bericht getätigten Aussagen zur <strong>Energie</strong>einsparung beruhen auf Berechnungen<br />

und Prognosen, d.h. theoretischen <strong>Energie</strong>bilanzen, bei denen unter anderem zum<br />

Nutzerverhalten und zu anderen, nicht genau bekannten Größen sinnvolle Annahmen getroffen<br />

werden müssen. Diese Annahmen wurden mit Sorgfalt getroffen und wurden anhand<br />

der bekannten <strong>Energie</strong>verbrauchswerte des jetzigen Gebäudezustands kritisch geprüft.<br />

Dennoch sind die berechneten <strong>Energie</strong>einsparungen nur Näherungen.<br />

- Die Randdaten der Wirtschaftlichkeit sind ebenfalls gewissenhaft, weder zugunsten noch<br />

zu ungunsten einer Investition gewählt. Insbesondere bei den Investitionskosten handelt es<br />

sich um Schätzkosten, wie sie im Rahmen der <strong>Energie</strong>beratung üblich sind.<br />

- Die Durchführung und der Erfolg einzelner Maßnahmen bleiben in Ihrer Verantwortung. Sie<br />

sollten, insbesondere bei bedeutenden Investitionen in Baumaßnahmen und Heizungsanlagen<br />

immer mehrere Vergleichsangebote einholen und kritisch prüfen. Um Fehler zu vermeiden<br />

und eine fachgerechte Ausführung sicherzustellen, sollten Sie für die Umsetzung<br />

einen Fachplaner (Architekten oder Ingenieur) hinzuziehen.<br />

- Der <strong>Beratungsbericht</strong> ist urheberrechtlich geschützt und alle Rechte bleiben dem Unterzeichner<br />

vorbehalten. Der <strong>Beratungsbericht</strong> ist nur für den Auftraggeber und nur für den<br />

angegebenen Zweck bestimmt.<br />

- Eine Vervielfältigung oder Verwertung durch Dritte ist nur mit der schriftlichen Genehmigung<br />

des Verfassers gestattet.<br />

- Eine Rechtsverbindlichkeit folgt aus unserer Stellungnahme nicht. Sofern im Falle entgeltlicher<br />

Beratungen Ersatzansprüche behauptet werden, beschränkt sich der Ersatz bei jeder<br />

Form der Fahrlässigkeit auf das gezahlte Honorar.<br />

- Der <strong>Beratungsbericht</strong> wurde dem Auftraggeber in einem Exemplar überreicht.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 5


1.2 Ergebnisse im Überblick<br />

Zusammenfassung<br />

Das betrachtete Gebäude befindet sich energetisch in einem sehr schlechten Zustand.<br />

10/2010<br />

Die Gebäudehülle weist entsprechend der Konstruktion und dem Baualter hohe Wärmeverluste<br />

auf. Besonders die Außenwände verursachen einen hohen <strong>Energie</strong>verlust. Der berechnete<br />

<strong>Energie</strong>bedarf liegt über dem Durchschnitt von älteren frei stehenden Gebäuden und ist als hoch<br />

einzustufen.<br />

Die Fenster wurden 1978 ausgetauscht. Sie entsprechen damit dem Stand dieser Zeit und<br />

verursachen einen entsprechend hohen <strong>Energie</strong>bedarf.<br />

Die Heizung stammt aus dem Jahr 1975 und hat entsprechend hohe Anlagenverluste. Die<br />

Leitungen (Heizungs- und Warmwasserleitungen) sind schlecht gedämmt.<br />

Zur Senkung des <strong>Energie</strong>bedarfs schlagen wir folgende Maßnahmen vor:<br />

- Dämmung der Außenwände<br />

- Dämmung des Daches<br />

- Dämmung oberste Geschossdecke und Abseitenwand<br />

- Einbau einer Brennwertheizung<br />

- Anschluss der Warmwasserbereitung an die Heizung<br />

- Dämmung aller Heizungs- und Warmwasserleitungen<br />

- Brauchwassersolaranlage einschließlich Erneuerung des Warmwasserspeichers<br />

- Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Die Dämmung der Kellerdecke bringt energetisch nicht sehr viel. Diese kann aber in Eigenleistung<br />

erfolgen. Für die Behaglichkeit (Fußwärme) ist dies sicher von Bedeutung.<br />

Wir haben die Maßnahmen in sinnvollen Modernisierungsvarianten zusammengefasst. Diese<br />

betreffen entweder nur die Gebäudehülle, die Anlage, oder eine Kombination. Jede Variante wird<br />

hinsichtlich ihrer Einsparwirkung, Investitionskosten, Wirtschaftlichkeit und Umweltwirkung<br />

dargestellt und miteinander verglichen. Wir raten dringend zu einer Variante unter Einbeziehung<br />

der Gebäudehülle. Eine Komplettvariante bildet das wirtschaftliche Einsparpotenzial ab. Mit ihr<br />

lassen sich ca. 70 % der zurzeit eingesetzten <strong>Energie</strong> einsparen. Es ergeben sich interessante<br />

Fördermöglichkeiten.<br />

In Variante 004 Sanierung Hülle und Anlage kann das KfW-Programm (Kreditanstalt für Wiederaufbau)<br />

<strong>Energie</strong>effizient Sanieren 151 in Anspruch genommen werden, was einem geldwerten<br />

Vorteil von ca. 12.000 € entspricht. Dies erhöht noch deutlich die ohnehin gute Wirtschaftlichkeit<br />

dieser Modernisierung.<br />

Neben der qualitativen Verbesserung geht mit einer Sanierung auch eine Wertsteigerung der<br />

Immobilie, eine Verbesserung des Fassadenschutzes, des sommerlichen Wärmeschutzes sowie<br />

ggf. steuerliche Vorteile mit einher.<br />

Nachfolgend werden die untersuchten <strong>Energie</strong>einsparmaßnahmen mit dem Ist-Zustand verglichen.<br />

Detaillierte Angaben zu den Varianten finden Sie im Abschnitt "Beschreibung der <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen".<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 6


Energetische Verbesserung<br />

10/2010<br />

Objektzustand Endenergie*) Einsparung Investition Inv. pro m² Amortisation<br />

[kWh/m²a] % € €/m² Jahre<br />

Ist-Zustand 446 --- --- --- ---<br />

Sanierung<br />

Gebäudehülle<br />

121 73 21.222 235,8 12<br />

Sanierung Anlage 401 10 10.699 118,9 9<br />

Sanierung Anlage<br />

mit Solaranlage<br />

402 10 20.138 223,8 17<br />

Sanierung Hülle<br />

und Anlage<br />

100 78 40.860 454,0 12<br />

*) entspricht der <strong>Energie</strong>kennzahl<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Kennzahlen in einer Grafik:<br />

Umweltwirkung<br />

Objektzustand CO2 NOX CO2-Minderung.<br />

[kg/a] [g/a] in %<br />

Ist-Zustand 13.170 11.264 ---<br />

Sanierung Gebäudehülle 4.061 3.355 69,2<br />

Sanierung Anlage 786 25.453 94,0<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage 917 25.568 93,0<br />

Sanierung Hülle und Anlage -198 6.529 101,5<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 7


Das folgende Bild zeigt Ihnen die Emissionen in einer Grafik<br />

10/2010<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 8


2 Einleitung<br />

Das Thema <strong>Energie</strong>einsparung ist in aller Munde. Die Nachhaltigkeit, die damit verbunden ist,<br />

schont Klima sowie Umwelt und sichert <strong>Energie</strong>reserven. Für den Einzelnen sind diese Effekte<br />

nicht sofort spürbar; hier zählen die jährlichen Ausgaben und der Wohnkomfort.<br />

10/2010<br />

Etwa ein Drittel der CO2-Emission in Deutschland sind auf den <strong>Energie</strong>verbrauch von Gebäuden<br />

zurückzuführen. Das sind in Deutschland fast 300 Millionen Tonnen CO2. Um diese kaum<br />

vorstellbar große Menge langfristig zu vermindern, hat sich Deutschland zusammen mit 34<br />

weiteren Industrieländern dazu verpflichtet, im Rahmen des Kyoto-Protokolls diese CO2-Emission<br />

um insgesamt 5,2% im Vergleich zum Referenzjahr 1990 zu senken. Im Rahmen der EU-internen<br />

Lastenverteilung haben die EU-Umweltminister für Deutschland schließlich eine Reduktionsquote<br />

von 21% festgelegt.<br />

Auf Grund der globalen wirtschaftlichen Entwicklung haben sich die Rohölweltmarktpreise in den<br />

letzten 6 Jahren überproportional erhöht. Nach Expertenprognosen wird sich dieser Trend (nicht<br />

mehr ganz so steil) auch in den nächsten Jahren fortsetzen.<br />

Entwicklung des Rohölweltmarktpreises in $/Barrel, Quelle: www.tecson.de<br />

2.1 Nachrüstpflichten bei Anlagen und Gebäuden<br />

Wesentliche Nachrüstpflichten für den Gebäudebestand im Rahmen der EnEV:<br />

Hinweis: Bei Wohngebäuden mit bis zu 2 Wohnungen, von denen eine der Eigentümer selbst<br />

bewohnt, gelten die Nachrüstpflichten nur bei Eigentümerwechsel.<br />

- Bis zum 31.10.2004 waren gemäß BImSchV (Bundes-Immissionsschutzverordnung) Wärmeerzeuger<br />

mit einem Abgasverlust größer 11 % (Nennwärmeleistung 4 - 25 kW), größer 10 %<br />

(Nennwärmeleistung 25 - 50 kW) und größer 9 % (Nennwärmeleistung über 50 kW) auszutauschen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 9


10/2010<br />

- Bis zum 31.12.2006 waren gemäß EnEV alle Standardheizkessel, die vor dem 1.10.1978 in<br />

Betrieb genommen wurden, gegen moderne Technik auszutauschen.<br />

Ausnahme: Brennwert- und Niedertemperaturkessel, Anlagen mit einer Nennleistung < 4 KW<br />

oder > 400 KW, Anlagen für reine Warmwassererzeugung, Anlagen befeuert mit festen Brennstoffen.<br />

- Für Heizkessel, deren Brenner nach dem 01.10.1996 erneuert worden sind, gilt die Frist bis zum<br />

31.12.2008.<br />

- Neue Heizungen, die in ein bestehendes Gebäude eingebaut werden, müssen die Bestimmungen<br />

der EU-Heizkesselrichtlinie erfüllen.<br />

- Bis zum 31.12.2006 waren alle zugänglichen ungedämmten Wärmeverteilungsleitungen, die<br />

sich in unbeheizten Räumen befinden, zu dämmen.<br />

- Bis zum 31.12.2006 waren alle obersten Geschossdecken von beheizten Räumen, die nicht<br />

begehbar, aber zugänglich sind, zu dämmen. Die erforderlichen Dämmstärken sind im Anhang<br />

der EnEV aufgeführt.<br />

Hausbesitzer interessiert der <strong>Energie</strong>verbrauch ihres Gebäudes aus ökologischen und ökonomischen<br />

Gründen. Dazu muss bekannt sein, woher die <strong>Energie</strong> kommt und wohin sie geht<br />

(<strong>Energie</strong>ströme). Das Aufzeigen der <strong>Energie</strong>ströme wird als <strong>Energie</strong>bilanz des Gebäudes<br />

bezeichnet. Dazu werden alle dem Gebäude in einem Jahr zugeführten <strong>Energie</strong>mengen und alle<br />

das Gebäude verlassende <strong>Energie</strong>mengen gegenübergestellt. In der <strong>Energie</strong>bilanz wird der<br />

rechnerische Endenergiebedarf festgelegt. Dieser <strong>Energie</strong>bedarf dient als Maßstab für die<br />

energetische Beurteilung des Gebäudes. Die aus der <strong>Energie</strong>bilanz resultierenden Ergebnisse sind<br />

Ausgangspunkt für weitere Berechnungen und Bewertungen zur <strong>Energie</strong>optimierung.<br />

2.2 Aufgabenstellung<br />

Der vorliegende <strong>Beratungsbericht</strong> beschreibt, durch welche Maßnahmen am zu untersuchenden<br />

Gebäude wie viel <strong>Energie</strong>, <strong>Energie</strong>kosten und CO2 eingespart werden können und in welchem<br />

Umfang diese Maßnahmen wirtschaftlich sind. Die zugehörigen Berechnungen (<strong>Energie</strong>bilanzen,<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen) werden unter weitgehend realistischen Randbedingungen<br />

(Nutzer, Klima, Kosten, usw.) durchgeführt, so dass diese für die Zukunft repräsentativ sind.<br />

Es werden insbesondere solche Maßnahmen vorgeschlagen, für welche Kredite und Zuschüsse<br />

aus dem Bundesförderprogramm der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch genommen<br />

werden können. Die Nachweise für die Erlangung von Fördermitteln entsprechen den Vorgaben<br />

der KfW, werden aber im Rahmen des Berichtes nicht erstellt.<br />

Der Bericht ist nach Vorgabe der BAFA-Richtlinien einer Vor-Ort-Beratung verfasst.<br />

2.3 Grundlagen der Berechnungen<br />

Vom Eigentümer wurden folgende Unterlagen zur Verfügung gestellt:<br />

� Baubeschreibung des zu untersuchenden Gebäudes<br />

� Bestandspläne<br />

� Verbrauchsdaten für den Zeitraum von 3 Jahren<br />

� Schornsteinfeger-Messprotokoll für den Heizkessel<br />

� diverse Produktbeschreibungen für die Komponenten der Anlagentechnik<br />

Darüber hinaus wurden im Rahmen einer Begehung weitere Informationen zur Nutzung, zum<br />

Zustand der Gebäudehülle (insbesondere der U-Werte) und der Anlagentechnik (Leitungslängen,<br />

Leitungsdämmung, usw.) gewonnen. Die restlichen Daten wurden aus der Literatur bzw. dem<br />

Internet entnommen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 10


2.4 Wichtige Begriffe<br />

Wichtige Begriffe, die Sie im Bericht immer wieder finden, werden an dieser Stelle erläutert. Die<br />

weiteren Details folgen an der entsprechenden Stelle im Bericht.<br />

10/2010<br />

<strong>Energie</strong>bilanz<br />

Die <strong>Energie</strong>bilanz stellt den <strong>Energie</strong>mengen, die ein Gebäude verliert, die <strong>Energie</strong>mengen<br />

gegenüber, die dem Gebäude zugeführt werden. Diese Bilanz umfasst üblicherweise die<br />

<strong>Energie</strong>mengen für die Beheizung und Trinkwarmwasserbereitung, aber nicht den Haushaltsstrom.<br />

Üblicherweise werden die <strong>Energie</strong>mengen in einer <strong>Energie</strong>bilanz als kWh (Kilowattstunden)<br />

angegeben.<br />

<strong>Energie</strong>gewinne und <strong>Energie</strong>verluste<br />

Zu den <strong>Energie</strong>gewinnen (Zufuhr), die ein Gebäude neben der eingekauften <strong>Energie</strong> in Form von<br />

Gas, Öl, Fernwärme, Strom usw. hat, zählen die solaren Wärmegewinne über die Fenster und die<br />

inneren Wärmegewinne, z. B. aus der Abwärme seiner Bewohner. Zu den <strong>Energie</strong>verlusten<br />

(Abfuhr), die ein Gebäude hat, zählen Wärmeverluste aus Transmission (Durchlässigkeit eines<br />

Mediums) durch die Außenhülle und aus Lüftung sowie die Technikverluste, z. B. Wärmeverluste<br />

der Rohre und Speicher im Keller oder des Kessels zum Schornstein hinaus.<br />

Nutzenergie<br />

Als Nutzenergie bezeichnet man, vereinfacht ausgedrückt, die <strong>Energie</strong>menge, die zur Beheizung<br />

eines Gebäudes sowie zur Erstellung des Warmwassers unter Berücksichtigung definierter<br />

Vorgaben erforderlich ist. Die Nutzenergie ist die Summe von Transmissionswärmeverlusten,<br />

Lüftungswärmeverlusten und Warmwasserbedarf abzüglich der nutzbaren solaren und inneren<br />

Wärmegewinne und des Trinkwasserbedarfs.<br />

Endenergie<br />

Die Endenergie umfasst die vorgenannte Nutzenergie und die Anlagenverluste (einschließlich<br />

Hilfsenergie). Der Endenergieverbrauch entspricht der eingekauften <strong>Energie</strong> des Gebäudenutzers.<br />

Primärenergie<br />

Die Primärenergie ist die Gesamtheit des <strong>Energie</strong>stroms einschließlich außerhalb des Gebäudes<br />

benötigter <strong>Energie</strong> (Endenergie und Umwandlung).<br />

Verbrauch und Bedarf<br />

Mit "Verbrauch" werden die gemessenen <strong>Energie</strong>mengen bezeichnet. Beim "Bedarf" handelt es<br />

sich um gerechnete Werte. Für alle Einsparungen, die sich aus einer künftigen <strong>Energie</strong>einsparmaßnahme<br />

ergeben, muss immer ein <strong>Energie</strong>bedarf gerechnet werden.<br />

U-Wert<br />

Die Wärmeübertragung eines Bauteils (z. B. der Außenwand) wird definiert durch den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

oder U-Wert. Er zeigt an, wie viel Wärme durch das Bauteil nach außen<br />

fließt. Je kleiner der Wert, umso besser das Bauteil und geringer die Verluste.<br />

CO2-Äquivalent<br />

Das CO2-Äquivalent ist ein Maß für die Umweltwirksamkeit des <strong>Energie</strong>bezugs. Für jede<br />

Kilowattstunde eines <strong>Energie</strong>trägers (Gas, Öl, Strom, Holz, usw.) wurde in wissenschaftlichen<br />

Studien berechnet, wie viel umweltschädliche Stoffe (CODE2 und andere Stoffe werden gewichtet,<br />

daher "Äquivalent") entstehen, wenn diese Kilowattstunde verbraucht wird.<br />

Gesamtkostenrechnung<br />

Diese Art der Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt zum einen Kapitalkosten (Zins und<br />

Tilgung für die Investition), die <strong>Energie</strong>kosten (mit <strong>Energie</strong>preissteigerung) und zusätzliche<br />

Wartungs- und Unterhaltskosten (z. B. für wartungsintensive Techniken) über einen längeren<br />

Zeitraum.<br />

Transmission<br />

Als Transmissionswärmeverluste bezeichnet man die Wärmeverluste, die durch Wärmeleitung<br />

(Transmission) der Wärme abgebenden Gebäudehülle entstehen. Die Größe dieser Verluste ist<br />

direkt abhängig von der Dämmwirkung der Bauteile und wird durch den U-Wert angegeben.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 11


Jährlicher Transmissionswärmeverlust, Quelle: Gebäudeenergieberater<br />

10/2010<br />

Lüftung<br />

Lüftungswärmeverluste entstehen durch Öffnen von Fenstern und Türen, aber auch durch<br />

Undichtigkeiten der Gebäudehülle. Die Undichtigkeit kann bei Altbauten insbesondere bei sehr<br />

undichten Fenstern, Außentüren und in unsachgemäß ausgebauten Dachräumen zu erheblichen<br />

Wärmeverlusten sowie zu bauphysikalischen Schäden führen.<br />

Anlagenverluste<br />

Die Anlagenverluste umfassen die Verluste bei der Erzeugung (Abgasverlust), ggf. Speicherung<br />

(Abgabe von Wärme durch einen Speicher), Verteilung (Leitungsverlust durch ungedämmte bzw.<br />

schlecht gedämmte Leitungen) und Abgabe (Verluste durch mangelnde Regelung) bei der<br />

Wärmeerzeugung.<br />

Wärme übertragende Fläche<br />

Fläche des Gebäudes, über die eine Wärmetransmission stattfindet. Diese Fläche wird auch als<br />

äußere Gebäudehülle bezeichnet.<br />

zu dämmende Fläche<br />

Hierbei handelt es sich um die tatsächlich zu dämmende Fläche. Diese kann von der Wärme<br />

übertragenden Fläche abweichen. Zum Beispiel gehört der Giebel eines unbeheizten Spitzbodens<br />

nicht zur Wärme übertragenden Fläche jedoch zur zu dämmenden Fläche. Die zu dämmende<br />

Fläche wird auch als Investitionsfläche bezeichnet.<br />

<strong>Energie</strong>kennzahl<br />

Ähnlich wie der Benzinverbrauch in Liter pro 100 km für Autos angeben wird, kann bei Gebäuden<br />

der jährliche Brennstoffverbrauch (Endenergie) im Verhältnis zur beheizten Wohn- oder Nutzfläche<br />

gesetzt werden.<br />

Wenn man z. B. eine 100 m2 Wohnung mit jährlich 1.000 m3 Erdgas beheizt, hat man (bei einem<br />

Heizwert von ca. 10 kWh pro m3 Erdgas) eine spezifische <strong>Energie</strong>kennzahl von 1.000 m3 x 10<br />

kWh/m3 : 100 m2 = 100 kWh/m2a.<br />

<strong>Energie</strong>kennzahlen dienen vorrangig zum Vergleich mit anderen Gebäuden gleicher Art und<br />

Nutzung. Beachten Sie jedoch: Bei Kennzahlvergleichen (und auch bei der Erstellung eines<br />

<strong>Energie</strong>ausweises) wird der Jahres-Heizwärmebedarfs unter einheitlichen Randbedingungen<br />

ermittelt. Ein direkter Vergleich mit Gebäuden aus anderen Klimazonen oder mit abweichenden<br />

Nutzungen wäre somit irreführend.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 12


3 Beschreibung und Bewertung des energetischen Ist-Zustandes des<br />

Gebäudes<br />

Im nachfolgenden Abschnitt wird das untersuchte Gebäude näher vorgestellt - hinsichtlich des<br />

Baukörpers, der Anlagentechnik und Nutzung, der <strong>Energie</strong>bilanz mit Schwachstellen und der<br />

Verbrauchsdaten.<br />

3.1 Grunddaten<br />

10/2010<br />

Hier geben Sie Besonderheiten Ihres Gebäudes ein, wie: Schimmelbildung, Fußkälte, Zugigkeit,<br />

Undichtigkeit, Konstruktion, Baumängel ...<br />

Gebäudedaten<br />

Gebäudetyp: Einfamilienhaus<br />

Baujahr: 1963<br />

Gebäudelage: innerorts<br />

Exposition: gegliedert<br />

äußeres beheiztes Gebäudevolumen: 308 m³<br />

Wärmeübertragende Umfassungsfläche A: 279 m² (Brutto)<br />

Wohneinheiten: 1<br />

beheizte Wohnfläche: 90 m2<br />

Nutzfläche AN (lt. EnEV)1) 98 m2<br />

Belegung: Das Haus wird von 3 Personen bewohnt.<br />

Raumtemperatur: ca. 20,0 °C im Durchschnitt<br />

1) nach EnEV ermittelte Nutzfläche, welche aus dem beheizten Volumen berechnet wird und von der Wohnfläche abweicht<br />

Gebäudeansichten<br />

Ansicht: Nord-Ost<br />

Ansicht: Süd-Ost<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 13


Ansicht: Süd<br />

Ansicht: Süd-West<br />

Lüftung<br />

Die Lüftung erfolgt natürlich über Fenster (Kipp- und Stoßlüftung).<br />

10/2010<br />

Keller/untere Gebäudeabgrenzung<br />

Die Abgrenzung der thermischen Hülle bildet die Kellerdecke. Der Keller ist unbeheizt. Er ist daher<br />

in die thermische Hülle des Gebäudes nicht mit einbezogen.<br />

Dach/obere Gebäudeabgrenzung<br />

Die Abgrenzung der thermischen Hülle nach oben bilden die oberste Geschossdecke sowie das<br />

Dach. Der Dachraum ist beheizt. Er ist daher in die thermische Hülle des Gebäudes mit einbezogen.<br />

Wände<br />

Bei den Außenwänden handelt es sich um die Originalwände aus dem Jahr 1963. Hier wurden<br />

bisher keine dämmtechnischen Maßnahmen vorgenommen.<br />

Zustand der Fenster und Außentüren<br />

Zur seitlichen Abgrenzung der thermischen Hülle gehören die Fenster. Diese wurden im Jahre<br />

1978 ausgetauscht. Sie sind in mäßigem Zustand und schließen nicht dicht.<br />

Zustand der Anlage<br />

Die Anlage weist Schwächen in den Einstellungen auf (Pumpe zu hoch eingestellt). Die Armaturen<br />

sind ungedämmt. Unter der Zuleitung am Brenner befindet sich ein kleiner Ölfleck.<br />

Umgebung<br />

Die meteorologischen Umgebungsparameter, wie die durchschnittliche Außentemperatur im<br />

Winter, die Dauer der Heizperiode und die absolut tiefste Temperatur (Zweitagesmittel) wurden aus<br />

der Wetterdatenbank für den Bezugsort Jena entnommen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 14


meteorologische Daten<br />

niedrigste Außentemperatur: -15,0 °C<br />

durchschnittliche winterliche Außentemperatur: 4,0 °C<br />

Heizperiode: 230 Tage<br />

Die durchschnittliche Raumtemperatur aller zum Objekt gehörenden Räume beträgt 20,0 °C.<br />

Hierbei wird berücksichtigt, dass evtl. einige Räume wenig beheizt werden. Regelungsbedingt<br />

wurde eine tatsächliche durchschnittliche Innentemperatur von 19,8 °C angenommen.<br />

3.2 Nutzerverhalten<br />

10/2010<br />

Der tatsächliche <strong>Energie</strong>verbrauch eines Gebäudes ist sehr stark vom Nutzerverhalten der<br />

Bewohner abhängig. So haben die Nutzungsdauer, das Lüftungsverhalten, die Raumtemperaturen<br />

und Anzahl/Größe der beheizten Räume wesentlichen Einfluss.<br />

Bei der Bilanzerstellung sind wir von typischen Randbedingungen in der vorliegenden Gebäudekategorie<br />

sowie von Ihren Angaben ausgegangen.<br />

Das Nutzerverhalten geht insbesondere in die zugrunde gelegte mittlere Raumtemperatur und die<br />

Lüftungsintensität ein. Im Rahmen einer Nutzerbefragung wurden folgende Angaben erhoben:<br />

z.B. Abwesenheitszeiten, regelmäßiger Winterurlaub, Wochenendpendler, Nachtabsenkung,<br />

niedrig beheizte/wenig genutzte Räume, Lüftungsverhalten im Winter<br />

3.3 Wärmetechnische Einstufung der Gebäudehülle<br />

Für die Außenbauteile wurden die Flächen und Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte)<br />

berechnet. Gebäudeenergetisch nicht relevante Bauteile wie z.B. Tapeten wurden vernachlässigt.<br />

Teilflächen sind sinnvoll zusammengefasst und U-Werte gemittelt.<br />

Bauteil Fläche U-Wert*1 EnEV*2 P-Haus*3 Note*4<br />

Wände m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Außenwände 122,50 0,90 0,24*2 0,10 5<br />

Abseitenwand 12,80 2,13 0,24*2 0,10 6<br />

Gaubenwand 1,56 0,45 0,24*2 0,10 4<br />

Keller m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Kellerdecke 56,00 0,90 0,24/0,3*2 0,10 5<br />

Dach m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Dachschräge 45,50 1,17 0,2/0,24*2 0,10 5<br />

Decke DG - Spitzboden 12,10 0,75 0,2/0,24*2 0,10 5<br />

Decke DG - Drempel 12,10 2,11 0,2/0,24*2 0,10 6<br />

Fenster m² W/m²K W/m²K W/m²K<br />

Südfenster Süd 3,60 3,50 / zugig 1,1/1,4*2 0,80 4<br />

West/Ostfenster Ost 5,56 3,50 / zugig 1,1/1,4*2 0,80 4<br />

Nordfenster Nord 3,00 3,50 / zugig 1,1/1,4*2 0,80 4<br />

Balkontür Süd 2,00 3,50 / normal 1,1/1,4*2 0,80 4<br />

Eingangstür Nord 2,00 3,50 / normal 1,1/1,4*2 0,80 4<br />

*1 Bei Fensterbauteilen handelt es sich um den Uw-Wert<br />

*2 abhängig von der Konstruktion des Bauteils (gilt für Wohngebäude)<br />

*3 U-Werte eines Passivhauses<br />

*4 Kriterien zur Bewertung siehe Anhang<br />

Den Aufbau der Strukturen finden Sie ggf. im Anhang.<br />

Keller/untere Gebäudeabgrenzung<br />

Die Abgrenzung der thermischen Hülle bildet die Kellerdecke. Der Keller ist unbeheizt. Er ist daher<br />

in die thermische Hülle des Gebäudes nicht mit einbezogen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 15


10/2010<br />

Dach/obere Gebäudeabgrenzung<br />

Die Abgrenzung der thermischen Hülle nach oben bilden die oberste Geschossdecke sowie das<br />

Dach. Der Dachraum ist beheizt. Er ist daher in die thermische Hülle des Gebäudes mit einbezogen.<br />

Wände<br />

Bei den Außenwänden handelt es sich um die Originalwände aus dem Jahr 1963. Hier wurden<br />

bisher keine dämmtechnischen Maßnahmen vorgenommen.<br />

Zustand der Fenster und Außentüren<br />

Zur seitlichen Abgrenzung der thermischen Hülle gehören die Fenster. Diese wurden im Jahre<br />

1978 ausgetauscht. Sie sind in mäßigem Zustand und schließen nicht dicht.<br />

Südfenster:<br />

Kunststoffrahmen, 2 Scheiben<br />

West/Ostfenster:<br />

Kunststoffrahmen, 2 Scheiben<br />

Nordfenster:<br />

Kunststoffrahmen, 2 Scheiben<br />

3.4 Transmissionen durch Wärmebrücken<br />

Wärmebrücken sind Punkte, Winkel und Flächen der Gebäudehülle, an denen gegenüber den<br />

übrigen Bauteilen erhöhte Transmissionen stattfinden. Man unterscheidet geometrische und<br />

konstruktive, lineare und flächenhafte Wärmebrücken. Im Folgenden werden - falls vorhanden -<br />

solche Wärmebrücken betrachtet, die nicht bereits in die Kalkulation der Bauteil-Transmissionen<br />

eingegangen sind.<br />

Im Normalfall werden Wärmebrücken mit einem Pauschalwert berücksichtigt.<br />

Weitere Erläuterungen finden Sie ggf. im Anhang.<br />

Bei der Berechnung nach <strong>Energie</strong>-Einsparverordnung (EnEV) wurde ein pauschaler Aufschlag für<br />

die Wärmebrücken von 0,1 W/m²K auf die U-Werte der Gebäudehülle verwendet.<br />

3.5 Thermografische Untersuchung des Gebäudes<br />

Thermografie ist ein bildgebendes Verfahren, das Temperaturverteilungen sichtbar macht. Mit Hilfe<br />

einer Spezialkamera werden Aufnahmen des Gebäudes gemacht, um die Temperatur der<br />

Gebäudehülle an der Außenfläche zu erfassen. Hier werden anhand von Farbverläufen die<br />

Temperatur an der Oberfläche des Gebäudes sichtbar.<br />

"Warme" Flächen zeigen die besonders hohen Verluste der Wärme durch die Gebäudehülle an.<br />

Hier sind also Dämmung bzw. Fenstererneuerung sinnvoll. "Kalte" Flächen zeigen einen guten<br />

Dämmzustand an.<br />

Solche Aufnahmen können nur sinnvoll bei großen Temperaturunterschieden zwischen innen<br />

(Gebäude-Inneres) und außen (Umfeld) gemacht werden (10°C bis 15°C Temperaturunterschied).<br />

D.h. das Gebäude muss zum Zeitpunkt der Aufnahme beheizt sein und die Außentemperatur muss<br />

niedrig sein (Morgenstunden in kalter Jahreszeit). Außerdem sollte das Gebäude zum Zeitpunkt<br />

der Aufnahme (und ein paar Stunden vorher) nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt<br />

gewesen sein.<br />

Die folgenden Aufnahmen stellen Ansichten des Objektes sowohl in Fehl- als auch in Echtfarben<br />

gegenüber.<br />

***Bitte fügen Sie hier Fotos bzw. Thermografien des Gebäudes ein.****Bitte beschreiben Sie hier<br />

die in den Thermografieaufnahmen verwendeten Farbverläufe.****Bitte beschreiben Sie hier die<br />

erkannten Schwachstellen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 16


3.6 Beschreibung und Bewertung der Lüftung<br />

10/2010<br />

Lüftung findet in jedem Gebäude zum einen kontrolliert, zum anderen auch unkontrolliert statt.<br />

Unkontrollierte Lüftungswärmeverluste finden im Wesentlichen durch Fenster- und Türfugen bzw. -<br />

Schwellen statt. Aber auch Mauerwerk, Maueranschlüsse, Trockenbaufugen etc. können zu hohen<br />

Lüftungswärmeverlusten führen. Im vorliegenden Bericht wurde dies berücksichtigt durch<br />

Einschätzung der Fugendichtigkeit.<br />

Ein gewisses Maß an Lüftung ist hygienisch und bauphysikalisch notwendig, da Menschen und<br />

Pflanzen atmen und dazu Sauerstoff benötigen (siehe dazu ggf. Anmerkungen im Anhang).<br />

Feuchtigkeit muss abgeführt werden, um Schimmelbildung abzuwehren. Vermehrt in modernen<br />

Baustoffen, Kunststoffen, Belägen, Fasern etc. auftretende Schadstoffe müssen ebenso abgeführt<br />

werden. Notwendig ist daher eine Mindest-Luftwechselrate von 0,3 (Austausch der gesamten Luft<br />

in 3,3 Stunden). Ist eine Lüftungsanlage (mechanische Lüftung) vorhanden, so wird die Rate exakt<br />

dimensioniert und hier so berücksichtigt. Im Falle der manuellen Lüftung wurde auch dieser Wert<br />

aufgrund Ihrer Angaben eingeschätzt. Mündlich wurden dazu ergänzende Hinweise gegeben.<br />

Die Lüftung erfolgt natürlich über Fenster (Kipp- und Stoßlüftung).<br />

Die Lüftung erfolgt im gesamten Objekt natürlich über Kipp- und Stoßlüftung der Fenster. Dabei<br />

wurde mit einem Luftwechsel von 0,10 pro Stunde gerechnet.<br />

3.7 Luftdichtigkeitsprüfung des Gebäudes<br />

Erläuterung:<br />

Mit dem Differenzdruck-Messverfahren (auch: Blower-Door-Test) wird die Luftdichtheit eines<br />

Gebäudes gemessen. Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren und<br />

die Luftwechselrate zu bestimmen. Durch die Druckdifferenzen wird eine konstante Windlast auf<br />

das zu messende Gebäude simuliert.<br />

Bei der Messung geht es um zwei Ziele. Erstens darf die Luftmenge, die der Ventilator fördert und<br />

die durch unvermeidliche Fugen usw. entweicht, höchstens 3,0 mal in der Stunde die Luft im<br />

Gebäude austauschen (Vorgabe durch die deutsche <strong>Energie</strong>einsparverordnung, bei Gebäuden mit<br />

Lüftungsanlagen höchstens 1,5 mal) und zweitens sollen bei der Messung auch die Fehlstellen<br />

lokalisiert und dokumentiert werden, damit diese beseitigt werden können. Es nützt also nichts,<br />

einen Blower-Door-Test durchzuführen, dann festzustellen, dass die Norm nicht eingehalten wird<br />

(keine Erstellung des Zertifikates möglich) ohne eine genaue Ortung der Leckstellen vorzunehmen.<br />

Die letzte Forderung ist nicht direkt Gesetz, sondern gehört zu den allgemeinen anerkannten<br />

Regeln der Technik, auf deren Einhaltung der Bauherr auch ohne besondere Vereinbarung<br />

Anspruch hat.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 17


10/2010<br />

Deshalb müssen Fehlstellen rechtzeitig erkannt und beseitigt werden.<br />

Der Blower-Door-Test wurde in drei Schritten durchgeführt:<br />

Im ersten Schritt wurde ein konstanter Unterdruck von 50 Pa erzeugt und aufrecht erhalten.<br />

Währenddessen wurde die Gebäudehüllfläche nach Leckagen (undichte Stellen) abgesucht, an<br />

denen Luft unerwünscht herein strömt. Bei der Nutzung des Gebäudes sind die Leckagen Stellen,<br />

an denen Luft und damit Wärme entweicht.<br />

Im zweiten Schritt wurde ein Unterdruck aufgebaut, wobei mit kleinen Drücken (20 Pa) begonnen<br />

wurde und schrittweise bis auf den Enddruck von 100 Pa erhöht wurde. Bei jedem Schritt wurde<br />

der jeweilige Luftvolumenstrom in Abhängigkeit von dem Gebäudedruck gemessen und protokolliert.<br />

Im letzten Schritt wurde ein Überdruck erzeugt und die Messung wurde analog zur Unterdruckmessung<br />

wiederholt.<br />

Aus den gesamten Ergebnissen des Über- und Unterdruckes des Gebäudes ergibt sich eine<br />

mittlere Luftwechselrate (n50-Wert) von 0,0 1/h. Dieser gibt an, wie oft sich die Luft in dem<br />

gemessenen Gebäude durch Luftleckagen bei einem Referenzdruck von 50 Pa erneuert. Ein n50-<br />

Wert = 0,0 bedeutet, dass die Luft in dem Gebäude bei einer Druckdifferenz von 50 Pa in einer<br />

Stunde 0,0 mal durch Luftundichtigkeiten austauscht wird. Der genaue Ablauf der Messung ist in<br />

DIN EN 13829 geregelt.<br />

3.8 Beschreibung und Bewertung der Heizungsanlage<br />

1. Heizsystem Wärmeversorgung mit einer Deckung von 100 %, 1 Einheit(en)<br />

Angaben zur Wärmeabgabe<br />

Regelung: Thermostat mit 2° Schaltdifferenz<br />

Heizkreistemperatur: 70/55 °C<br />

Nachtabsenkung um: 2,0 °C über 7,0 Stunden<br />

Hydraulischer Abgleich: ja/nein: N<br />

Angaben zur Verteilung (je Einh.) Länge Dämmung<br />

Leitung zwischen Erzeuger und beheizt: 0,0 m teilweise<br />

Steigleitung<br />

unbeheizt: 20,0 m<br />

Steigleitung: 12,4 m mäßig<br />

Anbindungen: 91,3 m mäßig<br />

Pumpe: geregelt (Ja/Nein): N mit 50 Watt<br />

1. Erzeuger: Zentralheizung mit einer Deckung von 100 %<br />

Dieser Erzeuger gehört zu dem Heizungsstrang: Wärmeversorgung<br />

Angaben zum Erzeuger<br />

Art: Zentralheizung<br />

Technik: Standard-Kessel<br />

Baujahr: 1975<br />

<strong>Energie</strong>träger: Heizöl_EL in l<br />

Leistung: 20,0 kW<br />

Kesseldämmung: mittel<br />

Einschaltdauer: 5.520 Stunden<br />

Abgasverluste: 12,0 %<br />

rel. Bereitschaftsverluste: 0,8 %<br />

zusätzlicher Stromverbrauch: 33 W<br />

Jahresnutzungsgrad: 80,8 %<br />

Dimensionierung: 123,5 %<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 18


10/2010<br />

In dem betrachteten Gebäude gibt es eine Zentralheizung, die im Keller aufgestellt ist. Als<br />

ausschlaggebende Faktoren spielen hier die Leistung (Dimensionierung), die genutzte Technik, die<br />

Jahreslaufzeit, der Brennstoff und das Alter eine große Rolle. In einem 20 kW-Kessel von 1975<br />

wird Heizöl_EL verheizt. Es wird ein Kessel (Vorlauftemp.


Daten der Photovoltaik-Anlage<br />

Fläche m² 10,0<br />

Neigung ° 30,0<br />

Orientierung Süd<br />

Gebäudeintegration Aufdach<br />

Module monokristallines Silicium<br />

Spitzenleistung kWpeak 1,20<br />

Ergebnisse [kWh]<br />

Januar 34<br />

Februar 71<br />

März 104<br />

April 153<br />

Mai 191<br />

Juni 178<br />

Juli 194<br />

August 179<br />

September 130<br />

Oktober 87<br />

November 45<br />

Dezember 24<br />

Summe 1.390<br />

Vergütung<br />

Jahr der Inbetriebnahme 2010<br />

Einspeisevergütung €/kWh 0,39<br />

Vergütung selbst genutzter Strom €/kWh 0,23<br />

Erlöse ca. €/Jahr 544<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Ertragsdaten der Photovoltaik-Anlage:<br />

10/2010<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 20


3.11 Bisherige wärmetechnische Investitionen am Gebäude<br />

10/2010<br />

Insbesondere bei Altbauten sind im Laufe der Jahrzehnte meist zahlreiche Umbaumaßnahmen am<br />

Gebäude oder der Anlagentechnik vorgenommen worden, die aus den vorhandenen Plänen oder<br />

bei einer Vor-Ort-Begehung nicht unmittelbar hervorgehen.<br />

3.12 <strong>Energie</strong>bilanz im Ist-Zustand<br />

Die <strong>Energie</strong>bilanz eines Gebäudes ergibt sich aus den <strong>Energie</strong>strömen in das Gebäude und aus<br />

ihm heraus (Zufluss, Gewinne und Abfluss, Verluste). Erläuterungen zur <strong>Energie</strong>bilanz finden Sie<br />

im Abschnitt "Allgemeines".<br />

Die <strong>Energie</strong>ströme, die als Gewinne ins Haus ein- und als Verluste ausfließen, verteilen sich wie<br />

folgt:<br />

Nachfolgend zeigen wir Ihnen die <strong>Energie</strong>ströme im Einzelnen:<br />

<strong>Energie</strong>zufuhr<br />

Sonne [kWh/a] %<br />

von Norden 153 0,4<br />

von Süden 661 1,5<br />

von Westen 0 0,0<br />

von Osten 415 1,0<br />

Summe 1.229 2,9<br />

Abwärme<br />

Personen 662 1,5<br />

Geräte 926 2,2<br />

Summe 1.589 3,7<br />

Heizung<br />

Heizenergie 40.158 93,4<br />

Summe 42.975 100,0<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 21


<strong>Energie</strong>abfluss<br />

Transmission: [kWh/a] %<br />

Dach 7.210 16,8<br />

Keller 3.145 7,3<br />

Außenwände 12.306 28,6<br />

Fenster 5.037 11,7<br />

Wärmebrücken 2.433 5,8<br />

Summe 30.181 70,2<br />

Lüftung<br />

Fensterfugen 2.409 5,6<br />

Bewohner 687 1,6<br />

Summe 3.096 7,2<br />

Wasser<br />

Kaltwasserabfluss 520 1,2<br />

Warmwasserabfluss 588 1,4<br />

Summe 1.108 2,6<br />

Heizung<br />

Leitungsverluste WW 2.011 4,7<br />

Speicherverluste 165 0,4<br />

Betriebsverluste 4.279 10,0<br />

Bereitschaftsverluste 616 1,4<br />

Verteilungsverluste 2.451 5,7<br />

Sonstige Verluste -932 -2,2<br />

Summe 8.590 20,0<br />

Summe 42.975 100,0<br />

10/2010<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 22


Gesamt-<strong>Energie</strong>einsatz und <strong>Energie</strong>kennzahl<br />

10/2010<br />

Der vorgefundene energetische Zustand des Gebäudes wird bemessen nach dem Gesamtenergiebedarf<br />

und in Beziehung zu vergleichbaren Gebäuden durch die <strong>Energie</strong>kennzahl gesetzt. Die<br />

<strong>Energie</strong>kennzahl ist die <strong>Energie</strong>menge, die im Laufe eines Jahres für die Beheizung eines<br />

Quadratmeters Wohnfläche (o.a. Bürofläche etc.) aufgewendet werden soll. Ausgangspunkt für die<br />

Berechnung der <strong>Energie</strong>kennzahl sind bestimmte Randbedingungen, wie Innentemperatur,<br />

Außentemperatur etc. Der tatsächliche Heizenergie-Verbrauch kann von der berechneten<br />

<strong>Energie</strong>kennzahl abweichen und ist vom Nutzerverhalten der Bewohner abhängig (tatsächliche<br />

Innentemperatur, Lüftungsverhalten, jährliches Klima etc.).<br />

Aus dem <strong>Energie</strong>bedarf resultiert die Emission des Luftschadstoffes Kohlendioxid (CO2), der für<br />

die Klimaveränderungen verantwortlich ist.<br />

Ein weiterer Kennwert des Gebäudes ist der mittlere U-Wert der Gebäudehülle, der sich hier auf<br />

1,20 W/m²K beläuft.<br />

Die folgende Tabelle zeigt den berechneten <strong>Energie</strong>trägerbedarf für Heizung und Warmwasser:<br />

<strong>Energie</strong>träger(e) Menge in kWh Menge Einheit Preis € Kosten €<br />

Heizöl_EL 38.326 3.833 l 0,56 2.146<br />

Strom 1.831 1.831 kWh 0,07 129<br />

Preis: durchschnittlicher Preis pro Einheit<br />

Der berechnete <strong>Energie</strong>einsatz beläuft sich auf 40.158 kWh<br />

Die <strong>Energie</strong>kennzahl ist 446 kWh/m²a<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einstufung des Gebäudes entsprechend der ermittelten<br />

<strong>Energie</strong>kennzahl.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 23


Das folgende Bild zeigt Ihnen die <strong>Energie</strong>ströme im Ist-Zustand<br />

<strong>Energie</strong>verbrauch der letzten Jahre<br />

Der <strong>Energie</strong>verbrauch der letzten Jahre geht aus den Verbrauchsabrechnungen hervor.<br />

10/2010<br />

In der folgenden Tabelle werden die angegebenen Verbrauchsdaten der letzten Jahre ausgegeben.<br />

<strong>Energie</strong>träger Verbrauchsperiode Menge Einheit Heizwert<br />

Heizöl_EL 01.01.2003 bis 31.12.2003 2.800,0 l 28.000,0 kWh<br />

Heizöl_EL 01.01.2004 bis 31.12.2004 2.900,0 l 29.000,0 kWh<br />

Heizöl_EL 01.01.2005 bis 31.12.2005 2.900,0 l 29.000,0 kWh<br />

Heizöl_EL 01.01.2006 bis 31.12.2006 2.800,0 l 28.000,0 kWh<br />

Strom 01.01.2003 bis 31.12.2003 1.200,0 kWh 1.200,0 kWh<br />

Strom 01.01.2004 bis 31.12.2004 1.150,0 kWh 1.150,0 kWh<br />

Strom 01.01.2005 bis 31.12.2005 1.100,0 kWh 1.100,0 kWh<br />

Der tatsächlich beobachtete <strong>Energie</strong>einsatz belief sich in den letzten Jahren auf ca. 29.650 kWh<br />

pro Jahr.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 24


3.13 Beurteilung des Gebäudes nach der <strong>Energie</strong>einsparverordnung<br />

10/2010<br />

Mit dem Inkrafttreten der EnEV 2002 wurden die Wärmeschutzverordnung 1995 und die<br />

Heizungsanlagen-Verordnung 1998 ersetzt. Inzwischen wurde die EnEV MEHRFACH novelliert.<br />

Das Zusammenfassen bzw. Zusammenwirken der baulichen sowie heizungs- und anlagentechnischen<br />

Anforderungen bildet den zentralen Ansatzpunkt der EnEV und dient zur weiteren<br />

Absenkung des Heizenergiebedarfs.<br />

Im Nachweis wird der Primärenergiebedarf nachgewiesen. Dieser setzt sich aus dem Heizenergiebedarf,<br />

dem <strong>Energie</strong>bedarf für die Warmwassererzeugung, -speicherung und -verteilung und aller<br />

benötigten Hilfsenergien zusammen. Weiterhin berücksichtigt das Berechnungsverfahren den<br />

Einfluss von Luftdichtheit und Wärmebrücken.<br />

Im Rahmen dieses Berichtes werden die Berechnungen des öffentlich-rechtlichen <strong>Energie</strong>einsparungsnachweises<br />

durchgeführt, der im Wesentlichen durch folgende Vorgaben gekennzeichnet ist:<br />

- unabhängig vom regionalen Standort des Gebäudes. Innerhalb Deutschlands wird ein<br />

einheitliches Klima (Normklima) vorgegeben<br />

- "Nutzer-Normverhalten", z.B. 19 °C Raumtemperatur, 12,5 kWh/m²AN Warmwasserbedarf<br />

- für das Monatsbilanzverfahren werden zulässige Vereinfachungen und Anwendungsgrenzen<br />

festgelegt<br />

Es wird daraus ersichtlich, dass der nach EnEV ermittelte Primärenergiebedarf mit dem zu<br />

erwartenden Primärenergieverbrauch nicht übereinstimmen kann. In diesem Bericht verwenden<br />

wir dafür ein alternatives Berechnungsverfahren (LEG), welches dem zu tatsächlichen <strong>Energie</strong>verbrauch<br />

sehr nahe kommt.<br />

Weitere, nicht kalkulierbare Unsicherheitsfaktoren stellen die stark vom Nutzerverhalten<br />

abhängigen Lüftungswärmeverluste und der Warmwasserverbrauch dar. Das Nutzerverhalten kann<br />

in solchen Berechnungsverfahren nur durch Pauschalwerte bzw. gar nicht berücksichtigt werden.<br />

Folgende Tabelle zeigt Ihnen die Berechnungsergebnisse nach EnEV:<br />

Berechnungsergebnis ermittelt Anforderung(Bestand)<br />

Transmissionswärmeverluste 1,22 0,56 W/Km²<br />

Primärenergiebedarf 613,4*) 149,5 kWh/m²a<br />

*)Hinweis: Die Ausgabe des Primärenergiebedarfs ist ohne Gewähr. Diese Angabe kann nach EnEV unter bestimmten<br />

Bedingungen nicht berechnet werden (z.B. bei einer Anlage, die nicht nach DIN gerechnet werden kann).<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einordnung des Gebäudes gemäß EnEV<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 25


3.14 Schwachstellen des Gebäudes<br />

10/2010<br />

Energetische Schwachstellen am Gebäude anhand der Berechnungsergebnisse für den Ist-<br />

Zustand sind:<br />

- Heizungsanlage<br />

- Außenwände<br />

- Dach<br />

Die Heizungsanlage verursacht ca. 9500 kWh Verluste. Hier sollten die Leitungen gedämmt, die<br />

Anlage getauscht und ein hydraulischer Abgleich vorgenommen werden.<br />

Über die Außenwände sind ca. 11.200 kWh als Transmissionsverluste zu verzeichnen. Eine<br />

Außenwanddämmung wird hier also angeraten.<br />

Einen weiteren hohen Verlust verursachen das Dach und die Fenster. Die Fenster sollten im Zuge<br />

der Außenwanddämmung gegen hochwertige Fenster ausgetauscht werden.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 26


4 Strombedarf und Stromeinsatz im Gebäude<br />

10/2010<br />

Das Umweltbundesamt (UBA) Das Umweltbundesamt (UBA) hat errechnet, dass ein Haushalt bis<br />

zu 30 Prozent <strong>Energie</strong> und somit mindestens hundert Euro im Jahr durch einen bewussten<br />

Umgang mit Strom einsparen kann - bei gleichem Komfort. Dazu gehören auch einfache<br />

Maßnahmen.<br />

Die folgende Grafik gibt Ihnen ein Beispiel, wie Strom gespart werden kann:<br />

Erläuterungen zum Stromsparen finden Sie auch im Internet unter www.stromeffizienz.de.<br />

Während der Analyse des betrachteten Gebäudes wurden auch die Ausstattung und der Einsatz<br />

von Stromverbrauchern untersucht. Der Haushalt ist überdurchschnittlich mit Geräten ausgestattet.<br />

Diese weisen eine mittlere <strong>Energie</strong>effizienz auf bzw. werden normal eingesetzt. Es gibt ein großes<br />

Einsparpotenzial.<br />

Für das Gebäude/den Haushalt wurden folgende Daten ermittelt:<br />

Strombedarf aktuell 3.994 kWh/a<br />

Strombedarf im Durchschnitt 3.039 kWh/a<br />

Strombedarf effizient 1.362 kWh/a<br />

Bei der Ermittlung des durchschnittlichen und effizienten Strombedarfs wurden die Wohnfläche und<br />

die Personenzahl zu Grunde gelegt.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen den anteilmäßigen Strombedarf im betrachteten Gebäude/Haushalt:<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 27


10/2010<br />

Strompreisentwicklung der letzten Jahre<br />

Seit 2000 sind die Strompreise um circa 50 Prozent gestiegen. So beliefen sich die Stromkosten<br />

für einen Drei-Personen-Haushalt im Jahr 2000 bei einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh<br />

(ohne Nachttarif-Anteil) auf monatlich 40,66 €. Im April 2007 musste eine Familie hierfür 60,22 €<br />

zahlen. Seither sind die Kosten weiter gestiegen.<br />

Der Anteil der staatlich verursachten Belastungen des Strompreises hat sich von 38 Prozent im<br />

Jahr 2000 auf lediglich rund 40 Prozent im Jahr 2007 erhöht (Stromsteuer, Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-<br />

Gesetz – EEG, Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz – KWKG, Mehrwertsteuererhöhung). Die<br />

Strombeschaffungspreise sind in gleichem Zeitraum um fast 100 Prozent von 2,5 auf 5 Cent pro<br />

Kilowattstunde gestiegen.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Strompreisentwicklung von 2000 bis 2010 für einen Drei-<br />

Personen-Musterhaushalt im Monat in Euro:<br />

Quelle: Bundesverband der <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft (BDEW); für 2010 wurde eine Prognose angegeben<br />

Konkret würde die Beherzigung folgender Einspartipps den Stromverbrauch im betrachteten<br />

Gebäude reduzieren. Weitere allgemeine Erläuterungen und Möglichkeiten finden Sie im Anhang.<br />

Folgende Maßnahmen lassen sich direkt und ohne Kosten umsetzen:<br />

- Viele elektrische oder elektronische Geräte - vor allem auch die aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik<br />

- schalten sich nicht vollständig ab, sondern schalten in den Stand-By-Modus,<br />

einen Betriebszustand, in dem weiterhin einige Watt Strom aufgenommen wird. Schalten Sie<br />

Ihre Geräte daher vollständig ab. Fünf bis zehn Prozent Strom spart ein, wer zum Beispiel<br />

Geräte völlig vom Strom trennt, statt sie im Stand-by-Betrieb "schlummern" zu lassen. Dabei<br />

helfen so genannte Powersafer. Der Powersafer trennt alle nachgeschalteten Geräte bei<br />

Nichtbenutzung komplett vom Netz, die Re-Aktivierung erfolgt über die Infrarot-Fernbedienung<br />

des Geräts. Dadurch wird der stromfressende "Stand-by"-Zustand verhindert und man spart<br />

jährlich rund 50 Euro Stromkosten. Steckdosenleisten mit Schalter dienen dem gleichen Zweck.<br />

- Beladen Sie Ihre Waschmaschine immer vollständig. Damit nutzen Sie Wasser und Strom<br />

besser aus. Wenn Sie die Wäsche zuvor nach Temperatur sortieren (Buntwäsche 30°), Weißwäsche<br />

30-60° - "Kochwäsche" gibt es heute gar nicht mehr - sparen Sie viel Strom und<br />

schonen überdies die Wäsche.<br />

- Schließen Sie Ihre Waschmaschine an das Warmwasser an. Dazu bieten viele Hersteller<br />

Vorschaltgeräte an, die einen Schutz der Wäsche vor zu hohen Temperaturen bieten. Voraussetzung<br />

ist eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung oder eine moderne Zentralheizung. Im<br />

Gegensatz zum Heizstab der Waschmaschine wird das Warmwasser viel umweltfreundlicher<br />

und preiswerter bereitet. Die Ersparnis je Haushalt und Maschine liegt zwischen 50 und 90%.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 28


10/2010<br />

- Beladen Sie den Geschirrspüler effektiv und reinigen Sie den Filter häufig. Sie betreiben so die<br />

Maschine seltener und mit besserem Ergebnis.<br />

- Schließen Sie Ihren Geschirrspüler wenn möglich an das Warmwasser an. Voraussetzung ist<br />

eine Solaranlage zur Warmwasserbereitung oder eine moderne Zentralheizung. Im Gegensatz<br />

zum Heizstab der Spülmaschine wird das Warmwasser viel umweltfreundlicher und preiswerter<br />

bereitet. Die Leitung sollte allerdings nicht zu lang sein.<br />

- Schalten Sie nicht verwendete Lampen aus. Beim Verlassen des Raumes sollte die Lampe<br />

abgeschaltet werden. Auch <strong>Energie</strong>sparlampen und Halogenlampen schadet das Ausschalten -<br />

entgegen landläufiger Meinung - nicht.<br />

- Der Einsatz zusätzlicher Heizgeräte lässt sich oft vermeiden. Gänzlich verzichtet werden sollte<br />

auf das Heizen im Freien ("Heizpilze" etc.). Sie kosten enorme <strong>Energie</strong>mengen und sind<br />

vergleichsweise wirkungslos.<br />

- Überprüfen Sie den Einsatz stromintensiver Geräte: wie oft, wie lange verwenden Sie sie? Ist<br />

der Einsatz nötig? So kann z.B. auf das Warmhalten oft verzichtet werden (Thermoskanne<br />

besser als Kaffeemaschine mit Warmhalteplatte).<br />

- Verzichten Sie auf indirekte Deckenfluter. Gemessen an der Stromaufnahme (oft 300 W!) ist die<br />

Lichtausbeute vergleichsweise gering. Indirektes Licht sollte allenfalls zur Hintergrundaufhellung<br />

verwendet werden, zur Beleuchtung immer direktes Licht.<br />

- Achten Sie beim Einkauf von Geräten auf <strong>Energie</strong>effizienz. Dies gilt in besonderem Maße für<br />

Großgeräte (Kühlschrank...) aber auch Kleingeräte wie Wecker, Faxgeräte, Router, Telefone<br />

haben über die Laufzeit (ständige Betriebsbereitschaft) einen hohen Verbrauch.<br />

- Mit der sachgerechten Nutzung der Kühlgeräte können Sie Strom und damit Geld sparen: legen<br />

Sie niemals warme Speisen in die Geräte, lassen Sie sie zuvor erst vollständig abkühlen.<br />

Beachten Sie, dass die größte Kälte unten liegt und pegeln Sie die Temperatur ausreichend,<br />

aber nicht zu tief ein.<br />

Folgende Maßnahmen kosten nur wenig Geld:<br />

- Setzen Sie - wo immer möglich - schaltbare Steckerleisten ein. So können Sie bequem mit<br />

einem Klick alle angeschlossenen Geräte (z.B. Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Stereo-<br />

Anlage, PC) vom Netz nehmen. Sie vermeiden so unnötigen Stand-By-Stromverbrauch.<br />

- Verwenden Sie statt Kochtopf einen separaten Wasserkocher. Dieser erhitzt das Wasser direkt<br />

und ist daher effektiver. Auf keinen Fall sollten Sie ohne Deckel kochen. Viele Gerichte lassen<br />

sich mit einem Dampfdrucktopf schnell, schonend und energieeffizient kochen.<br />

- Setzen Sie überall <strong>Energie</strong>sparlampen ein. Bei der jetzigen Generation von Lampen gibt es<br />

keinerlei Einsatzeinschränkungen mehr. Verwenden Sie hier eine hohe Qualität und Sie haben<br />

praktisch unbegrenzt Freude daran.<br />

- Eine Zeitschaltuhr kann bestimmte Prozesse abkürzen und damit <strong>Energie</strong> sparen. Beispielsweise<br />

ist damit ein Außenlicht nicht länger im Betrieb als notwendig.<br />

- Durch Präsenzmelder (Bewegungsmelder) stellen Sie die Anwesenheit von Personen fest. So<br />

kann man z.B. steuern, dass Licht nur dann eingeschaltet wird, wenn Personen das Licht auch<br />

nutzen. Dies wird obendrein als sehr komfortabel empfunden.<br />

- Auf einen Wäschetrockner kann man fast immer verzichten. Der geringe Mehraufwand beim<br />

Aufhängen an der freien Luft, auf dem Dachboden oder im Keller wird Ihnen gedankt durch<br />

frische, geschonte Wäsche und eine geringere Stromrechnung.<br />

Folgende Maßnahmen sind kostenintensiv, aber lohnend:<br />

Schließlich empfehlen wir auch Maßnahmen, die zwar Geld kosten, aber sehr lohnend sein<br />

können. In manchen Fällen werden Sie erst eine Gelegenheit abwarten, z.B. wenn das Gerät seine<br />

Lebensdauer erreicht hat.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 29


10/2010<br />

- Die Heizungspumpe ist ein oft unterschätzter Stromfresser. Abhängig von der Steuerung der<br />

Heizung läuft diese Pumpe oft auf voller Drehzahl die gesamte Heizperiode hindurch. Sie<br />

verursacht dabei mitunter den größten Teil an der Stromrechnung. Untersuchungen haben klar<br />

ergeben, dass sich der Austausch gegen eine Hocheffizienzpumpe in jedem Fall lohnt (oft schon<br />

nach Monaten), und nicht erst, wenn sie ausfällt.<br />

- Eine lange laufende Zirkulationspumpe für die Warmwasserversorgung verursacht hohe<br />

<strong>Energie</strong>verluste. Ist die Zirkulation überhaupt nötig (nur bei langen Leitungswegen), so sollte sie<br />

nur in der unbedingt nötigen Zeit laufen. Dies kann durch intelligente Regelungen (Präsenzmeldung)<br />

sichergestellt werden.<br />

- Kaufen Sie Kühlgeräte nur von der höchsten <strong>Energie</strong>effizienzklasse. Dies ist heute die Klasse<br />

A++. Da diese Geräte ständig laufen, lassen sich die Mehrkosten schnell erwirtschaften. Eine<br />

alte <strong>Energie</strong>schleuder sollte sofort ersetzt werden (sie kann dann ja im Keller noch bei Partys ein<br />

Gnadenbrot fristen).<br />

- Setzen Sie bei Überhitzung der Wohnung keine aktive Kühlung ein. Durch effektiven (außenliegenden)<br />

Sonnenschutz, Nachtlüftung und andere Maßnahmen lässt sich hier unter Umständen<br />

viel Strom einsparen.<br />

- Interessant ist die Möglichkeit, mit Lichtlenkung die Notwendigkeit künstlicher Beleuchtung zu<br />

reduzieren. Durch Lichtlenkung kann Tageslicht blendfrei in die Tiefe des Raumes transportiert<br />

werden.<br />

- Im Außenbereich lassen sich fertige Module zur Versorgung mit Solarstrom verwenden. Dies<br />

bietet sich für alle Arten von Außenbeleuchtung, aber auch z.B. für Teichpumpen/Springbrunnen<br />

an.<br />

Bemerkungen zum Stromverbrauch<br />

Stromanbieter und regenerativer Strom<br />

Eine Kosteneinsparung lässt sich eventuell durch einen Stromanbieterwechsel erreichen.<br />

Beobachten Sie daher den Markt, seien Sie dabei kritisch und achten Sie darauf, dass Ihr Anbieter<br />

ganz oder weitestgehend zertifizierten Ökostrom (aus regenerativen <strong>Energie</strong>quellen) liefert.<br />

Vielleicht möchten Sie ja auch selbst Strom produzieren: wir haben Sie über die Möglichkeiten<br />

einer PV-Anlage und über Kraft-Wärmekopplung (Blockheizkraftwerk) informiert. Ist so etwas in<br />

Ihrem Haus nicht möglich, so bietet sich vielleicht auch die Beteiligung an einem solchen Projekt<br />

an.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 30


5 Beschreibung der <strong>Energie</strong>sparvarianten<br />

10/2010<br />

Aus der Analyse der einzelnen Bauteile sowie der Heizungs- und Warmwasseranlage werden die<br />

folgenden <strong>Energie</strong>sparmaßnahmen abgeleitet und deren Wirtschaftlichkeit berechnet.<br />

Schwerpunkt ist die Erarbeitung einer baulich und anlagentechnisch optimalen und wirtschaftlichen<br />

Lösung für das Objekt, wobei neben der Einhaltung von Normen und Richtlinien, die Umsetzbarkeit,<br />

der zu erwartende <strong>Energie</strong>verbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen bewertet<br />

werden sollen.<br />

Die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit einer Variante sollte allerdings nicht allein den Ausschlag für<br />

eine Entscheidung für oder gegen eine Maßnahme geben. Vielmehr sollen auch andere, hier nicht<br />

näher untersuchte (weil nicht quantifizierbar und nur subjektiv zu beurteilen) Kriterien eine Rolle<br />

spielen. Genannt seien hierbei Aspekte des höheren Komforts (z.B. Raumklima), der Wertsteigerung,<br />

der Ästhetik und des sozialen Umfeldes.<br />

Rechtliche Hinweise<br />

Besonderheiten hinsichtlich Denkmalschutz, Brandschutzbestimmungen, Abstand zu Nachbargebäuden,<br />

ggf. erforderliche Baulasteintragung ins Grundbuch, usw. die bei den empfohlenen<br />

Maßnahmen evtl. zu berücksichtigen sind.<br />

Nachfolgend werden die betrachteten Varianten zur <strong>Energie</strong>einsparung aufgeführt.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 31


5.1 Variante: Sanierung Gebäudehülle<br />

5.1.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Endenergiebedarf 40.158 10.867 [kWh/a] 72,9 %<br />

Endenergie (EKZ)<br />

wirtschaftlich<br />

446,2 121,0 [kWh/m²a] 72,9 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 2.275 635 [€/a] 72,1 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,28 7,06 [€/m²a] 72,1 %<br />

Gesamtinvestition 21.222 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 21.222 [€]<br />

Investition /m² 235,8 [€/m²]<br />

Amortisation 12 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

54.472 [€]<br />

CO2-Emissionen 146,3 45,1 [kg/m²a] 69,2 %<br />

SO2-Emissionen 167,7 47,3 [g/m²a] 71,8 %<br />

NOx-Emissionen 125,2 37,3<br />

Staub 5,3 2,0<br />

10/2010<br />

[g/m²a] 70,2 %<br />

[g/m²a] 61,7 %<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 32


10/2010<br />

Die <strong>Energie</strong>ströme, die als Gewinne ins Haus ein- und als Verluste ausfließen, verteilen sich jetzt<br />

wie folgt:<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einordnung des Gebäudes gemäß EnEV<br />

Die Angaben in dieser Grafik weichen von den Berechnungen der <strong>Energie</strong>beratung ab. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Betrachtung mit Standardrandbedingungen nach EnEV.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 33


5.1.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Gebäudehülle<br />

10/2010<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Schrägdach, Untersparrendämmung 45,00 €/m² 2.048 €<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal 0,00 € 0 €<br />

Deckendämmung einblasen, begehbar 30,00 €/m² 726 €<br />

Kellerdeckendämmung abgehängt 30,00 €/m² 1.680 €<br />

Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 65,00 €/m² 8.064 €<br />

Innendämmung, Kalzium Silikatplatten 80,00 €/m² 125 €<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität 500,00 €/m² 8.080 €<br />

Blower-Door-Test 500,00 € 500 €<br />

Nachfolgend werden die Maßnahmen aufgelistet.<br />

Schrägdach, Untersparrendämmung<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 25,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 45,50 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Dachschräge 45,50 m² 2.047,50 € 1,17 / 0,12 W/m²K<br />

Summe 45,50 m² 2.047,50 € entspricht 45,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal<br />

Die Wärmebrücken werden pauschal auf den Faktor 0,05 verbessert.<br />

Deckendämmung einblasen, begehbar<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 25,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 24,20 m²<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Decke DG - Spitzboden 12,10 m² 363,00 € 0,75 / 0,11 W/m²K<br />

Decke DG - Drempel 12,10 m² 363,00 € 2,11 / 0,13 W/m²K<br />

Summe 24,20 m² 726,00 € entspricht 30,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Kellerdeckendämmung abgehängt<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 12,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 56,00 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Kellerdecke 56,00 m² 1.680,00 € 0,90 / 0,22 W/m²K<br />

Summe 56,00 m² 1.680,00 € entspricht 30,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 34


Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem<br />

10/2010<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 18,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 124,06 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Außenwände 122,50 m² 7.962,50 € 0,90 / 0,16 W/m²K<br />

Gaubenwand 1,60 m² 101,40 € 0,45 / 0,10 W/m²K<br />

Summe 124,06 m² 8.063,90 € entspricht 65,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Innendämmung, Kalzium Silikatplatten<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 12,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,040 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 1,56 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Gaubenwand 1,60 m² 124,80 € 0,45 / 0,10 W/m²K<br />

Summe 1,56 m² 124,80 € entspricht 80,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität<br />

Daten der Fenster<br />

Fenster-Uw-Wert 0,80 W/m²K<br />

g-Wert (Strahlungsdurchlässigkeit) 0,70<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche Kosten U-Wert alt / neu1)<br />

Südfenster 3,60 m² 1.800,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

West/Ostfenster 5,60 m² 2.780,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Nordfenster 3,00 m² 1.500,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Balkontür 2,00 m² 1.000,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Eingangstür 2,00 m² 1.000,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Summe 16,16 m² 8.080,00 € entspricht 500,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um den Uw-Wert (Gesamtkonstruktion)<br />

Blower-Door-Test<br />

Es wird ein Blower-Door-Test durchgeführt. Diese Maßnahme ermöglicht eine Prüfung der<br />

Dichtheit des Gebäudes und wird in der EnEV-Berechnung berücksichtigt.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 35


5.2 Variante: Sanierung Anlage<br />

5.2.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Endenergiebedarf 40.158 36.054 [kWh/a] 10,2 %<br />

Endenergie (EKZ)<br />

wirtschaftlich<br />

446,2 401,0 [kWh/m²a] 10,1 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 2.275 1.135 [€/a] 50,1 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,28 12,61 [€/m²a] 50,1 %<br />

Gesamtinvestition 10.699 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 10.699 [€]<br />

Investition /m² 118,9 [€/m²]<br />

Amortisation 9 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

18.842 [€]<br />

CO2-Emissionen 146,3 8,7 [kg/m²a] 94,0 %<br />

SO2-Emissionen 167,7 -6,0 [g/m²a] 103,6 %<br />

NOx-Emissionen 125,2 282,8<br />

Staub 5,3 147,9<br />

10/2010<br />

[g/m²a] -126,0 %<br />

[g/m²a] -2.702,7 %<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 36


10/2010<br />

Die <strong>Energie</strong>ströme, die als Gewinne ins Haus ein- und als Verluste ausfließen, verteilen sich jetzt<br />

wie folgt:<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einordnung des Gebäudes gemäß EnEV<br />

Die Angaben in dieser Grafik weichen von den Berechnungen der <strong>Energie</strong>beratung ab. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Betrachtung mit Standardrandbedingungen nach EnEV.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 37


5.2.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Anlage<br />

10/2010<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Pelletheizkessel 8250,00 € 8.250 €<br />

Anschluss an Heizwärmebereiter 550,00 € 550 €<br />

TWW-Speicher klein - (150 l) 500,00 € 500 €<br />

Heizleitungen alle dämmen 7,00 € 866 €<br />

TWW Leitungen dämmen 7,00 €/m 183 €<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe 350,00 € 350 €<br />

Nachfolgend werden die Maßnahmen aufgelistet.<br />

Pelletheizkessel<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Typ Zentralheizung<br />

genutzte Technik Niedertemperatur-Kessel<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

<strong>Energie</strong>träger Holz Pellets<br />

Leistung 18 kW<br />

Abgasverlust 4,0 %<br />

Bereitschaftsverlust 2,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 8.250,00 €<br />

Summe 8.250,00 €<br />

Anschluss an Heizwärmebereiter<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung mit Heizung (Kombi)<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Deckung 40,0 %<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 550,00 €<br />

Summe 550,00 €<br />

TWW-Speicher klein - (150 l)<br />

Daten des Warmwasserspeichers<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Volumen des Speichers 200 Liter<br />

U-Wert der Speicherhülle 0,20 W/m²K<br />

Temperatur Aufstellraum 15,0 °C<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Speichers 500,00 €<br />

Summe 500,00 €<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 38


5.3 Variante: Sanierung Anlage mit Solaranlage<br />

5.3.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Endenergiebedarf 40.158 36.163 [kWh/a] 9,9 %<br />

Endenergie (EKZ)<br />

wirtschaftlich<br />

446,2 402,0 [kWh/m²a] 9,9 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 2.275 1.176 [€/a] 48,3 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,28 13,07 [€/m²a] 48,3 %<br />

Gesamtinvestition 20.138 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 0 [€]<br />

Investition 20.138 [€]<br />

Investition /m² 223,8 [€/m²]<br />

Amortisation 17 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

8.350 [€]<br />

CO2-Emissionen 146,3 10,2 [kg/m²a] 93,0 %<br />

SO2-Emissionen 167,7 -4,9 [g/m²a] 102,9 %<br />

NOx-Emissionen 125,2 284,1<br />

Staub 5,3 148,1<br />

10/2010<br />

[g/m²a] -127,0 %<br />

[g/m²a] -2.706,9 %<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 39


10/2010<br />

Die <strong>Energie</strong>ströme, die als Gewinne ins Haus ein- und als Verluste ausfließen, verteilen sich jetzt<br />

wie folgt:<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einordnung des Gebäudes gemäß EnEV<br />

Die Angaben in dieser Grafik weichen von den Berechnungen der <strong>Energie</strong>beratung ab. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Betrachtung mit Standardrandbedingungen nach EnEV.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 40


5.3.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Anlage mit Solaranlage<br />

10/2010<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Pelletheizkessel 8250,00 € 8.250 €<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe 350,00 € 350 €<br />

Heizleitungen alle dämmen 7,00 € 866 €<br />

TWW Leitungen dämmen 7,00 €/m 183 €<br />

Brauchwasser-Solarkollektor 350,00 € 2.339 €<br />

Anschluss an Heizwärmebereiter 550,00 € 550 €<br />

Pufferspeicher - (1000l) 1200,00 € 1.200 €<br />

TWW-Speicher klein - (150 l) 500,00 € 500 €<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 5900,00 € 5.900 €<br />

Lüftungskonzept erstellen 0,00 € 0 €<br />

Nachfolgend werden die Maßnahmen aufgelistet.<br />

Pelletheizkessel<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Typ Zentralheizung<br />

genutzte Technik Niedertemperatur-Kessel<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

<strong>Energie</strong>träger Holz Pellets<br />

Leistung 18 kW<br />

Abgasverlust 4,0 %<br />

Bereitschaftsverlust 2,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 8.250,00 €<br />

Summe 8.250,00 €<br />

Brauchwasser-Solarkollektor<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung Solaranlage<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Leistung 10,0 kW<br />

Deckung 60,0 %<br />

Arbeitszahl 40,0<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 3,54 m² 350,00 € /m²<br />

zusätzliche Kosten einmalig 1.100,00 €<br />

Summe 2.339,00 €<br />

Anschluss an Heizwärmebereiter<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung mit Heizung (Kombi)<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Deckung 40,0 %<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 550,00 €<br />

Summe 550,00 €<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 41


Pufferspeicher - (1000l)<br />

10/2010<br />

Daten des Pufferspeichers<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

Aufstellung im Beheizten<br />

Volumen des Speichers 1.000 l<br />

Nennleistung der Ladepumpe 20 W<br />

Bereitschaftswärmeverlust 3,70 kWh/d<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Pufferspeichers 1.200,00 €<br />

Summe 1.200,00 €<br />

TWW-Speicher klein - (150 l)<br />

Daten des Warmwasserspeichers<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Volumen des Speichers 200 Liter<br />

U-Wert der Speicherhülle 0,20 W/m²K<br />

Temperatur Aufstellraum 15,0 °C<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Speichers 500,00 €<br />

Summe 500,00 €<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Daten der Lüftungsanlage<br />

Art Lüftung mit WRG (o.WP)<br />

Lüftungsbereich Lüftung<br />

Anteil der Luftversorgung 100 %<br />

Luftwechsel 0,25 h-1<br />

Wärmerückgewinnung 75 %<br />

Arbeitszahl 30,0<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 5.900,00 €<br />

Summe 5.900,00 €<br />

Lüftungskonzept erstellen<br />

Nutzungsdauer 15 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Maßnahme 0,00 €<br />

Summe 0,00 €<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 42


5.4 Variante: Sanierung Hülle und Anlage<br />

5.4.1 Die wichtigsten Kenngrößen der Variante<br />

Ist-Zustand Variante Einheit Einsparung<br />

energetisch<br />

Endenergiebedarf 40.158 8.965 [kWh/a] 77,7 %<br />

Endenergie (EKZ)<br />

wirtschaftlich<br />

446,2 100,0 [kWh/m²a] 77,6 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten 2.275 -6 [€/a] 100,3 %<br />

<strong>Energie</strong>kosten /m² 25,28 -0,07 [€/m²a] 100,3 %<br />

Gesamtinvestition 40.860 [€]<br />

_Sowieso-Kosten 0 [€]<br />

_Förderung 12.292 [€]<br />

Investition 28.568 [€]<br />

Investition /m² 317,4 [€/m²]<br />

Amortisation 12 [Jahre]<br />

Kapitalwert<br />

Emissionen<br />

52.836 [€]<br />

CO2-Emissionen 146,3 -2,2 [kg/m²a] 101,5 %<br />

SO2-Emissionen 167,7 -4,9 [g/m²a] 102,9 %<br />

NOx-Emissionen 125,2 72,5<br />

Staub 5,3 39,4<br />

10/2010<br />

[g/m²a] 42,0 %<br />

[g/m²a] -645,7 %<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 43


10/2010<br />

Die <strong>Energie</strong>ströme, die als Gewinne ins Haus ein- und als Verluste ausfließen, verteilen sich jetzt<br />

wie folgt:<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Einordnung des Gebäudes gemäß EnEV<br />

Die Angaben in dieser Grafik weichen von den Berechnungen der <strong>Energie</strong>beratung ab. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Betrachtung mit Standardrandbedingungen nach EnEV.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 44


5.4.2 Maßnahmen der Variante: Sanierung Hülle und Anlage<br />

10/2010<br />

Maßnahme Kosten je Einheit Kosten gesamt<br />

Schrägdach, Untersparrendämmung 45,00 €/m² 2.048 €<br />

Innendämmung, Kalzium Silikatplatten 80,00 €/m² 125 €<br />

Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem 65,00 €/m² 8.064 €<br />

Kellerdeckendämmung abgehängt 30,00 €/m² 1.680 €<br />

Deckendämmung einblasen, begehbar 30,00 €/m² 726 €<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität 500,00 €/m² 8.080 €<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal 0,00 € 0 €<br />

Pelletheizkessel 8250,00 € 8.250 €<br />

Heizleitungen alle dämmen 7,00 € 866 €<br />

Elektronisch geregelte Heizungspumpe 350,00 € 350 €<br />

TWW Leitungen dämmen 7,00 €/m 183 €<br />

Brauchwasser-Solarkollektor 350,00 € 2.339 €<br />

Anschluss an Heizwärmebereiter 550,00 € 550 €<br />

Pufferspeicher - (1000l) 1200,00 € 1.200 €<br />

TWW-Speicher klein - (150 l) 500,00 € 500 €<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 5900,00 € 5.900 €<br />

Lüftungskonzept erstellen 0,00 € 0 €<br />

Nachfolgend werden die Maßnahmen aufgelistet.<br />

Schrägdach, Untersparrendämmung<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 25,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 45,50 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Dachschräge 45,50 m² 2.047,50 € 1,17 / 0,12 W/m²K<br />

Summe 45,50 m² 2.047,50 € entspricht 45,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Innendämmung, Kalzium Silikatplatten<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 12,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,040 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 1,56 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Gaubenwand 1,60 m² 124,80 € 0,45 / 0,10 W/m²K<br />

Summe 1,56 m² 124,80 € entspricht 80,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 45


Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem<br />

10/2010<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 18,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 124,06 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Außenwände 122,50 m² 7.962,50 € 0,90 / 0,16 W/m²K<br />

Gaubenwand 1,60 m² 101,40 € 0,45 / 0,10 W/m²K<br />

Summe 124,06 m² 8.063,90 € entspricht 65,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Kellerdeckendämmung abgehängt<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 12,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 56,00 m²<br />

Nutzungsdauer 40 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Kellerdecke 56,00 m² 1.680,00 € 0,90 / 0,22 W/m²K<br />

Summe 56,00 m² 1.680,00 € entspricht 30,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Deckendämmung einblasen, begehbar<br />

Daten der Dämmung<br />

Materialdicke 25,00 cm<br />

Wärmeleitfähigkeit des Materials 0,035 W/mK<br />

Wärme übertragende Fläche 24,20 m²<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche1) Kosten U-Wert alt / neu<br />

Decke DG - Spitzboden 12,10 m² 363,00 € 0,75 / 0,11 W/m²K<br />

Decke DG - Drempel 12,10 m² 363,00 € 2,11 / 0,13 W/m²K<br />

Summe 24,20 m² 726,00 € entspricht 30,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um die Investitionsfläche, diese kann von der Wärme übertragenden Fläche abweichen<br />

Fensteraustausch, Passivhausqualität<br />

Daten der Fenster<br />

Fenster-Uw-Wert 0,80 W/m²K<br />

g-Wert (Strahlungsdurchlässigkeit) 0,70<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

angewendet auf folgende Bauteile: Fläche Kosten U-Wert alt / neu1)<br />

Südfenster 3,60 m² 1.800,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

West/Ostfenster 5,60 m² 2.780,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Nordfenster 3,00 m² 1.500,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Balkontür 2,00 m² 1.000,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Eingangstür 2,00 m² 1.000,00€ 3,50 / 0,80 W/m²K<br />

Summe 16,16 m² 8.080,00 € entspricht 500,00 €/m²<br />

1) hierbei handelt es sich um den Uw-Wert (Gesamtkonstruktion)<br />

Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal<br />

Die Wärmebrücken werden pauschal auf den Faktor 0,05 verbessert.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 46


Pelletheizkessel<br />

10/2010<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Typ Zentralheizung<br />

genutzte Technik Niedertemperatur-Kessel<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

<strong>Energie</strong>träger Holz Pellets<br />

Leistung 18 kW<br />

Abgasverlust 4,0 %<br />

Bereitschaftsverlust 2,0 %<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 8.250,00 €<br />

Summe 8.250,00 €<br />

Brauchwasser-Solarkollektor<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung Solaranlage<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Leistung 10,0 kW<br />

Deckung 60,0 %<br />

Arbeitszahl 40,0<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 3,54 m² 350,00 € /m²<br />

zusätzliche Kosten einmalig 1.100,00 €<br />

Summe 2.339,00 €<br />

Anschluss an Heizwärmebereiter<br />

Daten der neuen Anlage<br />

Art der Bereitung mit Heizung (Kombi)<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Deckung 40,0 %<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 550,00 €<br />

Summe 550,00 €<br />

Pufferspeicher - (1000l)<br />

Daten des Pufferspeichers<br />

Versorgungsbereich Wärmeversorgung<br />

Aufstellung im Beheizten<br />

Volumen des Speichers 1.000 l<br />

Nennleistung der Ladepumpe 20 W<br />

Bereitschaftswärmeverlust 3,70 kWh/d<br />

Nutzungsdauer 20 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Pufferspeichers 1.200,00 €<br />

Summe 1.200,00 €<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 47


TWW-Speicher klein - (150 l)<br />

10/2010<br />

Daten des Warmwasserspeichers<br />

Versorgungsbereich Zentraler WW-Strang<br />

Volumen des Speichers 200 Liter<br />

U-Wert der Speicherhülle 0,20 W/m²K<br />

Temperatur Aufstellraum 15,0 °C<br />

Nutzungsdauer 30 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten des Speichers 500,00 €<br />

Summe 500,00 €<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Daten der Lüftungsanlage<br />

Art Lüftung mit WRG (o.WP)<br />

Lüftungsbereich Lüftung<br />

Anteil der Luftversorgung 100 %<br />

Luftwechsel 0,25 h-1<br />

Wärmerückgewinnung 75 %<br />

Arbeitszahl 30,0<br />

Nutzungsdauer 25 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Anlage 5.900,00 €<br />

Summe 5.900,00 €<br />

Lüftungskonzept erstellen<br />

Nutzungsdauer 15 Jahre<br />

Kosten<br />

Kosten der Maßnahme 0,00 €<br />

Summe 0,00 €<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 48


5.5 Maßnahmenbeschreibung<br />

5.5.1 Schrägdach, Untersparrendämmung<br />

10/2010<br />

Hierbei handelt es sich um eine Wärmedämmung geneigter Dächer unterhalb der Dachsparren. In<br />

der Regel wird die Dämmebene zusätzlich zu einer vorhandenen, jedoch nicht ausreichenden,<br />

Zwischensparrendämmung montiert wird. Die Wärmedämmung unterhalb der Sparren hat den<br />

Vorteil, dass die Wärmebrückenwirkung der Sparren unterbunden wird.<br />

Als Material kommen feste Dämmplatten, Faserdämmmatten als Bahnenware oder Flockendämmstoffe<br />

(z.B. Zellulose) zum Einblasen in Frage.<br />

Bauphysik: Dämmstoffe mit einer vergleichsweise größeren Wärmespeicherkapazität wie z.B.<br />

Holzweichfaser, Zellulose bieten gegenüber Mineral- und Steinwolle einen besseren sommerlichen<br />

Wärmeschutz und eignen sich daher vorzugsweise für sommerlich voll genutzte Dachräume. Die<br />

Dämmung sollte unterseitig durch eine Dampfsperre vor Feuchtigkeit geschützt werden. Wenn die<br />

Maßnahme zusätzlich zu einer bereits vorhandenen Dämmung durchgeführt wird, sollte vor.<br />

Ausführung eine Taupunktberechnung nach DIN 4108 erfolgen.<br />

Kostenkalkulation: Dämmstoff inkl. Montage ohne erforderliche Vorarbeiten und Plattenbekleidungen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 2.048 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 40 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.2 Verbesserung der Wärmebrücken, pauschal<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 0 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.3 Deckendämmung einblasen, begehbar<br />

Auf dem Dachboden kann eine Dämmung eingeblasen werden. Als Einblasdämmstoffe kommen<br />

Steinwolleflocken, Zellulosedämmstoff und Perlite-Granulat in Frage. Bei zusätzlicher Verlegung<br />

von Last verteilenden Belagsplatten auf eine Unterkonstruktion wird die Fläche begehbar. An der<br />

Giebelseite sollte die Dämmung innenseitig ca. 1 m hochgezogen werden.<br />

Bodenluken können durch aufmontierte Dämmplatten und Einfräsen einer umlaufenden Lippendichtung<br />

in die Leiterklappe wärmetechnisch verbessert werden. Die Maßname sollte von<br />

Fachpersonal durchgeführt werden.<br />

Bauphysik: Transmissionswärmeverluste und sommerliche Wärmebelastungen der Innenräume<br />

unter der Decke werden spürbar reduziert. Die Konstruktion ist tauwasserfrei nach DIN 4108 bei<br />

Wahl eines diffusionsoffenen Aufbaus.<br />

Bei den Kosten wurden die Unterkonstruktion, Dämmung und ein einfaches begehbares<br />

Belagsmaterial berücksichtigt. Da die Kosten des Dämmstoffs einen untergeordneten Anteil an den<br />

Gesamtkosten ausmachen, sind hohe Dämmstärken zu empfehlen (mindestens 20 cm).<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 726 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.4 Kellerdeckendämmung abgehängt<br />

Ist die lichte Raumhöhe ausreichend, eignet sich zur wärmetechnischen Ertüchtigung eine<br />

Deckenabhängung, z.B. mit Gipskartonplatten und einem entsprechenden Montagesystem. In den<br />

Zwischenraum kann die Dämmung eingebracht werden (Faserdämmmatten oder loser Dämmstoff<br />

zum Einblasen). Die Maßnahme eignet sich auch für gewölbte Decken.<br />

Bauphysik: Die Innenoberflächentemperatur des Erdgeschossbodens wird spürbar angehoben, mit<br />

entsprechend positiven Auswirkungen auf das Raumklima. Fußkälte und <strong>Energie</strong>bedarf wird<br />

verringert.<br />

Ausführungshinweise: Auf eine fugen- und damit wärmebrückenfreie Verarbeitung ist zu achten.<br />

Die Einbauhinweise der Hersteller müssen berücksichtigt werden.<br />

Kostenkalkulation inkl. Dämmung und Montage malerfertig.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 1.680 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 40 Jahren ausgegangen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 49


5.5.5 Außendämmung, Wärmedämmverbundsystem<br />

10/2010<br />

Wärmedämmverbund-System: Die erste Schicht eines Verbundsystems bildet der Wärmedämmstoff.<br />

Er wird auf dem Außenmauerwerk oder auf den Außenputz, dessen Zustand und Tragfähigkeit<br />

überprüft werden muss, verklebt und ggf. mit Dübeln zusätzlich verankert. Darüber wird ein<br />

Armierungsputz aufgezogen und Glasfasergewebe eingelegt. Als Endbeschichtung wird<br />

Fassadenputz aufgebracht. Der Dämmstoff kann aus Hartschaum, Holzweichfaserplatten oder<br />

Mineralfaserplatten bestehen. Er muss den Anforderungen der Wärmeleitfähigkeit, Verhalten<br />

gegen Feuchtigkeit, Druck- und Zugfestigkeit sowie dem Brandverhalten genügen.<br />

Es sollten nur von der Bauaufsichtsbehörde zugelassene WDV-Systeme mit aufeinander<br />

abgestimmten Materialien zur Anwendung kommen. Eine sorgfältige Ausführung ist unerlässlich<br />

und sollte von Fachbetrieben vorgenommen werden.<br />

Kostenkalkulation: ohne Gerüstarbeiten und ggf. erforderliche Vorarbeiten am Untergrund (z.B.<br />

Abschlagen von losem Altputz).<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 8.064 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 40 Jahren ausgegangen.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

5.5.6 Innendämmung, Kalzium Silikatplatten<br />

Als Material kommen Verbundplatten aus einer Dämmstoffschicht und einer Bauplatte (z.B.<br />

Faserzement oder Gipskarton) mit einer Dampfsperre in Betracht. Die Verbundplatten werden<br />

innen befestigt und gespachtelt.<br />

Bauphysik: Die Innendämmung verstärkt die Wärmebrückenwirkung von Geschossdecken und<br />

einbindenden Wänden. Die Außenwand trägt nicht mehr zur Wärmespeicherung bei.<br />

Feuchtigkeits- und Frostschäden können verstärkt auftreten. Ob eine Dampfsperre anzubringen ist,<br />

sollte mit einer Berechnung der Dampfdiffusion ermittelt werden.<br />

Innendämmungen eignen sich vorzugsweise für Räume, die selten genutzt werden, schnell<br />

aufgeheizt werden sollen sowie für Gebäude, an denen eine Außendämmung nicht möglich ist.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 125 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 40 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.7 Fensteraustausch, Passivhausqualität<br />

Die vorhandenen Fenster haben ein hohes Alter und weisen Undichtigkeiten auf. Sie sollten durch<br />

neue Fenster mit sehr guter Wärmeschutzverglasung (U-Wert der Verglasung < 0,8 W/(m2K)<br />

ersetzt werden. Die höchsten Wärmeverluste treten durch die Rahmen auf. Es sind jedoch auch<br />

gedämmte Fensterrahmen erhältlich.<br />

Fenstermodernisierungen sollten möglichst mit der Verbesserung des Außenwand- Wärmedämmstandards<br />

einhergehen. Sonst besteht die Gefahr des Kondensatniederschlags an Innenflächen<br />

der Außenwand und unter Umständen (z.B. ungünstige Lüftungsbedingungen) Schimmelbildung<br />

und Bauschäden.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 50


10/2010<br />

Wird die Fassade gedämmt, so sollten die Blendrahmen weitest möglich überdämmt werden oder<br />

in der Dämmebene montiert sein.<br />

Ebenso muss auf Luftdichtigkeit der Rahmenanschlüsse zur Außenwand geachtet werden.<br />

Hinweis: Über dem Fenster eingebaute Rollladenkästen gelten als Schwachstellen, wenn sie nicht<br />

wärmegedämmt sind.<br />

Kostenkalkulation: Zweiflügeliges Fenster ca. 1,5m² ohne Sprossen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 8.080 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 25 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.8 Blower-Door-Test<br />

Erläuterung:<br />

Mit dem Differenzdruck-Messverfahren (auch: Blower-Door-Test) wird die Luftdichtheit eines<br />

Gebäudes gemessen. Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren und<br />

die Luftwechselrate zu bestimmen. Durch die Druckdifferenzen wird eine konstante Windlast auf<br />

das zu messende Gebäude simuliert. Bei der Messung geht es um zwei Ziele. Erstens darf die<br />

Luftmenge, die der Ventilator fördert und die durch unvermeidliche Fugen usw. entweicht,<br />

höchstens 3,0 mal in der Stunde die Luft im Gebäude austauschen (Vorgabe durch die deutsche<br />

<strong>Energie</strong>einsparverordnung, bei Gebäuden mit Lüftungsanlagen höchstens 1,5 mal) und zweitens<br />

sollen bei der Messung auch die Fehlstellen lokalisiert und dokumentiert werden, damit diese<br />

beseitigt werden können. Es nützt also nichts, einen Blower-Door-Test durchzuführen, dann<br />

festzustellen, dass die Norm nicht eingehalten wird (keine Erstellung des Zertifikates möglich) ohne<br />

eine genaue Ortung der Leckstellen vorzunehmen. Die letzte Forderung ist nicht direkt Gesetz,<br />

sondern gehört zu den allgemein anerkannten Regeln der Technik, auf deren Einhaltung der<br />

Bauherr auch ohne besondere Vereinbarung Anspruch hat.<br />

Deshalb müssen Fehlstellen rechtzeitig erkannt und beseitigt werden.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 500 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

5.5.9 Pelletheizkessel<br />

Hierbei handelt es sich um einen Niedertemperaturkessel, der mit Holzpellets als Brennstoff<br />

betrieben wird (CO2-neutral weil regenerativ). Dieser Festbrennstoffkessel wird über ein<br />

automatisches Fördersystem mit Pellets aus einem Vorratsbehälter beschickt. Häufig können alte<br />

Heizöl- oder Kohlelagerräume als Pelletlager dienen. Die Kosten beziehen sich auf einen<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 51


10/2010<br />

Heizkessel, Fördertechnik, Standardsteuerung; ohne Speicher , Anschluß an Abgasanlage und<br />

Pelletlager.<br />

Einige kleine Pelletöfen eignen sich als Primärofen auch zur Aufstellung in Wohnräumen.<br />

Preise einzelner Produkte siehe auch Marktübersicht des Biomasse-Info-Zentrums (BIZ,<br />

www.fnr.de).<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 8.250 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.10 Anschluss an Heizwärmebereiter<br />

Hierbei handelt es sich um die unmittelbare Verbindung zwischen Wärmeerzeuger und Warmwasserspeicher.<br />

Die Trinkwassererwärmung erfolgt also über den Heiz-Wärmeerzeuger und somit fallen also nur<br />

die Kosten für die zusätzlichen Leitungen an.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 550 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.11 TWW-Speicher klein - (150 l)<br />

Hierbei handelt es sich um einen TWW-Speicher zur Kopplung mit dem vorhandenen Heiz-<br />

Wärmeerzeuger. Es werden nur geringe Anforderung an die Pufferkapazität oder Schichtung<br />

gestellt.<br />

Dieser TWW-Speicher kann als separater oder als Kombi-Speicher ausgeführt werden.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 500 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.12 Heizleitungen alle dämmen<br />

Bei dieser Maßnahme wird vorgesehen, die Heizwärme verteilenden Rohre zu dämmen. Schlecht<br />

oder gar nicht wärmegedämmte Heizungsrohre strahlen viel Wärme ab, auch wenn die Heizungsvorlauftemperatur<br />

niedrig eingestellt ist. Auch Rohre, welche im beheizten Volumen verlegt sind,<br />

haben unkontrollierte Verluste. Die Rohrleitungsverluste lassen sich deutlich verringern, wenn eine<br />

Wärmedämmung entsprechend den Vorschriften der EnEV oder besser ausgeführt wird. Auch für<br />

Pumpen, Absperrventile usw. gibt es Formstücke zur Wärmedämmung. Heizungsrohre sind nach<br />

EnEV zu dämmen. Die Mindestdicke der Dämmstoffschicht entspricht etwa der Nennweite bei<br />

einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK). Ein Rohr mit 2 cm Durchmesser muss demnach mit<br />

einer 2<br />

cm dicken Dämmung ummantelt sein. Dies betrifft auch die Befestigungspunkte, Wand- und<br />

Deckendurchführungen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 866 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 52


5.5.13 TWW Leitungen dämmen<br />

10/2010<br />

Große Verluste bei zentralen Warmwassererwärmungsanlagen können bei der Verteilung<br />

entstehen. Diese Wärmeverluste können über das Jahr eine Größenordnung von 20 % bis zu 30 %<br />

des eigentlichen Wärmebedarfs für die Warmwasserbereitung erreichen. Warmwasserleitungen<br />

sind mindestens gemäß EnEV zu dämmen (Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(mK). Ein<br />

Rohr mit 2 cm Durchmesser muss mit einer 2 cm dicken Dämmung ummantelt sein. Dies betrifft<br />

auch die Befestigungspunkte, Wand- und Deckendurchführungen. Auch für Pumpen, Absperrventile<br />

usw. sind Formstücke zur Wärmedämmung erhältlich.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 183 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 30 Jahren ausgegangen.<br />

Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

5.5.14 Elektronisch geregelte Heizungspumpe<br />

Montage einer elektronisch geregelten Pumpe mit geringer Leistungsaufnahme.<br />

Da Umwälzpumpen sehr lange Laufzeiten aufweisen, sind vergleichsweise hohe Einsparpotenziale<br />

und eine schnelle Amortisation erreichbar.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 350 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 15 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.15 Brauchwasser-Solarkollektor<br />

Hierbei handelt es sich um eine Brauchwasser-Solaranlage zur Erwärmung von Trinkwasser. Sie<br />

muss mit einem bivalenten Warmwasserspeicher verbunden werden. Der mögliche Deckungsbeitrag<br />

hängt von Dachneigung, -orientierung, Fläche und Bauart des Kollektors, Speichergröße und -<br />

bauart und weiteren Randbedingungen ab.<br />

In der Kostenkalkulation sind 5 m2 Kollektoren, Anlagensteuerung, Solarpumpe, Leitungen und<br />

Montage enthalten. Solarspeicher müssen gesondert berücksichtigt werden.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 2.339 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 53


Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

5.5.16 Pufferspeicher - (1000l)<br />

10/2010<br />

Pufferspeicher sind beim Einsatz von regenerativen <strong>Energie</strong>n für die Heizungsanlage bei fast allen<br />

Arten erforderlich. Der Einsatz von Pufferspeichern ermöglicht die Wärme zwischen zu speichern<br />

und bei Bedarf wieder in die Heizungsanlage einzuspeisen. Dies erhöht nur nicht den Komfort der<br />

Anlage, sondern lässt auch eine besonders effiziente <strong>Energie</strong>ausnutzung zu.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 1.200 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 20 Jahren ausgegangen.<br />

5.5.17 Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Es handelt sich hierbei um ein zentral aufgestelltes Be- und Entlüftungsgerät und zugehörigem<br />

Kanalsystem sowie Zu- und Abluftöffnungen in den Räumen. Mit diesen Anlagen ist eine definierte<br />

Dosierung der Luftmenge möglich. Die verbrauchte Luft wird in so genannten Ablufträumen<br />

(Küche, Sanitärräume) abgesaugt und über einen Wärmetauscher nach außen geleitet. Der Abluft<br />

wird im<br />

Wärmetauscher die enthaltene Wärme entzogen und der frischen Zuluft zugeführt, ohne dass es<br />

dabei zur Vermengung von Frischluft und Abluft kommt.<br />

Die Zuluft kann nach dem Austritt aus dem Wärmetauscher zusätzlich mit einem nachgeschalteten<br />

Lufterhitzer auf die gewünschte Zulufttemperatur nachgeheizt werden. Weiterhin wird die Zuluft<br />

gefiltert und gereinigt (ein Vorteil für Allergiker). In den Aufenthaltsräumen wird die so erwärmte<br />

Zuluft mittels (Weitwurf-) Düsen frei von Zugluft eingebracht. Durch den Einbau von<br />

Telefonie-Schalldämpfern ist mit Geräuschproblemen nicht zu rechnen.<br />

Die Planung einer solchen Anlage muss durch Fachleute erfolgen. Das Gebäude sollte sehr<br />

luftdicht sein, damit die Anlage effizient arbeiten kann.<br />

Die Kostenkalkulation berücksichtigt die Planung, das Zentralgerät, die Leitungen, Strom sparende<br />

Gleichstromventilatoren, Filter, und Düsen für eine Nutzungseinheit mit bis zu 8 Räumen.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 5.900 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 25 Jahren ausgegangen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 54


Das folgende Bild soll Ihnen die Maßnahme verdeutlichen:<br />

5.5.18 Lüftungskonzept erstellen<br />

10/2010<br />

Bei Maßnahmen, welche die Dichtigkeit des Gebäudes verbessern (Abdichten von Fenstern und<br />

Türen, Erneuerung von Fenstern und Türen etc.), ist ein entsprechendes Nutzerverhalten<br />

notwendig.<br />

Bei alten Fenstern ergibt sich ein unkontrollierbarer und damit verbunden ein größerer Lüftungswärmeverlust<br />

als erforderlich. Bei alten Fenstern stellt sich der aus hygienischen und feuchtbedingten<br />

Notwendigkeiten erforderliche Luftwechsel durch die vorhandenen Undichtigkeiten der Fugen<br />

in der Regel von selbst ein. Damit ergibt sich ein unkontrollierbarer und damit verbunden ein<br />

größerer Lüftungswärmeverlust als erforderlich. Bei<br />

abgedichteten bzw. modernen Fenstern reduzieren sich die Fugenverluste so, dass der erforderliche<br />

Luftwechsel durch ein angepasstes Nutzerverhalten erreicht werden muss. Entscheidend für<br />

die Begrenzung der Lüftungsverluste ist richtiges Lüften, da die Verluste durch zu lange oder<br />

ständig geöffnete oder gekippte Fenster beachtlich sind.<br />

Erfolgt kein Austausch der feuchten Raumluft, so kann es durch Kondensation der Feuchtigkeit an<br />

den Wänden zu Feuchtschäden bis hin zu Schimmelpilzbildung kommen. Tag für Tag müssen in<br />

einer Wohnung etwa 10-15 Liter Wasser weggelüftet werden, beim Wäschetrocknen und bei vielen<br />

Zimmerpflanzen noch mehr! Ein Mindestmaß an Lüftung ist zudem für die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden der Bewohner erforderlich<br />

(Ausdünstungen aus Möbeln und Textilien).<br />

Ein maschinelles, mechanisches und damit kontrollierbares Be- bzw. Entlüften mit Lüftungsanlage<br />

setzt beim Gebäude hohe Anforderungen an.<br />

Bei Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand, die die Dichtigkeit der Gebäude verbessern,<br />

muss das richtige Be- und Entlüften durch ein angepasstes Nutzerverhalten erreicht werden.<br />

Als Regel gilt:<br />

Besser häufiger kurz lüften (Stoßlüftung) als Dauerkippstellung der Fenster!<br />

Ferner sollten folgende Regeln beachtet werden:<br />

- in den Wintermonaten wird eine mehrmalige tägliche Stoßlüftung von 4-6 Minuten empfohlen,<br />

in den Übergangszeiten 10-15 Minuten.<br />

- Feuchtigkeit sollte dort durch die Fenster abgeführt werden, wo sie entsteht (Bad, Küche,<br />

...)<br />

- Warme (feuchte) Luft nicht in kalte bzw. ungeheizte Räume leiten.<br />

- Während des Lüftens sind die Thermostatventile an den Heizkörpern zuzudrehen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 55


10/2010<br />

- Türen zwischen Räumen mit mehr als 4° Temperaturunterschied geschlossen halten.<br />

- Kellerräume eher im Winter lüften, nur dann kann einströmende Luft Feuchtigkeit aufnehmen.<br />

- Langes Dauerlüften vermeiden (Oberflächen kühlen aus).<br />

- Schlafzimmer mehrmals täglich kurz lüften, Textilien u. Möbel nehmen Wasser auf (es fällt<br />

ca. 400g pro Person und Nacht an).<br />

Zur Vermeidung von Schimmel trägt auch bei<br />

- Keine Schränke und große Bilder an ungedämmte Außenwände stellen/hängen.<br />

Bei Neubau oder Sanierung der Gebäudehülle im Bestand ist vom Architekten eine Lüftungsanleitung<br />

an den Bauherrn zu übergeben. Diese Anleitung muss die Kategorien Leerstandslüftung<br />

(dauerhaft, Feuchteabfuhr), Abwesenheitslüftung (Urlaub, WE), Grundlüftung (Mindestaußenluftwechsel)<br />

und Belastungslüftung (Party) enthalten.<br />

Mechanische Lüftung ohne Wärmerückgewinnung<br />

Die mechanische Bedarfslüftung stellt eine hygienisch einwandfreie Lösung zur Sicherung der<br />

Raumluftqualität unabhängig von Witterungseinflüssen dar.<br />

Eine hohe Luftdichtigkeit der Bauhülle gekoppelt mit einer richtig projektierten Lüftungsanlage<br />

garantiert hierbei nicht nur weniger <strong>Energie</strong>verluste, sondern vermindert auch das Risiko von<br />

Bauschäden.<br />

Der Schallschutz gegen Außengeräusche ist gegenüber Fensterlüftung deutlich verbessert.<br />

Die Frischluft strömt in die Zuluftzonen, den Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen über regulierbare<br />

Zuluftöffnungen ein. Der Überströmbereich umfasst z.B. Flure und das Treppenhaus. Der<br />

Abluftzone<br />

sind alle Feuchträume und besonders belastete Zimmer zugeordnet. Alle Räume der Zu- und<br />

Abluftzone müssen ausreichend dimensionierte Überströmöffnungen haben, so dass eine<br />

ungehinderte<br />

Luftströmung auch bei geschlossenen Innentüren möglich ist. In dieser Anordnung stellt sich ein<br />

gerichteter Luftstrom von den Zulufträumen über die Überströmzone in die Ablufträume ein. In der<br />

Abluftzone stellt sich durch die kleineren Raumvolumina im Vergleich zur Zuluftzone automatisch<br />

ein höherer Luftwechsel ein.<br />

Heizanlagen und andere Feuerstätten, die innerhalb des mechanisch entlüfteten Volumens<br />

aufgestellt werden, müssen zu- und abluftseitig raumluftunabhängig betrieben werden.<br />

Die Kosten dieser Maßnahme werden auf 0 € veranschlagt. Es wird von einer Mindestnutzungsdauer<br />

von 15 Jahren ausgegangen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 56


5.6 Vergleich der Varianten<br />

10/2010<br />

Nachfolgend werden die vorgeschlagenen <strong>Energie</strong>einsparmaßnahmen (Varianten) nach<br />

verschiedenen Gesichtspunkten untereinander verglichen. Detaillierte Angaben dazu finden Sie<br />

zusätzlich im Anhang.<br />

5.6.1 Vergleich der technischen Verbesserung der Gebäudehülle<br />

mittlere U-Werte nach Bauteilkategorie<br />

Variante Keller Dach Außenwand Fenster<br />

[W/m2K] [W/m2K] [W/m2K] [W/m2K]<br />

vor der Maßnahme (Ist) 0,90 1,26 1,01 3,50<br />

<strong>Energie</strong>einsparverordnung 0,24/0,3* 0,2/0,24* 0,24* 1,1/1,4*<br />

Stand der Technik (PH**) 0,10 0,10 0,10 0,80<br />

Sanierung Gebäudehülle 0,22 0,12 0,34 0,80<br />

Sanierung Anlage 0,90 1,26 1,01 3,50<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage 0,90 1,26 1,01 3,50<br />

Sanierung Hülle und Anlage 0,22 0,12 0,34 0,80<br />

* abhängig von Konstruktion des Bauteils und/oder Maßnahme<br />

** PH = Passivhaus<br />

Vergleich der Hüllflächen-U-Werte<br />

Einige Varianten enthalten Dämm-Maßnahmen. Die folgende Grafik zeigt Ihnen die U-Werte nach<br />

Durchführung der Maßnahmen. Die einzelnen Werte finden Sie im Anhang.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die U-Werte in einer Grafik<br />

5.6.2 Vergleich der <strong>Energie</strong>kennzahlen<br />

Die <strong>Energie</strong>kennzahlen dienen vorrangig zum Vergleich mit anderen Gebäuden gleicher Nutzung.<br />

Erläuterungen zur <strong>Energie</strong>kennzahl finden Sie im Abschnitt "Allgemeines".<br />

Nachfolgend ist eine Liste der <strong>Energie</strong>kennzahlen der einzelnen Varianten aufgeführt.<br />

Zustand <strong>Energie</strong>kennzahl<br />

Vor der Maßnahme 446 kWh/m2Jahr<br />

Neubau-Standard 90 kWh/m2Jahr<br />

Niedrigenergiehaus 50 kWh/m2Jahr<br />

Sanierung Gebäudehülle 121 kWh/m2Jahr<br />

Sanierung Anlage 401 kWh/m2Jahr<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage 402 kWh/m2Jahr<br />

Sanierung Hülle und Anlage 100 kWh/m2Jahr<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 57


Das folgende Bild zeigt Ihnen die Kennzahlen in einer Grafik:<br />

5.6.3 Umweltwirkung<br />

10/2010<br />

Der Schadstoffausstoß von CO2, NOx, SO2 und Staub belastet unsere Umwelt (siehe auch<br />

Abschnitt "Allgemeines"). In der folgenden Tabelle sehen Sie den Schadstoffausstoß im Ist-<br />

Zustand des Gebäudes und für jede vorgeschlagene Variante. Zusätzlich wird die CO2-Einsparung<br />

für jede Variante ausgegeben.<br />

Variante CO2 SO2 NOX Staub CO2-Einsp. CO2-<br />

Einsp.<br />

[kg/a] [g/a] [g/a] [g/a] [kg/m2<br />

Nutzfl.]<br />

in %<br />

Ist-Zustand 13.170 15.096 11.264 475 --- ---<br />

Sanierung Gebäudehülle 4.061 4.259 3.355 182 93 69,2<br />

Sanierung Anlage 786 -539 25.453 13.313 126 94,0<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage<br />

917 -444 25.568 13.333 125 93,0<br />

Sanierung Hülle und Anlage -198 -444 6.529 3.542 136 101,5<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 58


Das folgende Bild zeigt Ihnen die Emissionen in einer Grafik<br />

5.6.4 Vergleich der Primärenergie der Varianten<br />

Bei der Herstellung, der Umwandlung und dem Transport der <strong>Energie</strong> treten Verluste auf, die<br />

bisher nicht betrachtet wurden. Erläuterungen zur Primärenergie finden Sie im Abschnitt<br />

"Allgemeines".<br />

10/2010<br />

Die folgende Tabelle zeigt Ihnen den Primärenergiebedarf im Ist-Zustand sowie für jede Variante<br />

(Berechnung nach EnEV) und den Primärenergieverbrauch im Ist-Zustand und für jede Variante in<br />

diesem Fall auch bezogen auf die Gebäudenutzfläche (Berechnung nach LEG).<br />

Variante Primärenergiebedarf Primärenergieverbrauch<br />

(EnEV) in kWh/m2a (LEG/IWU)*) in kWh/m2a<br />

Ist (vorher) 613 477<br />

Sanierung Gebäudehülle 338 149<br />

Sanierung Anlage 98 24<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage 94 29<br />

Sanierung Hülle und Anlage 43 -9<br />

*) inklusive Nutzung<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 59


Das folgende Bild zeigt Ihnen den Primärenergieverbrauch der Varianten in einer Grafik<br />

5.6.5 Wirtschaftlichkeit der Varianten<br />

10/2010<br />

Bei der Ausarbeitung der Vorschläge wurden verschiedene Ansätze der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

angewendet.<br />

Die Amortisation beziffert die Zeit, in der das eingesetzte Investitionskapital durch die erzielten<br />

Einsparungen wieder zurückgeflossen ist. Diese Zeit sagt nichts aus über das Maß der Einsparung<br />

und über den evtl. erzielten Überschuss über die Nutzungsdauer der Maßnahme.<br />

Eine Maßnahme ist wirtschaftlich, wenn die Amortisationszeit der Investitionen kürzer ist, als die<br />

Nutzungsdauer der sanierten oder erneuerten Bauteile.<br />

Zur Untersuchung der Wirtschaftlichkeit einzelner Varianten setzen wir die Kapitalwertmethode<br />

ein, um zu einer vergleichbaren Größe zu kommen. Hierbei wird jede Zahlung (Investition,<br />

Unterhaltung) und Einnahme (Einsparung) mit dem Kapitalzins (Sparzins) zurückgezinst auf den<br />

Anfangszeitpunkt. Der Kapitalwert ist dabei die Summe aller dieser "Barwerte". Eine Maßnahme ist<br />

dann absolut vorteilhaft, wenn der Kapitalwert größer oder gleich Null ist. Die vorteilhafteste<br />

Variante ist damit die mit dem größten Kapitalwert.<br />

Die Kapitalwertmethode wurde auch angewendet zur Ermittlung der wirtschaftlich optimalen<br />

Dämmstoffstärke.<br />

Zur Bestimmung der wirtschaftlichen Amortisation wurden folgende Kriterien angenommen:<br />

Fördergelder werden berücksichtigt<br />

- Effektiver Zinssatz 3,0 %<br />

- Teuerungsrate für fossile Brennstoffe per anno 5,0 %<br />

- allgemeine Preissteigerung 1,0 %<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 60


10/2010<br />

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Investition, die angenommene Förderung,<br />

die jährliche Einsparung, die Amortisationszeit und den Kapitelwert jeder Variante.<br />

Variante Gesamt Netto Sowieso- Förde- jährliche AmorKapitalInvestitiInvestitiInvestitirung Einspar. tis.wertononon [€] zeit<br />

[€]*) [€]**) [€] [€]<br />

[Jahre] [€]<br />

Sanierung<br />

Gebäudehülle<br />

21.222 21.222 0 0 1.640 12 54.472<br />

Sanierung Anlage 10.699 10.699 0 0 1.140 9 18.842<br />

Sanierung Anlage<br />

mit Solaranlage<br />

20.138 20.138 0 0 1.099 17 8.350<br />

Sanierung Hülle<br />

und Anlage<br />

40.860 28.568 0 12.292 2.282 12 52.836<br />

*) inkl. ohnehin notwendiger Investitionen<br />

**) abzgl. ohnehin notwendiger Investitionen und abzüglich evtl. Förderung<br />

Die Amortisation wird entsprechend der VDI 2067 iterativ wie im Anhang dargestellt berechnet.<br />

Hinweis: Ersatzinvestitionen werden nicht berücksichtigt.<br />

Das folgende Bild zeigt Ihnen die Amortisationszeiten in einer Grafik:<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 61


10/2010<br />

In dem folgenden Bild wird Ihnen die Entwicklung der <strong>Energie</strong>kosten der Varianten gezeigt:<br />

Hierbei wurden folgende Entwicklungs-Trends zugrunde gelegt:<br />

<strong>Energie</strong>preiserhöhungen 5,0 %<br />

allg. Preissteigerung 1,0 %<br />

Guthaben-Zinssatz 3,0 %<br />

Kredit-Zinssatz 4,5 %<br />

Annahmen für die Finanzierung der Varianten:<br />

Variante Sanierung Gebäudehülle: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Sanierung Anlage: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Sanierung Anlage mit Solaranlage: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Variante Sanierung Hülle und Anlage: über Kredit mit einer Laufzeit von 30 Jahren<br />

Die Kapitalwerte der Varianten in verschiedenen Szenarien können Sie dem Anhang entnehmen.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 62


5.7 Ergänzende Angaben zum Vergleich der Varianten<br />

In diesem Abschnitt finden Sie Ergänzungen zum Vergleich der Varianten.<br />

5.7.1 Kapitalwerte der Varianten in verschiedenen Szenarien<br />

Kapitalzins Kapitalzins Kreditzins Kreditzins<br />

Zinssatz 3,0 [%] 3,0 [%] 4,5 [%] 4,5 [%]<br />

<strong>Energie</strong>preise 4,0 [%] 5,0 [%] 4,0 [%] 5,0 [%]<br />

Variante [€] [€] [€] [€]<br />

Sanierung Gebäudehülle<br />

Investition 21.222 21.222 21.222 21.222<br />

Barwert eingesparte <strong>Energie</strong> 77.555 95.203 57.381 69.160<br />

Kapitalwert 56.333 73.981 36.159 47.937<br />

Kapitalwert annuitätisch 2.874 3.774 2.220 2.943<br />

Sanierung Anlage<br />

Investition 10.699 10.699 10.699 10.699<br />

Barwert eingesparte <strong>Energie</strong> 38.398 44.574 30.605 35.162<br />

Kapitalwert 27.700 33.875 19.906 24.464<br />

Kapitalwert annuitätisch 1.413 1.728 1.222 1.502<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage<br />

Investition 20.138 20.138 20.138 20.138<br />

Barwert eingesparte <strong>Energie</strong> 37.024 42.978 29.510 33.904<br />

Kapitalwert 16.886 22.841 9.372 13.766<br />

Kapitalwert annuitätisch 862 1.165 575 845<br />

Sanierung Hülle und Anlage<br />

Investition 28.568 28.568 28.568 28.568<br />

Barwert eingesparte <strong>Energie</strong> 107.881 132.430 79.818 96.203<br />

Kapitalwert 79.313 103.862 51.251 67.635<br />

Kapitalwert annuitätisch 4.047 5.299 3.146 4.152<br />

Hinweis: Ein negativer Kapitalwert bedeutet, dass sich die Maßnahme rein ökonomisch nicht<br />

innerhalb der Nutzungsdauer amortisiert. Der annuitätische Kapitalwert beziffert den jährlichen<br />

Zuschuss (negativer Wert) bzw. den jährlichen Reingewinn aus der Variante.<br />

5.7.2 Amortisationszeiten der Maßnahmepakete in verschiedenen Szenarien<br />

Kapitalzins Kapitalzins Kreditzins Kreditzins<br />

Zinssatz 3,0 [%] 3,0 [%] 4,5 [%] 4,5 [%]<br />

<strong>Energie</strong>preise 4,0 [%] 5,0 [%] 4,0 [%] 5,0 [%]<br />

Variante, Invest.u.Ersparnis [Jahre] [Jahre] [Jahre] [Jahre]<br />

Sanierung Gebäudehülle<br />

21.222 / 1.640 12,6 12,0 13,9 13,1<br />

Sanierung Anlage<br />

10.699 / 1.140 9,3 8,9 10,0 9,6<br />

Sanierung Anlage mit Solaranlage<br />

20.138 / 1.099 17,4 16,2 20,0 18,3<br />

Sanierung Hülle und Anlage<br />

28.568 / 2.282 12,2 11,6 13,5 12,7<br />

bei mit ---- oder 0 gekennzeichneten Werten findet keine Amortisation statt.<br />

10/2010<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 63


Berechnungswege:<br />

Bw = KEin * (1 - (me / Z)n) / (Z - me)<br />

K = Bw - I<br />

Ka = K * a<br />

a = Z / (1-(1+Z)-n)<br />

Bw = Barwert der eingesparten <strong>Energie</strong><br />

KEin = Ersparnis<br />

me = mittl. <strong>Energie</strong>preissteigerungsindex (z.B. 1,04)<br />

Z = Zinsfaktor (z.B. 1,03)<br />

I = Investition<br />

K = Kapitalwert<br />

Ka = annuitätischer Kapitalwert<br />

a = Annuitätsfaktor<br />

n = Laufzeit/Nutzungsdauer<br />

A = ln(1 - ((I / KEin) * (Z - me))) / ln(me / Z), wobei A = Amortisationsdauer<br />

10/2010<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 64


6 Anhang: Ergänzende Angaben<br />

In den folgenden Abschnitten finden Sie detaillierte Angaben sowie Berechnungsergebnisse zu<br />

dem vorliegenden Objekt Herr Mustermann.<br />

6.1 Empfehlungen zum <strong>Energie</strong>sparen und gesunden Wohnen<br />

6.1.1 Anmerkungen zur Behaglichkeit<br />

10/2010<br />

Behaglich fühlt sich der Mensch bei angenehmer Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Am angenehmsten<br />

werden bei Temperaturen von 20-22°C Luftfeuchtigkeiten zwischen 40 und 70 % empfunden<br />

(siehe auch die Anmerkungen zur Lüftung). Wegen der Temperaturstrahlung hängt das Temperaturempfinden<br />

nicht nur von der Temperatur der Raumluft, sondern auch von der Temperatur der<br />

Umgrenzungsflächen ab.<br />

Durch Wärmedämmmaßnahmen erhöht sich die Behaglichkeit und damit der Wohnkomfort in<br />

einem Gebäude oft erheblich, weil die Flächen nicht mehr kalt wirken. Umgekehrt kommt es in<br />

schlecht gedämmten Objekten auch zu großen Temperaturunterschieden und Zugerscheinungen.<br />

Vor allem die niedrigen Oberflächentemperaturen führen zum Unbehaglichkeitsempfinden. Die<br />

kalte Wand strahlt Kühle aus, so dass der Mensch auch bei normalen oder erhöhten Raumtemperaturen<br />

friert.<br />

Umgekehrt fühlt sich ein Mensch auch bei normalen oder abgesenkten Raumtemperaturen wohl,<br />

wenn die Wand "warm" ist. Günstig sind daher auch Flächenheizungen (Wand- und Fußbodenheizung),<br />

da hier ein großer Teil der Hülle Wärme abstrahlt. Eine gut gedämmte Gebäudehülle erhöht<br />

die Oberflächentemperatur der Bauteile erheblich. Nach der Dämmung kann man also nicht nur mit<br />

deutlich verringerten Transmissionswärmeverlusten rechnen, sondern die Raumtemperatur etwas<br />

herunternehmen. Ein Grad geringere Raumtemperatur bedeutet rund 6 % <strong>Energie</strong>einsparung!<br />

6.1.2 Allgemeine <strong>Energie</strong>spartipps<br />

- In Wohn- und Arbeitsräumen reicht eine Temperatur von 20° Celsius aus. Nachts und in<br />

ungenutzten Räumen sollte die Temperatur auf etwa 15° Celsius gesenkt werden.<br />

- Die Senkung der Raumtemperatur durchschnittlich nur um 1°C senkt, spart rund 6 %<br />

Heizkosten.<br />

- Ökonomisch und günstig ist kurzes kräftiges Stoßlüften etwa 3 bis 4 mal täglich in Abhängigkeit<br />

von der Außentemperatur jeweils 2-7 Minuten. Bei Durchzug wird die verbrauchte<br />

Raumluft schneller ersetzt. Kein Dauerlüften durch das Kippen eines oder mehrerer Fenster!<br />

Das ist für den erforderlichen Luftaustausch nahezu nutzlos und verschwendet unnötig<br />

<strong>Energie</strong>. Beim Lüften sollten die Heizkörperventile immer geschlossen sein.<br />

- Heizkörper sollten nicht durch Möbel oder ähnliches verstellt werden, da die erwärmte Luft<br />

sonst nicht zirkulieren kann.<br />

- Verwenden Sie möglichst Lampen mit niedrigem Stromverbrauch, hoher Lichtausbeute und<br />

langer Lebensdauer.<br />

- Bei Duschen können Durchflussbegrenzer angebracht werden sowie Perlatoren an den<br />

Zapfstellen (z.B. Waschbecken im Gäste-WC). Wassereinsparung bis 50 %.<br />

6.1.3 Hinweise zur Luftfeuchte<br />

Wussten Sie, dass ein Vier-Personen-Haushalt am Tag ca. 10 Liter Wasser erzeugt (atmen,<br />

waschen, putzen, kochen etc.) und an die Raumluft abgibt? Diese Feuchte muss abgeführt bzw.<br />

zwischen gespeichert werden! Moderne Innenräume sind jedoch aufgrund neuartiger Baustoffe<br />

und Techniken immer luftdichter geworden und werden immer besser gedämmt - mit allen daraus<br />

resultierenden innenräumlichen Feuchtproblemen.<br />

Kalk- und Lehmputze sind in hohem Maße diffusionsoffen (sofern sie eine diffusionsoffene<br />

Oberflächengestaltung erhalten!). Das heißt, dass Luftfeuchte in großen Mengen aufgenommen,<br />

gespeichert und bei zu geringer Luftfeuchte wieder abgeben werden kann. Somit pendelt sich<br />

immer eine ideale Luftfeuchte ein, was dem Raumklima und somit der Gesundheit der Bewohner<br />

zu Gute kommt (z.B. weniger Erkältungskrankheiten in den Wintermonaten!). Eine 10 mm starke<br />

Kalkputz-Schicht nimmt in einem ca. 24 m² großen Wohnraum ca. 17 Liter Wasser auf. Diese<br />

Menge wird bei zu trockener Luft (z.B. nach dem winterlichen Lüften) wieder abgegeben. Dieser<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 65


10/2010<br />

Austausch funktioniert wie eine natürliche Klimaanlage - ohne Strom und technischen Aufwand!<br />

Kalkputz hat zudem eine hohe Alkalität - natürlicher Schutz vor der Besiedlung von Mikroorganismen!<br />

Lehm bindet Schadstoffe und ist geruchsabsorbierend!<br />

6.1.4 Hinweise zum richtigen Lüften<br />

Bei Maßnahmen, welche die Dichtigkeit des Gebäudes verbessern (Abdichten von Fenstern und<br />

Türen, Erneuerung von Fenstern und Türen etc.), ist ein entsprechendes Nutzerverhalten<br />

notwendig.<br />

Bei alten Fenstern ergibt sich ein unkontrollierbarer und damit verbunden ein größerer Lüftungswärmeverlust<br />

als erforderlich. Bei alten Fenstern stellt sich der aus hygienischen und feuchtbedingten<br />

Notwendigkeiten erforderliche Luftwechsel durch die vorhandenen Undichtigkeiten der Fugen<br />

in der Regel von selbst ein. Damit ergibt sich ein unkontrollierbarer und damit verbunden ein<br />

größerer Lüftungswärmeverlust als erforderlich. Bei abgedichteten bzw. modernen Fenstern<br />

reduzieren sich die Fugenverluste so, dass der erforderliche Luftwechsel durch ein angepasstes<br />

Nutzerverhalten erreicht werden muss. Entscheidend für die Begrenzung der Lüftungsverluste ist<br />

richtiges Lüften, da die Verluste durch zu lange oder ständig geöffnete oder gekippte Fenster<br />

beachtlich sind.<br />

Erfolgt kein Austausch der feuchten Raumluft, so kann es durch Kondensation der Feuchtigkeit an<br />

den Wänden zu Feuchtschäden bis hin zu Schimmelpilzbildung kommen. Tag für Tag müssen in<br />

einer Wohnung etwa 10-15 Liter Wasser weggelüftet werden, beim Wäschetrocknen und bei vielen<br />

Zimmerpflanzen noch mehr! Ein Mindestmaß an Lüftung ist zudem für die Gesundheit und das<br />

Wohlbefinden der Bewohner erforderlich (Ausdünstungen aus Möbeln und Textilien).<br />

Ein maschinelles, mechanisches und damit kontrollierbares Be- bzw. Entlüften mit Lüftungsanlage<br />

setzt beim Gebäude hohe Anforderungen an.<br />

Bei Sanierungsmaßnahmen im Gebäudebestand, die die Dichtigkeit der Gebäude verbessern,<br />

muss das richtige Be- und Entlüften durch ein angepasstes Nutzerverhalten erreicht werden.<br />

Als Regel gilt:<br />

Besser häufiger kurz lüften (Stoßlüftung) als Dauerkippstellung der Fenster!<br />

Ferner sollten folgende Regeln beachtet werden:<br />

- in den Wintermonaten wird eine mehrmalige tägliche Stoßlüftung von 4-6 Minuten empfohlen,<br />

in den Übergangszeiten 10-15 Minuten.<br />

- Feuchtigkeit sollte dort durch die Fenster abgeführt werden, wo sie entsteht (Bad, Küche,<br />

...)<br />

- Warme (feuchte) Luft nicht in kalte bzw. ungeheizte Räume leiten.<br />

- Während des Lüftens sind die Thermostatventile an den Heizkörpern zuzudrehen.<br />

- Türen zwischen Räumen mit mehr als 4° Temperaturunterschied geschlossen halten.<br />

- Kellerräume eher im Winter lüften, nur dann kann einströmende Luft Feuchtigkeit aufnehmen.<br />

- Langes Dauerlüften vermeiden (Oberflächen kühlen aus).<br />

- Schlafzimmer mehrmals täglich kurz lüften, Textilien u. Möbel nehmen Wasser auf (es fällt<br />

ca. 400g pro Person und Nacht an).<br />

Zur Vermeidung von Schimmel trägt auch bei<br />

- Keine Schränke und große Bilder an ungedämmte Außenwände stellen/hängen.<br />

Bei Neubau oder Sanierung der Gebäudehülle im Bestand ist vom Architekten eine Lüftungsanleitung<br />

an den Bauherrn zu übergeben. Diese Anleitung muss die Kategorien Leerstandslüftung<br />

(dauerhaft, Feuchteabfuhr), Abwesenheitslüftung (Urlaub, WE), Grundlüftung (Mindestaußenluftwechsel)<br />

und Belastungslüftung (Party) enthalten.<br />

Mechanische Lüftung ohne Wärmerückgewinnung<br />

Die mechanische Bedarfslüftung stellt eine hygienisch einwandfreie Lösung zur Sicherung der<br />

Raumluftqualität unabhängig von Witterungseinflüssen dar.<br />

Eine hohe Luftdichtigkeit der Bauhülle gekoppelt mit einer richtig projektierten Lüftungsanlage<br />

garantiert hierbei nicht nur weniger <strong>Energie</strong>verluste, sondern vermindert auch das Risiko von<br />

Bauschäden.<br />

Der Schallschutz gegen Außengeräusche ist gegenüber Fensterlüftung deutlich verbessert.<br />

Die Frischluft strömt in die Zuluftzonen, den Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen über regulierbare<br />

Zuluftöffnungen ein. Der Überströmbereich umfasst z.B. Flure und das Treppenhaus. Der<br />

Abluftzone sind alle Feuchträume und besonders belastete Zimmer zugeordnet. Alle Räume der<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 66


10/2010<br />

Zu- und Abluftzone müssen ausreichend dimensionierte Überströmöffnungen haben, so dass eine<br />

ungehinderte Luftströmung auch bei geschlossenen Innentüren möglich ist. In dieser Anordnung<br />

stellt sich ein gerichteter Luftstrom von den Zulufträumen über die Überströmzone in die<br />

Ablufträume ein. In der Abluftzone stellt sich durch die kleineren Raumvolumina im Vergleich zur<br />

Zuluftzone automatisch ein höherer Luftwechsel ein.<br />

Heizanlagen und andere Feuerstätten, die innerhalb des mechanisch entlüfteten Volumens<br />

aufgestellt werden, müssen zu- und abluftseitig raumluftunabhängig betrieben werden.<br />

6.1.5 Hinweise zum Stromsparen<br />

Rechnerisch erfasst und berechnet wird in diesem Gutachten der Wärmeaspekt. Dieser kann hier<br />

mit hinreichend großer Genauigkeit ermittelt werden und Schlussfolgerungen in Bezug auf<br />

<strong>Energie</strong>einsparmaßnahmen gezogen werden. Nicht berücksichtigt wird der Aspekt des Elektroenergieverbrauches,<br />

sofern er nichts mit Raumwärme oder Warmwasserbereitung zu tun hat.<br />

Dennoch ist dieser Bereich sehr wichtig und zum Teil erhebliche Einsparungen sind auch hier<br />

möglich. Daher wollen wir in einem kleinen Exkurs hierauf eingehen und Ihnen Hilfestellungen<br />

anbieten, auch hier erfolgreich <strong>Energie</strong> einzusparen.<br />

Strom-Info<br />

Stromenergie ist für den Verbraucher eine sehr komfortable und saubere <strong>Energie</strong>. "Stecker in die<br />

Steckdose oder Lichtschalter an" - wenige machen sich darüber Gedanken, was hinter diesem<br />

Komfort steckt:<br />

In herkömmlichen Kraftwerken müssen 3 kWh Primärenergie aufgewendet werden, um 1 kWh<br />

Strom zu erzeugen. 2 kWh gehen als Abwärme verloren!<br />

Stein-, Braunkohle und Gaskraftwerke verursachen somit zusammen 350 Mio. t CO2, das sind<br />

40% der CO2-Gesamtemissionen in Deutschland.<br />

Hinzu kommen das hohe Gefahrenpotential der Kernenergie und deren ungelöstes Endlagerungsproblem.<br />

Aus dieser Problematik lassen sich 4 Ziele ableiten:<br />

1.) Strom einsparen (was ohne Komfortverlust möglich ist!)<br />

2.) Einsatz effizienter Techniken (sparsame Geräte und Beleuchtung, etc.)<br />

3.) Einsatz regenerativer <strong>Energie</strong>n (z.B. Sonne, Wind- und Wasserkraft)<br />

4.) Ausbau der Strom- (und Wärme-) Erzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerken (aus<br />

der eingesetzten Primärenergie wird 1/3 Strom und 2/3 Wärme erzeugt/genutzt)<br />

Einige Stromspar-Tipps für den häuslichen Alltag:<br />

- Ersetzen Sie Glühlampen durch Kompaktleuchtstofflampen! Diese sind fast überall<br />

sinnvoll einzusetzen. Eine Ausnahme bilden Bereiche, in denen die Lampen nur sehr kurz<br />

brennen. Kompaktleuchtstofflampen sind heute in allen Formen und Größen erhältlich;<br />

auch die Leuchtfarben reichen vom warmen gelb bis zum weißen Bürolicht. Sie sind preiswert<br />

geworden und sparen je nach Leistung zwischen 20 und 80 € pro Lampe in deren Lebensdauer.<br />

- Schalten Sie Geräte richtig aus! Viele elektrische Geräte (Fernseher, Musikanlage...)<br />

bieten einen Stand-By-Betrieb an, der energetisch unsinnig ist. Auch wenn dieser Stromfluss<br />

zunächst vernachlässigbar klein anmutet, so haben Messungen doch erschreckend<br />

hohen Stand-By-Verbrauch zutage gefördert. Zusammengenommen ließe sich bundesweit<br />

ein Kernkraftwerk komplett einsparen, wenn Geräte richtig ausgeschaltet würden.<br />

Auch ohne Stand-By verbrauchen viele Geräte (Computer, Monitore, Drucker und viele<br />

andere) in ausgeschaltetem Zustand (!) Strom. Nutzen Sie daher Steckerleisten mit separatem<br />

Schalter, an dem Sie die Stromzufuhr komplett abschalten.<br />

- Wählen Sie bei Neuanschaffungen das sparsamste Gerät! Das wesentliche Kriterium<br />

zur Auswahl bei der Anschaffung eines neuen Gerätes sollte neben der Qualität der<br />

Verbrauch an Strom und Wasser sein. "Weiße Ware" (Spül-, Waschmaschinen, Trockner,<br />

Kühlschränke etc.) tragen einen entsprechenden Aufkleber, an dem Sie die wichtigsten<br />

Kennwerte (typischer Strom- und Wasserverbrauch) erkennen können. Eine Vergleichsliste<br />

erhalten Sie vom Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher, von Stiftung Warentest oder Ihrem <strong>Energie</strong>versorger.<br />

Die Mehrkosten amortisieren sich praktisch in jedem Fall. Einige Geräte<br />

(Wasch- Spülmaschinen) können Warm- und Kaltwasser getrennt aufnehmen. Das bietet<br />

den Vorteil, dass das Wasser nicht elektrisch aufgeheizt werden muss, sondern über das<br />

wesentlich sparsamere Gasgerät oder besser die Solaranlage. Ältere Maschinen können<br />

mit einem Vorschaltgerät nachgerüstet werden.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 67


10/2010<br />

- Kontrollieren Sie und analysieren Sie Ihren Stromverbrauch! Im Handel, über den<br />

<strong>Energie</strong>berater und vom Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher werden Messgeräte angeboten, mit<br />

denen Sie <strong>Energie</strong>lecks auffinden können. Vergleichen Sie auch den <strong>Energie</strong>verbrauch Ihrer<br />

Geräte mit Richtwerten (ebenfalls beim Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher zu beziehen).<br />

- Vermeiden Sie Lastspitzen! Kraftwerke halten Kapazitäten für den größten Lastfall vor;<br />

d.h. Sie helfen Kraftwerke einzusparen, in dem Sie Strom dann beziehen, wenn andere ihn<br />

nicht brauchen. Größte Lastspitzen sind erfahrungsgemäß Spätvormittags im Winter.<br />

Schalten Sie daher Wasch- und Spülmaschinen z.B. am späten Nachmittag ein (oder gar<br />

nachts). Nebenbei: fast alle deutschen Haushalte stellen ihre Waschmaschine montags<br />

früh an, was unter anderem die Kläranlagen vor große Probleme stellt.<br />

- Überprüfen Sie Ihre Heizungspumpe und regeln Sie Ihre Heizung optimal! Vielfach<br />

laufen die Pumpen permanent, so dass sich eine falsche Einstellung stark im Stromverbrauch<br />

bemerkbar macht. Bitten Sie Ihren Installateur bei der Wartung, die Pumpe<br />

genau dem Bedarf anzupassen bzw. eine elektronisch gesteuerte Pumpe einzubauen.<br />

Lassen Sie die Heizkurven, die Nacht- und Wochenendabsenkung und die Umstellung<br />

von Sommer- auf Winterbetrieb überprüfen.<br />

- Beziehen Sie Öko-Strom! Der Umstieg ist ganz einfach! Einige Ökostromanbieter haben<br />

sogar günstigere Tarife als Ihr örtlicher Lieferant. Kontaktadressen (kein Anspruch auf Vollständigkeit!):<br />

EWS Schönau (www.ews-schoenau.de), Greenpeace energy<br />

(www.greenpeace-energy.de), Lichtblick (www.lichtblick.de), Naturstrom AG<br />

(www.naturstrom.de), etc.<br />

- Setzen Sie Photovoltaik ein! Zurzeit sind die Rahmenbedingungen für den Einsatz bzw.<br />

die Installation von Photovoltaik zur Stromerzeugung interessant: Die Abnahme des Stromes<br />

zum festgelegten kWh-Preis (2004: 57,4 Cent) ist für 20 Jahre garantiert. Informieren<br />

Sie sich gründlich!<br />

Viele weitere nützliche Stromspartipps und Informationen stehen in den Broschüren:<br />

- "<strong>Energie</strong>sparen leicht gemacht, Schönauer Stromspartipps" (zu beziehen über "Bund der<br />

<strong>Energie</strong>verbraucher", Tel. 02224 / 92 27 0, Internet: www.energienetz.de)<br />

- Broschüre des Umwelt Bundesamtes: "Ihr Verlustgeschäft - <strong>Energie</strong>räuber im Haushalt"<br />

(Tel. 030/8903-0, Internet: www.umweltbundesamt.de)<br />

6.1.6 Heizungsmodernisierung<br />

Die Heizungsanlage sollte zusätzlich mit einer modernen Steuerung adaptiert werden, welche in<br />

der Lage ist, als Steuergröße die Rücklauftemperatur in die Regelung einzubeziehen. Hierdurch<br />

verringert sich die Betriebszeit des Kessels insbesondere den Teillastbetrieb in den Übergangszeiten<br />

enorm. Vor Inbetriebnahme des Steuermoduls muss ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage<br />

erfolgen.<br />

Die Umwälzpumpe sollte elektronisch drehzahl- oder druckdifferenzgeregelt ihre Leistung<br />

anpassen können (s.o.). Die Heiz- und Warmwasserleitungen müssen zur Vermeidung von<br />

Wärmeverlusten gut gedämmt werden.<br />

In Zusammenhang mit einer Heizungsmodernisierung bzw. bei Austausch der Heizkörper bzw.<br />

Ersatz von Einzelfeuerstätten sollten Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, Wandflächenheizungen<br />

einzubauen.<br />

Im Gegensatz zu normalen Heizkörpern (Erwärmung durch die Luft) bieten Wandflächenheizungen<br />

angenehme Strahlungswärme (vergleiche Sonne, Kachel-/Grundofen!), die tief in den Körper<br />

eindringt und folgende Vorteile bietet: keine Luftumwälzung im Raum und damit weniger<br />

Staubaufkommen, optimale Behaglichkeit und <strong>Energie</strong>ersparnis (Raumumfassungsflächen sind<br />

wärmer, entziehen dem Körper damit weniger Wärme und erlauben somit bei gleicher Behaglichkeit<br />

niedrigere Raumtemperaturen (Bei 1°C weniger Raumtemperatur werden 6% <strong>Energie</strong><br />

eingespart!).<br />

Allerdings muss die Möblierung vorab genauer geplant werden. Bilder können aber mit Hilfe von<br />

Bildleisten bzw. Wärmefolien zur Ortung der Heizrohre aufgehängt werden!<br />

Außerdem sollten Außenwandflächen, auf denen Wandheizungen montiert werden, einen Mindest-<br />

U-Wert von 0,35 W/m²K aufweisen.<br />

Wandflächenheizungen bieten die baubiologisch besten Wärmeübertragungsflächen. "Es fühlt sich<br />

an, als hätte man in jedem Raum einen Kachelofen!" Im Idealfall werden die Heizregister mit Lehm<br />

verputzt, dann ist ein optimales Wohlfühlklima (Raumluftfeuchte, Strahlungs- und Temperaturverhalten)<br />

gegeben.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 68


10/2010<br />

Außer den verputzen Rohschlangen gibt es auch Plattensysteme, bei denen die Heizrohre in<br />

Gipsfaser- oder Lehmbauplatten bereits integriert sind. Diese eigenen sich z.B. auch zur<br />

Anbringung der Wandheizflächen in Dachschrägen!<br />

6.1.7 Thermische Solaranlage zur Warmwasser-Bereitung<br />

Bei der Möglichkeit zur Installation von Solarkollektoren auf nach Süden ausgerichteten Dachflächen<br />

oder mit entsprechenden Untergestellen auf ebenen Flächen kann ein großer Teil der für die<br />

Brauchwassererwärmung erforderlichen <strong>Energie</strong> solar erzeugt werden.<br />

Faustregel ein zur Dimensionierung von Solaranlagen: Kollektorfläche pro Person: Ca. 1,5 m² mit<br />

Flachkollektoren, ca. 1,0 m² mit Vakuumröhrenkollektoren.<br />

Der <strong>Energie</strong>bedarf für die Warmwasserbereitung von zwei Personen kann bei einer zu erwartenden<br />

65 % solaren Deckung von ca. 1.500 kWh/a auf etwa 600 kWh/a reduziert werden.<br />

Die thermische Solaranlage lässt sich mit der Heizungsanlage kombinieren, so dass bei anhaltend<br />

geringer Solareinstrahlung der Heizkessel die Brauchwassererwärmung unterstützt.<br />

Der Wirkungsgrad der Anlage erhöht sich bei Verwendung eines Solar- Schichtenspeichers und<br />

der low flow Beladungstechnik.<br />

6.1.8 Regenwassernutzung<br />

In Deutschland fallen im Durchschnitt 700 Liter je m² Grundfläche pro Jahr. Wird das Wasser eines<br />

150 m² großen Dachs gesammelt, kann damit eine vierköpfige Familie zu über 75 % mit Wasser<br />

versorgt- und dabei mehr als 100.000 Liter Trinkwasser jährlich eingespart werden. Weiterhin ist es<br />

für Gartenbewässerung und Haushaltsreinigung geeignet. Durch die geringe Härte eignet sich<br />

Regenwasser auch sehr gut zum Waschen.<br />

Das qualitativ beste Regenwasser liefern geneigte Dächer mit harter Dachhaut aus Ziegel,<br />

Dachsteinen, Schiefer, Zink- oder Edelstahlblech. Regenwasser von Bitumendächern ist oft stark<br />

gelblich verfärbt und für Wäschewaschen ungeeignet; Asbestzementdächer sind wegen der<br />

Faserfreisetzung ungeeignet und zu sanieren; Gründächer vermindern den Wasserertrag stark und<br />

färben das Wasser häufig bräunlich ein.<br />

Das Regenwasser sollte möglichst dunkel und kühl gelagert werden. Erdspeicher (z.B. monolithische<br />

Betonzisternen) sind hier im Vorteil. Innenspeicher sollten nur gewählt werden, wenn<br />

Erdspeicherung nicht möglich ist. Überschlägig können bei Wohnnutzung je Bewohner 800 Liter<br />

Tankvolumen angenommen werden.<br />

Überschüssiges Regenwasser kann einer Versickerungsanlage zugeführt werden.<br />

Den Wasserversorgern ist der Bau einer Regenwasseranlage vor Inbetriebnahme anzuzeigen.<br />

Regenwasserleitungen und Entnahmestellen müssen daher deutlich unterscheidbar von<br />

Trinkwasserleitungen und Entnahmestellen kenntlich gemacht werden.<br />

6.1.9 Photovoltaik-Anlage<br />

Die auf eine ebene Fläche auftreffende Sonnenenergie beträgt in Deutschland im Mittel pro Tag<br />

etwa 2,9 kWh/m², d.h. im Jahr 1.045 kWh/m². Der Wert optimal zur Sonne ausgerichteter Flächen<br />

beträgt im Mittel 1.180 kWh/m² und variiert je nach Region um etwa 10 %.<br />

Ein durchschnittlicher 4- Personen- Haushalt verbraucht jährlich etwa 5.000 kWh elektrischer<br />

<strong>Energie</strong>. Zur Gewinnung der erforderlichen Haushaltsstrom- <strong>Energie</strong> eines 4- Personen- Haushalts<br />

würde man für eine netzautarke Versorgung bei derzeitigen PV- Wirkungsgrad eine Modulfläche<br />

von ca. 65 m² (bei solarer Normeinstrahlung Deutschland) benötigen.<br />

Idealerweise werden die Module mit einer Neigung von 30° - 40° und Südausrichtung montiert.<br />

Die Anlagen können über elektronische Wechselrichter an das öffentliche Stromnetz angeschlossen<br />

werden. Dadurch kann die aufwändige Speicherung überschüssigen Stroms in Akkumulatoren<br />

entfallen. Bei geringer PV- Anlagenleistung wird der Bedarf über das öffentliche Netz gedeckt.<br />

Die Herstellungskosten photovoltaisch erzeugten Stroms liegen noch immer deutlich über dem<br />

konventionell erzeugten Strom.<br />

Durch die, in Deutschland gesetzlich garantierte, Mindesteinspeisevergütung rentiert sich die<br />

Errichtung einer PV Anlage auch ohne Eigennutzung. Diese ist alternativ zur Einspeisung auch<br />

möglich und wird gefördert.<br />

Die Rahmenbedingungen für den Einsatz bzw. die Installation von Photovoltaik zur Stromerzeugung<br />

sind zurzeit äußerst günstig. Die Kosten für Anlagen sind deutlich gesunken, die Einspeisevergütung<br />

auf 20 Jahre garantiert.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 69


10/2010<br />

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Entwicklung der Einspeisevergütung der<br />

kommenden Jahre (Alle Angaben in Cent/kWh):<br />

01.07.201<br />

0<br />

01.10.201<br />

0<br />

01.01.2011<br />

1)<br />

01.01.2012<br />

1)<br />

01.01.2013<br />

1)<br />

01.01.2014<br />

1)<br />

Dach/Fassade<br />

bis 30 kWh 34,05 33,03 30,06 27,35 24,89 22,65<br />

ab 30 kWh 32,39 31,42 28,59 26,02 23,68 21,55<br />

ab 100 kWh 30,65 29,73 27,05 24,62 22,40 20,39<br />

ab 1000 kWh 25,55 24,79 22,55 20,53 18,68 17,00<br />

Freiflächenanlagen<br />

25,02 24,26 22,07 20,09 18,28 16,64<br />

KonversionsflächenEigenverbrauch2)<br />

26,15 25,37 23,08 21,00 19,12 17,40<br />

bis 30 kWh 17,67 16,65 15,15 (13,79) (12,55) (11,42)<br />

ab 30%<br />

Eigennutzung<br />

22,05 21,03 19,13 (17,41) (15,85) (14,42)<br />

ab 30 kWh 16,01 15,04 13,69 (12,45) (11,33) (10,31)<br />

ab 30%<br />

Eigennutzung<br />

20,39 19,42 17,67 (16,08) (14,63) (13,31)<br />

100 bis 500 kWh 14,27 13,35 12,14 (11,05) (10,06) ( 9,15)<br />

ab 30%<br />

Eigennutzung<br />

18,65 17,73 16,13 (14,68) (13,36) (12,16)<br />

1) Vergütung bei einer Degression von 9% ab 01.01.2011<br />

2) Für den Eigenverbrauch gibt es zwei Vergütungstarife: Werden bis 30% des Solarstroms selbst genutzt, so gilt<br />

der niedrigere Tarif. Nur für den darüber hinaus gehenden Anteil wird der höhere Tarif gezahlt.<br />

Die Daten finden Sie auch im Internet unter www.solaraccess.de. Pro Jahr wird eine Kostendegression<br />

von derzeit 5 % für neue Anlagen gerechnet. Durch diese Vergütungen arbeiten diese<br />

Anlagen bei entsprechenden Rahmenbedingungen gewinnbringend.<br />

6.1.10 Allgemeine Anmerkungen zu Wärmedämmverbund-System (WDVS)<br />

Zum WDVS aus Dämmstoff, Armierungsgewebe und Putz sollen folgende Anmerkungen gemacht<br />

werden:<br />

- Es sollten nur komplette Systeme von einem Hersteller verwendet werden.<br />

- Es sollte auf Alu-Sockelschienen (Montagehilfen) verzichtet werden, da diese eine kritische<br />

lineare Wärmebrücke darstellen. Alternativ kann z.B. Edelstahl oder ein bereits vorhandener<br />

(vorstehender) Sockel eingesetzt werden. Bei einem Einfamilienhaus verschlechtern Alu-<br />

Schienen die Dämmwirkung des Systems um 25% gegenüber Edelstahlschienen!<br />

- Bei Grenzbebauung muss die Aufbringung eines WDVS mit der Baubehörde bzw. dem<br />

Nachbarn abgeklärt werden.<br />

- Achten Sie an den sorgfältigen Anschluss des Dämmmaterials an die Fensterlaibungen (und<br />

den Sturz): mindestens ca. 2 - 4 cm starke Dämmplatten um die Laibungsecke herumführen<br />

oder die neuen Fenster mit der Außenkante auf die Außenkante der vorhandenen Wand setzten,<br />

damit der Dämmstoff einige cm über den Blendrahmen geführt werden kann.<br />

- In der Regel werden durch den verbreiterten Wandaufbau neue Außenfensterbänke notwendig.<br />

Auch diese sollten unterseitig eine Dämmlage erhalten, damit ähnlich wie bei den Fensterlaibungen<br />

keine Wärmebrücken entstehen können.<br />

- Die Dämmplatten sollten umseitig am Rand verklebt werden (keine Klebebatzen), damit eine<br />

homogene Verbindung ohne Luftkanäle zwischen Bestandswand und Dämmplatte hergestellt<br />

wird.<br />

- Beim Anbringen eines WDVS müssen die Regenfallrohre vorverlegt werden.<br />

- Unter Umständen kann auch die Verbreiterung des Dachüberstandes notwendig werden (wird<br />

das Dach sowieso neu eingedeckt, ist diese Verbreiterung relativ einfach herzustellen).<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 70


10/2010<br />

- In stoßgefährdeten Bereichen (z.B. Sockel) kann das Anbringen eines Panzergewebes sinnvoll<br />

sein.<br />

- Entscheiden Sie sich rechtzeitig für eine Fassadenfarbe, der Putz kann dann ggf. eingefärbt<br />

werden. Dunkle Farben sind bei WDVS ungünstig und müssen vorher mit dem Systemhersteller<br />

geklärt werden.<br />

- Dämmstoffwahl: Für die Außenwanddämmung mit Putzschicht sind folgende (ökologische)<br />

Materialien verwendbar: Holzweichfaserplatten, Zellulose, Schilfrohrmatten, Kalziumsilikatplatten,<br />

Mineraldämmplatten und Kork. Diese Materialien sind diffusionsfähig, hygroskopisch, bilden<br />

im Brandfall keine giftigen Gase, haben kein Treibhauspotential und sind problemlos zu entsorgen.<br />

- Konventionelle Produkte sind Systeme mit Mineralfaser oder Hartschaumprodukte*.<br />

*Hinweise zu Hart- und Montageschaumprodukten:<br />

Nachdem seit 1995 FCKW als Treibmittel in Dämmstoffen verboten wurde, kommt in vielen<br />

Produkten (z.B. PUR-Hartschaum und XPS Extruderschaum einzelner Hersteller) HFCKW als<br />

Treibmittel zum Einsatz. Auch dieses Treibmittel hat ein hohes Treibhauspotential und ist langfristig<br />

keine Alternative (leider offiziell noch bis 2015 in Deutschland erlaubt)!<br />

Treibmittel im Vergleich:<br />

CO2 Treibhauspotential: 1<br />

HFCKW 22 Treibhauspotential: 4.100<br />

HFCKW 141b Treibhauspotential: 1.500<br />

Fragen Sie bei der Produktwahl genau nach und lassen Sie sich schriftlich bestätigen, welches<br />

Treibmittel benutzt wurde!<br />

Sollten Sie sich dennoch für Polystyrol-Dämmstoffe entscheiden, achten Sie darauf, dass die<br />

Platten mind. ½ Jahr abgelagert wurden, da sie schwinden.<br />

Bei den Kosten ist zu beachten, dass bei einer Putzausbesserung mit neuem Anstrich "Sowieso-<br />

Kosten" für Gerüst und Anstrich anfallen, die in der Gesamt-Bilanz von diesen Kosten abzuziehen<br />

sind.<br />

Der finanzielle Aufwand, den man für Außenputzarbeiten und Malerarbeiten aufbringen muss,<br />

beträgt ca. 50,- Euro/m2. Die Mehrkosten für das Aufbringen eines Wärmedämmverbundsystems<br />

betragen bei konventionellen Systemen etwa 35%.<br />

6.2 Erläuterungen zu Wärmebrücken<br />

Wärmebrücken sind Punkte, Winkel und Flächen der Gebäudehülle, an denen gegenüber den<br />

übrigen Bauteilen erhöhte Transmissionen stattfinden. Mit dem Begriff Wärmebrücken werden alle<br />

Bauteile oder Bauteilzonen bezeichnet, durch die die Wärme stärker, bzw. schneller fließt als durch<br />

die benachbarten Bauteile / Bauteilzonen. Wenn durch eine solche "Störung" in der Wärme<br />

übertragenden Gebäudehülle an einem "Punkt" die Wärme schneller vom Innenraum nach außen<br />

fließen kann als durch die umgebenen Bauteile, besteht die Gefahr von Tauwasserbildung. Dieses<br />

kann zur Schädigung dieses Bauteiles oder zur Schimmelbildung führen.<br />

Man unterscheidet geometrische und konstruktive, lineare und flächenhafte Wärmebrücken.<br />

Es werden grundsätzlich vier Arten von Wärmebrücken unterschieden:<br />

- Materialbedingte Wärmebrücken sind aus Materialien, deren Wärmeleitfähigkeit größer<br />

ist als die der umgebenden Bauteile.<br />

- Geometrisch bedingte Wärmebrücken entstehen immer, wenn die Wärme abgebende<br />

Oberfläche eines Bauteils größer ist als die Wärme aufnehmende Fläche z.B. Gebäudeecken.<br />

- Konstruktionsbedingte Wärmebrücken treten immer dann auf, wenn die Wärme<br />

übertragende Gebäudehülle bei bestimmten Bauteilen geschwächt ist z.B. Heizkörpernischen,<br />

Auflager für Bodenplatten, Schlitze für Installationsleitungen, usw.<br />

- Lüftungsbedingte Wärmebrücken haben grundsätzlich als Ursache konvektive Luftströme<br />

durch Fugen und andere Gebäudeundichtigkeiten. Diese Gebäudeundichtigkeiten lassen<br />

sich mittels einer Blower-Door-Messung feststellen.<br />

Im Folgenden werden solche Wärmebrücken betrachtet, die nicht bereits in die Kalkulation der<br />

Bauteil-Transmissionen eingegangen sind.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 71


10/2010<br />

Sowohl geometrische als auch konstruktive Wärmebrücken werden durch die Berechnungsmethode<br />

der Bauteile berücksichtigt. Bei deren Flächen werden die Außenmaße eingesetzt, d.h. das alle<br />

Wand- und Deckenanschlüsse mit abgedeckt werden.<br />

In unbeheizten Räumen verlaufende Rohrleitungen (Wasser- und Heizungsrohre) sollten gedämmt<br />

werden.<br />

Vorhandene Heizkörpernischen sollten ausgemauert werden.<br />

Neu zu errichtende Installationsschächte sollten nach Möglichkeit nicht in der Gebäudeaußenhülle<br />

erstellt werden.<br />

Im Normalfall werden Wärmebrücken mit einem Pauschalwert berücksichtigt.<br />

Bei der Berechnung nach <strong>Energie</strong>-Einsparverordnung (EnEV) wurde ein pauschaler Aufschlag für<br />

die Wärmebrücken von 0,1 W/m2K auf die U-Werte der Gebäudehülle verwendet.<br />

6.3 Entsorgungskonzept<br />

Bei der Gebäudesanierung fallen Abfallstoffe an, welche fachgerecht entsorgt werden müssen.<br />

Bei der Auswahl der einzusetzenden Baustoffe für die Sanierung sollte eine spätere Entsorgung in<br />

jedem Fall berücksichtigt werden.<br />

Baumaterialien und -konstruktionen haben höchst unterschiedliche Eigenschaften, was die spätere<br />

Entsorgung (nach Ihrer Nutzungszeit) angeht. Im Rahmen einer Modernisierungsmaßnahme<br />

werden Bauteile oder Komponenten entfernt und neue eingebaut. Beim Ausbau tritt das Problem<br />

der Entsorgung direkt auf, aber auch die neu einzubauenden Komponenten und Materialien<br />

müssen irgendwann entsorgt werden.<br />

Eine wesentliche Rolle bei der Entsorgung spielt natürlich das eingesetzte Material (Holz,<br />

Kunststoff, Metall) und deren Kombination (Verbundmaterialien). In jedem Fall müssen Sie diese<br />

Materialien soweit möglich trennen und der jeweiligen Entsorgungsart zuführen. Unkritisch zu<br />

entsorgen sind unbehandelte Hölzer und andere Naturmaterialien. Diese können direkt verwertet<br />

werden, als Rohstoff für eine weitere Nutzung dienen oder thermisch verwertet werden (Verbrennung).<br />

Auch Metalle, wenn Sie sauber getrennt werden, sind als Wertstoffe Rohstoffe für eine<br />

hochwertige Wiederverwendung.<br />

Wesentlich problematischer sind Kunststoffe, Lacke und Verbundwerkstoffe. Hierbei müssen die<br />

besonderen Entsorgungs-Vorschriften jedes Stoffes beachtet werden. Zuweilen sind Bauteile bei<br />

der Entsorgung sogar sehr gefährlich (Asbest), bei anderen Stoffen kann unsachgemäße<br />

Entsorgung gesundheitsgefährdend sein (Verbrennung von Polystyrol). Fragen Sie hier im<br />

Einzelfall nach.<br />

Während Sie die ausgebauten Stoffe sachgerecht entsorgen müssen, können Sie bei der<br />

Entscheidung für neu einzubauende Materialien schon Einfluss nehmen auf den Aufwand späterer<br />

Entsorgung. Unbedenklich, nachhaltig und hochwertig sind meist ökologische Bau- und Dämmstoffe,<br />

die zudem bei der Herstellung nicht viel <strong>Energie</strong> benötigen. Sie finden sie im entsprechenden<br />

Fachhandel. Verwenden Sie zurückhaltend Kunststoffe, Verbundstoffe. PVC und andere<br />

Problemstoffe können heute gänzlich vermieden werden.<br />

Die Demontage des Öltanks sollte zweckmäßigerweise durch eine Fachfirma erfolgen. Die<br />

Sicherheitsvorschriften sind dabei einzuhalten.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 72


6.4 Bewertungsschemata<br />

Bewertung der U-Werte von Bauteilen<br />

10/2010<br />

Bauteil U-Wert (W/m2K) Bemerkung Note<br />

Außenwände < 0,15 Passivhaus 1 (sehr gut)<br />

0,15 - 0,2 Niedrigenergiehaus 2 (gut)<br />

0,24 - 0,35 EnEV 2009 3 (befriedigend)<br />

0,45 - 0,6 WSchVO 1984 4 (ausreichend)<br />

0,6 - 1,5 Gebäudebestand 5 (mangelhaft)<br />

> 1,5 6 (ungenügend)<br />

Dach < 0,1 Passivhaus 1<br />

0,1 - 0,15 Niedrigenergiehaus 2<br />

0,2 - 0,24 EnEV 2009 3<br />

0,3 - 0,4 WSchVO 1984 4<br />

0,4 - 1,5 Gebäudebestand 5<br />

> 1,5 6<br />

Boden < 0,2 Passivhaus 1<br />

0,2 - 0,3 Niedrigenergiehaus 2<br />

0,24 - 0,5 EnEV 2009 3<br />

0,4 - 1,0 WSchVO 1984 4<br />

1,0 - 1,8 Gebäudebestand 5<br />

> 1,8 6<br />

Fenster < 0,7 3-Scheiben-<br />

Isolierverglasung<br />

1<br />

0,7 - 1,5 Wärmeschutzverglasung 2<br />

1,5 - 3,0 Standard ISO 3<br />

3,0 - 4,0 Gebäudebestand 4<br />

4,0 - 5,0 5<br />

Fugen ohne Dichtung oder ungenügende Metallrahmen ergeben eine Abstufung um eine Note!<br />

Bewertung der <strong>Energie</strong>kennzahlen<br />

spezifischer Heizenergieverbrauch<br />

(kWh/m2a)<br />

Bemerkung Note<br />

0 - 70 Passivhaus/Niedrigenergiehaus 1<br />

70 - 120 EnEV 2<br />

120 - 160 Wärmeschutzverordnung 1995 3<br />

160 - 220 Bestand 4<br />

220 - 300 Bestand 5<br />

> 300 Bestand 6<br />

Bewertung der Heizungsanlage und der Warmwasseranlage<br />

Jahresnutzungsgrad der Heizung/WW Heizsystem Note<br />

> 95 % (> 90%) Brennwertkessel Fern-/Nahwärmeanschluss 1<br />

85 - 95 % (70-90%) moderner Niedertemperaturkessel (Öl/Gas) 2<br />

80 - 85 % (50-70%) Standardkessel 5 - 10 Jahre alt 3<br />

75 - 80 % (30-50%) Standardkessel 10 - 15 Jahre als 4<br />

70 - 75 % (< 30%) > 15 Jahre, stark überdimensionierter Kessel 5<br />

< 70 % (-) > 20 Jahre, stark überdimensionierter Kessel 6<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 73


Bewertung Stromverbrauch<br />

Haushaltsgröße<br />

Stromverbrauch*)<br />

kWh/a<br />

(Durchschnitt)<br />

10/2010<br />

Verbrauch<br />

sehr gut gut befriedigend unbefriedigend schlecht<br />

1 Person 1.600 900 1.350 1.600 2.250 2.700<br />

2 Personen 2.800 1.450 2.180 2.800 3.630 4.350<br />

3 Personen 3.900 1.900 2.850 3.900 4.750 5.700<br />

*) Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen VEW, Ergebnisse der Haushaltskundenbefragung 1991<br />

6.5 Anhang: Berechnung der Transmissionen durch die Bauteile<br />

In der folgenden Tabelle der Wärmeverluste durch die Bauteile (Transmissionen) werden lokale<br />

Randbedingungen zugrunde gelegt. Diese gehen in die Temperaturdifferenz ein, in den Faktor die<br />

Heizperiode, die Lage und Exposition des Gebäudes und des Bauteils. Die errechneten Werte<br />

entsprechen also nicht den normierten (Deutschland gemittelten) Werten der DIN4108-6, können<br />

also nicht zum Bauteilnachweis gem. EnEV herangezogen werden.<br />

Grenzfläche nach unten U-Wert Fläche T.Diff. Transmis. Faktor bereinigt<br />

Bauteile [W/m2K] [m2] [°C] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Kellerdecke 0,90 56,0 15,8 4.401 0,70 3.145<br />

Summe 0,90 56,0 3.145<br />

Grenzfläche nach oben U-Wert Fläche T.Diff. Transmis. Faktor bereinigt<br />

Bauteile [W/m2K] [m2] [°C] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Dachschräge 1,17 45,5 15,8 4.651 1,00 4.749<br />

Decke DG - Spitzboden 0,75 12,1 15,8 789 0,80 645<br />

Decke DG - Drempel 2,11 12,1 15,8 2.224 0,80 1.816<br />

Summe 1,26 69,7 7.210<br />

seitl. Grenzflächen U-Wert Fläche T.Diff. Transmis. Faktor bereinigt<br />

Bauteile [W/m2K] [m2] [°C] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Außenwände 0,90 122,5 15,8 9.616 1,00 9.818<br />

Abseitenwand 2,13 12,8 15,8 2.376 1,00 2.426<br />

Gaubenwand 0,45 1,6 15,8 61 1,00 63<br />

Summe 1,01 136,9 12.306<br />

Fenster U-Wert Fläche T.Diff. Transmis. Faktor bereinigt<br />

(ohne Strahlungsgewinne) [W/m2K] [m2] [°C] [kWh/a] [kWh/a]<br />

Südfenster 3,50 3,6 15,8 1.099 1,00 1.122<br />

West/Ostfenster 3,50 5,6 15,8 1.697 1,00 1.733<br />

Nordfenster 3,50 3,0 15,8 916 1,00 935<br />

Balkontür 3,50 2,0 15,8 611 1,00 623<br />

Eingangstür 3,50 2,0 15,8 611 1,00 623<br />

Summe 3,50 16,2 5.037<br />

Gesamtwerte 1,20 279 29.050 30.181<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 74


6.6 Bauteilnachweis nach EnEV<br />

Nachfolgend wird der Bauteilnachweis für die Bauteile im Ist-Zustand ausgegeben.<br />

6.6.1 Bauteile mit Abgrenzung nach oben<br />

6.6.1.1 Wärmeschutz zu: Dachschräge<br />

10/2010<br />

Dachschräge, U-Wert: 1,172 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,240 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 45,5<br />

Dicke in cm: 21,5<br />

Rahmenanteil in %: 20,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Fach<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Tondachziegel 2.080 2,00 41,60 1,200 0,02<br />

Luftschicht 0 4,00 0,00 0,400 0,16<br />

Naturbims 400 14,00 56,00 0,250 0,56<br />

Kalkgipsmörtel 1.400 1,50 21,00 0,700 0,02<br />

Summe: 21,50 118,60 0,70<br />

Rahmen (Rahmenanteil 20%)<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Rinnen: 0,10<br />

Raußen: 0,10<br />

Rgesamt: 0,90<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Tondachziegel 2.080 2,00 41,60 1,200 0,02<br />

Holz 600 18,00 108,00 0,135 1,33<br />

Kalkgipsmörtel 1.400 1,50 21,00 0,700 0,02<br />

Summe: 21,50 170,60 1,37<br />

Rinnen: 0,10<br />

Raußen: 0,10<br />

Rgesamt: 1,57<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 75


6.6.1.2 Wärmeschutz zu: Decke DG - Spitzboden<br />

10/2010<br />

Decke DG - Spitzboden, U-Wert: 0,748 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,240 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 12,1<br />

Dicke in cm: 20,9<br />

Rahmenanteil in %: 20,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 0,8<br />

Fach<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Holzdielen 800 2,40 19,20 0,200 0,12<br />

Lehm, leicht 700 12,00 84,00 0,160 0,75<br />

Luftschicht 0 5,00 0,00 0,400 0,16<br />

Gipskartonplatten<br />

900 1,50 13,50 0,210 0,07<br />

Summe: 20,90 116,70 1,07<br />

Rahmen (Rahmenanteil 20%)<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Rinnen: 0,10<br />

Raußen: 0,04<br />

Rgesamt: 1,21<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Holzdielen 800 2,40 19,20 0,200 0,12<br />

Holz 600 17,00 102,00 0,130 1,31<br />

Gipskartonplatten<br />

900 1,50 13,50 0,210 0,07<br />

Summe: 20,90 134,70 1,50<br />

Rinnen: 0,10<br />

Raußen: 0,04<br />

Rgesamt: 1,64<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 76


6.6.1.3 Wärmeschutz zu: Decke DG - Drempel<br />

10/2010<br />

Decke DG - Drempel, U-Wert: 2,107 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,240 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 12,1<br />

Dicke in cm: 23,5<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 0,8<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Zementestrich 2.000 2,00 40,00 1,400 0,01<br />

Betondecke 2.300 20,00 460,00 0,920 0,22<br />

Gipsputz 1.200 1,50 18,00 0,350 0,04<br />

Summe: 23,50 518,00 0,27<br />

Rinnen: 0,10<br />

Raußen: 0,04<br />

Rgesamt: 0,41<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 77


6.6.2 Bauteile mit Abgrenzung nach unten<br />

6.6.2.1 Wärmeschutz zu: Kellerdecke<br />

10/2010<br />

Kellerdecke, U-Wert: 0,901 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,300 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 56,0<br />

Dicke in cm: 25,5<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 0,7<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Gipsputz 1.200 1,50 18,00 0,350 0,04<br />

Betondecke 2.300 20,00 460,00 0,760 0,26<br />

Mineralwolle 377 2,00 7,54 0,045 0,44<br />

Zementestrich 2.000 2,00 40,00 1,000 0,02<br />

Summe: 25,50 525,54 0,77<br />

Rinnen: 0,17<br />

Raußen: 0,17<br />

Rgesamt: 1,11<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 78


6.6.3 Bauteile mit seitlicher Abgrenzung<br />

6.6.3.1 Wärmeschutz zu: Außenwände<br />

10/2010<br />

Außenwände, U-Wert: 0,900 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,240 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 122,5<br />

Dicke in cm: 37,5<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Keramikklinker 1.200 11,50 138,00 0,570 0,20<br />

Luftschicht 0 0,50 0,00 0,400 0,11<br />

Vollloch,<br />

Hochlochziegel<br />

730 24,00 175,20 0,408 0,59<br />

Gipsputz 1.200 1,50 18,00 0,360 0,04<br />

Summe: 37,50 331,20 0,84<br />

Rinnen: 0,13<br />

Raußen: 0,04<br />

Rgesamt: 1,01<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 79


6.6.3.2 Wärmeschutz zu: Abseitenwand<br />

10/2010<br />

Abseitenwand, U-Wert: 2,128 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,240 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 12,8<br />

Dicke in cm: 6,5<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Gasbeton 800 5,00 40,00 0,290 0,17<br />

Gipsputz 1.000 1,50 15,00 0,400 0,04<br />

Summe: 6,50 55,00 0,21<br />

Rinnen: 0,13<br />

Raußen: 0,13<br />

Rgesamt: 0,47<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 80


6.6.3.3 Wärmeschutz zu: Gaubenwand<br />

10/2010<br />

Gaubenwand, U-Wert: 0,450 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 0,240 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 1,6<br />

Dicke in cm: 18,8<br />

Rahmenanteil in %: 20,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Fach<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Holzschalung 400 2,30 9,20 0,050 0,46<br />

Luftschicht 0 5,00 0,00 2,940 0,02<br />

Mineralwolle 377 8,00 30,16 0,045 1,78<br />

Luftschicht 0 2,00 0,00 0,140 0,18<br />

Gipskartonplatten<br />

900 1,50 13,50 0,210 0,07<br />

Summe: 18,80 52,86 2,47<br />

Rahmen (Rahmenanteil 20%)<br />

Bauteilschicht Rohdichte<br />

[kg/m³]<br />

Schichtdicke<br />

[cm]<br />

Flächengewicht<br />

[kg/m²]<br />

Rinnen: 0,13<br />

Raußen: 0,04<br />

Rgesamt: 2,64<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

[W/mK]<br />

R2) [m²K/W]<br />

Holzschalung 400 2,30 9,20 0,050 0,46<br />

Luftschicht 0 5,00 0,00 2,940 0,02<br />

Holz 400 8,00 32,00 0,140 0,57<br />

Luftschicht 0 2,00 0,00 0,140 0,18<br />

Gipskartonplatten<br />

900 1,50 13,50 0,210 0,07<br />

Summe: 18,80 54,70 1,26<br />

Rinnen: 0,13<br />

Raußen: 0,04<br />

Rgesamt: 1,43<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 81


6.6.4 Fensterbauteile<br />

6.6.4.1 Wärmeschutz zu: Südfenster<br />

10/2010<br />

Südfenster, U-Wert: 3,500 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 1,300 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 3,6<br />

Neigung: vertikal<br />

Verschattung in %: 10,0<br />

g-Wert: 0,65<br />

Rahmenanteil in %: 40,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Für dieses Bauteil liegt kein detaillierter Schichtaufbau vor.<br />

6.6.4.2 Wärmeschutz zu: West/Ostfenster<br />

West/Ostfenster, U-Wert: 3,500 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 1,300 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 5,6<br />

Neigung: vertikal<br />

Verschattung in %: 20,0<br />

g-Wert: 0,65<br />

Rahmenanteil in %: 40,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Für dieses Bauteil liegt kein detaillierter Schichtaufbau vor.<br />

6.6.4.3 Wärmeschutz zu: Nordfenster<br />

Nordfenster, U-Wert: 3,500 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 1,300 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 3,0<br />

Neigung: vertikal<br />

Verschattung in %: 10,0<br />

g-Wert: 0,65<br />

Rahmenanteil in %: 40,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 82


Für dieses Bauteil liegt kein detaillierter Schichtaufbau vor.<br />

6.6.4.4 Wärmeschutz zu: Balkontür<br />

10/2010<br />

Balkontür, U-Wert: 3,500 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 1,300 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 2,0<br />

Neigung: vertikal<br />

Verschattung in %: 0,0<br />

g-Wert: 0,65<br />

Rahmenanteil in %: 60,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Für dieses Bauteil liegt kein detaillierter Schichtaufbau vor.<br />

6.6.4.5 Wärmeschutz zu: Eingangstür<br />

Eingangstür, U-Wert: 3,500 W/m²K EnEV2009-Anforderung1): 1,300 W/m²K erfüllt: nein<br />

Fläche in m²: 2,0<br />

Neigung: vertikal<br />

Verschattung in %: 0,0<br />

g-Wert: 0,00<br />

Rahmenanteil in %: 100,0<br />

Innentemperatur in °C: 20,0<br />

Temperatur-<br />

Korrekturfaktor Fx: 1,0<br />

Für dieses Bauteil liegt kein detaillierter Schichtaufbau vor.<br />

1) Anforderung nach EnEV 2009, Anlage 3, Tabelle 1<br />

2) Wärmedurchlasswiderstand<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 83


6.7 Förderungen<br />

10/2010<br />

Modernisierungsmaßnahmen für Wohngebäude, technische Maßnahmen zur <strong>Energie</strong>einsparung und<br />

Schonung der Ressourcen werden von öffentlicher Hand gefördert.<br />

Diese Förderungen (ca. 4000 Förderprogramme) können aus Zuschüssen oder zinsvergünstigten Krediten<br />

bestehen und werden bereitgestellt von:<br />

- Bund und Ländern (ca. 100 Förderprogramme)<br />

- Landkreisen, Städten, Gemeinden und<br />

- <strong>Energie</strong>versorgern<br />

Die Fördermittel sind i.a. nicht unbegrenzt vorhanden. Die Programme der Kommunen und Länder haben<br />

häufig geringe Laufzeiten, oft durch die geringen Budgets bedingt.<br />

Adressen<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA, Referat 414 / 415, Tel.: 06196 / 908-625<br />

Datenbanken<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau www.kfw.de<br />

Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft www.solarfoerderung.de<br />

Der Solarserver www.solarserver.de/geld.htm<br />

<strong>Energie</strong>förderung BINE www.energiefoerderung.info<br />

Fördermitteldatenbank www.foerderdata.de<br />

6.8 Internetadressen<br />

Deutsche <strong>Energie</strong>-Agentur (dena) www.zukunft-haus.info<br />

Deutsches <strong>Energie</strong>berater-Netzwerk e.V. www.deutsches-energieberaternetzwerk.de<br />

<strong>Energie</strong>projekte BINE www.energie-projekte.de<br />

Bund der <strong>Energie</strong>verbraucher www.energienetz.de<br />

Gebäudeenergieberater im Handwerk Bundeslandverband<br />

www.gih-bv.de<br />

Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub) www.umweltberatung.org<br />

Bau Ingenieure Architekten Gutachter - Sachverständigengemeinschaft<br />

www.biag-sv.de<br />

ENVISYS energy consulting www.envisys.de<br />

Gerätelisten www.spargeraete.de und www.energiesparendegeraete.de<br />

6.9 Glossar<br />

<strong>Energie</strong>umsatz pro Zeiteinheit = Watt (W) (1 kW = 1.000 W)<br />

Einheit für <strong>Energie</strong>verbrauch/-leistung pro Jahr = kWh/a<br />

Flächenspezifischer, jährlicher <strong>Energie</strong>verbrauch = kWh/m2a<br />

Abgasverluste<br />

- Wärme, die mit dem Abgas der Heizanlage verloren geht. Lässt sich durch Brennertechnik reduzieren<br />

(siehe Brennwertkessel). Bei niedrigen Abgasverlusten allerdings Gefahr der Schornsteinversottung.<br />

Amortisation<br />

- Deckung der aufgewendeten Investitionskosten für ein Maßnahmepaket durch deren Einsparung.<br />

Sollte unter Berücksichtigung der Preissteigerung und der Kapitalverzinsung errechnet werden.<br />

Beleuchtungsbedarf<br />

- siehe Nutzenergiebedarf Beleuchtung<br />

Bereitschaftsverlust<br />

- Beim Aufheizen eines kalten und beim Abkühlen eines Kessels auftretende Verluste. Reduzierbar<br />

durch hohe Brennerlaufzeiten. Einfluss auf die Verluste hat auch die Bauart (relative Bereitschaftsverluste).<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 84


10/2010<br />

Bilanzinnentemperatur<br />

- mittlere Innentemperatur eines Gebäudes bzw. einer Zone unter Berücksichtigung von räumlich oder<br />

zeitlich eingeschränktem Heizbetrieb und im Falle der Kühlbedarfsermittlung unter Berücksichtigung<br />

von zugelassenen Temperaturschwankungen, die der Ermittlung des Heizwärme- und Kühlbedarfs<br />

zugrunde gelegt wird<br />

- In der Regel werden unterschiedliche Werte für den Heiz- und den Kühlbetrieb angesetzt.<br />

Brennwertkessel<br />

- Durch einen zweiten Wärmetauscher entzieht ein Brennwertkessel dem wasserdampfhaltigen Abgas<br />

durch Kondensation Wärme. Dadurch wird über den Heizwert eines Brennstoffes hinausgehende <strong>Energie</strong><br />

genutzt und die Abgase auf niedrige Temperaturen gebracht. Diese Technik stellt besondere<br />

Ansprüche an den Schornstein. Gegebenenfalls ist eine Neutralisation des Kondensats erforderlich.<br />

Bruttovolumen; Ve<br />

- externes Volumen; von Außenmaßen ermitteltes Volumen eines Gebäudes oder einer Gebäudezone,<br />

welches konditioniert wird<br />

Dämmung<br />

- Wichtigste Methode der <strong>Energie</strong>einsparung. Durch Dämmung wird die Transmission (Wärmeverlust<br />

durch Bauteile) herabgesetzt. Bei der Bauteildämmung genutzte Dämmstoffe werden nach ihrem<br />

Dämmwert, nach den Kosten, nach dem <strong>Energie</strong>aufwand bei der Herstellung und unter ökologischen<br />

Kriterien beurteilt bzw. unterschieden. Konventionelle Dämmstoffe sind Polystyrol, Mineralwolle<br />

(Stein- oder Glaswolle) und Polyurethanschäume. Alternative Dämmstoffe sind Holzfaserplatten Kork,<br />

Zellulosefasern, Hanf, Flachs, Mineraldämmplatten u.v.m. Besonders im Bereich der Dachdämmung<br />

sollten neben ökologischen Gesichtspunkten aus Gründen der Behaglichkeit (sommerlicher Wärmeschutz!)<br />

auf Holzfaser- und/oder Zellulosedämmstoffe zurückgegriffen werden.<br />

Deckung in %<br />

- Die Deckung bezeichnet den Anteil des jeweiligen Heizungssystems am Gesamtaufkommen des<br />

Heizwärmebedarfs einschließlich des Warmwasserbedarfs, wenn dieser mit der Heizung ganz oder<br />

teilweise erzeugt wird. Die Deckung des Warmwasserbereiters bezieht sich auf den Warmwasserbedarf,<br />

der über die Warmwasseranlagen erzeugt wird.<br />

Emissionen<br />

- Bei der Verbrennung fossiler <strong>Energie</strong>träger entstehende Schadstoffe und -gase, die durch Schornsteine<br />

und Abgasrohre an die Außenluft abgegeben werden und die Luft verunreinigen. Beim Hausbrand<br />

sind dies im Wesentlichen CO2, SO2, NOX und Stäube.<br />

Endenergiebedarf<br />

- berechnete <strong>Energie</strong>menge der Anlagentechnik zur Aufrechterhaltung der festgelegten Konditionen;<br />

hier sind die Hilfsenergien (wie Stromverbrauch der Heizungspumpe, Zirkulationspumpe, Ventilatoren<br />

etc.) und Verluste durch die Bereitstellung, Speicherung, Verteilung und Übergabe der <strong>Energie</strong> eingeschlossen<br />

- <strong>Energie</strong>menge, die der Verbraucher für eine bestimmungsgemäße Nutzung benötigt (kaufen muss)<br />

<strong>Energie</strong>kennzahl<br />

- Vergleichsgröße zur Bezifferung des <strong>Energie</strong>verbrauchs bei Gebäuden. Hierunter wird die <strong>Energie</strong>menge<br />

verstanden, die im Laufe eines Jahres für die Beheizung eines Quadratmeters Wohnfläche<br />

verbraucht wird. Bei Einfamilienhäusern liegt die <strong>Energie</strong>kennzahl zwischen 100 und 300 KWh/m²,<br />

möglich sind Werte um 50 KWh/m² (Niedrigenergiehaus). Bei Mehrfamilienhäusern sind die Werte<br />

wegen günstigerem Volumen/Hüllflächen-Verhältnis um etwa 40 % niedriger.<br />

<strong>Energie</strong>träger<br />

- zur Erzeugung von mechanischer Arbeit, Strahlung oder Wärme oder zum Ablauf chemischer bzw.<br />

physikalischer Prozesse verwendete Substanz oder verwendetes Phänomen<br />

Heizkörperthermostat<br />

- Regelungseinrichtung am Heizkörper. Das Ventil wird nur dann geöffnet, wenn eine eingestellte Soll-<br />

Temperatur unterschritten wird. Heute bei Wohngebäuden Pflicht.<br />

Heizwärmebedarf<br />

- siehe Nutzwärmebedarf<br />

Hilfsenergie<br />

- <strong>Energie</strong>, die von Heizungs-, Kühl-, Trinkwarmwasser-, Raumluft- (einschließlich Lüftungs-) und<br />

Beleuchtungssystemen verwendet wird, um die zugeführte <strong>Energie</strong> und Nutzenergie umzuwandeln<br />

- Dies schließt <strong>Energie</strong> für Pumpen, Ventilatoren, Regelung, Elektronik usw., nicht aber die umgewandelte<br />

<strong>Energie</strong>, ein.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 85


10/2010<br />

Hüllfläche bzw. wärmeübertragende Umfassungsfläche<br />

- äußere Begrenzung jeder Zone<br />

- Die Hüllfläche bzw. wärmeübertragende Umfassungsfläche ist die Grenze zwischen konditionierten<br />

Räumen und der Außenluft, dem Erdreich oder nicht konditionierten Räumen. Über diese Fläche verliert<br />

oder gewinnt der gekühlte/beheizte Raum Wärme, daher auch „wärmeübertragende Umfassungsfläche“.<br />

Auch nicht beheizte/gekühlte, sondern anderweitig konditionierte Zonen (beleuchtet,<br />

belüftet) weisen Hüllflächen auf, bei denen jedoch keine Wärmeübertragung erfolgt. Vereinfachend<br />

werden die Benennungen „Hüllfläche“ und „wärmeübertragende Umfassungsfläche“ parallel verwendet.<br />

- Die Hüllfläche bzw. wärmeübertragende Umfassungsfläche wird durch eine stoffliche Grenze<br />

gebildet, üblicherweise durch Außenfassade, Innenflächen, Kellerdecke, oberste Geschossdecke oder<br />

Dach.<br />

Hydraulischer Abgleich<br />

- Der hydraulische Abgleich beschreibt ein Verfahren, mit dem innerhalb einer Heizungsanlage jeder<br />

Heizkörper oder Heizkreis einer Flächenheizung bei einer festgelegten Vorlauftemperatur der Heizungsanlage<br />

genau mit der Wärmemenge versorgt wird, die benötigt wird, um die für die einzelnen<br />

Räume gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. Dies wird mit genauer Planung, Überprüfung und<br />

Einstellung bei der Inbetriebnahme der Anlage erreicht. Auch ein nachträglicher hydraulischer Abgleich<br />

ist möglich, wenn die dafür erforderlichen Armaturen im Rohrnetz vorhanden sind (z.B. voreinstellbare<br />

Thermostatventile oder Strangdifferenzdruckregler).Ist eine Anlage abgeglichen, ergeben<br />

sich mehrere Vorteile: Die Anlage kann mit einem optimalen Anlagendruck und damit mit einer optimal<br />

niedrigen Volumenmenge betrieben werden. Daraus resultieren niedrige Anschaffungskosten der<br />

Umwälzpumpe und niedrige <strong>Energie</strong>- und Betriebskosten während des Betriebes.<br />

Heizkreis ohne hydraulischen Abgleich, Quelle: DEKRA Industrial GmbH<br />

Jahresnutzungsgrad<br />

- Er sagt aus, wie stark die Heizanlage ausgelastet ist. Ein gut ausgelastetes System arbeitet<br />

wesentlich wirtschaftlicher. Schlechte Nutzungsgrade kommen durch Überdimensionierung<br />

zustande.<br />

Kapitalwert<br />

- Angenommener Geldwert, der zu Beginn der Maßnahme aufzuwenden wäre, um die<br />

Maßnahme abzüglich der <strong>Energie</strong>einsparung unter Berücksichtigung der Zinsen durchzuführen.<br />

Ein positiver Kapitalwert entspricht einem finanziellen Gewinn über die Nutzungszeit.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 86


10/2010<br />

Klimaschutz<br />

- Bei der Verbrennung von Kohle, Gas oder Öl wird das Treibhausgas CO2 freigesetzt.<br />

Dieses Gas wird für die klimatischen Veränderungen mit verantwortlich gemacht. Ziel ist es<br />

deshalb diesen Ausstoß zu verringern.<br />

konditionierter Raum<br />

- Raum und/oder Raumgruppe, die auf eine bestimmte Solltemperatur beheizt und/oder<br />

gekühlt und/oder be- und entlüftet und/oder befeuchtet und/oder beleuchtet und/oder mit<br />

Trinkwarmwasser versorgt werden<br />

- Zonen sind konditionierte Räume und weisen mindestens eine Art der Konditionierung auf.<br />

Räume ohne Konditionierung werden als „nicht konditionierte Räume“ bezeichnet.<br />

Konditionierung<br />

- Ausbildung bestimmter Bedingungen in Räumen durch Heizung, Kühlung, Be- und<br />

Entlüftung, Befeuchtung, Beleuchtung und Trinkwarmwasserversorgung um<br />

- bestimmte Nutzungsanforderungen an Innentemperatur, Frischluft, Licht, Luftfeuchte<br />

und/oder Trinkwarmwasser zu erfüllen<br />

Kühlbedarf<br />

- siehe Nutzkältebedarf<br />

kWh<br />

- KiloWattStunde, Einheit für <strong>Energie</strong>, Umrechnungsfaktoren:<br />

- 1 Liter Heizöl = 10 kWh<br />

- 1 m3 Erdgas = 8 bis 10 kWh<br />

- 1 Liter Flüssiggas = 6 bis 7 kWh<br />

- 1 kg Holzpellets = 5 kWh<br />

Nettogrundfläche, <strong>Energie</strong>bezugsfläche; ANGF<br />

- nutzbare Fläche im konditionierten Raum<br />

Nettoraumvolumen, Luftvolumen; V<br />

- Volumen einer konditionierten Zone bzw. eines gesamten Gebäudes, das dem Luftaustausch<br />

unterliegt<br />

- Das Nettoraumvolumen bestimmt sich anhand der inneren Abmessungen und schließt so<br />

das Volumen der Gebäudekonstruktion aus.<br />

- Das Nettoraumvolumen wird aus der entsprechenden Nettogrundfläche durch Multiplikation<br />

mit der lichten Raumhöhe ermittelt. Die lichte Geschosshöhe ist die Höhendifferenz zwischen<br />

der Oberkante des Fußbodens bis zur Unterkante der Geschossdecke bzw. einer<br />

abgehängten Decke. Vereinfacht, d. h., wenn z. B. kein inneres Aufmaß gemacht wird, wird<br />

es aus dem Bruttovolumen (externes Volumen) mit V = 0,8 Ve bestimmt.<br />

Nutzenergiebedarf<br />

- rechnerisch ermittelter Bedarf zur Aufrechterhaltung der festgelegten Konditionen (Heizung,<br />

Kühlung, Be- und Entlüftung, Befeuchtung, Beleuchtung und Trinkwarmwasserversorgung)<br />

Nutzenergiebedarf Beleuchtung<br />

- rechnerisch ermittelter <strong>Energie</strong>bedarf, der sich ergibt, wenn die Gebäudezone mit der im<br />

Nutzungsprofil festgelegten Beleuchtungsqualität beleuchtet wird<br />

Nutzenergiebedarf Trinkwarmwasser<br />

- rechnerisch ermittelter <strong>Energie</strong>bedarf für die festgelegte Trinkwarmwassermenge mit<br />

entsprechender Zulauftemperatur<br />

Nutzungsdauer<br />

- Angenommene Lebensdauer einer technischen Anlage oder einer Dämmung, während der<br />

sie die geplanten Aufgaben rentabel erfüllen kann. Durch diese Angabe werden verschiedene<br />

Maßnahmen wirtschaftlich vergleichbar.<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 87


10/2010<br />

Nutzkältebedarf<br />

- rechnerisch ermittelter Kühlbedarf, der zur Aufrechterhaltung der festgelegten thermischen<br />

Raumkonditionen innerhalb einer Gebäudezone benötigt wird in Zeiten, in denen die Wärmequellen<br />

eine höhere <strong>Energie</strong>menge anbieten als benötigt wird<br />

Nutzwärmebedarf<br />

- Als Nutzwärmebedarf bezeichnet man, vereinfacht ausgedrückt, die <strong>Energie</strong>menge, die zur<br />

thermischen Konditionierung eines Gebäudes unter Berücksichtigung definierter Vorgaben<br />

erforderlich ist. Der Nutzwärmebedarf ist die Summe von Wärmesenken (Transmissionswärmeverluste,<br />

Lüftungswärmeverluste etc.) abzüglich der Wärmequellen (nutzbare solare<br />

Gewinne, Gewinne durch Geräte, Personen etc.).<br />

Primärenergieaufwandszahl<br />

- Diese Zahl beschreibt die Qualität des Heizsystems als Verhältnis zwischen zugeführter<br />

Primärenergie und tatsächlich genutzter <strong>Energie</strong> für Heizung und Warmwasser (kWhPrimär/kWhNutz).<br />

Je kleiner die Primärenergieaufwandszahl ist, desto besser ist die Bewertung.<br />

Primärenergiebedarf<br />

- Produkt aus Endenergie und Primärenergiefaktor des eingesetzten Brennstoffes (<strong>Energie</strong>trägers).<br />

Der Primärenergiebedarf beziffert zusätzlich zum Endenergiebedarf die Herstellung<br />

und den Transport der verwendeten <strong>Energie</strong>.<br />

Raum-Solltemperatur<br />

- je nach Nutzungsprofil vorgegebene empfundene Temperatur im Innern eines Gebäudes<br />

bzw. einer Zone, die den Sollwert der Raumtemperatur bei Heiz- bzw. Kühlbetrieb repräsentiert<br />

- In der Regel sind unterschiedliche Werte für den Heiz- und den Kühlbetrieb vorgesehen.<br />

Regelung<br />

- Heizenergieverluste können durch optimale Regelung weitgehend minimiert werden.<br />

Wichtige Ansatzpunkte: Wärme soll nur dahin gelangen, wo sie zur Zeit auch benötigt wird<br />

(Heizkörper- und Raumthermostate); die Vorlauftemperatur soll nur so hoch sein, wie sie<br />

zur Erfüllung des Heizzweckes unbedingt erforderlich ist (Nachtabsenkung, Außenthermostat).<br />

Die Flammengröße des Brenners soll so eingestellt werden, dass unnötige Stillstandsverluste<br />

vermieden werden.<br />

Regenerative <strong>Energie</strong>n<br />

- Erneuerbare <strong>Energie</strong>n benutzen die in der Umwelt vorhandenen und sich durch natürliche<br />

Vorgänge erneuernden <strong>Energie</strong>formen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Umweltwärme<br />

(Wärmepumpen), Sonnenenergie (Kollektoren), Erdwärme (aus tiefen Erdschichten),<br />

Wasserkraft (Wasserkraftwerke), Wellenenergie.<br />

Systemnutzungsgrad in %:<br />

- Dieser umfasst den Nutzungsgrad der Heizungsanlage einschließlich der Wärmeverteilung<br />

(Leitungen) im Gebäude. Je höher dieser Nutzungsgrad ist, desto effektiver ist die Heizungsanlage.<br />

Beim Einsatz von Solarkollektoren und Wärmepumpen liegt der Nutzungsgrad<br />

zwischen 100 und 300 %. Alte Heizungsanlagen weisen dagegen einen Nutzungsgrad<br />

< 70 % aus.<br />

Taupunkt<br />

- Taupunkt bezeichnen den Zustand des Wassers in seinem Phasendiagramm, bei dem es<br />

zur Kondensation (zum Beispiel Taubildung) von Wasserdampf kommt. Es handelt sich also<br />

um den Kondensationspunkt des Wassers.<br />

Transmission<br />

- Wärmedurchgang durch ein Bauteil, durch Strahlung und durch Konvektion an den<br />

Oberflächen. Wird errechnet aus dem U-Wert, der Fläche des Bauteils.<br />

Trinkwarmwasserbedarf<br />

- siehe Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 88


10/2010<br />

U-Wert<br />

- Wärmedurchgangskoeffizient, Größe für die Transmission durch ein Bauteil. Er beziffert die<br />

Wärmemenge (in KWh), die bei einem Grad Temperaturunterschied durch einen Quadratmeter<br />

des Bauteils entweicht. Folglich sollte ein U-Wert möglichst gering sein. Wird bestimmt<br />

durch die Dicke des Bauteils und den Lambda-Wert (Dämmwert) des Baustoffes.<br />

Verluste<br />

- Verluste der Anlagentechnik (Wärmeabgabe, Kälteabgabe) bei der Übergabe, Verteilung,<br />

Speicherung und Erzeugung<br />

Versorgungsbereich<br />

- Bereich des Gebäudes, das von der gleichen Technik versorgt wird<br />

- ein Versorgungsbereich (Heizung, Warmwasser, Lüftung, Kühlung etc.) kann sich über<br />

mehrere Zonen erstrecken<br />

Wärmebrücken<br />

- Als Wärmebrücken werden örtlich begrenzte Stellen bezeichnet, die im Vergleich zu den<br />

angrenzenden Bauteilbereichen eine höhere Wärmestromdichte aufweisen. Daraus ergeben<br />

sich zusätzliche Wärmeverluste sowie eine reduzierte Oberflächentemperatur des Bauteils<br />

in dem betreffenden Bereich. Wird die Oberflächentemperatur durch eine vorhandene<br />

Wärmebrücke abgesenkt, kann es an dieser Stelle bei Unterschreitung der Taupunkttemperatur<br />

der Raumluft, zu Kondensatbildung auf der Bauteiloberfläche mit den bekannten<br />

Folgeerscheinungen, wie z.B. Schimmelpilzbefall kommen. Typische Wärmebrücken sind<br />

z.B. Balkonplatten. Attiken, Betonstützen im Bereich eines Luftgeschosses, Fensteranschlüsse<br />

an Laibungen.<br />

Wärmequelle<br />

- Wärmemengen mit Temperaturen über der Innentemperatur, die der Gebäudezone<br />

zugeführt werden oder innerhalb der Gebäudezone entstehen<br />

- Nicht einbezogen sind die Wärmeeinträge, die geregelt über die Anlage (Heizung, Lüftung)<br />

zugeführt werden, um die Innentemperatur aufrechtzuerhalten.<br />

Wärmesenke<br />

- Wärmemenge, die der Gebäudezone entzogen wird<br />

- Nicht einbezogen ist die Abfuhr von Wärme über das Kühlsystem.<br />

Zone, auch Gebäudezone, Nutzungszone<br />

- grundlegende räumliche Berechnungseinheit für die <strong>Energie</strong>bilanzierung<br />

- Grundflächenanteil bzw. Bereich eines Gebäudes mit gleichen Nutzungsrandbedingungen<br />

- keine relevanten Unterschiede hinsichtlich der Konditionierung<br />

Musterbericht: Einfamilienhaus 89

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!