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Frage 30 - RRZ Universität Hamburg

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Dr. M. Ruiz HWI WS1011 <strong>Frage</strong>n zur Makrovorl. vom 26.11.10 Seite 1 von 4 Seiten.<br />

<strong>Frage</strong> 66<br />

a) Warum besitzt der Indikator (BIP/Kopf) eines Landes für internationale Entwicklungsvergleiche in<br />

der Praxis eine hohe Aussagekraft, obwohl er viele wichtige Tatbestände wie Mangelernährung,<br />

Unterbeschäftigung, Krankheit, Kindersterblichkeit, Analphabetentum etc nicht direkt erfaßt?<br />

( Vgl. E. Scholing Zur mehrdimensionalen Messung des wirtschaftlichen Entwicklungsstandes, in:<br />

Kyklos, Vol. 35 (1982), S. 201-222. Paper als link auf der Homepage verfügbar)<br />

b) Ein bestimmtes pro-Kopf-Einkommen kann mit sehr unterschiedlichen Einkommensverteilungen<br />

verbunden sein. Eine Art, die Einkommensverteilung zu messen, besteht darin, relative oder absolute<br />

Armutsgrenzen festzulegen (zB. bei 50% des Durchschnitteinkommens / weniger als 1 $ pro Tag /<br />

weniger als die Kalorienversorgung nach einem mindestens erforderlichen Schwellenwert) und den<br />

Anteil der Bevölkerung zu bestimmen, der unter diese Grenze fällt. Welche Grenze wird üblicherweise<br />

verwendet? In welchem Kontinent ist der Anteil der Armen nach diesen Kriterium am größten?<br />

<strong>Frage</strong> 67<br />

a) Zeigen Sie grafisch und erläutern Sie, wie man die personelle Verteilung des Volkseinkommens<br />

über die Haushalte eines Landes mit Hilfe einer sog. Lorenz-Kurve beschreiben kann. Was versteht<br />

man unter dem kumulierten Merkmal und was unter den kumulierten Merkmalsträgern?<br />

b) Diskutieren Sie mit Hilfe je einer Zeichnung: Wie würde die Lorenzkurve aussehen, - wenn jeder<br />

einzelne Haushalt das durchschnittliche pro-Kopf-Einkommen erhält; - wenn die meisten Haushalte<br />

kein eigenes Einkommen erhalten und ein Diktator über fast das ganze Volkseinkommen verfügt?<br />

c) Wie misst man die Ungleichheit der Verteilung mit Hilfe des sog. Gini-Koeffizienten?<br />

(Hinweis: Frenkel/John, Kap. 6 C , S. 108ff.)<br />

<strong>Frage</strong> 68<br />

Erläutern Sie für ein sog. "Robinson-Modell" (Theoretische 1-Mann-Volkswirtschaft bzw 1-Frau-<br />

Volkswirtschaft) , was die folgenden bekannten ökonomischen Begriffe in dieser sehr speziellen<br />

"Volkswirtschaft" inhaltlich genau bedeuten könnten: Produktion, Konsum, Ersparnis, Brutto-<br />

Investition, Netto-Investition, Arbeitsproduktivität, Bestand an Realkapital, Bestand an Humankapital,<br />

Natürliche Ressourcen, Technologisches Wissen.<br />

Erläutern Sie die wichtigsten denkbaren Ursachen für das Wachstum der Produktion im "Robinson-<br />

Modell" und des Lebensstandards von "Robinson" .<br />

<strong>Frage</strong> 69<br />

a) Erläutern Sie, was man unter der "Konvergenz-Hypothese" der wirtschaftlichen Entwicklung von<br />

Ländern unterschiedlichen Entwicklungsstandes versteht.<br />

b) Welcher Zusammenhang zwischen der Höhe der durchschnittlichen Wachstumsraten des BIP pro<br />

Kopf (zb von 1960-1992) und der Höhe des Entwicklungsstandes (BIP pro Kopf) in der<br />

Ausgangsperiode (1960) müsste über alle Länder zu beobachten sein, um die Konvergenzthese zu<br />

stützen? (Erläuterung anhand eines zweiachsigen Streudiagramms der Länderpunkte)<br />

c) Für welche spezielle Ländergruppe ist in der Realität ein solcher Konvergenz-Zusammenhang<br />

erkennbar gewesen? (Club-Konvergenz)<br />

Für welche andere Ländergruppe gilt das nicht? (Bitte erinnern Sie sich an die in der Vorlesung<br />

gezeigten Folien) Welche Folgen hat dies Ihrer Meinung nach für die Beurteilung der<br />

Wohlstandsunterschiede auf der Welt?<br />

<strong>Frage</strong> 70 (kann im Tutorium wiederholt werden)<br />

Gegeben sei die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion einer Volkswirtschaft Y = 5 K 0,3 L 0,7<br />

(Y Outputmenge, K, L Einsatzmengen der Faktoren Kapital und Arbeit)<br />

a) Erläutern Sie zunächst allgemein, was man unter positiven Faktorgrenzerträgen und was man unter<br />

sinkenden Faktorgrenzerträgen versteht. (mit jeweils 2 Skizzen der Ertragskurven und der<br />

Grenzertragskurven für den Faktor K und den Faktor L)<br />

b) Untersuchen Sie rechnerisch mit Hilfe der ersten und zweiten partiellen Ableitungen von Y nach K<br />

bzw nach L, ob die beiden Produktionsfaktoren der obigen Funktion jeweils einerseits positive und<br />

andererseits sinkende Grenzerträge aufweisen.<br />

c) Untersuchen Sie rechnerisch, welchen Einfluß es auf den Grenzertrag dY/dL des Faktors Arbeit<br />

hat, wenn man den hierbei zunächst konstant gehaltenen Faktor Kapital vergrößert. . Wie verschiebt<br />

sich die obige Grenzertragskurve für Arbeit durch diese Vergrößerung des Faktors Kapital? (Hinweis:<br />

Zeigen Sie, dass die partielle Kreuzableitung: d 2 Y/(dL.dK) positiv ist: Zunächst leiten nach L partiell<br />

ab und das Ergebnis dann noch einmal partiell nach K)<br />

d) Erläutern Sie, was man unter einer homogenen Produktionsfunktion vom Grade 1 versteht.<br />

(Funktion mit "konstanten Skalenerträgen", Linear-homogene Funktion). Wie müssen die<br />

Faktoreinsätze einer solchen Funktion bei proportionaler Änderung für beide Faktoren verändert


Dr. M. Ruiz HWI WS1011 <strong>Frage</strong>n zur Makrovorl. vom 26.11.10 Seite 2 von 4 Seiten.<br />

werden, um den Output z.B. auf das 2-fache des Ausgangsniveaus zu erhöhen? (Der Einsatz von L<br />

und von K muß gleichzeitig jeweils um das 2-fache vergrößert werden)<br />

e) Untersuchen Sie rechnerisch, ob die oben genannte Funktion homogen vom Grade 1 ist.<br />

f) Was wird mit der partiellen Produktionselastizität des Faktors Kapital (dY/dK).(K/Y) gemessen? Wie<br />

groß ist sie hier? (0,3) Was wird mit der partiellen Produktionselastizität des Faktors Arbeit<br />

(dY/dL).(L/Y) gemessen? Wie groß ist sie hier? (0,7)<br />

g) Paul Douglas hat für die USA beobachtet, daß der Anteil der Arbeitseinkommen am<br />

Volkseinkommen über viele Jahre bei etwa 70% konstant war, obwohl sich die Anzahl der<br />

beschäftigten Arbeitskräfte in diesere Zeit sehr stark verändert hat. Wie läßt sich dieser Sachverhalt<br />

erklären, wenn man für die Volkswirtschaft eine Cobb-Douglas-Produktionsfunktion wie oben<br />

unterstellt? (Hinweis: Zeigen Sie, daß der Anteil der Kapitaleinkommen (Arbeitseinkommen) am<br />

Volkseinkommen immer den entsprechenden Exponenten in der Produktionsfunktion 0,3 (und 0,7)<br />

entspricht, wenn die Faktoren jeweils mit ihrem Grenzprodukt bezahlt werden, also K mit dY/dK<br />

und L mit einem Lohnsatz in Höhe von dY/dL .<br />

(Lesen Sie hierzu Mankiw, Kap.3.1;3.2 und den Anhang: Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion<br />

/Blanchard,Illing Kap.11 Anhang: Die Cobb-Douglas-Produktionsfunktion/Cezanne, Kap. II<br />

Produktionstheorie. siehe dazu den link "Eigenschaften der C-D-Funktion" auf der Homepage.)<br />

h) Wie würde sich eine Erhöhung der Beschäftigtenzahl L um 3% (cet. par.!!!!) auf die Produktion Y<br />

auswirken und wie auf das aktuelle Grenzprodukt des Faktors Arbeit und das aktuelle Grenzprodukt<br />

des Faktors Kapital? (Ermitteln Sie die Änderungen rechnerisch anhand der Gleichungen und geben<br />

Sie eine ökonomische Begründung) Wie ändert sich der Lohnsatz und der Preis für Kapital nach<br />

dieser Zunahme der Beschäftigtenzahl? Wie ändert sich dadurch die Höhe der Arbeitseinkommen und<br />

die Höhe der Kapitaleinkommen (Faktor-Einkommen = Faktorpreis mal Faktormenge)? Was ergibt<br />

sich aus diesen Berechnungen für das neue Verhältnis von Arbeitseinkommen zu Y und von<br />

Kapitaleinkommen zuY ?<br />

i) Wie würde sich eine Vergrößerung des Kapitalstocks K um 3% (cet. par.!!!!) auf die Produktion<br />

auswirken und wie auf das aktuellen Grenzprodukt des Faktors Arbeit und des Faktors Kapital?<br />

Wie ändert sich hier der Lohnsatz und der Preis für Kapital nach dieser Vergrößerung des<br />

Kapitalstocks?<br />

j) Untersuchen Sie, ob sich die unter g) ermittelte Verteilung zwischen Kapitaleinkommen und<br />

Arbeitseinkommen durch die Zunahme der Beschäftigtenzahl oder die Zunahme des Kapitalstocks<br />

jeweils ändert und erläutern Sie Ihren Befund.<br />

<strong>Frage</strong> 71<br />

Für ein Land sei die folgende Produktionsfunktion gegeben: Y = K a L 1-a<br />

Y: Produktion, K: Kapitaleinsatz, L: Arbeitseinsatz, A: Niveau des ungebundenen Technischen<br />

Fortschritts, a: Parameter der Produktionsfunktion.<br />

a) Ermitteln Sie aus der obigen Funktion den Zusammenhang zwischen der Wachstumsrate der<br />

Produktion w Y und der Wachstumsrate des Kapitaleinsatzes w K , der Wachstumsrate des<br />

Arbeitseinsatzes w L und der Wachstumsrate des Technischen Fortschritts w A .<br />

(Verwenden Sie die Regeln für das Rechnen mit stetigen Wachstumsraten.)<br />

b) Für die USA war in einem bestimmten Jahr w Y = 0,025 w K = 0,025 w L = 0,015 und a = 0,25 .<br />

Wie groß sind die Wachstumsbeiträge des Faktors Kapital und des Faktors Arbeit zum Wachstum der<br />

Produktion? ( 0,00625 + 0,01125 = 0,0175 damit werden 70% des Produktionswachstums durch den<br />

Einsatz der Faktoren Arbeit und Kapital erklärt.)<br />

c) Wie groß ist der "unerklärte Rest" des beobachteten Produktionswachstums, der nach Abzug der<br />

Wachstumsbeiträge von K und L noch erklärt werden muß?<br />

(0,0075 oder <strong>30</strong> % des<br />

Produktionswachstums) Erläutern Sie anhand einer modifizierten Produktionsfunktion Y = A K a L 1-a<br />

(mit A als dem Niveau der in der Produktion eingesetzten Technik), worauf dieser Rest zurückgeführt<br />

werden kann. ( w A = 0,0075 ; Interpretation dieser Größe vornehmen)<br />

d) Erläutern Sie inhaltlich: Der Wachstumsbeitrag eines Produktionsfaktors ergibt sich aus der<br />

%- Zunahme der eingesetzten Faktormenge und seiner partiellen Produktionselastizität a bzw (1-a).)<br />

<strong>Frage</strong> 72<br />

a) Gegeben sei die makroökonomische Produktionsfunktion Y = AK 0,3 L 0,7 Der Kapitaleinsatz K<br />

wachse in einer Periode um 10%, der Arbeitseinsatz L wachse ebenfalls um 10%. Die Produktion Y<br />

wachse in dieser Periode um 20%. Bestimmen Sie den Beitrag des Faktors Kapital und den Beitrag<br />

des Faktors Arbeit zum Wachstum der Produktion. Bestimmen Sie den Beitrag , der auf<br />

Verbesserungen des allgemeinen technischen Niveaus A zurückzuführen ist, als Residuum. Die<br />

Wachstumsrate von A wird häufig als Rate des ungebundenen Technischen Fortschritts interpretiert.


Dr. M. Ruiz HWI WS1011 <strong>Frage</strong>n zur Makrovorl. vom 26.11.10 Seite 3 von 4 Seiten.<br />

(Hinweis: Rechnen mit stetigen Wachstumsraten. Oder: Funktion total differenzieren und umformen in<br />

Wachstumsraten: Beitrag des Faktors K: 0,3.w K = 3% ; Beitrag L: 0,7.w L = 7% ; Beitrag A:<br />

unerklärter Rest des Produktionswachstums = 10% )<br />

b) Denison (1967) hat für 1950 bis 1962 die jährlichen Wachstumsraten des Nationalprodukts und<br />

dazu jeweils die Wachstumsbeiträge von L und K ermittelt:<br />

W Y Wachstumsbeitrag L Wachstumsbeitrag K<br />

Belgien 3,20 0,76 0,41<br />

BRD 7,26 1,37 1,41<br />

Dänemark 3,51 0,59 0,96<br />

Frankreich 4,92 0,45 0,79<br />

Großbritanien 2,29 0,60 0,51<br />

Italien 5,96 0,96 0,70<br />

USA 3,32 1,12 0,83<br />

Berechnen Sie die jeweiligen Wachstumsbeiträge des Technischen Fortschritts (TF) In welchem Land<br />

war der Wachstumsbeitrag des TF am größten, in welchem am kleinsten?<br />

<strong>Frage</strong> 73<br />

a) Ermitteln Sie aus der Produktionsfunktion in <strong>Frage</strong> 70 die dazu gehörige Pro-Kopf-<br />

Produktionsfunktion. ( y = 5k 0,3 , wobei y = Y/L und k = K/L)<br />

b) Untersuchen Sie rechnerisch, ob auch diese Pro-Kopf-Produktionsfunktion einerseits positive<br />

Grenzerträge und andererseits sinkenden Grenzerträge in Bezug auf das Argument k aufweist.<br />

c) Zeigen Sie algebraisch, daß die Steigung der pro-Kopf-Produktionsfunktion df(k)/dk dem<br />

Grenzprodukt des Kapitals in der Originalfunktion entspricht dF(K,L)/dK.<br />

(Hinweis: Es gilt Y = F(K,L) = L.f(k) Damit ergibt sich dY/dK = df(k)/dk )<br />

d) Welche Pro-Kopf-Produktion y ergibt sich nach obiger Funktion, wenn K und L im Verhältnis 2 zu 1<br />

eingesetzt werden? (6,16)<br />

e) Man könnte vermuten, daß das pro-Kopf-Einkommen nach dieser Funktion auch langfristig stetig<br />

mit einer bestimmten Rate wachsen kann, auch wenn sich die Technik nicht verbessert und die<br />

Bevölkerung konstant bleibt. Dazu müßte nur der Kapitalstock K mit einer Rate von z.B. 1% stetig<br />

wachsen. ( Zeigen Sie, daß unter den oben genannten Bedingungen gelten müßte: w Y/L = 0,3 w K<br />

Aus einer pro-Kopf-Produktionsfunktion erhält man für stetige Wachstumsraten<br />

w Y/L = w A + aw K/L = w A + aw K - aw L wobei hier angenommen ist: w A = 0 ; w L =0)<br />

Was spricht aus der Sicht des Solow-I-Modells gegen diese Betrachtung? Warum ist ein stetiges<br />

Wachstum auf Dauer unter den oben genannten Bedingungen völlig undenkbar?<br />

<strong>Frage</strong> 74<br />

a) Das Solow-Modell formuliert eine Verhaltensgleichung für die Investoren, mit der die<br />

volkswirtschaftliche Investition pro Kopf i endogen bestimmt werden kann. Erläutern und begründen<br />

Sie die Investitionsfunktion i = s f(k) , mit der die Bruttoinvestition pro Kopf für eine wachsende<br />

Volkswirtschaft im Solow-Ansatz modelliert wird. Warum kann man in der ganz langfristigen<br />

Betrachtung unterstellen, daß die geplanten Investitionen und die geplante Ersparnis sich nicht<br />

unterscheiden? (Erläuterung der Variablen, Erläuterung des Funktionszusammenhanges. Beachten<br />

Sie: Es handelt sich um eine ex ante Analyse des geplanten Verhaltens! Kurzfristig ist es keinesfalls<br />

selbstverständlich, daß die Planungen von Sparern und Investoren übereinstimmen!!!)<br />

b) Wie lautet die dazu gehörige Konsumfunktion zur Erklärung des Konsums pro Kopf?<br />

c) Im Solow-Modell wird eine Gleichung für die technische Abschreibung des Kapitalstocks<br />

(technischer Verschleiß) mit einer festen Abschreibungsrate δ aufgestellt. Erläutern Sie auch diese<br />

Gleichung Abschreibung pro Kopf = δ k. Wie groß wäre die Lebensdauer der Kapitalgüter bei<br />

δ = 0,04 ?<br />

<strong>Frage</strong> 75<br />

a) Beschreiben Sie ausführlich, was man im Solow-I-Modell unter dem Wachstumsgleichgewicht<br />

(steady state) einer Volkswirtschaft versteht. (Grafische Analyse) Warum sind die Inada-Bedingungen<br />

der Produktionsfunktion hinreichend für die Existenz eines solchen Wachstumsgleichgewichts?<br />

b) Erläutern Sie, von welchen Größen in diesem Modell die pro-Kopf-Produktion, das Einkommen, die<br />

Ersparnis, die Investition und die Abschreibung jeweils abhängt.<br />

c) Erläutern Sie mit Hilfe einer Grafik, welchen Einfluß die Höhe der volkswirtschaftlichen Sparqote im<br />

Solow-Modell auf das langfristige Wachstumsgleichgewicht (steady state) einer Volkswirtschaft hat.<br />

d) Erläutern Sie mit Hilfe einer Grafik, welchen Einfluß die Höhe der volkswirtschaftlichen<br />

Abschreibungsrate (delta) im Solow-Modell auf das steady state hat.


Dr. M. Ruiz HWI WS1011 <strong>Frage</strong>n zur Makrovorl. vom 26.11.10 Seite 4 von 4 Seiten.<br />

e) Begründen Sie, warum sich die Wirtschaft im langfristigen Wachstumsprozess auf die sog.<br />

stationären Niveaus von k und y hinbewegt. Gehen Sie dazu zunächst von einer Ausgangssituation k<br />

< k* aus (Wir befinden uns also links vom steady state Zustand); betrachten Sie danach die<br />

Anpassungsprozesse, wenn in der Ausgangssituation k > k* ist.<br />

f) Wie lautet die algebraische Beziehung zwischen Änderungen des Kapitalstocks und dem Niveau<br />

des Kapitalstocks, wie läßt sich daraus das steady-state ermitteln?<br />

g) Wenn man jedes Jahr einen festen Anteil des Volkseinkommens spart bzw einen festen Teil des<br />

BIP investiert, erreicht man keineswegs beliebig große Niveaus des Kapitalstocks und beliebig grosse<br />

Outputs. Warum ist das so?<br />

f) Warum kann die Wirtschaft normalerweise nicht über das steady state hinaus wachsen?<br />

<strong>Frage</strong> 76 (Diskussion im Tutorium)<br />

Nehmen Sie an, ein Land befindet sich im steady state (k*, y*) y* = f(k*)<br />

(langfristiges Wachstumsgleichgewicht).<br />

a) Ein Krieg zerstört einen großen Teil des Kapitalstocks.<br />

b) Ein Krieg führt alternativ zu einem starken Absinken der Anzahl der Erwerbspersonen.<br />

Ist die kurzfristige Wachstumsrate der pro-Kopf-Produktion y direkt nach dem Kriege für Situation a)<br />

bzw für Situation b) kleiner oder größer als vorher? (Begründung)<br />

<strong>Frage</strong> 77<br />

a) Ein Land hat die pro-Kopf-Produktionsfunktion y = k 0,5 , die Sparquote s = 0,2 und die<br />

Abschreibungsrate δ = 0,1 .Wo liegt das steady-state k* und y* (mit Ansatz)? Wie groß ist in diesem<br />

Wachstumsgleichgewicht die pro-Kopf-Investition i*, der pro-Kopf-Konsum c* und die Abschreibung<br />

pro Kopf? (k* = 4 ; y* = 2; i* = 0,4 ; c* = 1,6; Abschreibung pro Kopf 0,4)<br />

b) Das Land möge dieses Wachstumsgleichgewicht erreicht haben. Die Sparquote steigt plötzlich auf<br />

s= 0,3 an. Erläutern Sie die eintretenden Wachstumsvorgänge mit einem numerischen Beispiel in<br />

mehrenen Schritten: Wie groß ist direkt nach der Erhöhung der Sparquote im ersten Schritt die<br />

Bruttoinvestition, die Änderung des Kapitalstocks, die Änderung der Produktion? Was folgt daraus im<br />

zweiten Schritt für die Bruttoinvestition, die Abschreibung, die Änderung des Kapitalstocks, die<br />

Änderung der Produktion? usw.<br />

c) Wo liegen die neuen steady-state Werte für k* und y*, i*, c*, Abschreibung? (k*= 9 ; y* =3; i* = 0,9;<br />

c* = 2,1; 0,9) Wieviel Prozent der Anpassung an die neuen steady-state Werte wird nach (b) in 3<br />

Schritten erreicht? Wieviel Schritte sind erforderlich bis zur vollständigen Anpassung an das neue<br />

Wachstumsgleichgewicht? ( k* = 9 ; y* =3 ; nach 3 Schritten k: 48,8 % y: 69,9% ; unendlich viele<br />

Schritte. Vgl. dazu Mankiw , Tabelle 4-2 Annäherung an den steady state: Ein numerisches Beispiel)<br />

<strong>Frage</strong> 78<br />

Untersuchen Sie die aus den folgenden Produktionsfunktionen ableitbaren Pro-Kopf-<br />

Produktionsfunktionen. In welchem Fall ergibt sich eine ganz ähnliche Funktion, die nur von k =K/L<br />

als abhängiger Variable bestimmt wird; in welchem Fall ist die pro-Kopf-Funktion von ganz anderem<br />

Typ als die originale Niveau-Funktion? Von welcher besonderen Eigenschaft der Produktionsfunktion<br />

hängt dies ab? Erläutern Sie die Ergebnisse.<br />

(1) Y = 5K 0,4 L 0,6 (2) Y = 5K 0,4 + 3L 0,6 (3) Y = 5K 0,8 L 0,8<br />

<strong>Frage</strong> 79<br />

Für eine Volkswirtschaft im 14. Jahrhundert sei die folgende Produktionsfunktion gegeben:<br />

Y = K 0,4 L 0,6 mit Y Outputmenge; K,L Einsatzmengen der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit.<br />

a) Ermitteln Sie, welchen Teil des Volkseinkommens die Arbeiter erhalten und welchen Teil die<br />

Kapitaleigner erhalten, wenn die Produktionsfaktoren jeweils mit ihren Grenzprodukten entlohnt<br />

werden.<br />

b) Die Pest bricht aus und rafft in kurzer Zeit die Hälfte der Bevölkerung dahin (L sinkt um 50 %).<br />

Berechnen Sie die konkreten Auswirkungen (jeweils in Änderungen der Ausgangsniveaus in %) auf<br />

die Produktion , auf den Lohnsatz, auf die Summe der Arbeitseinkommen (Lohnsatz mal L) und auf<br />

den Anteil der Arbeitseinkommen am Gesamteinkommen. Welche Auswirkungen ergeben sich für den<br />

Nutzungspreis für Kapital, auf die Summe der Kapitaleinkommen (Nutzungspreis mal K) und auf den<br />

Anteil der Kapitaleinkommen am Gesamteinkommen?<br />

(Falls Sie die Sache mit Wachstumsraten rechnen möchten: Beachten Sie, daß grosse diskrete<br />

Wachstumsraten zunächst in stetige Wachstumsraten umgerechnet werden müssen, damit die Regeln<br />

für das Rechnen mit Wachstumsraten gelten. Wird in der nächsten Vorlesung vorgeführt)

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