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Dr. M. Ruiz HWI WS1213 Fragen zur Makrovorl. vom 30.11.12 Seite ...

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<strong>Dr</strong>. M. <strong>Ruiz</strong> <strong>HWI</strong> <strong>WS1213</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Makrovorl</strong>. <strong>vom</strong> <strong>30.11.12</strong> <strong>Seite</strong> 1 von 4 <strong>Seite</strong>n.<br />

Frage 65<br />

Das reale BIP pro Kopf hat in Deutschland im Jahre 1870 1223 $ pro Kopf betragen und im Jahre<br />

1990 14288 $ pro Kopf.<br />

a) Um welchen Faktor hat sich das pro-Kopf-Einkommen in 120 Jahren insgesamt vergrößert?<br />

(x 11,68)<br />

b) Wie groß war die durchschnittliche Wachstumsrate pro Jahr? ( 11,681/120 =1,0207 bzw 2,07% )<br />

c) Wie groß wäre das pro-Kopf-Einkomen in 1990 gewesen, wenn die durchschnittliche<br />

Wachstumsrate in Deutschland um 1%-Punkt niedriger gewesen wäre, als sie es tatsächlich war?<br />

(1,0107120 x 1223 = 4386)<br />

Frage 66<br />

a) Das BIP/Kopf ist in den USA von $2244 (1870) auf $18.258 (1990) gestiegen. Berechnen Sie den<br />

Vergrößerungsfaktor und die durchschnittliche Wachstumsrate des BIP/Kopf p.a.<br />

(Faktor 8,1x ; Wachstumsrate p.a. 1,75 %)<br />

b) Unterstellen Sie als hypothetische Alternative, die Wachstumsrate des BIP/Kopf wäre in den 120<br />

Jahren nur um 1%-Punkt niedriger gewesen, als sie es tatsächlich war. Berechnen Sie das BIP/Kopf<br />

für 1990 unter dieser Hypothese. ($ 5.519 statt $ 18.258)<br />

c) Unterstellen Sie, die Wachstumsrate des BIP/Kopf wäre in den 120 Jahren alternativ um 1%-Punkt<br />

höher ausgefallen, als sie es tatsächlich war. Berechnen Sie das BIP/Kopf für 1990 unter dieser<br />

alternativen Hypothese. ($ 60.841 statt $ 18.258)<br />

Frage 67 (Mikro-Wiederholung)<br />

a) In einer Käsefabrik seien <strong>zur</strong> Zeit 60 Arbeitskräfte beschäftigt. Erläutern Sie, was es genau<br />

bedeutet, wenn in der aktuellen Situation der physische Grenzertrag für Arbeit gleich 30 ist.<br />

(Y Tages-Produktion von Käse in kg, L Arbeitseinsatz in Arbeitskräften pro Tag)<br />

b) Wie groß ist der wertmäßige Grenzertrag für Arbeit, wenn der Marktpreis für Käse 10 Euro/kg<br />

beträgt?<br />

c) Der Unternehmer möchte seinen Gewinn maximieren und überlegt, ob er einen weiteren<br />

Facharbeiter einstellen soll. Der Lohnsatz pro Tag beträgt 200 Euro. Wie wird er sich entscheiden?<br />

d) Ein Jahr später sind 70 Arbeitskräfte beschäftigt der physische Grenzertrag für Arbeit beträgt 20.<br />

Erläutern Sie, warum er gesunken ist. Wird der Unternehmer weitere Arbeitskräfte einstellen?<br />

(Käsepreis und Lohnsatz sind unverändert)<br />

Frage 68 (Mikro-Wiederholung)<br />

Gegeben sei die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion einer Volkswirtschaft Y = 5 K 0,3 L 0,7<br />

(Y Outputmenge, K, L Einsatzmengen der Faktoren Kapital und Arbeit)<br />

a) Erläutern Sie zunächst allgemein, was man unter positiven Faktorgrenzerträgen und was man unter<br />

sinkenden Faktorgrenzerträgen versteht. (mit jeweils 2 Skizzen der Ertragskurven und der<br />

Grenzertragskurven für den Faktor K und den Faktor L)<br />

b) Untersuchen Sie rechnerisch mit Hilfe der ersten und zweiten partiellen Ableitungen von Y nach K<br />

bzw nach L, ob die beiden Produktionsfaktoren der obigen Funktion jeweils einerseits positive und<br />

andererseits sinkende Grenzerträge aufweisen.<br />

c) Untersuchen Sie rechnerisch, welchen Einfluß es auf den Grenzertrag dY/dL des Faktors Arbeit<br />

hat, wenn man den hierbei zunächst konstant gehaltenen Faktor Kapital vergrößert. . Wie verschiebt<br />

sich die obige Grenzertragskurve für Arbeit durch diese Vergrößerung des Faktors Kapital? (Hinweis:<br />

Zeigen Sie, dass die partielle Kreuzableitung: d 2 Y/(dL.dK) positiv ist: Zunächst leiten nach L partiell<br />

ab und das Ergebnis dann noch einmal partiell nach K)<br />

d) Erläutern Sie, was man unter einer homogenen Produktionsfunktion <strong>vom</strong> Grade 1 versteht.<br />

(Funktion mit "konstanten Skalenerträgen", Linear-homogene Funktion). Wie müssen die<br />

Faktoreinsätze einer solchen Funktion bei proportionaler Änderung für beide Faktoren verändert<br />

werden, um den Output z.B. auf das 2-fache des Ausgangsniveaus zu erhöhen? (Der Einsatz von L<br />

und von K muß gleichzeitig jeweils um das 2-fache vergrößert werden)<br />

e) Untersuchen Sie rechnerisch, ob die oben genannte Funktion homogen <strong>vom</strong> Grade 1 ist.<br />

f) Was wird mit der partiellen Produktionselastizität des Faktors Kapital (dY/dK).(K/Y) gemessen? Wie<br />

groß ist sie hier? (0,3) Was wird mit der partiellen Produktionselastizität des Faktors Arbeit<br />

(dY/dL).(L/Y) gemessen? Wie groß ist sie hier? (0,7)<br />

g) Paul Douglas hat für die USA beobachtet, daß der Anteil der Arbeitseinkommen am<br />

Volkseinkommen über viele Jahre bei etwa 70% konstant war, obwohl sich die Anzahl der<br />

beschäftigten Arbeitskräfte in diesere Zeit sehr stark verändert hat. Wie läßt sich dieser Sachverhalt<br />

erklären, wenn man für die Volkswirtschaft eine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion wie oben<br />

unterstellt? (Hinweis: Zeigen Sie, daß der Anteil der Kapitaleinkommen (Arbeitseinkommen) am


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Volkseinkommen immer den entsprechenden Exponenten in der Produktionsfunktion 0,3 (und 0,7)<br />

entspricht, wenn die Faktoren jeweils mit ihrem Grenzprodukt bezahlt werden, also K mit dY/dK<br />

und L mit einem Lohnsatz in Höhe von dY/dL .<br />

(Lesen Sie hierzu Blanchard,Illing Kap.11 Anhang: Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion siehe dazu<br />

den link "Eigenschaften der C-D-Funktion" auf der Homepage.)<br />

h) Untersuchen Sie, ob sich die unter g) ermittelte Verteilung zwischen Kapitaleinkommen und<br />

Arbeitseinkommen durch die Zunahme der Beschäftigtenzahl oder die Zunahme des Kapitalstocks<br />

jeweils ändert und erläutern Sie Ihren Befund.<br />

Frage 69<br />

Erläutern Sie für ein sog. "Robinson-Modell" (Theoretische 1-Mann-Volkswirtschaft bzw 1-Frau-<br />

Volkswirtschaft) , was die folgenden bekannten ökonomischen Begriffe in dieser sehr speziellen<br />

"Volkswirtschaft" inhaltlich genau bedeuten könnten: Produktion, Konsum, Ersparnis, Brutto-<br />

Investition, Netto-Investition, Arbeitsproduktivität, Bestand an Realkapital, Bestand an Humankapital,<br />

Natürliche Ressourcen, Technologisches Wissen.<br />

Erläutern Sie die wichtigsten denkbaren Ursachen für das Wachstum der Produktion im "Robinson-<br />

Modell" und des Lebensstandards von "Robinson" .<br />

Frage 70<br />

a) Erläutern Sie, was man unter der "Konvergenz-Hypothese" der wirtschaftlichen Entwicklung von<br />

Ländern unterschiedlichen Entwicklungsstandes versteht.<br />

b) Welcher Zusammenhang zwischen der Höhe der durchschnittlichen Wachstumsraten des BIP pro<br />

Kopf (zb von 1960-1992) und der Höhe des Entwicklungsstandes (BIP pro Kopf) in der<br />

Ausgangsperiode (1960) müsste über alle Länder zu beobachten sein, um die Konvergenzthese zu<br />

stützen? (Erläuterung anhand eines zweiachsigen Streudiagramms der Länderpunkte)<br />

c) Für welche spezielle Ländergruppe ist in der Realität ein solcher Konvergenz-Zusammenhang<br />

erkennbar gewesen? (Club-Konvergenz)<br />

Für welche andere Ländergruppe gilt das nicht? (Bitte erinnern Sie sich an die in der Vorlesung<br />

gezeigten Folien) Welche Folgen hat dies Ihrer Meinung nach für die Beurteilung der<br />

Wohlstandsunterschiede auf der Welt?<br />

Frage 71<br />

Für ein Land sei die folgende Produktionsfunktion gegeben: Y = K a L 1-a<br />

Y: Produktion, K: Kapitaleinsatz, L: Arbeitseinsatz, A: Niveau des ungebundenen Technischen<br />

Fortschritts, a: Parameter der Produktionsfunktion.<br />

a) Ermitteln Sie aus der obigen Funktion den Zusammenhang zwischen der Wachstumsrate der<br />

Produktion w Y und der Wachstumsrate des Kapitaleinsatzes w K , der Wachstumsrate des<br />

Arbeitseinsatzes w L und der Wachstumsrate des Technischen Fortschritts w A .<br />

(Verwenden Sie die Regeln für das Rechnen mit stetigen Wachstumsraten.)<br />

b) Für die USA war in einem bestimmten Jahr w Y = 0,025 w K = 0,025 w L = 0,015 und a = 0,25 .<br />

Wie groß sind die Wachstumsbeiträge des Faktors Kapital und des Faktors Arbeit zum Wachstum der<br />

gesamten Produktion? ( 0,00625 + 0,01125 = 0,0175 damit werden 70% des Produktionswachstums<br />

durch den Einsatz der Faktoren Arbeit und Kapital erklärt.)<br />

c) Wie groß ist der "unerklärte Rest" des beobachteten Produktionswachstums, der nach Abzug der<br />

Wachstumsbeiträge von K und L noch erklärt werden muß?<br />

(0,0075 oder 30 % des Produktionswachstums)<br />

Erläutern Sie anhand einer modifizierten Produktionsfunktion Y = A K a L 1-a<br />

(mit A als dem Niveau der in der Produktion eingesetzten Technik), worauf dieser Rest <strong>zur</strong>ückgeführt<br />

werden kann. ( w A = 0,0075 ;inhaltliche Interpretation dieser Größe vornehmen)<br />

d) Erläutern Sie inhaltlich: Der Wachstumsbeitrag eines Produktionsfaktors ergibt sich aus der<br />

%- Zunahme der eingesetzten Faktormenge und seiner partiellen Produktionselastizität a bzw (1-a).)<br />

Frage 72<br />

a) Gegeben sei die makroökonomische Produktionsfunktion Y = AK 0,3 L 0,7 Der Kapitaleinsatz K<br />

wachse in einer Periode um 10%, der Arbeitseinsatz L wachse ebenfalls um 10%. Die Produktion Y<br />

wachse in dieser Periode um 20%. Bestimmen Sie den Beitrag des Faktors Kapital und den Beitrag<br />

des Faktors Arbeit zum Wachstum der Produktion. Bestimmen Sie den Beitrag , der auf<br />

Verbesserungen des allgemeinen technischen Niveaus A <strong>zur</strong>ückzuführen ist, als Residuum. Die<br />

Wachstumsrate von A wird häufig als Rate des ungebundenen Technischen Fortschritts interpretiert.


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(Hinweis: Rechnen mit stetigen Wachstumsraten. Oder: Funktion total differenzieren und umformen in<br />

Wachstumsraten: Beitrag des Faktors K: 0,3.w K = 3% ; Beitrag L: 0,7.w L = 7% ; Beitrag A:<br />

unerklärter Rest des Produktionswachstums = 10% )<br />

b) Denison (1967) hat für 1950 bis 1962 die jährlichen Wachstumsraten des Nationalprodukts und<br />

dazu jeweils die Wachstumsbeiträge von L und K ermittelt:<br />

W Y Wachstumsbeitrag L Wachstumsbeitrag K<br />

Belgien 3,20 0,76 0,41<br />

BRD 7,26 1,37 1,41<br />

Dänemark 3,51 0,59 0,96<br />

Frankreich 4,92 0,45 0,79<br />

Großbritanien 2,29 0,60 0,51<br />

Italien 5,96 0,96 0,70<br />

USA 3,32 1,12 0,83<br />

Berechnen Sie die jeweiligen Wachstumsbeiträge des Technischen Fortschritts (TF) In welchem Land<br />

war der Wachstumsbeitrag des TF am größten, in welchem am kleinsten? (Sie können den<br />

Wachstumsbeitrag als absoluten Beitrag zum Wachstum von Y oder als prozentualen Beitrag<br />

bestimmen)<br />

Frage 73<br />

a) Ermitteln Sie aus der Produktionsfunktion Y = 5 K 0,3 L 0,7 die dazu gehörige Pro-Kopf-<br />

Produktionsfunktion. ( y = 5k 0,3 , wobei y = Y/L und k = K/L)<br />

b) Untersuchen Sie rechnerisch, ob auch diese Pro-Kopf-Produktionsfunktion einerseits positive<br />

Grenzerträge und andererseits sinkenden Grenzerträge in Bezug auf das Argument k aufweist.<br />

c) Zeigen Sie algebraisch, dass die Steigung der pro-Kopf-Produktionsfunktion df(k)/dk dem<br />

Grenzprodukt des Kapitals in der Originalfunktion entspricht dF(K,L)/dK. (vgl. Vorlesung)<br />

(Hinweis: Es gilt Y = F(K,L) = L.f(k) Damit ergibt sich dY/dK = df(k)/dk )<br />

d) Welcher Wert der Pro-Kopf-Produktion y ergibt sich nach obiger Funktion, wenn K und L im<br />

Verhältnis 2 zu 1 eingesetzt werden? (6,16)<br />

e) Man könnte vermuten, dass das pro-Kopf-Einkommen nach dieser Funktion auch langfristig stetig<br />

mit einer bestimmten Rate wachsen kann, auch wenn sich die Technik nicht verbessert und die<br />

Bevölkerung konstant bleibt. Dazu müsste nur der Kapitalstock K mit einer Rate von z.B. w k = 1%<br />

stetig wachsen. ( Zeigen Sie, dass unter den oben genannten Bedingungen gelten müsste:<br />

w Y/L = 0,3 w K/L Aus einer pro-Kopf-Produktionsfunktion erhält man für stetige Wachstumsraten<br />

w Y/L = w A + aw K/L = w A + aw K - aw L wobei hier angenommen ist: w A = 0 ; w L =0 ; hier a = 0,3)<br />

Was spricht aus der Sicht des Solow-I-Modells gegen diese Betrachtung? Warum ist ein stetiges<br />

Wachstum auf Dauer unter den oben genannten Bedingungen im Solow-Modell völlig undenkbar?<br />

Frage 74<br />

a) Das Solow-Modell formuliert eine Verhaltensgleichung für die Investoren, mit der die<br />

volkswirtschaftliche Investition pro Kopf I/L = i endogen bestimmt werden kann. Erläutern und<br />

begründen Sie die Investitionsfunktion i = s f(k) , mit der die Bruttoinvestition pro Kopf für eine<br />

wachsende Volkswirtschaft im Solow-Ansatz modelliert wird. Warum kann man in der ganz<br />

langfristigen Betrachtung unterstellen, dass die geplanten Investitionen und die geplante Ersparnis<br />

sich nicht unterscheiden? (Erläuterung der Variablen, Erläuterung des Funktionszusammenhanges.<br />

Beachten Sie: Es handelt sich hier um eine ex ante Analyse des geplanten Verhaltens! Kurzfristig ist<br />

es keinesfalls selbstverständlich, dass die Planungen von Sparern und Investoren übereinstimmen!!!)<br />

b) Wie lautet die dazu gehörige Konsumfunktion <strong>zur</strong> Erklärung des Konsums pro Kopf?<br />

c) Im Solow-Modell wird eine Gleichung für die technische Abschreibung des Kapitalstocks<br />

(technischer Verschleiß) mit einer festen Abschreibungsrate δ aufgestellt. Erläutern Sie auch diese<br />

Gleichung für die Abschreibungen pro Kopf = δ k. Wie groß wäre die Lebensdauer der Kapitalgüter<br />

bei δ = 0,05 ?<br />

Frage 75<br />

a) Beschreiben Sie ausführlich, was man im Solow-I-Modell unter dem sog. Wachstumsgleichgewicht<br />

("steady state") einer Volkswirtschaft versteht. (Grafische Analyse)<br />

b) Erläutern Sie, von welchen Größen in diesem Modell die pro-Kopf-Produktion y, das Einkommen Y,<br />

die Ersparnis S, die Investition I und die Abschreibung D jeweils abhängt.<br />

c) Erläutern Sie mit Hilfe einer Grafik, welchen Einfluss die Höhe der volkswirtschaftlichen Sparquote s<br />

im Solow-Modell auf das langfristige Wachstumsgleichgewicht (steady state) einer Volkswirtschaft hat.


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Dazu gehen Sie von der in der Vorlesung besprochenen Grafik aus und überlegen, was passiert,<br />

wenn sich der Parameter s(Sparquote) gegenüber der Ausgangssituation vergrössert.<br />

d) Erläutern Sie mit Hilfe einer Grafik, welchen Einfluss die Höhe der volkswirtschaftlichen<br />

Abschreibungsrate (delta) im Solow-Modell auf das steady state hat. (Vorgehen wie unter c)<br />

e) Begründen Sie, warum sich die Wirtschaft im langfristigen Wachstumsprozess auf die sog.<br />

stationären Niveaus von k und y hinbewegt. Gehen Sie dazu zunächst von einer Ausgangssituation<br />

k < k* aus (Wir befinden uns also links <strong>vom</strong> steady state Zustand k*); betrachten Sie danach die<br />

Anpassungsprozesse, wenn in der Ausgangssituation k > k* ist (wenn man sich rechts von k* befindet)<br />

f) Wie lautet die algebraische Beziehung zwischen Änderungen des Kapitalstocks und dem Niveau<br />

des Kapitalstocks, wie lässt sich daraus das steady-state ermitteln?<br />

g) Wenn ein Land jedes Jahr brav einen festen Anteil des Volkseinkommens spart bzw. einen<br />

festen Teil des BIP investiert, erreicht es keineswegs beliebig große Niveaus des Kapitalstocks<br />

und beliebig große Outputs. Erklären Sie: Warum ist das so?<br />

f) Warum kann die Wirtschaft normalerweise nicht über das steady state hinaus wachsen?<br />

Frage 76<br />

Nehmen Sie an, ein Land befindet sich im steady state (k*, y*) y* = f(k*)<br />

(langfristiges Wachstumsgleichgewicht).<br />

a) Ein Welt-Krieg zerstört einen großen Teil des Kapitalstocks.<br />

b) Ein Krieg führt alternativ zu einem starken Absinken der Anzahl der Erwerbspersonen.<br />

Ist die kurzfristige Wachstumsrate der pro-Kopf-Produktion y direkt nach dem Kriege für Situation a)<br />

bzw. für Situation b) kleiner oder größer als vorher? (mit ausführlicher Begründung: Wie verändert<br />

sich k, wie verändert sich y?)<br />

Frage 77<br />

a) Ein Land hat die spezielle pro-Kopf-Produktionsfunktion y = k 0,5 , die Sparquote s = 0,2 und die<br />

Abschreibungsrate δ = 0,1 .Wo liegt das steady-state k* und y* (mit Ansatz)? Wie groß ist in diesem<br />

Wachstumsgleichgewicht die pro-Kopf-Investition i*, der pro-Kopf-Konsum c* und die Abschreibung<br />

pro Kopf? (k* = 4 ; y* = 2; i* = 0,4 ; c* = 1,6; Abschreibung pro Kopf 0,4)<br />

b) Das Land möge dieses Wachstumsgleichgewicht k* erreicht haben. Die Sparquote steigt dann<br />

plötzlich auf s= 0,3 an. Erläutern Sie die eintretenden Wachstumsvorgänge mit einem numerischen<br />

Beispiel in mehreren Schritten: Wie groß ist direkt nach der Erhöhung der Sparquote im ersten Schritt<br />

die Bruttoinvestition, die Änderung des Kapitalstocks, die Änderung der Produktion? Was folgt daraus<br />

im zweiten Schritt für die Bruttoinvestition, die Abschreibung, die Änderung des Kapitalstocks, die<br />

Änderung der Produktion? usw. (Beispielrechnungen im im Blanchard)<br />

c) Wo liegen die neuen steady-state Werte für k* und y*, i*, c*, Abschreibung? (k*= 9 ; y* =3; i* = 0,9;<br />

c* = 2,1; 0,9) Wieviel Prozent der Anpassung an die neuen steady-state Werte wird nach (b) in 3<br />

Schritten erreicht? Wieviel Schritte sind erforderlich bis <strong>zur</strong> vollständigen Anpassung an das neue<br />

Wachstumsgleichgewicht? ( k* = 9 ; y* =3 ; nach 3 Schritten k: 48,8 % y: 69,9% ; unendlich viele<br />

Schritte )<br />

Frage 78<br />

Untersuchen Sie die aus den folgenden Produktionsfunktionen ableitbaren Pro-Kopf-<br />

Produktionsfunktionen. In welchem Fall ergibt sich eine ganz ähnliche Funktion, die nur von k =K/L<br />

als abhängiger Variable bestimmt wird; in welchem Fall ist die pro-Kopf-Funktion von ganz anderem<br />

Typ als die originale Niveau-Funktion? Von welcher besonderen Eigenschaft der Produktionsfunktion<br />

hängt dies ab? Erläutern Sie die Ergebnisse.<br />

(1) Y = 5K 0,4 L 0,6 (2) Y = 5K 0,4 + 3L 0,6 (3) Y = 5K 0,8 L 0,8

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