2 An - Gemeinde an der Peterskirche
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Die <strong>Peterskirche</strong><br />
Teil 1<br />
Die <strong>An</strong>fänge des Christentums in Weinheim (H<strong>an</strong>s Bayer)<br />
18<br />
In Weinheim haben sich Menschen von <strong>der</strong><br />
Steinzeit bis heute nie<strong>der</strong>gelassen. Hier wohnten<br />
Schnurkeramiker, Glockenbecherleute, Kelten,<br />
Gallorom<strong>an</strong>en, Sueben, Römer, Alem<strong>an</strong>nen,<br />
Fr<strong>an</strong>ken und viele <strong>an</strong><strong>der</strong>e.<br />
Die ersten Christen in Weinheim waren wohl<br />
Fr<strong>an</strong>ken. König Chlodwig vereinigte im 5. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
alle fränkischen Stämme. Er wurde von<br />
seiner Frau Chrodichilde schon früh bedrängt,<br />
Christ zu werden und trat 496 zum christlichen<br />
Glauben über.<br />
Nun beg<strong>an</strong>n er, seine Verw<strong>an</strong>dten umzubringen.<br />
Neben ihm regierte sein Verw<strong>an</strong>dter Sigibert.<br />
Dessen Sohn Chlo<strong>der</strong>ich ließ er sagen:<br />
„Dein Vater ist alt. Wenn er stirbt, erhältst Du<br />
sein Reich“. Daraufhin tötete Sigibert seinen<br />
Vater während eines Mittagsschlafes im Zelt<br />
und teilte das Chlodwig mit. Der schickte ihm<br />
Häscher als Boten, vor denen Chlo<strong>der</strong>ich den<br />
Schatz seines Vaters in einer Truhe ausbreitete.<br />
Die Boten for<strong>der</strong>ten ihn auf, in <strong>der</strong> Truhe bis<br />
auf den Boden zu greifen. Als sich Chlo<strong>der</strong>ich<br />
vorbeugte, schlugen ihm die Boten im Auftrag<br />
Chlodwigs den Kopf ab. Chlodwig versammelte<br />
sein Volk und jammerte, Unbek<strong>an</strong>nte hätten<br />
seine Verw<strong>an</strong>dten Sigibert und Chlo<strong>der</strong>ich erschlagen<br />
und jetzt habe er keine <strong>An</strong>gehörigen<br />
mehr. Damit wollte er lediglich feststellen, ob<br />
sich vielleicht noch einer fände, den er zu töten<br />
vergessen hatte.<br />
Was Chlodwig beg<strong>an</strong>n, setzten seine Söhne<br />
und Enkel fort. Die Geschichte <strong>der</strong> Merowinger<br />
ist eine Folge von Heimtücke und Grausamkeiten:<br />
durch Gift, List und im offenen Kampf<br />
brachte sich die Familie gegenseitig um.<br />
Im L<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Fr<strong>an</strong>ken wurde aber die christliche<br />
Religion geför<strong>der</strong>t und die kirchliche Org<strong>an</strong>isation<br />
gefestigt und ausgebaut. In Speyer, Mainz<br />
und Worms gab es bald christliche Bischöfe.<br />
In <strong>der</strong> fränkischen Zeit wurde das Dorf Winenheim<br />
gegründet. Die in unserer Gegend gegründeten<br />
fränkischen Siedlungen wurden<br />
nach Sippenältesten gen<strong>an</strong>nt und endeten auf<br />
„ -heim“ z.B. Winheim, M<strong>an</strong>heim, Schriesheim,<br />
Dossenheim, H<strong>an</strong>dschuhsheim, Neuenheim.<br />
Der fränkische Adlige, nach dem Weinheim<br />
gen<strong>an</strong>nt wurde, hatte vermutlich einen Namen<br />
wie Ortwin, Edwin, Winfried. Der Name<br />
stammt von dem fränkischen Wortstamm<br />
„win“ = Freund.<br />
In <strong>der</strong> fränkischen<br />
Siedlung Weinheim<br />
st<strong>an</strong>den ebenerdige<br />
Holzhütten zum<br />
Wohnen und eingetiefte<br />
Grubenhäuser<br />
für h<strong>an</strong>dwerkliche Tätigkeiten. Sie waren von<br />
Menschen bewohnt, die die Römer frech, kühn,<br />
gierig und hart n<strong>an</strong>nten.<br />
Die ältesten uns<br />
bek<strong>an</strong>nten Namen<br />
Weinheimer Einwohner<br />
waren Markwart,<br />
Wolfinus und Adalind,<br />
Willibald, Hagio, Hartwald und Guntswind.<br />
Spätere Namen waren Cunrad, Berthold, Gernod,<br />
Burkard und Hildebert.<br />
Ein fränkischer Reihenfriedhof war im Gew<strong>an</strong>n<br />
Kapellenäcker auf dem heutigen Gelände <strong>der</strong><br />
Fa. Freudenberg „Zwischen Dämmen“ (westlich<br />
<strong>der</strong> Mosel- und<br />
Rheinstraße). Dort<br />
wurden 1909 50 Gräber<br />
aus dem 6. und 7.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>t freigelegt.<br />
Es wird vermutet,<br />
dass <strong>der</strong> Bestattungsplatz erheblich größer<br />
war.<br />
Wie die ersten Weinheimer<br />
den christlichen<br />
Glauben <strong>an</strong>nahmen,<br />
k<strong>an</strong>n nur aus<br />
bescheidenen Spuren<br />
erschlossen werden. Solche Spuren sind <strong>der</strong> Tod