30 Jahre Partnerschaft auf Augenhöhe - Partnerschaft Ruanda
30 Jahre Partnerschaft auf Augenhöhe - Partnerschaft Ruanda
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T ITELTHEMA<br />
Wir und unsere Partner<br />
20 <strong>Jahre</strong> aktiv für Menschen in <strong>Ruanda</strong><br />
von Margot Holbach, Vorsitzende Synodaler Fachausschuss <strong>Ruanda</strong> (SFR)<br />
Sie wollten<br />
wissen, wie wir<br />
leben und arbeiten,<br />
wie tief<br />
unser Glaube<br />
ist und wie wir<br />
als Christen im<br />
Alltag leben.<br />
Bei einer Reise des rheinland-pfälzischen<br />
Ministerpräsidenten Vogel im Jahr 1984<br />
nach <strong>Ruanda</strong> gehörte der damalige Superintendent<br />
des Kirchenkreises An Nahe und<br />
Glan der Delegation an. Bei diesem Besuch<br />
äußerte die Eglise Presbyterienne au <strong>Ruanda</strong><br />
(EPR) den Wunsch nach einer Kirchenkreis-<br />
<strong>Partnerschaft</strong>. Bereits 1985 sollte es soweit<br />
sein. Es begann ein reger Briefwechsel und<br />
es war erstaunlich, dass die Partner vor allem<br />
am geistigen Austausch interessiert waren<br />
und keinerlei Wünsche finanzieller und materieller<br />
Art äußerten. Sie wollten wissen, wie<br />
wir leben und arbeiten, wie tief unser Glaube<br />
ist und wie wir als Christen im Alltag leben.<br />
1990 erfolgte dann der erste Besuch einer<br />
Delegation des Fachausschusses unter der<br />
Leitung des damaligen Superintendenten<br />
Pfarrer Eigemann in der Synodalregion Rubengera.<br />
Die ersten Kontakte wurden geknüpft<br />
und gemeinsam beschlossen, dass<br />
die <strong>Partnerschaft</strong> auch offiziell besiegelt<br />
werden sollte. Am 7. April 1991 wurde in der<br />
Bergkirche in Waldböckelheim schließlich<br />
die <strong>Partnerschaft</strong>surkunde unterzeichnet.<br />
Das Wort aus Jesaja 40,31 „Die dem Herrn<br />
vertrauen, schöpfen neue Kraft.“ steht seither<br />
als Leitspruch über der <strong>Partnerschaft</strong> und hat<br />
uns auch in der schwierigen Zeit des Genozid<br />
1994 immer wieder Hoffnung gegeben<br />
und Mut gemacht, <strong>auf</strong> Gott zu vertrauen. Im<br />
September stand schließlich der Festgottesdienst<br />
anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums<br />
an: die <strong>Partnerschaft</strong> soll weitergehen!<br />
voneinander lernen<br />
Die gegenseitigen Besuche, die im zweijährigen<br />
Rhythmus stattfinden, sind ein<br />
immerwährender Lernprozess. Die persönlichen<br />
Begegnungen prägen die gemeinsame<br />
Arbeit und helfen, die Denkweise des<br />
Anderen zu verstehen. Seit 1989 findet deshalb<br />
ein <strong>Partnerschaft</strong>sgottesdienst statt,<br />
d.h. zeitgleich wird in den Gemeinden der<br />
Synodalregion Rubengera und des Kirchenkreises<br />
An Nahe und Glan gefeiert. Im Jahr<br />
2004 öffnete außerdem das Centre UBU-<br />
CUTI (Haus der Freundschaft) in Rubengera<br />
seine Tore. In ihm finden die Aus- und Fortbildung<br />
der Pastoren, Diakone und Evangelisten<br />
und die Gruppenarbeit aller kirchlichen<br />
Bereiche statt. Heute trägt sich das<br />
Centre UBUCUTI selbst und ist von keiner<br />
finanziellen Hilfe abhängig. Der Wieder<strong>auf</strong>bau<br />
der während des Genozid zerstörten<br />
Kirchen kam zwar nur langsam voran, aber<br />
im vergangenen Jahr erhielt endlich auch<br />
die letzte Kirche ihr Dach.<br />
Andréanne Kabazayire ( Vorsitzende des Diakoniekomitees in Rubengera) mit Joana Kunz und Reiner Wolff<br />
(Delegierte des Synodalen Fachausschusses des Kirchenkreises An Nahe und Glan) beim Jubiläum „100 <strong>Jahre</strong><br />
EPR in Rubengera“ (Foto: 2009, Rubengera J. Kunz, Winterbach)<br />
Kinder, Kraft der zukunft<br />
Seit dem Jahr 2000 finanziert der SFR mit<br />
jährlich 8.000 Euro ein Schulgeldprojekt. Es<br />
16 RUANDA REVUE · 01/2012