Warum Whisky so vielseitig ist

Whisky
Warenkunde
Bernhard Eisheuer, Pernod Ricard deutschland Gmbh
Warenkunde
Nr.18
Warum Whisky
so vielseitig ist
Ein hochwertiger Whisky passt zu vielen Gelegenheiten. Ruhige und
besinnliche Momente können damit ebenso unterstrichen werden, wie
eine amüsante Cocktailparty. Nur ein maßvoller Umgang ist dabei wichtig.
Geschäftsführer
Marketing Bernhard
Eisheuer (l.) und Alain
Dufossé, Managing
Director, vor den
Premium-Marken
von Pernod Ricard.
Whisky ist ein Getränk, mit dem
man sich anfreunden muss.
Meinen Zugang habe ich durch
die irischen Whiskeys gefunden. Unter anderem
durch ihre dreifache Destillation sind
sie unglaublich mild und weich. Noch heute
genieße ich sie nach wie vor gerne. Wie alle
Whiskys meist mit einem Spritzer stillem
Wasser. Nicht, um ihn zu verwässern, sondern
um ihn damit zu öffnen. Sein Charakter
kommt so besser zur Geltung.
Ja, ich mag Whisky. Weil er Spaß macht,
es viel Neues zu entdecken gibt und Whisky
einen immer wieder überrascht. Er liefert
eine reiche Palette an Eindrücken und passt
zu vielen unterschiedlichen Gelegenheiten.
In beschaulichen Momenten eignet sich ein
zwölf Jahre alter Chivas Regal sehr gut. Für
ganz besondere Momente sind langjährig
gereifte Single Malts meine Favoriten.
The Glenlivet ist für mich so ein Beispiel.
Einen Whisky allerdings nur auf Ruhe und
Besinnlichkeit reduzieren zu wollen, hat er
nicht verdient. Ein Ballantine‘s zum Bei-
spiel eignet sich auch ganz hervorragend
zum Mixen und kann als Longdrink auch zu
aktiveren Anlässen passen. Da sollte man
auch keine Berührungsängste haben. Was
schmeckt, ist erlaubt.
Alkohol gehört zur Genusskultur eines
Landes dazu. Ein besinnliches Getränk
kann ein angenehmes Gespräch mit Freunden
unterstreichen oder einen hektischen
Tag in Ruhe ausklingen lassen. Egal, ob es
sich dabei um Bier, einen guten Wein oder
einen hochwertigen Whisky handelt.
Die meisten Menschen wissen damit
auch umzugehen. Natürlich gibt es Konsumformen,
die nicht in Ordnung sind.
Pernod Ricard Deutschland kommuniziert
deshalb den genussvollen und verantwortungsvollen
Umgang mit Spirituosen. Im
Ernstfall gehen wir auch gegen Gastronomen
vor, die sich mit negativen Aktionen
schmücken wollen. Diese Verantwortung
haben wir.
Bernhard Eisheuer
10/07
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Warenkunde
Whisky
Die Antworten deR
Experten auf Ihre fragen
Aus welchen Rohstoffen wird der
klassische Whisky hergestellt?
Gibt es dabei auch Variationen?
Wasser und Getreidemalz sind neben der
Hefe die beiden wesentlichen Zutaten für
Whisky. In schottischem Single Malt findet
ausschließlich Gerstenmalz Verwendung.
Je nach Herkunftsland und Whiskysorte
kommt aber auch das Malz anderer
Getreidearten zum Einsatz. Ein Rye Whisky
besteht zu mindestens 51 Prozent aus Roggen,
ein Bourbon überwiegend aus Mais.
Was sind die wesentlichen
Schritte bei der Herstellung
von Whisky?
Für gemalzten Whisky muss das Getreide
zunächst durch Wässern, Keimen und anschließendes
Trocknen zu Malz verarbeitet
werden. Dieses wird zerkleinert und mit
Wasser in einem Maischebottich eingeweicht.
Bei ungemalztem Whisky entfällt
dieser Schritt. Hier wird direkt Getreide zu
Schrot gemahlen und gemaischt. So löst
sich der im Getreide enthaltene Zucker, der
anschließend mit Hefe vergoren wird. Die
entstandene Flüssigkeit wird destilliert und
für mehrere Jahre in Holzfässern gelagert.
Whiskys reifen während ihrer
Lagerung im Holzfass. Was
passiert in dieser Zeit?
In dieser Zeit erhält der Whisky seinen endgültigen
Charakter. Das Holz gibt während
der Reifezeit seine Farb- und Aromastoffe
an den Whisky ab. Gleichzeitig verschwinden
unerwünschte Geschmacksstoffe.
Worin unterscheiden sich Scotch
Whiskys von Irish oder Bourbon
Whiskeys?
Die verschiedenen Bezeichnungen sind
geschützt und den Whiskys aus den entsprechenden
Gebieten vorbehalten. So
stammen Scotch Whiskys aus Schottland,
während Irish Whiskeys entsprechend aus
Irland kommen. Ein Bourbon stammt aus
der entsprechenden Region Amerikas. Zudem
hat jedes Herkunftsland individuelle
Besonderheiten in der Herstellung.
Kenner genießen ihren Whisky
mit etwas stillem Wasser. Warum
ist das so?
Mit einem kleinen Schluck Wasser kommen
die Aromastoffe des Whiskys besser zur Geltung.
Zudem verringert es den Alkoholgehalt.
Wichtig ist dabei die Wahl des richtigen
Wassers. Es sollte keine Kohlensäure
enthalten und möglichst wenig Eigengeschmack
besitzen. Von Eiswürfeln raten Experten
allerdings ab. On the Rocks schadet
den leicht flüchtigen Aromen.
Auf welche Qualitätsmerkmale
sollte der Kunde beim Whisky-
Kauf achten?
Zum einen gibt das Alter einen Hinweis auf
die Güte eines Whiskys. Je länger er reift,
desto weicher schmeckt er. Auch ein hoher
Alkoholgehalt weist auf einen erstklassigen
Whisky hin. Fassreine Whiskys, die vor der
Flaschenabfüllung nicht auf Trinkstärke
verdünnt wurden, können sogar mehr als
60 Volumenprozent Alkohol haben.
47
50
38 37
53
33
59
28
INFO
Whisky wird bevorzugt im Verbrauchermarkt gekauft
Absatzanteile einzelner Spirituosenarten
im Einzelhandel Angaben in Prozent
■ Verbrauchermärkte
■ Discounter
■ Restl. LEH
15 13 14 13 13 11
Weinbrand Rum Liköre Softdrinks Klare Whisky
52
35
65
24
Fotos: Pernod Ricard Deutschland (5), BSI (1), Rosendahl (1)
Marktanteile der Spirituosenarten
2,9%
Sonstige
5,0%
Obstbrände
6,7%
Whisky
10,5%
Rum, Arrak,
Taffia
0,9%
Steinhäger, Gin
11,8%
Wodka
12,8%
Weinbrand
Quelle: Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure (BSI) / Information Resources / Stat. Bundesamt ©
28,7%
Liköre
20,7%
Korn, Klare
70
10/07