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Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
1955 - 2005
50 Jahre<br />
ROTARY CLUB EUTIN<br />
1955 - 2005
Impressum:<br />
Herausgeber: Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Texte und Bilder: Reinhard Bender, Walter Monicke, Gernot Seeger<br />
Gesamtherstellung: Druckerei Bogs, <strong>Eutin</strong><br />
Auflage: 250 Exempl.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Vorwort <strong>des</strong> Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />
Rotary, eine internationale Vereinigung<br />
Der Gründer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Was ist Rotary? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Der <strong>Distrikt</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Der Club . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Rotary Foundation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8<br />
Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Clubgründung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9<br />
Gründungsjahre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10<br />
Entwicklung der Mitgliedschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11<br />
Die Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Verdiente Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />
Ehrenmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Beziehungen zu andern Clubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Städtetreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />
Andere Serviceclubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Clubpartnerschaften – Kontaktclubs . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />
Das Clubleben<br />
Vorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />
Ausschüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17<br />
Das Meeting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Clublokale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Regularien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18<br />
Clubessen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Runde Geburtstage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Vortrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />
Andere Meetings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />
Youngstertreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Die „rotarischen“ Ehefrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Inner Wheel Club <strong>Eutin</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
Witwenpatenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Ausflüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />
Feiern und Feste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25<br />
3<br />
Inhalt<br />
Kaminabende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />
Ämterübergaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />
Gemeindienst<br />
Berliner Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30<br />
Jäde-Stift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />
Arboretum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />
Alten- und Pflegeheim Schwerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />
Tschernobylkinder, Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />
Lettlandhilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32<br />
Aussiedlerkinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Rotarische Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Hands-on Aktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />
Kinderstube Kunterbunt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35<br />
Schloßcafé . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
Kleiner Wasserfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />
Großer Wasserfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
Rosarium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
Weitere Spendenempfänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />
Spendenbeschaffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />
Foundationprogramme<br />
Matching Grants . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
GSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
Stipendiaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40<br />
Verein der Freunde Rotary e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />
Aktivitäten für die Jugend<br />
Internationales Jugendtreffen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />
Berufsinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42<br />
Die Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44<br />
Die Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong> Vorwort <strong>des</strong> Präsidenten<br />
Voller Freude, Dankbarkeit und Stolz<br />
blicken wir auf ein halbes Jahrhundert<br />
Clubgeschichte zurück. Geprägt wurden<br />
sie durch unser Moto, frei nach<br />
den „Vier Fragen“ Rotarys:<br />
Sei ehrlich und aufrichtig!<br />
Sei fair!<br />
Fördere die Freundschaft und sei immer<br />
bereit zu helfen!<br />
Diene dem Wohl aller Beteiligten!<br />
Der Erfolg unseres Clubs beruht, durch die Befolgung unserer<br />
Leitsätze, zuallererst auf der immer wieder und immer weiter<br />
wachsenden Freundschaft der Clubmitglieder untereinander,<br />
auf unserem gemeinschaftlichen Willen Schwierigkeiten zu<br />
meistern und Gegensätze zu überwinden. Ohne eine solche<br />
Bereitschaft wäre er auf Dauer nicht lebensfähig gewesen. Er<br />
hat Zerreißproben erlebt und bestanden und es ist sicher, dass<br />
wir uns auch zukünftig darum bemühen müssen, das Clubleben<br />
zu fördern, aus dem heraus wir für andere da sind und in<br />
dem wir uns wohlfühlen. Wir sind kein selbstgewisser, elitärer<br />
Honoratioren-Verein, sondern überdenken und überprüfen immer<br />
wieder unser Handeln, fördern unseren Kontakt untereinander<br />
und lehnen Grüppchenbildung ab. Wir ziehen Grenzen<br />
gegen Indifferenz und Ignoranz, gegen Infamie und Inhumanität.<br />
Unser Club ist ein Miteinander von Freunden, nicht nur weil wir<br />
uns gegenseitig, wie es bei Rotary üblich ist, "Freund" nennen,<br />
sondern weil vielfach enge persönliche Bindungen entstanden<br />
sind. Unser Beisammensein ist aus unserem Leben nicht<br />
mehr wegzudenken. Wöchentlich treffen wir uns, um über kleine<br />
und große Sorgen und Freuden zu sprechen, um Nützliches<br />
zu erfahren, durch Vorträge zu immer neuen Themen und Problemen<br />
Anteil zu nehmen. Wir treffen uns zu Kaminabenden,<br />
reisen zusammen und feiern Waldfeste.<br />
4<br />
50 Jahre Rotary, das bedeutet Freundschaften über mehrere<br />
Generationen und kann – wie das Beispiel von Gustav, Heinz<br />
und Helge Tesnau zeigt – auch die Verbundenheit mit drei Generationen<br />
einer Familie sein. Unsere Geschichte schließt 50<br />
Amtsjahre von Präsidenten und Vorständen ein, die sich mit<br />
Engagement und Tatkraft eingebracht haben. Jeder von ihnen<br />
hat auf seine individuelle Weise unser Clubleben bereichert.<br />
Ein besonderer Dank gilt hier unseren langjährig tätigen<br />
Schatzmeistern: Heinz Stummer, Karsten Hinz und jetzt Klaus<br />
Jäde. Sie haben mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit die<br />
mühsame Aufgabe der Kassenführung übernommen haben<br />
und uns damit immer einen sicheren Überblick über unsere Finanzen<br />
ermöglichten.<br />
Traurig und dankbar erinnern wir uns an unsere, teilweise viel<br />
zu früh verstorbenen Freunde, die sich im Clubleben engagierten,<br />
es unterstützten und unser persönliches Leben mit ihrem<br />
Dasein bereicherten.<br />
Unsere rotarischen Regeln gelten nach unserem Verständnis<br />
nicht nur im Club und im Familienleben, sondern auch im Berufsumfeld,<br />
in unserem Gemeinwesen und weltweit. Wir sorgen<br />
uns und helfen. Unsere Welt wandelt sich ständig. Viele<br />
neue Probleme begegnen uns, soziale Schwierigkeiten müssen<br />
bewältigt werden. Die Umwelt verlangt Nachhaltigkeit und<br />
Bewahrung der Ressourcen. Die Globalisierung stellt neue Anforderungen.<br />
Not und Unglück begegnen wir jeden Tag im<br />
Fernsehen. Wir unterstützen Menschen, zum Beispiel aktuell<br />
in Sri Lanka oder im Senegal auf direktest möglichem Wege.<br />
Wir helfen mit „Matching Grants“ über die „Rotary Foundation“<br />
zum Beispiel in Kuldiga/ Lettland. Aber wir sind auch in unserer<br />
Region präsent, in unserem unmittelbaren Gemeinwesen.<br />
Sicher dürfen wir heute stolz sein auf die Bilanz unserer mannigfaltigen<br />
Hilfe, die oft nicht nur finanziell, sondern auch durch<br />
tatkräftigen, ehrenamtlichen Einsatz erfolgte. Spielplätze sind<br />
von uns mitgestaltet, Waldprojekte gepflegt und kulturelle<br />
Denkmäler restauriert worden. Bitter ist es, wenn wir Hilfesuchenden<br />
eine Absage erteilen müssen, weil natürlich die finanziellen<br />
Möglichkeiten begrenzt sind.
Vorwort <strong>des</strong> Präsidenten 50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Die Zukunft<br />
Es bleibt weiter wichtig, nicht nur unsere gemeindienstlichen,<br />
ehrenamtlichen Arbeiten zu intensivieren, das Geld, das wir aufbringen<br />
können, gezielt einzusetzen. Jeder neue Clubvorstand<br />
wird in seinem Jahr von Bittbriefen, meist aus der unmittelbaren<br />
Region, getrieben. Notwendig wird es immer sein, inhaltliche<br />
Schwerpunkte zu setzen, statt nach dem Gießkannen-Prinzip<br />
möglichst überall helfen zu wollen, um niemanden abweisen<br />
zu müssen. In unserem unmittelbaren Umfeld sollte unser<br />
Engagement sicher einen sozialen Schwerpunkt haben, wichtig<br />
wird aber auch zunehmend die Förderung <strong>des</strong> kulturellen<br />
Lebens sein.<br />
Natürlich dürfen wir unseren Horizont nicht zu nahe ziehen,<br />
sondern müssen uns immer als Teil einer ganzen Welt begreifen.<br />
Wir sollten uns weiter und verstärkt in „Matching-“ und<br />
„Simplified-Grants“ engagieren, weil wir über die Foundation<br />
mehr Geldmittel freimachen, als wir es aus eigenem Vermögen<br />
könnten. Auch sollten wir uns weiter um Kandidaten für rotarische<br />
Stipendien, für den Studiengruppen- und Jugendaustausch<br />
bemühen, denn diese direkte Möglichkeit, regionale<br />
und nationale Sichtweisen zu erweitern und Toleranz zu fördern,<br />
sollten wir unbedingt nutzen.<br />
Wenn wir in der Zukunft mehr tun, mehr helfen wollen, müssen<br />
wir auch mehr „fund-raising“ betreiben und auf unsere Außenwirkung<br />
bedacht sein. Es muss in der Öffentlichkeit mehr Bewusstsein<br />
geschaffen werden, dass geholfen werden kann und<br />
muss, und dass Service-Clubs dazu einen erheblichen Beitrag<br />
leisten. Das kann unseren Club für potentielle neue Mitglieder<br />
attraktiver machen, denn die ständige personelle Erneuerung<br />
unseres Clubs ist unbedingt notwendig. Dies ist kein Selbstzweck<br />
für reines Wachstum. Es wird auch nötig sein nach geeigneten<br />
Kandidaten Ausschau zu halten, die deutlich jünger<br />
als vierzig sind, denn ein Generationen übergreifender Austausch<br />
muss auch in Zukunft in unserer Gemeinschaft möglich<br />
sein. Die Aufnahme qualifizierter Frauen können wir nicht weiter<br />
hinausschieben. Das bedeutet sicher "Veränderungen" - wie<br />
5<br />
Berichte aus „koedukativen“ Clubs bestätigen - zum Positiven.<br />
Wir sind keine Insel! Wir leben in einer sich wandelnden, reifenden<br />
Welt, in einem auch die Gleichberechtigung der Geschlechter<br />
realisierenden Gemeinwesen.<br />
Wir wollen diese Welt mitgestalten. Lasst uns unsere Verantwortung<br />
dafür im Großen wie im Kleinen wahrnehmen. Vor allem<br />
aber lasst uns weiter unsere Freundschaft pflegen, denn<br />
sie gibt uns die Kraft die vor uns liegenden Aufgaben, zu bewältigen.<br />
Thomas Heinlein<br />
Präsident <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong> 2004/2005<br />
Danksagung<br />
Diese Festschrift soll einen Einblick in unser Wirken geben und<br />
unser Clubleben zu dokumentieren. Ihre Entstehung haben<br />
vier unserer Freunde ermöglicht: Reinhard Bender und Walter<br />
Monike haben 50 Jahre Club-Geschichte anhand von alten Berichten<br />
und Archiv-Material gesichtet und aufgearbeitet, um<br />
uns einerseits einen profunden Einblick in das Wesen und die<br />
Struktur Rotarys zu geben, andererseits das Profil unseres<br />
Clubs zu zeichnen, wie es sich in diesen Jahren entwickelt hat.<br />
Gernot Seeger hat dazu Fotos aus diversen Schatullen zusammengetragen,<br />
gesichtet und ausgewählt. Und schließlich<br />
hat Joachim Bogs, unser Freund und „Meister der schwarzen<br />
Kunst“, die Gestaltung und den Druck besorgt. Ihnen allen sind<br />
wir zu großem Dank verpflichtet, für die große Mühe und die<br />
vielen Stunden, die sie dafür aufwandten, uns zu informieren<br />
und zu unterhalten.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong> Vorbemerkung<br />
Vorbemerkung<br />
Es ist wie eine spannende Zeitreise, sich mit der 50-jährigen<br />
Geschichte eines Clubs zu beschäftigen. Darüber eine Zusammenfassung<br />
zu schreiben, gleicht einer Gratwanderung:<br />
Man hat den Überblick, muß aber vor Unachtsamkeit ständig<br />
auf der Hut sein.<br />
Grundlage dieser Ausführungen bildeten die wöchentlichen<br />
Protokolle von 1956 bis 2004.<br />
Nachdem wir vor etwa zwei Jahren von Frau Jenssen die alten<br />
Wochenberichte unseres Clubs erhielten, die ihr Mann sorgfältig<br />
aufbewahrt hatte, wuchs natürlich unser Interesse, sich<br />
mit den frühen und späteren Jahren, sozusagen der Kindheit<br />
und Jugend <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong>, etwas näher zu befassen.<br />
Dieses Studium förderte so viele wissenswerte und überlieferungswürdige<br />
Details zutage, daß wir uns 2004 entschlossen,<br />
zweimal den Freunden über unsere Recherchen zu berichten.<br />
Dabei gewannen wir den Eindruck, daß wir damit nicht nur einer<br />
rotarischen Pflicht genügten, sondern durchaus auf „offene<br />
Ohren“ stießen.<br />
Als wir dann im November vom Präsidenten gebeten wurden,<br />
eine Festschrift zu unserem 50. Charterjubiläum zu verfassen,<br />
sagten wir freudig zu, im Glauben, wir müßten eigentlich nur unsere<br />
beiden Vorträge ein wenig ausschmücken und damit wäre<br />
die Sache erledigt.<br />
Sehr bald bemerkten wir allerdings, auf welches Wagnis wir<br />
uns eingelassen hatten. Über den Umfang waren wir uns<br />
schnell im klaren, was den Text, die Bilder und das Format angeht.<br />
Aber wie genau, wie ausführlich, wie allgemeinverständlich<br />
sollten wir schreiben, ohne irgend etwas Wichtiges zu vergessen,<br />
persönliches Engagement zu übersehen, wahrheitsgetreu<br />
und ohne Übertreibung zu berichten.<br />
6<br />
Um es kurz zu sagen: Wir hatten die Arbeit gründlich unterschätzt.<br />
Sie hat uns trotzdem viel Spaß gemacht.<br />
Eingedenk unseres „Restrisikos“ und in der Erwartung <strong>des</strong><br />
Wohlwollens aller Beteiligten legen wir hiermit unsere Festschrift<br />
vor und hoffen, daß sie den Clubmitgliedern und ihren<br />
Ehefrauen gefällt und auch für Nichtrotarier gut lesbar ist.<br />
Herausgekommen ist die stolze Bilanz eines gemeindienstlich<br />
immer sehr aktiven, auf freundschaftliches Miteinander bedachten,<br />
in der Öffentlichkeit angesehenen und trotz seines Alters<br />
jung gebliebenen Clubs in seiner Gesamtheit.<br />
Reinhard Bender Walter Monicke Gernot Seeger
Rotary - eine internationale Vereinigung 50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Rotary - eine internationale Vereinigung<br />
Im selben Jahr, in dem die weltumspannende Gemeinschaft<br />
von Rotary mit Freude und Stolz ihren 100. Geburtstag feiert<br />
und durch vielfältige Programme und Aktionen ihres Gründers<br />
Paul Harris ehrend gedenkt, begeht der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> am 18.Mai<br />
2005 sein 50-jähriges Charter-Jubiläum.<br />
Das ist fürwahr ein Grund zum Feiern und überdies Anlaß, den<br />
heutigen Clubmitgliedern und einer breiteren Öffentlichkeit die<br />
Gründungsgeschichte dieses ersten deutschen Rotary Clubs<br />
in einer Kleinstadt näherzubringen und seine Entwicklung, seine<br />
Kontakte, seine gemeindienstlichen Hilfs- und Förderprogramme,<br />
sagen wir es ruhig mit Stolz, seine Verdienste aufzuzeigen.<br />
Der Gründer<br />
Paul P. Harris war um die Jahrhundertwende Anwalt in Chicago.<br />
In seiner Kindheit hatte er bei seinen Großeltern auf dem<br />
Lande in Vermont Freundschaft und Toleranz kennengelernt,<br />
die ihn später - wie er in seiner Autobiographie schrieb – zur<br />
Gründung von Rotary inspirierten. In dem jungen Anwalt begann<br />
die Idee zu reifen, eine Gruppe von Geschäftsleuten aus<br />
unterschiedlichen Berufen in einem gesellschaftlichen Rahmen<br />
zusammenzuführen. Ihm schwebte ein Club vor, der etwas<br />
von dem freundschaftlichen Geist unter Geschäftsleuten<br />
wiedergeben sollte, ohne politische oder religiöse Einschränkungen.<br />
Am 23. Februar 1905 wurde aus der Idee Wirklichkeit:<br />
Paul Harris gründete zusammen mit drei Freunden einen Club.<br />
Rotary war geboren.<br />
Was ist Rotary?<br />
Rotary ist eine weltweite Vereinigung von über 1,2 Millionen<br />
Männern und Frauen, die sich in mehr als 31000 Clubs in 166<br />
Ländern (Stand 12/2004) zusammengeschlossen haben. Der<br />
Wahlspruch der weltanschaulich nicht gebundenen, überparteilichen<br />
Vereinigung heißt "Selbstloses Dienen".<br />
Rotarier haben sich in ihrem privaten, beruflichen und öffentlichen<br />
Wirken zu Redlichkeit, Toleranz und sozialer Hilfsbereit-<br />
7<br />
schaft verpflichtet. Über alle Grenzen hinweg bemühen sie<br />
sich, Hoffnung zu geben und zu helfen, wo Not ist. Außerdem<br />
arbeiten sie für Völkerverständigung und Frieden. Diesem Anliegen<br />
dienen auch die Förderung und der internationale Austausch<br />
junger Menschen. So ist Rotary die größte private Stipendienorganisation.<br />
Durch Rotary International sind die Clubs weltweit miteinander<br />
verbunden. In den Clubs treffen sich die Mitglieder einmal in<br />
der Woche zur Pflege der Freundschaft, zu Vorträgen und zur<br />
Besprechung von Hilfsprojekten. Die Teilnahme an den Clubtreffen<br />
ist Verpflichtung. Die Aufnahme bei Rotary erfolgt auf<br />
Empfehlung von Mitgliedern. Jeder Beruf sollte im Club nur<br />
einmal vertreten sein. In Deutschland folgen mehr als 35000<br />
Rotarier in über 750 Clubs in 14 <strong>Distrikt</strong>en dem rotarischen Ziel<br />
der Dienstbereitschaft im täglichen Leben.<br />
Der <strong>Distrikt</strong><br />
<strong>Distrikt</strong>e sind Verwaltungseinheiten. Rotary International in<br />
Deutschland gliedert sich in 14 <strong>Distrikt</strong>e. Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
gehört zum <strong>Distrikt</strong> <strong>1890</strong>. Das ist der nördlichste Bereich<br />
und umfaßt die Regionen Schleswig-Holstein mit den Nordfriesischen<br />
Inseln, Hamburg und Teile im nördlichen Niedersachsen.<br />
Die Aktivitäten und die Organisation <strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>s sind ausschließlich<br />
darauf ausgerichtet, die Clubs im Rahmen der Förderung<br />
Rotarys zu unterstützen. Sie sollen die von den Clubs<br />
auf lokaler Ebene geleisteten Dienste in keiner Weise einschränken.<br />
Die Verbindung zu Rotary International und den<br />
einzelnen Clubs im <strong>Distrikt</strong> unterhält der Governor. Er wird für<br />
ein Jahr gewählt.<br />
Der Club<br />
Im örtlichen Club sollen sich Struktur und Wesen der Gemeinschaft<br />
widerspiegeln. Dazu hat der Gründer Rotarys, Paul<br />
Harris, 1905 das Berufsklassenprinzip eingeführt. Es besagt:<br />
Jede Berufsgruppe soll in jedem Club nur einmal repräsentiert<br />
sein. Auf diese Weise lernen sich die Vertreter der verschiede-
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
nen Berufs- und Wissensgebiete besser kennen und verstehen.<br />
Nach außen ist ein derart breit gefächertes Potential an hoch<br />
qualifizierten Kräften aller Art hilfreich im Dienst für das Gemeinwohl.<br />
Rotarier stellen ihr Denken und Tun unter die vier Fragen:<br />
„Ist es aufrichtig? – Ist es fair für alle Beteiligten? – Wird es<br />
Freundschaft und guten Willen fördern? – Wird es dem Wohl<br />
aller Beteiligten dienen?“<br />
Der Rotary Club ist die kleinste, aber tragende Einheit der internationalen<br />
Organisation. Hier pulsiert das rotarische Leben.<br />
Hier kann jeder einzelne in vielfältiger Weise Rotary praktizieren.<br />
Rotarische Gemeinschaft verbindet im eineinhalbstündigen<br />
Meeting allwöchentlich über den Club hinaus die Rotarier aller<br />
Länder. Man schenkt einander Zeit für das offene Gespräch.<br />
Man sitzt im Freun<strong>des</strong>kreis zu Tisch und erfährt aus dem 20minütigen<br />
Vortrag eines Mitglieds oder Gastes aus erster Hand<br />
etwas über <strong>des</strong>sen berufliche oder anderweitige Interessen.<br />
Dieses regelmäßige Zusammentreffen verlangt Präsenzpflicht.<br />
Es stärkt die enge Zusammengehörigkeit im Geist weltweiter<br />
und lokaler Freundschaft. Jeder Rotarier ist jederzeit in jedem<br />
Rotary Club der Welt als Gast und Freund willkommen.<br />
Zahlreiche Gemeinschaftsprojekte sozialer und kultureller Art<br />
sowie große Programme für die Jugend werden sinnvoll ergänzt<br />
durch Partnerschaften mit anderen Clubs im Ausland.<br />
Entspannte Geselligkeit und abwechslungsreiche Unterhaltung<br />
beleben die Gemeinschaft.<br />
Der Club wird von einem jährlich neu gewählten Vorstand verwaltet,<br />
dem ein Präsident vorsitzt und dem ein Vizepräsident,<br />
ein Altpräsident und weitere Vorstandsmitglieder wie Sekretär,<br />
Schatzmeister und Clubmeister, sowie Ausschußvorsitzende<br />
<strong>des</strong> Clubdienstes, <strong>des</strong> Berufsdienstes, <strong>des</strong> Gemeindienstes,<br />
<strong>des</strong> Internationalen Dienstes und <strong>des</strong> Jugenddienstes angehören.<br />
Die Verfassung von Rotary International läßt den Clubs genügend<br />
Freiräume für eigeninitiative Projekte, die den nationalen,<br />
den regionalen Eigenheiten angepaßt sind. In dieser lokalbezogenen<br />
Heterogenität bleibt Rotary lebendig.<br />
8<br />
Rotary - eine internationale Vereinigung<br />
Die Rotary Foundation<br />
Die Rotary Foundation ist die gemeinnützige Stiftung von Rotary<br />
International (not for Profit Corporation). Sie wird als rechtlich<br />
selbständige Organisation neben Rotary International geführt<br />
und unterliegt nicht den Weisungen <strong>des</strong> Präsidenten von<br />
R.I. und <strong>des</strong> Zentralvorstan<strong>des</strong>.<br />
In Deutschland werden die Aufgaben der Stiftung durch Rotary<br />
Deutschland Gemeindienst e.V. wahrgenommen.<br />
Die Rotary Foundation soll die Arbeit von R.I. bei Erfüllung der<br />
rotarischen Aufgaben unterstützen. Dazu gehört der Beitrag<br />
zu Frieden und Völkerverständigung durch bildende, kulturelle<br />
und humanitäre Programme auf lokaler, nationaler und internationaler<br />
Ebene.<br />
Die finanziellen Mittel der Foundation stammen aus Spenden<br />
und Beiträgen der Rotarier und Clubs, die diese durch Sammelaktionen<br />
(Fundraising) erworben haben, sowie aus Spenden<br />
von Nichtrotariern und einem unantastbaren „Permanent<br />
Fund“.<br />
Bei humanitären Programmen der Clubs und der <strong>Distrikt</strong>e gewährt<br />
die Foundation umfangreiche finanzielle Zuwendungen<br />
(z.B. Matching Grants: Ergänzende Zuwendungen) zur Organisation<br />
und Durchführung.<br />
Mit der Unterstützung von Bildungsprogrammen (Kurz- und<br />
Langzeitstipendien, Friedensstipendien und Sprachstipendien<br />
im Ausland) und seinem Studiengruppenaustausch für junge<br />
Berufstätige (GSE: Group Study Exchange) ist die Rotary Foundation<br />
der weltweit größte Sponsor von Stipendienprogrammen<br />
für die Jugend.<br />
Das ehrgeizige Rotary-Programm „Polio Plus“ will zusammen<br />
mit WHO, UNICEF und CDC die Kinderlähmung in der Welt<br />
ausrotten. Dafür wurden von der Foundation bisher 500 Mio<br />
US $ bereitgestellt. Bis zum heutigen Tage haben 122 Nationen<br />
von diesen Zuwendungen profitiert.
Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Clubgründung<br />
Die besonderen Umstände der Gründung <strong>des</strong> Rotary Clubs<br />
<strong>Eutin</strong> lassen sich noch aus einer früheren Festschrift unseres<br />
langjährigen Sekretärs Christian Jenssen ablesen. Gründungsmitglieder,<br />
die aus eigenem Erleben darüber berichten<br />
könnten, sind verstorben oder nicht mehr im Club.<br />
Die „dienstältesten“ Mitglieder unseres Clubs sind Ernst-Friedrich<br />
Ger<strong>des</strong>, Karl Wilhelm Menke und Dieter Loose, die 1966,<br />
1967 bzw. 1968 aufgenommen wurden.<br />
Lassen wir zunächst Christian Jenssen zu Wort kommen:<br />
„Der Rotary Club <strong>Eutin</strong> war also unter den ersten 100 Clubs, die<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet oder wieder gegründet<br />
wurden; Rotary hat schon 1927 mit der Gründung <strong>des</strong> Rotary<br />
Clubs Hamburg seinen Einzug in Deutschland gehalten, doch<br />
hatten sich in der Zeit <strong>des</strong> nationalsozialistischen Regimes die<br />
43 bis dahin entstandenen Clubs auflösen müssen“.<br />
„Wie kam es nun zur Gründung <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong>? Es war<br />
dies gewissermaßen ein Pionierunternehmen; denn bis dahin<br />
gab es deutsche Rotary Clubs eigentlich nur in größeren Städten.<br />
Man hatte damals, so wenige Jahre nach dem Wiederaufleben<br />
von Rotary in Deutschland, noch – inzwischen längst<br />
überwundene und durch die beträchtlichen Leistungen gerade<br />
von Clubs in ländlichen Gebieten entkräftete – Bedenken gegen<br />
die Gründung in Kleinstädten. Man dachte dabei an ein<br />
Wort <strong>des</strong> Gründers von Rotary, Paul Harris, der schon 1905 im<br />
Hinblick auf den ersten Club in Chicago davon gesprochen hatte,<br />
es sei ein Wagnis, „Kinder ihrer Zeit mit den üblichen<br />
menschlichen Schwächen in Freundschaft zusammenzubringen,<br />
und zwar einen Vertreter aus jedem Beruf – Geschäftsleute,<br />
Beamte, Erzieher, Handwerker, Künstler, Akademiker<br />
usw. - , ungeachtet ihrer Religion, Rasse oder politischen Gesinnung“.<br />
Aber dieses Wort trifft auf jede Clubgründung zu, und<br />
es beweist nur, daß der Gründer von Rotary bei der Aufstellung<br />
seines Ideals, der Dienstbereitschaft im täglichen Leben, die<br />
Realitäten menschlichen Verhaltens durchaus im Auge behielt“.<br />
9<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
„Es war ein <strong>Eutin</strong>er Unternehmer,<br />
Gustav Tesnau, der durch Geschäftsfreunde<br />
in Hamburg von Rotary<br />
erfuhr. Er erkannte sofort, daß<br />
es sich hier um eine zeitgemäße<br />
Form einer fest gegründeten Gemeinschaft<br />
handelte, wie er sie<br />
schon in anderen Bereichen gesucht<br />
hatte. Rotary entsprach seinem<br />
immer schon über Beruf und<br />
Geschäft hinausblickenden, mitbürgerlichen,<br />
sozialen Denken, seiner<br />
Vorstellung einer Elite von Männern guten Willens, die in<br />
freundschaftlicher Gemeinsamkeit bereit sind, mit den ihnen<br />
gegebenen Mitteln und Kräften anderen zu dienen und zu helfen.<br />
Hamburger Rotarier mit Sympathie für die alte Kultur- und<br />
Residenzstadt <strong>Eutin</strong>, vor allem Altpräsident Helmut Weising, damals<br />
Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, setzten<br />
in Gustav Tesnau das Vertrauen, daß es ihm gelingen werde,<br />
in dieser durch ihre Geschichte besonders geprägten Kleinstadt<br />
und ihrem Ausstrahlungsbereich einen Rotary Club ins<br />
Leben zu rufen“.<br />
„...So kam es, daß der erste deutsche Rotary Club, Hamburg,<br />
der Patenclub <strong>des</strong> <strong>Eutin</strong>er Clubs wurde, der damit, da Hamburg<br />
vom zweiten Rotary Club der Welt, San Francisco, gegründet<br />
wurde, zur dritten Generation von Rotary zählt. Governor<br />
von Cossel aus Düsseldorf, der <strong>Eutin</strong> zugeneigt war - er hatte<br />
einst sein Referendar-Examen im Voßhaus gefeiert - , stimmte<br />
dem Vorschlag der Hamburger Rotarier zu und ernannte<br />
Altpräsident Weising zu seinem Sonderbeauftragten für die<br />
Gründung“.<br />
„...Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 1954 sammelte Gustav Tesnau den<br />
Kreis von Persönlichkeiten um sich, die nach seiner Erfahrung<br />
und wohlerwogenen Menschenbeurteilung als Vertreter ihrer<br />
Berufsklasse und als Mitbürger von toleranter Denkweise und<br />
Gemeinsinn die Voraussetzungen für aktive Mitarbeit in einem<br />
Rotary Club erfüllten. Bei zwanglosen Vorbesprechungen im<br />
Hause Tesnau und mehr und mehr sich regelnden Zu-
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
sammenkünften im Hotel Voßhaus, die denen, die sie miterlebt<br />
haben, unvergeßlich bleiben, wurden sie von Hamburger und<br />
Lübecker Rotariern, in erster Linie Helmut Weising und Hans-<br />
Peter Boye, Altpräsident <strong>des</strong> Clubs Lübeck, mit Ziel und Organisation,<br />
Anforderungen und Gepflogenheiten von Rotary vertraut<br />
gemacht. Der eine oder andere gab wohl auf, aus Sorge,<br />
z.B. der Präsenzpflicht nicht genügen zu können. Doch allmählich<br />
festigte sich der Kreis, und am 19.Januar 1955 konnte<br />
die Gründungsversammlung abgehalten und nach Annahme<br />
der Satzung dem Gründungsbeauftragten der Antrag auf Aufnahme<br />
in Rotary International übergeben werden“.<br />
„Schon 4 Monate später, am 18. Mai 1955, wurde dem Rotary<br />
Club <strong>Eutin</strong> die Charter übergeben. An diesem festlichen Abend<br />
im historischen Voßhaus nahm Gründungspräsident Gustav<br />
Tesnau die Urkunde über die Mitgliedschaft in Rotary International<br />
aus der Hand von Governor v. Cossel entgegen.<br />
Mehr als 100 Gäste aus Hamburg und schleswig-holsteinischen<br />
Clubs wie auch Repräsentanten <strong>des</strong> öffentlichen Lebens be-<br />
10<br />
Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
glückwünschten die 24 Gründungsmitglieder zu diesem Ereignis“.<br />
„Das Alltagsleben <strong>des</strong> Clubs begann mit dem Schwung, den<br />
ihm Gustav Tesnau zu geben wußte. In seinen 2 Präsidentenjahren<br />
hat er mit immerwacher Aufmerksamkeit und souveräner<br />
Großzügigkeit den Geist der Freundschaft und der Dienstbereitschaft<br />
im Club fest zu gründen vermocht. Er war eine<br />
kraftvolle Persönlichkeit, eine vitale Natur, ein Charakter von<br />
großer Spannweite, der verschiedene Richtungen seines Wesens<br />
energisch zu harmonisieren und auf ein Ziel zu lenken verstand.<br />
Im ersten Jahr stand ihm als Sekretär der Rechtsanwalt<br />
Egon Knoop zur Seite“.<br />
Folgende 24 Gründungsmitglieder hatte Gustav Tesnau ausgesucht:<br />
Karl Baedeker, Verlagsbuchhandel, Bernhard Bäuerle,<br />
Gynäkologie, Wilhelm Bongard, Versicherungswesen, Erich<br />
Dannemann, Justiz, Hans Engfer, ländliches Siedlungswesen,<br />
Adolf Feller, Pathologie, Heinrich Fix, Balneologie, Wilhelm<br />
Fuchs, Theologie und Psychologie, Werner Hanssen, Viehzucht,<br />
Christian Jenssen, freier Schriftsteller, Fritz Jochens, Papierindustrie,<br />
Egon Knoop, selbständiger Rechtsanwalt, Hellmuth<br />
Kuhnke, Elektrotechnische Industrie, Andreas Lembke,<br />
Bakteriologie, Friedrich Lenz, Limnologie, Gottfried Lohse,<br />
Saatzucht, Hans Meyer-Sach, (Oberst a.D.) Gemeindienst, Fritz<br />
Oberländer, Sparkassenwesen, Günther Pods, Musik, Walther<br />
Schütt, Finanzverwaltung, Friedrich-Wilhelm Simon, Leinenindustrie,<br />
Willy Stüben, Gummi-Industrie, Gustav Tesnau, Eisengroßhandel,<br />
Heinz Tesnau (Sohn als Zusatzmitglied), Eisengroßhandel.<br />
Der von Rotary International festgelegte Gebietsbereich <strong>des</strong><br />
<strong>Eutin</strong>er Clubs, der für die Berufung von Neumitgliedern bedeutsam<br />
war, erstreckte sich - bis zur Neugründung <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Oldenburg<br />
i. H. (1962) - über Plön, Lütjenburg, Lensahn, Neustadt,<br />
Timmendorferstrand und Ahrensbök.<br />
Die Gründungsjahre<br />
Studiert man die Protokolle aus den Gründungsjahren, so lassen<br />
sich ein paar Details erkennen, die „rotarische Traditionen“<br />
geworden sind. Sie sollen dem Außenstehenden die Gepflo-
Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
genheiten eines Rotary Clubs, also das damalige „Clubleben“,<br />
verdeutlichen:<br />
Die Treffen fanden wöchentlich, anfangs von Oktober bis März<br />
im Voßhaus, von April bis September im Fissauer Fährhaus,<br />
statt, freitags um 20 Uhr, jeden 2. und 4. Freitag um 13.15 Uhr.<br />
Das Meeting wurde mit einem Hammerschlag durch den Präsidenten<br />
eröffnet. Es folgten die Regularien, bei denen auch Familienereignisse<br />
wie Geburtstage, Abitur, Verlobung, Hochzeit,<br />
Examen eines Kin<strong>des</strong>, Unfälle und Krankheitsfälle erwähnt<br />
wurden. Das gemeinsame Essen und der Vortrag eines Mitglieds<br />
oder Gastes schlossen sich daran an.<br />
Im ersten Jahr herrschten bei den Themen der „Redner“, wie<br />
sie damals bezeichnet wurden, Reiseberichte und Werdegänge<br />
vor, so daß Präsident Tesnau die rotarischen Freunde ermahnen<br />
mußte, doch mehr Vorträge aus den Arbeitsbereichen<br />
zu halten.<br />
Der Sekretär gab in seinem Wochenbericht eine Zusammenfassung<br />
<strong>des</strong> Vortrages oder Ego-Berichtes und dokumentierte<br />
die Regularien und Familiennachrichten. Das Wochenprotokoll<br />
war zur Lektüre der ganzen Familie bestimmt.<br />
In seinem 2. Amtsjahr erkundigte sich Präsident Tesnau sogar<br />
nach den Studienorten der Rotarierkinder, „damit er Verbindung<br />
zu den betreffenden Clubs aufnehmen könne“.<br />
Übrigens, den ersten Vortrag einer Dame hielt Frau Ingrid Tesnau<br />
1957, Schwiegertochter <strong>des</strong> Gründungspräsidenten. Es<br />
war ein Farblichtbildervortrag über eine Reise durch die Türkei,<br />
die sie gemeinsam mit ihrem Mann Heinz Tesnau unternommen<br />
hatte.<br />
Von Anfang an wurden die rotarischen Damen und z. T. auch<br />
die Jugendlichen (ab 14 Jahren) zu den Feiern, Ausflügen, Besichtigungen<br />
und allgemein interessierenden Vorträgen eingeladen.<br />
Entwicklung der Mitgliedschaft:<br />
Die oben geschilderte Harmonie unter den Clubmitgliedern<br />
der Gründungsjahre hat es vielleicht mit sich gebracht, daß unsere<br />
Freunde von damals sich mit der Aufnahme neuer Mitglieder<br />
anfangs schwer taten.<br />
11<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
In den entsprechenden Berichten ist zu diesem Thema häufiger<br />
von „unterschiedlichen Auffassungen“ und „lebhaften Diskussionen“<br />
die Rede.<br />
Erstes Neumitglied (nicht Gründungsmitglied) war Oberstudiendirektor<br />
Ernst Weiskam vom Voss-Gymnasium, der anläßlich<br />
eines Governorbesuches 1958 aufgenommen wurde. Bis<br />
1965 wuchs der Club trotz zweier To<strong>des</strong>fälle (Tesnau, Hanssen),<br />
zweier Abgänge durch Ortswechsel und zweier Austritte<br />
auf 29 Mitglieder, schrumpfte jedoch im Rotaryjahr 1966/67<br />
durch Unstimmigkeiten zwischen einigen Freunden auf bedrohliche<br />
17, um nach intensiv betriebener Neuanwerbung im<br />
Jahr danach schon wieder bei 25 zu liegen.<br />
Auch die folgenden Vorstände waren eifrig um das Wachstum<br />
der Mitgliedschaft bemüht. Bereits 1970 war der Club auf 40<br />
gewachsen, und konnte 1976 das 50. Mitglied aufnehmen.<br />
Die Gründungen der Nachbarclubs Plön und Lübecker<br />
Bucht/Timmendorfer Strand führten zu erheblichen Aderlässen<br />
durch überwechselnde Mitglieder. Diese Ereignisse, zusammen<br />
mit einer Reihe von Austritten und Sterbefällen, ließen<br />
den Club auf 38 Mitglieder schrumpfen.<br />
Allein zwischen 1980 und 1990 verloren wir 15 Freunde durch<br />
Abwanderungen zu anderen Clubs, 8 durch unterschiedlich<br />
begründete Austritte und 7 durch den Tod.<br />
Aufnahmefreudige Vorstände schafften es, die Mitgliederzahl<br />
in den folgenden 12 Jahren auf 60 zu steigern. Sie erreichten<br />
damit gleichzeitig eine deutliche Verjüngung, obwohl auch ältere,<br />
zugezogene Rotarier aufgenommen werden mußten. So<br />
hat unser Club heute eine relativ ausgeglichene Altersstruktur,<br />
womit eine Zersplitterung in Altersgruppen verhindert werden<br />
konnte.<br />
Weil alle Mitglieder den rotarisch-freundschaftlichen Kontakt<br />
miteinander pflegen, bilden sie - trotz der für einen Kleinstadtclub<br />
großen Mitgliederzahl - eine in sich geschlossene Gemeinschaft.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Die Präsidenten<br />
Dem rotarischen Prinzip <strong>des</strong> regelmäßigen Wechsels folgend,<br />
wurde in den 50 Jahren Clubgeschichte je<strong>des</strong> Jahr ein anderes<br />
Mitglied zum Präsidenten gewählt. Es gab nur zwei Ausnahmen:<br />
Die beiden Anfangsjahre bestritt der Gründungspräsident<br />
Gustav Tesnau. Zu einer zweiten Präsidentschaft ließ<br />
sich der spätere <strong>Distrikt</strong>sgovernor Siepermann überreden.<br />
Zweimal fand der Wechsel mitten im rotarischen Jahr statt, so<br />
daß der folgende Präsident ein halbes Jahr länger dem Club<br />
dienen mußte.<br />
Verdiente Mitglieder<br />
- auf <strong>Distrikt</strong>sebene:<br />
Besondere Verdienste auf <strong>Distrikt</strong>sebene<br />
erwarben sich in<br />
den frühen Jahren die Freunde<br />
Jenssen als <strong>Distrikt</strong>sreporter<br />
ab 1957, Gründungsbeauftragter<br />
für den <strong>RC</strong> Oldenburg<br />
1962, als langjähriger<br />
Berichterstatter für den „Rotarier“<br />
und als Governor<br />
1975/76; Frd. Weiskam als<br />
Mitglied <strong>des</strong> Auswahlkomitees<br />
für Stipendiaten; Frd.<br />
Siepermann als Gründungsbeauftragter<br />
für den <strong>RC</strong> Plön<br />
1976 und als Governor<br />
1983/84; die Freunde Fix und<br />
von Oven 1985 als Gründungsbeauftrage<br />
für den <strong>RC</strong><br />
Lübecker Bucht/Timmendorfer<br />
Strand.<br />
12<br />
Die Präsidenten / Verdiente Clubmitglieder<br />
Freund Janus wurde 2003 vom <strong>Distrikt</strong> für seine jahrelangen<br />
Bemühungen um das Städtetreffen zur Oper im Schloßpark<br />
geehrt und ist z. Zt. Mitglied <strong>des</strong> Auswahlkomitees im <strong>Distrikt</strong>beirat<br />
Foundation/GSE.<br />
Wegen seines einzigartigen persönlichen Eintretens für 2 SOS-<br />
Kinder in Namibia wurde Frd. Steinicke 2003 dem Weltpräsidenten<br />
RI gemeldet und erhielt von ihm die Auszeichnung<br />
„Four Avenues of Service Citation“.<br />
- auf Clubebene:<br />
Für herausragen<strong>des</strong> Engagement im eigenen Club, für besondere<br />
Anstrengungen im Interesse von Clubpartnerschaften,<br />
aber auch für überdurchschnittliche soziale Leistungen<br />
von Nichtrotariern „im Sinne Rotarys“ können die einzelnen<br />
Clubs gegen Zahlung eines Geldbetrages an die Rotary-Foundation<br />
Mitglieder und Privatpersonen als „Paul-Harris-Fellows“<br />
(Nadel und Urkunde) ehren.<br />
In den Genuß dieser Ehrung durch den <strong>Eutin</strong>er Rotary Club<br />
kam als erster Christian Jenssen, danach Heinrich Fix, Herbert<br />
Schmiedecke, Hans-Jürgen Siepermann, Johann Christian<br />
Gundelach (vom Kontaktclub Rødovre-Vanløse), Peter Mocsari<br />
(vom Kontaktclub Redhill), Fritz Togo (Kontaktclub Rødovre-<br />
Vanløse), Fritz Jochens, Hans Greggersen, Gernot Seeger,<br />
Hans-Jochen Karnath, Heinz Tesnau, Günther Lüdemann, Udo<br />
Nölte, Wolfgang Janus, Claus Steinicke, Reinhard Bender, Wittchen<br />
von Schönfels, Juris Graudins, Klaus Jäde, Karsten Hinz,<br />
Uwe Jacobsen, Erhard Klinke, Karl-Wilhelm Menke.<br />
Eine zusätzliche Auszeichnung, der Saphir zum PHF, wurde<br />
den Freunden Jenssen, Siepermann, Mocsari, Togo, Janus,<br />
Bender und A. Knight verliehen.<br />
Die feierliche Überreichung der Urkunde und Ehrennadel<br />
durch den amtskettengeschmückten Präsidenten kam für<br />
manchen Ausgezeichneten sehr überraschend.
Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Ehrenmitglieder<br />
Für Verdienste um die Verbreitung rotarisch-humanitärer Denkweise,<br />
um das Ansehen <strong>des</strong> <strong>Eutin</strong>er Clubs bzw. für die rotarische<br />
Arbeit über die Clubgrenzen hinaus, wurden die folgenden<br />
Persönlichkeiten durch die Ernennung zu Ehrenmitgliedern<br />
ausgezeichnet:<br />
Propst Prof. Dr. Dr.<br />
Wilhelm Kieckbusch Andreas Lembke<br />
von 1968 bis 1987, von 1981 bis 2002,<br />
Christian Jenssen von 1994 bis 1996.<br />
Die Ehrenmitgliedschaft wurde von jedem neuen Vorstand,<br />
wie es vorgesehen ist, Jahr für Jahr verlängert und endete in allen<br />
Fällen erst mit dem Tod der drei besonderen Clubmitglieder.<br />
Beziehungen zu anderen Clubs:<br />
Die Kontakte unseres Clubs zu anderen waren von Anfang an<br />
lebhaft und vielfältig. Jährlich besuchten unsere Freunde die<br />
Patenclubs Hamburg und Lübeck. Gegenbesuche bei uns waren<br />
die Regel.<br />
Nach Gründung der „Tochterclubs“ im ursprünglichen Einzugsbereich<br />
der <strong>Eutin</strong>er konzentrierten sich die Beziehungen<br />
auf diese. Einladungen zu Feiern, Jubiläen, Ämterübergaben<br />
und zu besonders interessanten Vorträgen oder Veranstaltungen<br />
waren Anlässe, die Verbindungen nicht abreißen zu lassen.<br />
Die Charterfeiern anderer Clubs wurden von Nord- bis Süd-<br />
13<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
deutschland durch rotarische Grüppchen eifrig wahrgenommen,<br />
ebenso wie die zahlreichen Städtetreffen, besonders die<br />
in Neumünster und Kiel.<br />
Weitere Verbindungen bestanden natürlich auch über die rotarischen<br />
Gäste, die, besonders in den Sommermonaten, sehr<br />
zahlreich zu den <strong>Eutin</strong>er Meetings erschienen, unter anderen<br />
auch einmal Graf Lambsdorff, der Pianist Andor Fol<strong>des</strong> und<br />
Professor Theodor Eschenburg .<br />
Nach Einrichtung <strong>des</strong> Rotary-Tisches in Timmendorfer Strand<br />
durch unseren Club, ab 1973, gab es zusätzlich viele Möglichkeiten<br />
zum Erfahrungsaustausch mit Rotariern aus ganz<br />
Deutschland. In der Betreuung der Gäste im Seeschlößchen<br />
wechselten sich die <strong>Eutin</strong>er Rotarier ab. Im Heimatclub nahm<br />
daraufhin die Präsenz bedenklich ab, weil Freunde aus der Nähe<br />
<strong>des</strong> Rotary-Tisches häufiger dort ihre Präsenzpflicht erfüllten.<br />
Städtetreffen<br />
Bereits 1957 nutzte unser Club selbst eine Aufführung der <strong>Eutin</strong>er<br />
Sommerspiele (Freischütz), um ein eigenes Städtetreffen<br />
zu organisieren. Das fand zeitgleich mit der 700-Jahrfeier der<br />
Stadt <strong>Eutin</strong> statt. Es kamen 23 Teilnehmer aus Hamburg, Itzehoe,<br />
Neumünster und Rendsburg.<br />
Auch 1960 und 1966 wurden Städtetreffen (Troubadour bzw.<br />
Don Giovanni) in <strong>Eutin</strong> mit Erfolg durchgeführt, nachdem 1958<br />
eines wegen mangelnder Anmeldungen abgesagt werden<br />
mußte.1986 hat man die „rotarischen Städtetreffen“ wieder aufgenommen.<br />
Jahr für Jahr folgten Rotarier aus Schleswig-Holstein,<br />
Hamburg und nördlichem Niedersachsen (u.a. Cuxhaven)<br />
mit ihren Ehefrauen den schön gedruckten Einladungen<br />
zu den <strong>Eutin</strong>er Festspielen. Ein gemeinsames Essen im meist<br />
voll besetzten großen Speisesaal <strong>des</strong> Fissauer Fährhauses und<br />
der Einführungsvortrag <strong>des</strong> Intendanten der Festspiele stimmten<br />
auf das Gemeinschaftserlebnis der Freilichtaufführung ein.<br />
An der Organisation dieses Highlights <strong>des</strong> rotarischen Jahres<br />
hatte und hat Freund Janus einen besonderen Anteil. Vor allem<br />
seinen Bemühungen und seinem besonderen Geschick ist der<br />
große Erfolg dieser Veranstaltungen zu verdanken.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Begrüßung <strong>des</strong> Intendanten Siegfried Grote durch den<br />
Präsidenten Erhard Klinke und Organisator Wolfgang Janus<br />
vor dem Fissauer Fährhaus<br />
Städtetreffen 17./18.7.1999:<br />
Dem Ruf der Musen folgten gern<br />
der Freunde viel von nah und fern.<br />
Zum Städtetreffen kamen sie<br />
Und spendeten für Rotary.<br />
Als Vorspiel nahm man ein Buffet<br />
mit Vieh und Fisch von Land und See.<br />
Dann sprach mit Witz und Kunstverstand<br />
Herr Grote, unser Intendant.<br />
Dermaßen reichlich animiert,<br />
lauscht man der Oper amüsiert.<br />
Für alle war’s ein Hochgenuß.<br />
Der Präsident wünscht Gruß und Kuß!<br />
Vom Wetter, tat man später hören,<br />
ließ sich kein einer wirklich stören.<br />
14<br />
Beziehung zu anderen Clubs<br />
Andere Serviceclubs<br />
1969 kam erstmalig ein Treffen mit dem Lionsclub Neustadt<br />
zustande. Der <strong>RC</strong> Oldenburg hatte die Verbindung aufgenommen<br />
und dazu eingeladen. Bereits einen Monat später waren<br />
die Freunde und ihre Damen Gäste der „Ladies-Night“ der<br />
Lionsclubs Neustadt, Oldenburg und Plön und spendeten gemeinsam<br />
für das SOS-Kinderdorf in Lütjenburg.<br />
Auch heute noch werden die <strong>Eutin</strong>er Rotarier zu dem o.g.Fest<br />
von Lions eingeladen und folgen in unterschiedlich großen<br />
Paarungen.<br />
Weitere Kontaktmöglichkeiten ergaben sich im Rahmen von<br />
Gemeindienstaktivitäten, der Baltikumhilfe und der verschiedenen<br />
Matching Grants, sowohl mit rotarischen wie auch anderen<br />
Service-Clubs (Lions, Kiwanis, Round Table) .<br />
Clubpartnerschaften<br />
Die Charterfeier <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Flensburg im Oktober 1957 sollte für<br />
den jungen Rotary Club <strong>Eutin</strong> ein besonderes Ereignis werden.<br />
Es kam dort nämlich zwischen einem Freund unseres Clubs<br />
(Friedrich-Wilhelm Simon) und einem Mitglied <strong>des</strong> dänischen<br />
Clubs <strong>RC</strong> Rødovre-Vanløse (Esben Porse) zu einer freundschaftlichen<br />
Begegnung, die inspirierend war und in dem<br />
Willen beider Clubs nach engeren Beziehungen und der<br />
Gründung eines Kontaktverhältnisses ihre Fortsetzung fand.<br />
Ländertreffen<br />
Am 15. März 1957 feierten Mitglieder beider Clubs das erste<br />
offizielle „Ländertreffen“ im <strong>Eutin</strong>er Voss-Haus, an dem über<br />
die Hälfte der dänischen Club-Freunde teilnahm.<br />
In ihren Ansprachen versicherten die Präsidenten Tesnau und<br />
Porse sich und die anwesenden Clubmitglieder ihrer gegenseitigen,<br />
aufrichtigen Freundschaft und lobten den Geist der<br />
Völkerverständigung.<br />
Besonderheit dieses neuen Kontaktverhältnisses: Es war das<br />
erste in Deutschland zwischen einem deutschen und einem<br />
dänischen Club.<br />
Einen frühen Höhepunkt erreichte das Partnerschaftsverhältnis<br />
1959 mit dem 14-tägigen Jugendaustausch, der ein phan-
Beziehung zu anderen Clubs<br />
tasievolles Besichtigungs- und Ausflugsprogramm vorsah und<br />
bei dem die Jugendlichen in rotarischen Familien untergebracht<br />
waren.<br />
In jährlichem Wechsel wurde nun die Clubpartnerschaft in <strong>Eutin</strong><br />
und Kopenhagen mit großer Beteiligung, ab 1960 auch mit<br />
Damen, begeistert gepflegt. Auch zwischendurch nutzten<br />
Freunde private oder dienstliche Reisen, um bei dem jeweiligen<br />
Clubmeeting vorbeizuschauen.<br />
1971 lernten Freunde unseres Clubs auf einem Ländertreffen<br />
in Kopenhagen Mitglieder <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Redhill/England kennen, mit<br />
dem sich unser dänischer Kontaktclub bereits in Partnerschaft<br />
befand.<br />
Eifrig und ernsthaft wurde unter den <strong>Eutin</strong>er Rotariern über einen<br />
Dreieckskontakt nachgedacht und diskutiert. Der <strong>Distrikt</strong><br />
äußerte sich kritisch zu den Plänen.<br />
Erst 10 Jahre später wurden erneut „Fühler“ zum Rotary Club<br />
Redhill ausgestreckt, wobei Rolf Kuhnke für unseren Club und<br />
Peter Mocsari für den englischen Club die treibenden Kräfte<br />
waren. Im April 1981 besuchte eine Gruppe unserer Freunde<br />
mit Ehefrauen den englischen Club.<br />
Diese neuerlichen „Annäherungsversuche“ waren für beide<br />
Seiten so positiv und vielversprechend, daß ein Kontaktverhältnis<br />
ins Auge gefaßt wurde.<br />
15<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Dreiländertreffen<br />
Zum ersten „Dreiländertreffen“ trafen sich Freunde und Damen<br />
<strong>des</strong> <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong>, <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Rødovre-Vanløse und <strong>des</strong> <strong>RC</strong> Redhill im<br />
Oktober 1982 in England. Seit dieser Zeit begehen wir regelmäßig,<br />
meist im Jahresrhythmus und abwechselnd in den drei<br />
Ländern, dieses völkerverbindende, anregende und schöne<br />
Treffen. Die Organisation dafür liegt in den Händen <strong>des</strong> „Internationalen<br />
Dienstes“.<br />
Jeder ausrichtende Club bemüht sich um ein attraktives Besuchs-<br />
und Besichtigungsprogramm, wobei die „homestays“<br />
so manche Freundschaft weiter vertiefen halfen.<br />
Wie eine Beziehung Höhen und Tiefen erfährt, sind auch die<br />
Treffen mal mehr und mal weniger besucht. Eine Beendigung<br />
ist noch nie ernsthaft diskutiert worden. Erfreulich ist die Beobachtung,<br />
daß auch die jüngeren Mitglieder der Clubs Interesse<br />
an der Fortsetzung zeigen und dies mit ihrer Beteiligung<br />
unterstreichen.<br />
Neben den jährlich wechselnden, für den „Internationalen<br />
Dienst“ verantwortlichen Vorstands- und Clubmitgliedern haben<br />
sich, außer den o.g. Freunden, Friedrich Wilhelm Simon,<br />
Esben Porse (DK), Rolf Kuhnke und Peter Mocsari (GB), Johann<br />
Christian Gundelach (DK), Fritz Togo (DK), Alan Knight<br />
(GB) und Wolfgang Janus organisatorisch und menschlich<br />
außerordentlich eingesetzt. Sie verdienen unseren ganz besonderen<br />
Dank.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
„Tochterclubs“<br />
<strong>RC</strong> Oldenburg i.H. 1962<br />
Anfang 1960 regten einzelne Mitglieder unseres Clubs eine rotarische<br />
Neugründung in Oldenburg i.H. an. Nachdem Frd.<br />
Jenssen vom Governor <strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>es zum Gründungsbeauftragten<br />
ernannt worden war, ging es zwischen der in Gründung<br />
befindlichen Gemeinschaft von Freunden und unserem Club<br />
zügig mit gegenseitigen Kontakten und Informationen voran.<br />
Die Gründung erfolgte am 4. 7. 1962. Bereits am 22. 5. 1963<br />
feierte man gemeinsam die Charterfeier für den <strong>RC</strong> Oldenburg<br />
in Holstein, bei der als Präsent unseres Clubs eine Präsidentenglocke<br />
an Frd. Thielecke, den Gründungspräsidenten, übergeben<br />
wurde.<br />
<strong>RC</strong> Plön 1976<br />
Ende August 1975 diskutierten die Clubmitglieder dann, auf<br />
entsprechende Anregungen, die Gründung eines Rotary Clubs<br />
in Plön. Als auch hier schnell Fortschritte vom Gründungsbeauftragten<br />
Siepermann signalisiert werden konnten, wurde<br />
Freund Hölk im Mai zum Gründungspräsidenten gewählt, der<br />
am 14. Juni 1976 die Gründungsversammlung im „Hotel am<br />
See“ in Ascheberg abhielt. Am 9. Februar 1977 feierte man gemeinsam<br />
die Charter.<br />
Rotary-Tisch 1973<br />
Nachdem 1973 für die vielen rotarischen Ostsee-Urlauber, jeweils<br />
in den Sommermonaten, ein „Rotary-Tisch“ im „ Hotel<br />
Seeschlößchen“ in Timmendorfer Strand eingerichtet worden<br />
war, erfolgten unter der Präsidentschaft von Frd. Fix (1981/82)<br />
erstmalig weitergehende Beratungen und Diskussionen über<br />
eine Clubgründung im Süden <strong>des</strong> Kreisgebietes, in dem eine<br />
ganze Reihe unserer Freunde ansässig war.<br />
<strong>RC</strong> Lübecker Bucht/Timmendorfer Strand 1985<br />
Die Freunde Fix und von Oven übernahmen gemeinsam die<br />
Funktion <strong>des</strong> Gründungsbeauftragten; unter Präsident Fix ,<br />
nun <strong>RC</strong> Lübecker Bucht/Timmendorfer Strand, erfolgte am<br />
16<br />
Tochterclubs<br />
3. September 1985 die Gründung und am 11.Oktober 1985<br />
die Charter, die 2 Monate später mit einer Feier im „Hotel Seeschlößchen“<br />
entsprechend begangen wurde.<br />
Mit wechselseitigen Besuchen zu den Meetings, gemeinsamen<br />
Veranstaltungen und gegenseitiger Spendenhilfe suchte<br />
man die „familiären“ Bindungen zu unterhalten. Die durch die<br />
drei Neugründungen zwangsläufig eingetretenen „Aderlässe“<br />
und „Schrammen“ hat unser Club in den folgenden Jahren<br />
nach und nach gut verkraftet.<br />
„Stammbaum“ <strong>des</strong> <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong>:<br />
Chicago 1905<br />
(1.Rotary Club der Welt)<br />
I<br />
San Franzisco 1908<br />
(2.Rotary Club der Welt)<br />
I<br />
Hamburg 1927<br />
(1. Rotary Club Deutschlands)<br />
I<br />
<strong>Eutin</strong> 1955<br />
(1. Kleinstadtclub Deutschlands)<br />
I I I<br />
Oldenburg 1962 Plön 1976 Lüb.B./Tdf.Strand 1985<br />
I I I<br />
Neustadt/Ostsee 1978 Neubrandenburg 1994 Grevesmühlen 1997<br />
I<br />
Kühlungsborn/Bad Doberan 1992
Das Clubleben<br />
Das Clubleben<br />
Der Vorstand<br />
So wie in jedem Verein, jedem Club, gibt es auch bei Rotary einen<br />
jährlich wechselnden, den Präsidenten unterstützenden<br />
Vorstand.<br />
Er spiegelt die verschiedenen Aufgaben und Aktivitäten <strong>des</strong><br />
Clubs wider.<br />
Vertreten sind <strong>des</strong>halb darin neben dem Präsidenten, Vizeund<br />
Pastpräsidenten, Sekretär und Schatzmeister auch die jeweiligen<br />
Ausschußvorsitzenden <strong>des</strong> Club-, Berufs-, Gemeinund<br />
Jugenddienstes sowie <strong>des</strong> Internationalen Dienstes.<br />
In regelmäßigen Vorstandssitzungen wird – unter Berücksichtigung<br />
der Vorgaben von R.I. und <strong>Distrikt</strong> – über die Programmplanung<br />
und einzelnen Projekte beraten und beschlossen,<br />
wobei die Vorstellungen <strong>des</strong> Präsidenten die Ziele<br />
vorgeben.<br />
Die Sitzungen finden vorwiegend im privaten Umfeld eines<br />
Mitglieds und meist unter fürsorglicher Betreuung durch die<br />
Ehefrau <strong>des</strong> Gastgebers statt. So können die Themen sehr<br />
gründlich und ohne Zeitdruck diskutiert werden. Die Sitzungen<br />
17<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
sind vertraulich. Es können also manche Meinungsverschiedenheiten<br />
ohne Vorbehalt angesprochen und Mißverständnisse<br />
ausgeräumt werden.<br />
Nach Abschluß <strong>des</strong> offiziellen Teils findet gern auch über manche<br />
nichtrotarische Frage ausführlicher Gedankenaustausch<br />
statt. Deshalb ist bei den üblicherweise abendlichen Sitzungen<br />
die Mitternacht als Zeitgrenze leicht überschritten.<br />
Den Gastgeberinnen, über deren Leistungen die Protokolle je<strong>des</strong>mal<br />
- sicher berechtigt - nur lobend berichten, wird vom<br />
Club für ihre Mühen ein graviertes Rotary-Glas überreicht.<br />
Ansonsten sind die Protokolle in der Regel sehr nüchtern-sachlich<br />
gehalten und bieten daher keine Hinweise auf die manchmal<br />
heftigen Diskussionen über wichtige Fragen (z.B. mangelnde<br />
Präsenzen, Neuaufnahmen, Spenden, Veranstaltungen<br />
oder Verfahrensfragen).<br />
Gern wird zu den Sitzungen <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> ein rotarisch erfahrenes<br />
älteres Mitglied, z.B. ein Pastpräsident, eingeladen<br />
und um seine Meinung befragt.<br />
Soweit Beschlüsse gefaßt wurden, gibt sie der Präsident in den<br />
Regularien <strong>des</strong> nächsten Meetings bekannt.<br />
Auf der letzten Sitzung <strong>des</strong> rotarischen Jahres konnten, wenn<br />
man den neuen Vorstand hinzugebeten hatte, bereits intern<br />
und vor der offiziellen Ämterübergabe (s.u.) die Amtsgeschäfte<br />
und -papiere übergeben werden.<br />
Ausschüsse<br />
Für besondere Aufgaben wird ein Ausschuß gebildet, dem z.B.<br />
die Verantwortung für Planung und Organisation einer Veranstaltung<br />
(z.B. Stadtfest-Tombola) oder auch die Klärung von<br />
Satzungsfragen anvertraut wird.<br />
So wurde 1991 von einem Dreierauschuß, mit rotarischer Kompetenz<br />
und juristischem Sachverstand besetzt, die Clubsatzung<br />
von 1961 neu gefaßt.<br />
Der schwierigste Punkt war, wie so oft, das Aufnahmeverfahren,<br />
in dem sichergestellt sein muß, daß Vorschläge vertraulich<br />
behandelt werden und nur für den Club geeignete Kandidaten<br />
vorgeschlagen und schließlich um Mitgliedschaft angesprochen<br />
werden.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Weiterhin gibt es einen jährlich neu besetzten Nominierungsausschuß<br />
für die Wahl zum Vorstand (Vorsitzender ist der Vizepäsident)<br />
und einen Aufnahmeausschuß, der die Vorschläge<br />
für Neumitglieder prüft und dem Vorstand zur Entscheidung<br />
vorlegt.<br />
Ähnlich den Ausschüssen arbeiten die 5 Dienste <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
(Club-, Berufs-, Gemein-, Internationaler-, Jugenddienst),<br />
die neben den dafür gewählten Vorstandsmitgliedern mit jährlich<br />
wechselnden Clubfreunden besetzt sind.<br />
Das Meeting<br />
Clublokale<br />
Zwischen 1955 und 1969 fanden die wöchentlichen Treffen<br />
fast ausschließlich im „Voss-Haus“ und im „Fissauer Fährhaus“<br />
statt, nur kurzfristig auch im „Hotel Wittler“. Gewechselt wurde<br />
meist im jahreszeitlichen Rhythmus (Sommer – Winter), und<br />
man versammelte sich freitags um 20.00 Uhr, am 2. und 4. Freitag<br />
um 13.15 Uhr.<br />
Später dienten vorübergehend auch der „Redderkrug“ und die<br />
„Wilhelmshöhe“ als Clublokale.<br />
Seit ca. 15 Jahren hat sich nun das „Fissauer Fährhaus“ zur beliebten<br />
„Dauerbleibe“ entwickelt, sicher auch, weil der Inhaber<br />
Dieter Loose seit 1968 selbst dem Club als Mitglied angehört<br />
und er die Freunde mit gemütlichen Räumlichkeiten und gutem<br />
Essen zu verwöhnen sucht. Nur noch während der Be-<br />
18<br />
Das Clubleben<br />
triebsferien „tagt“ man im Voss-Haus, Uklei-Fährhaus und seit<br />
neuestem auch mal im Bistro Herrnberger bzw. TAC.<br />
Wechselten auch Ort und Zeit der Meetings, so hatte doch der<br />
Ablauf schon gleich seine tradierte, auch heute noch übliche<br />
Form erhalten. Da es bei Rotary keine besonderen Riten gibt,<br />
gliedert sich der Ablauf der Veranstaltung auf natürliche Weise<br />
in Begrüßung, Mitteilungen <strong>des</strong> Präsidenten und von Mitgliedern,<br />
gemeinsames Essen und Vortrag mit Diskussion.<br />
Regularien<br />
Jeder Präsident fand seinen besonderen Stil, diesen Teil <strong>des</strong><br />
Meetings zu absolvieren, sei es durch die besondere Form der<br />
Begrüßung, mehr formell oder mehr vertraulich, sei es die Auswahl<br />
an für mitteilungswürdig gehaltenen Informationen oder<br />
durch einen besonderen Wochenspruch, ein spezielles Zitat<br />
Feierliche Aufnahme von Martin West durch den Präsidenten<br />
Klaus Jäde<br />
oder Hinweise auf ein lesenswertes Buch oder - neuerdings -<br />
auf eine interessante Website.<br />
Natürlich durfte der Bericht über die Beschlüsse <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
genausowenig fehlen wie ein Auszug aus dem Monatsbrief<br />
<strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>governors. Wichtig waren immer auch Glückwünsche<br />
zu privaten Ereignissen einzelner Mitglieder wie z.B. zu Jubiläen,<br />
Geburtstagen, beruflichen Erfolgen oder Familienzuwachs.
Das Clubleben<br />
Clubessen<br />
Das Clubessen ist ein weltweit fester Bestandteil <strong>des</strong> Clublebens.<br />
Es dient der Geselligkeit und Entspannung. Jeder Club<br />
entscheidet für sich, ob er sich morgens, mittags oder abends<br />
zusammenfinden will, eventuell auch nach einem wechselnden<br />
Rhythmus, und ob ein Frühstück bzw. ein warmes oder<br />
kaltes Essen eingenommen werden soll. In den frühen Jahren<br />
unseres Clubs hatte man sich anfangs darauf geeinigt, nur ein<br />
um das andere Mal gemeinsam zu essen, und mehrfach ist<br />
überlegt worden, aus Kostengründen das Essen ganz einzusparen.<br />
Runde Geburtstage:<br />
Die Idee, Freunde zu einem runden Geburtstag mit einem kleinen<br />
Geschenk zu bedenken, ist schon früh „geboren“ worden.<br />
1960 einigte sich der Vorstand auf einen kleinen Silberteller mit<br />
Gravur. Während damals der 60. Geburtstag für wert erachtet<br />
wurde, hervorgehoben zu werden, ist es seit einigen Jahren im<br />
Club üblich - auch mit Blick auf die jüngeren Mitglieder - bereits<br />
das 40. Wiegenfest, nun mit einem gravierten Rotary-Glas, zu<br />
markieren.<br />
Vortrag<br />
Waren es am Anfang „Werdegänge“ und „Reiseberichte“, mit<br />
denen die rotarischen Freunde ihrer Vortragspflicht nachkamen<br />
und „rotierend“ ein Meeting mitgestalteten, so standen ab<br />
dem 2. Jahr <strong>des</strong> Bestehens, wohlgemerkt nach einer Ermahnung<br />
durch Präsident Tesnau, Vorträge über die einzelnen Berufsfelder<br />
im Vordergrund. Dabei erwies sich die Vielfalt der Berufsklassen,<br />
die ja rotarisch erwünscht ist, als besonderer Vorteil.<br />
Viele Freunde gewährten aber auch Einblick in ihre persönlichen<br />
Hobbys und Interessengebiete. Die Zuhörer, häufiger<br />
auch die Damen und Jugendlichen, erhielten Informationen<br />
über die beruflichen Aktivitäten und Probleme wie auch über<br />
die weit gefächerten privaten Interessen der Mitglieder. Nicht<br />
selten wurden sie Zeugen hochwissenschaftlicher Referate<br />
der Freunde Andreas Lemke und Friedrich Lenz, die sich auf-<br />
19<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
richtig um Allgemeinverständlichkeit bemühten.<br />
Nach besonderen Vorträgen verteilte der Sekretär beim nächsten<br />
Meeting ein Manuskript <strong>des</strong> Referenten.<br />
Später wurden besonders gelungene und interessierende Vorträge<br />
unter dem Titel „<strong>Eutin</strong>er Vorträge“ in gedruckter Form an<br />
Interessenten verkauft (auch zugunsten der Clubkasse).<br />
Immer wieder nutzten die Freunde aber auch die Möglichkeit<br />
von spontanen Kurzreferaten und erfreuten sich an Gastvorträgen<br />
oder Reiseberichten der Jugendlichen.<br />
Beispielhaft sei hier ein Kurzbericht von Freund Stüben (1957)<br />
zitiert:<br />
„Der Vortrag von Freund Stüben über das Thema: „Die Knappheit<br />
von Konservengläsern und –glasringen“, den er mit der Bemerkung<br />
einleitete, daß die Versorgung mit Geräten zum Einkochen<br />
eigentlich mehr eine Sache der Hausfrauen sei, gab einen<br />
unerwartet fesselnden Einblick in einen merkwürdigen Vorgang<br />
auf seinem Arbeitsgebiet: einen überraschenden Engpaß<br />
bei der Herstellung von Einkochgläsern und – was besonders<br />
seine Fabrik, die Globus-Gummi- und Asbest-Werke in Ahrensbök,<br />
betrifft – von Einkochringen. Wir erfuhren, daß nach einer<br />
vom Werk geführten Statistik der Bedarf an Einkochringen und<br />
damit die Einkochfreudigkeit in der Bun<strong>des</strong>republik trotz <strong>des</strong> erheblich<br />
gewachsenen Wohlstan<strong>des</strong> in den letzten zehn Jahren<br />
unverändert geblieben ist. Obwohl man nun nach der schlechten<br />
Obsternte <strong>des</strong> Jahres 1957 sich auf einen erhöhten Verbrauch<br />
von Ringen in diesem Jahr durch eine um 25% höher<br />
liegende Erzeugung eingerichtet hatte, geschah das Unerwartete,<br />
daß nach einem guten Anlauf im Juli der Bedarf während<br />
der folgenden Monate bis einschließlich dieses Monats (Oktober)<br />
in einem Maße anhielt (bedingt durch die ungewöhnlich<br />
reiche Obsternte dieses Jahres), daß nicht nur die Lager der<br />
Konservenglas- und Gummiring-Industrie völlig geräumt wurden,<br />
sondern daß diese Industrien trotz Ausstoß von täglich<br />
5.000.000 Gläsern und 2 bis 2,5 Millionen Ringen mit der Nachfrage<br />
nicht Schritt halten konnten. Seit 10 Wochen wird werktags<br />
wie sonntags gearbeitet, und es ist bemerkenswert, daß<br />
die Belegschaft in Berücksichtigung dieser Not ihre persönlichen<br />
Freizeitwünsche in selbstlosem Einsatz zurückgestellt
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
hat. „Während im allgemeinen“, so schloß Freund Stüben seinen<br />
Vortrag, „unsere Wirtschaft doch einen etwas gedämpften<br />
Konjunkturverlauf nimmt, hielt ich es für angebracht, auch einmal<br />
eine solche Hausse auf dem freilich sehr kleinen wirtschaftlichen<br />
Sektor unserer Industrie in Ursache und Wirkung<br />
darzustellen“.<br />
Andere Meetings<br />
Nur sporadisch wurde das von den Freunden Bender und<br />
West 1995 gedichtete und komponierte Clublied gesungen.<br />
Dem Vorbild <strong>des</strong> dänischen Kontaktclubs, die Meetings mit einem<br />
Lied zu beginnen, wollte man doch nicht folgen.<br />
Es gab aber ab 1989 jeweils ein Extrameeting unter dem Titel<br />
„Rotarisches Singen“, in dem sich besonders die sanges-<br />
freudigen Freunde, die auch sonst durch Mitgliedschaft in einem<br />
Chor geübt waren, hervortun konnten.<br />
Am 09.03.1989 heißt es im Bericht:<br />
„Nun singen sie schon wieder. Singen ist gesund. Pustet Lungen<br />
durch, weckt das Gemeinschaftsgefühl und läßt zwingend<br />
zum Schmieren der Kehlen ab und an zum Glase Bier greifen.<br />
Und so singen wir mal laut, mal leise, mal gegeneinander, mal<br />
miteinander, mal tief, mal hoch durch die Jahreszeiten. Die alten<br />
von früher noch bekannten Lieder rufen sicher bei jedem<br />
20<br />
Das Clubleben<br />
einzelnen Erinnerungen an alte Zeiten wach.<br />
Mit präziser, fachkundiger Anleitung und Begleitung gewinnt<br />
der Gesang mit fortschreitender Zeit an Schwung und Klasse,<br />
und wenn nicht die Zeit und hier und dort eine doch schon rauhe<br />
Kehle den Schluß angemahnt hätte, na, vielleicht würden wir<br />
jetzt noch singen.<br />
Einen herzlichen Dank an Herrn Hortien.“<br />
Auch in späteren Jahren griff man ab und an diese gemeinschaftsfördernde<br />
Meetingform wieder auf.<br />
„Rotarisches Kochen“<br />
Etwa gleichzeitig kamen Freunde, die gern in der Küche werkelten<br />
und vielleicht sogar einen Kochkurs absolviert hatten,<br />
auf die Idee, ein Meeting zu einem „Rotarischen Kochen“ unter<br />
dem Motto: „Rotarier kochen für Rotarier“ umzuwidmen. Ob<br />
im Fissauer Fährhaus, auch mal unter Mithilfe von Freunden<br />
<strong>des</strong> dänischen Kontaktclubs, oder in Räumen der Kreisberufsschule<br />
oder der Schule in Hutzfeld, es entstand je<strong>des</strong> Mal<br />
ein besonderes Menü, das die Freunde dann anschließend genießen<br />
und kritisch beurteilen konnten.<br />
Für Rezepte und Anleitung fand sich entweder ein Koch oder<br />
ein anderer Profi wie z.B. Frau Samways bereit.<br />
Ab 1999 führten Freunde gegen Ende der Faschingszeit einen<br />
„Rotarischen Aschermittwoch“ ein, an dem der offizielle Vorstand<br />
das Zepter an eine fröhlich ulkende und parodierende<br />
Gruppe übergab, die ein alternatives – in manchem durchaus
Das Clubleben<br />
bedenkenswertes - Rotary vorstellte, zum Vergnügen aller<br />
Freunde.<br />
Ob man das von Frd. Kather organisierte Biwak (z.B. im August<br />
1990 auf der Fasaneninsel) noch als Meeting ansehen kann,<br />
ist zwar fraglich, ein besonderes Erlebnis war es allemal.<br />
„Treffen am Arbeitsplatz“ gaben die Möglichkeit, das Berufsumfeld<br />
einzelner Freunde näher kennenzulernen.<br />
Die Freunde Stummer (Kreissparkasse), Manns (Rettbergkaserne),<br />
Kordts (Gut Schaedbek), Püplichhuisen (Fa. Melle),<br />
Tesnau (Betriebs-Neubau), Weier (Fa. Weier), Menke (LMK),<br />
Lembke (Inst.f.Virologie), Kuhnke (Fa. Kuhnke), Lewerenz (Reiterpark<br />
Süsel), Peschel (Klinik Hängebargshorst), Griep (Lan<strong>des</strong>bibliothek),<br />
Feilke (Pferdeklinik) und Buchwald (Orchideenschau)<br />
zeigten ihren Arbeitsplatz, wie auch die Freunde<br />
Bogs (Druckerei), Döring (Malereibetrieb), Otte (Goldschmiede),<br />
Samways (Design & Concept Engineering), Schiffer<br />
(Rechtsanwaltpraxis), Spitz (Kleintierpraxis) und Reese (Ostholsteinkliniken/Kinderabteilung).<br />
Eine besondere Form dieser Meetings führte Frd. Südel mit seinen<br />
„Landpartien“ ein, auf denen wir - und unsere Damen -<br />
nicht nur die moderne Gutswirtschaft und Haltung von Mastschweinen<br />
für die Firma Gutfleisch kennenlernten. Wegen der<br />
stets anschließenden hervorragenden Versorgung durch Frau<br />
Südel wurde es je<strong>des</strong>mal ein bemerkenswertes geselliges Ereignis.<br />
„Ortstermine“<br />
Gerne besuchten die Freunde statt eines Meetings im Clublokal<br />
auch Sehenswürdigkeiten, Denkmäler und Bauvorhaben<br />
in der näheren Umgebung oder folgten der Einladung zu kleineren<br />
Wanderungen, bei denen sich die besonderen Interessensgebiete<br />
und Hobbys einzelner auftaten: Schloßgarten,<br />
Wassermühle in <strong>Eutin</strong>, Motte am Ukleisee, Katzburg bei Hassendorf,<br />
Burg Nienslag/Schönweide, Geschiebegarten in<br />
Kreuzfeld.<br />
21<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Youngstertreffen<br />
Die mit der Aufnahme neuer Mitglieder, Ende der 90iger Jahre,<br />
verbundene „Verjüngung“ <strong>des</strong> Clubs nahm Frd. Bender<br />
1997 zum Anlaß, Aktivitäten zum besseren Kennenlernen, insbesondere<br />
der Familien jüngerer Mitglieder untereinander, anzuregen.<br />
Diese sog. „Youngstertreffen“, an denen sich natürlich<br />
alle Clubfreunde beteiligen konnten, fanden bis heute meist<br />
jährlich ein- oder zweimal statt. Bei gemeinsamem Kaffeetrinken,<br />
auf Ausflügen, bei Ausstellungsbesuchen, sportlichen<br />
Aktivitäten und einem Wochenendtrip nach Kopenhagen stellte<br />
sich die gewünschte „Innenwirkung“ nachhaltig ein.<br />
Die „rotarischen“ Ehefrauen:<br />
Seit Gründung <strong>des</strong> Clubs spielten die Ehefrauen der Mitglieder<br />
eine „gewichtige“ Rolle. Nicht nur, daß sie regelmäßig zu interessanten<br />
Meetings, zu Ausflügen und Feiern eingeladen wurden<br />
und den bis heute noch reinen Herrenclub auf diese Weise<br />
„schmückten“ und beflügelten, sie haben sich auch sofort bei<br />
allen Gemeindienstaktionen tatkräftig mit eingebracht. Dank<br />
und Anerkennung gelten ihnen an dieser Stelle besonders für<br />
das liebevolle Packen von Paketen in die Ostzone und der vielen<br />
Weihnachtstüten für Altersheimbewohner und Aussiedlerkinder,<br />
die phantasievolle Ausschmückung von Sälen und<br />
Räumlichkeiten zu Feiern und Festen, das professionelle Zubereiten<br />
von Kuchen- und Brötchenbuffets, die zupackende<br />
Mithilfe bei der Stadtfesttombola und bei Flohmärkten und das<br />
„Zaubern“ kulinarischer Köstlichkeiten auf Kaminabenden und<br />
Vorstandssitzungen. Noch bei vielen anderen Anlässen waren<br />
sie uns willkommen als „guter Geist“. Sicher haben sie auch<br />
dazu beigetragen, daß manche Unstimmigkeit im Club geglättet<br />
werden konnte und haben die Bereitschaft zu Spenden gefördert.<br />
Aus dieser positiven Einstellung heraus und der selbstverständlichen<br />
Hilfsbereitschaft sind sicherlich die Idee und die<br />
Gründung <strong>des</strong> „Inner Wheel Clubs <strong>Eutin</strong>“ mit entstanden.<br />
Inner Wheel Club <strong>Eutin</strong><br />
Der am 6.Mai 1992 satzungsgemäß von Ehefrauen der <strong>Eutin</strong>er
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Rotarier gegründete Inner Wheel Club <strong>Eutin</strong> (Charter 30.Januar<br />
1993) war von Beginn an eine eigenständige Gemeinschaft,<br />
mit eigenen sozialen und kulturellen Zielen, ohne daß<br />
die für den Rotary Club wichtige Unterstützung durch die Ehepartner<br />
darunter leiden mußte. Dennoch konnten einige Unter-<br />
nehmungen auch gemeinsam geplant und durchgeführt werden<br />
(z.B. Schloß-Café). Andere liefen parallel, wie am Stadtfest<br />
oder am „Tag <strong>des</strong> offenen Denkmals“.<br />
Unvermeidlich war in dem überschaubaren Bereich der Stadt<br />
<strong>Eutin</strong>, daß einige Organisationen, auf die sich die sozialen Aktivitäten<br />
beider Clubs richteten, dieselben waren: Kinderschutzbund,<br />
<strong>Eutin</strong>er Tafel, Lan<strong>des</strong>- und Kreisbibliothek, <strong>Eutin</strong>er<br />
Schloß u.a., was bei deren dringendem Bedarf an zusätzlichen<br />
Mitteln aus privater Hand seine Berechtigung hat.<br />
So wie umgekehrt luden auch die Inner Wheelerinnen ihre Angehörigen,<br />
die Rotarier, zu besonderen Veranstaltungen hinzu,<br />
wodurch die „familiären“ Verbindungen bestätigt und bestärkt<br />
wurden.<br />
Witwenpatenschaften:<br />
Die zur Gewohnheit gewordene Einladung der Damen zu Meetings<br />
mit interessanten Vorträgen, die gemeinsam erlebten heiteren<br />
und besinnlichen Jahres-Veranstaltungen wie auch die<br />
beliebten Ausflüge, z.B. in andere Städte und zu Ausstellungen,<br />
weckten bei den Ehefrauen unserer verstorbenen Freunde<br />
seit den 80iger Jahren den Wunsch, wie bisher am Clubleben<br />
beteiligt zu bleiben. Die dazu eingerichteten Patenschaf-<br />
24<br />
Das Clubleben<br />
ten wurden allerdings nicht von allen Witwen in gleichem Maße<br />
angenommen.<br />
Für unseren Club sind diese Verbindungen aber eine wichtige<br />
Verpflichtung geworden, denn sie bieten auch die Gelegenheit,<br />
Erinnerungen an ehemalige Freunde wachzuhalten.<br />
Ausflüge:<br />
Den ersten größeren Ausflug unternahmen die Freunde 1969<br />
zur Besichtigung <strong>des</strong> Volkswagenwerkes in Wolfsburg.<br />
Besichtigungen konnten sich zu sehr vergnüglichen Tagesausflügen<br />
der rotarischen Familien auswachsen. Damit waren<br />
sie nicht nur allgemeinbildend, sondern dazu gemeinschaftsbildend.<br />
Oft führten die ganztägigen Veranstaltungen - mit Nöltebussen<br />
– zu entfernten Zielen. Da wurden Ausstellungen besucht wie<br />
1988 in Kiel „Kiel – Petersburg – <strong>Eutin</strong>“, 1994 in Hil<strong>des</strong>heim<br />
„Thomas Mann in Ägypten“ oder 1995 in Braunschweig „Heinrich<br />
der Löwe“.<br />
Oder man besuchte Galerien und Museen wie 1970 das Noldehaus<br />
in Seebüll und das Stormhaus in Husum, 1989 das Museum<br />
in Haithabu sowie 1994 die Herzog-August-Bibliothek<br />
und das Lessinghaus in Wolfenbüttel.<br />
Von den Herrenhäusern Schleswig-Holsteins besichtigte man<br />
1982 Schierensee und Seedorf und 1984 Altenhof.
Das Clubleben<br />
Auch Stadtbesichtigungen (vielleicht zum kritischen Vergleich<br />
mit dem heimischen <strong>Eutin</strong>?) wurden durchgeführt: 1990 war<br />
es Schwerin, 1991 Celle und 1996 Wismar und Bad Doberan.<br />
Zur EXPO 2000 in Hannover und IGA in Rostock 2003 muß-<br />
ten die <strong>Eutin</strong>er natürlich auch. Auf der Tour über die historischen<br />
Ochsenwege 2002 war sogar im wahrsten Wortsinn<br />
„der Weg das Ziel“.<br />
Durch einige Clubberichte zu den Ausflügen wird auch dem<br />
späteren Leser etwas von der Hochstimmung übertragen, die<br />
sich auf der Fahrt entwickelte. So schrieb Frd. Steinicke nach<br />
der Cellefahrt über den Abschluß <strong>des</strong> gut vorbereiteten und<br />
außerordentlich informationsreichen Besichtigungsprogramms:<br />
„Ein kurzer Besuch gilt auch der Stadtkirche, die neben Schloß<br />
und Rathaus zu den ältesten Baudenkmälern der Stadt zählt.<br />
Beim Verlassen umfing uns wieder die warme Herbstsonne, die<br />
der malerischen Umgebung noch eine besondere Atmosphäre<br />
verleiht.<br />
Neben leichter Müdigkeit stellt sich <strong>des</strong>halb auch etwas Wehmut<br />
ein, als wir diese be- und verzaubernde Stadt nach einem<br />
so kurzen Besuch wieder verlassen müssen.<br />
Aber Müdigkeit und Wehmut sind schnell verflogen, um Hunger<br />
und Durst Platz zu machen, als wir uns nach kurzer Fahrt<br />
in Isernhagen im „Grapenkieker“ zum Bauerngelage einfinden.<br />
25<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Nach einer symbolischen Reinigung und Empfang <strong>des</strong> Begrüßungsschnapses<br />
nehmen wir Platz in dem mit rustikalem Ambiente<br />
versehenen alten Viehstall, werden von Jagdhornbläsern<br />
begrüßt und vom Wirt auf das Tischregularium verwiesen.<br />
Da es Kartoffeln, Speckstippe, Quark, Brot, Schmalz, Hühnerschenkel<br />
und Schweinebraten reichlich gab, brauchte keiner<br />
,,seyn nachbar eyn kräftig stück stibitzen“ und weil die Mägde<br />
uns außerdem auf mundgerechte Art und in individueller Abstimmung<br />
reichlich mit Aquavit versorgten, hat Berichterstatter<br />
nicht beobachtet, daß „eyner seyn nachbar wein aussufft“. Lediglich<br />
das Salz war knapp, konnte aber - nach Aussagen einiger<br />
Freunde - auf besonders liebliche Weise angefordert werden.<br />
Nach der Roden Grütt folgte die Polonnaise und dann<br />
gabs Danz op de Deel. Die Stimmung stieg, die Stunden verflogen.<br />
Es mußte zwar keiner „uff syner kuhhaut aus dem saale<br />
geschleift werden“, aber der Präsident hatte doch große Mühe,<br />
seine Schäflein beim letzten Freibier einzusammeln.<br />
Die Rückfahrt verlief schnell, für die Schlafenden wie für die Singenden,<br />
wobei Letztere die Ersteren nicht zu sehr gestört haben<br />
dürften (hoffentlich), da mangels Textkenntnisse die Lieder<br />
ab der zweiten Strophe nur noch mitgesummt wurden.<br />
Der Kapitän verließ diesmal als erster das Schiff, nicht ohne vorher<br />
dem Ehepaar Nölte und Freund Baier unser aller Dank für<br />
die Vorbereitung und Durchführung dieser Fahrt nach Celle<br />
auszusprechen. Als die letzten sich auf den Heimweg machten,<br />
begleiteten sie die Erinnerungen an einen schönen Tag und die<br />
umherschwebenden Spinnfäden <strong>des</strong> Altweibersommers.“<br />
Einige Freunde wurden durch diese Ausflüge zu ferneren Zielen<br />
verführt. Sie fanden sich zu Toskana-, Wein- und Schottlandfahrten<br />
zusammen.<br />
Feiern und Feste<br />
Die Feste der ersten Jahre beschränkten sich auf die jährlichen<br />
Ländertreffen mit dem <strong>RC</strong> Rødovre-Vanløse und die mit Damen<br />
und Jugendlichen begangenen Weihnachtsfeiern oder<br />
auf einzelne Ämterübergaben. Protokolle dieser „Ereignisse“<br />
geben die sehr familiäre Atmosphäre, in denen die Freunde<br />
und Familien sie begingen, sehr gut wieder.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Zum Teil ergaben sich auch nach Betriebsbesichtigungen gesellige<br />
Zusammenkünfte wie nach dem Besuch der „Flachsröste“<br />
in Ahrensbök (1957), als Frd. Fuchs die erste Damenrede<br />
in unserer Clubgeschichte hielt.<br />
Eingebettet in die Stimmung der Adventszeit beging die Clubgemeinschaft<br />
mit ihren Familien die Advents- bzw. Weihnachtsfeiern.<br />
Sie bestehen nach wie vor aus zwei Teilen. Häufig beginnt es<br />
mit einer unterschiedlich gestalteten Feierstunde in einer der<br />
Kirchen in und um <strong>Eutin</strong>. Deren Mittelpunkt bildet die Weihnachtsgeschichte,<br />
oft gelesen vom Präsidenten, und eine Predigt<br />
über ein mehr oder weniger weihnachtliches Thema, gehalten<br />
von einem theologisch vorgebildeten Clubmitglied. So<br />
lernten die Rotarier die Kirchen in Süsel, Gleschendorf, Timmendorfer<br />
Strand, Bosau, Malente, Fissau, Ratekau, Altenkrempe,<br />
Neukirchen und <strong>Eutin</strong> oder auch die Schloßkirche<br />
kennen.Musikalische Umrahmung durch Orgelspiel (v.a. Frd.<br />
West) und Gesang (der verstärkte Chor der Rotarier) oder andere<br />
Darbietungen runden die Feierstunde ab.<br />
Hierzu hatte man in den Jahren 1975 bis 1992 fast immer auch<br />
die Insassen <strong>des</strong> Jä<strong>des</strong>tifts eingeladen (s.u.).<br />
An diese Feierstunde schloß sich regelmäßig ein gemeinsames<br />
Essen in einem nahe gelegenen Lokal an, nicht selten<br />
durch ein kleines Programm (manchmal unter Beteiligung der<br />
Kinder) aufgelockert.<br />
26<br />
Das Clubleben<br />
Der Bericht über die Weihnachtsfeier von 1957 im Hotel Wittler,<br />
an dem 20 rotarische Freunde mit ihren Damen und 7 Jugendliche<br />
teilnahmen, gibt das lebendige und „familiäre“ Clubleben<br />
sehr gut wieder.<br />
Lesen wir einmal in Auszügen, was Sekretär Christian Jenssen<br />
darüber berichtete:<br />
„Unsere Vorweihnachtsfeier unterm Lichterbaum begann mit<br />
einem Rundgang Hand an Hand um den festlich geschmückten<br />
Hufeisentisch, auf dem an jedem Platz ein Julklappäckchen<br />
bereitlag.<br />
„Die eigentliche Feier begann mit einem von Freund Pods (Klavier),<br />
Frau Ingrid Brebeck (Bratsche), Herrn Theo Pods (Flöte)<br />
und Karl Heinz Münter (Violine) gespielten Andante von Händel.<br />
Es folgte eine Lesung adventlicher Texte und weihnachtlicher<br />
Dichtungen von Friedrich Ernst Peters, Rainer Maria Rilke, Hermann<br />
Claudius, Georg von der Vring und Christian Jenssen<br />
durch Freund Jenssen. Nach einem prächtig musizierten<br />
Weihnachts-Pastorale von Francesco Manfredini hielt Freund<br />
Fuchs eine Weihnachtsandacht.<br />
Nach diesen den Sieg <strong>des</strong> Lichtes feiernden Worten spielten<br />
Freund Pods und die Künstler-Gäste ein lichtes, beschwingtes<br />
Quartett von Haydn. Der gemeinsame Gesang <strong>des</strong> Lie<strong>des</strong> „Es<br />
ist ein Ros’ entsprungen“, schloß die Feierstunde ab.<br />
Die Enthüllung der kleinen Geschenkpäckchen und das Grünkohlessen<br />
– nach dem Motto „keep Rotary simple“ – leiteten<br />
dann Stunden einer harmonischen Geselligkeit ein, die um Mitternacht<br />
mit dem Lied „Oh du fröhliche“ ausklangen“.<br />
In den letzten Jahren trafen sich Clubmitglieder mit ihren Familien<br />
zum gemeinsamen Weihnachtsbaumschlagen bei Voß<br />
in Zarnekau. Danach konnten sie sich in den Gärten der Freunde<br />
von Schönfels und Spitz an einem „Jägerfeuer“ mit Glühwein<br />
und Gegrilltem aufwärmen.<br />
Ob zur Förderung <strong>des</strong> Gemeinschaftsgefühls, zum besseren<br />
Kennenlernen oder einfach aus der Lust am gemeinsamen<br />
Feiern, die Clubfreunde fanden viele Gelegenheiten, den rotarischen<br />
Jahreslauf aufzulockern und abwechslungsreich zu<br />
gestalten:<br />
Im Januar nannte man es „Winterfest“ oder „Tanzfest zum Jah-
Das Clubleben<br />
resanfang“, im Februar „Karnevalsfest“ (z.B. im Hause Pfitzner<br />
1971). Im März bis Mai waren es „Frühlingsfeste“, und auch der<br />
Sommer bot Anlässe genug zu Feiern. An die Veranstaltungen<br />
auf der Fasaneninsel 1971 und 1973 wird man sich noch lange<br />
erinnert haben.<br />
„Inselfest“<br />
Vom 31. August 1973 wurde berichtet:<br />
„Die Freunde mit ihren Damen und Gästen versammelten sich<br />
um 18.45 Uhr am Landungssteg Voss Haus, um mit dem Boot<br />
zur Fasaneninsel im Großen <strong>Eutin</strong>er See überzusetzen. Präsident<br />
M e n k e, der mit einer kleinen Vorhut bereits eine Rundfahrt<br />
auf dem See gemacht hatte, begrüßte alle Teilnehmer in<br />
seemännischer Tradition an der Gangway. Jede Dame erhielt<br />
zur Begrüßung eine langstielige rote Rose überreicht. Die ersten<br />
Becher mit ,,hartem Stoff“ kreisten bereits während der<br />
Überfahrt. Beim Kommando "Mann über Bord“ wurde eine Boje<br />
angelaufen und eine lange Fangschnur eingeholt, die zur<br />
großen Überraschung aller viele Flaschen köstlichen Sekts aus<br />
dem kühlen See beförderte. Auf der Insel, die sich zu lauschigen<br />
Festen geradezu anbietet, prasselte ein helles Lagerfeuer.<br />
Alles war bestens organisiert, ein besonderer Dank gebührt<br />
Freund K i e p e r, der die Vorbereitungen übernommen hatte.<br />
Präsident M e n k e hieß unsere Damen und Gäste willkommen<br />
27<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
und hielt eine launige Begrüßungsrede. Danach rollte ein fröhliches<br />
Fest ab, das auch durch einige Regengüsse nicht gestört<br />
werden konnte, da man unter hohen Bäumen oder einem Zeltdach<br />
Zuflucht finden konnte. Der Alkohol floß in Strömen, die<br />
gegrillten Würstchen waren vorzüglich.<br />
Bei gutem Essen und Trinken, ausführlichen Gesprächen, gemeinsamen<br />
Liedern vergingen die Stunden in ausgelassener<br />
Stimmung viel zu rasch.<br />
Als um 23 Uhr die ersten Boote zum Festland zurückfuhren und<br />
sich viele Freunde, wohl auch im Hinblick auf die schon erreichten<br />
oder bereits überschrittenen Promille-Grenzen, verabschieden<br />
mußten, verließ man die Insel mit dem Gefühl, ein<br />
run<strong>des</strong>, sehr freundschaftliches und harmonisches Fest gefeiert<br />
zu haben.“<br />
Ebenso dürfte die Feier im Jägerhof Börnstorf sowie das Spanferkelessen<br />
im Antikhof in Bissee 1976 nachgewirkt haben.<br />
Ein launiger Bericht aus Bissee mag die Stimmung solcher<br />
Veranstaltungen bezeugen:<br />
Spanferkelessen<br />
„Je schmaler die Straße, um so größer wurden die Erwartungen.<br />
Es umfing uns im Antikhof eine eigenartige Atmosphäre,<br />
die sicherlich zu der guten Stimmung beitrug: das Feuer im großen<br />
Kamin in der Raummitte, die alten Sofas an der Wand, der<br />
bärtige Zeus (aus Gips) und all der viele Schnurrkram rundherum:<br />
witzig, komisch, urig. Das Spanschwein wurde hereingetragen<br />
und im Nu völlig verzehrt. Kaiserin Wilhelmine (auch aus<br />
Gips) wendete ihr Antlitz ab.<br />
Dann trat der Clubmeister in Aktion mit Ratespielen, Tombola<br />
und Gläsern für die Gäste, gradiert von Frd. Jacobsen. Frd.<br />
Kuhlmann wurde als Oberclubmeister gelobt. Was hörte man?:<br />
„Hochmeister“. Dann war die Musik dran und lockte mit nostalgischen<br />
Schlagern. Urholsteiner, die jodelten oder sangen:<br />
,,Daaas ist meine kleine Welt, sie ist frei und ohne Sorgen“ ... ,<br />
witzig, komisch, passend. Dabei schaute vom großen Wandbild<br />
die Venus von Botticelli zu, nur seitenverkehrt und nicht auf der<br />
Muschel sondern auf einem Seerosenblatt. - Wollte sich doch<br />
jemand ärgern, daß die alte Petroleumlampe im Jugendstil DM
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
1.700 .- kosten sollte! Obwohl er sie doch gar nicht haben wollte.<br />
Oder das Heute komische alte medizinische Handbuch, das<br />
ein Käufer für den Spaß, den wir hatten, mitnahm. Dagegen war<br />
ja der olle Stuhl mit Chippendale-Rohr teuer - zu teuer? Egal,<br />
wir wollten mit unseren Gästen feiern, und die Stimmung war<br />
prima. Vielen Dank an die Organisatoren.“<br />
gez. Dethlefs<br />
Ein bevorzugter Ort für die Feiern war das von Ovensche „Hotel<br />
Seeschlößchen“ in Timmendorfer Strand. (Von dort begannen<br />
auch die Bootsfahrten in der Lübecker Bucht 1974 und<br />
1975).<br />
Meistens waren es Tanzfeste. Dazu lud man gern die Freunde<br />
aus Dänemark, vom <strong>RC</strong> Oldenburg oder die Lions- oder Kiwanis-Familien<br />
ein.<br />
Nach Gründung <strong>des</strong> Clubs Lübecker Bucht/Timmendorfer<br />
Strand beschränkten sich die Gemeinschaftsveranstaltungen<br />
mehr auf die Weihnachtsfeiern, die Waldfeste - die Freund Lüdemann<br />
ab 1977 und bis heute fast jährlich organisierte - und<br />
auf das Karpfenessen.<br />
Karpfenessen - Gänseessen<br />
Zum ersten Karpfenessen lud Freund Lüdemann 1977 nach<br />
Reinfeld ein. Später fand der Club sich vor allem im Forsthaus<br />
am Ukleisee zusammen. Ab 1997 wechselten sich Karpfen<br />
und Martinsgans als Speiseopfer ab. Tiefgründiges und Heiteres<br />
über das Leben <strong>des</strong> Karpfens bzw. der Martinsgans umrahmte<br />
in der Regel das Festmahl.<br />
Als Lokalität dienten außer dem oben genannten auch das<br />
Fissauer Fährhaus, die Prinzeninsel, Schramms Gasthaus, das<br />
Uklei-Fährhaus und TAC.<br />
Waldfeste<br />
Eigentlich sind es Waldbegehungen, auf denen uns Frd. Lüdemann<br />
seit 1977 fast jährlich interessante Teile seines Forstbezirks<br />
vorstellt, die Ökologie und Ökonomie <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> sowie<br />
seine Bedeutung für Umwelt und Klima erläutert und nie<br />
vergißt, auch auf die Forstpolitik einzugehen. Mit eingeladen<br />
waren immer die Ehefrauen, manchmal auch die Kinder und<br />
28<br />
Das Clubleben<br />
andere Gäste. Für einige der Teilnehmer scheint allerdings das<br />
stets folgende gesellige Beisammensein an einem lauschigen<br />
Grillplatz im Wald mit großem „Jägerfeuer“, Jagdhornbläsern,<br />
Luftgewehr-Preisschießen, Kurzvorträgen, Gesang und natürlich<br />
deftiger Atzung - fest und flüssig - der wichtigere Teil der<br />
Veranstaltung zu sein. Solche Treffen, die bei jedem Wetter<br />
stattfanden, konnten auch genutzt werden, um Beziehungen<br />
zu anderen Clubs, z.B. dem dänischen Kontaktclub, zu pflegen.<br />
Aus Berichten wird ersichtlich, daß Waldfeste sich großer<br />
Beliebtheit erfreuen, auch, weil sie in fröhlicher Stimmung die<br />
Gemeinschaft festigen.<br />
Das Ende lag selten vor Mitternacht. Wen dann das Mondlicht<br />
nicht heimleuchten konnte und wer nicht einmal eine Taschenlampe<br />
zur Hand hatte, dem wurde es schon schwer, den<br />
Weg aus dem dunklen Wald zum Parkplatz zu finden.<br />
Waldfest 14. 08. 98:<br />
Mit Euch, Herr Doktor; zu spazieren<br />
Ist ehrenwert und bringt Gewinn,<br />
wir hören Dich so gern parlieren,<br />
durch Dich bekommt Naturschutz Sinn.
Das Clubleben<br />
Kaminabende<br />
Soweit aus den Berichten ersichtlich, wurde der erste Kaminabend<br />
am 2. 5. 1969 abgehalten. Er fand ohne Damen und ohne<br />
ein besonderes Essen statt. Gastgeber und Gäste wurden<br />
ausgelost. Als Diskussionsthemen wurden vorgeschlagen: Wie<br />
läßt sich das Clubleben aktivieren? Welche Möglichkeiten sind<br />
uns gegeben, Freundschaft und guten Willen unter uns zu fördern?<br />
Der damalige Sekretär resümierte: „Die Vielzahl der aus den<br />
Gesprächen erwachsenen und weiter zu diskutierenden Anregungen<br />
werden voraussichtlich den Kaminabenden einen<br />
festen Platz in unserem Clubleben, auch für die Zukunft, einräumen.“<br />
Die Voraussagen <strong>des</strong> Sekretärs Greggersen nach den ersten<br />
Kaminabenden haben sich, was den festen Platz im Clubleben<br />
betrifft, voll bestätigt. Mittlerweile werden in jedem Herbst und<br />
je<strong>des</strong> Frühjahr Kaminabende veranstaltet, die sich großer Beliebtheit<br />
erfreuen. Sie wirken kommunikationsfördernd und geben<br />
allen Freunden und ihren Ehefrauen durch den Wechsel<br />
der Gastgeber und Gäste Gelegenheit, die häusliche Umgebung<br />
und das Familienleben eines Freun<strong>des</strong> näher kennenzulernen.<br />
Die Vorgabe eines rotarischen Themas wurde bald fallengelassen.<br />
Kaminabend, 20. 2. 97:<br />
Es saßen einig am Kamin<br />
die Freunde aus dem Club <strong>Eutin</strong>.<br />
Auch Damen waren mit im Bunde<br />
und zierten die illustre Runde.<br />
Bei gutem Essen, Wein und Kerzen<br />
erfreute man sich Leib' und Herzen,<br />
sprach viel und munter, laut und leise<br />
von Rotary, Beruf und Reise.<br />
29<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Ämterübergabe<br />
In den Anfangsjahren wurde meist beim ersten Meeting der<br />
neuen Amtsperiode die Ämterübergabe ohne feierlichen Rahmen<br />
und besondere Rituale vollzogen. Der scheidende Präsident<br />
übergab mit einer Danksagung an den Vorstand und Club<br />
den Präsidentenhammer und wünschte seinem Nachfolger alles<br />
Gute. Dieser dankte und skizzierte die Ziele <strong>des</strong> neuen Jahres<br />
in ein paar Sätzen. Danach wurde das Meeting in gewohnter<br />
Weise (Regularien, Vortrag ect.) fortgeführt.<br />
Im Laufe der Jahre<br />
entwickelte sich die<br />
Ämterübergabe am<br />
Ende einer Amtszeit<br />
oder bei Beginn <strong>des</strong><br />
neuen rotarischen<br />
Jahres zu einer kleinen<br />
Feier, die der<br />
scheidende Präsident<br />
bzw. <strong>des</strong>sen<br />
Clubmeister organisierte.<br />
Das hat mit<br />
der Aufnahme von<br />
Frd. Lüdemann in<br />
den Club begonnen,<br />
denn 1977 ist<br />
erstmalig von einer<br />
Ämterübergabe mit<br />
Waldbegehung und anschließendem Spießbratenessen mit<br />
Damen die Rede. In den folgenden Jahren entwickelte sich<br />
hieraus ein gern wiederholter Brauch, der die Freunde mit ihren<br />
Damen, z.T. Kindern und zugeladenen Gästen der Nachbar-<br />
und Kontaktclubs, am Grillplatz in Rachut, im Dodauer<br />
Forst oder im Wald bei Wüstenfelde am Ukleisee zünftig, gemütlich<br />
und kulinarisch erstklassig, versammelte.<br />
Es folgten Ämterübergaben mit Partys in Präsidentengärten,<br />
eine Radtour mit anschließender Einkehr in Radlandsichten,<br />
ein Spanferkelessen in Kembs, ein Schloßbesuch in <strong>Eutin</strong> mit<br />
Schnittchen und 2004 ein alles in allem sehr gelungenes „Wol-
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
kenbruchfest“ auf dem Hof <strong>des</strong> Bürohauses von Frd. Scheele.<br />
Seit mehreren Jahren vollzieht sich nach der Begrüßung und<br />
Stärkung der Anwesenden ein bestimmtes Übergabe-Ritual:<br />
Zunächst bittet der noch amtierende Präsident, geschmückt<br />
mit der Amtskette, den Vizepräsidenten, die „Brust frei zu machen“<br />
durch Übergabe der Vizepräsidentenkette an seinen<br />
gewählten Nachfolger. Danach „entblößt“ der Amtsinhaber seine<br />
Brust durch Weitergabe der Präsidentenkette an den „incoming<br />
president“ und wird selbst zum „immediate pastpresident“.<br />
Mit Dankesworten an Vorstand, Club und Damen sowie<br />
guten Wünschen an seinen Nachfolger übergibt er ihm außerdem<br />
die Charterurkunde, den Staffelstab und die Boxhandschuhe.<br />
Der neue Präsident dankt dem ausscheidenden für<br />
seine Amtszeit, überreicht ihm meist eine lustige Ersatzkette<br />
und erläutert seine Pläne für das kommende Amtsjahr. Ganz<br />
vollendet ist die Ämterübergabe eigentlich erst, wenn der Pastpräsident<br />
die „Pastpräsidentennadel“ von seinem Vorgänger<br />
bekommt und damit zum Altpräsidenten wird.<br />
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
Gemeindienst<br />
Der Gemeindienst ist das Herzstück Rotarys. In seinen Projekten<br />
spiegelt sich das Engagement eines Clubs wider. Persönliche<br />
Einsatzbereitschaft, Spendenfreudigkeit und die Fähigkeit,<br />
Gelder durch Fundraising zu gewinnen, sind Charakteristika<br />
eines aktiven Clubs.<br />
Aus der folgenden Darstellung von Projekten ist erkennbar,<br />
daß unser Club die Erwartungen, die an einen Service-Club gestellt<br />
werden müssen, durchaus erfüllen konnte. Ein Überblick<br />
über die verschiedenartigsten Hilfsleistungen im näheren und<br />
ferneren Umfeld, in der Kommune und über Ländergrenzen<br />
hinweg, im sozialen wie im kulturellen Bereich, beweist, daß<br />
auch für den <strong>Eutin</strong>er Rotary Club der Gemeindienst eine zentrale<br />
Stelle im Clubleben einnimmt. Er macht einen wesentlich<br />
Teil der Existenzberechtigung der rotarischen Vereinigung aus.<br />
Hier hat je<strong>des</strong> unserer Mitglieder nach seinen durch Beruf und<br />
30<br />
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
Werdegang besonders ausgeprägten Befähigungen und nach<br />
seinen individuellen Möglichkeiten mitgearbeitet.<br />
1. Berliner Kinder (1966 bis 1983)<br />
Neben den bedürftigen Familien in der DDR und den Flüchtlingen<br />
im Aufnahmelager Friedland setzten sich die Freunde<br />
auch besonders für Berliner Kinder ein, die im „JH Rensefeld“<br />
oder dem „JH Scharbeutz“ untergebracht wurden. Sie organisierten<br />
die Ferienaufenthalte mit einem Beschäftigungsprogramm<br />
durch den <strong>Eutin</strong>er Club.<br />
Das Engagement blieb nicht unbemerkt. Bereits auf der Feier<br />
zum fünfjährigen Bestehen <strong>des</strong> <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> sprach Bürgervorsteher<br />
Kurt Brinck den Freunden Dank und Anerkennung für<br />
ihre Hilfsbereitschaft aus.<br />
Besondere Anstrengungen unternahm der Club zu seinem 10jährigen<br />
Charterjubiläum, als ein Scheck von 2000 DM für ein<br />
Haus im „Albert-Schweizer-Dorf“ übergeben werden konnte<br />
und dazu eigens eine Abordnung nach Berlin reiste.<br />
1966 wurden erstmals 30 Berliner Kinder mit 3 Betreuerinnen<br />
für 3 Wochen nach Ostholstein eingeladen. Unser Club übernahm<br />
die Kosten der Reise, der Unternehmungen sowie Kost<br />
und Logis. Dieses Engagement wurde in den Folgejahren als<br />
erstes längerfristiges Hilfsprogramm fortgesetzt.<br />
Bis 1983 wurde den Kindern aus Berlin, die später in der Jugendherberge<br />
Klingberg untergebracht waren, Unterhaltung<br />
geboten. Das Programm vom Juli 1981 mag als Beispiel dienen:<br />
26.07.: Besuch der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg<br />
(„Schatz im Silbersee“)<br />
29.07.: Freilichtmuseum Molfsee, Kiel und Laboe<br />
03.08.: Kellerseefahrt mit anschließender Kaffeetafel<br />
05.08.: Fahrt nach Lübeck, Stadtbesichtigung und<br />
Hafenrundfahrt<br />
08.08.: Fahrt nach Fehmarn zum Vogelschutzgebiet Wallnau<br />
10.08.: Märchenabend in der Jugendherberge<br />
mit Freund Jenssen.<br />
12.08.: Fünfseenfahrt, Wildgehege Malente.
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
2. Jäde-Stift (1969 – 1990)<br />
Über viele Jahre, von 1969 bis 1990, wurde den Bewohnern<br />
<strong>des</strong> Jä<strong>des</strong>tifts in Bad Schwartau Abwechslung geboten. Bis zu<br />
25 Clubfreunde baten die Gäste in ihre PKW, zeigten ihnen die<br />
holsteinische Landschaft und luden sie zu Kaffee und Kuchen<br />
ein. Zur Adventszeit nahmen Bewohner <strong>des</strong> Stifts, wie oben beschrieben,<br />
an einer adventlichen Feier in einer Kirche teil. Ein<br />
solches Ereignis am 5.12.1975 beschrieb Frd. Lewerenz:<br />
„Zahlreiche Freunde mit ihren Familien und Gästen sowie 25<br />
Damen und Herren aus dem Jä<strong>des</strong>tift in Bad Schwartau hatten<br />
sich in der Kirche zu Süsel eingefunden, um einem von Frd.<br />
Horwath zusammengestellten Musikprogramm und der Predigt<br />
31<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
unseres Freun<strong>des</strong> Neumann zuzuhören. Für viele von uns mag<br />
diese Stunde in der alten Süseler Kirche die erste Gelegenheit<br />
in dieser Zeit gewesen sein, um sich auf das vor uns Liegende<br />
zu besinnen. – Musik aus dem 13. Jahrhundert, dargeboten von<br />
Schülerinnen und Schülern aus dem Katharineum in Lübeck<br />
und eine eindringliche Predigt ließen uns hören und spüren,<br />
welche Bedeutung die Advents- und Weihnachtszeit für uns<br />
Menschen hat. – Nach dem Gottesdienst erhielten die Damen<br />
und Herren aus dem Jä<strong>des</strong>tift in der Turmhalle der Kirche jeder<br />
ein Päckchen aus der Hand <strong>des</strong> Präsidenten. Es war rührend<br />
mit anzusehen, wie die alten Herrschaften sich über diese kleine<br />
Überraschung freuten.“<br />
3. Arboretum (ab 1980)<br />
Am 3. Mai 1980, vor 25<br />
Jahren, konnte das etwa 1<br />
ha große Arboretum an die<br />
Gemeinde Malente übergeben<br />
werden. Frd. Lüdemann<br />
hatte den Club überzeugt,<br />
daß ein Bestand aus<br />
vielen verschiedenen<br />
Baumarten der gemäßigten<br />
Zonen der Erde nicht<br />
nur eine weitere Attraktion<br />
für den Fremdenverkehrsund<br />
Kurort darstellen würde,<br />
sondern auch das Wissen<br />
über die Bedeutung<br />
der Wälder fördern könnte.<br />
Im Frühjahr 1980 waren<br />
die 100 Ballenpflanzen in<br />
einer großen Pflanzaktion<br />
<strong>des</strong> Clubs in dem zum<br />
Wildpark gehörenden Gelände<br />
eingesetzt und beschildert<br />
worden.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
In den folgenden Jahren wurden fast regelmäßig die Freunde<br />
zu Pflegemaßnahmen aufgerufen. Da mußten Baumscheiben<br />
mit Stroh abgedeckt, Totholz herausgeschnitten, der Bestand<br />
ausgelichtet und - leider immer wieder - zerstörte Schilder ersetzt<br />
werden.<br />
Auch die Ehefrauen scheuten sich nicht, von Zeit zu Zeit mitzuhelfen.<br />
Frd. Lüdemann, der jeweils die Organisationsaufgaben übernahm,<br />
sorgte stets für die nötigen Erfrischungen, deren Genuß<br />
das Gemeinschaftserlebnis „Waldpflege“ abrundete.<br />
Die Gemeinde brauchte sich nur um die Umzäunung und die<br />
Pflege der Rasenflächen und Wege zu sorgen.<br />
4. Alten- und Pflegeheim Schwerin (1989 – 1992)<br />
Nach der Wende konzentrierte man sich für einige Jahre auf<br />
Hilfen für das Alten- und Pflegeheim in Schwerin, zu dem Claus<br />
Steinicke den Kontakt aufgenommen hatte und mit anderen<br />
Freunden durch Besuche pflegte.<br />
Im wesentlichen wurde finanzielle Unterstützung für Apparate,<br />
Hilfsmittel und Einrichtungsgegenstände geleistet, aber auch<br />
Sachspenden wie Medikamente, Verbandsmaterial und Spritzen<br />
gehörten dazu. Besondere Freude bereiteten den alten<br />
Herrschaften die von unseren Damen liebevoll gepackten<br />
Weihnachtstüten. Sie wurden mehrere Jahre lang während einer<br />
sehr stimmungsvollen, adventlichen Feierstunde von <strong>Eutin</strong>er<br />
Clubmitgliedern übergeben.<br />
5. Betreuung von Tschernobylkindern (ab 1991)<br />
Ab 1991 waren es dann Kinder aus Tschernobyl, denen der<br />
Club außer der Versorgung mit Stiefeln und Bekleidung (bei<br />
LMK) 1992 und 1993 einen Erlebnistag bot. Dazu wurden auch<br />
die Beziehungen zur Bereitschaftspolizei (Frd. Seeger) genutzt.<br />
„42 Kinder und 6 russische Betreuer aus dem Raum Gomel, die<br />
sich auf Einladung <strong>des</strong> Sozialministeriums in Schleswig-Holstein<br />
aufhalten, wurden einen Tag lang durch unsere Freunde<br />
Bender (mit Gattin), Lewerenz (mit Gattin), Manns, Nölte, Tesnau<br />
und Präsident Steinicke betreut. Das von Frd. Bender ausgearbeitete<br />
Programm sah vormittags einen Besuch bei der Be-<br />
32<br />
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
reitschaftspolizei auf der Teerhofinsel und nachmittags ,,Spiel<br />
und Spaß mit Pferden“ im Reiterpark Süsel vor.<br />
Die 27 Mädchen und 15 Jungen zwischen 13 und 15 Jahren<br />
waren begeistert und werden, wie die Betreuer sagten, diesen<br />
Tag gewiß in guter Erinnerung behalten. Neben dem schönen<br />
Wetter sorgten die rotarischen Freunde für einfühlsame und<br />
fröhliche Stimmung, wozu der von Familie Lewerenz gereichte<br />
Kuchen und Kaffee sicherlich beitrug, ganz bestimmt aber<br />
auch die von Frd. Janus gespendeten Spielsachen von erheblichem<br />
Wert. Dank vor allem auch an Frd. Nölte, der den Transport<br />
übernahm, und die Freunde Tesnau und Manns, die sich<br />
,,unter die Jugend mischten“.<br />
Eine gelungene Aktion <strong>des</strong> Gemeindienstes. Präsident Steinicke<br />
übermittelte allen Mitwirkenden Dank und Anerkennung<br />
anläßlich <strong>des</strong> abendlichen Meetings in Bruhnskoppel.“<br />
6. Lettlandhilfe (ab 1993)<br />
Vom Freiheitskampf der<br />
baltischen Staaten nach<br />
50 Jahren sowjetischer<br />
Zwangsherrschaft und<br />
der mehr und mehr<br />
sichtbar werdenden<br />
Not der Bevölkerung<br />
zeigten sich auch die<br />
<strong>Eutin</strong>er Rotarier beeindruckt.<br />
Freund Bender<br />
knüpfte 1993 über seine<br />
Praxis erste Kontakte<br />
zu einer Kinderklinik in<br />
Riga (Lettland). Zur selben<br />
Zeit hatte Freund<br />
Graudins eine Lettlandreise unternommen, um seine familiären<br />
Bindungen zu vertiefen und um den Zustand der lettischen<br />
Krankenhäuser durch eigene Anschauung zu erkunden. Er berichtete<br />
dem Club über seine Eindrücke aus den dortigen Kliniken.<br />
Nach dem eindrucksvollen Vortrag eines Hilfskonvoi-Begleiters<br />
<strong>des</strong> DPWV nach Lettland beschloß der Vorstand 1994,
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
ein eigenes Projekt für die Kinderklinik „Gailezers“ in Riga einzuleiten.<br />
Im Mai <strong>des</strong> gleichen Jahres überbrachten die Freunde Bender,<br />
Graudins, Seeger und West persönlich dringend benötigte Medikamente<br />
und Geräte im Wert von DM 10.000.-.<br />
Freund West hatte bereits vor der Reise telephonische Verbindung<br />
mit der 1. Organistin <strong>des</strong> Doms von Riga aufgenommen<br />
und gab vor Ort ein gut besuchtes und viel beachtetes Konzert<br />
auf der weltberühmten Walker-Orgel. Die persönlichen Kon-<br />
takte zu den Klinik-Kinderärzten und Musikern in Riga lösten eine<br />
mehrjährige Unterstützung durch unseren Club aus, die auf<br />
den verschiedensten Ebenen geleistet wurde.<br />
Neben der Lieferung von Hilfsgütern, die in den Anfangsjahren<br />
meistens selbst überbracht wurden, ermöglichte der Club, unter<br />
Nutzung von Lan<strong>des</strong>geldern, 20 Hospitationen für lettische<br />
Ärzte an Lübecker und Kieler Kliniken, sponserte Konzerte lettischer<br />
Musiker in Norddeutschland und beschenkte eine Musikschule<br />
in Kuldiga und die Musikakademie in Riga mit dringend<br />
benötigten Musikinstrumenten und modernen Tonträgern.<br />
Der ganze Club zeigte eine große Spendenbereitschaft. Darü-<br />
33<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
ber hinaus halfen zahlreiche rotarische Familien mit gastfreundlichen<br />
Unterkünften in ihren Häusern. Herausragende<br />
Verdienste erwarb sich dabei Freund Graudins mit der Unterbringung,<br />
Vermittlung und Unterstützung seiner lettischen<br />
Landsleute. Seine unermüdlichen Bemühungen fanden auch<br />
die Anerkennung <strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>es.<br />
An den insgesamt 4 humanitären Reisen beteiligten sich außer<br />
den oben Genannten die Freunde Januschkewitz, Schiffer, v.<br />
Schönfels, Steinicke, zum Teil mit ihren Damen, und Frau Ingrid<br />
Tesnau. Seit 1996 war es uns möglich, über die beschriebenen<br />
Hilfsmaßnahmen hinaus, umfangreiches Sanitätsmaterial der<br />
Bun<strong>des</strong>wehr für das Städtische Krankenhaus in Kuldiga zu<br />
empfangen und mit der Johanniter-Unfallhilfe Hamburg nach<br />
Lettland zu transportieren.<br />
Die Vermittlung und die Versandvorbereitungen werden in besonderem<br />
Maße von Frd. v. Schönfels geleistet, weitere Freunde<br />
helfen ihm dabei.<br />
Es würde den Rahmen dieses Heftchens sprengen, wollte man<br />
alle bisher geleisteten großen und kleinen Hilfen einzeln aufzählen,<br />
eine Liste aus dem Jahre 2000 gibt einen ungefähren<br />
Anhalt:<br />
Sanitätsmaterial der Bun<strong>des</strong>wehr<br />
(Wert DM 100.000 pro Tonne) 535.000<br />
Krankenhausbetten, gebr. 241.500<br />
Medikamente 150.000<br />
Div. Geräte, OP-Einrichtung 125.000<br />
Rö-Gerät 50.000<br />
Monitor 45.000<br />
Musikinstrumente, Lehrmittel 8.000<br />
Fachzeitschriften-Abonnements,<br />
5 Jahre 5.000<br />
Summe: 1 159.500<br />
Zwischen 2001 und 2004 wurden mit den o.g. Transporten<br />
weitere 10 Tonnen Hilfsgüter nach Kuldiga geschafft, so daß<br />
die gesamte Hilfsaktion unseres Clubs bis heute über 1 Million<br />
Euro umfaßt.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
7. Hilfen für Aussiedlerkinder und -jugendliche (ab1992)<br />
Bereits vor der „Wende“ wurden vom <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> hin und wieder<br />
(1959, 1973) die sog. Spätaussiedler bzw. deren Kinder und Jugendliche<br />
mit kleinen Spendenaktionen bedacht.<br />
Seit Beginn der 90iger Jahre vergrößerte sich die Anzahl der<br />
Aussiedlerfamilien aus Kasachstan und Weißrußland sprunghaft<br />
in Deutschland, so auch in Ostholstein. Die Kommunen<br />
stellten kurzfristig Wohnraum und erste finanzielle Hilfen zur<br />
Verfügung.<br />
Die sprachlichen Defizite der Kinder und Jugendlichen wurden<br />
Freund Bender in seiner Kinderarztpraxis besonders deutlich,<br />
und er regte den Club zu Integrationshilfen gerade für diese Altersgruppen<br />
an. Nach einem Vortrag von Frau Wiesner-Radtke,<br />
Leiterin der Aussiedlerberatungsstelle Ostholstein (<strong>des</strong> „Christlichen<br />
Jugenddorfwerkes“), zu obigem Thema folgten seit<br />
1992 bis heute umfangreiche Hilfen unseres Clubs zur Förderung<br />
der sozialen Eingliederung.<br />
Auch die „Weihnachtstütenaktion“, die bisher dem Jä<strong>des</strong>tift in<br />
Bad Schwartau und dem Augustenstift in Schwerin zugute gekommen<br />
war, wurde einige Jahre für die Weihnachtsfeier der<br />
Aussiedlerfamilien fortgeführt. „Rotarische Weihnachtsmänner“<br />
(Bender, Heinlein, Otte) kamen mit Schlitten, Sack und<br />
himmlischer Begleitung, bescherten und beglückten die zahlreich<br />
im Gemeindehaus der Michaeliskirche versammelten<br />
Kinder dieser Familien.<br />
19. 12. 96:<br />
Von Rotary der Nikolaus<br />
ging kürzlich ins Gemeindehaus.<br />
Hier warteten im Schein der Kerzen<br />
Aussiedler-Kinder mit bewegten Herzen.<br />
Mit Tüten, liebevoll bedacht,<br />
hat Freude er und Glück gebracht.<br />
Den Dank, den er in Blicken sah,<br />
legt er den Spendern hiermit nah.<br />
34<br />
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
Gemeindienstliche Schwerpunkte haben zahlreiche Präsidenten<br />
und Vorstände nicht nur in der Hilfe für sozial Benachteiligte<br />
und Kranke, lokal wie international, gesehen, sondern<br />
man verfolgte auch mit Sorge die schwindenden Geldzuflüsse<br />
in kulturelle Einrichtungen. Hier versuchte der Club ebenfalls<br />
Zeichen zu setzen. Die Lan<strong>des</strong>- und Kreisbibliotheken, das<br />
Ostholsteinmuseum, das Lan<strong>des</strong>amt für Vor- und Frühgeschichte,<br />
die „Stiftung Schloß <strong>Eutin</strong>“, die Musikschule <strong>des</strong> Kreises<br />
OH, die örtlichen Schulen, die Kindergärten, viele Arbeitskreise<br />
und Vereine, selbst die Stadt <strong>Eutin</strong> sowie die Gemeinden<br />
Malente und Süsel wurden durch unsere großen und kleinen<br />
Spenden bedacht.<br />
8. Die „rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen<br />
Völkerverständigung“ (ab 1994)<br />
Die Idee und die Realisierung dieser besonderen Büchersammlung<br />
ist den beiden Freunden Klinke (Präsident<br />
1994/95) und Griep (Sekretär 1994/95) zu verdanken. Lesen<br />
wir, was sie über Sinn und Zweck dieses Projektes auf unserer<br />
„website“ (www.rotary-eutin.de) geschrieben haben:<br />
„Seit 1995 fördert der Club den Aufbau einer besonderen Bibliothek:<br />
einer Büchersammlung zur Geschichte der friedlichen<br />
Völkerverständigung.<br />
Dieser Gedanke lag nahe: schließlich hat Rotary International<br />
dem Ziel der friedlichen Völkerverständigung durch seine weltweiten<br />
Hilfsaktionen und eine grenzenlose,<br />
selbstverständliche Freundschaft<br />
eine besondere Form und einen<br />
eigenen Sinn gegeben. Nun<br />
sind friedliche, freundschaftliche<br />
Kontakte zwischen den Völkern unserer<br />
Welt - die nicht mit Globalisierung<br />
zu verwechseln sind - sehr viel<br />
älter als Rotary International. Es war<br />
daher nur konsequent, Rotary über<br />
sich selbst hinauswachsen zu lassen<br />
und die Geschichte der friedlichen<br />
Koexistenz in allen ihren Aspekten in
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
einer eigenen Sammlung zu dokumentieren. Es lag ebenso nahe,<br />
diese Sammlung in <strong>Eutin</strong> aufzubauen, da in der <strong>Eutin</strong>er Lan<strong>des</strong>bibliothek<br />
eine in der Bun<strong>des</strong>republik einmalige Institution<br />
angesiedelt ist, in der die Geschichte der Welterkundung und<br />
der wachsenden Weltkenntnis gesammelt wird.<br />
Die »rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen Völkerverständigung«<br />
ist als eine eigene Sammlung hier besonders<br />
gut aufgehoben, denn die Reisenden, ob Wissenschaftler,<br />
Händler, Diplomaten oder Privatiers, hatten und haben<br />
an der praktischen Völkerverständigung naturgemäß einen<br />
besonders hohen Anteil. Dennoch umfaßt die Sammlung natürlich<br />
nicht nur Reisebeschreibungen, sondern alle Bücher, die<br />
sich allgemein oder speziell um kultur- und völkerübergreifende<br />
Kontakte bemühen, um die Anerkennung <strong>des</strong> Fremden und<br />
lebendige Koexistenz, um Welterkenntnis, wissenschaftlichen<br />
Fortschritt und friedliche Zusammenarbeit. Das können historische,<br />
ethnographische und geographische Werke sein, wissenschaftliche<br />
Erörterungen auf theoretischer Ebene, Biographien<br />
und Praxisberichte, sogar Utopien und Romane.<br />
So eine Sammlung kann natürlich sehr groß werden. Der R.C.<br />
<strong>Eutin</strong> hat seit 1995 einen Teil seiner Weihnachtsspenden - bisher<br />
rund 10.000 Euro - dazu verwendet, ausgewählte Bücher<br />
anzuschaffen; Spenden einzelner Mitglieder haben die Sammlung<br />
weiter vermehrt. Gegenwärtig umfaßt die »rotarische Bibliothek«<br />
schon mehr als 70 Titel. Das ist zahlenmäßig noch<br />
nicht sehr viel, aber es sind durchgehend wertvolle - wie die "Geschichte<br />
<strong>des</strong> Hao Kjöh" - und sehr rare historische Bände. Auf<br />
diese Weise ist bereits ein kleiner repräsentativer Querschnitt<br />
zusammengekommen, vor allem, was die Bemühungen um die<br />
wissenschaftliche Erforschung fremder Kulturen betrifft. . . . . .<br />
Die »rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen Völkerverständigung«<br />
ist - eigentlich unüblich hierzulande - in der<br />
<strong>Eutin</strong>er Lan<strong>des</strong>bibliothek geschlossen aufgestellt und allen Lesern<br />
direkt zugänglich. Je<strong>des</strong> Buch hat ein eigenes Exlibris, das<br />
unter dem rotarischen Rad den Spender vermerkt, und es gibt<br />
einen eigenen Katalog, der, wenn die Sammlung umfangreicher<br />
geworden ist, auch als Buch veröffentlicht werden soll.<br />
Eine große rotarische Bibliothek zur Geschichte der friedlichen<br />
35<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Völkerverständigung würde jedenfalls nicht nur eine wichtige<br />
Tradition dokumentieren, sondern wäre auch als Erinnerung<br />
und Zukunftsaufgabe von Nutzen. »Bücher sind das Gewissen<br />
der Welt«, hat der amerikanische Schriftsteller Ray Bradbury in<br />
einem seiner bedeutendsten Romane, »Fahrenheit 451«, geschrieben.<br />
Das gilt auch und gerade in unseren spannungsvollen,<br />
konfliktreichen Zeiten.“<br />
9. Hands-on-Aktionen<br />
Besonders gerne sprangen die <strong>Eutin</strong>er Rotarier ein, wenn es<br />
galt, eine Geldspende mit einer „hands-on-Aktion“ zu verbinden<br />
wie bei der „Kinderspielstube Kunterbunt“ in Großmeinsdorf,<br />
beim „Schloßcafé zum guten Zweck“, beim kleinen und<br />
großen Wasserfall im Schloßgarten, im Arboretum Malente<br />
oder wie kürzlich beim neu angelegten Rosarium im <strong>Eutin</strong>er<br />
Stadtpark. Der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> kann auf eine lange Tradition von naturpflegerischen<br />
und naturschützenden Aktionen zurückblikken:<br />
Dazu kann man die Einrichtung <strong>des</strong> Arboretums rechnen.<br />
Seit vielen Jahren kümmert sich der Club auch um die Bäume<br />
im <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten. Aus diesen und anderen Gründen<br />
durfte er vor zwei Jahren die Auszeichnung als einer der drei<br />
„baumfreundlichsten“ Rotaryclubs in Deutschland entgegennehmen.<br />
Ebenso wie der Name unseres Freun<strong>des</strong> Lüdemann<br />
mit der Idee und der Pflege <strong>des</strong> Malenter Arboretums sowie<br />
der Baumbeschilderung und -pflege im <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten<br />
verbunden bleiben wird, so wird die Initiative und spätere Betreuung<br />
<strong>des</strong> Rosariums im <strong>Eutin</strong>er Kurpark unserem Freund<br />
Jaeger zu verdanken sein.<br />
10. Kinderspielstube „Kunterbunt“ (1998 – 1999)<br />
In Groß Meinsdorf wurde am 7.Februar 1998 – unter eifriger<br />
Beteiligung der Kinder – die von Frd. Otte vorgeschlagene, vorgeplante<br />
und vorbereitete Spielhochebene eingebaut, wozu<br />
die handwerklichen Fähigkeiten vieler Freunde gefragt waren.<br />
Wie sich die Clubfreunde bei der Besichtigung und offiziellen<br />
Übergabe am 9.April überzeugen konnten, wurde die neue<br />
Spielecke von den Kindern mit Begeisterung und Phantasie<br />
angenommen.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Als Ergänzung der Ausgestaltung der Kinderspielstube versetzten<br />
Freunde am 20. April 1999 durch Abbau, Transport<br />
und Wiederaufbau ein günstig erstandenes Holzbohlenhaus<br />
von Zarnekau in den Hof nach Groß Meinsdorf. Dort dient es<br />
seitdem als Gerätehaus für die Freilufttätigkeit der Kinder.<br />
11. „Schloß-Café zum guten Zweck“ (1999 – 2001)<br />
Eine besonders gute Gelegenheit<br />
zu aktiver Gemeindiensttätigkeit<br />
unter<br />
Einbeziehung der Ehefrauen<br />
und von Kindern,<br />
v.a. in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Inner<br />
Wheel Club <strong>Eutin</strong>, bot<br />
am „Tag <strong>des</strong> offenen<br />
Denkmals“, dem<br />
12.09.1999, die Einrichtung<br />
eines kleinen Cafés<br />
in einem unrestaurierten<br />
Raum der NO-Ecke <strong>des</strong><br />
Schlosses.<br />
Die Einnahmen, die sich<br />
aus dem Verkauf von belegten<br />
Brötchen, Kaffee und Kuchen sowie von Karten, deren<br />
Druck mit einer alten Handdruckmaschine im Hof vorgeführt<br />
wurde, ergaben, ermöglichten die Restaurierung eines Doppelportraits<br />
für das Schloßmuseum.<br />
In den beiden folgenden Jahren übernahm der Inner Wheel<br />
Club die Federführung der Organisation <strong>des</strong> „Schloß-Cafés“,<br />
den Rotariern blieb die gern gebotene Hilfeleistung.<br />
12. Der Kleine Wasserfall im Schloßgarten (1999)<br />
Der <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten wurde schon länger vom Club bedacht.<br />
Bisher war das Augenmerk auf den interessanten Baumbestand<br />
und <strong>des</strong>sen Beschilderung gerichtet.<br />
Angeregt durch das Jahresthema „Denkmalschutz“ in unserer<br />
Clubzeitschrift „Der Rotarier“ knüpfte Frd. von Schönfels in<br />
36<br />
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
seinem Präsidentenjahr (1998/99) Kontakte zur Stiftung<br />
Schloß <strong>Eutin</strong> und konnte in Gesprächen mit Frau Dr. Jürgens<br />
(verh. Dr. Moser) und Herrn Dr. Barg (Untere Denkmalpflege<br />
<strong>des</strong> Kreises OH) die Zustimmung für eine fachgerechte Renovierung<br />
<strong>des</strong> „Kleinen Wasserfalls“ im Schloßgarten erreichen.<br />
Hilfreich für die Realisierung <strong>des</strong> Vorhabens erwiesen sich die<br />
Erkundigungen und der Sachverstand unseres Freun<strong>des</strong> Heinlein.<br />
Bei zwei Arbeitseinsätzen der Clubmitglieder wurde mit Spaten,<br />
Hacken, Hämmern und Harken sowie „schwerem Gerät“<br />
(Bagger, Kran), das Frd. Hamann zur Verfügung gestellt hatte,<br />
der arg verfallene „Kleine Wasserfall“ in Angriff genommen,<br />
von Schlamm und Unrat gereinigt, die eingefallenen Mauern<br />
wieder aufgesetzt, der obere Zufluß eingegrenzt und der Was-
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
serstand für die Wasserzufuhr geregelt. „Geistigen“ Beistand<br />
erhielten die Freunde durch Frau Tesnau sen., die eine Flasche<br />
Schnaps vorbeibrachte.<br />
Damit waren die ursprünglichen Verhältnisse dieses Teils der<br />
Wasserkunst im <strong>Eutin</strong>er Schloßgarten wiederhergestellt. Während<br />
einer späteren Parkbegehung mit den Damen und Freunden<br />
<strong>des</strong> Clubs unterstrich der Präsident die Bedeutung dieser<br />
Form von „Kulturpflege“. Als krönenden Abschluß, der auch<br />
von der örtlichen Presse sehr positiv aufgenommenen Aktion,<br />
pflanzte Frd. Lüdemann vor Ort eine junge Winterlinde, nachdem<br />
der gewaltige Stubben <strong>des</strong> Vorgängerbaumes mühsam<br />
beseitigt worden war.<br />
13. Der Große Wasserfall im Schloßgarten (2001 – 2004)<br />
Der Große Wasserfall, am Ende <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts erbaut,<br />
ist ein in Norddeutschland einmaliges Gartendenkmal. Lange<br />
Jahre befand er sich in einem äußerst schlechten Zustand.<br />
Nach Beendigung der Restaurierung <strong>des</strong> „Kleinen Wasserfalls“<br />
lag es nahe, sich auch <strong>des</strong> maroden „Großen Wasserfalls“<br />
anzunehmen. Viel schwieriger und finanziell aufwendiger war<br />
verständlicherweise <strong>des</strong>sen Wiederherstellung.<br />
Nach umfangreichen Sondierungsarbeiten über den Zustand<br />
<strong>des</strong> „Kalktuff“-Mauerwerks ergab eine überschlägige Kalkulation<br />
Kosten von 80.000.- Euro, die vom Club nicht aufgebracht<br />
werden konnten. Frd. Griep organisierte stadtweit eine Spen-<br />
37<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
denaktion mit blauen „Wasserschweinchen“, weiter wurden alle<br />
Geldquellen <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>, Lan<strong>des</strong> und Kreises sowie von gewerblichen<br />
und privaten Sponsoren erschlossen.<br />
Unerwartetes förderten schließlich die Wiederaufbauarbeiten<br />
einer Spezialfirma zutage: eine Klanghöhle zur Verstärkung<br />
<strong>des</strong> Rauschens am Fuß <strong>des</strong> Wasserfalls, eine Ruhekammer als<br />
Wasserreservoir und ein Spiegeleisen zur Verbreiterung der<br />
herabstürzenden Wasserkaskade. Bei der Reaktivierung dieser<br />
Besonderheiten erwiesen sich die handwerklichen und betrieblichen<br />
Möglichkeiten der Freunde Jacobsen und Tesnau<br />
als äußerst hilfreich; lobenswert auch die persönliche Aktion<br />
unseres Freun<strong>des</strong> Otte, der einen Erlös seiner eigens für diesen<br />
Zweck kunsthandwerklich gefertigten „Wassertropfen“ - in<br />
Silber und Gold - beisteuerte.<br />
Komplizierte Genehmigungsverfahren waren nötig, bis unter<br />
der Regie von Frd. Scheele am „Tag <strong>des</strong> Offenen Denkmals“<br />
2004 der nun endlich laufende Wasserfall an die Stiftung<br />
Schloß <strong>Eutin</strong> - unter großer Beteiligung der Bevölkerung, örtlicher<br />
Prominenz und im Beisein der Presse - übergeben werden<br />
konnte.<br />
Für das leibliche Wohl und weitere Einnahmen für Spenden an<br />
die Schloß-Stiftung sorgte der Inner Wheel Club mit Brötchenund<br />
Kuchenstand sowie einem Pflanzenmarkt.<br />
14. Rosarium im <strong>Eutin</strong>er Kurpark: (Projekt in Durchführung,<br />
ab 2004)<br />
Viele fleißige Hände haben an einem kalten Herbsttag mitgeholfen,<br />
um im <strong>Eutin</strong>er Kurpark mit Blick auf den Großen <strong>Eutin</strong>er<br />
See ein Rosarium erstehen zu lassen.<br />
Das Rosarium hat mit einem Durchmesser von 18 Metern die<br />
Form <strong>des</strong> Rotary-Ra<strong>des</strong>, wobei die Flächen zwischen den Speichen<br />
und den Zähnen und die Radnabe in der Mitte die Rosenbeete<br />
darstellen. Die übrigen Flächen sind als wassergebundene<br />
Wege ausgeführt worden. Die Gartenbauarbeiten<br />
wurden durch die Malenter Firma Eskildsen ausgeführt, die<br />
auch einen Granitring um die Radnabe stiftete. Der <strong>Eutin</strong>er<br />
Bauhof stellte Material für Wegebau und Mutterboden zur Verfügung.<br />
Die Firma Kor<strong>des</strong> hat zum symbolischen Preis von
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
1 Euro pro Rose insgesamt 360 Pflanzen gespendet, die unter<br />
der fachmännischen Anleitung von Frd. Buchwald und von<br />
Herrn Eskildsen am Sonnabend, dem 20.11.2004, von einigen<br />
Rotariern im Rosarium eingepflanzt wurden.<br />
Am 21. Mai 2005 soll das Rosarium anläßlich <strong>des</strong> 50. Bestehens<br />
<strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong> der Stadt übergeben werden.<br />
15. Weitere Spendenempfänger (sozial wie kulturell):<br />
Andere Spendenempfänger waren auch immer wieder kinderreiche<br />
Familien in <strong>Eutin</strong>, minderbemittelte Studenten in<br />
Hamburg, die o.g. Altersheime und schließlich die Opfer auf<br />
beiden Seiten <strong>des</strong> Nahostkrieges.<br />
Es ist auch erwähnenswert, daß nicht nur der Club, sondern<br />
viele Mitglieder von Anbeginn wiederholt mit eigenen finanziellen<br />
Mitteln und Aktivitäten offen oder anonym im Sinne Rotarys<br />
Hilfe und Trost gespendet haben.<br />
Spenden gingen auch an die folgenden<br />
Organisationen und Personenkreise:<br />
Altonaer Seemannsmission, Austauschschüler, DLRG Hutzfeld,<br />
deutschsprachige Polen in Pommern, „<strong>Eutin</strong>er Tafel“, „<strong>Eutin</strong>er<br />
Bürgerheim von 1908“, <strong>Eutin</strong>er „Verkehrswacht“, „Frauennotruf“,<br />
Gemeinschaftshaus Tannenhöhe/Süsel, Hospitan-<br />
38<br />
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
ten aus Lettland, Jugendzentrum <strong>Eutin</strong> und Süsel, Jugendsparte<br />
<strong>des</strong> <strong>Eutin</strong>er Segelclubs, Kinderkurheim Boltenhagen,<br />
Kinderschutzbund, Lebenshilfe OH, Musikakademie Riga, MS-<br />
Gruppe <strong>Eutin</strong>-Malente, Peru-Hilfe, Polen-Hilfe, Rußland-Hilfe,<br />
SOS-Kinderdorf Lütjenburg, Universität Klaipeda, Verein Alleinerziehender<br />
Mütter und Väter, Verein zur Hilfe Krebskranker,<br />
Verein „Dach über dem Kopf“ sowie viele bedürftige und<br />
in Not geratene Familien und Einzelpersonen.<br />
Spendenbeschaffung und sog. Fundraising:<br />
Mit dem Jahr der Clubgründung begannen die Mitglieder während<br />
<strong>des</strong> Meetings regelmäßig eine Sammelbüchse herumzureichen,<br />
<strong>des</strong>sen Erlös für Bedürftige in den Gemeinden <strong>des</strong><br />
Clubbereiches bestimmt war. Erste Spendenempfänger waren<br />
die Bewohner von 3 Altersheimen und minderbemittelte Eltern<br />
begabter Kinder der <strong>Eutin</strong>er Mittelschule sowie auch spontan<br />
einmal eine durch Unfall beinamputierte Mutter von zwei kleinen<br />
Kindern.<br />
Um die Clubkasse zu füllen, haben die Freunde in den ersten<br />
Jahren manchmal sogar auf ein gemeinsames Festessen, z.B.<br />
zu Weihnachten, verzichtet.<br />
Es waren die sog. „schlechten Zeiten“. Auch die Rotarier und<br />
ihre Familien lebten bescheiden. So ist es nicht verwunderlich,<br />
daß zunächst keine großen Spendenbeträge zusammenkamen<br />
und ein bestimmtes, konstantes Spendenziel in den Anfangsjahren<br />
nicht erkennbar war.<br />
Trotz alledem versuchten die Rotarier auch überregional Not zu<br />
lindern: Dank der Initiative <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong> Fuchs entschlossen<br />
sich die Clubmitglieder frühzeitig, mit tatkräftiger Unterstützung<br />
ihrer Ehefrauen, über einige Jahre Kleider- und Sachspenden<br />
an Gemeinden in der „Ostzone“ zu schicken.<br />
Spenden wurden somit in den ersten Jahren bei den Freunden<br />
selbst gesammelt, und es bedurfte manches engagierten<br />
Worteinsatzes <strong>des</strong> Präsidenten und einzelner Freunde, um ein<br />
bestimmtes „Spendenvolumen“ zu erreichen.<br />
Die „Weihnachtsspende“, zu der der Präsident in der Halbjahresversammlung<br />
<strong>des</strong> Clubs aufruft und zu deren Verwendung<br />
er selbst Vorschläge macht, existiert z.B. seit 1986. Immer wie-
Soziale und kulturelle Aktivitäten<br />
der folgten Freunde auch der Anregung, bei runden Geburtstagen<br />
der Clubkasse einen „Obulus“ zuzuführen.<br />
Mit großem eigenem finanziellen Einsatz regte Freund Steinicke<br />
die Spende für 2 SOS-Kinder in Namibia an. Sie wird<br />
durch Einzelspenden der Freunde bis heute unterhalten. Jährlich<br />
erreicht uns ein Dankschreiben der Kinder mit Bildern, auf<br />
denen Wachstum und Entwicklung der Unterstützten gut erkennbar<br />
ist.<br />
Diese eher „passive Spendenbeschaffung“ wurde ab 1985 ergänzt<br />
durch ein aktives „Fundraising“. Auftakt bildete ein Wohltätigkeitskonzert<br />
<strong>des</strong> Heeresmusikkorps 6, das der Club organisierte<br />
und das einen Überschuß von DM 2970.- einbrachte,<br />
der dem Kinderschutzbund gespendet wurde.<br />
Seit 1986 wird auch das bereits beschriebene „Städtetreffen“<br />
zu den <strong>Eutin</strong>er Festspielen organisiert und sprudelt seit dieser<br />
Zeit als einträgliche „Spendenquelle“.<br />
4 Flohmärkte mit „rotarischem Hausrat“ (Bender, Otte) Anfang<br />
und Ende der 90iger Jahre, meist gemeinsam mit den späteren<br />
Spendenempfängern (Kinderschutzbund, Aussiedlerberatung,<br />
Schule am Papenmoor, „Kinderspielstube Kunterbunt“ in<br />
Großmeinsdorf) brachten erfreuliche Gewinne und glückliche<br />
Spendenadressaten.<br />
Zu einem „Erfolgsmodell“, was die Spendenerträge und die<br />
Außenwirkung <strong>des</strong> Clubs angeht, hat sich, beginnend 1989,<br />
39<br />
unsere Tombola zum jährlichen<br />
Stadtfest entpuppt.<br />
Gab es zunächst nur einen<br />
einfachen Stand in der<br />
Schloßstraße für Getränke<br />
und Folienkartoffeln, so<br />
konnte man später in die belebtere<br />
Peterstraße vor das<br />
Geschäft <strong>des</strong> Freun<strong>des</strong> Janus<br />
umziehen. Mit der soliden<br />
Holzhütte, die Freund<br />
Hamann dem Club zu einem<br />
„Spottpreis“ gefertigt und<br />
überlassen hat, setzt sich der<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
...und am Nachbarstand die<br />
Damen vom Inner Wheel Club<br />
Club seit 1994 alljährlich, mit Einsatz nahezu aller Mitglieder,<br />
in Szene. Das geschieht in einem „rotarischen Outfit“, wobei<br />
die durch Sach- oder Geldspenden der Freunde ermöglichten<br />
Gewinne, von der Fischdose bis zum Mountainbike, lautstark<br />
und professionell mit Losverkauf „vermarktet“ werden.<br />
Die zeitaufwendige Organisation und Umsetzung dieses Projektes,<br />
für das ein Festausschuß nötig ist, wird ganz besonders<br />
von den Freunden Jacobsen und Otte geleistet.<br />
Wie auch bei vielen anderen Veranstaltungen steuert Freund<br />
Bogs ganz selbstverständlich seine hinweisenden und werbenden<br />
Plakate und Druckerzeugnisse bei.<br />
Ähnlich erfolgreich, wenn auch nicht so umfänglich, konnten<br />
sich die schon genannten Spendenaktionen zum „Tag <strong>des</strong> Offenen<br />
Denkmals“ entwickeln, die 1999 von Freund Bender vorgeschlagen<br />
wurden und die im wesentlichen der „Stiftung<br />
Schloß <strong>Eutin</strong>“ für Restaurierungen von Bildern und der Außenanlagen<br />
(z.B. Großer Wasserfall) zufließen sollen.<br />
Nicht selten haben Freunde einen besonderen Geburtstag<br />
oder ein Jubiläum dazu benutzt, den ganzen Club zu einem Essen<br />
im Clublokal oder zu einem Empfang im eigenen Hause<br />
einzuladen. Auch bei solchen Anlässen wurde meistens, statt<br />
Blumen und Geschenken, zu einer Spende für die Clubkasse<br />
gebeten. In der Regel hat der Jubilar die Spendensumme noch<br />
nach oben aufgerundet.
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
Foundationprogramme:<br />
1. Matching Grants (Ergänzende Zuwendungen)<br />
Auf Vorschlag und unter der Regie von Frd. Loose wurde im<br />
Rotary-Jahr 1999/2000 eine Kinderabteilung im Krankenhaus<br />
„Humansdorp“ bei Port Elizabeth/Südafrika von unserem Club<br />
mit medizinischem Gerät und Material im Wert von 5000 Euro<br />
unterstützt. Den gleichen Betrag steuerte die Rotary Foundation<br />
für das Projekt bei. Der örtliche Rotary Club Jeffreys Bay<br />
und unser Kontaktclub <strong>RC</strong> Redhill ergänzten die Hilfe durch eigene<br />
Spenden.<br />
2003 beteiligte sich der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> an einem „Matching-Grant-<br />
Projekt“ unseres „Tochter-Clubs“ Oldenburg i.H. für eine Kücheneinrichtung<br />
der Universität Klaipeda/Litauen mit 3.500.-<br />
Euro.<br />
Ende 2004 bewilligte die Foundation ein unter unserer Regie<br />
zur Zeit noch laufen<strong>des</strong>, distriktübergreifen<strong>des</strong> Projekt für die<br />
Spezialausstattung eines Behinderten-Internates bei Kuldiga in<br />
Lettland im Wert von 43.000 Euro, an dem sich weitere Rotary<br />
Clubs (<strong>RC</strong> Hamburg, <strong>RC</strong> Ratzeburg-Alte Salzstraße, <strong>RC</strong> Herzogtum<br />
Lauenburg-Mölln und <strong>RC</strong> Kuldiga) mit eigenen Spenden<br />
beteiligen.<br />
2. Group-Study-Exchange (Studiengruppenaustausch)<br />
Das GSE-Programm sieht vor, daß sich in dem weltweiten Netz-<br />
40<br />
Foundationprogramme<br />
werk von Rotary zwei <strong>Distrikt</strong>e unterschiedlicher Länder, in der<br />
Regel jährlich, miteinander über den Austausch von nationalen<br />
Teams verständigen. Die aus jeweils 4 nichtrotarischen Berufstätigen<br />
zwischen 25 und 40 Jahren und einem rotarischen<br />
Teamleader bestehenden Studiengruppen bereisen auf Kosten<br />
der Rotary Foundation für 4-5 Wochen den jeweils gastgebenden<br />
<strong>Distrikt</strong>. Sie leben in rotarischen Gastfamilien. Ihnen<br />
wird ein reichhaltiges Berufsbildungs- und Besichtigungsprogramm<br />
geboten. Mit diesem Austauschprogramm wurden seit<br />
1956 mehr als 40.000 junge Erwachsene beiderlei Geschlechts<br />
beruflich gefördert und im Geiste der Völkerverständigung<br />
geprägt.<br />
Von 1995 an beteiligte sich der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> regelmäßig an dem<br />
o.g. Programm unseres <strong>Distrikt</strong>es und stellte sich für jeweils 4-<br />
5 Tage als Gastgeber eines Teams zur Verfügung. Gäste aus<br />
den USA (3x), Australien (2x), Indien (1x) und Brasilien (1x) kamen<br />
auf diese Weise nach <strong>Eutin</strong>.<br />
Auch auf diesem Feld hat sich Frd. Janus als „Mister Rotary“<br />
tatkräftig und motivierend eingebracht. Der ganze Club hat von<br />
diesem einmaligen Programm profitiert. Zahlreiche Kandidatinnen<br />
und Kandidaten sind von uns zur Teilnahme vorgeschlagen<br />
worden, bisher wurden 4 nominiert und auf Bildungsreise<br />
geschickt.<br />
3. Stipendiaten<br />
Jährlich vergibt die Rotary-Foundation Gelder für Stipendien.<br />
Jeder <strong>Distrikt</strong> kann entsprechend der Höhe seiner Einzahlungen<br />
an RF meist 2-4 Stipendiaten durch ein Auswahlgremium<br />
benennen. In der Regel stimmt die Foundation den Vorschlägen<br />
der <strong>Distrikt</strong>e zu, da die Kriterien für den Erhalt eines Stipendiums<br />
wohlüberlegt und leistungsorientiert sind. Die ausgewählten<br />
Kandidaten sollen nicht nur in ihren Studienfächern<br />
sehr erfolgreich, sondern auch in menschlicher Hinsicht als<br />
„Botschafter“ für das Entsendeland geeignet sein. Bis zu<br />
50.000 US $ werden für ein einsemestriges Studium im Ausland<br />
(bzw. 25.000 US $ pro Jahr für 2 Semester) gezahlt. Außer<br />
diesen vergibt die RF noch weitere Stipendien für ein vertieftes<br />
Sprachstudium (3 Monate, 12.000 US $) und ein drei-
Verein der Freunde / Jugendaktivitäten<br />
jähriges Friedens- und Konfliktstudium in eigens dafür eingerichteten<br />
Studiengängen an bestimmten Universitäten.<br />
Der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> erhielt 1959 mit Erika Jenssen den Zuschlag für<br />
ein Stipendium an der Stanford Universität in Kalifornien. Sie<br />
dankte den Clubmitgliedern durch lange, interessante Berichte<br />
und hielt anschließend einen Lichtbildervortrag über das<br />
„Universitäts- und rotarische Leben, Land und Leute in Kalifornien“.<br />
Eine im letzten Jahr von uns vorgeschlagene Musikstudentin<br />
wurde leider abgelehnt.<br />
Verein der Freunde (1983)<br />
Über ein Jahr dauerten die Planungen und Vorbereitungen, bis<br />
es den Freunden Stummer, Hamann und Jäde gelang, die<br />
Gründung einer „Fördergesellschaft“ in die Wege zu leiten. Unter<br />
juristischem Beistand von Frd. Hinz wurde schließlich am<br />
13. September 1983 die Satzung verabschiedet und der Fördergesellschaft<br />
der Name „Verein der Freunde Rotary <strong>Eutin</strong><br />
e.V.“ gegeben.<br />
Nun erst konnten Beträge, die zur Förderung gemeinnütziger<br />
Zwecke auf ein entsprechen<strong>des</strong> – von der damaligen Kreissparkasse<br />
kostenlos geführtes – Konto eingezahlt wurden,<br />
steuerrechtlich anerkannt und entsprechend gefördert werden.<br />
Schatzmeister<br />
Für die Kontoführung sowohl <strong>des</strong> Clubkontos wie <strong>des</strong> Förderkontos<br />
wurde je<strong>des</strong> Jahr ein Schatzmeister gewählt. Es war in<br />
der Regel der <strong>des</strong> Vorjahres (wenn der wollte). So konnten die<br />
Gewählten viele Jahre mit ihren Erfahrungen dem Club dienen,<br />
wie z.B. die Freunde Hinz (7 Jahre), Stummer und Jäde (9 Jahre!).<br />
Aktivitäten für die Jugend<br />
Die Jugendlichen unseres Clubs beteiligten sich in den ersten<br />
Jahren sehr eifrig an Austauschprogrammen und internationalen<br />
Jugendtreffen, die mit rotarischen Jugendlichen in Italien,<br />
Holland, England, Frankreich und Dänemark veranstaltet<br />
wurden. Zweimal folgten <strong>Eutin</strong>er Rotariertöchter der Einladung<br />
41<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
holländischer Clubs zu einer einwöchigen Kunstreise durch<br />
die Niederlande.<br />
Der <strong>RC</strong> <strong>Eutin</strong> war bereits ab 1957 eifriger Gastgeber für internationale<br />
Jugendlager, die von schleswig-holsteinischen Clubs<br />
organisiert wurden, mehrere Jahre regelmäßig. So auch 1966<br />
durch Aufnahme und „Unterhaltung“ von 30 „Rotariersöhnen“<br />
aus 14 Ländern, die für eine Woche nach <strong>Eutin</strong> kamen.<br />
1. Internationale Jugendtreffen (für die rotarische Jugend,<br />
1976 – 81)<br />
Von 1976-1981 richtete unser Club unter großzügiger Beteiligung<br />
<strong>des</strong> <strong>Distrikt</strong>es alljährlich ein internationales Jugendtreffen<br />
als „Europäisches Jugendseminar“ in der Begegnungsstätte<br />
„Haus Godensande“ in Malente aus. Bei gemeinsam gehörten<br />
Vorträgen zu europäischen Themen, Ausflügen, sportlichen<br />
Aktivitäten, Besichtigungen und einer Abschiedsfete, die unser<br />
Club organisierte, sollten die Jugendlichen mehr Verständnis<br />
füreinander entwickeln und über das Treffen hinaus Kontakte<br />
zueinander vertiefen. Neben den vielen Freunden, die am Gelingen<br />
dieses friedensspendenden Projektes beteiligt waren,<br />
haben sich die Freunde Neumann und Siepermann durch<br />
überdurchschnittliches Engagement besondere Verdienste erworben.<br />
Sekretär Karnath resümierte 1978 in einem Wochenbericht:<br />
„Nach einem festlichen Essen berichtet Freund Neumann über<br />
den Verlauf <strong>des</strong> Internationalen Jugendtreffens, für das der<br />
189. <strong>Distrikt</strong> die finanzielle Hauptlast trägt. Es sei das Hauptziel<br />
dieses Treffens gewesen, miteinander besser bekannt, in Diskussionen<br />
mit den europäischen Problemen konfrontiert und<br />
mit den Spielregeln <strong>des</strong> Zusammenlebens vertraut zu werden.<br />
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hätten sich gute menschliche<br />
Beziehungen entwickelt, so daß man sich untereinander im<br />
nächsten Jahr treffen wolle. Auch Meinungsverschiedenheiten<br />
über den Umfang der Diskussionen führten zu einem Mittelweg,<br />
der gestatten wird, daß man mehr über die Nachbarn erfahren<br />
hat. Es sei erstaunlich gewesen, welche Probleme der<br />
Verständigung gerade die jungen Menschen zu bewältigen<br />
hätten. Es habe sich dabei gezeigt, daß der Weg nach Europa
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
sehr lang ist. Eine Reihe von Ausflügen (u.a. Bootsfahrt, Radtour<br />
und Weinprobe) hätten das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
gefördert und die Möglichkeit geboten, die schöne Landschaft<br />
Schleswig-Holsteins zu zeigen.<br />
Am Schluß dankt Freund Neumann allen Freunden <strong>des</strong> Clubs,<br />
die ihn bei der Durchführung <strong>des</strong> Jugendtreffens unterstützt<br />
hätten und den jungen Freunden für die engagierte Teilnahme.<br />
Im Namen aller Teilnehmer ergriff Herr Werner Pölz, Österreich,<br />
das Wort und dankte dem Club und besonders Freund Neumann,<br />
den alle in ihr Herz geschlossen hätten, für diese Möglichkeit<br />
<strong>des</strong> Aufenthaltes in Schleswig-Holstein. (Rotarische Jugendliche<br />
aus den Niederlanden, Österreich, Belgien, Frankreich<br />
und der Schweiz nahmen an dem Treffen teil.)“<br />
2. Berufsinformation (ab 1972)<br />
Waren es zunächst die Berliner Kinder, denen die gemeindienstlichen<br />
Bemühungen unseres Clubs galten, so muß ein<br />
besonders aktiver Jugenddienst im Rotary-Jahr 1971/72 Hinweise<br />
einzelner Freunde aufgenommen haben, sich für die Jugendlichen<br />
in den Abschlußklassen der <strong>Eutin</strong>er Schulen einzusetzen.<br />
Mit Betriebsbesichtigungen beim Zollamt Lübeck-<br />
Travemünde, auf dem Gutshof Schaedbek, in der Motorenfabrik<br />
Weier/<strong>Eutin</strong> und bei der „Glücksklee“-Milchgesellschaft in<br />
Neustadt, ein Jahr später im Hotelbetrieb „Seeschlößchen“<br />
und im Max-Planck-Institut in Plön versuchte man, ihnen bestimmte<br />
Berufsfelder besonders realistisch nahezubringen.<br />
42<br />
Berufsinformation<br />
Im darauf folgenden Jahr (1973) nahm der Club die Anregung<br />
der <strong>Eutin</strong>er Berufsberatung <strong>des</strong> Lübecker Arbeitsamtes zu einer<br />
ersten „Berufsinformation“ unserer Mitglieder für 11 Schüler<br />
auf. Damals wie heute erwies sich eine gute Vorbereitung<br />
als Schlüssel zum Erfolg, wie aus den Ausführungen <strong>des</strong> damaligen<br />
Sekretärs Wolfgang Bönisch hervorgeht:<br />
„…am kommenden Freitag kommen ca. 20 Abiturienten zu uns<br />
durch Vermittlung <strong>des</strong> Arbeitsamtes, begleitet von Herrn Rath,<br />
der für diese Arbeit im Arbeitsamt verantwortlich ist. Wir haben<br />
vorgesehen, an diesem Abend unsere Tafel (Voss-Haus) in Einzeltische<br />
aufzulösen und die Tische durch Schilder für folgende<br />
Berufsklassen zu kennzeichnen: Medizin, Zahnmedizin,<br />
Pharmazie, Jura (eingeschlossen Verwaltung), Bankwesen,<br />
Groß- und Einzelhandel, Industrie, Bauwesen, Landwirtschaft.<br />
Wir möchten bitten, daß die Freunde der entsprechenden Berufsklassen<br />
an diesen Tischen Platz nehmen, damit interessierte<br />
Abiturienten sich zu ihnen setzen können. Vielleicht ist<br />
es empfehlenswert, die Namensschilder mitzubringen. Herr<br />
Rath und unser Präsident (Kordts) werden einleitende Worte<br />
über die Probleme der Berufsausbildung und über das Berufsklassenprinzip<br />
sprechen.<br />
…Präsident Kordts eröffnete das Treffen wie gewohnt mit der<br />
Begrüßung der Gäste, ganz besonders <strong>des</strong> Kollegiums für Berufsberatung<br />
von Abiturienten vom Arbeitsamt Lübeck, Herrn<br />
Rath, Frau Dr. Nehlsen und Frau Bruns.<br />
…wir freuten uns sehr, daß 11 Abiturienten durch Vermittlung<br />
von Herrn Rath den Weg zu uns gefunden haben. Wenn auch<br />
die meisten Tische unbesetzt blieben und das Hauptinteresse<br />
sich auf Jura und Bauwesen mit einer Ausnahme für Medizin<br />
konzentrierte, so sollen wir für den Anfang zufrieden sein und<br />
dieses Experiment nicht gleich als gescheitert ansehen, denn<br />
wie von Freunden der gut besetzten Tische zu erfahren war, traten<br />
die Abiturienten ihnen mit Interesse und Aufgeschlossenheit<br />
gegenüber, und es wurden sogar Treffen zur Besichtigung<br />
der Arbeitsplätze einiger Freunde verabredet. Dieses sollte uns<br />
ermutigen, den Kontakt zum Arbeitsamt, der durch unseren<br />
Freund Scheel geknüpft wurde, auch für künftige Jahre aufrechtzuerhalten.
Berufsinformation<br />
In einer kurzen Ansprache umriß Herr Rath kurz Sinn und<br />
Zweck seiner Aufgabe als Berufsberater für Abiturienten. Das<br />
Lübeck-er Arbeitsamt, das zuständig ist für die Kreise Lübeck,<br />
Lauenburg, Stormarn und Ostholstein, untersteht, wie alle Arbeitsämter,<br />
der Bun<strong>des</strong>anstalt für Arbeit in Nürnberg. Die<br />
Bun<strong>des</strong>anstalt für Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, u.a. den<br />
Arbeitsmarkt zu regulieren. Auf dem Gebiet der Berufsberatung<br />
für Abiturienten eine notwendige, aber auch schwierig Aufgabe,<br />
da viele akademische Berufe durch den „numerus clausus“<br />
gesperrt sind.“<br />
Andere Aufgaben, wie die o.g. Betreuung der Berliner Ferienkinder<br />
und die Organisation <strong>des</strong> „Internationalen Jugendseminars“<br />
in Malente - Godensande, forderten in den weiteren Jahren<br />
die Clubgemeinschaft. Doch mit Unterbrechungen wurde<br />
das Jugendprojekt „Berufsinformation“ immer wieder aufgenommen<br />
(1976, 1977). Räumlichkeiten und die Auswahl der<br />
eingeladenen Schulklassen wechselten. 1983 waren es z.B.<br />
Abgänger aller <strong>Eutin</strong>er Schulen (Hauptschule bis Gymnasium).<br />
60 Schüler nahmen damals das Angebot <strong>des</strong> Clubs und <strong>des</strong><br />
Arbeitsamtes in den Räumen der Kreisberufsschule an.<br />
Der Gemein<strong>des</strong>aal der Michaeliskirche und die Kreisbibliothek<br />
folgten als Veranstaltungsorte.<br />
Zwar wechselte in der Folgezeit (1985, 1987) auch die Nachfrage,<br />
immer waren es aber über 50 Schüler, die das Angebot<br />
wahrnahmen. Der Eindruck der beteiligten Freunde war stets<br />
einhellig, diese großartige Veranstaltung weiterzuführen.<br />
Seit 1990 ist die „Berufsinformation“ regelmäßiger, fester Bestandteil<br />
<strong>des</strong> rotarischen Jahres. Sie wird vom Ausschuß „Berufsdienst“<br />
organisiert, findet im Februar nach der Zeugnisvergabe<br />
statt, und die Einladung wird an die Unterprimaner aller<br />
3 <strong>Eutin</strong>er Gymnasien ausgesprochen. (Bei unzureichender<br />
Nachfrage der <strong>Eutin</strong>er Schüler kann auf umliegende Gymnasien,<br />
z.B. Neustadt, zurückgegriffen werden).<br />
Immer sind auch 1-2 Mitarbeiter <strong>des</strong> Arbeitsamtes Lübeck zur<br />
Berufsberatung und Registrierung für berufskundliche Unterlagen<br />
zugegen. Die von den Schülern vorab schriftlich geäußerten<br />
Berufswünsche werden soweit als möglich durch Clubmitglieder,<br />
Freunde benachbarter Rotaryclubs und zugelade-<br />
43<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
ne Gäste berücksichtigt. Die Rotarier bringen auch eigene Kinder<br />
aus entsprechenden Berufen mit, um aktuelle Informationen<br />
über Studienbewerbungen und Tips für Berufseinsteiger<br />
geben zu können. Für ausgefallene Berufe wird über eine Meldeliste<br />
ein Ansprechpartner gesucht.<br />
Den Sinn ihrer „Berufsinformation“ sehen die Rotarier darin,<br />
geglückte Berufskarrieren aufzuzeigen, Erfahrungen über den<br />
Alltag im Beruf weiterzugeben und Mut für den „eigenen Weg“<br />
zu machen. Eine Konkurrenz zur eigentlichen Berufsberatung<br />
durch die Arbeitsämter ist nicht das Ziel.<br />
Nachwort<br />
Nach Abschluß der Arbeiten zur Chronik zeigte uns ein Überblick<br />
über die 50 Jahre Clubleben und das gemeindienstliche<br />
Engagement Entwicklungen und Wandlungen, wie sie sich<br />
aus der jeweiligen Zeit, aus der Wesensart, der Mentalität oder<br />
dem Alter der Mitglieder ergeben haben.<br />
Viele Aktivitäten und Bemühungen werden auch künftig fortgesetzt<br />
bzw. zeitgemäß angepaßt werden müssen. Dazu gehören<br />
sicher auch die folgenden Aufgaben, deren Zusammenstellung<br />
dem nicht eingeweihten Leser in geraffter<br />
Form „rotarische Ziele“ verdeutlichen könnte:<br />
Engagement für die Jugend, Vorrang der Projekte für Bedürftige,<br />
Kontinuität bei den Neuaufnahmen, Verbesserung der<br />
Mitgliederpräsenz, Pflege der Beziehungen zu Tochter- und<br />
Kontaktclubs, enge Verbindung zu „Inner Wheel <strong>Eutin</strong>“, sorgfältige<br />
Auswahl interessanter Damenprogramme, Fortschritte<br />
bei der Aufnahme berufstätiger Frauen, Fotodokumentation<br />
<strong>des</strong> Clublebens.<br />
Freunde sind uns durch Tod, Abwanderung und auch durch<br />
Austritte verlorengegangen. Das Streben nach Gemeinschaft<br />
und Fortbestand <strong>des</strong> Clubs hat bei den verbliebenen Mitgliedern<br />
aber immer vorgeherrscht. Rotarische Ideale haben sich<br />
also in all den Jahren nachhaltig als gemeinschaftsfördernd<br />
und freundschaftstiftend erwiesen.<br />
Die Verfasser
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
44<br />
Präsidenten / Mitglieder<br />
Die Präsidenten<br />
Die folgenden Präsidenten bestimmten das Schicksal <strong>des</strong> Rotary Clubs <strong>Eutin</strong>:<br />
1955/1956 Gustav Tesnau, 1956/1957 Gustav Tesnau, 1957/1958 Willy Stüben, 1958/1959 Friedrich Lenz,<br />
1959/1960 Andreas Lembke, 1960/1961 Wilhelm Bongardt, 1961/1962 Werner Hanssen / Bernhard Bäuerle,<br />
1962/1963 Adolf Feller, 1963/1964 Hellmuth Kuhnke, 1964/1965 Fritz Jochens, 1965/1966 Egon Knoop,<br />
1966/1967 Christian Jenssen / Günter Bock, 1967/1968 Günter Bock, 1968/1969 Fr. Wilhelm Simon,<br />
1969/1970 Herbert Schmiedecke, 1970/1971 Hans Greggersen, 1971/1972 Waldemar Ohle, 1972/1973 Ewald Kordts,<br />
1973/1974 Karl-Wilhelm Menke , 1974/1975 Hans-Jürgen Siepermann, 1975/1976 Diether Scheel,<br />
1976/1977 Ernst-Friedrich Ger<strong>des</strong>, 1977/1978 Malte Lewerenz, 1978/1979 Reiner Dethlefs,<br />
1979/1980 Horst Neumann / Hans Jochen Karnath, 1980/1981 Hans Jochen Karnath, 1981/1982 Heinrich Fix,<br />
1982/1983 Wolfgang Baier, 1983/1984 Ernst Kuhlmann, 1984/1985 Günther Lüdemann, 1985/1986 Hans Peter Muus,<br />
1986/1987 Wolfgang Bönisch, 1987/1988 Klaus Blechschmidt, 1988/1989 Helmuth Vitt,1989/1990 Hans-Jürgen Siepermann,<br />
1990/1991 Gernot Seeger, 1991/1992 Klaus Jäde, 1992/1993 Uwe Jacobsen, 1993/1994 Claus Steinicke,<br />
1994/1995 Erhard D. Klinke, 1995/1996 Wolfgang Janus, 1996/1997 Roland Koch, 1997/1998 Juris Graudins,<br />
1998/1999 Wittchen von Schönfels, 1999/2000 Reinhard Bender, 2000/2001 Hans Wolfgang Scholz,<br />
2001/2002 Wolfgang Griep, 2002/2003 Roland Bickel, 2003/2004 Joachim Scheele, 2004/2005 Thomas Heinlein<br />
Aktuelle Mitgliederliste<br />
Baier, Wolfgang<br />
Bender, Reinhard<br />
Bickel, Roland<br />
Blechschmidt, Klaus<br />
Bogs, Joachim<br />
Buchwald, Hans Hermann<br />
Döring, Matthias<br />
Feilke, Michael<br />
Ger<strong>des</strong>, Ernstfriedrich<br />
Griep, Wolfgang<br />
Grimm, Gernot<br />
Hagen, Hans-Wilhelm<br />
Hamann, Karl-Heinz<br />
Heinlein, Thomas<br />
Hinz, Karsten<br />
Hoffmann, Jan<br />
Jacobsen, Uwe<br />
Jäde, Klaus<br />
Jaeger, Uwe<br />
Janus, Wolfgang<br />
Karck, Thomas<br />
Karrer, Willi<br />
Klinke, Erhard D.<br />
Knauer, Rüdiger<br />
Koch, Roland<br />
Korff von, Fritz<br />
Küster, Jürgen Malte<br />
Kuhnke, Rolf R.<br />
Langowski, Jörg<br />
Lembke, Jürgen<br />
Lewerenz, Malte<br />
Loose, Dieter<br />
Lüdemann, Günther<br />
Mau, Holger<br />
Menke, Karl-Wilhelm<br />
Monicke, Walter<br />
Nölte, Udo<br />
Otte, Martin<br />
Peschel, Ulrich<br />
Raethjen, Heinrich<br />
Reese, Jochen<br />
Rossi, Peter<br />
Samways, David<br />
Scheele, Joachim<br />
Schiffer, Matthias<br />
Schmidt, Karl<br />
Schönfels von, Wittchen<br />
Scholz, Hans Wolfgang<br />
Schwarz, Martin<br />
Seeger, Gernot<br />
Spitz, Guido<br />
Streit von, Hubertus<br />
Südel, Henning<br />
Tamchina, Lutz<br />
Tesnau, Helge<br />
Vitt, Helmuth<br />
West, Martin<br />
Wienstein, Udo