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des RC Eutin - Distrikt 1890

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Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

1955 - 2005


50 Jahre<br />

ROTARY CLUB EUTIN<br />

1955 - 2005


Impressum:<br />

Herausgeber: Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Texte und Bilder: Reinhard Bender, Walter Monicke, Gernot Seeger<br />

Gesamtherstellung: Druckerei Bogs, <strong>Eutin</strong><br />

Auflage: 250 Exempl.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Vorwort <strong>des</strong> Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

Rotary, eine internationale Vereinigung<br />

Der Gründer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Was ist Rotary? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Der <strong>Distrikt</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Der Club . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Rotary Foundation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />

Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Clubgründung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />

Gründungsjahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />

Entwicklung der Mitgliedschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Die Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Verdiente Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Ehrenmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Beziehungen zu andern Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Städtetreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Andere Serviceclubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Clubpartnerschaften – Kontaktclubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Das Clubleben<br />

Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Ausschüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />

Das Meeting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Clublokale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Regularien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />

Clubessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Runde Geburtstage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Vortrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Andere Meetings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Youngstertreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Die „rotarischen“ Ehefrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Inner Wheel Club <strong>Eutin</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />

Witwenpatenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Ausflüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

Feiern und Feste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />

3<br />

Inhalt<br />

Kaminabende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Ämterübergaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

Gemeindienst<br />

Berliner Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />

Jäde-Stift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

Arboretum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />

Alten- und Pflegeheim Schwerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />

Tschernobylkinder, Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />

Lettlandhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />

Aussiedlerkinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

Rotarische Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

Hands-on Aktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />

Kinderstube Kunterbunt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />

Schloßcafé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />

Kleiner Wasserfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />

Großer Wasserfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

Rosarium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />

Weitere Spendenempfänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />

Spendenbeschaffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />

Foundationprogramme<br />

Matching Grants . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

GSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

Stipendiaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />

Verein der Freunde Rotary e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />

Aktivitäten für die Jugend<br />

Internationales Jugendtreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />

Berufsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42<br />

Die Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />

Die Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong> Vorwort <strong>des</strong> Präsidenten<br />

Voller Freude, Dankbarkeit und Stolz<br />

blicken wir auf ein halbes Jahrhundert<br />

Clubgeschichte zurück. Geprägt wurden<br />

sie durch unser Moto, frei nach<br />

den „Vier Fragen“ Rotarys:<br />

Sei ehrlich und aufrichtig!<br />

Sei fair!<br />

Fördere die Freundschaft und sei immer<br />

bereit zu helfen!<br />

Diene dem Wohl aller Beteiligten!<br />

Der Erfolg unseres Clubs beruht, durch die Befolgung unserer<br />

Leitsätze, zuallererst auf der immer wieder und immer weiter<br />

wachsenden Freundschaft der Clubmitglieder untereinander,<br />

auf unserem gemeinschaftlichen Willen Schwierigkeiten zu<br />

meistern und Gegensätze zu überwinden. Ohne eine solche<br />

Bereitschaft wäre er auf Dauer nicht lebensfähig gewesen. Er<br />

hat Zerreißproben erlebt und bestanden und es ist sicher, dass<br />

wir uns auch zukünftig darum bemühen müssen, das Clubleben<br />

zu fördern, aus dem heraus wir für andere da sind und in<br />

dem wir uns wohlfühlen. Wir sind kein selbstgewisser, elitärer<br />

Honoratioren-Verein, sondern überdenken und überprüfen immer<br />

wieder unser Handeln, fördern unseren Kontakt untereinander<br />

und lehnen Grüppchenbildung ab. Wir ziehen Grenzen<br />

gegen Indifferenz und Ignoranz, gegen Infamie und Inhumanität.<br />

Unser Club ist ein Miteinander von Freunden, nicht nur weil wir<br />

uns gegenseitig, wie es bei Rotary üblich ist, "Freund" nennen,<br />

sondern weil vielfach enge persönliche Bindungen entstanden<br />

sind. Unser Beisammensein ist aus unserem Leben nicht<br />

mehr wegzudenken. Wöchentlich treffen wir uns, um über kleine<br />

und große Sorgen und Freuden zu sprechen, um Nützliches<br />

zu erfahren, durch Vorträge zu immer neuen Themen und Problemen<br />

Anteil zu nehmen. Wir treffen uns zu Kaminabenden,<br />

reisen zusammen und feiern Waldfeste.<br />

4<br />

50 Jahre Rotary, das bedeutet Freundschaften über mehrere<br />

Generationen und kann – wie das Beispiel von Gustav, Heinz<br />

und Helge Tesnau zeigt – auch die Verbundenheit mit drei Generationen<br />

einer Familie sein. Unsere Geschichte schließt 50<br />

Amtsjahre von Präsidenten und Vorständen ein, die sich mit<br />

Engagement und Tatkraft eingebracht haben. Jeder von ihnen<br />

hat auf seine individuelle Weise unser Clubleben bereichert.<br />

Ein besonderer Dank gilt hier unseren langjährig tätigen<br />

Schatzmeistern: Heinz Stummer, Karsten Hinz und jetzt Klaus<br />

Jäde. Sie haben mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit die<br />

mühsame Aufgabe der Kassenführung übernommen haben<br />

und uns damit immer einen sicheren Überblick über unsere Finanzen<br />

ermöglichten.<br />

Traurig und dankbar erinnern wir uns an unsere, teilweise viel<br />

zu früh verstorbenen Freunde, die sich im Clubleben engagierten,<br />

es unterstützten und unser persönliches Leben mit ihrem<br />

Dasein bereicherten.<br />

Unsere rotarischen Regeln gelten nach unserem Verständnis<br />

nicht nur im Club und im Familienleben, sondern auch im Berufsumfeld,<br />

in unserem Gemeinwesen und weltweit. Wir sorgen<br />

uns und helfen. Unsere Welt wandelt sich ständig. Viele<br />

neue Probleme begegnen uns, soziale Schwierigkeiten müssen<br />

bewältigt werden. Die Umwelt verlangt Nachhaltigkeit und<br />

Bewahrung der Ressourcen. Die Globalisierung stellt neue Anforderungen.<br />

Not und Unglück begegnen wir jeden Tag im<br />

Fernsehen. Wir unterstützen Menschen, zum Beispiel aktuell<br />

in Sri Lanka oder im Senegal auf direktest möglichem Wege.<br />

Wir helfen mit „Matching Grants“ über die „Rotary Foundation“<br />

zum Beispiel in Kuldiga/ Lettland. Aber wir sind auch in unserer<br />

Region präsent, in unserem unmittelbaren Gemeinwesen.<br />

Sicher dürfen wir heute stolz sein auf die Bilanz unserer mannigfaltigen<br />

Hilfe, die oft nicht nur finanziell, sondern auch durch<br />

tatkräftigen, ehrenamtlichen Einsatz erfolgte. Spielplätze sind<br />

von uns mitgestaltet, Waldprojekte gepflegt und kulturelle<br />

Denkmäler restauriert worden. Bitter ist es, wenn wir Hilfesuchenden<br />

eine Absage erteilen müssen, weil natürlich die finanziellen<br />

Möglichkeiten begrenzt sind.


Vorwort <strong>des</strong> Präsidenten 50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Die Zukunft<br />

Es bleibt weiter wichtig, nicht nur unsere gemeindienstlichen,<br />

ehrenamtlichen Arbeiten zu intensivieren, das Geld, das wir aufbringen<br />

können, gezielt einzusetzen. Jeder neue Clubvorstand<br />

wird in seinem Jahr von Bittbriefen, meist aus der unmittelbaren<br />

Region, getrieben. Notwendig wird es immer sein, inhaltliche<br />

Schwerpunkte zu setzen, statt nach dem Gießkannen-Prinzip<br />

möglichst überall helfen zu wollen, um niemanden abweisen<br />

zu müssen. In unserem unmittelbaren Umfeld sollte unser<br />

Engagement sicher einen sozialen Schwerpunkt haben, wichtig<br />

wird aber auch zunehmend die Förderung <strong>des</strong> kulturellen<br />

Lebens sein.<br />

Natürlich dürfen wir unseren Horizont nicht zu nahe ziehen,<br />

sondern müssen uns immer als Teil einer ganzen Welt begreifen.<br />

Wir sollten uns weiter und verstärkt in „Matching-“ und<br />

„Simplified-Grants“ engagieren, weil wir über die Foundation<br />

mehr Geldmittel freimachen, als wir es aus eigenem Vermögen<br />

könnten. Auch sollten wir uns weiter um Kandidaten für rotarische<br />

Stipendien, für den Studiengruppen- und Jugendaustausch<br />

bemühen, denn diese direkte Möglichkeit, regionale<br />

und nationale Sichtweisen zu erweitern und Toleranz zu fördern,<br />

sollten wir unbedingt nutzen.<br />

Wenn wir in der Zukunft mehr tun, mehr helfen wollen, müssen<br />

wir auch mehr „fund-raising“ betreiben und auf unsere Außenwirkung<br />

bedacht sein. Es muss in der Öffentlichkeit mehr Bewusstsein<br />

geschaffen werden, dass geholfen werden kann und<br />

muss, und dass Service-Clubs dazu einen erheblichen Beitrag<br />

leisten. Das kann unseren Club für potentielle neue Mitglieder<br />

attraktiver machen, denn die ständige personelle Erneuerung<br />

unseres Clubs ist unbedingt notwendig. Dies ist kein Selbstzweck<br />

für reines Wachstum. Es wird auch nötig sein nach geeigneten<br />

Kandidaten Ausschau zu halten, die deutlich jünger<br />

als vierzig sind, denn ein Generationen übergreifender Austausch<br />

muss auch in Zukunft in unserer Gemeinschaft möglich<br />

sein. Die Aufnahme qualifizierter Frauen können wir nicht weiter<br />

hinausschieben. Das bedeutet sicher "Veränderungen" - wie<br />

5<br />

Berichte aus „koedukativen“ Clubs bestätigen - zum Positiven.<br />

Wir sind keine Insel! Wir leben in einer sich wandelnden, reifenden<br />

Welt, in einem auch die Gleichberechtigung der Geschlechter<br />

realisierenden Gemeinwesen.<br />

Wir wollen diese Welt mitgestalten. Lasst uns unsere Verantwortung<br />

dafür im Großen wie im Kleinen wahrnehmen. Vor allem<br />

aber lasst uns weiter unsere Freundschaft pflegen, denn<br />

sie gibt uns die Kraft die vor uns liegenden Aufgaben, zu bewältigen.<br />

Thomas Heinlein<br />

Präsident <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong> 2004/2005<br />

Danksagung<br />

Diese Festschrift soll einen Einblick in unser Wirken geben und<br />

unser Clubleben zu dokumentieren. Ihre Entstehung haben<br />

vier unserer Freunde ermöglicht: Reinhard Bender und Walter<br />

Monike haben 50 Jahre Club-Geschichte anhand von alten Berichten<br />

und Archiv-Material gesichtet und aufgearbeitet, um<br />

uns einerseits einen profunden Einblick in das Wesen und die<br />

Struktur Rotarys zu geben, andererseits das Profil unseres<br />

Clubs zu zeichnen, wie es sich in diesen Jahren entwickelt hat.<br />

Gernot Seeger hat dazu Fotos aus diversen Schatullen zusammengetragen,<br />

gesichtet und ausgewählt. Und schließlich<br />

hat Joachim Bogs, unser Freund und „Meister der schwarzen<br />

Kunst“, die Gestaltung und den Druck besorgt. Ihnen allen sind<br />

wir zu großem Dank verpflichtet, für die große Mühe und die<br />

vielen Stunden, die sie dafür aufwandten, uns zu informieren<br />

und zu unterhalten.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong> Vorbemerkung<br />

Vorbemerkung<br />

Es ist wie eine spannende Zeitreise, sich mit der 50-jährigen<br />

Geschichte eines Clubs zu beschäftigen. Darüber eine Zusammenfassung<br />

zu schreiben, gleicht einer Gratwanderung:<br />

Man hat den Überblick, muß aber vor Unachtsamkeit ständig<br />

auf der Hut sein.<br />

Grundlage dieser Ausführungen bildeten die wöchentlichen<br />

Protokolle von 1956 bis 2004.<br />

Nachdem wir vor etwa zwei Jahren von Frau Jenssen die alten<br />

Wochenberichte unseres Clubs erhielten, die ihr Mann sorgfältig<br />

aufbewahrt hatte, wuchs natürlich unser Interesse, sich<br />

mit den frühen und späteren Jahren, sozusagen der Kindheit<br />

und Jugend <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong>, etwas näher zu befassen.<br />

Dieses Studium förderte so viele wissenswerte und überlieferungswürdige<br />

Details zutage, daß wir uns 2004 entschlossen,<br />

zweimal den Freunden über unsere Recherchen zu berichten.<br />

Dabei gewannen wir den Eindruck, daß wir damit nicht nur einer<br />

rotarischen Pflicht genügten, sondern durchaus auf „offene<br />

Ohren“ stießen.<br />

Als wir dann im November vom Präsidenten gebeten wurden,<br />

eine Festschrift zu unserem 50. Charterjubiläum zu verfassen,<br />

sagten wir freudig zu, im Glauben, wir müßten eigentlich nur unsere<br />

beiden Vorträge ein wenig ausschmücken und damit wäre<br />

die Sache erledigt.<br />

Sehr bald bemerkten wir allerdings, auf welches Wagnis wir<br />

uns eingelassen hatten. Über den Umfang waren wir uns<br />

schnell im klaren, was den Text, die Bilder und das Format angeht.<br />

Aber wie genau, wie ausführlich, wie allgemeinverständlich<br />

sollten wir schreiben, ohne irgend etwas Wichtiges zu vergessen,<br />

persönliches Engagement zu übersehen, wahrheitsgetreu<br />

und ohne Übertreibung zu berichten.<br />

6<br />

Um es kurz zu sagen: Wir hatten die Arbeit gründlich unterschätzt.<br />

Sie hat uns trotzdem viel Spaß gemacht.<br />

Eingedenk unseres „Restrisikos“ und in der Erwartung <strong>des</strong><br />

Wohlwollens aller Beteiligten legen wir hiermit unsere Festschrift<br />

vor und hoffen, daß sie den Clubmitgliedern und ihren<br />

Ehefrauen gefällt und auch für Nichtrotarier gut lesbar ist.<br />

Herausgekommen ist die stolze Bilanz eines gemeindienstlich<br />

immer sehr aktiven, auf freundschaftliches Miteinander bedachten,<br />

in der Öffentlichkeit angesehenen und trotz seines Alters<br />

jung gebliebenen Clubs in seiner Gesamtheit.<br />

Reinhard Bender Walter Monicke Gernot Seeger


Rotary - eine internationale Vereinigung 50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Rotary - eine internationale Vereinigung<br />

Im selben Jahr, in dem die weltumspannende Gemeinschaft<br />

von Rotary mit Freude und Stolz ihren 100. Geburtstag feiert<br />

und durch vielfältige Programme und Aktionen ihres Gründers<br />

Paul Harris ehrend gedenkt, begeht der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> am 18.Mai<br />

2005 sein 50-jähriges Charter-Jubiläum.<br />

Das ist fürwahr ein Grund zum Feiern und überdies Anlaß, den<br />

heutigen Clubmitgliedern und einer breiteren Öffentlichkeit die<br />

Gründungsgeschichte dieses ersten deutschen Rotary Clubs<br />

in einer Kleinstadt näherzubringen und seine Entwicklung, seine<br />

Kontakte, seine gemeindienstlichen Hilfs- und Förderprogramme,<br />

sagen wir es ruhig mit Stolz, seine Verdienste aufzuzeigen.<br />

Der Gründer<br />

Paul P. Harris war um die Jahrhundertwende Anwalt in Chicago.<br />

In seiner Kindheit hatte er bei seinen Großeltern auf dem<br />

Lande in Vermont Freundschaft und Toleranz kennengelernt,<br />

die ihn später - wie er in seiner Autobiographie schrieb – zur<br />

Gründung von Rotary inspirierten. In dem jungen Anwalt begann<br />

die Idee zu reifen, eine Gruppe von Geschäftsleuten aus<br />

unterschiedlichen Berufen in einem gesellschaftlichen Rahmen<br />

zusammenzuführen. Ihm schwebte ein Club vor, der etwas<br />

von dem freundschaftlichen Geist unter Geschäftsleuten<br />

wiedergeben sollte, ohne politische oder religiöse Einschränkungen.<br />

Am 23. Februar 1905 wurde aus der Idee Wirklichkeit:<br />

Paul Harris gründete zusammen mit drei Freunden einen Club.<br />

Rotary war geboren.<br />

Was ist Rotary?<br />

Rotary ist eine weltweite Vereinigung von über 1,2 Millionen<br />

Männern und Frauen, die sich in mehr als 31000 Clubs in 166<br />

Ländern (Stand 12/2004) zusammengeschlossen haben. Der<br />

Wahlspruch der weltanschaulich nicht gebundenen, überparteilichen<br />

Vereinigung heißt "Selbstloses Dienen".<br />

Rotarier haben sich in ihrem privaten, beruflichen und öffentlichen<br />

Wirken zu Redlichkeit, Toleranz und sozialer Hilfsbereit-<br />

7<br />

schaft verpflichtet. Über alle Grenzen hinweg bemühen sie<br />

sich, Hoffnung zu geben und zu helfen, wo Not ist. Außerdem<br />

arbeiten sie für Völkerverständigung und Frieden. Diesem Anliegen<br />

dienen auch die Förderung und der internationale Austausch<br />

junger Menschen. So ist Rotary die größte private Stipendienorganisation.<br />

Durch Rotary International sind die Clubs weltweit miteinander<br />

verbunden. In den Clubs treffen sich die Mitglieder einmal in<br />

der Woche zur Pflege der Freundschaft, zu Vorträgen und zur<br />

Besprechung von Hilfsprojekten. Die Teilnahme an den Clubtreffen<br />

ist Verpflichtung. Die Aufnahme bei Rotary erfolgt auf<br />

Empfehlung von Mitgliedern. Jeder Beruf sollte im Club nur<br />

einmal vertreten sein. In Deutschland folgen mehr als 35000<br />

Rotarier in über 750 Clubs in 14 <strong>Distrikt</strong>en dem rotarischen Ziel<br />

der Dienstbereitschaft im täglichen Leben.<br />

Der <strong>Distrikt</strong><br />

<strong>Distrikt</strong>e sind Verwaltungseinheiten. Rotary International in<br />

Deutschland gliedert sich in 14 <strong>Distrikt</strong>e. Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

gehört zum <strong>Distrikt</strong> <strong>1890</strong>. Das ist der nördlichste Bereich<br />

und umfaßt die Regionen Schleswig-Holstein mit den Nordfriesischen<br />

Inseln, Hamburg und Teile im nördlichen Niedersachsen.<br />

Die Aktivitäten und die Organisation <strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>s sind ausschließlich<br />

darauf ausgerichtet, die Clubs im Rahmen der Förderung<br />

Rotarys zu unterstützen. Sie sollen die von den Clubs<br />

auf lokaler Ebene geleisteten Dienste in keiner Weise einschränken.<br />

Die Verbindung zu Rotary International und den<br />

einzelnen Clubs im <strong>Distrikt</strong> unterhält der Governor. Er wird für<br />

ein Jahr gewählt.<br />

Der Club<br />

Im örtlichen Club sollen sich Struktur und Wesen der Gemeinschaft<br />

widerspiegeln. Dazu hat der Gründer Rotarys, Paul<br />

Harris, 1905 das Berufsklassenprinzip eingeführt. Es besagt:<br />

Jede Berufsgruppe soll in jedem Club nur einmal repräsentiert<br />

sein. Auf diese Weise lernen sich die Vertreter der verschiede-


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

nen Berufs- und Wissensgebiete besser kennen und verstehen.<br />

Nach außen ist ein derart breit gefächertes Potential an hoch<br />

qualifizierten Kräften aller Art hilfreich im Dienst für das Gemeinwohl.<br />

Rotarier stellen ihr Denken und Tun unter die vier Fragen:<br />

„Ist es aufrichtig? – Ist es fair für alle Beteiligten? – Wird es<br />

Freundschaft und guten Willen fördern? – Wird es dem Wohl<br />

aller Beteiligten dienen?“<br />

Der Rotary Club ist die kleinste, aber tragende Einheit der internationalen<br />

Organisation. Hier pulsiert das rotarische Leben.<br />

Hier kann jeder einzelne in vielfältiger Weise Rotary praktizieren.<br />

Rotarische Gemeinschaft verbindet im eineinhalbstündigen<br />

Meeting allwöchentlich über den Club hinaus die Rotarier aller<br />

Länder. Man schenkt einander Zeit für das offene Gespräch.<br />

Man sitzt im Freun<strong>des</strong>kreis zu Tisch und erfährt aus dem 20minütigen<br />

Vortrag eines Mitglieds oder Gastes aus erster Hand<br />

etwas über <strong>des</strong>sen berufliche oder anderweitige Interessen.<br />

Dieses regelmäßige Zusammentreffen verlangt Präsenzpflicht.<br />

Es stärkt die enge Zusammengehörigkeit im Geist weltweiter<br />

und lokaler Freundschaft. Jeder Rotarier ist jederzeit in jedem<br />

Rotary Club der Welt als Gast und Freund willkommen.<br />

Zahlreiche Gemeinschaftsprojekte sozialer und kultureller Art<br />

sowie große Programme für die Jugend werden sinnvoll ergänzt<br />

durch Partnerschaften mit anderen Clubs im Ausland.<br />

Entspannte Geselligkeit und abwechslungsreiche Unterhaltung<br />

beleben die Gemeinschaft.<br />

Der Club wird von einem jährlich neu gewählten Vorstand verwaltet,<br />

dem ein Präsident vorsitzt und dem ein Vizepräsident,<br />

ein Altpräsident und weitere Vorstandsmitglieder wie Sekretär,<br />

Schatzmeister und Clubmeister, sowie Ausschußvorsitzende<br />

<strong>des</strong> Clubdienstes, <strong>des</strong> Berufsdienstes, <strong>des</strong> Gemeindienstes,<br />

<strong>des</strong> Internationalen Dienstes und <strong>des</strong> Jugenddienstes angehören.<br />

Die Verfassung von Rotary International läßt den Clubs genügend<br />

Freiräume für eigeninitiative Projekte, die den nationalen,<br />

den regionalen Eigenheiten angepaßt sind. In dieser lokalbezogenen<br />

Heterogenität bleibt Rotary lebendig.<br />

8<br />

Rotary - eine internationale Vereinigung<br />

Die Rotary Foundation<br />

Die Rotary Foundation ist die gemeinnützige Stiftung von Rotary<br />

International (not for Profit Corporation). Sie wird als rechtlich<br />

selbständige Organisation neben Rotary International geführt<br />

und unterliegt nicht den Weisungen <strong>des</strong> Präsidenten von<br />

R.I. und <strong>des</strong> Zentralvorstan<strong>des</strong>.<br />

In Deutschland werden die Aufgaben der Stiftung durch Rotary<br />

Deutschland Gemeindienst e.V. wahrgenommen.<br />

Die Rotary Foundation soll die Arbeit von R.I. bei Erfüllung der<br />

rotarischen Aufgaben unterstützen. Dazu gehört der Beitrag<br />

zu Frieden und Völkerverständigung durch bildende, kulturelle<br />

und humanitäre Programme auf lokaler, nationaler und internationaler<br />

Ebene.<br />

Die finanziellen Mittel der Foundation stammen aus Spenden<br />

und Beiträgen der Rotarier und Clubs, die diese durch Sammelaktionen<br />

(Fundraising) erworben haben, sowie aus Spenden<br />

von Nichtrotariern und einem unantastbaren „Permanent<br />

Fund“.<br />

Bei humanitären Programmen der Clubs und der <strong>Distrikt</strong>e gewährt<br />

die Foundation umfangreiche finanzielle Zuwendungen<br />

(z.B. Matching Grants: Ergänzende Zuwendungen) zur Organisation<br />

und Durchführung.<br />

Mit der Unterstützung von Bildungsprogrammen (Kurz- und<br />

Langzeitstipendien, Friedensstipendien und Sprachstipendien<br />

im Ausland) und seinem Studiengruppenaustausch für junge<br />

Berufstätige (GSE: Group Study Exchange) ist die Rotary Foundation<br />

der weltweit größte Sponsor von Stipendienprogrammen<br />

für die Jugend.<br />

Das ehrgeizige Rotary-Programm „Polio Plus“ will zusammen<br />

mit WHO, UNICEF und CDC die Kinderlähmung in der Welt<br />

ausrotten. Dafür wurden von der Foundation bisher 500 Mio<br />

US $ bereitgestellt. Bis zum heutigen Tage haben 122 Nationen<br />

von diesen Zuwendungen profitiert.


Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Clubgründung<br />

Die besonderen Umstände der Gründung <strong>des</strong> Rotary Clubs<br />

<strong>Eutin</strong> lassen sich noch aus einer früheren Festschrift unseres<br />

langjährigen Sekretärs Christian Jenssen ablesen. Gründungsmitglieder,<br />

die aus eigenem Erleben darüber berichten<br />

könnten, sind verstorben oder nicht mehr im Club.<br />

Die „dienstältesten“ Mitglieder unseres Clubs sind Ernst-Friedrich<br />

Ger<strong>des</strong>, Karl Wilhelm Menke und Dieter Loose, die 1966,<br />

1967 bzw. 1968 aufgenommen wurden.<br />

Lassen wir zunächst Christian Jenssen zu Wort kommen:<br />

„Der Rotary Club <strong>Eutin</strong> war also unter den ersten 100 Clubs, die<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet oder wieder gegründet<br />

wurden; Rotary hat schon 1927 mit der Gründung <strong>des</strong> Rotary<br />

Clubs Hamburg seinen Einzug in Deutschland gehalten, doch<br />

hatten sich in der Zeit <strong>des</strong> nationalsozialistischen Regimes die<br />

43 bis dahin entstandenen Clubs auflösen müssen“.<br />

„Wie kam es nun zur Gründung <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong>? Es war<br />

dies gewissermaßen ein Pionierunternehmen; denn bis dahin<br />

gab es deutsche Rotary Clubs eigentlich nur in größeren Städten.<br />

Man hatte damals, so wenige Jahre nach dem Wiederaufleben<br />

von Rotary in Deutschland, noch – inzwischen längst<br />

überwundene und durch die beträchtlichen Leistungen gerade<br />

von Clubs in ländlichen Gebieten entkräftete – Bedenken gegen<br />

die Gründung in Kleinstädten. Man dachte dabei an ein<br />

Wort <strong>des</strong> Gründers von Rotary, Paul Harris, der schon 1905 im<br />

Hinblick auf den ersten Club in Chicago davon gesprochen hatte,<br />

es sei ein Wagnis, „Kinder ihrer Zeit mit den üblichen<br />

menschlichen Schwächen in Freundschaft zusammenzubringen,<br />

und zwar einen Vertreter aus jedem Beruf – Geschäftsleute,<br />

Beamte, Erzieher, Handwerker, Künstler, Akademiker<br />

usw. - , ungeachtet ihrer Religion, Rasse oder politischen Gesinnung“.<br />

Aber dieses Wort trifft auf jede Clubgründung zu, und<br />

es beweist nur, daß der Gründer von Rotary bei der Aufstellung<br />

seines Ideals, der Dienstbereitschaft im täglichen Leben, die<br />

Realitäten menschlichen Verhaltens durchaus im Auge behielt“.<br />

9<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

„Es war ein <strong>Eutin</strong>er Unternehmer,<br />

Gustav Tesnau, der durch Geschäftsfreunde<br />

in Hamburg von Rotary<br />

erfuhr. Er erkannte sofort, daß<br />

es sich hier um eine zeitgemäße<br />

Form einer fest gegründeten Gemeinschaft<br />

handelte, wie er sie<br />

schon in anderen Bereichen gesucht<br />

hatte. Rotary entsprach seinem<br />

immer schon über Beruf und<br />

Geschäft hinausblickenden, mitbürgerlichen,<br />

sozialen Denken, seiner<br />

Vorstellung einer Elite von Männern guten Willens, die in<br />

freundschaftlicher Gemeinsamkeit bereit sind, mit den ihnen<br />

gegebenen Mitteln und Kräften anderen zu dienen und zu helfen.<br />

Hamburger Rotarier mit Sympathie für die alte Kultur- und<br />

Residenzstadt <strong>Eutin</strong>, vor allem Altpräsident Helmut Weising, damals<br />

Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, setzten<br />

in Gustav Tesnau das Vertrauen, daß es ihm gelingen werde,<br />

in dieser durch ihre Geschichte besonders geprägten Kleinstadt<br />

und ihrem Ausstrahlungsbereich einen Rotary Club ins<br />

Leben zu rufen“.<br />

„...So kam es, daß der erste deutsche Rotary Club, Hamburg,<br />

der Patenclub <strong>des</strong> <strong>Eutin</strong>er Clubs wurde, der damit, da Hamburg<br />

vom zweiten Rotary Club der Welt, San Francisco, gegründet<br />

wurde, zur dritten Generation von Rotary zählt. Governor<br />

von Cossel aus Düsseldorf, der <strong>Eutin</strong> zugeneigt war - er hatte<br />

einst sein Referendar-Examen im Voßhaus gefeiert - , stimmte<br />

dem Vorschlag der Hamburger Rotarier zu und ernannte<br />

Altpräsident Weising zu seinem Sonderbeauftragten für die<br />

Gründung“.<br />

„...Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 1954 sammelte Gustav Tesnau den<br />

Kreis von Persönlichkeiten um sich, die nach seiner Erfahrung<br />

und wohlerwogenen Menschenbeurteilung als Vertreter ihrer<br />

Berufsklasse und als Mitbürger von toleranter Denkweise und<br />

Gemeinsinn die Voraussetzungen für aktive Mitarbeit in einem<br />

Rotary Club erfüllten. Bei zwanglosen Vorbesprechungen im<br />

Hause Tesnau und mehr und mehr sich regelnden Zu-


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

sammenkünften im Hotel Voßhaus, die denen, die sie miterlebt<br />

haben, unvergeßlich bleiben, wurden sie von Hamburger und<br />

Lübecker Rotariern, in erster Linie Helmut Weising und Hans-<br />

Peter Boye, Altpräsident <strong>des</strong> Clubs Lübeck, mit Ziel und Organisation,<br />

Anforderungen und Gepflogenheiten von Rotary vertraut<br />

gemacht. Der eine oder andere gab wohl auf, aus Sorge,<br />

z.B. der Präsenzpflicht nicht genügen zu können. Doch allmählich<br />

festigte sich der Kreis, und am 19.Januar 1955 konnte<br />

die Gründungsversammlung abgehalten und nach Annahme<br />

der Satzung dem Gründungsbeauftragten der Antrag auf Aufnahme<br />

in Rotary International übergeben werden“.<br />

„Schon 4 Monate später, am 18. Mai 1955, wurde dem Rotary<br />

Club <strong>Eutin</strong> die Charter übergeben. An diesem festlichen Abend<br />

im historischen Voßhaus nahm Gründungspräsident Gustav<br />

Tesnau die Urkunde über die Mitgliedschaft in Rotary International<br />

aus der Hand von Governor v. Cossel entgegen.<br />

Mehr als 100 Gäste aus Hamburg und schleswig-holsteinischen<br />

Clubs wie auch Repräsentanten <strong>des</strong> öffentlichen Lebens be-<br />

10<br />

Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

glückwünschten die 24 Gründungsmitglieder zu diesem Ereignis“.<br />

„Das Alltagsleben <strong>des</strong> Clubs begann mit dem Schwung, den<br />

ihm Gustav Tesnau zu geben wußte. In seinen 2 Präsidentenjahren<br />

hat er mit immerwacher Aufmerksamkeit und souveräner<br />

Großzügigkeit den Geist der Freundschaft und der Dienstbereitschaft<br />

im Club fest zu gründen vermocht. Er war eine<br />

kraftvolle Persönlichkeit, eine vitale Natur, ein Charakter von<br />

großer Spannweite, der verschiedene Richtungen seines Wesens<br />

energisch zu harmonisieren und auf ein Ziel zu lenken verstand.<br />

Im ersten Jahr stand ihm als Sekretär der Rechtsanwalt<br />

Egon Knoop zur Seite“.<br />

Folgende 24 Gründungsmitglieder hatte Gustav Tesnau ausgesucht:<br />

Karl Baedeker, Verlagsbuchhandel, Bernhard Bäuerle,<br />

Gynäkologie, Wilhelm Bongard, Versicherungswesen, Erich<br />

Dannemann, Justiz, Hans Engfer, ländliches Siedlungswesen,<br />

Adolf Feller, Pathologie, Heinrich Fix, Balneologie, Wilhelm<br />

Fuchs, Theologie und Psychologie, Werner Hanssen, Viehzucht,<br />

Christian Jenssen, freier Schriftsteller, Fritz Jochens, Papierindustrie,<br />

Egon Knoop, selbständiger Rechtsanwalt, Hellmuth<br />

Kuhnke, Elektrotechnische Industrie, Andreas Lembke,<br />

Bakteriologie, Friedrich Lenz, Limnologie, Gottfried Lohse,<br />

Saatzucht, Hans Meyer-Sach, (Oberst a.D.) Gemeindienst, Fritz<br />

Oberländer, Sparkassenwesen, Günther Pods, Musik, Walther<br />

Schütt, Finanzverwaltung, Friedrich-Wilhelm Simon, Leinenindustrie,<br />

Willy Stüben, Gummi-Industrie, Gustav Tesnau, Eisengroßhandel,<br />

Heinz Tesnau (Sohn als Zusatzmitglied), Eisengroßhandel.<br />

Der von Rotary International festgelegte Gebietsbereich <strong>des</strong><br />

<strong>Eutin</strong>er Clubs, der für die Berufung von Neumitgliedern bedeutsam<br />

war, erstreckte sich - bis zur Neugründung <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Oldenburg<br />

i. H. (1962) - über Plön, Lütjenburg, Lensahn, Neustadt,<br />

Timmendorferstrand und Ahrensbök.<br />

Die Gründungsjahre<br />

Studiert man die Protokolle aus den Gründungsjahren, so lassen<br />

sich ein paar Details erkennen, die „rotarische Traditionen“<br />

geworden sind. Sie sollen dem Außenstehenden die Gepflo-


Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

genheiten eines Rotary Clubs, also das damalige „Clubleben“,<br />

verdeutlichen:<br />

Die Treffen fanden wöchentlich, anfangs von Oktober bis März<br />

im Voßhaus, von April bis September im Fissauer Fährhaus,<br />

statt, freitags um 20 Uhr, jeden 2. und 4. Freitag um 13.15 Uhr.<br />

Das Meeting wurde mit einem Hammerschlag durch den Präsidenten<br />

eröffnet. Es folgten die Regularien, bei denen auch Familienereignisse<br />

wie Geburtstage, Abitur, Verlobung, Hochzeit,<br />

Examen eines Kin<strong>des</strong>, Unfälle und Krankheitsfälle erwähnt<br />

wurden. Das gemeinsame Essen und der Vortrag eines Mitglieds<br />

oder Gastes schlossen sich daran an.<br />

Im ersten Jahr herrschten bei den Themen der „Redner“, wie<br />

sie damals bezeichnet wurden, Reiseberichte und Werdegänge<br />

vor, so daß Präsident Tesnau die rotarischen Freunde ermahnen<br />

mußte, doch mehr Vorträge aus den Arbeitsbereichen<br />

zu halten.<br />

Der Sekretär gab in seinem Wochenbericht eine Zusammenfassung<br />

<strong>des</strong> Vortrages oder Ego-Berichtes und dokumentierte<br />

die Regularien und Familiennachrichten. Das Wochenprotokoll<br />

war zur Lektüre der ganzen Familie bestimmt.<br />

In seinem 2. Amtsjahr erkundigte sich Präsident Tesnau sogar<br />

nach den Studienorten der Rotarierkinder, „damit er Verbindung<br />

zu den betreffenden Clubs aufnehmen könne“.<br />

Übrigens, den ersten Vortrag einer Dame hielt Frau Ingrid Tesnau<br />

1957, Schwiegertochter <strong>des</strong> Gründungspräsidenten. Es<br />

war ein Farblichtbildervortrag über eine Reise durch die Türkei,<br />

die sie gemeinsam mit ihrem Mann Heinz Tesnau unternommen<br />

hatte.<br />

Von Anfang an wurden die rotarischen Damen und z. T. auch<br />

die Jugendlichen (ab 14 Jahren) zu den Feiern, Ausflügen, Besichtigungen<br />

und allgemein interessierenden Vorträgen eingeladen.<br />

Entwicklung der Mitgliedschaft:<br />

Die oben geschilderte Harmonie unter den Clubmitgliedern<br />

der Gründungsjahre hat es vielleicht mit sich gebracht, daß unsere<br />

Freunde von damals sich mit der Aufnahme neuer Mitglieder<br />

anfangs schwer taten.<br />

11<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

In den entsprechenden Berichten ist zu diesem Thema häufiger<br />

von „unterschiedlichen Auffassungen“ und „lebhaften Diskussionen“<br />

die Rede.<br />

Erstes Neumitglied (nicht Gründungsmitglied) war Oberstudiendirektor<br />

Ernst Weiskam vom Voss-Gymnasium, der anläßlich<br />

eines Governorbesuches 1958 aufgenommen wurde. Bis<br />

1965 wuchs der Club trotz zweier To<strong>des</strong>fälle (Tesnau, Hanssen),<br />

zweier Abgänge durch Ortswechsel und zweier Austritte<br />

auf 29 Mitglieder, schrumpfte jedoch im Rotaryjahr 1966/67<br />

durch Unstimmigkeiten zwischen einigen Freunden auf bedrohliche<br />

17, um nach intensiv betriebener Neuanwerbung im<br />

Jahr danach schon wieder bei 25 zu liegen.<br />

Auch die folgenden Vorstände waren eifrig um das Wachstum<br />

der Mitgliedschaft bemüht. Bereits 1970 war der Club auf 40<br />

gewachsen, und konnte 1976 das 50. Mitglied aufnehmen.<br />

Die Gründungen der Nachbarclubs Plön und Lübecker<br />

Bucht/Timmendorfer Strand führten zu erheblichen Aderlässen<br />

durch überwechselnde Mitglieder. Diese Ereignisse, zusammen<br />

mit einer Reihe von Austritten und Sterbefällen, ließen<br />

den Club auf 38 Mitglieder schrumpfen.<br />

Allein zwischen 1980 und 1990 verloren wir 15 Freunde durch<br />

Abwanderungen zu anderen Clubs, 8 durch unterschiedlich<br />

begründete Austritte und 7 durch den Tod.<br />

Aufnahmefreudige Vorstände schafften es, die Mitgliederzahl<br />

in den folgenden 12 Jahren auf 60 zu steigern. Sie erreichten<br />

damit gleichzeitig eine deutliche Verjüngung, obwohl auch ältere,<br />

zugezogene Rotarier aufgenommen werden mußten. So<br />

hat unser Club heute eine relativ ausgeglichene Altersstruktur,<br />

womit eine Zersplitterung in Altersgruppen verhindert werden<br />

konnte.<br />

Weil alle Mitglieder den rotarisch-freundschaftlichen Kontakt<br />

miteinander pflegen, bilden sie - trotz der für einen Kleinstadtclub<br />

großen Mitgliederzahl - eine in sich geschlossene Gemeinschaft.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Die Präsidenten<br />

Dem rotarischen Prinzip <strong>des</strong> regelmäßigen Wechsels folgend,<br />

wurde in den 50 Jahren Clubgeschichte je<strong>des</strong> Jahr ein anderes<br />

Mitglied zum Präsidenten gewählt. Es gab nur zwei Ausnahmen:<br />

Die beiden Anfangsjahre bestritt der Gründungspräsident<br />

Gustav Tesnau. Zu einer zweiten Präsidentschaft ließ<br />

sich der spätere <strong>Distrikt</strong>sgovernor Siepermann überreden.<br />

Zweimal fand der Wechsel mitten im rotarischen Jahr statt, so<br />

daß der folgende Präsident ein halbes Jahr länger dem Club<br />

dienen mußte.<br />

Verdiente Mitglieder<br />

- auf <strong>Distrikt</strong>sebene:<br />

Besondere Verdienste auf <strong>Distrikt</strong>sebene<br />

erwarben sich in<br />

den frühen Jahren die Freunde<br />

Jenssen als <strong>Distrikt</strong>sreporter<br />

ab 1957, Gründungsbeauftragter<br />

für den <strong>RC</strong> Oldenburg<br />

1962, als langjähriger<br />

Berichterstatter für den „Rotarier“<br />

und als Governor<br />

1975/76; Frd. Weiskam als<br />

Mitglied <strong>des</strong> Auswahlkomitees<br />

für Stipendiaten; Frd.<br />

Siepermann als Gründungsbeauftragter<br />

für den <strong>RC</strong> Plön<br />

1976 und als Governor<br />

1983/84; die Freunde Fix und<br />

von Oven 1985 als Gründungsbeauftrage<br />

für den <strong>RC</strong><br />

Lübecker Bucht/Timmendorfer<br />

Strand.<br />

12<br />

Die Präsidenten / Verdiente Clubmitglieder<br />

Freund Janus wurde 2003 vom <strong>Distrikt</strong> für seine jahrelangen<br />

Bemühungen um das Städtetreffen zur Oper im Schloßpark<br />

geehrt und ist z. Zt. Mitglied <strong>des</strong> Auswahlkomitees im <strong>Distrikt</strong>beirat<br />

Foundation/GSE.<br />

Wegen seines einzigartigen persönlichen Eintretens für 2 SOS-<br />

Kinder in Namibia wurde Frd. Steinicke 2003 dem Weltpräsidenten<br />

RI gemeldet und erhielt von ihm die Auszeichnung<br />

„Four Avenues of Service Citation“.<br />

- auf Clubebene:<br />

Für herausragen<strong>des</strong> Engagement im eigenen Club, für besondere<br />

Anstrengungen im Interesse von Clubpartnerschaften,<br />

aber auch für überdurchschnittliche soziale Leistungen<br />

von Nichtrotariern „im Sinne Rotarys“ können die einzelnen<br />

Clubs gegen Zahlung eines Geldbetrages an die Rotary-Foundation<br />

Mitglieder und Privatpersonen als „Paul-Harris-Fellows“<br />

(Nadel und Urkunde) ehren.<br />

In den Genuß dieser Ehrung durch den <strong>Eutin</strong>er Rotary Club<br />

kam als erster Christian Jenssen, danach Heinrich Fix, Herbert<br />

Schmiedecke, Hans-Jürgen Siepermann, Johann Christian<br />

Gundelach (vom Kontaktclub Rødovre-Vanløse), Peter Mocsari<br />

(vom Kontaktclub Redhill), Fritz Togo (Kontaktclub Rødovre-<br />

Vanløse), Fritz Jochens, Hans Greggersen, Gernot Seeger,<br />

Hans-Jochen Karnath, Heinz Tesnau, Günther Lüdemann, Udo<br />

Nölte, Wolfgang Janus, Claus Steinicke, Reinhard Bender, Wittchen<br />

von Schönfels, Juris Graudins, Klaus Jäde, Karsten Hinz,<br />

Uwe Jacobsen, Erhard Klinke, Karl-Wilhelm Menke.<br />

Eine zusätzliche Auszeichnung, der Saphir zum PHF, wurde<br />

den Freunden Jenssen, Siepermann, Mocsari, Togo, Janus,<br />

Bender und A. Knight verliehen.<br />

Die feierliche Überreichung der Urkunde und Ehrennadel<br />

durch den amtskettengeschmückten Präsidenten kam für<br />

manchen Ausgezeichneten sehr überraschend.


Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Ehrenmitglieder<br />

Für Verdienste um die Verbreitung rotarisch-humanitärer Denkweise,<br />

um das Ansehen <strong>des</strong> <strong>Eutin</strong>er Clubs bzw. für die rotarische<br />

Arbeit über die Clubgrenzen hinaus, wurden die folgenden<br />

Persönlichkeiten durch die Ernennung zu Ehrenmitgliedern<br />

ausgezeichnet:<br />

Propst Prof. Dr. Dr.<br />

Wilhelm Kieckbusch Andreas Lembke<br />

von 1968 bis 1987, von 1981 bis 2002,<br />

Christian Jenssen von 1994 bis 1996.<br />

Die Ehrenmitgliedschaft wurde von jedem neuen Vorstand,<br />

wie es vorgesehen ist, Jahr für Jahr verlängert und endete in allen<br />

Fällen erst mit dem Tod der drei besonderen Clubmitglieder.<br />

Beziehungen zu anderen Clubs:<br />

Die Kontakte unseres Clubs zu anderen waren von Anfang an<br />

lebhaft und vielfältig. Jährlich besuchten unsere Freunde die<br />

Patenclubs Hamburg und Lübeck. Gegenbesuche bei uns waren<br />

die Regel.<br />

Nach Gründung der „Tochterclubs“ im ursprünglichen Einzugsbereich<br />

der <strong>Eutin</strong>er konzentrierten sich die Beziehungen<br />

auf diese. Einladungen zu Feiern, Jubiläen, Ämterübergaben<br />

und zu besonders interessanten Vorträgen oder Veranstaltungen<br />

waren Anlässe, die Verbindungen nicht abreißen zu lassen.<br />

Die Charterfeiern anderer Clubs wurden von Nord- bis Süd-<br />

13<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

deutschland durch rotarische Grüppchen eifrig wahrgenommen,<br />

ebenso wie die zahlreichen Städtetreffen, besonders die<br />

in Neumünster und Kiel.<br />

Weitere Verbindungen bestanden natürlich auch über die rotarischen<br />

Gäste, die, besonders in den Sommermonaten, sehr<br />

zahlreich zu den <strong>Eutin</strong>er Meetings erschienen, unter anderen<br />

auch einmal Graf Lambsdorff, der Pianist Andor Fol<strong>des</strong> und<br />

Professor Theodor Eschenburg .<br />

Nach Einrichtung <strong>des</strong> Rotary-Tisches in Timmendorfer Strand<br />

durch unseren Club, ab 1973, gab es zusätzlich viele Möglichkeiten<br />

zum Erfahrungsaustausch mit Rotariern aus ganz<br />

Deutschland. In der Betreuung der Gäste im Seeschlößchen<br />

wechselten sich die <strong>Eutin</strong>er Rotarier ab. Im Heimatclub nahm<br />

daraufhin die Präsenz bedenklich ab, weil Freunde aus der Nähe<br />

<strong>des</strong> Rotary-Tisches häufiger dort ihre Präsenzpflicht erfüllten.<br />

Städtetreffen<br />

Bereits 1957 nutzte unser Club selbst eine Aufführung der <strong>Eutin</strong>er<br />

Sommerspiele (Freischütz), um ein eigenes Städtetreffen<br />

zu organisieren. Das fand zeitgleich mit der 700-Jahrfeier der<br />

Stadt <strong>Eutin</strong> statt. Es kamen 23 Teilnehmer aus Hamburg, Itzehoe,<br />

Neumünster und Rendsburg.<br />

Auch 1960 und 1966 wurden Städtetreffen (Troubadour bzw.<br />

Don Giovanni) in <strong>Eutin</strong> mit Erfolg durchgeführt, nachdem 1958<br />

eines wegen mangelnder Anmeldungen abgesagt werden<br />

mußte.1986 hat man die „rotarischen Städtetreffen“ wieder aufgenommen.<br />

Jahr für Jahr folgten Rotarier aus Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg und nördlichem Niedersachsen (u.a. Cuxhaven)<br />

mit ihren Ehefrauen den schön gedruckten Einladungen<br />

zu den <strong>Eutin</strong>er Festspielen. Ein gemeinsames Essen im meist<br />

voll besetzten großen Speisesaal <strong>des</strong> Fissauer Fährhauses und<br />

der Einführungsvortrag <strong>des</strong> Intendanten der Festspiele stimmten<br />

auf das Gemeinschaftserlebnis der Freilichtaufführung ein.<br />

An der Organisation dieses Highlights <strong>des</strong> rotarischen Jahres<br />

hatte und hat Freund Janus einen besonderen Anteil. Vor allem<br />

seinen Bemühungen und seinem besonderen Geschick ist der<br />

große Erfolg dieser Veranstaltungen zu verdanken.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Begrüßung <strong>des</strong> Intendanten Siegfried Grote durch den<br />

Präsidenten Erhard Klinke und Organisator Wolfgang Janus<br />

vor dem Fissauer Fährhaus<br />

Städtetreffen 17./18.7.1999:<br />

Dem Ruf der Musen folgten gern<br />

der Freunde viel von nah und fern.<br />

Zum Städtetreffen kamen sie<br />

Und spendeten für Rotary.<br />

Als Vorspiel nahm man ein Buffet<br />

mit Vieh und Fisch von Land und See.<br />

Dann sprach mit Witz und Kunstverstand<br />

Herr Grote, unser Intendant.<br />

Dermaßen reichlich animiert,<br />

lauscht man der Oper amüsiert.<br />

Für alle war’s ein Hochgenuß.<br />

Der Präsident wünscht Gruß und Kuß!<br />

Vom Wetter, tat man später hören,<br />

ließ sich kein einer wirklich stören.<br />

14<br />

Beziehung zu anderen Clubs<br />

Andere Serviceclubs<br />

1969 kam erstmalig ein Treffen mit dem Lionsclub Neustadt<br />

zustande. Der <strong>RC</strong> Oldenburg hatte die Verbindung aufgenommen<br />

und dazu eingeladen. Bereits einen Monat später waren<br />

die Freunde und ihre Damen Gäste der „Ladies-Night“ der<br />

Lionsclubs Neustadt, Oldenburg und Plön und spendeten gemeinsam<br />

für das SOS-Kinderdorf in Lütjenburg.<br />

Auch heute noch werden die <strong>Eutin</strong>er Rotarier zu dem o.g.Fest<br />

von Lions eingeladen und folgen in unterschiedlich großen<br />

Paarungen.<br />

Weitere Kontaktmöglichkeiten ergaben sich im Rahmen von<br />

Gemeindienstaktivitäten, der Baltikumhilfe und der verschiedenen<br />

Matching Grants, sowohl mit rotarischen wie auch anderen<br />

Service-Clubs (Lions, Kiwanis, Round Table) .<br />

Clubpartnerschaften<br />

Die Charterfeier <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Flensburg im Oktober 1957 sollte für<br />

den jungen Rotary Club <strong>Eutin</strong> ein besonderes Ereignis werden.<br />

Es kam dort nämlich zwischen einem Freund unseres Clubs<br />

(Friedrich-Wilhelm Simon) und einem Mitglied <strong>des</strong> dänischen<br />

Clubs <strong>RC</strong> Rødovre-Vanløse (Esben Porse) zu einer freundschaftlichen<br />

Begegnung, die inspirierend war und in dem<br />

Willen beider Clubs nach engeren Beziehungen und der<br />

Gründung eines Kontaktverhältnisses ihre Fortsetzung fand.<br />

Ländertreffen<br />

Am 15. März 1957 feierten Mitglieder beider Clubs das erste<br />

offizielle „Ländertreffen“ im <strong>Eutin</strong>er Voss-Haus, an dem über<br />

die Hälfte der dänischen Club-Freunde teilnahm.<br />

In ihren Ansprachen versicherten die Präsidenten Tesnau und<br />

Porse sich und die anwesenden Clubmitglieder ihrer gegenseitigen,<br />

aufrichtigen Freundschaft und lobten den Geist der<br />

Völkerverständigung.<br />

Besonderheit dieses neuen Kontaktverhältnisses: Es war das<br />

erste in Deutschland zwischen einem deutschen und einem<br />

dänischen Club.<br />

Einen frühen Höhepunkt erreichte das Partnerschaftsverhältnis<br />

1959 mit dem 14-tägigen Jugendaustausch, der ein phan-


Beziehung zu anderen Clubs<br />

tasievolles Besichtigungs- und Ausflugsprogramm vorsah und<br />

bei dem die Jugendlichen in rotarischen Familien untergebracht<br />

waren.<br />

In jährlichem Wechsel wurde nun die Clubpartnerschaft in <strong>Eutin</strong><br />

und Kopenhagen mit großer Beteiligung, ab 1960 auch mit<br />

Damen, begeistert gepflegt. Auch zwischendurch nutzten<br />

Freunde private oder dienstliche Reisen, um bei dem jeweiligen<br />

Clubmeeting vorbeizuschauen.<br />

1971 lernten Freunde unseres Clubs auf einem Ländertreffen<br />

in Kopenhagen Mitglieder <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Redhill/England kennen, mit<br />

dem sich unser dänischer Kontaktclub bereits in Partnerschaft<br />

befand.<br />

Eifrig und ernsthaft wurde unter den <strong>Eutin</strong>er Rotariern über einen<br />

Dreieckskontakt nachgedacht und diskutiert. Der <strong>Distrikt</strong><br />

äußerte sich kritisch zu den Plänen.<br />

Erst 10 Jahre später wurden erneut „Fühler“ zum Rotary Club<br />

Redhill ausgestreckt, wobei Rolf Kuhnke für unseren Club und<br />

Peter Mocsari für den englischen Club die treibenden Kräfte<br />

waren. Im April 1981 besuchte eine Gruppe unserer Freunde<br />

mit Ehefrauen den englischen Club.<br />

Diese neuerlichen „Annäherungsversuche“ waren für beide<br />

Seiten so positiv und vielversprechend, daß ein Kontaktverhältnis<br />

ins Auge gefaßt wurde.<br />

15<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Dreiländertreffen<br />

Zum ersten „Dreiländertreffen“ trafen sich Freunde und Damen<br />

<strong>des</strong> <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong>, <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Rødovre-Vanløse und <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Redhill im<br />

Oktober 1982 in England. Seit dieser Zeit begehen wir regelmäßig,<br />

meist im Jahresrhythmus und abwechselnd in den drei<br />

Ländern, dieses völkerverbindende, anregende und schöne<br />

Treffen. Die Organisation dafür liegt in den Händen <strong>des</strong> „Internationalen<br />

Dienstes“.<br />

Jeder ausrichtende Club bemüht sich um ein attraktives Besuchs-<br />

und Besichtigungsprogramm, wobei die „homestays“<br />

so manche Freundschaft weiter vertiefen halfen.<br />

Wie eine Beziehung Höhen und Tiefen erfährt, sind auch die<br />

Treffen mal mehr und mal weniger besucht. Eine Beendigung<br />

ist noch nie ernsthaft diskutiert worden. Erfreulich ist die Beobachtung,<br />

daß auch die jüngeren Mitglieder der Clubs Interesse<br />

an der Fortsetzung zeigen und dies mit ihrer Beteiligung<br />

unterstreichen.<br />

Neben den jährlich wechselnden, für den „Internationalen<br />

Dienst“ verantwortlichen Vorstands- und Clubmitgliedern haben<br />

sich, außer den o.g. Freunden, Friedrich Wilhelm Simon,<br />

Esben Porse (DK), Rolf Kuhnke und Peter Mocsari (GB), Johann<br />

Christian Gundelach (DK), Fritz Togo (DK), Alan Knight<br />

(GB) und Wolfgang Janus organisatorisch und menschlich<br />

außerordentlich eingesetzt. Sie verdienen unseren ganz besonderen<br />

Dank.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

„Tochterclubs“<br />

<strong>RC</strong> Oldenburg i.H. 1962<br />

Anfang 1960 regten einzelne Mitglieder unseres Clubs eine rotarische<br />

Neugründung in Oldenburg i.H. an. Nachdem Frd.<br />

Jenssen vom Governor <strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>es zum Gründungsbeauftragten<br />

ernannt worden war, ging es zwischen der in Gründung<br />

befindlichen Gemeinschaft von Freunden und unserem Club<br />

zügig mit gegenseitigen Kontakten und Informationen voran.<br />

Die Gründung erfolgte am 4. 7. 1962. Bereits am 22. 5. 1963<br />

feierte man gemeinsam die Charterfeier für den <strong>RC</strong> Oldenburg<br />

in Holstein, bei der als Präsent unseres Clubs eine Präsidentenglocke<br />

an Frd. Thielecke, den Gründungspräsidenten, übergeben<br />

wurde.<br />

<strong>RC</strong> Plön 1976<br />

Ende August 1975 diskutierten die Clubmitglieder dann, auf<br />

entsprechende Anregungen, die Gründung eines Rotary Clubs<br />

in Plön. Als auch hier schnell Fortschritte vom Gründungsbeauftragten<br />

Siepermann signalisiert werden konnten, wurde<br />

Freund Hölk im Mai zum Gründungspräsidenten gewählt, der<br />

am 14. Juni 1976 die Gründungsversammlung im „Hotel am<br />

See“ in Ascheberg abhielt. Am 9. Februar 1977 feierte man gemeinsam<br />

die Charter.<br />

Rotary-Tisch 1973<br />

Nachdem 1973 für die vielen rotarischen Ostsee-Urlauber, jeweils<br />

in den Sommermonaten, ein „Rotary-Tisch“ im „ Hotel<br />

Seeschlößchen“ in Timmendorfer Strand eingerichtet worden<br />

war, erfolgten unter der Präsidentschaft von Frd. Fix (1981/82)<br />

erstmalig weitergehende Beratungen und Diskussionen über<br />

eine Clubgründung im Süden <strong>des</strong> Kreisgebietes, in dem eine<br />

ganze Reihe unserer Freunde ansässig war.<br />

<strong>RC</strong> Lübecker Bucht/Timmendorfer Strand 1985<br />

Die Freunde Fix und von Oven übernahmen gemeinsam die<br />

Funktion <strong>des</strong> Gründungsbeauftragten; unter Präsident Fix ,<br />

nun <strong>RC</strong> Lübecker Bucht/Timmendorfer Strand, erfolgte am<br />

16<br />

Tochterclubs<br />

3. September 1985 die Gründung und am 11.Oktober 1985<br />

die Charter, die 2 Monate später mit einer Feier im „Hotel Seeschlößchen“<br />

entsprechend begangen wurde.<br />

Mit wechselseitigen Besuchen zu den Meetings, gemeinsamen<br />

Veranstaltungen und gegenseitiger Spendenhilfe suchte<br />

man die „familiären“ Bindungen zu unterhalten. Die durch die<br />

drei Neugründungen zwangsläufig eingetretenen „Aderlässe“<br />

und „Schrammen“ hat unser Club in den folgenden Jahren<br />

nach und nach gut verkraftet.<br />

„Stammbaum“ <strong>des</strong> <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong>:<br />

Chicago 1905<br />

(1.Rotary Club der Welt)<br />

I<br />

San Franzisco 1908<br />

(2.Rotary Club der Welt)<br />

I<br />

Hamburg 1927<br />

(1. Rotary Club Deutschlands)<br />

I<br />

<strong>Eutin</strong> 1955<br />

(1. Kleinstadtclub Deutschlands)<br />

I I I<br />

Oldenburg 1962 Plön 1976 Lüb.B./Tdf.Strand 1985<br />

I I I<br />

Neustadt/Ostsee 1978 Neubrandenburg 1994 Grevesmühlen 1997<br />

I<br />

Kühlungsborn/Bad Doberan 1992


Das Clubleben<br />

Das Clubleben<br />

Der Vorstand<br />

So wie in jedem Verein, jedem Club, gibt es auch bei Rotary einen<br />

jährlich wechselnden, den Präsidenten unterstützenden<br />

Vorstand.<br />

Er spiegelt die verschiedenen Aufgaben und Aktivitäten <strong>des</strong><br />

Clubs wider.<br />

Vertreten sind <strong>des</strong>halb darin neben dem Präsidenten, Vizeund<br />

Pastpräsidenten, Sekretär und Schatzmeister auch die jeweiligen<br />

Ausschußvorsitzenden <strong>des</strong> Club-, Berufs-, Gemeinund<br />

Jugenddienstes sowie <strong>des</strong> Internationalen Dienstes.<br />

In regelmäßigen Vorstandssitzungen wird – unter Berücksichtigung<br />

der Vorgaben von R.I. und <strong>Distrikt</strong> – über die Programmplanung<br />

und einzelnen Projekte beraten und beschlossen,<br />

wobei die Vorstellungen <strong>des</strong> Präsidenten die Ziele<br />

vorgeben.<br />

Die Sitzungen finden vorwiegend im privaten Umfeld eines<br />

Mitglieds und meist unter fürsorglicher Betreuung durch die<br />

Ehefrau <strong>des</strong> Gastgebers statt. So können die Themen sehr<br />

gründlich und ohne Zeitdruck diskutiert werden. Die Sitzungen<br />

17<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

sind vertraulich. Es können also manche Meinungsverschiedenheiten<br />

ohne Vorbehalt angesprochen und Mißverständnisse<br />

ausgeräumt werden.<br />

Nach Abschluß <strong>des</strong> offiziellen Teils findet gern auch über manche<br />

nichtrotarische Frage ausführlicher Gedankenaustausch<br />

statt. Deshalb ist bei den üblicherweise abendlichen Sitzungen<br />

die Mitternacht als Zeitgrenze leicht überschritten.<br />

Den Gastgeberinnen, über deren Leistungen die Protokolle je<strong>des</strong>mal<br />

- sicher berechtigt - nur lobend berichten, wird vom<br />

Club für ihre Mühen ein graviertes Rotary-Glas überreicht.<br />

Ansonsten sind die Protokolle in der Regel sehr nüchtern-sachlich<br />

gehalten und bieten daher keine Hinweise auf die manchmal<br />

heftigen Diskussionen über wichtige Fragen (z.B. mangelnde<br />

Präsenzen, Neuaufnahmen, Spenden, Veranstaltungen<br />

oder Verfahrensfragen).<br />

Gern wird zu den Sitzungen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> ein rotarisch erfahrenes<br />

älteres Mitglied, z.B. ein Pastpräsident, eingeladen<br />

und um seine Meinung befragt.<br />

Soweit Beschlüsse gefaßt wurden, gibt sie der Präsident in den<br />

Regularien <strong>des</strong> nächsten Meetings bekannt.<br />

Auf der letzten Sitzung <strong>des</strong> rotarischen Jahres konnten, wenn<br />

man den neuen Vorstand hinzugebeten hatte, bereits intern<br />

und vor der offiziellen Ämterübergabe (s.u.) die Amtsgeschäfte<br />

und -papiere übergeben werden.<br />

Ausschüsse<br />

Für besondere Aufgaben wird ein Ausschuß gebildet, dem z.B.<br />

die Verantwortung für Planung und Organisation einer Veranstaltung<br />

(z.B. Stadtfest-Tombola) oder auch die Klärung von<br />

Satzungsfragen anvertraut wird.<br />

So wurde 1991 von einem Dreierauschuß, mit rotarischer Kompetenz<br />

und juristischem Sachverstand besetzt, die Clubsatzung<br />

von 1961 neu gefaßt.<br />

Der schwierigste Punkt war, wie so oft, das Aufnahmeverfahren,<br />

in dem sichergestellt sein muß, daß Vorschläge vertraulich<br />

behandelt werden und nur für den Club geeignete Kandidaten<br />

vorgeschlagen und schließlich um Mitgliedschaft angesprochen<br />

werden.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Weiterhin gibt es einen jährlich neu besetzten Nominierungsausschuß<br />

für die Wahl zum Vorstand (Vorsitzender ist der Vizepäsident)<br />

und einen Aufnahmeausschuß, der die Vorschläge<br />

für Neumitglieder prüft und dem Vorstand zur Entscheidung<br />

vorlegt.<br />

Ähnlich den Ausschüssen arbeiten die 5 Dienste <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

(Club-, Berufs-, Gemein-, Internationaler-, Jugenddienst),<br />

die neben den dafür gewählten Vorstandsmitgliedern mit jährlich<br />

wechselnden Clubfreunden besetzt sind.<br />

Das Meeting<br />

Clublokale<br />

Zwischen 1955 und 1969 fanden die wöchentlichen Treffen<br />

fast ausschließlich im „Voss-Haus“ und im „Fissauer Fährhaus“<br />

statt, nur kurzfristig auch im „Hotel Wittler“. Gewechselt wurde<br />

meist im jahreszeitlichen Rhythmus (Sommer – Winter), und<br />

man versammelte sich freitags um 20.00 Uhr, am 2. und 4. Freitag<br />

um 13.15 Uhr.<br />

Später dienten vorübergehend auch der „Redderkrug“ und die<br />

„Wilhelmshöhe“ als Clublokale.<br />

Seit ca. 15 Jahren hat sich nun das „Fissauer Fährhaus“ zur beliebten<br />

„Dauerbleibe“ entwickelt, sicher auch, weil der Inhaber<br />

Dieter Loose seit 1968 selbst dem Club als Mitglied angehört<br />

und er die Freunde mit gemütlichen Räumlichkeiten und gutem<br />

Essen zu verwöhnen sucht. Nur noch während der Be-<br />

18<br />

Das Clubleben<br />

triebsferien „tagt“ man im Voss-Haus, Uklei-Fährhaus und seit<br />

neuestem auch mal im Bistro Herrnberger bzw. TAC.<br />

Wechselten auch Ort und Zeit der Meetings, so hatte doch der<br />

Ablauf schon gleich seine tradierte, auch heute noch übliche<br />

Form erhalten. Da es bei Rotary keine besonderen Riten gibt,<br />

gliedert sich der Ablauf der Veranstaltung auf natürliche Weise<br />

in Begrüßung, Mitteilungen <strong>des</strong> Präsidenten und von Mitgliedern,<br />

gemeinsames Essen und Vortrag mit Diskussion.<br />

Regularien<br />

Jeder Präsident fand seinen besonderen Stil, diesen Teil <strong>des</strong><br />

Meetings zu absolvieren, sei es durch die besondere Form der<br />

Begrüßung, mehr formell oder mehr vertraulich, sei es die Auswahl<br />

an für mitteilungswürdig gehaltenen Informationen oder<br />

durch einen besonderen Wochenspruch, ein spezielles Zitat<br />

Feierliche Aufnahme von Martin West durch den Präsidenten<br />

Klaus Jäde<br />

oder Hinweise auf ein lesenswertes Buch oder - neuerdings -<br />

auf eine interessante Website.<br />

Natürlich durfte der Bericht über die Beschlüsse <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

genausowenig fehlen wie ein Auszug aus dem Monatsbrief<br />

<strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>governors. Wichtig waren immer auch Glückwünsche<br />

zu privaten Ereignissen einzelner Mitglieder wie z.B. zu Jubiläen,<br />

Geburtstagen, beruflichen Erfolgen oder Familienzuwachs.


Das Clubleben<br />

Clubessen<br />

Das Clubessen ist ein weltweit fester Bestandteil <strong>des</strong> Clublebens.<br />

Es dient der Geselligkeit und Entspannung. Jeder Club<br />

entscheidet für sich, ob er sich morgens, mittags oder abends<br />

zusammenfinden will, eventuell auch nach einem wechselnden<br />

Rhythmus, und ob ein Frühstück bzw. ein warmes oder<br />

kaltes Essen eingenommen werden soll. In den frühen Jahren<br />

unseres Clubs hatte man sich anfangs darauf geeinigt, nur ein<br />

um das andere Mal gemeinsam zu essen, und mehrfach ist<br />

überlegt worden, aus Kostengründen das Essen ganz einzusparen.<br />

Runde Geburtstage:<br />

Die Idee, Freunde zu einem runden Geburtstag mit einem kleinen<br />

Geschenk zu bedenken, ist schon früh „geboren“ worden.<br />

1960 einigte sich der Vorstand auf einen kleinen Silberteller mit<br />

Gravur. Während damals der 60. Geburtstag für wert erachtet<br />

wurde, hervorgehoben zu werden, ist es seit einigen Jahren im<br />

Club üblich - auch mit Blick auf die jüngeren Mitglieder - bereits<br />

das 40. Wiegenfest, nun mit einem gravierten Rotary-Glas, zu<br />

markieren.<br />

Vortrag<br />

Waren es am Anfang „Werdegänge“ und „Reiseberichte“, mit<br />

denen die rotarischen Freunde ihrer Vortragspflicht nachkamen<br />

und „rotierend“ ein Meeting mitgestalteten, so standen ab<br />

dem 2. Jahr <strong>des</strong> Bestehens, wohlgemerkt nach einer Ermahnung<br />

durch Präsident Tesnau, Vorträge über die einzelnen Berufsfelder<br />

im Vordergrund. Dabei erwies sich die Vielfalt der Berufsklassen,<br />

die ja rotarisch erwünscht ist, als besonderer Vorteil.<br />

Viele Freunde gewährten aber auch Einblick in ihre persönlichen<br />

Hobbys und Interessengebiete. Die Zuhörer, häufiger<br />

auch die Damen und Jugendlichen, erhielten Informationen<br />

über die beruflichen Aktivitäten und Probleme wie auch über<br />

die weit gefächerten privaten Interessen der Mitglieder. Nicht<br />

selten wurden sie Zeugen hochwissenschaftlicher Referate<br />

der Freunde Andreas Lemke und Friedrich Lenz, die sich auf-<br />

19<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

richtig um Allgemeinverständlichkeit bemühten.<br />

Nach besonderen Vorträgen verteilte der Sekretär beim nächsten<br />

Meeting ein Manuskript <strong>des</strong> Referenten.<br />

Später wurden besonders gelungene und interessierende Vorträge<br />

unter dem Titel „<strong>Eutin</strong>er Vorträge“ in gedruckter Form an<br />

Interessenten verkauft (auch zugunsten der Clubkasse).<br />

Immer wieder nutzten die Freunde aber auch die Möglichkeit<br />

von spontanen Kurzreferaten und erfreuten sich an Gastvorträgen<br />

oder Reiseberichten der Jugendlichen.<br />

Beispielhaft sei hier ein Kurzbericht von Freund Stüben (1957)<br />

zitiert:<br />

„Der Vortrag von Freund Stüben über das Thema: „Die Knappheit<br />

von Konservengläsern und –glasringen“, den er mit der Bemerkung<br />

einleitete, daß die Versorgung mit Geräten zum Einkochen<br />

eigentlich mehr eine Sache der Hausfrauen sei, gab einen<br />

unerwartet fesselnden Einblick in einen merkwürdigen Vorgang<br />

auf seinem Arbeitsgebiet: einen überraschenden Engpaß<br />

bei der Herstellung von Einkochgläsern und – was besonders<br />

seine Fabrik, die Globus-Gummi- und Asbest-Werke in Ahrensbök,<br />

betrifft – von Einkochringen. Wir erfuhren, daß nach einer<br />

vom Werk geführten Statistik der Bedarf an Einkochringen und<br />

damit die Einkochfreudigkeit in der Bun<strong>des</strong>republik trotz <strong>des</strong> erheblich<br />

gewachsenen Wohlstan<strong>des</strong> in den letzten zehn Jahren<br />

unverändert geblieben ist. Obwohl man nun nach der schlechten<br />

Obsternte <strong>des</strong> Jahres 1957 sich auf einen erhöhten Verbrauch<br />

von Ringen in diesem Jahr durch eine um 25% höher<br />

liegende Erzeugung eingerichtet hatte, geschah das Unerwartete,<br />

daß nach einem guten Anlauf im Juli der Bedarf während<br />

der folgenden Monate bis einschließlich dieses Monats (Oktober)<br />

in einem Maße anhielt (bedingt durch die ungewöhnlich<br />

reiche Obsternte dieses Jahres), daß nicht nur die Lager der<br />

Konservenglas- und Gummiring-Industrie völlig geräumt wurden,<br />

sondern daß diese Industrien trotz Ausstoß von täglich<br />

5.000.000 Gläsern und 2 bis 2,5 Millionen Ringen mit der Nachfrage<br />

nicht Schritt halten konnten. Seit 10 Wochen wird werktags<br />

wie sonntags gearbeitet, und es ist bemerkenswert, daß<br />

die Belegschaft in Berücksichtigung dieser Not ihre persönlichen<br />

Freizeitwünsche in selbstlosem Einsatz zurückgestellt


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

hat. „Während im allgemeinen“, so schloß Freund Stüben seinen<br />

Vortrag, „unsere Wirtschaft doch einen etwas gedämpften<br />

Konjunkturverlauf nimmt, hielt ich es für angebracht, auch einmal<br />

eine solche Hausse auf dem freilich sehr kleinen wirtschaftlichen<br />

Sektor unserer Industrie in Ursache und Wirkung<br />

darzustellen“.<br />

Andere Meetings<br />

Nur sporadisch wurde das von den Freunden Bender und<br />

West 1995 gedichtete und komponierte Clublied gesungen.<br />

Dem Vorbild <strong>des</strong> dänischen Kontaktclubs, die Meetings mit einem<br />

Lied zu beginnen, wollte man doch nicht folgen.<br />

Es gab aber ab 1989 jeweils ein Extrameeting unter dem Titel<br />

„Rotarisches Singen“, in dem sich besonders die sanges-<br />

freudigen Freunde, die auch sonst durch Mitgliedschaft in einem<br />

Chor geübt waren, hervortun konnten.<br />

Am 09.03.1989 heißt es im Bericht:<br />

„Nun singen sie schon wieder. Singen ist gesund. Pustet Lungen<br />

durch, weckt das Gemeinschaftsgefühl und läßt zwingend<br />

zum Schmieren der Kehlen ab und an zum Glase Bier greifen.<br />

Und so singen wir mal laut, mal leise, mal gegeneinander, mal<br />

miteinander, mal tief, mal hoch durch die Jahreszeiten. Die alten<br />

von früher noch bekannten Lieder rufen sicher bei jedem<br />

20<br />

Das Clubleben<br />

einzelnen Erinnerungen an alte Zeiten wach.<br />

Mit präziser, fachkundiger Anleitung und Begleitung gewinnt<br />

der Gesang mit fortschreitender Zeit an Schwung und Klasse,<br />

und wenn nicht die Zeit und hier und dort eine doch schon rauhe<br />

Kehle den Schluß angemahnt hätte, na, vielleicht würden wir<br />

jetzt noch singen.<br />

Einen herzlichen Dank an Herrn Hortien.“<br />

Auch in späteren Jahren griff man ab und an diese gemeinschaftsfördernde<br />

Meetingform wieder auf.<br />

„Rotarisches Kochen“<br />

Etwa gleichzeitig kamen Freunde, die gern in der Küche werkelten<br />

und vielleicht sogar einen Kochkurs absolviert hatten,<br />

auf die Idee, ein Meeting zu einem „Rotarischen Kochen“ unter<br />

dem Motto: „Rotarier kochen für Rotarier“ umzuwidmen. Ob<br />

im Fissauer Fährhaus, auch mal unter Mithilfe von Freunden<br />

<strong>des</strong> dänischen Kontaktclubs, oder in Räumen der Kreisberufsschule<br />

oder der Schule in Hutzfeld, es entstand je<strong>des</strong> Mal<br />

ein besonderes Menü, das die Freunde dann anschließend genießen<br />

und kritisch beurteilen konnten.<br />

Für Rezepte und Anleitung fand sich entweder ein Koch oder<br />

ein anderer Profi wie z.B. Frau Samways bereit.<br />

Ab 1999 führten Freunde gegen Ende der Faschingszeit einen<br />

„Rotarischen Aschermittwoch“ ein, an dem der offizielle Vorstand<br />

das Zepter an eine fröhlich ulkende und parodierende<br />

Gruppe übergab, die ein alternatives – in manchem durchaus


Das Clubleben<br />

bedenkenswertes - Rotary vorstellte, zum Vergnügen aller<br />

Freunde.<br />

Ob man das von Frd. Kather organisierte Biwak (z.B. im August<br />

1990 auf der Fasaneninsel) noch als Meeting ansehen kann,<br />

ist zwar fraglich, ein besonderes Erlebnis war es allemal.<br />

„Treffen am Arbeitsplatz“ gaben die Möglichkeit, das Berufsumfeld<br />

einzelner Freunde näher kennenzulernen.<br />

Die Freunde Stummer (Kreissparkasse), Manns (Rettbergkaserne),<br />

Kordts (Gut Schaedbek), Püplichhuisen (Fa. Melle),<br />

Tesnau (Betriebs-Neubau), Weier (Fa. Weier), Menke (LMK),<br />

Lembke (Inst.f.Virologie), Kuhnke (Fa. Kuhnke), Lewerenz (Reiterpark<br />

Süsel), Peschel (Klinik Hängebargshorst), Griep (Lan<strong>des</strong>bibliothek),<br />

Feilke (Pferdeklinik) und Buchwald (Orchideenschau)<br />

zeigten ihren Arbeitsplatz, wie auch die Freunde<br />

Bogs (Druckerei), Döring (Malereibetrieb), Otte (Goldschmiede),<br />

Samways (Design & Concept Engineering), Schiffer<br />

(Rechtsanwaltpraxis), Spitz (Kleintierpraxis) und Reese (Ostholsteinkliniken/Kinderabteilung).<br />

Eine besondere Form dieser Meetings führte Frd. Südel mit seinen<br />

„Landpartien“ ein, auf denen wir - und unsere Damen -<br />

nicht nur die moderne Gutswirtschaft und Haltung von Mastschweinen<br />

für die Firma Gutfleisch kennenlernten. Wegen der<br />

stets anschließenden hervorragenden Versorgung durch Frau<br />

Südel wurde es je<strong>des</strong>mal ein bemerkenswertes geselliges Ereignis.<br />

„Ortstermine“<br />

Gerne besuchten die Freunde statt eines Meetings im Clublokal<br />

auch Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und Bauvorhaben<br />

in der näheren Umgebung oder folgten der Einladung zu kleineren<br />

Wanderungen, bei denen sich die besonderen Interessensgebiete<br />

und Hobbys einzelner auftaten: Schloßgarten,<br />

Wassermühle in <strong>Eutin</strong>, Motte am Ukleisee, Katzburg bei Hassendorf,<br />

Burg Nienslag/Schönweide, Geschiebegarten in<br />

Kreuzfeld.<br />

21<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Youngstertreffen<br />

Die mit der Aufnahme neuer Mitglieder, Ende der 90iger Jahre,<br />

verbundene „Verjüngung“ <strong>des</strong> Clubs nahm Frd. Bender<br />

1997 zum Anlaß, Aktivitäten zum besseren Kennenlernen, insbesondere<br />

der Familien jüngerer Mitglieder untereinander, anzuregen.<br />

Diese sog. „Youngstertreffen“, an denen sich natürlich<br />

alle Clubfreunde beteiligen konnten, fanden bis heute meist<br />

jährlich ein- oder zweimal statt. Bei gemeinsamem Kaffeetrinken,<br />

auf Ausflügen, bei Ausstellungsbesuchen, sportlichen<br />

Aktivitäten und einem Wochenendtrip nach Kopenhagen stellte<br />

sich die gewünschte „Innenwirkung“ nachhaltig ein.<br />

Die „rotarischen“ Ehefrauen:<br />

Seit Gründung <strong>des</strong> Clubs spielten die Ehefrauen der Mitglieder<br />

eine „gewichtige“ Rolle. Nicht nur, daß sie regelmäßig zu interessanten<br />

Meetings, zu Ausflügen und Feiern eingeladen wurden<br />

und den bis heute noch reinen Herrenclub auf diese Weise<br />

„schmückten“ und beflügelten, sie haben sich auch sofort bei<br />

allen Gemeindienstaktionen tatkräftig mit eingebracht. Dank<br />

und Anerkennung gelten ihnen an dieser Stelle besonders für<br />

das liebevolle Packen von Paketen in die Ostzone und der vielen<br />

Weihnachtstüten für Altersheimbewohner und Aussiedlerkinder,<br />

die phantasievolle Ausschmückung von Sälen und<br />

Räumlichkeiten zu Feiern und Festen, das professionelle Zubereiten<br />

von Kuchen- und Brötchenbuffets, die zupackende<br />

Mithilfe bei der Stadtfesttombola und bei Flohmärkten und das<br />

„Zaubern“ kulinarischer Köstlichkeiten auf Kaminabenden und<br />

Vorstandssitzungen. Noch bei vielen anderen Anlässen waren<br />

sie uns willkommen als „guter Geist“. Sicher haben sie auch<br />

dazu beigetragen, daß manche Unstimmigkeit im Club geglättet<br />

werden konnte und haben die Bereitschaft zu Spenden gefördert.<br />

Aus dieser positiven Einstellung heraus und der selbstverständlichen<br />

Hilfsbereitschaft sind sicherlich die Idee und die<br />

Gründung <strong>des</strong> „Inner Wheel Clubs <strong>Eutin</strong>“ mit entstanden.<br />

Inner Wheel Club <strong>Eutin</strong><br />

Der am 6.Mai 1992 satzungsgemäß von Ehefrauen der <strong>Eutin</strong>er


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Rotarier gegründete Inner Wheel Club <strong>Eutin</strong> (Charter 30.Januar<br />

1993) war von Beginn an eine eigenständige Gemeinschaft,<br />

mit eigenen sozialen und kulturellen Zielen, ohne daß<br />

die für den Rotary Club wichtige Unterstützung durch die Ehepartner<br />

darunter leiden mußte. Dennoch konnten einige Unter-<br />

nehmungen auch gemeinsam geplant und durchgeführt werden<br />

(z.B. Schloß-Café). Andere liefen parallel, wie am Stadtfest<br />

oder am „Tag <strong>des</strong> offenen Denkmals“.<br />

Unvermeidlich war in dem überschaubaren Bereich der Stadt<br />

<strong>Eutin</strong>, daß einige Organisationen, auf die sich die sozialen Aktivitäten<br />

beider Clubs richteten, dieselben waren: Kinderschutzbund,<br />

<strong>Eutin</strong>er Tafel, Lan<strong>des</strong>- und Kreisbibliothek, <strong>Eutin</strong>er<br />

Schloß u.a., was bei deren dringendem Bedarf an zusätzlichen<br />

Mitteln aus privater Hand seine Berechtigung hat.<br />

So wie umgekehrt luden auch die Inner Wheelerinnen ihre Angehörigen,<br />

die Rotarier, zu besonderen Veranstaltungen hinzu,<br />

wodurch die „familiären“ Verbindungen bestätigt und bestärkt<br />

wurden.<br />

Witwenpatenschaften:<br />

Die zur Gewohnheit gewordene Einladung der Damen zu Meetings<br />

mit interessanten Vorträgen, die gemeinsam erlebten heiteren<br />

und besinnlichen Jahres-Veranstaltungen wie auch die<br />

beliebten Ausflüge, z.B. in andere Städte und zu Ausstellungen,<br />

weckten bei den Ehefrauen unserer verstorbenen Freunde<br />

seit den 80iger Jahren den Wunsch, wie bisher am Clubleben<br />

beteiligt zu bleiben. Die dazu eingerichteten Patenschaf-<br />

24<br />

Das Clubleben<br />

ten wurden allerdings nicht von allen Witwen in gleichem Maße<br />

angenommen.<br />

Für unseren Club sind diese Verbindungen aber eine wichtige<br />

Verpflichtung geworden, denn sie bieten auch die Gelegenheit,<br />

Erinnerungen an ehemalige Freunde wachzuhalten.<br />

Ausflüge:<br />

Den ersten größeren Ausflug unternahmen die Freunde 1969<br />

zur Besichtigung <strong>des</strong> Volkswagenwerkes in Wolfsburg.<br />

Besichtigungen konnten sich zu sehr vergnüglichen Tagesausflügen<br />

der rotarischen Familien auswachsen. Damit waren<br />

sie nicht nur allgemeinbildend, sondern dazu gemeinschaftsbildend.<br />

Oft führten die ganztägigen Veranstaltungen - mit Nöltebussen<br />

– zu entfernten Zielen. Da wurden Ausstellungen besucht wie<br />

1988 in Kiel „Kiel – Petersburg – <strong>Eutin</strong>“, 1994 in Hil<strong>des</strong>heim<br />

„Thomas Mann in Ägypten“ oder 1995 in Braunschweig „Heinrich<br />

der Löwe“.<br />

Oder man besuchte Galerien und Museen wie 1970 das Noldehaus<br />

in Seebüll und das Stormhaus in Husum, 1989 das Museum<br />

in Haithabu sowie 1994 die Herzog-August-Bibliothek<br />

und das Lessinghaus in Wolfenbüttel.<br />

Von den Herrenhäusern Schleswig-Holsteins besichtigte man<br />

1982 Schierensee und Seedorf und 1984 Altenhof.


Das Clubleben<br />

Auch Stadtbesichtigungen (vielleicht zum kritischen Vergleich<br />

mit dem heimischen <strong>Eutin</strong>?) wurden durchgeführt: 1990 war<br />

es Schwerin, 1991 Celle und 1996 Wismar und Bad Doberan.<br />

Zur EXPO 2000 in Hannover und IGA in Rostock 2003 muß-<br />

ten die <strong>Eutin</strong>er natürlich auch. Auf der Tour über die historischen<br />

Ochsenwege 2002 war sogar im wahrsten Wortsinn<br />

„der Weg das Ziel“.<br />

Durch einige Clubberichte zu den Ausflügen wird auch dem<br />

späteren Leser etwas von der Hochstimmung übertragen, die<br />

sich auf der Fahrt entwickelte. So schrieb Frd. Steinicke nach<br />

der Cellefahrt über den Abschluß <strong>des</strong> gut vorbereiteten und<br />

außerordentlich informationsreichen Besichtigungsprogramms:<br />

„Ein kurzer Besuch gilt auch der Stadtkirche, die neben Schloß<br />

und Rathaus zu den ältesten Baudenkmälern der Stadt zählt.<br />

Beim Verlassen umfing uns wieder die warme Herbstsonne, die<br />

der malerischen Umgebung noch eine besondere Atmosphäre<br />

verleiht.<br />

Neben leichter Müdigkeit stellt sich <strong>des</strong>halb auch etwas Wehmut<br />

ein, als wir diese be- und verzaubernde Stadt nach einem<br />

so kurzen Besuch wieder verlassen müssen.<br />

Aber Müdigkeit und Wehmut sind schnell verflogen, um Hunger<br />

und Durst Platz zu machen, als wir uns nach kurzer Fahrt<br />

in Isernhagen im „Grapenkieker“ zum Bauerngelage einfinden.<br />

25<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Nach einer symbolischen Reinigung und Empfang <strong>des</strong> Begrüßungsschnapses<br />

nehmen wir Platz in dem mit rustikalem Ambiente<br />

versehenen alten Viehstall, werden von Jagdhornbläsern<br />

begrüßt und vom Wirt auf das Tischregularium verwiesen.<br />

Da es Kartoffeln, Speckstippe, Quark, Brot, Schmalz, Hühnerschenkel<br />

und Schweinebraten reichlich gab, brauchte keiner<br />

,,seyn nachbar eyn kräftig stück stibitzen“ und weil die Mägde<br />

uns außerdem auf mundgerechte Art und in individueller Abstimmung<br />

reichlich mit Aquavit versorgten, hat Berichterstatter<br />

nicht beobachtet, daß „eyner seyn nachbar wein aussufft“. Lediglich<br />

das Salz war knapp, konnte aber - nach Aussagen einiger<br />

Freunde - auf besonders liebliche Weise angefordert werden.<br />

Nach der Roden Grütt folgte die Polonnaise und dann<br />

gabs Danz op de Deel. Die Stimmung stieg, die Stunden verflogen.<br />

Es mußte zwar keiner „uff syner kuhhaut aus dem saale<br />

geschleift werden“, aber der Präsident hatte doch große Mühe,<br />

seine Schäflein beim letzten Freibier einzusammeln.<br />

Die Rückfahrt verlief schnell, für die Schlafenden wie für die Singenden,<br />

wobei Letztere die Ersteren nicht zu sehr gestört haben<br />

dürften (hoffentlich), da mangels Textkenntnisse die Lieder<br />

ab der zweiten Strophe nur noch mitgesummt wurden.<br />

Der Kapitän verließ diesmal als erster das Schiff, nicht ohne vorher<br />

dem Ehepaar Nölte und Freund Baier unser aller Dank für<br />

die Vorbereitung und Durchführung dieser Fahrt nach Celle<br />

auszusprechen. Als die letzten sich auf den Heimweg machten,<br />

begleiteten sie die Erinnerungen an einen schönen Tag und die<br />

umherschwebenden Spinnfäden <strong>des</strong> Altweibersommers.“<br />

Einige Freunde wurden durch diese Ausflüge zu ferneren Zielen<br />

verführt. Sie fanden sich zu Toskana-, Wein- und Schottlandfahrten<br />

zusammen.<br />

Feiern und Feste<br />

Die Feste der ersten Jahre beschränkten sich auf die jährlichen<br />

Ländertreffen mit dem <strong>RC</strong> Rødovre-Vanløse und die mit Damen<br />

und Jugendlichen begangenen Weihnachtsfeiern oder<br />

auf einzelne Ämterübergaben. Protokolle dieser „Ereignisse“<br />

geben die sehr familiäre Atmosphäre, in denen die Freunde<br />

und Familien sie begingen, sehr gut wieder.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Zum Teil ergaben sich auch nach Betriebsbesichtigungen gesellige<br />

Zusammenkünfte wie nach dem Besuch der „Flachsröste“<br />

in Ahrensbök (1957), als Frd. Fuchs die erste Damenrede<br />

in unserer Clubgeschichte hielt.<br />

Eingebettet in die Stimmung der Adventszeit beging die Clubgemeinschaft<br />

mit ihren Familien die Advents- bzw. Weihnachtsfeiern.<br />

Sie bestehen nach wie vor aus zwei Teilen. Häufig beginnt es<br />

mit einer unterschiedlich gestalteten Feierstunde in einer der<br />

Kirchen in und um <strong>Eutin</strong>. Deren Mittelpunkt bildet die Weihnachtsgeschichte,<br />

oft gelesen vom Präsidenten, und eine Predigt<br />

über ein mehr oder weniger weihnachtliches Thema, gehalten<br />

von einem theologisch vorgebildeten Clubmitglied. So<br />

lernten die Rotarier die Kirchen in Süsel, Gleschendorf, Timmendorfer<br />

Strand, Bosau, Malente, Fissau, Ratekau, Altenkrempe,<br />

Neukirchen und <strong>Eutin</strong> oder auch die Schloßkirche<br />

kennen.Musikalische Umrahmung durch Orgelspiel (v.a. Frd.<br />

West) und Gesang (der verstärkte Chor der Rotarier) oder andere<br />

Darbietungen runden die Feierstunde ab.<br />

Hierzu hatte man in den Jahren 1975 bis 1992 fast immer auch<br />

die Insassen <strong>des</strong> Jä<strong>des</strong>tifts eingeladen (s.u.).<br />

An diese Feierstunde schloß sich regelmäßig ein gemeinsames<br />

Essen in einem nahe gelegenen Lokal an, nicht selten<br />

durch ein kleines Programm (manchmal unter Beteiligung der<br />

Kinder) aufgelockert.<br />

26<br />

Das Clubleben<br />

Der Bericht über die Weihnachtsfeier von 1957 im Hotel Wittler,<br />

an dem 20 rotarische Freunde mit ihren Damen und 7 Jugendliche<br />

teilnahmen, gibt das lebendige und „familiäre“ Clubleben<br />

sehr gut wieder.<br />

Lesen wir einmal in Auszügen, was Sekretär Christian Jenssen<br />

darüber berichtete:<br />

„Unsere Vorweihnachtsfeier unterm Lichterbaum begann mit<br />

einem Rundgang Hand an Hand um den festlich geschmückten<br />

Hufeisentisch, auf dem an jedem Platz ein Julklappäckchen<br />

bereitlag.<br />

„Die eigentliche Feier begann mit einem von Freund Pods (Klavier),<br />

Frau Ingrid Brebeck (Bratsche), Herrn Theo Pods (Flöte)<br />

und Karl Heinz Münter (Violine) gespielten Andante von Händel.<br />

Es folgte eine Lesung adventlicher Texte und weihnachtlicher<br />

Dichtungen von Friedrich Ernst Peters, Rainer Maria Rilke, Hermann<br />

Claudius, Georg von der Vring und Christian Jenssen<br />

durch Freund Jenssen. Nach einem prächtig musizierten<br />

Weihnachts-Pastorale von Francesco Manfredini hielt Freund<br />

Fuchs eine Weihnachtsandacht.<br />

Nach diesen den Sieg <strong>des</strong> Lichtes feiernden Worten spielten<br />

Freund Pods und die Künstler-Gäste ein lichtes, beschwingtes<br />

Quartett von Haydn. Der gemeinsame Gesang <strong>des</strong> Lie<strong>des</strong> „Es<br />

ist ein Ros’ entsprungen“, schloß die Feierstunde ab.<br />

Die Enthüllung der kleinen Geschenkpäckchen und das Grünkohlessen<br />

– nach dem Motto „keep Rotary simple“ – leiteten<br />

dann Stunden einer harmonischen Geselligkeit ein, die um Mitternacht<br />

mit dem Lied „Oh du fröhliche“ ausklangen“.<br />

In den letzten Jahren trafen sich Clubmitglieder mit ihren Familien<br />

zum gemeinsamen Weihnachtsbaumschlagen bei Voß<br />

in Zarnekau. Danach konnten sie sich in den Gärten der Freunde<br />

von Schönfels und Spitz an einem „Jägerfeuer“ mit Glühwein<br />

und Gegrilltem aufwärmen.<br />

Ob zur Förderung <strong>des</strong> Gemeinschaftsgefühls, zum besseren<br />

Kennenlernen oder einfach aus der Lust am gemeinsamen<br />

Feiern, die Clubfreunde fanden viele Gelegenheiten, den rotarischen<br />

Jahreslauf aufzulockern und abwechslungsreich zu<br />

gestalten:<br />

Im Januar nannte man es „Winterfest“ oder „Tanzfest zum Jah-


Das Clubleben<br />

resanfang“, im Februar „Karnevalsfest“ (z.B. im Hause Pfitzner<br />

1971). Im März bis Mai waren es „Frühlingsfeste“, und auch der<br />

Sommer bot Anlässe genug zu Feiern. An die Veranstaltungen<br />

auf der Fasaneninsel 1971 und 1973 wird man sich noch lange<br />

erinnert haben.<br />

„Inselfest“<br />

Vom 31. August 1973 wurde berichtet:<br />

„Die Freunde mit ihren Damen und Gästen versammelten sich<br />

um 18.45 Uhr am Landungssteg Voss Haus, um mit dem Boot<br />

zur Fasaneninsel im Großen <strong>Eutin</strong>er See überzusetzen. Präsident<br />

M e n k e, der mit einer kleinen Vorhut bereits eine Rundfahrt<br />

auf dem See gemacht hatte, begrüßte alle Teilnehmer in<br />

seemännischer Tradition an der Gangway. Jede Dame erhielt<br />

zur Begrüßung eine langstielige rote Rose überreicht. Die ersten<br />

Becher mit ,,hartem Stoff“ kreisten bereits während der<br />

Überfahrt. Beim Kommando "Mann über Bord“ wurde eine Boje<br />

angelaufen und eine lange Fangschnur eingeholt, die zur<br />

großen Überraschung aller viele Flaschen köstlichen Sekts aus<br />

dem kühlen See beförderte. Auf der Insel, die sich zu lauschigen<br />

Festen geradezu anbietet, prasselte ein helles Lagerfeuer.<br />

Alles war bestens organisiert, ein besonderer Dank gebührt<br />

Freund K i e p e r, der die Vorbereitungen übernommen hatte.<br />

Präsident M e n k e hieß unsere Damen und Gäste willkommen<br />

27<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

und hielt eine launige Begrüßungsrede. Danach rollte ein fröhliches<br />

Fest ab, das auch durch einige Regengüsse nicht gestört<br />

werden konnte, da man unter hohen Bäumen oder einem Zeltdach<br />

Zuflucht finden konnte. Der Alkohol floß in Strömen, die<br />

gegrillten Würstchen waren vorzüglich.<br />

Bei gutem Essen und Trinken, ausführlichen Gesprächen, gemeinsamen<br />

Liedern vergingen die Stunden in ausgelassener<br />

Stimmung viel zu rasch.<br />

Als um 23 Uhr die ersten Boote zum Festland zurückfuhren und<br />

sich viele Freunde, wohl auch im Hinblick auf die schon erreichten<br />

oder bereits überschrittenen Promille-Grenzen, verabschieden<br />

mußten, verließ man die Insel mit dem Gefühl, ein<br />

run<strong>des</strong>, sehr freundschaftliches und harmonisches Fest gefeiert<br />

zu haben.“<br />

Ebenso dürfte die Feier im Jägerhof Börnstorf sowie das Spanferkelessen<br />

im Antikhof in Bissee 1976 nachgewirkt haben.<br />

Ein launiger Bericht aus Bissee mag die Stimmung solcher<br />

Veranstaltungen bezeugen:<br />

Spanferkelessen<br />

„Je schmaler die Straße, um so größer wurden die Erwartungen.<br />

Es umfing uns im Antikhof eine eigenartige Atmosphäre,<br />

die sicherlich zu der guten Stimmung beitrug: das Feuer im großen<br />

Kamin in der Raummitte, die alten Sofas an der Wand, der<br />

bärtige Zeus (aus Gips) und all der viele Schnurrkram rundherum:<br />

witzig, komisch, urig. Das Spanschwein wurde hereingetragen<br />

und im Nu völlig verzehrt. Kaiserin Wilhelmine (auch aus<br />

Gips) wendete ihr Antlitz ab.<br />

Dann trat der Clubmeister in Aktion mit Ratespielen, Tombola<br />

und Gläsern für die Gäste, gradiert von Frd. Jacobsen. Frd.<br />

Kuhlmann wurde als Oberclubmeister gelobt. Was hörte man?:<br />

„Hochmeister“. Dann war die Musik dran und lockte mit nostalgischen<br />

Schlagern. Urholsteiner, die jodelten oder sangen:<br />

,,Daaas ist meine kleine Welt, sie ist frei und ohne Sorgen“ ... ,<br />

witzig, komisch, passend. Dabei schaute vom großen Wandbild<br />

die Venus von Botticelli zu, nur seitenverkehrt und nicht auf der<br />

Muschel sondern auf einem Seerosenblatt. - Wollte sich doch<br />

jemand ärgern, daß die alte Petroleumlampe im Jugendstil DM


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

1.700 .- kosten sollte! Obwohl er sie doch gar nicht haben wollte.<br />

Oder das Heute komische alte medizinische Handbuch, das<br />

ein Käufer für den Spaß, den wir hatten, mitnahm. Dagegen war<br />

ja der olle Stuhl mit Chippendale-Rohr teuer - zu teuer? Egal,<br />

wir wollten mit unseren Gästen feiern, und die Stimmung war<br />

prima. Vielen Dank an die Organisatoren.“<br />

gez. Dethlefs<br />

Ein bevorzugter Ort für die Feiern war das von Ovensche „Hotel<br />

Seeschlößchen“ in Timmendorfer Strand. (Von dort begannen<br />

auch die Bootsfahrten in der Lübecker Bucht 1974 und<br />

1975).<br />

Meistens waren es Tanzfeste. Dazu lud man gern die Freunde<br />

aus Dänemark, vom <strong>RC</strong> Oldenburg oder die Lions- oder Kiwanis-Familien<br />

ein.<br />

Nach Gründung <strong>des</strong> Clubs Lübecker Bucht/Timmendorfer<br />

Strand beschränkten sich die Gemeinschaftsveranstaltungen<br />

mehr auf die Weihnachtsfeiern, die Waldfeste - die Freund Lüdemann<br />

ab 1977 und bis heute fast jährlich organisierte - und<br />

auf das Karpfenessen.<br />

Karpfenessen - Gänseessen<br />

Zum ersten Karpfenessen lud Freund Lüdemann 1977 nach<br />

Reinfeld ein. Später fand der Club sich vor allem im Forsthaus<br />

am Ukleisee zusammen. Ab 1997 wechselten sich Karpfen<br />

und Martinsgans als Speiseopfer ab. Tiefgründiges und Heiteres<br />

über das Leben <strong>des</strong> Karpfens bzw. der Martinsgans umrahmte<br />

in der Regel das Festmahl.<br />

Als Lokalität dienten außer dem oben genannten auch das<br />

Fissauer Fährhaus, die Prinzeninsel, Schramms Gasthaus, das<br />

Uklei-Fährhaus und TAC.<br />

Waldfeste<br />

Eigentlich sind es Waldbegehungen, auf denen uns Frd. Lüdemann<br />

seit 1977 fast jährlich interessante Teile seines Forstbezirks<br />

vorstellt, die Ökologie und Ökonomie <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> sowie<br />

seine Bedeutung für Umwelt und Klima erläutert und nie<br />

vergißt, auch auf die Forstpolitik einzugehen. Mit eingeladen<br />

waren immer die Ehefrauen, manchmal auch die Kinder und<br />

28<br />

Das Clubleben<br />

andere Gäste. Für einige der Teilnehmer scheint allerdings das<br />

stets folgende gesellige Beisammensein an einem lauschigen<br />

Grillplatz im Wald mit großem „Jägerfeuer“, Jagdhornbläsern,<br />

Luftgewehr-Preisschießen, Kurzvorträgen, Gesang und natürlich<br />

deftiger Atzung - fest und flüssig - der wichtigere Teil der<br />

Veranstaltung zu sein. Solche Treffen, die bei jedem Wetter<br />

stattfanden, konnten auch genutzt werden, um Beziehungen<br />

zu anderen Clubs, z.B. dem dänischen Kontaktclub, zu pflegen.<br />

Aus Berichten wird ersichtlich, daß Waldfeste sich großer<br />

Beliebtheit erfreuen, auch, weil sie in fröhlicher Stimmung die<br />

Gemeinschaft festigen.<br />

Das Ende lag selten vor Mitternacht. Wen dann das Mondlicht<br />

nicht heimleuchten konnte und wer nicht einmal eine Taschenlampe<br />

zur Hand hatte, dem wurde es schon schwer, den<br />

Weg aus dem dunklen Wald zum Parkplatz zu finden.<br />

Waldfest 14. 08. 98:<br />

Mit Euch, Herr Doktor; zu spazieren<br />

Ist ehrenwert und bringt Gewinn,<br />

wir hören Dich so gern parlieren,<br />

durch Dich bekommt Naturschutz Sinn.


Das Clubleben<br />

Kaminabende<br />

Soweit aus den Berichten ersichtlich, wurde der erste Kaminabend<br />

am 2. 5. 1969 abgehalten. Er fand ohne Damen und ohne<br />

ein besonderes Essen statt. Gastgeber und Gäste wurden<br />

ausgelost. Als Diskussionsthemen wurden vorgeschlagen: Wie<br />

läßt sich das Clubleben aktivieren? Welche Möglichkeiten sind<br />

uns gegeben, Freundschaft und guten Willen unter uns zu fördern?<br />

Der damalige Sekretär resümierte: „Die Vielzahl der aus den<br />

Gesprächen erwachsenen und weiter zu diskutierenden Anregungen<br />

werden voraussichtlich den Kaminabenden einen<br />

festen Platz in unserem Clubleben, auch für die Zukunft, einräumen.“<br />

Die Voraussagen <strong>des</strong> Sekretärs Greggersen nach den ersten<br />

Kaminabenden haben sich, was den festen Platz im Clubleben<br />

betrifft, voll bestätigt. Mittlerweile werden in jedem Herbst und<br />

je<strong>des</strong> Frühjahr Kaminabende veranstaltet, die sich großer Beliebtheit<br />

erfreuen. Sie wirken kommunikationsfördernd und geben<br />

allen Freunden und ihren Ehefrauen durch den Wechsel<br />

der Gastgeber und Gäste Gelegenheit, die häusliche Umgebung<br />

und das Familienleben eines Freun<strong>des</strong> näher kennenzulernen.<br />

Die Vorgabe eines rotarischen Themas wurde bald fallengelassen.<br />

Kaminabend, 20. 2. 97:<br />

Es saßen einig am Kamin<br />

die Freunde aus dem Club <strong>Eutin</strong>.<br />

Auch Damen waren mit im Bunde<br />

und zierten die illustre Runde.<br />

Bei gutem Essen, Wein und Kerzen<br />

erfreute man sich Leib' und Herzen,<br />

sprach viel und munter, laut und leise<br />

von Rotary, Beruf und Reise.<br />

29<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Ämterübergabe<br />

In den Anfangsjahren wurde meist beim ersten Meeting der<br />

neuen Amtsperiode die Ämterübergabe ohne feierlichen Rahmen<br />

und besondere Rituale vollzogen. Der scheidende Präsident<br />

übergab mit einer Danksagung an den Vorstand und Club<br />

den Präsidentenhammer und wünschte seinem Nachfolger alles<br />

Gute. Dieser dankte und skizzierte die Ziele <strong>des</strong> neuen Jahres<br />

in ein paar Sätzen. Danach wurde das Meeting in gewohnter<br />

Weise (Regularien, Vortrag ect.) fortgeführt.<br />

Im Laufe der Jahre<br />

entwickelte sich die<br />

Ämterübergabe am<br />

Ende einer Amtszeit<br />

oder bei Beginn <strong>des</strong><br />

neuen rotarischen<br />

Jahres zu einer kleinen<br />

Feier, die der<br />

scheidende Präsident<br />

bzw. <strong>des</strong>sen<br />

Clubmeister organisierte.<br />

Das hat mit<br />

der Aufnahme von<br />

Frd. Lüdemann in<br />

den Club begonnen,<br />

denn 1977 ist<br />

erstmalig von einer<br />

Ämterübergabe mit<br />

Waldbegehung und anschließendem Spießbratenessen mit<br />

Damen die Rede. In den folgenden Jahren entwickelte sich<br />

hieraus ein gern wiederholter Brauch, der die Freunde mit ihren<br />

Damen, z.T. Kindern und zugeladenen Gästen der Nachbar-<br />

und Kontaktclubs, am Grillplatz in Rachut, im Dodauer<br />

Forst oder im Wald bei Wüstenfelde am Ukleisee zünftig, gemütlich<br />

und kulinarisch erstklassig, versammelte.<br />

Es folgten Ämterübergaben mit Partys in Präsidentengärten,<br />

eine Radtour mit anschließender Einkehr in Radlandsichten,<br />

ein Spanferkelessen in Kembs, ein Schloßbesuch in <strong>Eutin</strong> mit<br />

Schnittchen und 2004 ein alles in allem sehr gelungenes „Wol-


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

kenbruchfest“ auf dem Hof <strong>des</strong> Bürohauses von Frd. Scheele.<br />

Seit mehreren Jahren vollzieht sich nach der Begrüßung und<br />

Stärkung der Anwesenden ein bestimmtes Übergabe-Ritual:<br />

Zunächst bittet der noch amtierende Präsident, geschmückt<br />

mit der Amtskette, den Vizepräsidenten, die „Brust frei zu machen“<br />

durch Übergabe der Vizepräsidentenkette an seinen<br />

gewählten Nachfolger. Danach „entblößt“ der Amtsinhaber seine<br />

Brust durch Weitergabe der Präsidentenkette an den „incoming<br />

president“ und wird selbst zum „immediate pastpresident“.<br />

Mit Dankesworten an Vorstand, Club und Damen sowie<br />

guten Wünschen an seinen Nachfolger übergibt er ihm außerdem<br />

die Charterurkunde, den Staffelstab und die Boxhandschuhe.<br />

Der neue Präsident dankt dem ausscheidenden für<br />

seine Amtszeit, überreicht ihm meist eine lustige Ersatzkette<br />

und erläutert seine Pläne für das kommende Amtsjahr. Ganz<br />

vollendet ist die Ämterübergabe eigentlich erst, wenn der Pastpräsident<br />

die „Pastpräsidentennadel“ von seinem Vorgänger<br />

bekommt und damit zum Altpräsidenten wird.<br />

Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

Gemeindienst<br />

Der Gemeindienst ist das Herzstück Rotarys. In seinen Projekten<br />

spiegelt sich das Engagement eines Clubs wider. Persönliche<br />

Einsatzbereitschaft, Spendenfreudigkeit und die Fähigkeit,<br />

Gelder durch Fundraising zu gewinnen, sind Charakteristika<br />

eines aktiven Clubs.<br />

Aus der folgenden Darstellung von Projekten ist erkennbar,<br />

daß unser Club die Erwartungen, die an einen Service-Club gestellt<br />

werden müssen, durchaus erfüllen konnte. Ein Überblick<br />

über die verschiedenartigsten Hilfsleistungen im näheren und<br />

ferneren Umfeld, in der Kommune und über Ländergrenzen<br />

hinweg, im sozialen wie im kulturellen Bereich, beweist, daß<br />

auch für den <strong>Eutin</strong>er Rotary Club der Gemeindienst eine zentrale<br />

Stelle im Clubleben einnimmt. Er macht einen wesentlich<br />

Teil der Existenzberechtigung der rotarischen Vereinigung aus.<br />

Hier hat je<strong>des</strong> unserer Mitglieder nach seinen durch Beruf und<br />

30<br />

Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

Werdegang besonders ausgeprägten Befähigungen und nach<br />

seinen individuellen Möglichkeiten mitgearbeitet.<br />

1. Berliner Kinder (1966 bis 1983)<br />

Neben den bedürftigen Familien in der DDR und den Flüchtlingen<br />

im Aufnahmelager Friedland setzten sich die Freunde<br />

auch besonders für Berliner Kinder ein, die im „JH Rensefeld“<br />

oder dem „JH Scharbeutz“ untergebracht wurden. Sie organisierten<br />

die Ferienaufenthalte mit einem Beschäftigungsprogramm<br />

durch den <strong>Eutin</strong>er Club.<br />

Das Engagement blieb nicht unbemerkt. Bereits auf der Feier<br />

zum fünfjährigen Bestehen <strong>des</strong> <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> sprach Bürgervorsteher<br />

Kurt Brinck den Freunden Dank und Anerkennung für<br />

ihre Hilfsbereitschaft aus.<br />

Besondere Anstrengungen unternahm der Club zu seinem 10jährigen<br />

Charterjubiläum, als ein Scheck von 2000 DM für ein<br />

Haus im „Albert-Schweizer-Dorf“ übergeben werden konnte<br />

und dazu eigens eine Abordnung nach Berlin reiste.<br />

1966 wurden erstmals 30 Berliner Kinder mit 3 Betreuerinnen<br />

für 3 Wochen nach Ostholstein eingeladen. Unser Club übernahm<br />

die Kosten der Reise, der Unternehmungen sowie Kost<br />

und Logis. Dieses Engagement wurde in den Folgejahren als<br />

erstes längerfristiges Hilfsprogramm fortgesetzt.<br />

Bis 1983 wurde den Kindern aus Berlin, die später in der Jugendherberge<br />

Klingberg untergebracht waren, Unterhaltung<br />

geboten. Das Programm vom Juli 1981 mag als Beispiel dienen:<br />

26.07.: Besuch der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg<br />

(„Schatz im Silbersee“)<br />

29.07.: Freilichtmuseum Molfsee, Kiel und Laboe<br />

03.08.: Kellerseefahrt mit anschließender Kaffeetafel<br />

05.08.: Fahrt nach Lübeck, Stadtbesichtigung und<br />

Hafenrundfahrt<br />

08.08.: Fahrt nach Fehmarn zum Vogelschutzgebiet Wallnau<br />

10.08.: Märchenabend in der Jugendherberge<br />

mit Freund Jenssen.<br />

12.08.: Fünfseenfahrt, Wildgehege Malente.


Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

2. Jäde-Stift (1969 – 1990)<br />

Über viele Jahre, von 1969 bis 1990, wurde den Bewohnern<br />

<strong>des</strong> Jä<strong>des</strong>tifts in Bad Schwartau Abwechslung geboten. Bis zu<br />

25 Clubfreunde baten die Gäste in ihre PKW, zeigten ihnen die<br />

holsteinische Landschaft und luden sie zu Kaffee und Kuchen<br />

ein. Zur Adventszeit nahmen Bewohner <strong>des</strong> Stifts, wie oben beschrieben,<br />

an einer adventlichen Feier in einer Kirche teil. Ein<br />

solches Ereignis am 5.12.1975 beschrieb Frd. Lewerenz:<br />

„Zahlreiche Freunde mit ihren Familien und Gästen sowie 25<br />

Damen und Herren aus dem Jä<strong>des</strong>tift in Bad Schwartau hatten<br />

sich in der Kirche zu Süsel eingefunden, um einem von Frd.<br />

Horwath zusammengestellten Musikprogramm und der Predigt<br />

31<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

unseres Freun<strong>des</strong> Neumann zuzuhören. Für viele von uns mag<br />

diese Stunde in der alten Süseler Kirche die erste Gelegenheit<br />

in dieser Zeit gewesen sein, um sich auf das vor uns Liegende<br />

zu besinnen. – Musik aus dem 13. Jahrhundert, dargeboten von<br />

Schülerinnen und Schülern aus dem Katharineum in Lübeck<br />

und eine eindringliche Predigt ließen uns hören und spüren,<br />

welche Bedeutung die Advents- und Weihnachtszeit für uns<br />

Menschen hat. – Nach dem Gottesdienst erhielten die Damen<br />

und Herren aus dem Jä<strong>des</strong>tift in der Turmhalle der Kirche jeder<br />

ein Päckchen aus der Hand <strong>des</strong> Präsidenten. Es war rührend<br />

mit anzusehen, wie die alten Herrschaften sich über diese kleine<br />

Überraschung freuten.“<br />

3. Arboretum (ab 1980)<br />

Am 3. Mai 1980, vor 25<br />

Jahren, konnte das etwa 1<br />

ha große Arboretum an die<br />

Gemeinde Malente übergeben<br />

werden. Frd. Lüdemann<br />

hatte den Club überzeugt,<br />

daß ein Bestand aus<br />

vielen verschiedenen<br />

Baumarten der gemäßigten<br />

Zonen der Erde nicht<br />

nur eine weitere Attraktion<br />

für den Fremdenverkehrsund<br />

Kurort darstellen würde,<br />

sondern auch das Wissen<br />

über die Bedeutung<br />

der Wälder fördern könnte.<br />

Im Frühjahr 1980 waren<br />

die 100 Ballenpflanzen in<br />

einer großen Pflanzaktion<br />

<strong>des</strong> Clubs in dem zum<br />

Wildpark gehörenden Gelände<br />

eingesetzt und beschildert<br />

worden.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

In den folgenden Jahren wurden fast regelmäßig die Freunde<br />

zu Pflegemaßnahmen aufgerufen. Da mußten Baumscheiben<br />

mit Stroh abgedeckt, Totholz herausgeschnitten, der Bestand<br />

ausgelichtet und - leider immer wieder - zerstörte Schilder ersetzt<br />

werden.<br />

Auch die Ehefrauen scheuten sich nicht, von Zeit zu Zeit mitzuhelfen.<br />

Frd. Lüdemann, der jeweils die Organisationsaufgaben übernahm,<br />

sorgte stets für die nötigen Erfrischungen, deren Genuß<br />

das Gemeinschaftserlebnis „Waldpflege“ abrundete.<br />

Die Gemeinde brauchte sich nur um die Umzäunung und die<br />

Pflege der Rasenflächen und Wege zu sorgen.<br />

4. Alten- und Pflegeheim Schwerin (1989 – 1992)<br />

Nach der Wende konzentrierte man sich für einige Jahre auf<br />

Hilfen für das Alten- und Pflegeheim in Schwerin, zu dem Claus<br />

Steinicke den Kontakt aufgenommen hatte und mit anderen<br />

Freunden durch Besuche pflegte.<br />

Im wesentlichen wurde finanzielle Unterstützung für Apparate,<br />

Hilfsmittel und Einrichtungsgegenstände geleistet, aber auch<br />

Sachspenden wie Medikamente, Verbandsmaterial und Spritzen<br />

gehörten dazu. Besondere Freude bereiteten den alten<br />

Herrschaften die von unseren Damen liebevoll gepackten<br />

Weihnachtstüten. Sie wurden mehrere Jahre lang während einer<br />

sehr stimmungsvollen, adventlichen Feierstunde von <strong>Eutin</strong>er<br />

Clubmitgliedern übergeben.<br />

5. Betreuung von Tschernobylkindern (ab 1991)<br />

Ab 1991 waren es dann Kinder aus Tschernobyl, denen der<br />

Club außer der Versorgung mit Stiefeln und Bekleidung (bei<br />

LMK) 1992 und 1993 einen Erlebnistag bot. Dazu wurden auch<br />

die Beziehungen zur Bereitschaftspolizei (Frd. Seeger) genutzt.<br />

„42 Kinder und 6 russische Betreuer aus dem Raum Gomel, die<br />

sich auf Einladung <strong>des</strong> Sozialministeriums in Schleswig-Holstein<br />

aufhalten, wurden einen Tag lang durch unsere Freunde<br />

Bender (mit Gattin), Lewerenz (mit Gattin), Manns, Nölte, Tesnau<br />

und Präsident Steinicke betreut. Das von Frd. Bender ausgearbeitete<br />

Programm sah vormittags einen Besuch bei der Be-<br />

32<br />

Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

reitschaftspolizei auf der Teerhofinsel und nachmittags ,,Spiel<br />

und Spaß mit Pferden“ im Reiterpark Süsel vor.<br />

Die 27 Mädchen und 15 Jungen zwischen 13 und 15 Jahren<br />

waren begeistert und werden, wie die Betreuer sagten, diesen<br />

Tag gewiß in guter Erinnerung behalten. Neben dem schönen<br />

Wetter sorgten die rotarischen Freunde für einfühlsame und<br />

fröhliche Stimmung, wozu der von Familie Lewerenz gereichte<br />

Kuchen und Kaffee sicherlich beitrug, ganz bestimmt aber<br />

auch die von Frd. Janus gespendeten Spielsachen von erheblichem<br />

Wert. Dank vor allem auch an Frd. Nölte, der den Transport<br />

übernahm, und die Freunde Tesnau und Manns, die sich<br />

,,unter die Jugend mischten“.<br />

Eine gelungene Aktion <strong>des</strong> Gemeindienstes. Präsident Steinicke<br />

übermittelte allen Mitwirkenden Dank und Anerkennung<br />

anläßlich <strong>des</strong> abendlichen Meetings in Bruhnskoppel.“<br />

6. Lettlandhilfe (ab 1993)<br />

Vom Freiheitskampf der<br />

baltischen Staaten nach<br />

50 Jahren sowjetischer<br />

Zwangsherrschaft und<br />

der mehr und mehr<br />

sichtbar werdenden<br />

Not der Bevölkerung<br />

zeigten sich auch die<br />

<strong>Eutin</strong>er Rotarier beeindruckt.<br />

Freund Bender<br />

knüpfte 1993 über seine<br />

Praxis erste Kontakte<br />

zu einer Kinderklinik in<br />

Riga (Lettland). Zur selben<br />

Zeit hatte Freund<br />

Graudins eine Lettlandreise unternommen, um seine familiären<br />

Bindungen zu vertiefen und um den Zustand der lettischen<br />

Krankenhäuser durch eigene Anschauung zu erkunden. Er berichtete<br />

dem Club über seine Eindrücke aus den dortigen Kliniken.<br />

Nach dem eindrucksvollen Vortrag eines Hilfskonvoi-Begleiters<br />

<strong>des</strong> DPWV nach Lettland beschloß der Vorstand 1994,


Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

ein eigenes Projekt für die Kinderklinik „Gailezers“ in Riga einzuleiten.<br />

Im Mai <strong>des</strong> gleichen Jahres überbrachten die Freunde Bender,<br />

Graudins, Seeger und West persönlich dringend benötigte Medikamente<br />

und Geräte im Wert von DM 10.000.-.<br />

Freund West hatte bereits vor der Reise telephonische Verbindung<br />

mit der 1. Organistin <strong>des</strong> Doms von Riga aufgenommen<br />

und gab vor Ort ein gut besuchtes und viel beachtetes Konzert<br />

auf der weltberühmten Walker-Orgel. Die persönlichen Kon-<br />

takte zu den Klinik-Kinderärzten und Musikern in Riga lösten eine<br />

mehrjährige Unterstützung durch unseren Club aus, die auf<br />

den verschiedensten Ebenen geleistet wurde.<br />

Neben der Lieferung von Hilfsgütern, die in den Anfangsjahren<br />

meistens selbst überbracht wurden, ermöglichte der Club, unter<br />

Nutzung von Lan<strong>des</strong>geldern, 20 Hospitationen für lettische<br />

Ärzte an Lübecker und Kieler Kliniken, sponserte Konzerte lettischer<br />

Musiker in Norddeutschland und beschenkte eine Musikschule<br />

in Kuldiga und die Musikakademie in Riga mit dringend<br />

benötigten Musikinstrumenten und modernen Tonträgern.<br />

Der ganze Club zeigte eine große Spendenbereitschaft. Darü-<br />

33<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

ber hinaus halfen zahlreiche rotarische Familien mit gastfreundlichen<br />

Unterkünften in ihren Häusern. Herausragende<br />

Verdienste erwarb sich dabei Freund Graudins mit der Unterbringung,<br />

Vermittlung und Unterstützung seiner lettischen<br />

Landsleute. Seine unermüdlichen Bemühungen fanden auch<br />

die Anerkennung <strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>es.<br />

An den insgesamt 4 humanitären Reisen beteiligten sich außer<br />

den oben Genannten die Freunde Januschkewitz, Schiffer, v.<br />

Schönfels, Steinicke, zum Teil mit ihren Damen, und Frau Ingrid<br />

Tesnau. Seit 1996 war es uns möglich, über die beschriebenen<br />

Hilfsmaßnahmen hinaus, umfangreiches Sanitätsmaterial der<br />

Bun<strong>des</strong>wehr für das Städtische Krankenhaus in Kuldiga zu<br />

empfangen und mit der Johanniter-Unfallhilfe Hamburg nach<br />

Lettland zu transportieren.<br />

Die Vermittlung und die Versandvorbereitungen werden in besonderem<br />

Maße von Frd. v. Schönfels geleistet, weitere Freunde<br />

helfen ihm dabei.<br />

Es würde den Rahmen dieses Heftchens sprengen, wollte man<br />

alle bisher geleisteten großen und kleinen Hilfen einzeln aufzählen,<br />

eine Liste aus dem Jahre 2000 gibt einen ungefähren<br />

Anhalt:<br />

Sanitätsmaterial der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

(Wert DM 100.000 pro Tonne) 535.000<br />

Krankenhausbetten, gebr. 241.500<br />

Medikamente 150.000<br />

Div. Geräte, OP-Einrichtung 125.000<br />

Rö-Gerät 50.000<br />

Monitor 45.000<br />

Musikinstrumente, Lehrmittel 8.000<br />

Fachzeitschriften-Abonnements,<br />

5 Jahre 5.000<br />

Summe: 1 159.500<br />

Zwischen 2001 und 2004 wurden mit den o.g. Transporten<br />

weitere 10 Tonnen Hilfsgüter nach Kuldiga geschafft, so daß<br />

die gesamte Hilfsaktion unseres Clubs bis heute über 1 Million<br />

Euro umfaßt.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

7. Hilfen für Aussiedlerkinder und -jugendliche (ab1992)<br />

Bereits vor der „Wende“ wurden vom <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> hin und wieder<br />

(1959, 1973) die sog. Spätaussiedler bzw. deren Kinder und Jugendliche<br />

mit kleinen Spendenaktionen bedacht.<br />

Seit Beginn der 90iger Jahre vergrößerte sich die Anzahl der<br />

Aussiedlerfamilien aus Kasachstan und Weißrußland sprunghaft<br />

in Deutschland, so auch in Ostholstein. Die Kommunen<br />

stellten kurzfristig Wohnraum und erste finanzielle Hilfen zur<br />

Verfügung.<br />

Die sprachlichen Defizite der Kinder und Jugendlichen wurden<br />

Freund Bender in seiner Kinderarztpraxis besonders deutlich,<br />

und er regte den Club zu Integrationshilfen gerade für diese Altersgruppen<br />

an. Nach einem Vortrag von Frau Wiesner-Radtke,<br />

Leiterin der Aussiedlerberatungsstelle Ostholstein (<strong>des</strong> „Christlichen<br />

Jugenddorfwerkes“), zu obigem Thema folgten seit<br />

1992 bis heute umfangreiche Hilfen unseres Clubs zur Förderung<br />

der sozialen Eingliederung.<br />

Auch die „Weihnachtstütenaktion“, die bisher dem Jä<strong>des</strong>tift in<br />

Bad Schwartau und dem Augustenstift in Schwerin zugute gekommen<br />

war, wurde einige Jahre für die Weihnachtsfeier der<br />

Aussiedlerfamilien fortgeführt. „Rotarische Weihnachtsmänner“<br />

(Bender, Heinlein, Otte) kamen mit Schlitten, Sack und<br />

himmlischer Begleitung, bescherten und beglückten die zahlreich<br />

im Gemeindehaus der Michaeliskirche versammelten<br />

Kinder dieser Familien.<br />

19. 12. 96:<br />

Von Rotary der Nikolaus<br />

ging kürzlich ins Gemeindehaus.<br />

Hier warteten im Schein der Kerzen<br />

Aussiedler-Kinder mit bewegten Herzen.<br />

Mit Tüten, liebevoll bedacht,<br />

hat Freude er und Glück gebracht.<br />

Den Dank, den er in Blicken sah,<br />

legt er den Spendern hiermit nah.<br />

34<br />

Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

Gemeindienstliche Schwerpunkte haben zahlreiche Präsidenten<br />

und Vorstände nicht nur in der Hilfe für sozial Benachteiligte<br />

und Kranke, lokal wie international, gesehen, sondern<br />

man verfolgte auch mit Sorge die schwindenden Geldzuflüsse<br />

in kulturelle Einrichtungen. Hier versuchte der Club ebenfalls<br />

Zeichen zu setzen. Die Lan<strong>des</strong>- und Kreisbibliotheken, das<br />

Ostholsteinmuseum, das Lan<strong>des</strong>amt für Vor- und Frühgeschichte,<br />

die „Stiftung Schloß <strong>Eutin</strong>“, die Musikschule <strong>des</strong> Kreises<br />

OH, die örtlichen Schulen, die Kindergärten, viele Arbeitskreise<br />

und Vereine, selbst die Stadt <strong>Eutin</strong> sowie die Gemeinden<br />

Malente und Süsel wurden durch unsere großen und kleinen<br />

Spenden bedacht.<br />

8. Die „rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen<br />

Völkerverständigung“ (ab 1994)<br />

Die Idee und die Realisierung dieser besonderen Büchersammlung<br />

ist den beiden Freunden Klinke (Präsident<br />

1994/95) und Griep (Sekretär 1994/95) zu verdanken. Lesen<br />

wir, was sie über Sinn und Zweck dieses Projektes auf unserer<br />

„website“ (www.rotary-eutin.de) geschrieben haben:<br />

„Seit 1995 fördert der Club den Aufbau einer besonderen Bibliothek:<br />

einer Büchersammlung zur Geschichte der friedlichen<br />

Völkerverständigung.<br />

Dieser Gedanke lag nahe: schließlich hat Rotary International<br />

dem Ziel der friedlichen Völkerverständigung durch seine weltweiten<br />

Hilfsaktionen und eine grenzenlose,<br />

selbstverständliche Freundschaft<br />

eine besondere Form und einen<br />

eigenen Sinn gegeben. Nun<br />

sind friedliche, freundschaftliche<br />

Kontakte zwischen den Völkern unserer<br />

Welt - die nicht mit Globalisierung<br />

zu verwechseln sind - sehr viel<br />

älter als Rotary International. Es war<br />

daher nur konsequent, Rotary über<br />

sich selbst hinauswachsen zu lassen<br />

und die Geschichte der friedlichen<br />

Koexistenz in allen ihren Aspekten in


Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

einer eigenen Sammlung zu dokumentieren. Es lag ebenso nahe,<br />

diese Sammlung in <strong>Eutin</strong> aufzubauen, da in der <strong>Eutin</strong>er Lan<strong>des</strong>bibliothek<br />

eine in der Bun<strong>des</strong>republik einmalige Institution<br />

angesiedelt ist, in der die Geschichte der Welterkundung und<br />

der wachsenden Weltkenntnis gesammelt wird.<br />

Die »rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen Völkerverständigung«<br />

ist als eine eigene Sammlung hier besonders<br />

gut aufgehoben, denn die Reisenden, ob Wissenschaftler,<br />

Händler, Diplomaten oder Privatiers, hatten und haben<br />

an der praktischen Völkerverständigung naturgemäß einen<br />

besonders hohen Anteil. Dennoch umfaßt die Sammlung natürlich<br />

nicht nur Reisebeschreibungen, sondern alle Bücher, die<br />

sich allgemein oder speziell um kultur- und völkerübergreifende<br />

Kontakte bemühen, um die Anerkennung <strong>des</strong> Fremden und<br />

lebendige Koexistenz, um Welterkenntnis, wissenschaftlichen<br />

Fortschritt und friedliche Zusammenarbeit. Das können historische,<br />

ethnographische und geographische Werke sein, wissenschaftliche<br />

Erörterungen auf theoretischer Ebene, Biographien<br />

und Praxisberichte, sogar Utopien und Romane.<br />

So eine Sammlung kann natürlich sehr groß werden. Der R.C.<br />

<strong>Eutin</strong> hat seit 1995 einen Teil seiner Weihnachtsspenden - bisher<br />

rund 10.000 Euro - dazu verwendet, ausgewählte Bücher<br />

anzuschaffen; Spenden einzelner Mitglieder haben die Sammlung<br />

weiter vermehrt. Gegenwärtig umfaßt die »rotarische Bibliothek«<br />

schon mehr als 70 Titel. Das ist zahlenmäßig noch<br />

nicht sehr viel, aber es sind durchgehend wertvolle - wie die "Geschichte<br />

<strong>des</strong> Hao Kjöh" - und sehr rare historische Bände. Auf<br />

diese Weise ist bereits ein kleiner repräsentativer Querschnitt<br />

zusammengekommen, vor allem, was die Bemühungen um die<br />

wissenschaftliche Erforschung fremder Kulturen betrifft. . . . . .<br />

Die »rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen Völkerverständigung«<br />

ist - eigentlich unüblich hierzulande - in der<br />

<strong>Eutin</strong>er Lan<strong>des</strong>bibliothek geschlossen aufgestellt und allen Lesern<br />

direkt zugänglich. Je<strong>des</strong> Buch hat ein eigenes Exlibris, das<br />

unter dem rotarischen Rad den Spender vermerkt, und es gibt<br />

einen eigenen Katalog, der, wenn die Sammlung umfangreicher<br />

geworden ist, auch als Buch veröffentlicht werden soll.<br />

Eine große rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen<br />

35<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Völkerverständigung würde jedenfalls nicht nur eine wichtige<br />

Tradition dokumentieren, sondern wäre auch als Erinnerung<br />

und Zukunftsaufgabe von Nutzen. »Bücher sind das Gewissen<br />

der Welt«, hat der amerikanische Schriftsteller Ray Bradbury in<br />

einem seiner bedeutendsten Romane, »Fahrenheit 451«, geschrieben.<br />

Das gilt auch und gerade in unseren spannungsvollen,<br />

konfliktreichen Zeiten.“<br />

9. Hands-on-Aktionen<br />

Besonders gerne sprangen die <strong>Eutin</strong>er Rotarier ein, wenn es<br />

galt, eine Geldspende mit einer „hands-on-Aktion“ zu verbinden<br />

wie bei der „Kinderspielstube Kunterbunt“ in Großmeinsdorf,<br />

beim „Schloßcafé zum guten Zweck“, beim kleinen und<br />

großen Wasserfall im Schloßgarten, im Arboretum Malente<br />

oder wie kürzlich beim neu angelegten Rosarium im <strong>Eutin</strong>er<br />

Stadtpark. Der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> kann auf eine lange Tradition von naturpflegerischen<br />

und naturschützenden Aktionen zurückblikken:<br />

Dazu kann man die Einrichtung <strong>des</strong> Arboretums rechnen.<br />

Seit vielen Jahren kümmert sich der Club auch um die Bäume<br />

im <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten. Aus diesen und anderen Gründen<br />

durfte er vor zwei Jahren die Auszeichnung als einer der drei<br />

„baumfreundlichsten“ Rotaryclubs in Deutschland entgegennehmen.<br />

Ebenso wie der Name unseres Freun<strong>des</strong> Lüdemann<br />

mit der Idee und der Pflege <strong>des</strong> Malenter Arboretums sowie<br />

der Baumbeschilderung und -pflege im <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten<br />

verbunden bleiben wird, so wird die Initiative und spätere Betreuung<br />

<strong>des</strong> Rosariums im <strong>Eutin</strong>er Kurpark unserem Freund<br />

Jaeger zu verdanken sein.<br />

10. Kinderspielstube „Kunterbunt“ (1998 – 1999)<br />

In Groß Meinsdorf wurde am 7.Februar 1998 – unter eifriger<br />

Beteiligung der Kinder – die von Frd. Otte vorgeschlagene, vorgeplante<br />

und vorbereitete Spielhochebene eingebaut, wozu<br />

die handwerklichen Fähigkeiten vieler Freunde gefragt waren.<br />

Wie sich die Clubfreunde bei der Besichtigung und offiziellen<br />

Übergabe am 9.April überzeugen konnten, wurde die neue<br />

Spielecke von den Kindern mit Begeisterung und Phantasie<br />

angenommen.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Als Ergänzung der Ausgestaltung der Kinderspielstube versetzten<br />

Freunde am 20. April 1999 durch Abbau, Transport<br />

und Wiederaufbau ein günstig erstandenes Holzbohlenhaus<br />

von Zarnekau in den Hof nach Groß Meinsdorf. Dort dient es<br />

seitdem als Gerätehaus für die Freilufttätigkeit der Kinder.<br />

11. „Schloß-Café zum guten Zweck“ (1999 – 2001)<br />

Eine besonders gute Gelegenheit<br />

zu aktiver Gemeindiensttätigkeit<br />

unter<br />

Einbeziehung der Ehefrauen<br />

und von Kindern,<br />

v.a. in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Inner<br />

Wheel Club <strong>Eutin</strong>, bot<br />

am „Tag <strong>des</strong> offenen<br />

Denkmals“, dem<br />

12.09.1999, die Einrichtung<br />

eines kleinen Cafés<br />

in einem unrestaurierten<br />

Raum der NO-Ecke <strong>des</strong><br />

Schlosses.<br />

Die Einnahmen, die sich<br />

aus dem Verkauf von belegten<br />

Brötchen, Kaffee und Kuchen sowie von Karten, deren<br />

Druck mit einer alten Handdruckmaschine im Hof vorgeführt<br />

wurde, ergaben, ermöglichten die Restaurierung eines Doppelportraits<br />

für das Schloßmuseum.<br />

In den beiden folgenden Jahren übernahm der Inner Wheel<br />

Club die Federführung der Organisation <strong>des</strong> „Schloß-Cafés“,<br />

den Rotariern blieb die gern gebotene Hilfeleistung.<br />

12. Der Kleine Wasserfall im Schloßgarten (1999)<br />

Der <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten wurde schon länger vom Club bedacht.<br />

Bisher war das Augenmerk auf den interessanten Baumbestand<br />

und <strong>des</strong>sen Beschilderung gerichtet.<br />

Angeregt durch das Jahresthema „Denkmalschutz“ in unserer<br />

Clubzeitschrift „Der Rotarier“ knüpfte Frd. von Schönfels in<br />

36<br />

Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

seinem Präsidentenjahr (1998/99) Kontakte zur Stiftung<br />

Schloß <strong>Eutin</strong> und konnte in Gesprächen mit Frau Dr. Jürgens<br />

(verh. Dr. Moser) und Herrn Dr. Barg (Untere Denkmalpflege<br />

<strong>des</strong> Kreises OH) die Zustimmung für eine fachgerechte Renovierung<br />

<strong>des</strong> „Kleinen Wasserfalls“ im Schloßgarten erreichen.<br />

Hilfreich für die Realisierung <strong>des</strong> Vorhabens erwiesen sich die<br />

Erkundigungen und der Sachverstand unseres Freun<strong>des</strong> Heinlein.<br />

Bei zwei Arbeitseinsätzen der Clubmitglieder wurde mit Spaten,<br />

Hacken, Hämmern und Harken sowie „schwerem Gerät“<br />

(Bagger, Kran), das Frd. Hamann zur Verfügung gestellt hatte,<br />

der arg verfallene „Kleine Wasserfall“ in Angriff genommen,<br />

von Schlamm und Unrat gereinigt, die eingefallenen Mauern<br />

wieder aufgesetzt, der obere Zufluß eingegrenzt und der Was-


Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

serstand für die Wasserzufuhr geregelt. „Geistigen“ Beistand<br />

erhielten die Freunde durch Frau Tesnau sen., die eine Flasche<br />

Schnaps vorbeibrachte.<br />

Damit waren die ursprünglichen Verhältnisse dieses Teils der<br />

Wasserkunst im <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten wiederhergestellt. Während<br />

einer späteren Parkbegehung mit den Damen und Freunden<br />

<strong>des</strong> Clubs unterstrich der Präsident die Bedeutung dieser<br />

Form von „Kulturpflege“. Als krönenden Abschluß, der auch<br />

von der örtlichen Presse sehr positiv aufgenommenen Aktion,<br />

pflanzte Frd. Lüdemann vor Ort eine junge Winterlinde, nachdem<br />

der gewaltige Stubben <strong>des</strong> Vorgängerbaumes mühsam<br />

beseitigt worden war.<br />

13. Der Große Wasserfall im Schloßgarten (2001 – 2004)<br />

Der Große Wasserfall, am Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts erbaut,<br />

ist ein in Norddeutschland einmaliges Gartendenkmal. Lange<br />

Jahre befand er sich in einem äußerst schlechten Zustand.<br />

Nach Beendigung der Restaurierung <strong>des</strong> „Kleinen Wasserfalls“<br />

lag es nahe, sich auch <strong>des</strong> maroden „Großen Wasserfalls“<br />

anzunehmen. Viel schwieriger und finanziell aufwendiger war<br />

verständlicherweise <strong>des</strong>sen Wiederherstellung.<br />

Nach umfangreichen Sondierungsarbeiten über den Zustand<br />

<strong>des</strong> „Kalktuff“-Mauerwerks ergab eine überschlägige Kalkulation<br />

Kosten von 80.000.- Euro, die vom Club nicht aufgebracht<br />

werden konnten. Frd. Griep organisierte stadtweit eine Spen-<br />

37<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

denaktion mit blauen „Wasserschweinchen“, weiter wurden alle<br />

Geldquellen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, Lan<strong>des</strong> und Kreises sowie von gewerblichen<br />

und privaten Sponsoren erschlossen.<br />

Unerwartetes förderten schließlich die Wiederaufbauarbeiten<br />

einer Spezialfirma zutage: eine Klanghöhle zur Verstärkung<br />

<strong>des</strong> Rauschens am Fuß <strong>des</strong> Wasserfalls, eine Ruhekammer als<br />

Wasserreservoir und ein Spiegeleisen zur Verbreiterung der<br />

herabstürzenden Wasserkaskade. Bei der Reaktivierung dieser<br />

Besonderheiten erwiesen sich die handwerklichen und betrieblichen<br />

Möglichkeiten der Freunde Jacobsen und Tesnau<br />

als äußerst hilfreich; lobenswert auch die persönliche Aktion<br />

unseres Freun<strong>des</strong> Otte, der einen Erlös seiner eigens für diesen<br />

Zweck kunsthandwerklich gefertigten „Wassertropfen“ - in<br />

Silber und Gold - beisteuerte.<br />

Komplizierte Genehmigungsverfahren waren nötig, bis unter<br />

der Regie von Frd. Scheele am „Tag <strong>des</strong> Offenen Denkmals“<br />

2004 der nun endlich laufende Wasserfall an die Stiftung<br />

Schloß <strong>Eutin</strong> - unter großer Beteiligung der Bevölkerung, örtlicher<br />

Prominenz und im Beisein der Presse - übergeben werden<br />

konnte.<br />

Für das leibliche Wohl und weitere Einnahmen für Spenden an<br />

die Schloß-Stiftung sorgte der Inner Wheel Club mit Brötchenund<br />

Kuchenstand sowie einem Pflanzenmarkt.<br />

14. Rosarium im <strong>Eutin</strong>er Kurpark: (Projekt in Durchführung,<br />

ab 2004)<br />

Viele fleißige Hände haben an einem kalten Herbsttag mitgeholfen,<br />

um im <strong>Eutin</strong>er Kurpark mit Blick auf den Großen <strong>Eutin</strong>er<br />

See ein Rosarium erstehen zu lassen.<br />

Das Rosarium hat mit einem Durchmesser von 18 Metern die<br />

Form <strong>des</strong> Rotary-Ra<strong>des</strong>, wobei die Flächen zwischen den Speichen<br />

und den Zähnen und die Radnabe in der Mitte die Rosenbeete<br />

darstellen. Die übrigen Flächen sind als wassergebundene<br />

Wege ausgeführt worden. Die Gartenbauarbeiten<br />

wurden durch die Malenter Firma Eskildsen ausgeführt, die<br />

auch einen Granitring um die Radnabe stiftete. Der <strong>Eutin</strong>er<br />

Bauhof stellte Material für Wegebau und Mutterboden zur Verfügung.<br />

Die Firma Kor<strong>des</strong> hat zum symbolischen Preis von


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

1 Euro pro Rose insgesamt 360 Pflanzen gespendet, die unter<br />

der fachmännischen Anleitung von Frd. Buchwald und von<br />

Herrn Eskildsen am Sonnabend, dem 20.11.2004, von einigen<br />

Rotariern im Rosarium eingepflanzt wurden.<br />

Am 21. Mai 2005 soll das Rosarium anläßlich <strong>des</strong> 50. Bestehens<br />

<strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong> der Stadt übergeben werden.<br />

15. Weitere Spendenempfänger (sozial wie kulturell):<br />

Andere Spendenempfänger waren auch immer wieder kinderreiche<br />

Familien in <strong>Eutin</strong>, minderbemittelte Studenten in<br />

Hamburg, die o.g. Altersheime und schließlich die Opfer auf<br />

beiden Seiten <strong>des</strong> Nahostkrieges.<br />

Es ist auch erwähnenswert, daß nicht nur der Club, sondern<br />

viele Mitglieder von Anbeginn wiederholt mit eigenen finanziellen<br />

Mitteln und Aktivitäten offen oder anonym im Sinne Rotarys<br />

Hilfe und Trost gespendet haben.<br />

Spenden gingen auch an die folgenden<br />

Organisationen und Personenkreise:<br />

Altonaer Seemannsmission, Austauschschüler, DLRG Hutzfeld,<br />

deutschsprachige Polen in Pommern, „<strong>Eutin</strong>er Tafel“, „<strong>Eutin</strong>er<br />

Bürgerheim von 1908“, <strong>Eutin</strong>er „Verkehrswacht“, „Frauennotruf“,<br />

Gemeinschaftshaus Tannenhöhe/Süsel, Hospitan-<br />

38<br />

Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

ten aus Lettland, Jugendzentrum <strong>Eutin</strong> und Süsel, Jugendsparte<br />

<strong>des</strong> <strong>Eutin</strong>er Segelclubs, Kinderkurheim Boltenhagen,<br />

Kinderschutzbund, Lebenshilfe OH, Musikakademie Riga, MS-<br />

Gruppe <strong>Eutin</strong>-Malente, Peru-Hilfe, Polen-Hilfe, Rußland-Hilfe,<br />

SOS-Kinderdorf Lütjenburg, Universität Klaipeda, Verein Alleinerziehender<br />

Mütter und Väter, Verein zur Hilfe Krebskranker,<br />

Verein „Dach über dem Kopf“ sowie viele bedürftige und<br />

in Not geratene Familien und Einzelpersonen.<br />

Spendenbeschaffung und sog. Fundraising:<br />

Mit dem Jahr der Clubgründung begannen die Mitglieder während<br />

<strong>des</strong> Meetings regelmäßig eine Sammelbüchse herumzureichen,<br />

<strong>des</strong>sen Erlös für Bedürftige in den Gemeinden <strong>des</strong><br />

Clubbereiches bestimmt war. Erste Spendenempfänger waren<br />

die Bewohner von 3 Altersheimen und minderbemittelte Eltern<br />

begabter Kinder der <strong>Eutin</strong>er Mittelschule sowie auch spontan<br />

einmal eine durch Unfall beinamputierte Mutter von zwei kleinen<br />

Kindern.<br />

Um die Clubkasse zu füllen, haben die Freunde in den ersten<br />

Jahren manchmal sogar auf ein gemeinsames Festessen, z.B.<br />

zu Weihnachten, verzichtet.<br />

Es waren die sog. „schlechten Zeiten“. Auch die Rotarier und<br />

ihre Familien lebten bescheiden. So ist es nicht verwunderlich,<br />

daß zunächst keine großen Spendenbeträge zusammenkamen<br />

und ein bestimmtes, konstantes Spendenziel in den Anfangsjahren<br />

nicht erkennbar war.<br />

Trotz alledem versuchten die Rotarier auch überregional Not zu<br />

lindern: Dank der Initiative <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong> Fuchs entschlossen<br />

sich die Clubmitglieder frühzeitig, mit tatkräftiger Unterstützung<br />

ihrer Ehefrauen, über einige Jahre Kleider- und Sachspenden<br />

an Gemeinden in der „Ostzone“ zu schicken.<br />

Spenden wurden somit in den ersten Jahren bei den Freunden<br />

selbst gesammelt, und es bedurfte manches engagierten<br />

Worteinsatzes <strong>des</strong> Präsidenten und einzelner Freunde, um ein<br />

bestimmtes „Spendenvolumen“ zu erreichen.<br />

Die „Weihnachtsspende“, zu der der Präsident in der Halbjahresversammlung<br />

<strong>des</strong> Clubs aufruft und zu deren Verwendung<br />

er selbst Vorschläge macht, existiert z.B. seit 1986. Immer wie-


Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />

der folgten Freunde auch der Anregung, bei runden Geburtstagen<br />

der Clubkasse einen „Obulus“ zuzuführen.<br />

Mit großem eigenem finanziellen Einsatz regte Freund Steinicke<br />

die Spende für 2 SOS-Kinder in Namibia an. Sie wird<br />

durch Einzelspenden der Freunde bis heute unterhalten. Jährlich<br />

erreicht uns ein Dankschreiben der Kinder mit Bildern, auf<br />

denen Wachstum und Entwicklung der Unterstützten gut erkennbar<br />

ist.<br />

Diese eher „passive Spendenbeschaffung“ wurde ab 1985 ergänzt<br />

durch ein aktives „Fundraising“. Auftakt bildete ein Wohltätigkeitskonzert<br />

<strong>des</strong> Heeresmusikkorps 6, das der Club organisierte<br />

und das einen Überschuß von DM 2970.- einbrachte,<br />

der dem Kinderschutzbund gespendet wurde.<br />

Seit 1986 wird auch das bereits beschriebene „Städtetreffen“<br />

zu den <strong>Eutin</strong>er Festspielen organisiert und sprudelt seit dieser<br />

Zeit als einträgliche „Spendenquelle“.<br />

4 Flohmärkte mit „rotarischem Hausrat“ (Bender, Otte) Anfang<br />

und Ende der 90iger Jahre, meist gemeinsam mit den späteren<br />

Spendenempfängern (Kinderschutzbund, Aussiedlerberatung,<br />

Schule am Papenmoor, „Kinderspielstube Kunterbunt“ in<br />

Großmeinsdorf) brachten erfreuliche Gewinne und glückliche<br />

Spendenadressaten.<br />

Zu einem „Erfolgsmodell“, was die Spendenerträge und die<br />

Außenwirkung <strong>des</strong> Clubs angeht, hat sich, beginnend 1989,<br />

39<br />

unsere Tombola zum jährlichen<br />

Stadtfest entpuppt.<br />

Gab es zunächst nur einen<br />

einfachen Stand in der<br />

Schloßstraße für Getränke<br />

und Folienkartoffeln, so<br />

konnte man später in die belebtere<br />

Peterstraße vor das<br />

Geschäft <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong> Janus<br />

umziehen. Mit der soliden<br />

Holzhütte, die Freund<br />

Hamann dem Club zu einem<br />

„Spottpreis“ gefertigt und<br />

überlassen hat, setzt sich der<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

...und am Nachbarstand die<br />

Damen vom Inner Wheel Club<br />

Club seit 1994 alljährlich, mit Einsatz nahezu aller Mitglieder,<br />

in Szene. Das geschieht in einem „rotarischen Outfit“, wobei<br />

die durch Sach- oder Geldspenden der Freunde ermöglichten<br />

Gewinne, von der Fischdose bis zum Mountainbike, lautstark<br />

und professionell mit Losverkauf „vermarktet“ werden.<br />

Die zeitaufwendige Organisation und Umsetzung dieses Projektes,<br />

für das ein Festausschuß nötig ist, wird ganz besonders<br />

von den Freunden Jacobsen und Otte geleistet.<br />

Wie auch bei vielen anderen Veranstaltungen steuert Freund<br />

Bogs ganz selbstverständlich seine hinweisenden und werbenden<br />

Plakate und Druckerzeugnisse bei.<br />

Ähnlich erfolgreich, wenn auch nicht so umfänglich, konnten<br />

sich die schon genannten Spendenaktionen zum „Tag <strong>des</strong> Offenen<br />

Denkmals“ entwickeln, die 1999 von Freund Bender vorgeschlagen<br />

wurden und die im wesentlichen der „Stiftung<br />

Schloß <strong>Eutin</strong>“ für Restaurierungen von Bildern und der Außenanlagen<br />

(z.B. Großer Wasserfall) zufließen sollen.<br />

Nicht selten haben Freunde einen besonderen Geburtstag<br />

oder ein Jubiläum dazu benutzt, den ganzen Club zu einem Essen<br />

im Clublokal oder zu einem Empfang im eigenen Hause<br />

einzuladen. Auch bei solchen Anlässen wurde meistens, statt<br />

Blumen und Geschenken, zu einer Spende für die Clubkasse<br />

gebeten. In der Regel hat der Jubilar die Spendensumme noch<br />

nach oben aufgerundet.


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

Foundationprogramme:<br />

1. Matching Grants (Ergänzende Zuwendungen)<br />

Auf Vorschlag und unter der Regie von Frd. Loose wurde im<br />

Rotary-Jahr 1999/2000 eine Kinderabteilung im Krankenhaus<br />

„Humansdorp“ bei Port Elizabeth/Südafrika von unserem Club<br />

mit medizinischem Gerät und Material im Wert von 5000 Euro<br />

unterstützt. Den gleichen Betrag steuerte die Rotary Foundation<br />

für das Projekt bei. Der örtliche Rotary Club Jeffreys Bay<br />

und unser Kontaktclub <strong>RC</strong> Redhill ergänzten die Hilfe durch eigene<br />

Spenden.<br />

2003 beteiligte sich der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> an einem „Matching-Grant-<br />

Projekt“ unseres „Tochter-Clubs“ Oldenburg i.H. für eine Kücheneinrichtung<br />

der Universität Klaipeda/Litauen mit 3.500.-<br />

Euro.<br />

Ende 2004 bewilligte die Foundation ein unter unserer Regie<br />

zur Zeit noch laufen<strong>des</strong>, distriktübergreifen<strong>des</strong> Projekt für die<br />

Spezialausstattung eines Behinderten-Internates bei Kuldiga in<br />

Lettland im Wert von 43.000 Euro, an dem sich weitere Rotary<br />

Clubs (<strong>RC</strong> Hamburg, <strong>RC</strong> Ratzeburg-Alte Salzstraße, <strong>RC</strong> Herzogtum<br />

Lauenburg-Mölln und <strong>RC</strong> Kuldiga) mit eigenen Spenden<br />

beteiligen.<br />

2. Group-Study-Exchange (Studiengruppenaustausch)<br />

Das GSE-Programm sieht vor, daß sich in dem weltweiten Netz-<br />

40<br />

Foundationprogramme<br />

werk von Rotary zwei <strong>Distrikt</strong>e unterschiedlicher Länder, in der<br />

Regel jährlich, miteinander über den Austausch von nationalen<br />

Teams verständigen. Die aus jeweils 4 nichtrotarischen Berufstätigen<br />

zwischen 25 und 40 Jahren und einem rotarischen<br />

Teamleader bestehenden Studiengruppen bereisen auf Kosten<br />

der Rotary Foundation für 4-5 Wochen den jeweils gastgebenden<br />

<strong>Distrikt</strong>. Sie leben in rotarischen Gastfamilien. Ihnen<br />

wird ein reichhaltiges Berufsbildungs- und Besichtigungsprogramm<br />

geboten. Mit diesem Austauschprogramm wurden seit<br />

1956 mehr als 40.000 junge Erwachsene beiderlei Geschlechts<br />

beruflich gefördert und im Geiste der Völkerverständigung<br />

geprägt.<br />

Von 1995 an beteiligte sich der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> regelmäßig an dem<br />

o.g. Programm unseres <strong>Distrikt</strong>es und stellte sich für jeweils 4-<br />

5 Tage als Gastgeber eines Teams zur Verfügung. Gäste aus<br />

den USA (3x), Australien (2x), Indien (1x) und Brasilien (1x) kamen<br />

auf diese Weise nach <strong>Eutin</strong>.<br />

Auch auf diesem Feld hat sich Frd. Janus als „Mister Rotary“<br />

tatkräftig und motivierend eingebracht. Der ganze Club hat von<br />

diesem einmaligen Programm profitiert. Zahlreiche Kandidatinnen<br />

und Kandidaten sind von uns zur Teilnahme vorgeschlagen<br />

worden, bisher wurden 4 nominiert und auf Bildungsreise<br />

geschickt.<br />

3. Stipendiaten<br />

Jährlich vergibt die Rotary-Foundation Gelder für Stipendien.<br />

Jeder <strong>Distrikt</strong> kann entsprechend der Höhe seiner Einzahlungen<br />

an RF meist 2-4 Stipendiaten durch ein Auswahlgremium<br />

benennen. In der Regel stimmt die Foundation den Vorschlägen<br />

der <strong>Distrikt</strong>e zu, da die Kriterien für den Erhalt eines Stipendiums<br />

wohlüberlegt und leistungsorientiert sind. Die ausgewählten<br />

Kandidaten sollen nicht nur in ihren Studienfächern<br />

sehr erfolgreich, sondern auch in menschlicher Hinsicht als<br />

„Botschafter“ für das Entsendeland geeignet sein. Bis zu<br />

50.000 US $ werden für ein einsemestriges Studium im Ausland<br />

(bzw. 25.000 US $ pro Jahr für 2 Semester) gezahlt. Außer<br />

diesen vergibt die RF noch weitere Stipendien für ein vertieftes<br />

Sprachstudium (3 Monate, 12.000 US $) und ein drei-


Verein der Freunde / Jugendaktivitäten<br />

jähriges Friedens- und Konfliktstudium in eigens dafür eingerichteten<br />

Studiengängen an bestimmten Universitäten.<br />

Der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> erhielt 1959 mit Erika Jenssen den Zuschlag für<br />

ein Stipendium an der Stanford Universität in Kalifornien. Sie<br />

dankte den Clubmitgliedern durch lange, interessante Berichte<br />

und hielt anschließend einen Lichtbildervortrag über das<br />

„Universitäts- und rotarische Leben, Land und Leute in Kalifornien“.<br />

Eine im letzten Jahr von uns vorgeschlagene Musikstudentin<br />

wurde leider abgelehnt.<br />

Verein der Freunde (1983)<br />

Über ein Jahr dauerten die Planungen und Vorbereitungen, bis<br />

es den Freunden Stummer, Hamann und Jäde gelang, die<br />

Gründung einer „Fördergesellschaft“ in die Wege zu leiten. Unter<br />

juristischem Beistand von Frd. Hinz wurde schließlich am<br />

13. September 1983 die Satzung verabschiedet und der Fördergesellschaft<br />

der Name „Verein der Freunde Rotary <strong>Eutin</strong><br />

e.V.“ gegeben.<br />

Nun erst konnten Beträge, die zur Förderung gemeinnütziger<br />

Zwecke auf ein entsprechen<strong>des</strong> – von der damaligen Kreissparkasse<br />

kostenlos geführtes – Konto eingezahlt wurden,<br />

steuerrechtlich anerkannt und entsprechend gefördert werden.<br />

Schatzmeister<br />

Für die Kontoführung sowohl <strong>des</strong> Clubkontos wie <strong>des</strong> Förderkontos<br />

wurde je<strong>des</strong> Jahr ein Schatzmeister gewählt. Es war in<br />

der Regel der <strong>des</strong> Vorjahres (wenn der wollte). So konnten die<br />

Gewählten viele Jahre mit ihren Erfahrungen dem Club dienen,<br />

wie z.B. die Freunde Hinz (7 Jahre), Stummer und Jäde (9 Jahre!).<br />

Aktivitäten für die Jugend<br />

Die Jugendlichen unseres Clubs beteiligten sich in den ersten<br />

Jahren sehr eifrig an Austauschprogrammen und internationalen<br />

Jugendtreffen, die mit rotarischen Jugendlichen in Italien,<br />

Holland, England, Frankreich und Dänemark veranstaltet<br />

wurden. Zweimal folgten <strong>Eutin</strong>er Rotariertöchter der Einladung<br />

41<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

holländischer Clubs zu einer einwöchigen Kunstreise durch<br />

die Niederlande.<br />

Der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> war bereits ab 1957 eifriger Gastgeber für internationale<br />

Jugendlager, die von schleswig-holsteinischen Clubs<br />

organisiert wurden, mehrere Jahre regelmäßig. So auch 1966<br />

durch Aufnahme und „Unterhaltung“ von 30 „Rotariersöhnen“<br />

aus 14 Ländern, die für eine Woche nach <strong>Eutin</strong> kamen.<br />

1. Internationale Jugendtreffen (für die rotarische Jugend,<br />

1976 – 81)<br />

Von 1976-1981 richtete unser Club unter großzügiger Beteiligung<br />

<strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>es alljährlich ein internationales Jugendtreffen<br />

als „Europäisches Jugendseminar“ in der Begegnungsstätte<br />

„Haus Godensande“ in Malente aus. Bei gemeinsam gehörten<br />

Vorträgen zu europäischen Themen, Ausflügen, sportlichen<br />

Aktivitäten, Besichtigungen und einer Abschiedsfete, die unser<br />

Club organisierte, sollten die Jugendlichen mehr Verständnis<br />

füreinander entwickeln und über das Treffen hinaus Kontakte<br />

zueinander vertiefen. Neben den vielen Freunden, die am Gelingen<br />

dieses friedensspendenden Projektes beteiligt waren,<br />

haben sich die Freunde Neumann und Siepermann durch<br />

überdurchschnittliches Engagement besondere Verdienste erworben.<br />

Sekretär Karnath resümierte 1978 in einem Wochenbericht:<br />

„Nach einem festlichen Essen berichtet Freund Neumann über<br />

den Verlauf <strong>des</strong> Internationalen Jugendtreffens, für das der<br />

189. <strong>Distrikt</strong> die finanzielle Hauptlast trägt. Es sei das Hauptziel<br />

dieses Treffens gewesen, miteinander besser bekannt, in Diskussionen<br />

mit den europäischen Problemen konfrontiert und<br />

mit den Spielregeln <strong>des</strong> Zusammenlebens vertraut zu werden.<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten hätten sich gute menschliche<br />

Beziehungen entwickelt, so daß man sich untereinander im<br />

nächsten Jahr treffen wolle. Auch Meinungsverschiedenheiten<br />

über den Umfang der Diskussionen führten zu einem Mittelweg,<br />

der gestatten wird, daß man mehr über die Nachbarn erfahren<br />

hat. Es sei erstaunlich gewesen, welche Probleme der<br />

Verständigung gerade die jungen Menschen zu bewältigen<br />

hätten. Es habe sich dabei gezeigt, daß der Weg nach Europa


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

sehr lang ist. Eine Reihe von Ausflügen (u.a. Bootsfahrt, Radtour<br />

und Weinprobe) hätten das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

gefördert und die Möglichkeit geboten, die schöne Landschaft<br />

Schleswig-Holsteins zu zeigen.<br />

Am Schluß dankt Freund Neumann allen Freunden <strong>des</strong> Clubs,<br />

die ihn bei der Durchführung <strong>des</strong> Jugendtreffens unterstützt<br />

hätten und den jungen Freunden für die engagierte Teilnahme.<br />

Im Namen aller Teilnehmer ergriff Herr Werner Pölz, Österreich,<br />

das Wort und dankte dem Club und besonders Freund Neumann,<br />

den alle in ihr Herz geschlossen hätten, für diese Möglichkeit<br />

<strong>des</strong> Aufenthaltes in Schleswig-Holstein. (Rotarische Jugendliche<br />

aus den Niederlanden, Österreich, Belgien, Frankreich<br />

und der Schweiz nahmen an dem Treffen teil.)“<br />

2. Berufsinformation (ab 1972)<br />

Waren es zunächst die Berliner Kinder, denen die gemeindienstlichen<br />

Bemühungen unseres Clubs galten, so muß ein<br />

besonders aktiver Jugenddienst im Rotary-Jahr 1971/72 Hinweise<br />

einzelner Freunde aufgenommen haben, sich für die Jugendlichen<br />

in den Abschlußklassen der <strong>Eutin</strong>er Schulen einzusetzen.<br />

Mit Betriebsbesichtigungen beim Zollamt Lübeck-<br />

Travemünde, auf dem Gutshof Schaedbek, in der Motorenfabrik<br />

Weier/<strong>Eutin</strong> und bei der „Glücksklee“-Milchgesellschaft in<br />

Neustadt, ein Jahr später im Hotelbetrieb „Seeschlößchen“<br />

und im Max-Planck-Institut in Plön versuchte man, ihnen bestimmte<br />

Berufsfelder besonders realistisch nahezubringen.<br />

42<br />

Berufsinformation<br />

Im darauf folgenden Jahr (1973) nahm der Club die Anregung<br />

der <strong>Eutin</strong>er Berufsberatung <strong>des</strong> Lübecker Arbeitsamtes zu einer<br />

ersten „Berufsinformation“ unserer Mitglieder für 11 Schüler<br />

auf. Damals wie heute erwies sich eine gute Vorbereitung<br />

als Schlüssel zum Erfolg, wie aus den Ausführungen <strong>des</strong> damaligen<br />

Sekretärs Wolfgang Bönisch hervorgeht:<br />

„…am kommenden Freitag kommen ca. 20 Abiturienten zu uns<br />

durch Vermittlung <strong>des</strong> Arbeitsamtes, begleitet von Herrn Rath,<br />

der für diese Arbeit im Arbeitsamt verantwortlich ist. Wir haben<br />

vorgesehen, an diesem Abend unsere Tafel (Voss-Haus) in Einzeltische<br />

aufzulösen und die Tische durch Schilder für folgende<br />

Berufsklassen zu kennzeichnen: Medizin, Zahnmedizin,<br />

Pharmazie, Jura (eingeschlossen Verwaltung), Bankwesen,<br />

Groß- und Einzelhandel, Industrie, Bauwesen, Landwirtschaft.<br />

Wir möchten bitten, daß die Freunde der entsprechenden Berufsklassen<br />

an diesen Tischen Platz nehmen, damit interessierte<br />

Abiturienten sich zu ihnen setzen können. Vielleicht ist<br />

es empfehlenswert, die Namensschilder mitzubringen. Herr<br />

Rath und unser Präsident (Kordts) werden einleitende Worte<br />

über die Probleme der Berufsausbildung und über das Berufsklassenprinzip<br />

sprechen.<br />

…Präsident Kordts eröffnete das Treffen wie gewohnt mit der<br />

Begrüßung der Gäste, ganz besonders <strong>des</strong> Kollegiums für Berufsberatung<br />

von Abiturienten vom Arbeitsamt Lübeck, Herrn<br />

Rath, Frau Dr. Nehlsen und Frau Bruns.<br />

…wir freuten uns sehr, daß 11 Abiturienten durch Vermittlung<br />

von Herrn Rath den Weg zu uns gefunden haben. Wenn auch<br />

die meisten Tische unbesetzt blieben und das Hauptinteresse<br />

sich auf Jura und Bauwesen mit einer Ausnahme für Medizin<br />

konzentrierte, so sollen wir für den Anfang zufrieden sein und<br />

dieses Experiment nicht gleich als gescheitert ansehen, denn<br />

wie von Freunden der gut besetzten Tische zu erfahren war, traten<br />

die Abiturienten ihnen mit Interesse und Aufgeschlossenheit<br />

gegenüber, und es wurden sogar Treffen zur Besichtigung<br />

der Arbeitsplätze einiger Freunde verabredet. Dieses sollte uns<br />

ermutigen, den Kontakt zum Arbeitsamt, der durch unseren<br />

Freund Scheel geknüpft wurde, auch für künftige Jahre aufrechtzuerhalten.


Berufsinformation<br />

In einer kurzen Ansprache umriß Herr Rath kurz Sinn und<br />

Zweck seiner Aufgabe als Berufsberater für Abiturienten. Das<br />

Lübeck-er Arbeitsamt, das zuständig ist für die Kreise Lübeck,<br />

Lauenburg, Stormarn und Ostholstein, untersteht, wie alle Arbeitsämter,<br />

der Bun<strong>des</strong>anstalt für Arbeit in Nürnberg. Die<br />

Bun<strong>des</strong>anstalt für Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, u.a. den<br />

Arbeitsmarkt zu regulieren. Auf dem Gebiet der Berufsberatung<br />

für Abiturienten eine notwendige, aber auch schwierig Aufgabe,<br />

da viele akademische Berufe durch den „numerus clausus“<br />

gesperrt sind.“<br />

Andere Aufgaben, wie die o.g. Betreuung der Berliner Ferienkinder<br />

und die Organisation <strong>des</strong> „Internationalen Jugendseminars“<br />

in Malente - Godensande, forderten in den weiteren Jahren<br />

die Clubgemeinschaft. Doch mit Unterbrechungen wurde<br />

das Jugendprojekt „Berufsinformation“ immer wieder aufgenommen<br />

(1976, 1977). Räumlichkeiten und die Auswahl der<br />

eingeladenen Schulklassen wechselten. 1983 waren es z.B.<br />

Abgänger aller <strong>Eutin</strong>er Schulen (Hauptschule bis Gymnasium).<br />

60 Schüler nahmen damals das Angebot <strong>des</strong> Clubs und <strong>des</strong><br />

Arbeitsamtes in den Räumen der Kreisberufsschule an.<br />

Der Gemein<strong>des</strong>aal der Michaeliskirche und die Kreisbibliothek<br />

folgten als Veranstaltungsorte.<br />

Zwar wechselte in der Folgezeit (1985, 1987) auch die Nachfrage,<br />

immer waren es aber über 50 Schüler, die das Angebot<br />

wahrnahmen. Der Eindruck der beteiligten Freunde war stets<br />

einhellig, diese großartige Veranstaltung weiterzuführen.<br />

Seit 1990 ist die „Berufsinformation“ regelmäßiger, fester Bestandteil<br />

<strong>des</strong> rotarischen Jahres. Sie wird vom Ausschuß „Berufsdienst“<br />

organisiert, findet im Februar nach der Zeugnisvergabe<br />

statt, und die Einladung wird an die Unterprimaner aller<br />

3 <strong>Eutin</strong>er Gymnasien ausgesprochen. (Bei unzureichender<br />

Nachfrage der <strong>Eutin</strong>er Schüler kann auf umliegende Gymnasien,<br />

z.B. Neustadt, zurückgegriffen werden).<br />

Immer sind auch 1-2 Mitarbeiter <strong>des</strong> Arbeitsamtes Lübeck zur<br />

Berufsberatung und Registrierung für berufskundliche Unterlagen<br />

zugegen. Die von den Schülern vorab schriftlich geäußerten<br />

Berufswünsche werden soweit als möglich durch Clubmitglieder,<br />

Freunde benachbarter Rotaryclubs und zugelade-<br />

43<br />

50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

ne Gäste berücksichtigt. Die Rotarier bringen auch eigene Kinder<br />

aus entsprechenden Berufen mit, um aktuelle Informationen<br />

über Studienbewerbungen und Tips für Berufseinsteiger<br />

geben zu können. Für ausgefallene Berufe wird über eine Meldeliste<br />

ein Ansprechpartner gesucht.<br />

Den Sinn ihrer „Berufsinformation“ sehen die Rotarier darin,<br />

geglückte Berufskarrieren aufzuzeigen, Erfahrungen über den<br />

Alltag im Beruf weiterzugeben und Mut für den „eigenen Weg“<br />

zu machen. Eine Konkurrenz zur eigentlichen Berufsberatung<br />

durch die Arbeitsämter ist nicht das Ziel.<br />

Nachwort<br />

Nach Abschluß der Arbeiten zur Chronik zeigte uns ein Überblick<br />

über die 50 Jahre Clubleben und das gemeindienstliche<br />

Engagement Entwicklungen und Wandlungen, wie sie sich<br />

aus der jeweiligen Zeit, aus der Wesensart, der Mentalität oder<br />

dem Alter der Mitglieder ergeben haben.<br />

Viele Aktivitäten und Bemühungen werden auch künftig fortgesetzt<br />

bzw. zeitgemäß angepaßt werden müssen. Dazu gehören<br />

sicher auch die folgenden Aufgaben, deren Zusammenstellung<br />

dem nicht eingeweihten Leser in geraffter<br />

Form „rotarische Ziele“ verdeutlichen könnte:<br />

Engagement für die Jugend, Vorrang der Projekte für Bedürftige,<br />

Kontinuität bei den Neuaufnahmen, Verbesserung der<br />

Mitgliederpräsenz, Pflege der Beziehungen zu Tochter- und<br />

Kontaktclubs, enge Verbindung zu „Inner Wheel <strong>Eutin</strong>“, sorgfältige<br />

Auswahl interessanter Damenprogramme, Fortschritte<br />

bei der Aufnahme berufstätiger Frauen, Fotodokumentation<br />

<strong>des</strong> Clublebens.<br />

Freunde sind uns durch Tod, Abwanderung und auch durch<br />

Austritte verlorengegangen. Das Streben nach Gemeinschaft<br />

und Fortbestand <strong>des</strong> Clubs hat bei den verbliebenen Mitgliedern<br />

aber immer vorgeherrscht. Rotarische Ideale haben sich<br />

also in all den Jahren nachhaltig als gemeinschaftsfördernd<br />

und freundschaftstiftend erwiesen.<br />

Die Verfasser


50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />

44<br />

Präsidenten / Mitglieder<br />

Die Präsidenten<br />

Die folgenden Präsidenten bestimmten das Schicksal <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong>:<br />

1955/1956 Gustav Tesnau, 1956/1957 Gustav Tesnau, 1957/1958 Willy Stüben, 1958/1959 Friedrich Lenz,<br />

1959/1960 Andreas Lembke, 1960/1961 Wilhelm Bongardt, 1961/1962 Werner Hanssen / Bernhard Bäuerle,<br />

1962/1963 Adolf Feller, 1963/1964 Hellmuth Kuhnke, 1964/1965 Fritz Jochens, 1965/1966 Egon Knoop,<br />

1966/1967 Christian Jenssen / Günter Bock, 1967/1968 Günter Bock, 1968/1969 Fr. Wilhelm Simon,<br />

1969/1970 Herbert Schmiedecke, 1970/1971 Hans Greggersen, 1971/1972 Waldemar Ohle, 1972/1973 Ewald Kordts,<br />

1973/1974 Karl-Wilhelm Menke , 1974/1975 Hans-Jürgen Siepermann, 1975/1976 Diether Scheel,<br />

1976/1977 Ernst-Friedrich Ger<strong>des</strong>, 1977/1978 Malte Lewerenz, 1978/1979 Reiner Dethlefs,<br />

1979/1980 Horst Neumann / Hans Jochen Karnath, 1980/1981 Hans Jochen Karnath, 1981/1982 Heinrich Fix,<br />

1982/1983 Wolfgang Baier, 1983/1984 Ernst Kuhlmann, 1984/1985 Günther Lüdemann, 1985/1986 Hans Peter Muus,<br />

1986/1987 Wolfgang Bönisch, 1987/1988 Klaus Blechschmidt, 1988/1989 Helmuth Vitt,1989/1990 Hans-Jürgen Siepermann,<br />

1990/1991 Gernot Seeger, 1991/1992 Klaus Jäde, 1992/1993 Uwe Jacobsen, 1993/1994 Claus Steinicke,<br />

1994/1995 Erhard D. Klinke, 1995/1996 Wolfgang Janus, 1996/1997 Roland Koch, 1997/1998 Juris Graudins,<br />

1998/1999 Wittchen von Schönfels, 1999/2000 Reinhard Bender, 2000/2001 Hans Wolfgang Scholz,<br />

2001/2002 Wolfgang Griep, 2002/2003 Roland Bickel, 2003/2004 Joachim Scheele, 2004/2005 Thomas Heinlein<br />

Aktuelle Mitgliederliste<br />

Baier, Wolfgang<br />

Bender, Reinhard<br />

Bickel, Roland<br />

Blechschmidt, Klaus<br />

Bogs, Joachim<br />

Buchwald, Hans Hermann<br />

Döring, Matthias<br />

Feilke, Michael<br />

Ger<strong>des</strong>, Ernstfriedrich<br />

Griep, Wolfgang<br />

Grimm, Gernot<br />

Hagen, Hans-Wilhelm<br />

Hamann, Karl-Heinz<br />

Heinlein, Thomas<br />

Hinz, Karsten<br />

Hoffmann, Jan<br />

Jacobsen, Uwe<br />

Jäde, Klaus<br />

Jaeger, Uwe<br />

Janus, Wolfgang<br />

Karck, Thomas<br />

Karrer, Willi<br />

Klinke, Erhard D.<br />

Knauer, Rüdiger<br />

Koch, Roland<br />

Korff von, Fritz<br />

Küster, Jürgen Malte<br />

Kuhnke, Rolf R.<br />

Langowski, Jörg<br />

Lembke, Jürgen<br />

Lewerenz, Malte<br />

Loose, Dieter<br />

Lüdemann, Günther<br />

Mau, Holger<br />

Menke, Karl-Wilhelm<br />

Monicke, Walter<br />

Nölte, Udo<br />

Otte, Martin<br />

Peschel, Ulrich<br />

Raethjen, Heinrich<br />

Reese, Jochen<br />

Rossi, Peter<br />

Samways, David<br />

Scheele, Joachim<br />

Schiffer, Matthias<br />

Schmidt, Karl<br />

Schönfels von, Wittchen<br />

Scholz, Hans Wolfgang<br />

Schwarz, Martin<br />

Seeger, Gernot<br />

Spitz, Guido<br />

Streit von, Hubertus<br />

Südel, Henning<br />

Tamchina, Lutz<br />

Tesnau, Helge<br />

Vitt, Helmuth<br />

West, Martin<br />

Wienstein, Udo

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