RotaryCamp 1890 - Distrikt 1890
RotaryCamp 1890 - Distrikt 1890
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<strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong><br />
Konzept<br />
Ein zentrales Thema für Rotary ist die Verminderung der Zahl der vorzeitigen Schulabgänger . Es ist bereits<br />
heute bei vielen Clubs im <strong>Distrikt</strong> Gegenstand individueller Projekte.<br />
‣ Von insgesamt 9,86 Millionen Schülern und Schülerinnen in Deutschland brechen1.08 Millionen die<br />
Schule vorzeitig ab. Die Schulabbrecher von heute sind vielfach die Hartz-IV-Empfänger von morgen. So<br />
sind 26% der Ungelernten arbeitslos (Statistisches Bundesamt, 2006).<br />
Auch wenn sich in Hamburg die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss von 11,35 in 2004 auf 8,8% in 2009<br />
reduziert hat, hat der regierende Bürgermeister Olaf Scholz die Verbesserung der Situation zur Chefsache erklärt.<br />
Die Diskussion um den demografischen Wandel zeigt, dass das für den allgemeinen Fachkräftemangel<br />
angesetzte Jahr 2025 nicht mehr fern ist: Die Jugendlichen, die heute einen Schulabschluss und die weitere<br />
berufliche Qualifikation erwerben, sind genau diese Fachkräfte, die in Deutschland dringend gebraucht werden.<br />
Der Spiegel schrieb hierzu:<br />
„Um die Zahl der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss gibt es seit Jahren politischen Streit. Die<br />
Bundesagentur für Arbeit und der Bund müssen Jahr für Jahr mehrere hundert Millionen Euro für die<br />
Nachqualifizierung dieser Jugendlichen aufwenden. Durchgreifende Erfolge sind nur mit<br />
maßgeschneiderter individueller Förderung für jeden einzelnen vom Scheitern bedrohten<br />
Jugendlichen zu erzielen. Der bisherige Maßnahmenkatalog der Kultusminister sei aber ein<br />
"Bauchladen unverbindlicher Absichten".<br />
Es ist also nur folgerichtig, dass sich die rotarischen Clubs mit den unterschiedlichsten Projekten an der<br />
Schnittstelle „Schule – Ausbildung“ engagieren.<br />
Rotary ist in Deutschland und auch im <strong>Distrikt</strong> <strong>1890</strong> immer noch mit der Darstellung seiner Gemeindienstprojekte<br />
und ihrer Ergebnissen eher zurückhaltend. Dabei kann man mit erfolgreich durchgeführten Projekten der<br />
Organisation nicht nur in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erzielen, sondern diese regionale wie überregionale<br />
Aufmerksamkeit trägt für jeden Club zur Erfüllung folgender Ziele bei:<br />
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Stärkung der Position im Gemeinwesen<br />
Gewinnung von:<br />
o Spenden und/oder dauerhaften Sponsoren<br />
o neuen Mitgliedern<br />
o Koopertionspartnern<br />
Veränderung eines häufig empfundenen elitären Images durch die Öffentlichkeit<br />
Das Thema „vorzeitige Schulabgänger“ wird in den nächsten Jahren ein zentrales gesellschaftliches Thema sein.<br />
Eine Verbesserung an dieser Stelle kann Lebenswegen eine vollständig andere Richtung geben und weniger<br />
erfolgreiche und spätere teure Maßnahmen des Staates von vornherein überflüssig machen. Einer Studie des<br />
Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung kommt zu<br />
folgender Schlussfolgerung (Zitat):<br />
„Wenn es nicht (Anm.: auch durch außer-politische Initiativen) gelingt, diese Zahl der Schulabbrecher zu<br />
halbieren, entstehen für die öffentlichen Haushalte Belastungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro pro<br />
Altersjahrgang. Die Berechnungen des WZB basieren auf der Annahme, dass es zukünftig gelingt, die<br />
Zahl junger Menschen ohne Ausbildungsabschluss zu halbieren. Dadurch würden die öffentlichen<br />
Haushalte hochgerechnet auf die nächsten 10 Jahre Folgekosten von insgesamt 15 Milliarden Euro<br />
sparen“. ((http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/bst/hs.xsl/nachrichten_106530.htm).<br />
Das mit der Leuphana Universität und der Agentur für Arbeit geplante Kooperationsprojekt <strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong><br />
kann und soll eine solche gemeinsame Initiative sein. Wir können dabei alle an der Schnittstelle Schule-<br />
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<strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong><br />
Ausbildung betriebenen lokalen Projekte mit einem <strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong> überregional verbinden. Das hat<br />
folgende Vorteile:<br />
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Ein regionales <strong>RotaryCamp</strong> bildet öffentlichkeitswirksam eine Einheit mit allen in dieser Region<br />
betriebenen, in der Zielsetzung gleichgelagerten Projekten, wie unterschiedlich sie auch in der<br />
Umsetzung sein mögen.<br />
Es stärkt die Zusammenarbeit der Clubs einer Region.<br />
Es stellt ein so aktuelles Thema wie vorzeitige Schulabgänger in einen regionalen wie auch<br />
überregionalen öffentlichkeitswirksamen Zusammenhang und stärkt damit jeden einzelnen Club (siehe<br />
oben).<br />
Aus dem <strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong> heraus bieten sich Möglichkeiten sowohl in der Mitwirkung wie auch in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
o die Nachbetreuung organisatorisch/logistisch zu begleiten (z.B. Fahrgemeinschaften zum<br />
Standort der Nachbetreuung organisieren)<br />
o einer intensiven Kommunikation z.B. mit den Haupt-/Gesamt-/Regionalschulen im Clubgebiet,<br />
durch:<br />
• Flyer<br />
• Vorträge/Veranstaltungen für Lehrer<br />
• Unterstützung bei der Nachbetreuung der/des Teilnehmer(s) am Camp<br />
Berichte der/des Teilnehmer(s) im Club und/oder vor einer breiteren Öffentlichkeit über<br />
ihre/seine Erfahrungen im Camp. So schreibt z.B. Loba aus München, 2011:<br />
„Das Sommercamp war für mich so wichtig, ich hätte mir nie zugetraut, dass ich die Quali<br />
schaffe und jetzt auch noch den Realschulabschluss! Nach den Ferien gehe ich auf die<br />
FOS (Anm.: Fachoberschule).“<br />
o einer Stärkung der Pressearbeit im Clubgebiet<br />
o der Zusammenarbeit mit Clubs in benachbarten <strong>Distrikt</strong>en<br />
Voraussetzung für die Nutzung der Synergien einer öffentlichkeitswirksamen Verzahnung zwischen<br />
clubeigenen Projekten und dem clubübergreifenden SommerCamp <strong>1890</strong> in einer <strong>Distrikt</strong>region (siehe<br />
weiter unten) ist die solidarische Zusammenarbeit und gegenseitige finanzielle Unterstützung einer<br />
Mehrheit der Clubs im <strong>Distrikt</strong> <strong>1890</strong> für einen Zeitraum von drei Jahren!<br />
Um die Kosten für ein <strong>RotaryCamp</strong> im überschaubaren Rahmen zu halten, ist geplant, den <strong>Distrikt</strong> in drei<br />
Regionen aufzuteilen:<br />
Die Standortwahl eines Camps in der jeweiligen Region hängt von den Voraussetzungen für einen Trainingsort<br />
(Anzahl Räume, Unterbringung und Verpflegung, Sportmöglichkeiten, Bühne, Turnhalle etc.) ab und der<br />
Förderung des Projekts durch eine Arbeitsagentur in der Region. Die Erfüllung dieser Voraussetzung sollten<br />
deshalb der Projektleiterin der Leuphana Universität, Frau Voßhage – Zehnder, überlassen werden. Sie hat durch<br />
die bereits bundesweit durchgeführten Sommerakademie-Projekte umfangreiche Erfahrungen und Kontakte.<br />
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<strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong><br />
Ein Camp in einer Region und die sich anschließende Nachbetreuung (bis zu 12 Monaten) stellen sich wie folgt<br />
dar:<br />
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32 Hauptschüler mit Lernproblemen und einem expliziten Förderbedarf<br />
30 Betreuer (Fachkräfte und Pädagogikstudenten für die Nachbetreuung)<br />
3 Wochen Camp in den Sommerferien<br />
regelmäßige Nachbetreuung in der letzten Klasse bis zum Hauptschulabschluss<br />
ein starkes pädagogisches Konzept<br />
Organisation und pädagogische Betreuung durch die Leuphana-Universität und die kooperierenden<br />
Universitäten Flensburg / Kiel / Hamburg für die Nachbetreuung<br />
Rotary-Koordination durch die Projektgruppe im <strong>Distrikt</strong><br />
Jeder teilnehmende Club einer Region hat die Möglichkeit, in dem Jahr, in dem die Veranstaltung in seiner<br />
Region stattfindet, in Abstimmung mit den Hauptschulen-/Regionalschulen seines Chartergebietes Patenschaften<br />
für abschlussgefährdete Schülerinnen und Schüler zu übernehmen, quasi als Leuchtturm für die eigenen<br />
Projekte. Die Gespräche mit den Schulen einer Region und die Koordination der Zusammenstellung potenzieller<br />
Schülerinnen und Schüler – die erfahrungsgemäß auf freiwilliger Basis erfolgt - werden von der erfahrenen<br />
Projektleitung der Leuphana Universität übernommen.<br />
Das erste <strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong> soll 2013 durchgeführt werden, die weiteren zwei in den Jahren 2014 und 2015.<br />
Die Kosten eines Camps und der 10 – 12 monatigen Nachbetreuung belaufen sich auf:<br />
Unterkunft (Vollpension) 36.000 €<br />
Lehr- und Sachmittel 12.000 €<br />
Lehrkräfte und Betreuung 45.000 €<br />
Reisekosten 8.000 €<br />
Nach-Betreuung 22.000 €<br />
Projektbüro 19.000 €<br />
Total 142.000 €<br />
davon Arbeitsagentur 49% 73.000 €<br />
verbleiben für 32 Schüler je Schüler 2.300 €<br />
Aufgrund der Solidargemeinschaft der Clubs im gesamten <strong>Distrikt</strong> <strong>1890</strong> würden dennoch nur 2.100 € pro Jahr<br />
und Camp für den einzelnen Club unabhängig von der Zahl eingeladener Schüler der Region anfallen. Um eine<br />
realistische Kalkulationsgrundlage zu haben, wurde von einer Beteiligung von 33 Clubs ausgegangen. Sollten<br />
sich mehr als 33 Clubs beteiligen wollen, dann würde sich der Betrag entsprechend reduzieren. Sollten markant<br />
weniger als 33 Clubs beteiligen wollen, wird das Projekt nicht zustande kommen. Für drei Jahre belaufen sich<br />
demnach die Gesamtaufwendungen bei einer Mindestteilnehmerzahl von 33 Clubs auf 6.300 € pro<br />
teilnehmenden Club. Das sind nicht mehr als 175 € pro Monat!<br />
Die Kosten können direkt vom Club und/oder einigen seiner Mitglieder und/oder von Firmen/Sponsoren<br />
aufgebracht werden; verantwortlich bleibt aber der Club. Clubs, die sich beteiligen wollen, müssen bis zum<br />
September/Oktober 2012 eine verbindliche Erklärung über ihre Bereitschaft zur Beteiligung und finanziellen<br />
Unterstützung für die drei Jahre abgeben. Die Möglichkeit einer Unterstützung aus dem Topf der ab 2013 zur<br />
Verfügung stehenden Gelder des <strong>Distrikt</strong>s wird bereits von einem Club geprüft.<br />
Zur erfolgreichen Umsetzung dieses Projektes ist in erster Linie eine PR-Arbeit nach außen notwendig. In<br />
diesem Zusammenhang ist positiv zu vermerken ist, dass:<br />
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<strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong><br />
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der Governor, Frd. Müller-Michaelis, der die Anregung zu diesem Projekt gegeben hat, voll dahinter steht<br />
und in zwei seiner Monatsbriefe auf das Projekt aufmerksam gemacht hat<br />
mehrere Clubs bereits Prof. Czerwenka zu Vorträgen eingeladen haben<br />
eine Präsentation beim diesjährigen PET-Seminar erfolgt ist<br />
Prof. Czerwenka auf der diesjährigen <strong>Distrikt</strong>konferenz einen Vortrag gehalten hat<br />
der Governor Frd. Kramer, seine Unterstützung zugesagt hat und auch den Governor Nominee mit<br />
einbeziehen wird.<br />
bereits entsprechende Informationen an die derzeitigen Präsidenten und Clubsekretäre heraus<br />
gegangen ist.<br />
Im Mittelpunkt unserer PR-Arbeit soll das Thema Schulabbrecher, denen das Selbstvertrauen bzw. die Motivation<br />
für einen qualifizierten Abschluss fehlt, stehen. Die inhaltliche Antwort darauf sind die Clubprojekte in Verbindung<br />
mit dem <strong>RotaryCamp</strong> <strong>1890</strong>.<br />
Es wird zurzeit versucht, zusammen mit dem rotarischen Freund, dem Vorsitzenden des Vorstandes der<br />
Bundesagentur für Arbeit, Dr. Frank-J. Weise, eine Schirmherrschaft für das Projekt und Repräsentanten der<br />
Wirtschaft, der Gewerkschaften und der Politik für Grußworte zu gewinnen.<br />
In einer Sitzung zum Thema Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit im <strong>Distrikt</strong> <strong>1890</strong> stieß das Projekt bei den<br />
beteiligten Fachleuten auf großes Interesse und wurde als ein Beispiel dafür gesehen, wie sich Rotary über<br />
markante Projekte sehr positiv darstellen kann.<br />
Thomas Garske (RC Ahrensburg)<br />
Hans-Peter Haupt (RC Kiel Düsternbrook)<br />
Rüdiger Lang (RC Quickborn)<br />
7.8. 2012<br />
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