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Der Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
genheiten eines Rotary Clubs, also das damalige „Clubleben“,<br />
verdeutlichen:<br />
Die Treffen fanden wöchentlich, anfangs von Oktober bis März<br />
im Voßhaus, von April bis September im Fissauer Fährhaus,<br />
statt, freitags um 20 Uhr, jeden 2. und 4. Freitag um 13.15 Uhr.<br />
Das Meeting wurde mit einem Hammerschlag durch den Präsidenten<br />
eröffnet. Es folgten die Regularien, bei denen auch Familienereignisse<br />
wie Geburtstage, Abitur, Verlobung, Hochzeit,<br />
Examen eines Kin<strong>des</strong>, Unfälle und Krankheitsfälle erwähnt<br />
wurden. Das gemeinsame Essen und der Vortrag eines Mitglieds<br />
oder Gastes schlossen sich daran an.<br />
Im ersten Jahr herrschten bei den Themen der „Redner“, wie<br />
sie damals bezeichnet wurden, Reiseberichte und Werdegänge<br />
vor, so daß Präsident Tesnau die rotarischen Freunde ermahnen<br />
mußte, doch mehr Vorträge aus den Arbeitsbereichen<br />
zu halten.<br />
Der Sekretär gab in seinem Wochenbericht eine Zusammenfassung<br />
<strong>des</strong> Vortrages oder Ego-Berichtes und dokumentierte<br />
die Regularien und Familiennachrichten. Das Wochenprotokoll<br />
war zur Lektüre der ganzen Familie bestimmt.<br />
In seinem 2. Amtsjahr erkundigte sich Präsident Tesnau sogar<br />
nach den Studienorten der Rotarierkinder, „damit er Verbindung<br />
zu den betreffenden Clubs aufnehmen könne“.<br />
Übrigens, den ersten Vortrag einer Dame hielt Frau Ingrid Tesnau<br />
1957, Schwiegertochter <strong>des</strong> Gründungspräsidenten. Es<br />
war ein Farblichtbildervortrag über eine Reise durch die Türkei,<br />
die sie gemeinsam mit ihrem Mann Heinz Tesnau unternommen<br />
hatte.<br />
Von Anfang an wurden die rotarischen Damen und z. T. auch<br />
die Jugendlichen (ab 14 Jahren) zu den Feiern, Ausflügen, Besichtigungen<br />
und allgemein interessierenden Vorträgen eingeladen.<br />
Entwicklung der Mitgliedschaft:<br />
Die oben geschilderte Harmonie unter den Clubmitgliedern<br />
der Gründungsjahre hat es vielleicht mit sich gebracht, daß unsere<br />
Freunde von damals sich mit der Aufnahme neuer Mitglieder<br />
anfangs schwer taten.<br />
11<br />
50 Jahre Rotary Club <strong>Eutin</strong><br />
In den entsprechenden Berichten ist zu diesem Thema häufiger<br />
von „unterschiedlichen Auffassungen“ und „lebhaften Diskussionen“<br />
die Rede.<br />
Erstes Neumitglied (nicht Gründungsmitglied) war Oberstudiendirektor<br />
Ernst Weiskam vom Voss-Gymnasium, der anläßlich<br />
eines Governorbesuches 1958 aufgenommen wurde. Bis<br />
1965 wuchs der Club trotz zweier To<strong>des</strong>fälle (Tesnau, Hanssen),<br />
zweier Abgänge durch Ortswechsel und zweier Austritte<br />
auf 29 Mitglieder, schrumpfte jedoch im Rotaryjahr 1966/67<br />
durch Unstimmigkeiten zwischen einigen Freunden auf bedrohliche<br />
17, um nach intensiv betriebener Neuanwerbung im<br />
Jahr danach schon wieder bei 25 zu liegen.<br />
Auch die folgenden Vorstände waren eifrig um das Wachstum<br />
der Mitgliedschaft bemüht. Bereits 1970 war der Club auf 40<br />
gewachsen, und konnte 1976 das 50. Mitglied aufnehmen.<br />
Die Gründungen der Nachbarclubs Plön und Lübecker<br />
Bucht/Timmendorfer Strand führten zu erheblichen Aderlässen<br />
durch überwechselnde Mitglieder. Diese Ereignisse, zusammen<br />
mit einer Reihe von Austritten und Sterbefällen, ließen<br />
den Club auf 38 Mitglieder schrumpfen.<br />
Allein zwischen 1980 und 1990 verloren wir 15 Freunde durch<br />
Abwanderungen zu anderen Clubs, 8 durch unterschiedlich<br />
begründete Austritte und 7 durch den Tod.<br />
Aufnahmefreudige Vorstände schafften es, die Mitgliederzahl<br />
in den folgenden 12 Jahren auf 60 zu steigern. Sie erreichten<br />
damit gleichzeitig eine deutliche Verjüngung, obwohl auch ältere,<br />
zugezogene Rotarier aufgenommen werden mußten. So<br />
hat unser Club heute eine relativ ausgeglichene Altersstruktur,<br />
womit eine Zersplitterung in Altersgruppen verhindert werden<br />
konnte.<br />
Weil alle Mitglieder den rotarisch-freundschaftlichen Kontakt<br />
miteinander pflegen, bilden sie - trotz der für einen Kleinstadtclub<br />
großen Mitgliederzahl - eine in sich geschlossene Gemeinschaft.