August - RIEDER Druckservice
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Priener Marktblatt · <strong>August</strong> 2013 Seite 6<br />
In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich<br />
der Marktgemeinderat mit den Unterlagen<br />
vom Wettbewerbstext für den offenen städtebaulichen<br />
und landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerb<br />
des Bahnhofsumfelds in<br />
Prien am Chiemsee. In der eingehenden Diskussion,<br />
betonte Bürgermeister Jürgen Seifert,<br />
dass das »Meinungsbild im Rat immer<br />
wichtiger ist, als eine externe Lösung«. Einwände<br />
und Fragen seien in über einer Stunde<br />
diskutiert worden und er dankte Dr. Herbert<br />
Reuther (CSU), der anfangs für eine Verschiebung<br />
des neuen Tagesordnungspunkts plädiert<br />
hatte, sich am Ende aber sehr froh darüber<br />
zeigte, dass der Rat doch den Punkt zusätzlich<br />
auf die öffentliche Tagesordnung aufgenommen<br />
hatte. Zur Vorstellung des geänderten<br />
Wettbewerbstextes war der beauftragte<br />
Städteplaner, Eberhard von Angerer, nach<br />
Prien gekommen. Wie Seifert anfangs betonte,<br />
habe von Angerer auf Grundlage dessen<br />
was der Arbeitskreis Bahnhofumfeld und der<br />
Arbeitskreis Ortsentwicklung ausgearbeitet<br />
habe, den Ausschreibungstext entwickelt. Der<br />
Großteil der Flächen im Wettbewerbsgebiet,<br />
vor allem westlich der Bahn, beeinträchtigen<br />
durch ihre großen versiegelten Flächen, das<br />
ungeordnete Parken und die mangelhafte<br />
Grünstruktur das Ortsbild stark. Auch die<br />
funktionalen Zusammenhänge weisen große<br />
Mängel auf. Deshalb hat sich neben dem Gemeinderat<br />
bereits seit mehreren Jahren ein<br />
Arbeitskreis mit der Ortsentwicklung im Markt<br />
Prien ausführlich beschäftigt. Von diesem Arbeitskreis<br />
wurden auch zum Bahnhofsumfeld<br />
konkrete Zielvorstellungen entwickelt, die<br />
in der Marktgemeinderatssitzung vom<br />
24.10.2012 beschlossen wurden, um als<br />
Grundlage für die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes<br />
dienen sollen. Von Angerer sprach<br />
den zügigen Zeitplan an, der nach der positiven<br />
Entscheidung im Gemeinderat am 3.<br />
September 2013 bereits den Tag der Auslobung<br />
vorsehe. Am gleichen Tag erfolge dann<br />
die Ausgabe der Unterlagen, die bis zum 10.<br />
Dezember 2013 bearbeitet eingereicht seien<br />
müssten. Der offene Wettbewerb sei im Übrigen<br />
eine Empfehlung der Regierung von Oberbayern.<br />
Den Ausschreibungswert für alle Preise<br />
gesamt bezifferte von Angerer auf 38.000<br />
Euro. Neben ausgearbeiteten Plänen sei auch<br />
ein Modell anzufertigen, das bis zum 17. Dezember<br />
eingereicht werden müsste. Bereits<br />
am nächsten Tag erfolge die Vorprüfung und<br />
Ende Januar 2014 tagen die Preisrichter an<br />
einem Wochenende (30./31. Januar 2014),<br />
führte von Angerer weiter aus. Wie bereits berichtet<br />
setzt sich die Jury aus Fach- und Sachpreisrichtern<br />
zusammen, zugleich seien sachverständige<br />
Berater mit involviert, aber nicht<br />
stimmberechtigt. Von Angerer betonte, dass<br />
der Markt Prien ja eine Vorreiter-Rolle bei der<br />
Bürgerbeteiligung habe, als Dr. Claudia Trübsbach<br />
(BfP) vorschlug, die Bürger am Ende<br />
AUS DER MARKTGEMEINDERATSSITZUNG<br />
Bahnhofsumfeld und Realisierungswettbewerb im Fokus des Gemeinderats<br />
Eberhard von Angerer stellte Wettbewerbsunterlagen vor<br />
Grafik: Gemeinde<br />
des Wettbewerbs über die eingereichten Planungen<br />
abstimmen zu lassen. »Dann brauchen<br />
wir eigentlich keinen Wettbewerb«, äußerte<br />
sich Bürgermeister Seifert zu diesem<br />
Ansinnen. »Im Wettbewerb legen wir ja nicht<br />
die Bebauung fest, sondern nur die Grundlagen«,<br />
unterstrich er. Wie von Angerer ausführte,<br />
liege die Zielvorstellung darin, das Wettbewerbsgebiet<br />
(das Bahnhofsumfeld, wie Vorplatz)<br />
qualitativ aufzuwerten und als Quartier<br />
zu »einer funktionalen Einheit zusammen zu<br />
führen« (siehe dazu Skizze der Teilgebiete 1<br />
bis 4 im Plan unten). Dies betreffe genauso<br />
den angrenzenden Wendelsteinpark, die<br />
Überlegungen zur Schaffung von mehr Parkraum,<br />
eine Steigerung der Funktionalität, eine<br />
Qualifizierung des Wegeverbunds hin zur<br />
Ortsmitte. Unter Berücksichtigung der Zielvorstellungen<br />
des Arbeitskreises Ortsentwicklung<br />
besteht die Wettbewerbsaufgabe darin,<br />
ein flexibles städtebauliches Konzept zu entwickeln,<br />
das stufenweise umgesetzt werden<br />
kann. Neben der Neuordnung der verschiedenen<br />
Funktionen wie Parken, Busverkehr, Fußgänger<br />
und Radfahrer erwartet sich der Markt<br />
Prien Vorschläge für qualitätvolle Bebauung<br />
im Ortskern unter Beachtung der benachbarten<br />
Baustruktur und dem städtebaulichen Ensemble<br />
am Bahnhof. Weitere Bedeutung<br />
kommt der Verbindung zwischen Marktkern<br />
und Bahnhof zu.<br />
Alfred Schelhas (SPD) sprach die Problematik<br />
der querenden Schulkinder in der Seestraße<br />
beziehungsweise der Hochriesstraße an und<br />
von Angerer erklärte, dass »Zebrastreifen das<br />
Problem nicht lösen«. Bevor die Diskussion<br />
immer mehr ins Detail ging, forderte Peter Fischer<br />
(ÜWG). » Herr v. Angerer hat doch genau<br />
das Ergebnis aus den fünf Jahren, die wir<br />
jetzt schon beraten, zusammen geschrieben.<br />
Das haben wir doch schon alles diskutiert«.<br />
Anlass und Ziel des Wettbewerbs: Der Markt<br />
Prien erhofft sich durch diesen Architekten<br />
Wettbewerb viele gute Ideen und qualifizierte<br />
Vorschläge, für die Neuordnung des Gebietes<br />
östlich und westlich der Bahn.<br />
Die markierten Flächen zeigen den Wettbewerbsumgriff für »Realisierungswettbewerb Bahnhofsumfeld«