Die VVS. Jahresrückblick 2011. - Stadtwerke Saarbrücken
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<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />
<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />
Jahresrückblick <strong>2011.</strong>
Inhaltsverzeichnis
4 Vorwort<br />
6 <strong>VVS</strong> – Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
20 SWS – <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />
26 TNB/TNA – Talsperre Nonnweiler<br />
28 WPS – Windpark Saar<br />
30 WWB – Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken<br />
34 SWS BG – <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
38 co.met GmbH<br />
42 KS – KommunalSysteme für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH<br />
46 BBS – Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
50 SB/SBS – Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />
58 Beteiligungen des Konzerns<br />
3 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Vorwort<br />
Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung Dr.-Ing. Thomas Severin (links)<br />
und <strong>VVS</strong>-Geschäftsführer Ass. jur. Peter Edlinger (rechts)
Ein neues Zeitalter im <strong>VVS</strong>-Konzern hat begonnen<br />
Zahlreiche Aktivitäten zur Umgestaltung und Erweiterung des <strong>VVS</strong>-Konzerns,<br />
die in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht und gestartet wurden,<br />
konnten 2011 abgeschlossen werden.<br />
<strong>Die</strong> letzten zwölf Monate haben gezeigt,<br />
dass unsere Strategie zum Wiedereinstieg<br />
in die Eigenenergieerzeugung<br />
aktueller ist als je zuvor. Das haben nicht<br />
erst die bedauerlichen Ereignisse in Japan<br />
wieder vor Augen geführt. Mit unserem<br />
Bekenntnis zu umweltfreundlicher Energieerzeugung<br />
liegen wir auch auf einer<br />
Linie mit dem „Masterplan Energie“ der<br />
saarländischen Landesregierung.<br />
Mit der Inbetriebnahme der drei BHKWs,<br />
dem Heizkraftwerk Süd im Probebetrieb<br />
sowie der Beteiligung am Heizkraftwerk<br />
Römerbrücke tragen wir ab sofort aktiv<br />
zur Stärkung der Konzernfinanzen und<br />
zur Versorgung der Landeshauptstadt mit<br />
Strom und Wärme bei.<br />
<strong>Die</strong> Planungen zum Bau und Betrieb<br />
weiterer kleinerer Kraftwerkseinheiten<br />
schreiten zügig voran, so dass wir in der<br />
Endausbaustufe im Jahr 2013 ein Drittel<br />
des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt<br />
decken werden. Dadurch kommt die<br />
Landeshauptstadt ab 2014 ohne Atomstrom<br />
aus. Bis 2050 kann die Stromversorgung<br />
sogar ganz auf Basis regenerativer<br />
Energien erfolgen.<br />
Rekommunalisierung ist ein weiterer Leitgedanke,<br />
der uns im Jahr 2011 begleitet hat<br />
und richtungsweisend für die kommende<br />
Zeit ist.<br />
Dem Aufbau regionaler Kooperationen und<br />
gemeinsamen Projekten kommen große<br />
Bedeutung zu. Mit der Fertigstellung der<br />
gemeinsamen Netzleitstelle der Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong>, VSE, Creos und energis<br />
haben wir dies anschaulich verdeutlicht.<br />
Außerdem birgt das Aufgabengebiet Energiehandel<br />
Potenziale, bei deren Nutzung<br />
wir erst am Anfang stehen.<br />
Im Verkehrsbereich haben wir mit der<br />
Inbetriebnahme des neuen Streckenabschnitts<br />
zwischen Walpershofen/Etzenhofen<br />
und Heusweiler Markt ein<br />
weiteres Etappenziel der ersten Ausbaustufe<br />
erreicht. Parallel dazu sind die Ar-<br />
Dr.-Ing. Thomas Severin<br />
Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung<br />
beiten auf dem Weg bis Lebach-Jabach<br />
bereits planmäßig vorangeschritten. <strong>Die</strong><br />
Fertigstellung großer Teile der Stadtbahn-Werkstatt<br />
zur Wartung und Instandhaltung<br />
der Saarbahn-Fahrzeuge<br />
erfolgte bis zum Jahresende 2011 im Saarbrücker<br />
Stadtteil Brebach.<br />
Der <strong>VVS</strong>-Konzern und seine Gesellschaften<br />
nehmen die Verantwortung für die<br />
kommunale Daseinsvorsorge und eine<br />
ökologisch verträgliche Erbringung ihrer<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen sehr ernst. Auch im neuen<br />
Führungsteam des <strong>VVS</strong>-Konzerns halten<br />
wir am eingeschlagenen Kurs fest. <strong>Die</strong><br />
erzielten Erfolge sind uns Ansporn, zusammen<br />
mit unseren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern diesen Weg weiter zu<br />
beschreiten und fortzuentwickeln – zum<br />
Wohle der Bürgerinnen und Bürger in der<br />
Landeshauptstadt Saarbrücken und darüber<br />
hinaus.<br />
Ass. jur. Peter Edlinger<br />
<strong>VVS</strong>-Geschäftsführer<br />
5 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
6 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />
Einstieg in die Eigenenergieerzeugung<br />
– neue Freiräume<br />
zur Gestaltung der Zukunft<br />
<strong>Die</strong> Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>) hat den Kurswechsel vollzogen:<br />
Nach jahrelangen Vorarbeiten zur Rückkehr des Konzerns in die Eigenenergieerzeugung<br />
hat die <strong>VVS</strong> ihr Ziel erreicht.<br />
Zur Jahresmitte 2011 markierten die Inbetriebnahme dreier Blockheizkraftwerke und die indirekte<br />
Beteiligung der <strong>VVS</strong> am Heizkraftwerk Römerbrücke erste Stationen auf diesem Weg.<br />
Mit der Aufnahme des Probebetriebs im Heizkraftwerk Süd fanden die Ausbauaktivitäten ihren<br />
vorläufigen Höhepunkt. Weitere Erzeugungskapazitäten sind in Planung. Einen Teil der Finanzmittel<br />
zur Realisierung der umweltfreundlichen Erzeugungsanlagen akquirierte die <strong>VVS</strong> durch<br />
die erfolgreiche Emittierung des Wertpapiers „Saarbrücker Energie-Anlage“.<br />
<strong>Die</strong> umgesetzten Schritte dienen der Zukunftssicherung des <strong>VVS</strong>-Konzerns und der Stärkung<br />
seiner Finanzkraft.<br />
<strong>Die</strong> Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>) wurde im Jahr<br />
1962 gegründet. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Energie- und Wasserversorgung<br />
sowie im Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel. Als zentrales Serviceunternehmen<br />
aller Gesellschaften, die unter dem gemeinsamen Dach des <strong>VVS</strong>-Konzerns tätig sind,<br />
erbringt sie <strong>Die</strong>nstleistungen sowohl für die Konzernunternehmen als auch für Dritte<br />
im Rahmen entsprechender Betriebs- und Geschäftsführungsverträge.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
Dr.-Ing. Thomas Severin, Sprecher 1962<br />
(ab 1.1.2012)<br />
Ass. jur. Peter Edlinger<br />
Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Sprecher<br />
(bis 31.12.2011)<br />
www.vvs-konzern.de<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
7
Strom und Wärme aus Saarbrücken:<br />
Erzeugungsanlagen in Betrieb<br />
Insgesamt vier <strong>VVS</strong>-Kraftwerke wurden 2011 fertig gestellt.<br />
<strong>Die</strong> drei neuen Blockheizkraftwerke<br />
Symbolischer Start der Anlagen auf dem<br />
Busbetriebshof der Saarbahn GmbH<br />
Den Startpunkt zum Wiedereinstieg<br />
der <strong>VVS</strong> in die Eigenenergieerzeugung<br />
setzte im Juli 2011 nach elfmonatiger Bauzeit<br />
die offizielle Inbetriebnahme von drei<br />
Blockheizkraftwerken (BHKWs) auf dem<br />
Busbetriebshof der Saarbahn GmbH. <strong>Die</strong><br />
Investitionssumme betrug ca. 10 Mio. Euro.<br />
Seit Oktober laufen die Anlagen erfolgreich<br />
im Regelbetrieb.<br />
Klein und flexibel: die ersten drei<br />
BHKWs auf dem Busbetriebshof<br />
<strong>Die</strong> kleinen, dezentralen Kraftwerke produzieren<br />
effizient Energie nach dem Prinzip<br />
der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Mit<br />
den Anlagen kann ein Gesamtnutzungsgrad<br />
von bis zu 88 Prozent (40 Prozent<br />
elektrisch, 48 Prozent thermisch) erreicht<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Anlagen verfügen über eine elektrische<br />
Leistung von jeweils 2 MW und eine thermische<br />
Leistung in Höhe von 2,4 MW. Bei<br />
einer geplanten jährlichen Laufleistung<br />
von ca. 3.500 Volllaststunden produziert<br />
jedes der BHKWs eine jährliche Strommenge<br />
von ca. 7.000 MWh und 8.400 MWh<br />
Wärme, ausreichend für die Versorgung<br />
von ca. 2.000 Haushalten mit Strom* bzw.<br />
700** Haushalten mit Fernwärme.<br />
(*angenommener Bedarf 3.500 kWh/a,<br />
**angenommener Bedarf 12.000 kWh/a)<br />
<strong>Die</strong> Kraftwerke haben den Vorteil, dass<br />
sie schnell regelbar sind. Somit können<br />
sie die Stromproduktion aus regenerativen<br />
Quellen, die nicht konstant ist, sinnvoll<br />
ergänzen.<br />
Saarbrücken wird „regeneraktiv“<br />
<strong>Die</strong> Kampagne zeigte auf, dass die Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken dank der<br />
zukunftsweisenden Energieerzeugungsprojekte<br />
der <strong>VVS</strong> bereits im Jahr 2014 ohne<br />
Atomstrom auskommt. Bis 2050 kann der<br />
in Saarbücken verbrauchte Strom sogar<br />
komplett aus regenerativen Energiequellen<br />
stammen.<br />
Heizkraftwerk Süd<br />
Einen weiteren Meilenstein markiert der<br />
Beginn des Probebetriebs des neuen hoch<br />
effizienten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks<br />
Süd (GuD) im Dezember.<br />
In einer Bauzeit von nur 17 Monaten und unter<br />
Einhaltung des gesetzten Investitionsrahmens<br />
von ca. 50 Mio. Euro entstand die<br />
Anlage im Saarbrücker Industriegebiet Süd.<br />
Der Betrieb der 20-Zylinder V-Erdgasmotoren<br />
erfolgt mit einem Gemisch aus dem in<br />
unmittelbarer Nähe abgesaugten Methangas<br />
sowie mit Erdgas. Das Methangas wird<br />
über Brunnenanlagen der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken in Alt-Saarbrücken abgesaugt.<br />
Parallel zur Inbetriebnahme der BHKWs<br />
startete die öffentlichkeitswirksame<br />
Kampagne der <strong>VVS</strong>, die unter dem Motto<br />
„Saarbrücken wird regeneraktiv“ mit drei<br />
Aktionsmotiven auf Citylight-Plakaten, im<br />
Hörfunk und im Internet für einen Ausstieg<br />
aus der Atomkraft warb.<br />
Das neue Heizkraftwerk (HKW), das Strom<br />
und Wärme in größerem Umfang produziert<br />
und die finanzielle Zukunft der <strong>VVS</strong><br />
auf eine solide Basis stellen soll, repräsentiert<br />
eine der umfänglichsten Investitionen<br />
in Energieerzeugungsanlagen der letzten<br />
Jahrzehnte im Großraum Saarbrücken.<br />
8 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Motive der <strong>VVS</strong>-Kampagne<br />
„Saarbrücken wird regeneraktiv“<br />
Effiziente Brückentechnologie<br />
Alle neu entstandenen Energieerzeugungsanlagen<br />
arbeiten nach dem „Kraft-Wärme-Kopplungs-Prinzip“.<br />
Als eingesetzte<br />
Primärenergie kommt Erdgas zum Einsatz.<br />
Mit diesem zeitgemäßen Verfahren lassen<br />
sich effizient Strom und Wärme in Kogeneration<br />
produzieren. Der Brennstoffnutzungsgrad<br />
im Heizkraftwerk Süd beträgt<br />
insgesamt ca. 87 Prozent (ca. 46 Prozent<br />
elektrisch, ca. 41 Prozent thermisch).<br />
Das Heizkraftwerk Süd verfügt über eine<br />
Gasturbine mit einer elektrischen Leistung<br />
von ca. 32 MW und einer Dampfturbine<br />
(8 MW), die über einen Abhitzekessel<br />
mit Dampf versorgt wird. Ergänzt wird die<br />
Anlage durch einen Wärmespeicher und einen<br />
20-MW-Spitzenlastkessel.<br />
Mit der elektrischen Gesamtleistung von<br />
ca. 40 MW und einer thermischen Leistung<br />
von ca. 33 MW speist das Kraftwerk bei einer<br />
geplanten jährlichen Laufleistung von<br />
ca. 3.300 Volllaststunden eine Strommenge<br />
von ca. 130 GWh und gut 110 GWh Wärme<br />
in das Netz der Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />
ein. Damit lassen sich ca. 37.000* Haushalte<br />
mit elektrischer Energie und 9.100**<br />
Haushalte mit Fernwärme versorgen.<br />
(*angenommener Bedarf 3.500 kWh/a,<br />
**angenommener Bedarf 12.000 kWh/a)<br />
Finanzieller Hintergrund<br />
<strong>Die</strong> in allen neuen <strong>VVS</strong>-Anlagen produzierte<br />
Fernwärme wird an die gemeinsame<br />
Vertriebstochter von <strong>VVS</strong> und GDF<br />
SUEZ Energie Deutschland AG (GSED), die<br />
Energie SaarLorLux AG (ESLL), verkauft.<br />
Der erzeugte Strom wird an der Leipziger<br />
Strombörse veräußert. Erlöse ergeben<br />
sich für die <strong>VVS</strong> zudem durch KWK-Zuschüsse<br />
und die kostenlose Zuteilung von<br />
CO 2 -Zertifikaten.<br />
<strong>Die</strong> Finanzierung des HKW Süd erfolgte im<br />
Wesentlichen durch ein saarländisches<br />
Bankenkonsortium. Auch das Engagement<br />
von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen<br />
der von der <strong>VVS</strong> emittierten „Saarbrücker<br />
Energie-Anlage“ hat zur begleitenden Finanzierung<br />
der neuen Kraftwerkskapazitäten<br />
beigetragen.<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
9
2<br />
3 5<br />
1 4<br />
6<br />
7<br />
1. Baustelle des Heizkraftwerks Süd im März <strong>2011.</strong> 2. Anlieferung des Blocktrafos. 3. 4. Im August trafen mit der Lieferung der Dampfturbine<br />
(Mitte) und der Gasturbine (unten) zwei wichtige Komponenten der neuen Anlage ein. 5. <strong>Die</strong> Kesseldruckprobe bestätigte die Dichtigkeit der 12.000<br />
Schweißnähte der durchführenden und druckverbindenden Leitungen. 6. Probebetrieb: Ass. jur. Peter Edlinger, Geschäftsführer der <strong>VVS</strong>, Dr. Simone<br />
Peter, damalige saarländische Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, damaliger Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung,<br />
Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken, und Dipl.-Ing. Christoph J. Schmitt, Projektleiter des Bauprojekts HKW<br />
Süd, gaben das symbolische Zeichen für den Turbinenstart. 7. Heizkraftwerk Süd (Turbinenhaus und Wärmespeicher) im Dezember <strong>2011.</strong><br />
10 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Juli 2009<br />
Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat<br />
März 2010<br />
Vergabe der Gewerke<br />
Ab Juni 2010<br />
Demontage der alten Gasturbinenanlage sowie bauvorbereitende Maßnahmen<br />
7. September 2010 Grundsteinlegung Heizkraftwerk Süd<br />
November 2010<br />
Beginn Stahlbauarbeiten<br />
März 2011<br />
Kesselschwerlastmontagen<br />
Mai 2011<br />
Montage Spitzenlastkessel, Wärmespeicher und Blocktrafo<br />
8. Juni 2011 Kesseldruckprobe<br />
August 2011<br />
Lieferung und Montage Gas- und Dampfturbine<br />
12. Dezember 2011 Inbetriebnahme des Heizkraftwerks Süd<br />
Der zeitliche Ablauf<br />
Funktionsweise und Vorteile einer GuD-Anlage<br />
In der GuD-Anlage treibt eine mit Erdgas<br />
befeuerte Gasturbine einen Generator<br />
zur Stromerzeugung an. <strong>Die</strong><br />
Wärmeenergie der sehr heißen Abgase<br />
wird über einen Abhitzekessel genutzt,<br />
um Dampf zu erzeugen. <strong>Die</strong>ser Dampf<br />
treibt eine weitere Turbine und damit<br />
einen weiteren Generator an, wodurch<br />
sich die erzeugte elektrische Energie<br />
weiter erhöht. Der entspannte Dampf<br />
wird schließlich auf einen Heizkondensator<br />
geleitet, so dass die Restwärme<br />
im Fernleitungsnetz genutzt werden<br />
kann. Durch die Kombination aus<br />
Stromerzeugung und Wärmenutzung<br />
mit modernster Technik ergibt sich der<br />
hohe Brennstoffnutzungsgrad, der den<br />
Ausstoß von Kohlendioxid (CO 2 ) erheblich<br />
reduziert.<br />
Da der Strom- und Wärmebedarf zeitlich<br />
unterschiedlich sein können, ist es<br />
wichtig, dass die Pufferung der Wärme<br />
im vorhandenen Wärmespeicher möglich<br />
ist. <strong>Die</strong> Gasturbine des Heizkraftwerks<br />
Süd lässt sich schnell regeln.<br />
So kann die Produktion dem jeweiligen<br />
Energiebedarf angepasst werden.<br />
<strong>Die</strong> Gesamtanlage wird zunächst von<br />
der örtlichen Warte im HKW Süd aus<br />
gefahren, die in das Leitsystem Fernwärme<br />
der <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken<br />
AG (SWS) integriert ist. Auch von anderen<br />
Stellen aus wäre vom Grundsatz<br />
her eine Fernbedienung möglich.<br />
Hinweis: Spitzenlastkessel und Wärmespeicher sind in dieser Graphik<br />
nicht dargestellt, da es sich dabei um Nebenanlagen handelt.<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
11
Geplante Erzeugungskapazitäten<br />
Der Bau von zwei weiteren mit Erdgas betriebenen<br />
BHKWs mit einer elektrischen<br />
Leistung von jeweils 2 MW befindet sich<br />
an den Standorten Römerbrücke Druckhaltung<br />
und Gasbehälter Ost in Planung.<br />
Außerdem werden 2012 jeweils zwei innovative<br />
Elektrokessel zur Erzeugung<br />
von Wärme aus Strom an den Standorten<br />
HKW Süd und Busbetriebshof errichtet.<br />
Eine Wärmeerzeugung aus Strom kann<br />
dann sehr wirtschaftlich sein, wenn es auf<br />
Grund eines Überangebotes von regenerativ<br />
erzeugter Energie (Wind, Photovoltaik)<br />
zu sehr geringen Strompreisen an der Börse<br />
kommt. Am Busbetriebshof entsteht daher<br />
zusätzlich ein Wärmespeicher, der die<br />
vom Elektrokessel erzeugte Wärme im Bedarfsfalle<br />
aufnehmen kann. <strong>Die</strong> Genehmigungsanträge<br />
wurden bereits eingereicht.<br />
In der Endausbaustufe im Jahr 2013 soll,<br />
vertraglichen Vereinbarungen mit dem<br />
Partnerunternehmen Energie SaarLorLux<br />
AG entsprechend, gut ein Drittel des Fernwärmebedarfs<br />
von Saarbrücken durch die<br />
<strong>VVS</strong>-eigenen Anlagen gedeckt werden. <strong>Die</strong><br />
bereitgestellte Gesamtleistung beträgt<br />
dann einschließlich Besicherungsleistung<br />
118 MW th .<br />
<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong> plant, u. a. mit Hilfe der Erzeugungsanlagen,<br />
innerhalb weniger Jahre ein<br />
nachhaltig ausgeglichenes Konzernergebnis<br />
zu erzielen.<br />
Beteiligung am Heizkraftwerk<br />
Römerbrücke<br />
Das HKW Römerbrücke wurde von der<br />
Energie SaarLorLux AG mit wirtschaftlicher<br />
Wirkung zum 1. Juli 2011 erworben. <strong>Die</strong><br />
<strong>VVS</strong> hat sich in Höhe ihrer Beteiligung an<br />
der ESLL von 49 Prozent bei der Finanzierung<br />
des Kraftwerks engagiert.<br />
Heizkraftwerk Römerbrücke<br />
Möglich wurde dies durch die Unterzeichnung<br />
eines Kooperationsvertrages im Dezember<br />
2010, in dem der bisherige Besitzer<br />
und Kooperationspartner der <strong>VVS</strong>, die GDF<br />
SUEZ Energie Deutschland AG, das Heizkraftwerk<br />
an die ESLL verkaufte. <strong>Die</strong>ser<br />
Verkauf wurde durch einen Kooperationsvertrag<br />
zwischen <strong>VVS</strong> und GSED besiegelt.<br />
Das Kraftwerk wurde in der Zeit, in der es<br />
sich im Besitz der GSED befand, kontinuierlich<br />
erneuert. <strong>Die</strong> letzte größere Modernisierung<br />
erfolgte im September 2011 mit<br />
der Inbetriebnahme der neuen Dampfturbine<br />
mit einem Investitionsvolumen von<br />
rund 30 Mio. Euro. <strong>Die</strong> in Italien hergestellte<br />
Spezialanfertigung bringt es auf eine<br />
Leistung von 34 MW. Der Brennstoffausnutzungsgrad<br />
steigt um etwa vier auf bis<br />
zu 90 Prozent. Mit der neuen Turbine lässt<br />
sich je nach Bedarf das Verhältnis von<br />
Strom- zu Fernwärmeproduktion noch flexibler<br />
steuern.<br />
Saarbrücker Energie-Anlage<br />
erfolgreich<br />
Unter der Marke „Saarbrücker Energie-<br />
Anlage“ hat die <strong>VVS</strong> in der Zeit vom 31.<br />
Oktober 2010 bis zum 30. April 2011 eine Inhaberschuldverschreibung<br />
aufgelegt. <strong>Die</strong><br />
Wertpapiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren<br />
und einer Festverzinsung von 4 Prozent<br />
wurden Bürgern der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken sowie Kunden und Mitarbeitern<br />
des <strong>VVS</strong>-Konzerns angeboten. Über<br />
460 Zeichner beteiligten sich. Zum Ablauf<br />
betrug das Emissionsvolumen knapp<br />
8,9 Mio. Euro. <strong>Die</strong>se Finanzmittel werden<br />
vom <strong>VVS</strong>-Konzern zur begleitenden Finanzierung<br />
der eigenen umweltfreundlichen<br />
Energieerzeugungsanlagen eingesetzt.<br />
Neue Zertifizierungsurkunden<br />
Zu Jahresbeginn absolvierten die <strong>VVS</strong> und<br />
ihre Tochtergesellschaften erfolgreich das<br />
Re-Zertifizierungsaudit. <strong>Die</strong> neuen TÜV-<br />
Zertifikate haben eine Gültigkeit von drei<br />
Jahren, in denen so genannte Überwachungsaudits<br />
stattfinden. Im <strong>VVS</strong>-Konzern<br />
werden die Audits durch den Kommunal-<br />
Ökologen in Zusammenarbeit mit den Bereichen<br />
und Fachbereichen vorbereitet.<br />
Dem TÜV Saarland e. V. obliegt die Endabnahme.<br />
Zu unterscheiden sind die Zertifikate der<br />
Bereiche Qualität und Umwelt, die nachweisen,<br />
dass alle Anforderungen des Qualitäts-<br />
und Umweltmanagementsystems<br />
nach DIN EN ISO 9001 (Qualität) und 14001<br />
(Umwelt) umgesetzt wurden. <strong>Die</strong> Saarbahn<br />
GmbH erhielt darüber hinaus eine Konformitätsbestätigung<br />
nach DIN 13816 als<br />
Nachweis über die Kundenzufriedenheit.<br />
12 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig Dr.-Ing. Thomas Severin Dipl.-Ing. Peter Flohr<br />
Ein Vordenker verlässt den<br />
<strong>VVS</strong>-Konzern<br />
Dr. Thomas Severin und Peter<br />
Flohr treten die Nachfolge an<br />
in leitenden Funktionen in der Energiewirtschaft<br />
mit.<br />
Fast zeitgleich mit der Fertigstellung<br />
des HKWs Süd, des wichtigsten Projektes<br />
seines Saarbrücker Schaffens, beendete<br />
Dr. <strong>Die</strong>ter Attig Ende 2011 seine<br />
Tätigkeit beim <strong>VVS</strong>-Konzern, dessen Geschicke<br />
er seit Anfang 2008 gemeinsam<br />
mit Peter Edlinger maßgeblich mit gestaltet<br />
hat. <strong>Die</strong> Umstrukturierung der<br />
<strong>VVS</strong> hin zu einem Energieerzeugungsunternehmen<br />
trägt seine Handschrift.<br />
<strong>Die</strong> Gremien der <strong>VVS</strong> und der Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong> haben am 10. Juni 2011 die Geschäftsführer<br />
und Vorstände bestellt, die<br />
ab 1. Januar 2012 die Nachfolge von Dr. <strong>Die</strong>ter<br />
Attig sichern.<br />
<strong>Die</strong> Wahl fiel auf Dr. Thomas Severin, Jahrgang<br />
1960, als Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung<br />
und Peter Flohr, Jahrgang<br />
1959, als Vorstandsvorsitzender der <strong>Stadtwerke</strong><br />
Saarbrücken AG. Beide bringen langjährige<br />
Erfahrungen aus ihren Tätigkeiten<br />
Peter Edlinger, seit 1. Januar 2008 Mitglied<br />
des Vorstandes der Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong>, musste dieses Amt zum<br />
31. Dezember 2011 niederlegen, ist aber<br />
weiterhin Geschäftsführer der <strong>VVS</strong>.<br />
Nachdem die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
Saarbrücken mbH<br />
mittlerweile als Energieerzeuger am<br />
Markt tätig ist, dürfen die Geschäftsführer<br />
der <strong>VVS</strong> gemäß Energiewirtschaftsgesetz<br />
(„Entflechtung“ §§ 6 ff.)<br />
nicht zugleich Vorstände der SWS sein.<br />
<strong>Die</strong> Zertifikate im<br />
Überblick:<br />
DIN EN ISO 9001<br />
<strong>VVS</strong><br />
SWS<br />
co.met<br />
KS<br />
Stadtbahn<br />
DIN EN ISO 14001<br />
<strong>VVS</strong><br />
SWS<br />
WWB<br />
Stadtbahn<br />
Social Media:<br />
<strong>Die</strong> Konzern-Unternehmen sind auch<br />
bei Facebook, YouTube und Twitter<br />
vertreten.<br />
Facebook:<br />
- <strong>VVS</strong><br />
www.facebook.com/<strong>Die</strong><strong>VVS</strong><br />
- <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />
www.facebook.com/<br />
<strong>Die</strong>Saarbruecker<strong>Stadtwerke</strong><br />
- Saarbahn GmbH<br />
www.facebook.com/Saarbahn<br />
YouTube:<br />
www.youtube.com/<strong>Stadtwerke</strong>Konzern<br />
Twitter:<br />
http://twitter.com/mysaarbahn<br />
Unbundling: Umsetzung<br />
gesetzlicher Bestimmungen<br />
Seit dem Einstieg des Konzerns in die<br />
Energieerzeugung gilt es für die <strong>VVS</strong> und<br />
die SWS, die Bestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG) umzusetzen,<br />
d. h. Erzeugung und Netzbetrieb zu trennen<br />
(Unbundling). 2011 erhielt das Unternehmen<br />
Becker Büttner Held Consulting<br />
den Auftrag, die operationelle und informatorische<br />
Entflechtung der Tätigkeitsfelder<br />
nach den §§ 6 ff. EnWG zu analysieren<br />
und Vorschläge für Anpassungen zu liefern.<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsführungs- und Vorstandspositionen<br />
bei <strong>VVS</strong> und SWS sind nun nach<br />
den Vorgaben des Unbundlings, die eine<br />
strikte Trennung von Erzeugung und Netzbetrieb<br />
vorsehen, nicht mehr personenidentisch<br />
besetzt.<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
13
Gemeinsam Zukunft gestalten<br />
<strong>Die</strong> insgesamt 942 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>VVS</strong>-Konzerns bilden die<br />
Basis eines gesunden und zukunftsfähigen Unternehmens.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiterzahlen sind im Vergleich<br />
zum Vorjahr leicht gestiegen. Aufgrund<br />
der Streckenerweiterung der Saarbahn<br />
bis zum Haltepunkt Heusweiler Markt<br />
und als Ersatz für ausgeschiedene bzw. in<br />
Kürze ausscheidende Mitarbeiter wurden<br />
14 zusätzliche Saarbahn-Fahrer eingestellt.<br />
Elf weitere Saarbahn-Fahrer werden<br />
Anfang 2012 folgen.<br />
<strong>Die</strong> Stammbelegschaft ist teilweise über<br />
Jahrzehnte im Unternehmen beschäftigt.<br />
Im Jahr 2011 wurden die Jubilare des Jahres<br />
2010 geehrt. Hier konnten 39 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auf eine 25-jährige<br />
und neun sogar auf eine 40-jährige Betriebszugehörigkeit<br />
zurückblicken.<br />
Um das betriebliche Klima sowie die Abläufe<br />
in den Unternehmen aktiv positiv zu beeinflussen,<br />
hat die <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung<br />
das unabhängige Beratungsunternehmen<br />
ISPA Consult GmbH mit einer Mitarbeiterbefragung<br />
beauftragt. Im Herbst<br />
2011 wurden die Beschäftigten von <strong>VVS</strong>,<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n, Stadtbahn Saar und Saarbahn<br />
gebeten, Fragebogen anonym zu beantworten<br />
und Stellung zu verschiedenen<br />
Themenschwerpunkten zu beziehen. <strong>Die</strong><br />
Auswertungsergebnisse wurden zum Jahresende<br />
konzernweit präsentiert.<br />
Jubilarinnen und Jubilare des <strong>VVS</strong>-Konzerns 2010<br />
<strong>Die</strong> bereits gebildete Arbeitsgruppe und die<br />
Teilprojekte, in denen u. a. die Geschäftsführung<br />
bzw. der Vorstand, Vertreter von<br />
Personalabteilung und Pressestelle sowie<br />
Betriebsräte vertreten sind, befassen sich<br />
seit Anfang 2012 mit der Beurteilung der<br />
Ergebnisse und der Erarbeitung von Handlungsstrategien.<br />
Ausbildung im <strong>VVS</strong>-Konzern<br />
Ende 2011 wurden im <strong>VVS</strong>-Konzern 60 Auszubildende<br />
und zwei Trainees betreut. Im<br />
Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine<br />
weitere Steigerung der Ausbildungszahlen.<br />
25-jähriges<br />
<strong>Die</strong>nstjubiläum:<br />
<strong>VVS</strong><br />
Ilona Schepp (K 10) - 1.8.<br />
Saarbahn<br />
Wolfgang Geibig (SB 10) - 5.2.<br />
Joachim Thönnes (SB 10) - 19.7.<br />
Stefan Kamy (SB 10) – 23.9.<br />
Horst-Günter Horras (SB 10) – 23.11.<br />
JUBILARE 2011<br />
SWS<br />
Roland Anna (SBS 25) - 1.4.<br />
Ulrike Barbian (BT 12) - 1.8.<br />
Alfred Künstle (BT 21) - 1.8.<br />
Markus Paulus (BT 23) - 1.8.<br />
Hans-Peter Pfeiffer (BT 21) - 1.8.<br />
Michael Prinz (SBS 13) - 1.8.<br />
Stephan Vogelgesang (BT 11) - 1.8.<br />
Wolfgang Blum (BT 21) - 1.9.<br />
Walter Schwingel (BT 3+4) - 1.10.<br />
Stadtbahn Saar<br />
Oliver Mayer (SBS 12) - 1.8.<br />
40-jähriges<br />
<strong>Die</strong>nstjubiläum:<br />
SWS<br />
Karl-Heinz Rech (BT 23) - 1.9.<br />
Klaus Stiefel (BT 12) - 1.9.<br />
Heinz Zahnhausen (BT 21) - 1.9.<br />
Saarbahn<br />
Hans-Peter Becker (SB 31) - 1.4.<br />
Stadtbahn Saar<br />
Gerhard Brockhoff (SBS 12) - 1.9.<br />
Franz Tybl (SBS 12) - 1.9.<br />
Edgar Wagner (SBS 13) - 1.9.<br />
Detlef Trampert (SBS 12) - 13.12.<br />
14 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1. Ausbildungsmesse Göttelborn<br />
2. Teilnehmer der Aktion „Azubis lesen Zeitung“<br />
3. Auszeichnung von fünf Azubis des ersten Lehrjahres für ihre besonders<br />
guten Zeugnisse durch <strong>VVS</strong>-Geschäftsführer Peter Edlinger<br />
(v. l. n. r. Michael Köhler, Philipp Rupp, Peter Edlinger, Mathias Stein,<br />
Matthias Braun, Patrick Peter)<br />
4. Unsere Azubis zu Gast bei bigFM<br />
5. <strong>Die</strong> neuen Azubis 2011 mit Ausbildungsleitern und Geschäftsführung<br />
Angeboten werden insgesamt neun Ausbildungsberufe:<br />
→ Industriekaufmann/frau<br />
→ Fachinformatiker/in System-<br />
integration<br />
→ Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />
→ Mechatroniker/in<br />
→ Fahrzeuglackierer/in<br />
→ Kfz-Mechatroniker/in Nutzfahrzeugtechnik<br />
→ Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in<br />
Karosseriebautechnik<br />
→ Berufskraftfahrer/in Schwerpunkt<br />
Personenbeförderung<br />
→ Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />
Um den neuen Auszubildenden Einblick in<br />
andere Konzernbereiche zu bieten, fand<br />
eine Azubi-Kennenlerntour statt. Außerdem<br />
bot eine ganztägige Exkursion zum<br />
Pumpspeicherkraftwerk Vianden Gelegenheit,<br />
das Interesse an umweltfreundlicher<br />
Energieerzeugung zu stärken.<br />
Neue Medien bei der<br />
Nachwuchswerbung<br />
Neben den bewährten Maßnahmen zur<br />
Werbung geeigneter Schulabgänger wie<br />
Anzeigen in Tageszeitungen und Plakatwerbung<br />
in Bussen und Saarbahnen wurde der<br />
Schwerpunkt erstmals auf die Social Media-<br />
Kanäle gelegt. In kurzen Videos auf YouTube<br />
und Facebook berichteten die aktuellen<br />
Auszubildenden über Ausbildungsinhalte<br />
und vermittelten so einen direkten und persönlichen<br />
Einblick in die Unternehmen. In<br />
Zusammenarbeit mit dem lokalen Sender<br />
bigFM nahmen einige Azubis Hörfunkspots<br />
auf, die das Interesse von Schulabgängern<br />
am <strong>VVS</strong>-Konzern wecken sollten.<br />
Darüber hinaus beteiligten sich <strong>VVS</strong>, SWS,<br />
Stadtbahn Saar und Saarbahn an der Ausbildungsplatzmesse<br />
„Zukunft zum Anfassen“<br />
in Göttelborn mit einem eigenen<br />
Stand.<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
15
Azubi-Projekttag 2011<br />
<strong>Die</strong> angehenden Fachinformatiker Systemintegration<br />
veranstalteten im Kompetenz<br />
Center EL/IT-Saar Gbr. in der <strong>Stadtwerke</strong>-Ausbildungswerkstatt<br />
den inzwischen<br />
fünften Azubi-Projekttag. Jugendliche und<br />
deren Eltern waren eingeladen, sich über<br />
das Berufsbild zu informieren und sich die<br />
von den Azubis selbst entwickelten praktischen<br />
Anwendungsbeispiele präsentieren<br />
zu lassen.<br />
Angehende Fachinformatiker Systemintegration stellen ihre Arbeit vor.<br />
Landesbester<br />
Prüfungsteilnehmer<br />
Im Jahr 2011 stellte die <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken<br />
AG den saarlandweit besten Auszubildenden<br />
für den Beruf Fachinformatiker<br />
Systemintegration. Patrick Giardina erhielt<br />
dafür im Rahmen einer Feierstunde bei der<br />
IHK Saarland eine Urkunde.<br />
Das hervorragende Abschneiden der Auszubildenden<br />
des <strong>VVS</strong>-Konzerns ist Beweis<br />
für die intensive und erfolgreiche Förderung<br />
des Nachwuchses. Patrick Giardina<br />
wurde von der <strong>VVS</strong> in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
übernommen.<br />
Patrick Giardina absolvierte seine Ausbildung mit Bestnoten.<br />
Betriebsräte der Gesellschaften<br />
Neben den bereits bestehenden Betriebsräten für die <strong>VVS</strong>, SWS, Stadtbahn, Saarbahn und co.met wurde im Dezember 2011 erstmals auch eine Arbeitnehmervertretung<br />
für die Beschäftigten der Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH (BBS) gebildet.<br />
Betriebsrat <strong>VVS</strong><br />
Markus Först, Vorsitzender<br />
Stefan Wallenborn, stv. Vorsitzender<br />
Anja Brutscher<br />
<strong>Die</strong>ter Graf<br />
Jörg Juchems<br />
Tina Klesen<br />
Andrea Künzer<br />
Betriebsrat SWS<br />
Alwin Kleinbauer, Vorsitzender<br />
Katharina Moritz, stv. Vorsitzende<br />
Volker Hanauer<br />
Günther Kehl<br />
Peter Kihl<br />
Frank-Uwe Kloos<br />
Peter Oehlmann<br />
Gina Rutz-Pospiech<br />
Hans-Werner Schmitz<br />
Betriebsrat SBS<br />
Hartmut Dehnen, Vorsitzender<br />
Charly Groß, stv. Vorsitzender<br />
Stefan Barsch<br />
Andrea Gelpke<br />
Michael Nieser<br />
Hagen Saar<br />
Claudia Stader<br />
Betriebrat SB<br />
Winfried Jung, Vorsitzender<br />
Bernd Schneider, stv. Vorsitzender<br />
Michael Bleines<br />
Eugen Gelpke<br />
Klaus-Peter Hartz<br />
Markus Morsing<br />
Oliver Plötz<br />
Karlheinz Schmidt<br />
Frank Weber<br />
Betriebsrat co.met<br />
Stefanie Valentin, Vorsitzende<br />
Bernhard Pontius, stv. Vorsitzender<br />
Marc Renner<br />
Betriebsrat BBS<br />
Bärbel Zimmer, Vorsitzende<br />
Thomas Schadt, stv. Vorsitzender<br />
Elka Brand<br />
Der 2011 neu gewählte Betriebsrat der Bädergesellschaft Saarbrücken mbH<br />
16 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Unternehmenskultur: Ausbau der Aktivitäten<br />
Zahlreiche Angebote stärken die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.<br />
Sportlich zeigten sich die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit ihrer<br />
zahlreichen Teilnahme am bereits traditionell<br />
besuchten Dillinger Firmenlauf.<br />
<strong>Die</strong> Starterzahlen des Vorjahres konnten<br />
übertroffen werden. <strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong>-Betriebssportgruppe<br />
und Einzelläufer<br />
des Konzerns vertraten ihre Unternehmen<br />
auch bei zahlreichen weiteren regional und<br />
überregional stattfindenden Sportveranstaltungen<br />
wie z. B. dem Gourmet-Marathon.<br />
Das zweite Sommerfest für alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />
fand 2011 in der Hubsteigerabstellhalle<br />
hinter dem Verwaltungsgebäude II statt.<br />
Der Park stand leider witterungsbedingt<br />
nicht zur Verfügung, was dem Fest jedoch<br />
keinen Abbruch tat. Zusätzlich hatte das<br />
Projektteam der Stadtbahn Saar GmbH am<br />
Ort des Baubüros in Heusweiler ein kleines<br />
Sommerfest für die am Saarbahn-Weiterbau<br />
Beteiligten auf die Beine gestellt.<br />
Zu einem Dankeschön-Fest für alle an<br />
der Saarbahn-Inbetriebnahme beteiligten<br />
Helferinnen und Helfer lud die Saarbahn-<br />
Geschäftsführung an einem Freitag im November<br />
ein.<br />
Ausnahmsweise wurde die Weihnachtsfeier<br />
für alle Beschäftigten im Ende 2011 renovierten<br />
<strong>VVS</strong>-Casino ausgerichtet.<br />
Für Singen und Geselligkeit steht der <strong>VVS</strong>-<br />
Männerchor seit seiner Gründung vor 85<br />
Jahren. Den Höhepunkt des diesjährigen<br />
Veranstaltungsprogramms markierte eine<br />
mehrtätige Fahrt zum Bundessängertreffen<br />
der <strong>Die</strong>nstleistungsbetriebe in Magdeburg.<br />
<strong>Die</strong> vor 20 Jahren gegründete <strong>VVS</strong> BigBand<br />
durfte bei der Saarbahn-Inbetriebnahme<br />
bis Heusweiler Markt nicht fehlen und<br />
sorgte für musikalischen Schwung.<br />
Für die ehemaligen Mitarbeiter organisierten<br />
der Pensionärverein für die <strong>Stadtwerke</strong><br />
Saarbrücken AG und der Pensionärverein<br />
der Saartal-Linien, Saarbahn GmbH und<br />
Stadtbahn Saar GmbH eigene Weihnachtsfeiern.<br />
Daneben sind beide Vereine rund<br />
um das Jahr aktiv und sorgen mit Treffen<br />
und Kurzausflügen für Abwechslung.<br />
Förderung der Mitarbeitergesundheit<br />
Das <strong>VVS</strong>-Gesundheitsmanagement kümmerte<br />
sich um das Wohl der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und rief alle<br />
Beschäftigten zum kostenlosen Gesundheitstest<br />
im Rahmen der Darmkrebs-Früherkennung<br />
auf. Vorsorge ist ab einem Alter<br />
von 45 Jahren besonders wichtig. Von dem<br />
Angebot machte etwa ein Viertel der Arbeitnehmer<br />
Gebrauch. <strong>Die</strong> Aktion wird 2012<br />
wiederholt.<br />
Außerdem im Angebot war ein sechswöchiger<br />
Kurs zur Steigerung der Beweglichkeit.<br />
Ein Yoga-Kurs und Übungen der<br />
Rückenschule werden wegen der großen<br />
Nachfrage auch im Folgejahr durchgeführt.<br />
1<br />
2 3<br />
1. Läuferinnen und Läufer des <strong>VVS</strong>-Konzerns beim Dillinger Firmenlauf <strong>2011.</strong> 2. Sommerfest. 3. Weihnachtsfeier.<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
17
Förderung regionaler Veranstaltungen,<br />
Vereine und Verbände<br />
Der <strong>VVS</strong>-Konzern engagiert sich als regionales Unternehmen in Saarbrücken und<br />
Umgebung. Seine Unterstützung für kulturelle und wohltätige Zwecke knüpft<br />
Verbindungen zu den Vereinen und Verbänden im Großraum Saarbrücken, im<br />
Köllertal und im Bliestal.<br />
1 2<br />
Das ganze Jahr unterstützen <strong>VVS</strong>, Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong>, Stadtbahn Saar<br />
und Saarbahn sowie die Wasserwerke<br />
Bliestal vielfältige Aktivitäten, die von allgemeinem<br />
Bürgerinteresse oder besonders<br />
för derungswürdig sind.<br />
Zu Jahresbeginn stand das Sponsoring traditionsgemäß<br />
ganz im Zeichen des über die<br />
Grenzen des Saarlandes hinaus bekannten<br />
Saarbrücker Filmfestivals Max Ophüls<br />
Preis, das von knapp 40.000 Gästen besucht<br />
wurde. <strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />
stifteten den Kurzfilmpreis der Jury. <strong>Die</strong>ser<br />
ging 2011 an York-Fabian Raabe für seinen<br />
Beitrag „Zwischen Himmel und Erde“. Zudem<br />
erbrachten <strong>Stadtwerke</strong> und Saarbahn<br />
finanzielle Leistungen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der Unterstützung<br />
des 100. Jubiläums der Berufsfeuerwehr<br />
Saarbrücken. Höhepunkt<br />
der Feuerwehr-Veranstaltungen war eine<br />
Historische Feuerwehrübung am St. Johanner<br />
Markt, die im April über 5.000<br />
Teilnehmer und Zuschauer anlockte. <strong>Die</strong><br />
<strong>Stadtwerke</strong> als Hauptsponsor sorgten bei<br />
heißen Temperaturen nicht nur für kühles<br />
Trinkwasser, sondern halfen auch tatkräftig<br />
bei der Menschenkette zum Löschen eines<br />
simulierten Hausbrandes mit.<br />
<strong>Die</strong> Betriebsfeuerwehr der Stadtbahn Saar<br />
bereicherte mit einem Löschfahrzeug aus<br />
dem Jahr 1974 außerdem die historische<br />
Feuerwehr-Sternfahrt.<br />
Anlässlich der „Nacht der Kirchen“ wurde<br />
die Schlosskirche von den Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n in pfingstlichem Rot<br />
illuminiert. <strong>Die</strong> Saarbahn beteiligte sich<br />
mit einem Busshuttle, der die Besucher<br />
kostenlos zu den Veranstaltungsorten<br />
brachte.<br />
<strong>Die</strong> größte jährlich stattfindende Freiluft-Veranstaltung<br />
in Saarbrücken, das<br />
Saarspektakel, erhielt ebenfalls eine großzügige<br />
Unterstützung. Im Gegenzug waren<br />
die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> mit einem eigenen<br />
Promotionstand vor Ort vertreten,<br />
an dem den Besucherinnen und Besuchern<br />
gratis Trinkwasser mit diversen Zusätzen<br />
ausgeschenkt wurde.<br />
<strong>Die</strong> Montessori-Schule konnte sich über die<br />
mit der Photovoltaik-Anlage der <strong>Stadtwerke</strong><br />
am Saarbrücker Ludwigskreisel erzielten<br />
Erträge für die Solarstromproduktion<br />
freuen. <strong>Die</strong> Mittel finden in Schulprojekten<br />
Verwendung. <strong>Die</strong>se jährlich wiederkehrende<br />
Unterstützung geht auf eine im Rahmen<br />
einer Weihnachtsspende getroffene Vereinbarung<br />
zurück.<br />
Trotz reduzierter Sponsoringmittel setzten<br />
die Wasserwerke Bliestal ihr Engagement<br />
18 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
3 5<br />
6<br />
4<br />
7<br />
für die Trofeo Karlsberg fort. Das Junioren-<br />
Radrennen führt die Sportler unter anderem<br />
durch das Wassereinzugsgebiet der<br />
WWB.<br />
Auch weitere sportliche Veranstaltungen<br />
profitierten vom Engagement des<br />
<strong>VVS</strong>-Konzerns, darunter der Gourmet-Marathon<br />
und der Sparkassen-Westspangenlauf.<br />
Beim Saarbahn-Jugendcup des 1. FC<br />
Riegelsberg trug der Titelsponsor durch<br />
seine Unterstützung wieder zum Erfolg<br />
des Turniers bei. Bei der dreitägigen Veranstaltung<br />
hatten die insgesamt 40 Mannschaften<br />
der G- bis A-Jugend des Bereichs<br />
Südsaar Gelegenheit, sich miteinander zu<br />
messen. Auch der SV Landsweiler/Lebach<br />
e. V. erhielt eine Geldspende für seinen<br />
7. Saarbahn-Cup.<br />
Das 100-jährige Jubiläum der Köllertalbahn,<br />
das zeitgleich mit der Inbetriebnahme<br />
des neuen Streckenabschnitts bis<br />
Heusweiler Markt stattfand, war Anlass<br />
für die Unterstützung des Vereins für Industriekultur<br />
und Geschichte Heusweiler-Dilsburg<br />
e. V. durch die Stadtbahn. Der<br />
Verein richtete zahlreiche Veranstaltungen<br />
aus und organisierte Ausstellungen<br />
zum Schienenpersonennahverkehr.<br />
Statt Weihnachtsgeschenken an Geschäftspartner,<br />
Aufsichtsräte und Mitarbeiter<br />
sorgte die <strong>VVS</strong> dafür, dass die<br />
Saarbrücker Innenstadt noch etwas festlicher<br />
leuchtete. Ab Anfang Dezember<br />
erstrahlten die Luisenbrücke sowie Weihnachtsbäume<br />
an den Standorten Pariser<br />
Platz, Verkehrskreisel Wilhelm-Heinrich-<br />
Brücke, Eschberger Hofplatz und Trabacher<br />
Platz. <strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />
übernahmen die Montage- und Stromkosten.<br />
2011 kamen erstmals flächendeckend<br />
stromsparende LED-Leuchten zum Einsatz.<br />
<strong>Die</strong> Saarbahn engagierte sich wieder als<br />
Hauptsponsor des Saarbrücker Christkindl-Marktes<br />
und präsentierte dessen<br />
Hauptattraktion, die Hochseilakrobatikshow<br />
„Der fliegende Weihnachtsmann“.<br />
1. Illuminierte Weihnachtsbäume, wie hier an<br />
der Wilhelm-Heinrich-Brücke, bereicherten das<br />
Saarbrücker Stadtbild.<br />
2. Pfingsrot beleuchtete Schlosskirche im<br />
Rahmen der „Nacht der Kirchen“<br />
3. 40 Nachwuchsmannschaften hatten Spaß<br />
beim Saarbahn-Jugendcup.<br />
4. Ehrung der Ausgezeichneten beim Filmfestival<br />
Max Ophüls Preis<br />
5. 6. <strong>Die</strong> Veranstaltungen zum Jubiläum der<br />
Berufsfeuerwehr waren gut besucht. Allein<br />
bei der Löschübung in historischen Kostümen<br />
wurden mehr als 5.000 Besucher gezählt.<br />
7. <strong>Stadtwerke</strong>-Stand beim Saarspektakel<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
19
<strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong>.<br />
Stärke durch Neuausrichtung<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG (SWS) ist eine „Große Netzgesellschaft“, d. h. sie ist selbst<br />
Eigentümerin der Netzanlagen und verfügt über eigenes Personal. Sie ist damit zuständig für<br />
die Netze, die Netzsicherheit und Netzstabilität in den Bereichen Gas, Wasser, Fernwärme und<br />
Strom. Somit ist sie im Verbund mit den übrigen Netzbetreibern wesentlich für die Versorgungssicherheit<br />
verantwortlich. Vor dem Hintergrund der beschlossenen Energiewende wurden 2011<br />
die Weichen gestellt, um mit einem flexiblen Netz auf die Herausforderungen neuer Erzeugungsstrategien<br />
reagieren zu können.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG (SWS) wurde 1963 gegründet. Das Unternehmen sorgt<br />
über ein gut gewartetes und instand gehaltenes Leitungsnetz für die zuverlässige Versorgung<br />
der Saarbrücker Bürgerinnen und Bürger mit Strom, Gas und Fernwärme.<br />
Des Weiteren beliefert die SWS die Landeshauptstadt über ihr Trinkwassernetz mit<br />
Trinkwasser in bester Qualität, das aus ihren eigenen Wasserwerken in Rentrisch und St.<br />
Arnual sowie den Wasserwerken Blickweiler und Wolfersheim stammt. Das <strong>Stadtwerke</strong>-<br />
Tochterunternehmen Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken (WWB) versorgt darüber<br />
hinaus Stadt- und Gemeindeteile im Saarpfalz-Kreis mit Trinkwasser aus dem 120 Quadratkilometer<br />
großen Wasserschutzgebiet Bliestal.<br />
Vorstand:<br />
Gründungsjahr:<br />
Dipl.-Ing. Peter Flohr, Vorsitzender 1963<br />
(ab 1.1.2012)<br />
Dipl.-Ing. Helmut Fuß<br />
Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Vorsitzender<br />
(bis 31.12.2011)<br />
Ass. jur. Peter Edlinger<br />
(bis 31.12.2011)<br />
www.saarbruecker-stadtwerke.de
Erneuerbare Energien im Trend –<br />
Strategische Modernisierung der Netze<br />
Mit dem Entschluss zur Energiewende haben sich die Anforderungen an moderne<br />
Netze schlagartig geändert. <strong>Die</strong> Volatilität der erneuerbaren Energien stellt Anforderungen<br />
an die Netze, denen durch technologischen Fortschritt und Flexibilität<br />
begegnet werden muss.<br />
Dass die erneuerbaren Energien im<br />
Trend liegen, haben allein die PV-Anschlusszahlen<br />
2011 deutlich gezeigt. Insgesamt<br />
wurden 232 neue Anlagen errichtet<br />
mit einer Leistung von 4.736,1 kW. Damit<br />
ist der Anlagenbestand im Netzgebiet der<br />
SWS im Jahr 2011 um fast ein Viertel auf<br />
insgesamt 990 (Leistung 15.122,9 kW) gewachsen.<br />
Während die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit<br />
der Netze kontinuierlich<br />
steigen, sinken die Netzerlöse mit zunehmender<br />
Regulierung. <strong>Die</strong> Umsetzung der<br />
Effizienzvorgaben aus der Anreizregulierung<br />
bestimmt mittlerweile zu einem wesentlichen<br />
Teil das Tagesgeschäft. So<br />
wurde hier fundiertes Know-how im Unternehmen<br />
aufgebaut, um die künftigen<br />
Aufgabenstellungen als Netzbetreiber erfüllen<br />
zu können.<br />
Um die Prozesse und Abläufe innerhalb<br />
des Unternehmens effizient und kostenorientiert<br />
zu organisieren, wurde 2011 der<br />
Fokus auf eine Verstärkung der Netzbewirtschaftung<br />
unter Asset Management-<br />
Gesichtspunkten gelegt. Ziel des Asset<br />
Managements ist die Betriebsmitteloptimierung<br />
zur Erreichung einer kostenoptimierten<br />
Bewirtschaftung unserer Versorgungsanlagen<br />
und Netze.<br />
Unter dem Gesichtspunkt der von der Regulierungsbehörde<br />
vorgegebenen Reduzierung<br />
der Netznutzungsentgelte gilt<br />
es, durch ein strategisches Asset Management<br />
die Brücke zwischen Versorgungsqualität<br />
und einer notwendigen<br />
Effizienzsteigerung zu schlagen.<br />
Mit dem Projekt „SWS 2.0“ werden die Organisationsstrukturen<br />
der SWS 2012 bzgl.<br />
der neuen strategischen Ausrichtung auf<br />
den Prüfstand gestellt und, wo notwendig,<br />
einer Nachjustierung unterzogen.<br />
Gebündeltes Know-how durch<br />
Kooperation und Beteiligung<br />
<strong>Die</strong> Saarländische Kooperation hat im Jahr<br />
2011 eines ihrer bedeutendsten Projekte,<br />
die Inbetriebnahme der Zentralen Netzleitstelle<br />
(ZNL) und des Störfall- und Vermittlungsteams<br />
(SVT), zum Abschluss gebracht.<br />
Durch das vergrößerte Angebot an Fernwärme<br />
gewinnt der Ausbau von Nahwärmenetzen<br />
wieder an Bedeutung. Neben<br />
den klassischen Aufgaben des Netzbetriebs<br />
engagieren sich die Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong> auch auf dem Gebiet der regenerativen<br />
Energieerzeugung. Innerhalb<br />
des Konzerns müssen strenge Vorschriften<br />
zum Unbundling eingehalten werden.<br />
Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)<br />
schreibt in den §§ 6 ff. eine operationelle<br />
und informatorische Entflechtung vor.<br />
Zentrale Netzleitstelle in Betrieb<br />
Nach knapp einjährigen Bauarbeiten konnte<br />
im September 2011 die auf die Ansprüche<br />
der Kooperation komplett umgebaute<br />
Zentrale Netzleitstelle der SWS von den<br />
Kooperationspartnern SWS, VSE AG, Creos<br />
Deutschland GmbH und energis GmbH<br />
(Wassersparte) am <strong>Stadtwerke</strong>-Standort<br />
Hohenzollernstraße bezogen und in Betrieb<br />
genommen werden. Das Störfall- und<br />
Vermittlungsteam nahm ebenfalls zu diesem<br />
Zeitpunkt seine Arbeit auf.<br />
Dipl.-Ing. Peter Flohr<br />
Mit Amtsantritt des neuen <strong>Stadtwerke</strong>-Vorstandsvorsitzenden<br />
Peter<br />
Flohr ist in Saarbrücken auch das Projekt<br />
„SWS 2.0“ gestartet. Ziel ist es, in<br />
Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern die Strukturen<br />
und das <strong>Die</strong>nstleistungsportfolio<br />
der SWS an die neuen Herausforderungen<br />
am Markt anzupassen.<br />
Das Führungsteam ZNL/SVT: (v. l. n. r.) Arnold Neudeck (ZNL, Creos Deutschland GmbH), Dipl.-Ing.<br />
Michael Jäckel (ZNL, VSE AG), Dipl.-Ing. Thomas Jager (ZNL, SWS), Edwin Becker (SVT, energis<br />
GmbH) – nicht auf dem Foto: Michael Klein (ZNL, energis GmbH, Wassergewinnung)<br />
22 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
<strong>Die</strong> Zentrale Netzleitstelle<br />
Arbeitsplatz des Störfall- und<br />
Vermittlungsteams<br />
Vorangegangen waren ab 2009 Planungsarbeiten<br />
der vier Kooperationsunternehmen.<br />
Während der Entkernung der alten<br />
Räumlichkeiten und einer bedarfsgerechten<br />
Anpassung des Grundrisses arbeiteten<br />
die Mitarbeiter in den Räumlichkeiten<br />
der Creos. <strong>Die</strong> dort befindliche Leitwarte<br />
dient weiterhin als Backup-Warte für die<br />
neue ZNL.<br />
<strong>Die</strong> neue Netzleitstelle repräsentiert ein<br />
bisher deutschlandweit einmaliges Kooperationsprojekt,<br />
bei dem Unternehmen<br />
der Energiebranche zum Zweck der Versorgungsnetzüberwachung<br />
und -steuerung<br />
zusammenarbeiten. <strong>Die</strong> Vorteile<br />
liegen in der Bündelung von Kompetenzen<br />
und der Kosteneinsparung für alle Beteiligten.<br />
Abgedeckt wird ein Netzbereich,<br />
der beinahe die gesamte Fläche des Saarlandes<br />
umfasst: von Saarbrücken bis zum<br />
Hochwald sowie vom Mandelbachtal bis<br />
an die Obermosel. Das Gasnetzgebiet der<br />
Creos erstreckt sich vom Rhein bis in die<br />
Eifel. Informationen über rohrgebundene<br />
Medien – Gas, Wasser, Fernwärme –<br />
der SWS, Wassergewinnung der energis<br />
und das Gashochdrucknetz der Creos laufen<br />
in der ZNL zusammen. Auch die BHKWs<br />
und das Heizkraftwerk Süd der <strong>VVS</strong> werden<br />
von hier aus überwacht und künftig auch<br />
gesteuert. Außerdem befinden sich hier<br />
die Projektionswände für die Stromnetze<br />
der VSE, SWS und zukünftig der energis.<br />
Sie dienen der Überwachung und Steuerung<br />
der Hoch- und Mittelspannungsnetze.<br />
Eine Betreuung weiterer Netzbetreiber,<br />
auch von außerhalb des Saarlandes,<br />
wurde in die mittelfristigen Planungen aufgenommen.<br />
<strong>Die</strong> Leitstellenmitarbeiter, die<br />
im Schichtdienst tätig sind, erhalten eine<br />
dreijährige Einarbeitungszeit, um sich mit<br />
dem spartengleichen Netz der beteiligten<br />
Unternehmen vertraut zu machen. Bei dem<br />
der Leitstelle angeschlossenen SVT laufen<br />
alle Kundenanrufe zusammen, die dann an<br />
die zuständigen Bereiche der Partnerunternehmen<br />
weitergeleitet werden.<br />
Geographisches<br />
Informationssystem<br />
Im Frühjahr 2011 wurde vertraglich die Umsetzung<br />
eines geographischen Informationssystems<br />
(GIS) beschlossen. Beteiligt<br />
sind die Unternehmen der Saarländischen<br />
Kooperation – SWS, Enovos Deutschland<br />
GmbH, VSE AG, energis GmbH und Creos<br />
Deutschland GmbH – sowie der Auftragnehmer,<br />
die AED-SICAD AG. Das neue GIS<br />
soll nach der Migration der Daten aus den<br />
derzeitigen Systemen die Versorgungsnetze<br />
der beteiligten Partner einheitlich darstellen<br />
und deren Informationsbestände<br />
zusammenführen.<br />
Ausbau des Leitungsnetzes<br />
Im Auftrag der Landeshauptstadt hat im<br />
Jahr 2011 die Erschließung nachstehender<br />
Neubaugebiete begonnen. In Alt-Saarbrücken<br />
(Bellevue 2.0) erhielt eine Freifläche<br />
Anschlüsse an das Strom-, Gas- und<br />
Wassernetz. Das künftige Wohngebiet<br />
Schlesienring (Eschberg), geplant als<br />
Fernwärme-Vorranggebiet, bei dessen<br />
Ausbau der ökologische Gedanke im Vordergrund<br />
steht, konnte ebenfalls komplett<br />
realisiert werden. <strong>Die</strong> Wohnbebauung folgt<br />
im Anschluss.<br />
<strong>Die</strong> SWS befasste sich weiterhin mit der<br />
Erschließung des Gas-Fernwärme-Mischgebietes<br />
Eurobahnhof in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bauträger GIU. <strong>Die</strong> ehemals von<br />
der Deutschen Bahn genutzten Flächen<br />
werden für die Nutzung als Wohn- und Gewerbegebiet<br />
vorbereitet.<br />
Netzarbeiten und Trafos<br />
Strom-, Gas- und Wasserleitungen sowie<br />
Hausanschlüsse der SWS wurden im Jahr<br />
2011 im üblichen Rahmen von Ersatz- und<br />
Neuverlegungen bearbeitet.<br />
Im Zuge des Rückbaus von alten Grauguss-Gasleitungen<br />
wendeten die Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong> das innovative und<br />
kostengünstige „Swagelining-Verfahren“<br />
an. Es handelt sich dabei um eine Technik,<br />
bei der die vorhandenen Rohre im Boden<br />
verbleiben und mit einem strapazierfähigen<br />
PE-Rohr ausgekleidet werden. <strong>Die</strong>-<br />
Swagelining: neu eingezogene 120 m lange<br />
Leitung im Saarbrücker Stadtteil Brebach<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />
23
Wasserdruckminderanlagen<br />
Im Netzgebiet der Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> existieren insgesamt 37 Druckminderanlagen.<br />
Durch die hügelige Topographie des Stadtgebietes ist es besonders aufwändig, das Trinkwasser<br />
mit dem gewünschten Wasserdruck beim Verbraucher anzuliefern. Hausinstallationen<br />
sind gewöhnlich für maximal 6,0 bar ausgelegt. Der Druck darf jedoch nicht unter 2,0 bar sinken,<br />
damit genügend Wasser aus dem Wasserhahn fließt. In der Netzleitstelle werden die<br />
Parameter Eingangsdruck, Ausgangsdruck und Wasserdurchflussmenge sowie das Auslösen<br />
des Sicherheitsventils automatisch mittels einer Fernwirkanlage überwacht.<br />
Wasserdruckminderanlage: Einheben des<br />
Schachtunterteils aus Stahlbeton per Kran<br />
Vinzenz Broschart (rechts) und Dennis Kläs<br />
programmieren und parametrieren die Netzschutzanlage<br />
der elektrischen Netze, die dafür<br />
sorgt, dass Störungen schnell lokalisiert und<br />
eingegrenzt werden können.<br />
ses wird vor dem Einbringen vorgewärmt<br />
und gefaltet und legt sich nach der Positionierung<br />
fest an das Altrohr an. Der alte<br />
Leitungsquerschnitt verringert sich lediglich<br />
um die Rohrwanddicke des PE-Rohres.<br />
Erdarbeiten fallen nur in geringerem Umfang<br />
an.<br />
Zur Versorgung der <strong>VVS</strong>-BHKWs auf dem<br />
Busbetriebshof mit Methangas wurde die<br />
Methangastransportleitung von der Absauganlage<br />
zur Gasmischanlage fertig gestellt.<br />
<strong>Die</strong> Aktivitäten im Bereich Strom standen<br />
im Jahr 2011 im Zeichen der Netzverstärkung<br />
für Großkunden. Der Getriebeherstel-<br />
ler ZF beauftragte eine Leistungserhöhung<br />
auf 50.000 kW, was die Überplanung und<br />
Erweiterung der 35-kV-Ebene des Umspannwerks<br />
Süd erforderlich macht. Zusätzlich<br />
ist ein neuer Transformator mit<br />
entsprechender Leistung notwendig, der<br />
bereits bestellt wurde. Ein zweiter Trafo<br />
wird im kommenden Jahr ertüchtigt. Ähnliches<br />
gilt für den metallverarbeitenden<br />
Betrieb Brück GmbH Ensheim, auf dessen<br />
Erfordernisse hin das 35-kV-Umspannwerk<br />
erweitert und ein neues 35-kV-Kabel verlegt<br />
wird. Für den Anschluss des Heizkraftwerks<br />
Süd wurde 2011 die 35-kV-Anlage<br />
des Netzes erweitert. Da die technischen<br />
Sparten durch eine hohe Komplexität geprägt<br />
sind, kommt der Weiterbildung der<br />
Mitarbeiter eine große Bedeutung zu.<br />
Dem wurde durch entsprechende Inhouse-<br />
Schulungen und externe Seminare Rechnung<br />
getragen.<br />
In der Saarbrücker Innenstadt errichtete<br />
die SWS eine neue Wasserdruckminderanlage<br />
als Ersatz für eine ältere Einrichtung,<br />
die nicht mehr den heutigen technischen<br />
Standards entsprach.<br />
Anlagen zur regenerativen<br />
Energieerzeugung<br />
Seit April 2011 sind die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />
mit 39 Prozent am Solarkraftwerk<br />
Ahorn im Main-Tauber-Kreis beteiligt. Der<br />
im Oktober 2010 von der Enovos Deutschland<br />
AG erworbene Solarpark wurde zu 84,9<br />
Prozent an deren Kooperationspartner, darunter<br />
die SWS, veräußert. <strong>Die</strong> Anlage mit<br />
einer Gesamtleistung von 11,1 MW peak und<br />
einer voraussichtlichen Stromproduktion<br />
von 13 Mio. kWh jährlich vermeidet die Entstehung<br />
von 8.000 Tonnen CO 2 . <strong>Die</strong> SWS<br />
besitzt bereits Anteile an einer Photovoltaik-Anlage<br />
in Kenn, Landkreis Trier-Saarburg.<br />
Weitere Investitionen in regenerative<br />
Projekte sind für die kommenden Jahre vorgesehen.<br />
<strong>Die</strong> Verschmelzung der beiden bisherigen<br />
Windparkgesellschaften zu der neuen<br />
Gesellschaft Windpark Saar GmbH &<br />
Co. Repower KG wurde im Rahmen einer<br />
Gesellschafterversammlung am 6. August<br />
2011 beschlossen. Nach der Eintragung<br />
ins Handelsregister im Dezember<br />
ersetzt diese die bisherigen Unternehmen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG ist an der<br />
Gesellschaft als Kommanditist mit 2 Mio.<br />
Euro beteiligt.<br />
Verkauf Wassernetz<br />
Fischbach<br />
Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 wechselte<br />
das Wassernetz in Fischbach zum Preis<br />
von 660.000 Euro von den Saarbrücker<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n in den Besitz der Gemeindewerke<br />
Quierschied. Das Netz umfasst 18,5<br />
Kilometer Hauptversorgungs- und 9,3 Kilometer<br />
Hausanschlussleitungen sowie<br />
189 Hydranten und 1.118 Wasserzähler.<br />
<strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> bleiben aber<br />
auf Grundlage eines neu abgeschlossenen<br />
Vertrages mit der Gemeinde Quierschied in<br />
den nächsten 20 Jahren Wasserlieferant<br />
für dieses Gebiet.<br />
Bautätigkeiten<br />
im Wasserwerk Rentrisch<br />
<strong>Die</strong> Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk<br />
Rentrisch erfolgt in zwei Filterstufen.<br />
Um künftig das etwa monatliche Auffüllen<br />
des Filtermaterials in der zweiten Filterstufe<br />
zu erleichtern, errichtete die SWS ein<br />
Silo, das direkt per Tankfahrzeug befüllt<br />
werden kann. <strong>Die</strong> Beschickung der Fülleinrichtung<br />
läuft automatisch. <strong>Die</strong> schwere<br />
und personalintensive Arbeit konnte wesentlich<br />
verbessert werden.<br />
24 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Im Wasserwerk Rentrisch erfolgt der Zulauf<br />
des Reinwassers in die Reinwasserbecken<br />
über Rohrleitungen und Armaturen,<br />
die elektrisch betätigt und gesteuert werden.<br />
Durch die Veränderung der Rohrleitungsführung<br />
wird künftig verhindert, dass<br />
Filterbecken bei Stromausfall leerlaufen<br />
können. Eine zusätzliche programmierte<br />
Steuerungstechnik ist nicht notwendig.<br />
Sanierung Hochbehälter<br />
Winterberg<br />
Der Wasserhochbehälter Winterberg aus<br />
dem Jahr 1961/62 erhielt eine neue Trinkwasser<br />
geeignete mineralische Innenbeschichtung.<br />
Dazu wurden Reste der<br />
vorhandenen Beschichtung per Strahlverfahren<br />
entfernt und anschließend<br />
komplett ersetzt. Ebenso erfolgte die Sanierung<br />
ausgewaschener Areale des Innenbetons.<br />
<strong>Die</strong> Erneuerung der Rohrleitungen<br />
in der Wasserkammer und der Rohrleitungen<br />
und Armaturen in der Schieberkammer,<br />
die von eigenen Mitarbeitern geplant<br />
und ausgeführt wurde, schloss sich an die<br />
Innensanierung an.<br />
Am Solarpark Ahorn ist die SWS beteiligt.<br />
Anlässlich der Saarmesse warben die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> offensiv für ihr qualitativ hochwertiges<br />
Trinkwasser. Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung hatten Gelegenheit zum<br />
Testen.<br />
Windpark auf den Freisener Höhen<br />
im Nordsaarland<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />
25
Hauptaufgaben der 1988 gegründeten Talsperre Nonnweiler Betriebsführungsgesellschaft<br />
(TNB) sind die Geschäftsbesorgung und die Betriebsführung der Talsperre<br />
Nonnweiler. Eingeschlossen ist hierbei auch der Betrieb der vom Talsperrenverband<br />
zur Stromerzeugung eingesetzten Wasserturbinen.<br />
<strong>Die</strong> Talsperren- und Grundwasser-Aufbereitungs- und Vertriebsgesellschaft mbH<br />
(TNA) wurde 1994 gegründet. Sie plant, baut und betreibt Aufbereitungsanlagen, erbringt<br />
wasserwirtschaftliche sowie Betriebsführungsdienstleistungen. Außerdem gehören<br />
die Aufbereitung von Rohwasser sowie Verkauf und Vermarktung von Roh- und<br />
Trinkwasser zu ihren Aufgaben.<br />
Geschäftsführung TNB:<br />
Dr. Wolfgang Brück<br />
Dr.-Ing. Joachim Meier<br />
Geschäftsführung TNA:<br />
Dr.-Ing. Joachim Meier<br />
Dr. Wolfgang Brück
<strong>Die</strong> Talsperre Nonnweiler.<br />
Talsperre Nonnweiler<br />
<strong>Die</strong> Durchführung einer bedarfsgerechten Aufgabenplanung, die Herstellung<br />
eines modernen Benachrichtigungssystems, die Sanierung einer Hauptwasserleitung<br />
und der Neubau eines Förderbrunnens gehörten zu den Investitionsschwerpunkten<br />
der beiden Talsperrengesellschaften.<br />
<strong>Die</strong> Talsperre Nonnweiler, gelegen<br />
zwischen den Landkreisen St. Wendel<br />
und Trier-Saarburg, entstand durch<br />
die Stauung von Prims und Altbach. Der<br />
Grundstein wurde im Jahr 1973 gelegt,<br />
in einer zweiten Bauphase folgte die Erweiterung<br />
der Anlage. Sie umfasst einen<br />
Speicherinhalt von 20 Mio. Kubikmetern.<br />
Neben der Trinkwasserbereitstellung gehören<br />
u. a. die Stromerzeugung und die<br />
Lieferung von Kühlwasser für das Kraftwerk<br />
Bexbach zu ihren Aufgaben.<br />
Benachrichtigungssystem auf<br />
dem neuesten Stand<br />
Um jederzeit den sicheren Betrieb gewährleisten<br />
zu können, müssen an unterschiedlichen<br />
Orten zahlreiche Messgeräte,<br />
maschinen- und elektrotechnische Anlagen<br />
und Bauwerke instand gehalten<br />
werden. Ein einwandfreies Benachrichtigungssystem,<br />
mit dem wichtige Meldungen<br />
und Messwerte an die Mitarbeiter und<br />
bei Bedarf an weitere Stellen geleitet werden,<br />
ist unerlässlich. Im Jahr 2011 wurden<br />
die Anpassungen durch die saarländische<br />
Spezialfirma AGILOS GmbH vorgenommen.<br />
<strong>Die</strong> Talsperre setzt dabei auf das integrierte<br />
Benachrichtigungssystem des<br />
Anbieters, welches speziell für das Notfallmanagement<br />
entwickelt und auf die<br />
Bedürfnisse des Talsperrenbetriebs zugeschnitten<br />
wurde.<br />
Vorbereitungen für die Anpassung<br />
des Speicherbetriebsplans<br />
<strong>Die</strong> Verbandsversammlung des Talsperrenverbandes<br />
hatte in ihrer Sitzung am 17. Juni<br />
Talsperre Nonnweiler im Nordsaarland<br />
2008 beschlossen, den Speicherbetriebsplan<br />
zu überarbeiten. <strong>Die</strong> im Laufe der Jahre<br />
geänderten Bezugsverträge sowie die zwischenzeitlich<br />
gewonnenen hydrologischen<br />
Erkenntnisse sollten in den neuen Plan eingearbeitet<br />
werden. Zusätzlich muss der<br />
Nachweis geführt werden, dass das Bauwerk<br />
nicht nur dem 1.000-jährigen, sondern<br />
auch dem 10.000-jährigen Hochwasser<br />
standhält.<br />
Von der TNB wurde das Fachgebiet Ingenieurhydrologie<br />
und Wasserbewirtschaftung<br />
an der TU Darmstadt mit der Bearbeitung<br />
beauftragt. Im Rahmen der Aufgabenklärung<br />
wurde festgelegt, Modellrechnungen<br />
für das System Primstalsperre durchzuführen.<br />
Das Simulationsmodell BlueM.Sim, das<br />
sich bei ähnlich gelagerten Fallstudien bereits<br />
bewährt hat, kommt hier zum Einsatz.<br />
Bis zum Jahreswechsel lagen das Ergebnis<br />
der Grundlagenermittlung und die Modellkonfiguration<br />
vor. <strong>Die</strong> Abstimmung<br />
der Rahmenbedingungen mit der Überwachungsbehörde,<br />
dem saarländischen<br />
Ministerium für Umwelt, Energie und<br />
Verkehr, dauert voraussichtlich noch bis<br />
April 2012.<br />
Aktivitäten der TNA<br />
<strong>Die</strong> TNA betreibt im Würzbachtal ein Wasserwerk<br />
mit einem jährlichen Fördervolumen<br />
von 3,1 Mio. Kubikmetern. Das Wasser<br />
wird an die energis, die WVW und die WVO<br />
geliefert.<br />
Schwerpunkte der Tätigkeiten waren neben<br />
der Betriebsführung die Sanierung<br />
der Hauptwasserleitung (DN 500) im Bereich<br />
der Gemeinde Spiesen sowie die Sanierung<br />
der Bohrung 3a (Förderbrunnen).<br />
Da der alte Förderbrunnen völlig versandet<br />
war, musste eine komplett neue Bohrung<br />
niedergebracht werden. Der alte Brunnen<br />
wurde zurückgebaut.<br />
Talsperre Nonnweiler<br />
27
<strong>Die</strong> 1994 gegründete Windpark Saar Gesellschaft für den Betrieb von Windkraftanlagen<br />
mbH & Co. KG und die 1996 gegründete Windpark Saar KS KommunalSysteme<br />
für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH & Co. Freisen-Nord KG befassen sich mit der<br />
Planung, Errichtung und dem Betrieb von Anlagen zur Gewinnung elektrischer Energie<br />
durch Wind auf der Freisener Höhe (Nordsaarland). Im Zuge des Repowerings des Windparks<br />
wurden beide Gesellschaften zum 27.12.2011 endgültig verschmolzen und firmieren<br />
seither unter Windpark Saar GmbH & Co. Repower KG.<br />
Geschäftsführung Windpark Saar Gesellschaft für den Betrieb von<br />
Windkraftanlagen mbH & Co. KG (bis 27.12.2011):<br />
Dipl.-Ing. Thomas Nägler, Horst Schmeer<br />
Geschäftsführung Windpark Saar KS Kommunalsysteme für Energie,<br />
Umwelt und Verkehr GmbH & Co. Freisen-Nord KG (bis 27.12.2011):<br />
Dr. Wolfgang Brück<br />
Geschäftsführung Windpark Saar GmbH & Co. Repower KG<br />
(ab 27.12.2011):<br />
Dipl.-Ing. Thomas Nägler, Horst Schmeer, Dipl.-Ing. Stefan Langhabel<br />
www.windpark-saar.de
Windpark Saar<br />
Das Repowering des ältesten saarländischen Windparks ist gestartet.<br />
In Freisen wird zurzeit Windkraftgeschichte<br />
geschrieben. Nach mehrjähriger<br />
Vorbereitung und Beschlussfassung durch<br />
die Betreibergesellschaften im Sommer<br />
2011 begannen im Herbst die Arbeiten, in<br />
deren Rahmen zwölf der dort befindlichen<br />
15 Windkraftanlagen (WKA) durch sechs<br />
neue Windräder ersetzt werden.<br />
Drei Anlagen bleiben davon ebenso ausgenommen<br />
wie drei WKA, die sich an<br />
den Standorten Freisen-Eitzweiler und<br />
Losheim befinden. Grundlage des umfassenden<br />
Repowerings ist u. a. das Erneuerbare-Energien-Gesetz,<br />
das seit 2009<br />
über einen Bonus den Anreiz bietet, ältere<br />
Windkraftanlagen durch leistungsfähigere<br />
zu ersetzen.<br />
Im Frühjahr 2008 wurde ein erstes Repowering-Projekt<br />
vollendet: <strong>Die</strong> älteste WKA<br />
aus dem Jahr 2004 wurde durch eine moderne<br />
2,0-MW-Anlage ersetzt. <strong>Die</strong> Stromerzeugung<br />
stieg im direkten Vergleich an<br />
diesem Standort von 0,34 Mio. auf über 5<br />
Mio. kWh pro Jahr.<br />
Hohe Akzeptanz<br />
Der Windpark Saar verfügt über eine hohe<br />
Akzeptanz in der Bevölkerung, so dass die<br />
Planungen für das Ausbaukonzept in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung<br />
reibungslos vonstatten gingen.<br />
Sämtliche Gemeinderatsbeschlüsse wurden<br />
einstimmig getroffen. Nachdem die<br />
genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen<br />
erfüllt waren, wurden die Anlagen bestellt.<br />
Im Herbst begannen die Vorarbeiten<br />
mit der Herstellung von Zuwegungen und<br />
zwei Fundamenten, um zum Jahresende<br />
2011 die beiden ersten WKA errichten<br />
zu können.<br />
Nach dem voraussichtlichen Abschluss<br />
des Repowerings im Sommer 2012 können<br />
die installierte Leistung verdoppelt und<br />
der bisherige Jahresertrag der zwölf Anlagen<br />
auf etwa 37 Mio. kWh verdreifacht<br />
werden. <strong>Die</strong> durchschnittliche jährliche<br />
Stromerzeugung aller Windpark Saar eigenen<br />
Windkraftanlagen wird sich von 32<br />
auf 56 Mio. kWh erhöhen. <strong>Die</strong>s entspricht<br />
dem Stromverbrauch von 16.000 Haushalten<br />
(Bedarf ca. 3.500 kWh/a bei einem<br />
3-Personen-Haushalt) oder ca. fünf Prozent<br />
aller saarländischen Haushalte. <strong>Die</strong><br />
Gesamtwindparkleistung nach dem Repowering<br />
beträgt für alle Anlagen insgesamt<br />
24,6 MW.<br />
<strong>Die</strong>se Steigerung wird erreicht, weil die<br />
neuen Windräder über Nabenhöhen von<br />
105 bis 135 Metern statt bisher 50 bis 80<br />
Metern und Rotordurchmesser von 80 bis<br />
101 Metern statt bisher 39 bis 64 Metern<br />
verfügen sowie wesentlich effizienter arbeiten.<br />
Sie bewegen sich in der Leistungsklasse<br />
von 2 bis 3 MW statt bisher 0,5 bis<br />
1,5 MW pro WKA. Zudem laufen die Anlagen<br />
ruhiger, da die Zahl der Umdrehungen<br />
durch den größeren Rotordurchmesser<br />
wesentlich reduziert wird.<br />
Mit über 700 Anteilseignern ist der<br />
Windpark Saar ein saarländisches Vorzeigemodell<br />
für direkte, finanzielle Bürgerbeteiligung.<br />
<strong>Die</strong> Neuinvestitionen belaufen<br />
sich für dieses Repoweringprojekt auf 24<br />
Mio. Euro. Das benötigte Eigenkapital in<br />
Höhe von 30 Prozent wurde dabei komplett<br />
aus dem Kreis der bisherigen Anteilseigner<br />
akquiriert. Wie schon 1995 sind neben den<br />
Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong>n wiederum zahlreiche<br />
regionale <strong>Stadtwerke</strong> und Energieversorgungsunternehmen<br />
mit dabei.<br />
<strong>Die</strong> SWS bleibt jedoch mit 24,9 Prozent<br />
größter Anteilseigner.<br />
Mit dem Repowering des Windparks Freisen<br />
wird der Anteil der eneuerbaren Energien<br />
an der saarländischen Stromversorgung<br />
maßgeblich erhöht.<br />
Nach dem Repowering verfügt das Unternehmen<br />
über zwölf Anlagen, die jährlich 56 Mio.<br />
kWh Strom liefern.<br />
Windpark Saar<br />
29
<strong>Die</strong> Wasserwerke Bliestal.<br />
Sichere Versorgung mit dem<br />
wichtigsten Lebensmittel<br />
Sauberes und ausreichend zur Verfügung gestelltes Trinkwasser gehört zu einem der wichtigsten<br />
Grundbedürfnisse. <strong>Die</strong> Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken (WWB) trägt die Verantwortung<br />
für die Versorgung von weit über 100.000 indirekt von ihr belieferten Bürgerinnen<br />
und Bürgern. Dabei legt das Unternehmen größten Wert auf Versorgungssicherheit durch den<br />
Einsatz modernster Technik. Grundlage dafür ist die effektive und wirtschaftliche Nutzung der<br />
zur Verfügung stehenden Finanzmittel.<br />
<strong>Die</strong> wesentlichen Erträge generieren sich durch die mit den Kommunen des Saarpfalz-Kreises<br />
und der <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG (SWS) vereinbarten Wasserlieferungsverträge. Allein<br />
nach Saarbrücken wurden 2011 gut 7 Mio. Kubikmeter Trinkwasser geliefert. Durch gezielte<br />
Einsparungen und wirtschaftliches Handeln sind die Wasserpreise seit Mitte 2009 konstant.<br />
<strong>Die</strong> Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken (WWB) wurde 1970 gegründet. Das Unternehmen<br />
ist zuständig für die Förderung, Aufbereitung, Speicherung, Zuleitung und den<br />
Verkauf von Wasser. Gefördert wird das Wasser in den eigenen Wasserwerken Blickweiler<br />
und Wolfersheim, die im Wasserschutzgebiet Bliestal liegen. Zu den Abnehmern gehören<br />
die <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG sowie Stadt- und Gemeindeteile im Saarpfalz-Kreis.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
Horst Schmeer 1970<br />
Dipl.-Ing. Stefan Keller<br />
www.vvs-konzern.de/wwb
Kontinuierliche Anlagenverbesserung<br />
und Bestandssicherung<br />
Nachdem gründliche Planungen für die Optimierung der Pumpenkonzepte zur<br />
Wasserförderung und -weiterleitung für die Wasserwerke Blickweiler und<br />
Wolfersheim in den Vorjahren durchgeführt wurden, begann 2011 die aktive<br />
Umsetzungsphase.<br />
Zu den Maßnahmen gehören neben<br />
einer Erneuerung von Pumpen und<br />
Maschinen auch die Ertüchtigung und Erneuerung<br />
von Schaltanlagen und Steuerungen.<br />
<strong>Die</strong> Anlagen müssen also als<br />
Ganzes betrachtet Verbesserungen erfahren,<br />
die letztlich zu verbessertem Lastverhalten<br />
und zu Energieeinsparungen führen.<br />
In den Anlagen der WWB traten aufgrund<br />
bedarfsgerechter Planungen keine besonderen<br />
Störungen auf. <strong>Die</strong> Qualität des Rohwassers<br />
und des an die Kunden gelieferten<br />
Trinkwassers sind nach wie vor einwandfrei.<br />
Auch die Absatzmengen entsprachen<br />
in etwa denen des Vorjahres, obwohl<br />
der Wasserverbrauch seit 1990 tendenziell<br />
sinkt. Das Unternehmen hält jedoch für<br />
den Spitzenbedarf entsprechende Kapazitäten<br />
vor.<br />
Wasserwerk Wolfersheim:<br />
Erneuerung der Technik<br />
Das Wasserwerk Wolfersheim wurde Anfang<br />
der 1960er Jahre errichtet. Aus dieser<br />
Zeit stammen die elektrischen Schaltbzw.<br />
Steuerungsanlagen und die Fördermaschinen<br />
für die Reinwasserförderung<br />
zum Hochbehälter Hölschberg. <strong>Die</strong> Anlagen<br />
entsprachen teilweise nicht mehr dem<br />
Stand der Technik. Durch deren kontinuierliche<br />
Erneuerung wird bei Ausfall des<br />
Rohrleitungssystem mit Messstrecke im Reinwasserbehälter<br />
des Wasserwerks Blickweiler<br />
Messprinzip MID - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser<br />
Zum Messen des Durchflusses wird in dieser<br />
Armatur das Trennungsvermögen bewegter<br />
Ladungen in einem Magnetfeld ausgenutzt.<br />
Der MID besteht aus einem nichtmagnetischen<br />
Rohr, das mit einer elektrisch<br />
isolierenden Auskleidung innen versehen<br />
ist. Durch dieses isolierte Rohr fließt die zu<br />
erfassende Flüssigkeit. Das zur Messung<br />
benötigte Magnetfeld wird mittels Spulen<br />
senkrecht zur Flussrichtung des zu messenden<br />
Mediums erzeugt.<br />
Das Magnetfeld übt auf die in der Flüssigkeit<br />
vorhandenen geladenen Teilchen eine<br />
Anziehungskraft aus. Somit entsteht an den<br />
vorhandenen Messelektroden eine Ladungstrennung<br />
bzw. Spannung, die erfasst wird<br />
Wasserwerks Blickweiler eine gesicherte<br />
Notversorgung mit entsprechenden Teilmengen<br />
ermöglicht. Zur Optimierung des<br />
Energieverbrauchs bei der Trinkwasserförderung<br />
und -aufbereitung wurde über einen<br />
Zeitraum von mehr als einem Jahr nach<br />
der effizientesten Lösung gesucht. Das<br />
Konzept ist so angelegt, dass die elektrischen<br />
Anlagen im Wasserwerk nur noch<br />
auf einer Spannungsebene, statt wie bisher<br />
auf zwei Spannungsebenen, betrieben<br />
werden. <strong>Die</strong>s erfordert die Beschaffung eines<br />
neuen Transformators. Ebenfalls erneuert<br />
wird die 20-kV-Schaltanlage, die<br />
aus dem Jahr 1962 stammt.<br />
Im Herbst 2011 erfolgte die Bestellung<br />
erster Komponenten – der neuen Förderpumpen<br />
und des neuen Transformators.<br />
Weitere Aufträge und Detailschritte zur<br />
Beschaffung der notwendigen Schaltanlage<br />
und Steuerungen sind im Frühjahr 2012<br />
vorgesehen, so dass bis zum Ende des Jahres<br />
der größte Teil des Umbaus durchgeführt<br />
werden kann. Neben den erwähnten<br />
und mit Hilfe einer Umrechnung (Spannung<br />
proportional zur Strömungsgeschwindigkeit<br />
der geladenen Teilchen) die Fließgeschwindigkeit<br />
des Mediums angeben kann.<br />
Pumpenerneuerungen müssen auch Komponenten<br />
der Trinkwasseraufbereitungsanlage<br />
ersetzt werden. Hierzu sind die<br />
notwendigen Planungen angelaufen. Sie<br />
werden parallel zu den anderen Maßnahmen<br />
entwickelt und umgesetzt.<br />
Austausch von<br />
Großmengen-Messungen<br />
Nachdem in den vergangenen Jahren bereits<br />
mehrere Übergabepunkte der WWB<br />
mit neuen Wasserzählern und verbesserter<br />
Leitungsführung ausgestattet wurden,<br />
waren 2011 die großen Messpunkte<br />
an der Reihe. Magnetisch-induktiv messende<br />
Zähler, die teilweise noch aus den<br />
1980er Jahren stammten, wurden durch<br />
verbesserte Einrichtungen gleichen Typs<br />
ersetzt. <strong>Die</strong> Zähler haben einen Messbereich<br />
von 0–1.000 m³/h bzw. 0–2.000 m³/h<br />
und einen Innendurchmesser von 500 Millimetern.<br />
Neben dem Wechsel der Zähler<br />
folgten Anpassungen und Erneuerungen<br />
der Messstrecken mit Passstücken und<br />
32 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
<strong>Die</strong> Landeshauptstadt wird über die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> zu 60 Prozent mit Wasser aus<br />
dem Bliestal versorgt. Es gelangt von dort aus in 17 von 21 Wasserhochbehälter. Der größte<br />
Speicher mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Kubikmetern liegt auf dem Gehlenberg<br />
zwischen Rentrisch und Dudweiler. Er besteht aus zwei Kammern, die im halbjährlichen Wechsel<br />
aufwändig gereinigt und desinfiziert werden.<br />
Reinigungsarbeiten (links, oben) und Vorkammer<br />
des Hochbehälters Gehlenberg (unten)<br />
Absperrarmaturen. <strong>Die</strong> notwendigen Unterbrechungen<br />
der Wasserversorgung und<br />
die Ausführung der Arbeiten verliefen planmäßig<br />
und ohne Beeinträchtigung der Abnehmer.<br />
Planung, Vorbereitung und der<br />
größte Teil der Ausführung konnten, trotz<br />
hoher Arbeitsbelastung, durch eigenes<br />
Personal durchgeführt werden.<br />
Wasserwerk Blickweiler:<br />
Sanierung der Filterhalle<br />
So wurden z. B. an der Fassade des<br />
Wasserwerks Blickweiler sowie im Innenbereich<br />
des Gebäudes Sanierungsarbeiten<br />
vorgenommen. An einigen<br />
Gebäudestellen bildeten sich im Lauf des<br />
Jahres Durchnässungen und eine erhöhte<br />
Kondensatansammlung. Genauere Untersuchungen<br />
zeigten, dass eine defekte<br />
Regenwasserrinne die Ursache für die<br />
Schäden war. Regenwasser drang so durch<br />
die Wände ins Gebäudeinnere.<br />
die Sanierung der Außenfassade und im<br />
Anschluss die im Innenbereich der Halle<br />
notwendigen Anstricharbeiten. Durch die<br />
rechtzeitig durchgeführte Maßnahme wurde<br />
einer Sporenbildung und damit einer<br />
Beeinträchtigung von Raumluft- und Trinkwasserqualität<br />
vorgebeugt. Am Bauwerk<br />
selbst konnten die Substanz geschützt<br />
und weitere Schäden vermieden werden.<br />
Das Arbeitsspektrum der WWB umfasste<br />
auch die kurzfristige Abwicklung außerplanmäßiger<br />
Ereignisse.<br />
Da neben der Beeinträchtigung des Bauwerks<br />
auch die hygienische Komponente<br />
zu beachten ist, begannen umgehend<br />
Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken<br />
33
<strong>Die</strong> SWS BG.<br />
Entwicklung zukunftsfähiger<br />
Geschäftsfelder<br />
<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH (SWS BG) erbringt weiterhin vornehmlich<br />
kaufmännische <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen Energievertrieb, Netzbetrieb und<br />
öffentlicher Personennahverkehr. Jedoch ergeben sich im Entsorgungsbereich Neuerungen.<br />
<strong>Die</strong> in den letzten Jahren eingeleitete Strategie zur Stärkung der Unternehmenspositionen<br />
durch den Absatz von Erdgas trug wesentlich zum Geschäftserfolg der Beteiligungsunternehmen<br />
bei. Der Wasserabsatz verhält sich – dem allgemeinen Trend entsprechend – rückläufig.<br />
Der Stromverkauf konnte wieder das Niveau des Jahres 2009 erreichen bei weiter steigender<br />
Tendenz. <strong>Die</strong> Nutzung regenerativer Energien in Form von Windkraft, Photovoltaik und Biomasse<br />
gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />
Kernkompetenz der seit 2001 existierenden <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH (SWS BG) ist der Aufbau und der Betrieb kommunaler Versorgungsunternehmen<br />
im Rahmen gesellschaftsrechtlicher Kooperationen sowie die fachkundige<br />
Unterstützung in den Tätigkeitsfeldern Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung,<br />
öffentlicher Personennahverkehr, Bäderwirtschaft, Facility Management und sonstiger<br />
kommunaler <strong>Die</strong>nstleistungen. Beteiligungen und Kooperationen bestehen derzeit mit<br />
den sechs saarländischen Kommunen Lebach, Heusweiler, Eppelborn, Friedrichsthal,<br />
Kleinblittersdorf und Mandelbachtal.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
Dr. Wolfgang Brück 2001<br />
Dipl.-Kfm. Peter Schade<br />
Dipl.-Kfm. Alfons Wintrich<br />
Herbert Rauber (bis 30.6.2011)<br />
www.vvs-konzern.de/swsbg
Steigerungen beim Strom- und Gasabsatz<br />
Stärken des Unternehmens sind Kundennähe sowie attraktive Energieund<br />
<strong>Die</strong>nstleistungsangebote.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung des im Jahr 2010 im<br />
Rahmen einer Kooperation mit den<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n Bad Kissingen aufgenommenen<br />
Endkundengeschäfts mit Erdgas hat<br />
die zu erwartenden Kundenzahlen bei weitem<br />
übertroffen. Günstig wirkte sich aus,<br />
dass zahlreiche Kunden bei Abschluss<br />
eines Gasvertrages auch einen neuen<br />
Stromvertrag bei den SWS BG-Beteiligungsunternehmen<br />
in Lebach, Heusweiler,<br />
Eppelborn, Friedrichsthal oder Kleinblittersdorf<br />
wählten. Aus diesen Gründen erfolgte<br />
im November 2011 eine Verlängerung<br />
des Vertrages mit den <strong>Stadtwerke</strong>n Bad<br />
Kissingen über den Bezug von Erdgas bis<br />
zum Jahresende 2013.<br />
<strong>Die</strong> Absatzzahlen im Strombereich konnten<br />
2011 auf insgesamt 30 Mio. kWh, die<br />
Zahl der Kunden auf mehr als 6.000 gesteigert<br />
werden.<br />
Es ist erklärtes Ziel der SWS BG und ihrer<br />
Partnerunternehmen, das <strong>Die</strong>nstleistungsangebot<br />
des Energiebereichs<br />
zukünftig gebündelt anzubieten.<br />
Entwicklung<br />
des Wasserabsatzes<br />
Im Bereich der Wasserversorgung werden<br />
die Einwohner der Städte und Gemeinden<br />
Lebach, Heusweiler, Friedrichsthal,<br />
Kleinblittersdorf und Mandelbachtal mit<br />
Trinkwasser bester Qualität beliefert. <strong>Die</strong><br />
<strong>Stadtwerke</strong> Lebach liefern darüber hinaus<br />
rund 2 Mio. Kubikmeter Wasser an die<br />
Wasserversorgung Ostsaar GmbH (WVO)<br />
und die Gemeindewerke Heusweiler GmbH<br />
(GWH) ca. 0,1 Mio. Kubikmeter Wasser an<br />
die Technischen Werke Saarwellingen.<br />
<strong>Die</strong> Gesamtabsatzmenge für alle Kooperationsunternehmen<br />
beläuft sich pro Jahr<br />
auf rund 5,5 Mio. Kubikmeter. Der Wasserabsatz<br />
unterliegt den allgemein rückläufigen<br />
Entwicklungen im Wassermarkt – auch<br />
aufgrund des Bevölkerungsrückgangs sowie<br />
bei einigen Großkunden wegen besonderer<br />
wirtschaftlicher Bedingungen.<br />
Vielfältige <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
<strong>Die</strong> Beteiligungsunternehmen der SWS BG<br />
bieten verschiedenste <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
an. So kümmern sich die <strong>Stadtwerke</strong> Lebach<br />
GmbH & Co. KG (SWL) und die <strong>Stadtwerke</strong><br />
Friedrichsthal GmbH & Co. KG (SWF)<br />
im Bereich Bäderwesen beispielsweise um<br />
die Durchführung des laufenden Betriebes<br />
sowie die Abrechnung von Einnahmen bis<br />
hin zur Buchhaltung. <strong>Die</strong> SWL befasst sich<br />
auch mit der Personalbewirtschaftung.<br />
Mit dem Themenfeld Immobilienbewirtschaftung<br />
sind SWL und SWF beauftragt.<br />
Zu den Aufgaben zählen unter anderem<br />
Verwaltung von Mietern und Nutzern, Investitionsplanung,<br />
Instandhaltung und<br />
Durchführung der Abrechungsdienstleistungen.<br />
<strong>Die</strong> SWL ist als Geschäftsbesorger<br />
für den Gewerbepark Lebach GmbH eingesetzt.<br />
In der Entsorgungssparte sind GWH, SWF<br />
und Gemeindewerke Kleinblittersdorf<br />
GmbH & Co. KG (GWK) im Rahmen von<br />
Geschäftsbesorgungen aktiv. Zum Portfolio<br />
von GWH, SWF und GWK für die Abwasserzweckverbände<br />
in den Kommunen<br />
zählen die Kalkulation der Abwassergebühren<br />
ebenso wie die Durchführung von<br />
Abrechungen einschließlich Inkasso und<br />
Rechnungsführung des Verbandes. <strong>Die</strong> Gemeindewerke<br />
Eppelborn GmbH & Co. KG<br />
(GWE) ist mit den Aufgaben der kaufmännischen<br />
Geschäftsbesorgung für den Abwasser-<br />
und auch Abfallzweckverband in<br />
Eppelborn betraut. Darüber hinaus leistet<br />
die GWE kaufmännische <strong>Die</strong>nste für den Eigenbetrieb<br />
Freizeit und Hallen (big Eppel,<br />
Kulturzentrum, Hallenbad, Bürgerhäuser<br />
und Mehrzweckhallen).<br />
Ausstieg aus der<br />
Entsorgungssparte<br />
Da der Entsorgungsbereich des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />
2007 wieder in die Zuständigkeit<br />
der Landeshauptstadt rückgeführt wurde,<br />
kann die SWS BG in diesem Geschäftsfeld<br />
nicht mehr auf das Know-how des <strong>VVS</strong>-<br />
Konzerns zurückgreifen.<br />
Es können keine technischen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
für die aus Sicht der SWS BG nur<br />
noch als Finanzbeteiligung gehaltenen Anteile<br />
am Ver- und Entsorgungszweckverband<br />
Lebach, dem Abwasserzweckverband<br />
Eppelborn und den Technischen Werken<br />
Mandelbachtal (Bereich Abwasser) vereinbart<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Geschäftsführung der SWS BG hat deshalb<br />
im Einvernehmen mit dem Gesellschafter<br />
<strong>VVS</strong> Maßnahmen eingeleitet, um dieses<br />
Tätigkeitsfeld weitgehend zurückzufahren<br />
und die Finanzbeteiligungen am Ver- und<br />
Entsorgungszweckverband Lebach, dem<br />
Abwasserzweckverband Eppelborn und den<br />
Technischen Werken Mandelbachtal (Bereich<br />
Abwasser) zu veräußern. In Lebach<br />
und Eppelborn übernimmt der Zentrale<br />
Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) die<br />
Aufgaben. <strong>Die</strong> Gespräche mit der Gemeinde<br />
Mandelbachtal befinden sich noch in der<br />
Anfangsphase.<br />
Investitionen in<br />
regenerative Energien<br />
<strong>Die</strong> Partnerunternehmen der SWS BG leisten<br />
durch ihre Investitionen in den Ausbau<br />
erneuerbarer Energien einen Beitrag<br />
für die von der Bundesregierung propagierte<br />
Energiewende. Inzwischen sind<br />
etwa 500 kW peak Leistung durch die<br />
Installationen von Solaranlagen aufgebaut.<br />
Das Investitionsvolumen belief sich<br />
auf über eine Mio. Euro. Allein die Gemeindewerke<br />
Heusweiler GmbH errichtete im<br />
Jahr 2011 sechs PV-Anlagen auf Dachflächen<br />
von Gemeindeimmobilien mit einer<br />
Investitionssumme von rund 400.000 Euro<br />
und einer Leistung von ca. 200 kW peak . Weitere<br />
Investitionen in Photovoltaik-Freiflächenanlagen<br />
und im Bereich Windkraft<br />
sollen folgen. Partner bei der Umsetzung<br />
ist die Ökostrom Saar GmbH.<br />
36 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1. Gemeindewerke Heusweiler: Photovoltaikanlage auf dem Bürgerhaus Niedersalbach (v. l. n. r.<br />
Wolfgang Karges, GWH-Geschäftsführer, Thomas Redelberger, Bürgermeister Heusweiler)<br />
2. Gemeindewerke Eppelborn: Solaranlage auf dem Rathaus Eppelborn<br />
3. <strong>Stadtwerke</strong> Lebach: Hallenbad der Theelstadt<br />
4. <strong>Stadtwerke</strong> Friedrichsthal: Gebäude der SWF<br />
5. Gemeindewerke Kleinblittersdorf: Wintringer Hof mit Solaranlage<br />
In Lebach, Friedrichsthal und Kleinblittersdorf<br />
sind weitere Anlagen in Betrieb. So hat<br />
beispielsweise bereits im Jahr 2009 die Gemeindewerke<br />
Kleinblittersdorf GmbH & Co.<br />
KG eine große Anlage auf dem Wintringer<br />
Hof installiert. <strong>Die</strong>se Anlage verfügt über<br />
eine Leistung von 132 kW peak .<br />
Anlage zur Erzeugung und Verwertung von<br />
Biogas zu beteiligen. <strong>Die</strong> kommunalrechtlichen<br />
Voraussetzungen dazu sind in Vorbereitung.<br />
Netzgesellschaften<br />
Lebach und Eppelborn<br />
Geschäftsführungen der beiden Unternehmen<br />
personell vertreten und übernimmt<br />
die kaufmännische Geschäftsbesorgung<br />
unter Einbindung der <strong>VVS</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Gemeindewerke Heusweiler und die<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Lebach haben darüber hinaus<br />
beschlossen, sich an einer saarländischen<br />
<strong>Die</strong> Netzgesellschaften in Lebach und Eppelborn<br />
entwickeln sich weiterhin planmäßig.<br />
Unverändert ist die SWS BG in den<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
37
Flexibilität einsetzen und<br />
Herausforderungen meistern<br />
<strong>Die</strong> co.met GmbH hat im Jahr 2011 ihre starke Wettbewerbsposition auf dem sich ständig in<br />
Bewegung befindlichen Markt für <strong>Die</strong>nstleistungen rund um den Messstellenbetrieb gefestigt.<br />
Dem Unternehmen kommen dabei seine Stärken bei der Softwareentwicklung sowie die<br />
Kenntnisse der technischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen zugute.<br />
An diesem Know-how lässt die co.met auch Vertreter der Branche teilhaben und versammelt<br />
bei eigens initiierten Tagungen interessierte Fachkräfte.<br />
Ein völlig neues Geschäftsfeld mit Zukunftsperspektive ist die Elektromobilität. Hier tritt das<br />
Unternehmen als Anbieter und als Nutzer umweltfreundlicher Fortbewegung auf.<br />
<strong>Die</strong> co.met GmbH wurde im Jahre 2001 als Public Private Partnership gegründet und<br />
ist heute eine hundertprozentige Tochter der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>).<br />
Mit ihrem breiten Leistungsspektrum in den Bereichen des Messwesens und der zugehörigen<br />
Datenverarbeitung gehört die co.met zu einer der führenden Metering-Gesellschaften<br />
mit aktuell über 250 Kunden in der Energie- und Versorgungswirtschaft<br />
in ganz Deutschland.<br />
<strong>Die</strong> Produkt- und <strong>Die</strong>nstleistungspalette von co.met zeichnet sich insbesondere<br />
durch innovative IT-Datendienstleistungen aus, die allesamt das Ziel der Energieeffizienzsteigerung<br />
verfolgen. Ein daraus resultierendes intelligentes Energie- und Verbrauchsdatenmanagement<br />
bildet somit gleichermaßen für Verbraucher wie auch für<br />
Versorger den ganzheitlichen Ansatz zur Identifikation effizienter Energiesparmaßnahmen.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
EUR ING Peter Backes 2001<br />
www.co-met.info
Smart Metering unterstützt die Energiewende<br />
Behauptung der Vorreiterrolle in Zeiten des ordnungspolitischen Wandels<br />
Auf dem Weg zur Umsetzung der<br />
Energiewende hat die Bundesregierung<br />
im Jahr 2011 acht von neun Energiegesetzen<br />
geändert. Unter anderem mit<br />
der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
(EnWG) sorgt dies zukünftig für<br />
entscheidende Veränderungen im Bereich<br />
des Messwesens. Neue Prozesse,<br />
neue Technologien und neue Regeln wurden<br />
vorgeschrieben sowie das Messwesen<br />
kurzfristig ins digitale Zeitalter überführt.<br />
<strong>Die</strong>ser Umstand stellt nicht nur die co.met<br />
vor neue Herausforderungen. Allerdings<br />
birgt der ordnungspolitische Wandel auch<br />
große Chancen für das Unternehmen. <strong>Die</strong><br />
innovativen Messdienstleistungen von<br />
co.met sind schon seit langem auf einen<br />
effizienten und datenbasierten Prozessablauf<br />
ausgerichtet, wodurch das Unternehmen<br />
für den Themenkomplex „Smart<br />
Metering“ gut aufgestellt ist.<br />
Ab sofort im co.met-Portfolio: E-Mobilität<br />
Nach der letzten Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
im Jahr 2008 hat<br />
der Gesetzgeber mit der EnWG-Novelle<br />
2011 die Regelungen zu Messstellenbetrieb<br />
und Messdienstleistung noch einmal<br />
grundsätzlich überarbeitet. Übergangsregelungen<br />
zur Umsetzung der Vorschriften<br />
sind für Messstellenbetrieb und Messung<br />
nur begrenzt bzw. indirekt vorgesehen. Intelligente<br />
Messsysteme (Smart Meter) dienen<br />
als wichtiger Beitrag zur Umsetzung<br />
von intelligenten Verteilernetzen und damit<br />
zur Energiewende. Sie helfen, dezentrale<br />
Erzeugungsanlagen noch effizienter<br />
zu integrieren bzw. deren Stromproduktion<br />
den Erfordernissen des Absatzmarktes<br />
anzupassen. Durch die umfangreichen<br />
Möglichkeiten der Stromverbrauchsanalyse<br />
werden Verbraucher für den Energieverbrauch<br />
weiter sensibilisiert.<br />
Parallel zu dieser Entwicklung hat co.met<br />
bereits Anfang 2011 damit begonnen, die<br />
eigene Smart Metering Systemlandschaft<br />
(SMDI – Smart Meter Data Infrastructure)<br />
an die Erfordernisse der Zukunft anzupassen.<br />
Hierbei wurde insbesondere in<br />
Eigenschaften wie Datensicherheit, Datenschutz<br />
und Massendatentauglichkeit<br />
investiert. Heute gehört co.met zu einem<br />
der ersten <strong>Die</strong>nstleister am deutschen<br />
Metering-Markt, der eine geeignete Systemlösung<br />
für Smart Metering gemäß den<br />
neuen Vorgaben anbietet.<br />
Bisher bestand die angestammte Zielgruppe<br />
der co.met aus kleinen und mittleren<br />
<strong>Stadtwerke</strong>n. 2011 ist es gelungen,<br />
mit der Vattenfall Europe AG, Hamburg, einen<br />
echten Großkunden zu akquirieren. Ab<br />
2012 wird das Saarbrücker Unternehmen<br />
im Rahmen seiner <strong>Die</strong>nstleistung co.read ®<br />
auf der Basis eines Dreijahresvertrages ca.<br />
520.000 Zählerstände pro Jahr erfassen<br />
und die Ableseergebnisse zur Durchführung<br />
der Verbrauchsabrechnung an Vattenfall<br />
Hamburg übermitteln.<br />
„MeteringForum.“ – Plattform<br />
für das Messwesen<br />
Da die Rahmenbedingungen im Messwesen<br />
sich ständig fortentwickeln, werden<br />
die Anforderungen an Hersteller sowie<br />
Verteilnetz- und Messstellenbetreiber zunehmend<br />
komplexer.<br />
Hier bietet das „MeteringForum.“ der<br />
co.met seit Oktober 2011 eine neutrale<br />
Plattform für alle Unternehmen und<br />
Organisationsebenen – vom Meister bis<br />
zum Geschäftsführer. Angeboten werden<br />
Workshops und Seminare, für die renommierte<br />
Referenten gewonnen werden<br />
konnten. In diesem Kreis können sich die<br />
Akteure der Energie- und Versorgungswirtschaft<br />
über neueste Marktentwicklungen<br />
informieren und einen Einblick in die<br />
Erfahrungswelt der anderen Teilnehmer<br />
erlangen.<br />
<strong>Die</strong> im sozialen Business-Netzwerk XING<br />
eingerichtete Gruppe „MeteringForum.“<br />
bietet registrierten Benutzern analog zu<br />
den Fachseminaren die Möglichkeit, aktuelle<br />
Themen des Fachbereichs online zu<br />
diskutieren.<br />
Zukunftsthema Elektromobilität<br />
<strong>Die</strong> Energiewende ist in vollem Gange,<br />
und gleichzeitig schreiten die Entwicklungen<br />
in der Elektromobilität zügig voran. Bis<br />
zum Jahr 2020 sollen mindestens eine Mio.<br />
E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen<br />
40 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
ollen. Wegbereiter für die Verbreitung<br />
elektrischer Mobilität – bis zur Marktdurchdringung<br />
mit Elektroautos – werden<br />
in den nächsten Jahren jedoch zunächst<br />
elektrisch betriebene Zweiräder (Elektroroller)<br />
bzw. elektrisch unterstützte Fahrräder<br />
(Pedelecs) sein.<br />
<strong>Die</strong> co.met GmbH hat diesen Trend frühzeitig<br />
erkannt und vertreibt seit 2011 entsprechende<br />
Produkte, die gezielt für den<br />
Einsatz bei <strong>Stadtwerke</strong>n und Kommunen<br />
ausgestaltet sind. „E-Mobilität sichtbar<br />
machen!“, lautet die Botschaft der co.met<br />
an all diejenigen, die im öffentlichen Leben<br />
den Bürgerinnen und Bürgern mit gu-<br />
tem Beispiel vorangehen sollen.<br />
Natürlich können auch sonstige interessierte<br />
Unternehmen und Privatpersonen<br />
das Angebot der co.met im eigenen eBay-<br />
Shop unter http://stores.ebay.de/cometshop24<br />
nutzen.<br />
Passende Ladeboxen (optional mit Online-Funktion<br />
für Abrechnungszwecke) ergänzen<br />
das Angebot. <strong>Die</strong> Online-Ladebox<br />
wird im öffentlichen Bereich eingesetzt<br />
und bietet <strong>Stadtwerke</strong>n oder Stromanbietern<br />
über ein Webportal die Möglichkeit,<br />
Einsicht in die bezogene Energiemenge<br />
zu nehmen und Nutzern Zugang und<br />
Abrechnung zu gestatten – dies auch in<br />
Verbindung mit speziellen Öko-Strom-Angeboten.<br />
<strong>Die</strong> Autorisierung der einzelnen<br />
Nutzer erfolgt einfach und sicher per Chipkarte.<br />
<strong>Die</strong> co.met GmbH geht selbst mit gutem<br />
Beispiel voran. Unter anderem sind deren<br />
Zählerableser ab Januar 2012 per Elektrofahrrad<br />
und E-Roller innerhalb der Landeshauptstadt<br />
unterwegs. Eine eigene<br />
Stromtankstelle im Bereich der Unternehmenszentrale<br />
ist geplant.<br />
„E-Mobilität sichtbar machen!“<br />
co.met GmbH<br />
41
KommunalSysteme.<br />
Entwicklung neuer<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
Durch den Wiedereinstieg der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>)<br />
in die Eigenenergieerzeugung erhält die KommunalSysteme für Umwelt, Energie und Verkehr<br />
GmbH (KS) eine immer stärkere wirtschaftliche Bedeutung. Neben den angestammten Arbeitsfeldern<br />
rücken <strong>Die</strong>nstleistungen im Bereich Energiehandel und Energievermarktung in den<br />
Vordergrund.<br />
<strong>Die</strong> klassischen Aufgaben Engineering, Projektsteuerung, Umweltschutz und Entwicklung innovativer<br />
Techniken zählen weiterhin zu den Standbeinen des Unternehmens. Auftraggeber sind<br />
unter anderem die Gesellschaften des <strong>VVS</strong>-Konzerns und die Landeshauptstadt Saarbrücken.<br />
<strong>Die</strong> KommunalSysteme für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH (KS) wurde 1989<br />
von der <strong>VVS</strong> gegründet, um die Projektsteuerungsaktivitäten innerhalb des Konzerns<br />
– insbesondere in den Bereichen des Engineerings und der innovativen Projekte – zu<br />
bündeln und das Know-how der <strong>VVS</strong> und der <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG im Bereich<br />
nachhaltiger Daseinsvorsorge auch über die Landesgrenzen hinaus zu vermarkten.<br />
<strong>Die</strong> KS, die von Anfang an als Profitcenter konzipiert war, hat sich im Laufe der Zeit<br />
zu einem umfassenden Engineering-<strong>Die</strong>nstleister im Bereich Versorgung und Infrastruktur<br />
entwickelt.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
Dr. Wolfgang Brück 1989<br />
www.kommunalsysteme.de
Umfassende <strong>Die</strong>nstleistungen für den <strong>VVS</strong>-Konzern<br />
sowie regionale und überregionale Auftraggeber<br />
Flexibilität in Art und Umfang der angebotenen <strong>Die</strong>nstleitungen gehören zu den<br />
Stärken des Unternehmens, das seit mehr als 20 Jahren besteht.<br />
Gemeinsam mit der Trianel GmbH, Aachen,<br />
erarbeitet die KS den Aufbau eines kommunalen<br />
Sekundärregelpools, an dem die<br />
<strong>VVS</strong>-Kraftwerke teilnehmen sollen. Mit der<br />
Enovos Deutschland AG ist die Partizipation<br />
am Gasregelenergiemarkt mit dem<br />
Gasspeicher Saarbrücken-Ost geplant.<br />
Leistungen für neue Kraftwerke<br />
Das Portfoliomanagement repräsentiert einen neuen Tätigkeitsbereich, der für die Entwicklung<br />
des <strong>VVS</strong>-Konzerns von erheblicher Bedeutung ist. <strong>Die</strong> Mitarbeiter v. r. n. l.: Dipl.-Ing. Christian<br />
Ochs, Wirt.-Ing. (BBA&E) Martin Germann, Dipl.-Ing. Marc Vollmer, Dipl.-Ing. Bruno Hinzmann und<br />
Dipl.-Ing. Karsten Krämer.<br />
<strong>Die</strong> KS übernimmt beim Einstieg der <strong>VVS</strong><br />
in die Energieerzeugung eine wichtige<br />
Rolle sowohl durch die Übernahme der<br />
Projektsteuerung bei der Planung und der<br />
Realisierung der neuen Anlagen, als auch<br />
beim Aufbau des notwendigen Energiemanagementsystems.<br />
<strong>Die</strong>ses System besteht zum einen aus der<br />
Einsatzoptimierung der dezentralen Energieversorgungsanlagen<br />
(Blockheizkraftwerke<br />
und Heizkraftwerk Süd), die mit<br />
Erdgas betrieben werden, und zum anderen<br />
aus der marktorientierten Beschaffung<br />
und Vermarktung der erzeugten Energien<br />
im Rahmen eines Portfoliomanagements.<br />
<strong>Die</strong> neuen Kraftwerke sollen rund ein Drittel<br />
des Wärmebedarfs des Saarbrücker<br />
Fernwärmenetzes abdecken und erzeugen<br />
dabei in Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig<br />
elektrische Energie.<br />
Das Portfoliomanagement liefert die<br />
aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen<br />
(z. B. Energiepreise), die Einsatzoptimierung<br />
stellt die technischen<br />
Rahmenbedingungen (Verfügbarkeit der<br />
Anlagen, Wärmebedarf u. ä.) zur Verfügung.<br />
Ziel ist eine zeitlich und mengenmäßig<br />
vorteilhafte Beschaffung des<br />
Primärenergieträgers und dessen Einsatz<br />
in den Kraftwerken zu Zeiten mit hohem<br />
Strombedarf. <strong>Die</strong> elektrische Energie wird<br />
im Anschluss an der Strombörse veräußert.<br />
Zur Erfüllung dieser Aufgaben wurde ein<br />
Team von fünf Mitarbeitern ausgebildet, das<br />
diese Optimierung täglich durchführt. <strong>Die</strong><br />
KS übernimmt weiterhin die Beschaffung<br />
von Strom und Gas für alle Einrichtungen<br />
des <strong>VVS</strong>-Konzerns sowie den Energievertrieb<br />
der Kooperationsgemeinden.<br />
Zum Jahresende 2011 erhielt die KS den<br />
Auftrag, 2012 den Strombedarf der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken EU-weit auszuschreiben.<br />
Ein weiterer Ausbau dieser<br />
Aktivitäten für Dritte befindet sich in Planung.<br />
In Alt-Saarbrücken wurde von der KS im<br />
Auftrag der Landeshauptstadt eine neue<br />
Absauganlage zur Vermeindung der Explosionsgefahr<br />
durch austretendes natürlich<br />
vorkommendes Methangas projektiert und<br />
die Geschäftsbesorgung übernommen.<br />
Berücksichtigung fanden neben sicherheitstechnischen<br />
auch umweltrelevante<br />
Aspekte. Im Zuge der Arbeiten wurden<br />
24 Brunnen gebaut, deren Brunnenköpfe<br />
mit Absauganlagen verbunden sind und<br />
in die neue stationäre Absauganlage münden.<br />
<strong>Die</strong> KS übernahm vor Ort die Optimierung<br />
der Absauganlage, die angepasste<br />
Beimischung von Erdgas und die Einstellung<br />
der Motoren auf den Methangasbetrieb.<br />
<strong>Die</strong> Übergabe der Anlage an die<br />
Landeshauptstadt fand Mitte 2011 statt.<br />
Das Gas wird in den BHKWs auf dem Busbetriebhof<br />
verwertet.<br />
In Rahmen der Errichtung des Heizkraftwerks<br />
Süd erbrachte die KS die Leistungen<br />
zur Koordination von Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
auf der Baustelle.<br />
<strong>Die</strong> Gesellschaft hat weiterhin die<br />
Standortvorplanungen einschließlich der<br />
Umweltverträglichkeitsvorprüfungen für<br />
weitere 2 MW el -Blockheizkraftwerke sowie<br />
erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />
abgeschlossen. Genehmigungsbescheide<br />
des Landesamtes für Umwelt- und<br />
Arbeitsschutz für die Standorte Gasbehälter<br />
Ost und Eschberger Weg sowie Römerbrücke<br />
Druckhaltung und Römerbrücke<br />
Parkplatz lagen bereits Ende 2011 vor. <strong>Die</strong><br />
44 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Photovoltaikprojekt der Gemeindewerke Heusweiler<br />
Übergabe der Methangasabgasanlage an die Landeshauptstadt Saarbrücken.<br />
(v. l. n. r. Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Dr. Roland Demke, Leiter des<br />
Amtes für Brand- und Zivilschutz)<br />
Repowering des Windparks in Freisen<br />
Projektsteuerung sowie die Koordinierung<br />
von Sicherheits- und Gesundheitsschutz<br />
werden ebenfalls von der KS übernommen.<br />
Projekt zur Speicherung<br />
von Strom<br />
Im Bereich neuer Technologien befasst<br />
sich das Unternehmen mit der Projektierung<br />
eines Wasserstoffelektrolyseurs<br />
zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff.<br />
Auf lange Sicht gesehen soll diese<br />
Technologie den Weg für die regenerativen<br />
Energien ebnen und die Speicherung<br />
des so produzierten Stroms ermöglichen.<br />
<strong>Die</strong> Projektskizze wurde bereits beim Projektträger<br />
Forschungszentrum Jülich eingereicht.<br />
<strong>Die</strong> positive Bestätigung des<br />
Vorhabens schafft die Voraussetzung für<br />
den Erhalt von Fördermitteln. Standort ist<br />
nach erster Planung der Gasometer Ost.<br />
Rein technisch könnte der Wasserstoff<br />
dort gespeichert und in BHKWs als Hythan<br />
verbrannt werden.<br />
Regenerative Energien<br />
Auch außerhalb des Konzerns und der<br />
Grenzen der Landeshauptstadt war die KS<br />
weiter aktiv.<br />
<strong>Die</strong> 2010 aufgenommenen Standortbewertungen<br />
für Photovoltaikprojekte der Gemeindewerke<br />
Heusweiler (GWH) fanden<br />
mit der Abnahme der Anlagen 2011 ihren<br />
vorläufigen Abschluss. Im Verlauf des Projektes<br />
führte die KS die wirtschaftliche Simulation<br />
zur Vergabe der Anlagen durch<br />
und nahm die Anlagen nach Fertigstellung<br />
im Auftrag der GWH in Betrieb. Das Volumen<br />
der insgesamt drei realisierten Anlagen<br />
beträgt rd. 100 kW peak .<br />
Nach der Gründung der neuen Windpark<br />
Saar GmbH & Co. Repower KG durch Verschmelzung<br />
der beiden alten Windpark-<br />
Gesellschaften entfällt zukünftig die Rolle<br />
der KS als Komplementär in dieser KG.<br />
<strong>Die</strong> KS ist jedoch weiterhin für die Projektsteuerung<br />
und Sicherheitskoordination<br />
des Repoweringprojektes verantwortlich.<br />
Nach Abschluss der Maßnahmen werden<br />
sich die Leistung des Windparks mehr als<br />
verdoppelt und der Ertrag mehr als verdreifacht<br />
haben.<br />
KommunalSysteme für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH<br />
45
<strong>Die</strong> BBS.<br />
Bäderbetriebe bewähren sich<br />
als Partner<br />
Mit den eigenen Bädern in Dudweiler und Fechingen sowie den städtischen Bädern Alsbachbad,<br />
Freibad Dudweiler und Schwarzenbergbad stellt die Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken<br />
mbH (BBS) ein großes Angebot an Schwimmstätten im Auftrag der Stadt Saarbrücken<br />
zur Verfügung. Sie sichert damit dezentral die Grundversorgung der Bevölkerung mit ausreichenden<br />
Wasserflächen.<br />
<strong>Die</strong> langjährige Erfahrung im Betreiben von Hallen- und Freibädern sowie deren Nebeneinrichtungen<br />
hat dazu geführt, dass im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit Anfragen aus<br />
Kommunen des Regionalverbands Saarbrücken kamen. So unterstützt die BBS seit 2004 die<br />
Stadt Friedrichsthal im Betrieb des Hallen- und Freibades. Weiterhin sind mit der Gemeinde<br />
Quierschied hinsichtlich des dortigen Freibades Gespräche aufgenommen worden.<br />
<strong>Die</strong> 1996 gegründete Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH (BBS) plant und betreibt<br />
Hallen- und Freibäder sowie deren Nebeneinrichtungen. Das durch den Betrieb der<br />
gesellschaftseigenen Bäder erworbene bäderwirtschaftliche Know-how hat dazu geführt,<br />
dass der Bäderbetriebsgesellschaft die Geschäftsbesorgung für die Bäder der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken mit der vertraglichen Verpflichtung zur Realisierung bzw. Erzielung<br />
von Einsparungen übertragen wurde. Darüber hinaus unterstützt die BBS auch kommunale<br />
Partner bei deren Betriebsführung.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
Herbert Rauber 1996<br />
Dipl.-Kfm. Peter Schade<br />
Dipl.-Kfm. Alfons Wintrich (bis 30.6.2011)<br />
www.vvs-konzern.de/bbs
Angebot auf der Höhe der Zeit<br />
Durch eine konsequente Modernisierung ihrer Einrichtungen, die Steigerung der<br />
Wirtschaftlichkeit sowie die bedarfsgerechte Anpassung ihres Angebotes hat die<br />
BBS die Qualität der von ihr betriebenen Bäder weiter verbessert. Als kommunale<br />
Einrichtungen stehen diese in Konkurrenz zu Spaßbädern und ähnlichen Angeboten.<br />
Der Schwerpunkt der Sanierungsmaßnahmen<br />
lag 2011 beim Fechinger Kombibad.<br />
Nach rund einjährigen Arbeiten präsentierte<br />
sich das 1972 errichtete Fechinger<br />
Bad im Mai 2011 in neuem Outfit. Für<br />
rund 2,5 Mio. Euro, von denen ca. 600.000<br />
Euro aus städtischen, die übrigen 1,91 Mio.<br />
Euro aus Fördermitteln des Bundes und<br />
des Landes stammten, wurden u. a. Arbeiten<br />
an der Gebäudehülle, eine umfangreiche<br />
Dacherneuerung, die Anpassung<br />
der technischen Gebäudeausrüstung einschließlich<br />
der Solar- und Kollektoranlage<br />
sowie die Erneuerung der Vorhangfassade<br />
und der Fenster durchgeführt. In der Folge<br />
der energetischen Sanierung wird sich der<br />
Energieverbrauch um ca. 30 Prozent reduzieren,<br />
was zu einem wirtschaftlicheren<br />
und ökologischeren Betrieb beiträgt. <strong>Die</strong><br />
Bevölkerung konnte sich an drei eintrittsfreien<br />
Tagen mit einem Festprogramm,<br />
das teilweise von Fechinger Vereinen mitgestaltet<br />
wurde, von der Attraktivität der<br />
Sport- und Freizeiteinrichtung überzeugen.<br />
Ab dem Jahr 2013 sind die Neugestaltung<br />
des Foyers und des Eingangsbereiches geplant.<br />
<strong>Die</strong> entsprechenden Gremien haben<br />
bereits ihre Zustimmung erteilt.<br />
Kundenwünsche im Mittelpunkt<br />
Zur langfristigen Bindung von Kundenkreisen<br />
und um den Anforderungen durch den<br />
demographischen Wandel gerecht zu werden,<br />
unterstützt die BBS den Seniorenbeirat<br />
der Landeshauptstadt Saarbrücken bei<br />
der Durchführung der Seniorenfitnesstage.<br />
Im Fechinger Bad werden einmal monatlich<br />
Kurse für Senioren angeboten,<br />
darunter Boule, Wandern, Tanzen, Muskelaufbau<br />
und Aquajogging.<br />
Gemeinsam mit dem Landessportverband<br />
werden die Aktionen „Schulen schwimmen<br />
für Olympia“ sowie „Freie Fahrt für Rückenschwimmer“<br />
vorbereitet, die im Jahr<br />
2012 umgesetzt werden sollen. Eine Erweiterung<br />
des Aquajogging-Angebotes erfolgte<br />
bereits im Fechinger Bad und Dudo<br />
Bad.<br />
Um auch behinderten Menschen eine Teilhabe<br />
an Wasseraktivitäten zu ermöglichen,<br />
erhielt das Fechinger Bad Anfang<br />
Dezember einen Hebelift. <strong>Die</strong>se mobile<br />
Einrichtung konnte dank der großzügigen<br />
Spende der Stiftung Lichtblick Saar angeschafft<br />
werden. Das Alsbachbad in Altenkessel<br />
verfügt bereits über eine ähnliche<br />
Anlage.<br />
Wegen der hohen Nachfrage wurde die<br />
BBS ab Herbst 2011 beauftragt, das vom<br />
Sport- und Bäderamt sowie dem Zuwanderungs-<br />
und Integrationsbüro der Landeshauptstadt<br />
initiierte interkulturelle<br />
Frauenschwimmen einmal monatlich<br />
durchzuführen. Trotz mancher Widerstände<br />
erfreut sich dieses Angebot großer<br />
Beliebtheit, und die Nachfrage hat sich inzwischen<br />
stabilisiert. 2012 wird das Angebot<br />
fortgesetzt.<br />
<strong>Die</strong> Eintrittspreise blieben trotz umfangreicher<br />
Sanierungsmaßnahmen und erweiterter<br />
Angebote unverändert.<br />
Gemischte Bilanz<br />
bei den Besucherzahlen<br />
<strong>Die</strong> Besucherzahlen lagen im Jahr 2011 fast<br />
auf dem Niveau des Vorjahres. Der Rück-<br />
<strong>Die</strong> Bäderbetriebsgesellschaft betreut den<br />
Großteil der Wasserflächen in der Landeshauptstadt.<br />
gang ist insbesondere durch die Schließzeiten<br />
der Bäder zur Durchführung von<br />
Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des<br />
Konjunkturpaketes Saar bedingt. Naturgemäß<br />
hat auch das kühle und unbeständige<br />
Wetter während der Freibadsaison<br />
einen großen Anteil an der Entwicklung,<br />
was auch die bundesweit gesunkenen Besucherzahlen<br />
widerspiegeln: <strong>Die</strong>se lagen<br />
nach einer von der Deutschen Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V. durchgeführten<br />
Befragung 34 Prozent niedriger als im<br />
Vorjahr. Dafür, dass der Rückgang bei den<br />
Saarbrücker Bädern nicht ganz so stark<br />
ausfiel, sorgten vor allem die Wiederinbetriebnahmen<br />
des Dudo Bades und des<br />
Fechinger Bades.<br />
<strong>Die</strong> BBS hat auch 2011 ein attrak-<br />
tives Freizeitangebot für Familien und<br />
„Daheimgebliebene“, u. a. mit Rutsch- und<br />
Sprungwettbewerben sowie Aquakino,<br />
angeboten.<br />
48 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
1 2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 9<br />
1. Dudweiler Dudo Bad<br />
2. Freibad Dudweiler<br />
3. Kombibad Altenkessel<br />
4. 5. 6. Schwarzenbergbad:<br />
Springerbecken, Schwimmerbecken, Bistro<br />
7. 8. 9. Kombibad Fechingen:<br />
Außenbereich und Schwimmhalle, Aktion für<br />
Kinder, Vorstellung des Hebeliftes<br />
Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
49
Der <strong>Die</strong>nstleister auf Straße<br />
und Schiene<br />
Nach rund zweijähriger Bautätigkeit konnte das Einzugsgebiet der Saarbahn im Köllertal<br />
plangerecht bis nach Heusweiler ausgedehnt und damit weitere Kundengruppen erschlossen<br />
werden. <strong>Die</strong> Arbeiten für die nächste Teilstrecke bis Lebach verliefen parallel dazu. Kurz vor<br />
dem Abschluss steht das Infrastrukturprojekt Stadtbahn-Werkstatt. Neben dem Ausbau von<br />
Strecken und Einrichtungen konzentrierte sich die Saarbahn verstärkt auf die Themen Fahrgastsicherheit<br />
und Servicequalität sowie Kostenoptimierung. Der rationelle Einsatz von Mitarbeitern<br />
und Arbeitsmitteln sichert die Existenzgrundlage der Unternehmen – insbesondere vor<br />
dem Hintergrund des europäischen Wettbewerbs im öffentlichen Personennahverkehr.<br />
<strong>Die</strong> Stadtbahn Saar GmbH (SBS) wurde 1992 gegründet und befasst sich mit Planung, Bau<br />
und Betrieb des Stadtbahn-Systems in der Saar-Region. Der Betrieb der Werkstätten und<br />
Infrastruktureinrichtungen im Bahn- und Busbereich sowie Marketing und Vertrieb fallen<br />
ebenfalls in ihren Zuständigkeitsbereich.<br />
<strong>Die</strong> Saarbahn GmbH (SB), gegründet 1996, ist für die Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />
mit Bussen und Saarbahnen im Bereich des Regionalverbandes mit<br />
Schwerpunkt Saarbrücken zuständig. Planungsaufgaben sowie die Koordination und Betreuung<br />
von Auftragsunternehmen sind ebenfalls hier angesiedelt.<br />
<strong>Die</strong> Stadtbahn Saar GmbH und die Saarbahn GmbH gingen hervor aus der 1892 gegründeten<br />
Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG. <strong>Die</strong>se besteht weiterhin und verwaltet Immobilien<br />
des Verkehrsbereichs. Außerdem trägt sie die Pensionszusagen.<br />
Geschäftsführung:<br />
Gründungsjahr:<br />
Ass. jur. Peter Edlinger Stadtbahn Saar GmbH: 1992<br />
Norbert Reuter, MBA Saarbahn GmbH: 1996<br />
Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Sprecher<br />
(bis 31.12.2011)<br />
www.saarbahn.de
Ausbau des Saarbahn-Netzes<br />
Durch die Verlängerung der Saarbahn-Strecke erhielten zahlreiche Köllertaler<br />
Bürger eine Schienenverbindung nach Saarbrücken.<br />
Bei den Feierlichkeiten zur Saarbahn-Inbetriebnahme (links, v. l. n. r.): <strong>Die</strong> saarländische Ministerpräsidentin, Annegret Kramp-Karrenbauer, der<br />
Bürgermeister der Gemeinde Heusweiler, Thomas Redelberger, der damalige Staatssekretär im saarländischen Ministerium für Umwelt, Energie und<br />
Verkehr, <strong>Die</strong>ter Grünewald, die damalige saarländische Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Dr. Simone Peter, sowie die Geschäftsführer der<br />
Saarbahn GmbH, Norbert Reuter, MBA, und Ass. jur. Peter Edlinger. Foto rechts: Mehrere Tausend Besucher kamen zu der Festveranstaltung.<br />
Fast genau 100 Jahre nach der Inbetriebnahme<br />
der Bahntrasse durch das Köllertal<br />
von Lebach nach Völklingen weihte<br />
die Saarbahn am 30. Oktober 2011 den neu<br />
errichteten 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitt<br />
von Walpershofen/Etzenhofen<br />
bis nach Heusweiler Markt mit vier neuen<br />
Haltepunkten ein. Dadurch erhalten viele<br />
Bürger der Gemeinde Heusweiler einen direkten<br />
Saarbahn-Anschluss an die Landeshauptstadt.<br />
Ziel ist die teilweise Verlegung<br />
der Pendlerströme von der Straße auf die<br />
Schiene.<br />
Zum Jahresbeginn 2011 erfolgten noch<br />
Restarbeiten wie die Elektrifizierung der<br />
Strecke, die Errichtung von Bahnübergängen<br />
und Schrankenanlagen und die Anbindung<br />
der Netzleit- und Nachrichtentechnik<br />
an die bestehende Leitstelle der Saarbahn<br />
in Saarbrücken. Abnahmen und Begehungen<br />
durch die Stadtbahn Saar und die zuständigen<br />
Behörden schlossen sich im<br />
Frühjahr an.<br />
Danach wurden weitere Testfahrten im<br />
Rahmen der Abnahme der Stellwerkstechnik<br />
und der Bahnübergangstechnik<br />
durchgeführt zur Vorbereitung der<br />
Inbetriebnahme des Stellwerks und der<br />
anschließenden Genehmigungsanträge<br />
bei der Aufsichtsbehörde zur Aufnahme<br />
des Betriebes. Im Anschluss daran konnten<br />
die Streckenkundefahrten durch das<br />
Fahrpersonal absolviert werden.<br />
<strong>Die</strong> Saarbahn verkehrt auf der neuen<br />
Strecke nach EBO (Eisenbahn-Bau- und<br />
Betriebsordnung) als Eisenbahn.<br />
Heusweiler wird in den Hauptverkehrszeiten<br />
im 15-Minuten-Takt, in den Nebenzeiten<br />
alle 30 Minuten angefahren. Mit der<br />
Streckenverlängerung ging auch eine Anpassung<br />
des Fahrplanes einher. Insbesondere<br />
wurde dies notwendig im Hinblick auf<br />
den Zubringerverkehr und die Vermeidung<br />
von Parallelverkehren.<br />
Ausbau bis Lebach<br />
Investitionen in die Zukunft:<br />
Anteilige Kosten für die Strecke<br />
Walpershofen/Etzenhofen – Heusweiler Markt:<br />
Baukosten:<br />
Planungskosten:<br />
18,7 Mio. Euro<br />
16,5 Mio. Euro (netto)<br />
2,2 Mio. Euro (netto)<br />
<strong>Die</strong> gesamten Kosten für den Ausbau der Köllertalstrecke von Walpershofen/Etzenhofen<br />
bis Lebach (13,1 Kilometer) werden 80 Mio. Euro netto betragen.<br />
Zum Jahresbeginn 2011 begannen sukzessive<br />
die Tiefbauarbeiten zwischen Heusweiler<br />
Markt und Lebach.<br />
Das Eiweiler Viadukt, eine 120 Meter lange<br />
Talbrücke, wird voraussichtlich Mitte 2012<br />
fertig. Nach dem Rückbau des alten stählernen<br />
Brückenüberbaus begann die Sanierung<br />
der Widerlager und der Pfeiler. Bis<br />
Mitte 2012 erfolgt nun sukzessive die Mon-<br />
52 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Mit der Saarbahn ab dem 30. Oktober 2011 bis nach Heusweiler fahren.<br />
Ein Unternehmen der Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken und des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />
www.saarbahn.de<br />
RZ_Saarbahn_Socken_210x297mm_mr2.indd 1 15.09.11 10:55<br />
Finanzierung bis Lebach gesichert: Anfang 2011 überreichte die damalige Ministerin für<br />
Umwelt, Energie und Verkehr, Dr. Simone Peter (Zweite von links), der Saarbrücker Oberbürgermeisterin,<br />
Charlotte Britz, und der Stadtbahn-Geschäftsführung einen Zuwendungsbescheid<br />
über 37,4 Mio. Euro für die weiteren Baumaßnahmen ab Heusweiler Markt.<br />
Aktive Anwohnerinformation: Im Vorfeld und<br />
begleitend zu den Streckenarbeiten sorgte die<br />
Saarbahn für den direkten Austausch mit den<br />
Bürgern, hier bei der Veranstaltung im Heusweiler<br />
Ortsteil Kirschhof.<br />
tage der vorgefertigten Brückenbogen aus<br />
Stahlbeton.<br />
Im Bereich des Haltepunktes Eiweiler Nord<br />
mussten aufwändige Stützwände gebaut<br />
werden, um Raum für die Trasse und die<br />
Bahnsteige zu schaffen.<br />
<strong>Die</strong> Bauarbeiten am 476 Meter langen<br />
Spitzeichtunnel laufen seit Juni 2010.<br />
Sie verzögerten sich Anfang 2011 um ca.<br />
sechs Monate, da durch einen Wechsel<br />
der ausführenden Firma eine erneute<br />
europaweite Ausschreibung der Sanierungsarbeiten<br />
notwendig wurde. <strong>Die</strong> Entfernung<br />
des alten Tunnelgewölbes aus<br />
Sandsteinmauerwerk erfolgte bis September<br />
<strong>2011.</strong> Bis zum Jahresende waren<br />
der Einbau der Tunnelabdichtung und der<br />
Neubau der stahlfaserbewehrten Tunnelinnenschale<br />
größtenteils abgeschlossen.<br />
Der Abschluss des mit ca. 6,3 Mio.<br />
Euro (netto) teuersten Einzelbauwerks<br />
auf der gesamten Ausbaustrecke ist für<br />
April 2012 geplant.<br />
Weitere Planungen<br />
Seit 2002 ist der Bau der Ausbaustufe<br />
I der Saarbahn dem Grunde nach bewilligt.<br />
Sie beinhaltet neben der Strecke von<br />
Sarreguemines bis Lebach auch den westli-<br />
chen Ausbau der Strecke (Saarbrücken über<br />
die Rotfeldkurve bis Bahnhof Burbach).<br />
<strong>Die</strong> Neubautrassenlänge der Rotfeldkurve<br />
beträgt rund 1,1 Kilometer und beinhaltet<br />
zwei Haltepunkte. <strong>Die</strong> Baukosten betragen<br />
ca. 18 Mio. Euro. Ab Burbach würden<br />
die Gleise der Deutschen Bahn befahren.<br />
<strong>Die</strong> Ausbaustufe I umfasst des Weiteren<br />
eine Expansion nach Osten (Römerkastell<br />
– Schafbrücke). Der Fördergeber hat hierfür<br />
weitere 29 Mio. Euro dem Grunde nach<br />
bewilligt. <strong>Die</strong> Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />
(GVFG)<br />
können nur noch bis zum Jahr 2019 beansprucht<br />
werden.<br />
Videos auf YouTube<br />
Dialogmarketing<br />
Auf dem YouTube-Channel des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />
konnten sich Interessierte zeitnah<br />
Filme zur Saarbahn-Inbetriebnahme<br />
ansehen unter:<br />
www.youtube.com/<br />
<strong>Stadtwerke</strong>Konzern<br />
Um bei den Anwohnern der Neubaustrecke bis Heusweiler<br />
Markt für die Nutzung der Saarbahn zu werben, verteilte<br />
die Saarbahn an ca. 12.000 Haushalte in Walpershofen und<br />
Heusweiler Informationsflyer. Darin enthalten waren neben<br />
Auskünften zur neuen Strecke auch Gutscheine für ein<br />
zweiwöchiges kostenloses Schnupperabo für das gesamte<br />
Bedienungsgebiet des Unternehmens und ein Fahrplanbuch.<br />
Alle Schienbeine freuen sich auf unsere neue Strecke.<br />
Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />
53
Stadtbahn-Werkstatt<br />
kurz vor der Fertigstellung<br />
Das zweite große Infrastrukturprojekt des<br />
Verkehrsbereichs, die neue Stadtbahn-<br />
Werkstatt mit Abstellanlage im Saarbrücker<br />
Ortsteil Brebach, ist kosten- und<br />
termingerecht nahezu fertig gestellt. Der<br />
Neubau mit einem Investitionsvolumen von<br />
25 Mio. Euro (netto) dient der Optimierung<br />
des Betriebsablaufs und zur Kostensenkung<br />
im Bahnbereich. In den Räumlichkeiten,<br />
die auf dem technisch neuesten Stand<br />
sind, werden Wartung, Reparatur, Reinigung,<br />
Abstellung und Instandhaltung zusammengeführt.<br />
<strong>Die</strong> neue integrierte<br />
Leitstelle wird ebenfalls dort ihren Platz finden.<br />
<strong>Die</strong> Disposition von Bus und Bahn und<br />
die Aufgaben der Fahrdienstleitung werden<br />
hier künftig integriert. Zur Wartung der derzeit<br />
28 Stadtbahn-Wagen stehen fünf Arbeitsstände,<br />
eine biologische Waschanlage<br />
sowie eine 8-gleisige Abstellanlage bereit.<br />
Darüber hinaus verfügt die Werkstatt über<br />
Büro-, Schulungs- und Sozialräume für das<br />
Personal.<br />
Baulich fertig gestellt und möbliert wurde<br />
das Werkstattgebäude im Dezember<br />
<strong>2011.</strong> Ebenfalls abgeschlossen sind die Arbeiten<br />
an der Waschanlage, der Unterflurhebeanlage<br />
und der Besandungsanlage.<br />
<strong>Die</strong> Unterflurhebeanlage macht es möglich,<br />
dass ein Stadtbahn-Fahrzeug (Leergewicht<br />
55 Tonnen, Länge 37,07 Meter,<br />
Breite 2,65 Meter) mit minimalen Einrichtarbeiten<br />
zu Wartungs- und Reparaturzwecken<br />
komplett angehoben werden kann. In<br />
der Besandungsanlage werden die Schienenfahrzeuge<br />
mit Sand befüllt, der während<br />
der Fahrt zum Streuen von glatten<br />
Gefällstrecken benötigt wird.<br />
<strong>Die</strong> Abnahmen und die probeweise Inbetriebnahmen<br />
sollen im März 2012 abgeschlossen<br />
sein. <strong>Die</strong> Fertigstellung der<br />
noch fehlenden beiden Außenlager und<br />
die Straßenbauarbeiten zur Herstellung<br />
der Zuwegung werden im 1. Quartal 2012<br />
durchgeführt. <strong>Die</strong> offizielle Inbetriebnahme<br />
findet im Frühjahr 2012 statt.<br />
Zukunftssicherung durch<br />
Konkurrenzfähigkeit<br />
Nach Durchführung eines Restrukturierungsprogramms<br />
mit einem jährlichen Volumen<br />
von 2,6 Mio. Euro hat der Busbereich<br />
erstmals das K4-Testat erhalten. Der Bahnbereich<br />
verfügte bereits über das Testat.<br />
Es bescheinigt, dass das Unternehmen im<br />
Benchmark-Vergleich wirtschaftlich gut<br />
arbeitet. Dadurch kann die Saarbahn GmbH<br />
von der Landeshauptstadt direkt mit der<br />
Übernahme der Leistungen des ÖPNV auf<br />
deren Gebiet beauftragt werden (Direktvergabe).<br />
Auf eine europaweite Ausschreibung<br />
der Leistungen des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs kann verzichtet<br />
werden. Nächstes Ziel ist die dauerhafte<br />
Sicherung dieses Status und daraus resultierend<br />
der Zukunft der Verkehrssparte.<br />
Saarbahn-Strecke nach Frankreich<br />
bis Ende 2013 gesichert<br />
<strong>Die</strong> Saarbahn befährt als bislang einzige<br />
Stadtbahn Europas eine grenzüberschreitende<br />
Strecke mit einer Haltestelle<br />
im französischen Sarreguemines. Nachdem<br />
im Vorjahr eine Pauschalbesteuerung<br />
für die grenzüberschreitende Schienennutzung<br />
abgewendet wurde, sah sich die<br />
Saarbahn im Jahr 2011 mit einer Verdreifachung<br />
der Stationsentgelte von rund<br />
42.000 Euro auf rund 134.000 Euro für die<br />
Nutzung des französischen Haltepunktes<br />
konfrontiert. Dadurch wäre die Verbindung<br />
wirtschaftlich nicht mehr tragbar geworden.<br />
Nach Verhandlungen mit dem französischen<br />
Verkehrsministerium werden die<br />
Kostensteigerungen für die Jahre 2012 und<br />
2013 von der SNCF übernommen. Dadurch<br />
ist die Streckenverbindung in diesem Zeitraum<br />
gesichert.<br />
e-Mobil Saar<br />
Im Rahmen des „Nationalen Entwicklungsplanes<br />
Elektromobilität“ der Bundesregierung<br />
sollen Forschung und Entwicklung,<br />
Marktvorbereitung und Markteinführung<br />
von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen<br />
in Deutschland vorangebracht werden,<br />
um Deutschland als Leitmarkt und Leitanbieter<br />
für Elektromobilität zu positionieren.<br />
In diesem Kontext hat das Ministerium für<br />
Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes<br />
gemeinsam mit weiteren Partnern<br />
ein Projekt zur Verknüpfung von Elektromobilität<br />
und öffentlichem Personennahverkehr<br />
entwickelt und als Modellprojekt<br />
beim Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung eingereicht.<br />
Das Projekt e-Mobil Saar beinhaltet die<br />
Verschmelzung des klassischen öffentlichen<br />
Verkehrs mit der zeitlich begrenzten<br />
Ausleihe elektrisch betriebener Individualfahrzeuge<br />
zu einem integrierten Angebot.<br />
<strong>Die</strong> Saarbahn GmbH ist hier mit den weiteren<br />
Verkehrsunternehmen im saarVV aufgefordert,<br />
Lösungen zur Integration für<br />
den Zugang und die Bezahlung der Systeme<br />
ÖPNV, Car-Sharing und ggf. Fahrradverleihsystem<br />
umzusetzen.<br />
Konkret soll dies durch die saarlandweite<br />
Ausweitung des bei der Saarbahn bereits<br />
gültigen e-Tickets sowie der Einführung<br />
eines Handy-Tickets erfolgen. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />
ist bis Mai 2013 vorgesehen.<br />
Umgestaltung Busbetriebshof<br />
Der erste Bauabschnitt zur Umgestaltung<br />
des im Jahr 1967 erstellten Betriebsgebäudes<br />
wurde 2011 in großen Teilen abgeschlossen.<br />
Besonderen Wert legte die<br />
Saarbahn GmbH auf energetische Aspekte<br />
wie eine zeitgemäß gestaltete, gedämmte<br />
Außenverkleidung, eine neue Heizungsanlage<br />
und die Erneuerung der Dachverglasung<br />
des Werkstattbereichs. Dadurch lässt<br />
sich der Energieverbrauch um ca. 50 Prozent<br />
senken. Außerdem sollen zusätzliche<br />
Büroflächen geschaffen werden. <strong>Die</strong> Maßnahme<br />
wird in Höhe von bis zu 75 Prozent<br />
durch das GVFG gefördert.<br />
Das Gebäude bietet dem Fahrpersonal<br />
freundliche und helle Aufenthaltsräume<br />
und gleichzeitig wurden die Betriebsabläufe<br />
optimiert. Durch die Zusammenlegung<br />
des Dispositionsbereiches konnten Synergieeffekte<br />
erschlossen werden.<br />
Der zweite Bauabschnitt, der die Fertigstellung<br />
des Kassenbereiches sowie die<br />
Verlegung von Dusch-, Fitness- und Büroräumen<br />
umfasst, schließt sich an. Es ist<br />
vorgesehen, dass die Mitarbeiter aus dem<br />
Altbau im Hauptgebäude Platz finden.<br />
Der Altbau wird dann innerhalb des <strong>VVS</strong>-<br />
Konzerns vermietet. Der Abschluss aller<br />
Sanierungsarbeiten ist im Sommer 2012<br />
vorgesehen.<br />
54 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Waschanlage in der Stadtbahn-Werkstatt Brebach<br />
Nach der bisher erfolgten Teilrenovierung präsentiert<br />
sich das Gebäude der Buswerkstatt in<br />
einem hellen und freundlichen Design.<br />
Verjüngung der Busflotte<br />
Seit dem Frühjahr sind acht neue Stadtlinienbusse<br />
im Netz unterwegs. <strong>Die</strong> Fahrzeuge verfügen<br />
über die Abgasnorm „EEV“ (Enhanced Environmentally<br />
Friendly Vehicle) und sind erstmals mit<br />
Klimaanlagen ausgestattet, die auch bei hohen<br />
Temperaturen für mehr Fahrgastkomfort sorgen.<br />
Das saarländische Ministerium für Umwelt, Energie<br />
und Verkehr unterstützte die Anschaffung der<br />
<strong>Die</strong>sel-Solobusse des Typs „Citaro“ von Mercedes<br />
Benz mit einem Betrag von 600.000 Euro nach<br />
dem GVFG. Das gesamte Investitionsvolumen<br />
beträgt knapp 1,9 Mio. Euro.<br />
Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />
55
Demonstration einer Gefahrenbremsung: Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Schiller-Schule<br />
erhielten einen Eindruck davon, wie lang der Bremsweg der Saarbahn ist.<br />
Klapprampen und Kneeling erleichtern den<br />
Einstieg in die Linienbusse.<br />
Kundenwünsche im Blick:<br />
Sicherheit, Service und<br />
barrierefreie Mobilität<br />
<strong>Die</strong> Maßnahmen zur Stärkung der Fahrgastsicherheit,<br />
die Mitte 2010 gestartet<br />
wurden, standen auch 2011 wieder im Fokus.<br />
Unter anderem fanden im Vorfeld der<br />
Saarbahn-Inbetriebnahme bis Heusweiler<br />
Sicherheitsschulungen für die Kinder und<br />
Jugendlichen der Friedrich-Schiller-Schule<br />
unter dem Motto „Augen und Ohren auf!“<br />
statt. Jugendgerechte Informationsmaterialien<br />
rundeten das Angebot ab. Ein weiterer<br />
Baustein der Sicherheitsoffensive<br />
bestand in der Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
von Saarbahn und Landeskriminalamt<br />
(LKA) Saarland zum Schutz der<br />
Fahrgäste. <strong>Die</strong> durch das LKA initiierte „Aktion<br />
Tu Was“ dient der Entwicklung von Zivilcourage<br />
und lehrt Fahrgastbegleiter und<br />
Fahrgäste angemessenes Verhalten im<br />
Fall von Rohheitsdelikten. Bei der Auftaktveranstaltung<br />
erhielten Saarbahn-Securityteam<br />
und Fahrgastbegleiter praxisnahe<br />
Schulungen im Rahmen simulierter Gefahrensituationen.<br />
Zum Jahresende informierten<br />
ca. 100 junge Kommissaranwärter und<br />
weitere Polizeivertreter Bürger in der Saarbahn<br />
und an Haltestellen.<br />
Schwarzfahrern, die allein bei der Saarbahn<br />
GmbH für einen geschätzten Schaden<br />
durch entgangene Einnahmen in Höhe<br />
von ca. einer Mio. Euro verantwortlich sind,<br />
begegnet das Unternehmen mit verschärften<br />
Kontrollen. Seit Dezember 2011 prüft<br />
der in den Abend- und Nachtstunden zum<br />
Einsatz kommende Sicherheitsdienst in<br />
der Saarbahn zusätzlich auch die Gültigkeit<br />
von Fahrkarten.<br />
Im Zuge der demographischen Entwicklung<br />
geht das Unternehmen besonders auf<br />
die Belange der mobilitätseingeschränkten<br />
Kunden ein. <strong>Die</strong>s wird erreicht durch<br />
größtenteils barrierefreie Haltestellen,<br />
reservierte Sitzplätze sowie stufenlos<br />
zugängliche Saarbahnen. <strong>Die</strong> Busse verfügen<br />
über die Kneeling-Technik, d. h. sie<br />
sind einstiegsseitig absenkbar bzw. haben<br />
teilweise Ausklapprampen. Es kommen<br />
ausschließlich Niederflurbusse zum<br />
Einsatz. Großformatige Liniennetzpläne,<br />
Kundenaktionen rund um das Jahr<br />
<strong>Die</strong> „Ostereiersuche“, bei der attraktive<br />
Preise lockten, erfreute sich großer<br />
Nachfrage. Zur Weihnachtszeit gingen<br />
gleich zwei Nikoläuse und das Saarbrücker<br />
Christkindl mit musikalischer Unterstützung<br />
auf Tour.<br />
Rillenplatten an den Bahnsteigkanten sowie<br />
akustische Haltestellenansagen erleichtern<br />
die Orientierung. <strong>Die</strong> Website des<br />
Unternehmens ist für die Nutzung durch<br />
Menschen mit Handicap ausgestattet: Mit<br />
Hilfe der Sprachwiedergabe, dem „read<br />
speaker“, können sich Nutzer Texte vorlesen<br />
lassen. Selbst die Fotos sind mit Bildbeschreibungen<br />
versehen. Bildschirmtexte<br />
lassen sich einfach vergrößern. Liniennetzplan<br />
und Haltestellenverzeichnis zeigen<br />
auf, welche Haltestellen barrierefrei sind.<br />
Im seit 1996 aktiven Fahrgastbeirat der<br />
Saarbahn GmbH können für zwei Jahre<br />
gewählte Nutzer des ÖPNV im Bedienungsgebiet<br />
des Unternehmens Bus- und<br />
Saarbahn-relevante Themen zur Sprache<br />
bringen. Durch den regen Austausch mit<br />
56 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
den Fahrgästen erhält die Saarbahn GmbH<br />
wertvolle Hinweise und Anregungen zur<br />
Verbesserung ihres Angebotes.<br />
Erweiterung des Rechnergestützten<br />
Betriebsleitsystems<br />
Vor der Erweiterung der Saarbahn-Strecke<br />
und dem Umzug der Leitstelle nach<br />
Brebach wurden 2011 erhebliche Umbauten<br />
des bestehenden rechnergestützten<br />
Betriebsleitsystems (RBL) umgesetzt. Das<br />
RBL organisiert die gesamte Kommunikation<br />
zwischen der Leitstelle und den Fahrzeugen.<br />
Durch neue Funktionalitäten zur<br />
Anschlusssicherung und Fahrgastzählung<br />
gestaltet sich die Optimierung von<br />
Fahrplänen und Buskapazitäten effizienter.<br />
Eine Komponente des RBL ist das integrierte<br />
Bord-Informationssystem (IBIS).<br />
Damit können Fahrzeuge z. B. nach Auswertung<br />
von Standortdaten automatisch<br />
angehalten werden, um Anschlüsse zu sichern.<br />
Der Rechner nimmt unter anderem<br />
auch die Ampelsteuerung auf ausgewählten<br />
Strecken vor und steuert Fahrscheindrucker,<br />
Haltestellenansage und -anzeige.<br />
„Richtungsweisendes Kunstwerk“ am Heusweiler Schulzentrum: Das Unterwerk 18, das der<br />
Stromversorgung der Saarbahn dient, wurde durch ein Graffiti-Kunstwerk aufgewertet.<br />
Verkehrsmittelwerbung: Fast alle Busse und Bahnen tragen Außenwerbung. Auch die Innenraumwerbung<br />
wird gut genutzt.<br />
Nachtbusse als feste Institution<br />
Erstmals beförderten im Jahr 2010 eigens<br />
eingerichtete Buslinien Nachschwärmer<br />
am Wochenende zurück in ihre Wohnorte.<br />
Mittlerweile hat sich das durch das<br />
Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr<br />
geförderte Konzept bewährt, wie die<br />
im Jahr 2011 auf ca. 20.000 Personen gesteigerten<br />
Nutzerzahlen belegen. Das An-<br />
gebot ist bis Ende 2012 gesichert. Von den<br />
insgesamt sieben angebotenen Buslinien<br />
beteiligte sich die Saarbahn GmbH über<br />
ihre Tochtergesellschaft Saar-Bus GmbH<br />
an dreien und beförderte so 2011 über<br />
9.000 Fahrgäste.<br />
Umgesetzt wurde der durch den Aufgabenträger<br />
initiierte Nachtbusverkehr durch den<br />
Saarländischen Verkehrsverbund (saarVV).<br />
Seit seiner Gründung im Jahr 2005 bündelt<br />
er zahlreiche Aktivitäten der neun angeschlossenen<br />
Nahverkehrsunternehmen.<br />
Unter anderem ist es ihm zu verdanken,<br />
dass Fahrgäste quer durch das Saarland<br />
mit nur einer Fahrkarte reisen können und<br />
ein einheitliches Wabentarifsystem für das<br />
gesamte Bundesland eingeführt wurde.<br />
<strong>Die</strong> Saarbahn GmbH ist seit Gründung des<br />
Verbunds Mitglied im saarVV.<br />
VCD zu Gast<br />
Der Bundesvorsitzende des Verkehrsclub<br />
Deutschland e. V. (VCD), Michael Ziesak<br />
(Mitte), besuchte die Saarbahn GmbH,<br />
die seit Anfang 2011 zu den Förderern<br />
des Vereins gehört (links: Karl Heinz<br />
Janson, VCD-Landesvorsitzender Saarland,<br />
rechts: Saarbahn-Geschäftsführer<br />
Norbert Reuter, MBA).<br />
Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />
57
Der <strong>VVS</strong>-Konzern<br />
Stand: 31.12.2011<br />
LHS<br />
Landeshauptstadt Saarbrücken<br />
100%<br />
<strong>VVS</strong> BG<br />
<strong>VVS</strong>-Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
VSE<br />
Vereinigte<br />
Saar-Elektrizitäts<br />
AG<br />
Enovos<br />
Deutschland<br />
AG<br />
100%<br />
<strong>VVS</strong><br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />
50% 50%<br />
Projecta 14 GmbH<br />
20%<br />
5,3%<br />
SWS<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken<br />
AG<br />
74,7%<br />
90%<br />
GSS<br />
Gesellschaft für Straßenbahnen<br />
im Saartal AG<br />
10%<br />
100%<br />
BBS *1)<br />
Bäderbetriebsgesellschaft<br />
Saarbrücken mbH<br />
55%<br />
SBS<br />
Stadtbahn Saar GmbH<br />
40%<br />
50%<br />
TNB<br />
Talsperre Nonnweiler<br />
Betriebsführungsgesellschaft<br />
mbH<br />
Saarbahn<br />
Saarbahn GmbH<br />
98%<br />
SWS BG<br />
SWS-Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH<br />
100%<br />
100%<br />
KS<br />
KommunalSysteme für<br />
Energie, Umwelt und<br />
Verkehr GmbH<br />
co.met<br />
co.met GmbH Saarbrücken<br />
100%<br />
87%<br />
WWB<br />
Wasserwerk Bliestal GmbH<br />
Saarbrücken<br />
GSED<br />
GDF SUEZ<br />
Energie Deutschland AG<br />
51%<br />
ESLL *2)<br />
Energie SaarLorLux AG<br />
49%<br />
22,77%<br />
TNA<br />
Talsperre Nonnweiler<br />
Aufbereitungsgesellschaft<br />
mbH<br />
*1) Ergebnisabführungsvertrag mit der <strong>VVS</strong> mbH<br />
*2) indirekte Beteiligung über die ESLL GbR, Kraftwerk Römerbrücke<br />
und GDF Suez Saarland ab 1.7.2011 in der ESLL AG integriert<br />
58 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
<strong>Die</strong> Beteiligungen der SWS<br />
SWS<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />
23,9% 27,4%<br />
Solarkraftwerk<br />
Kenn GmbH<br />
EHS<br />
Energiehandel Saar<br />
Verwaltungs-GmbH<br />
BBS<br />
Bäderbetriebsgesellschaft<br />
Saarbrücken mbH<br />
100%<br />
39%<br />
Solarkraftwerk<br />
Ahorn GmbH & Co.<br />
KG<br />
27,42%<br />
EHS-KG<br />
Energiehandel Saar<br />
GmbH & Co. KG<br />
TNB<br />
Talsperre Nonnweiler<br />
Betriebsführungsgesellschaft<br />
mbH<br />
50%<br />
24,9%<br />
Windpark Saar<br />
GmbH & Co.<br />
Repower KG<br />
50%<br />
ESS<br />
Energie-Service-Saar<br />
GmbH<br />
FVS<br />
Fernwärme-Verbund<br />
Saar GmbH<br />
26%<br />
9,0%<br />
IZES<br />
Institut für Zukunftsenergiesysteme<br />
gGmbH<br />
KWW<br />
Kraftwerk Wehrden GmbH<br />
33,33%<br />
Der Verkehrsbereich<br />
<strong>VVS</strong> BG<br />
<strong>VVS</strong>-Beteiligungsgesellschaft<br />
mbH<br />
<strong>VVS</strong><br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
Saarbrücken mbH<br />
40% 55%<br />
SBS<br />
Stadtbahn Saar GmbH<br />
98%<br />
90%<br />
GSS<br />
Gesellschaft für Straßenbahnen<br />
im Saartal AG<br />
6,17%<br />
Saarbahn<br />
Saarbahn GmbH<br />
VSE<br />
VSE Aktiengesellschaft<br />
Saarbrücken<br />
26%<br />
Saar-Bus<br />
Saar-Bus GmbH<br />
30%<br />
SNS<br />
Saarländische Nahverkehrs-Service<br />
GmbH<br />
Beteiligungen des Konzerns<br />
59
<strong>Die</strong> Beteiligungen der SWS BG<br />
SWS BG<br />
SWS-Beteiligungsgesellschaft mbH<br />
SWL<br />
- <strong>Stadtwerke</strong> Lebach<br />
GmbH & Co. KG<br />
- GF GmbH<br />
49% 49% 49%<br />
GWH<br />
GWE<br />
Gemeindewerke<br />
- Gemeindewerke Eppelborn<br />
GmbH & Co. KG<br />
Heusweiler GmbH<br />
- GF GmbH<br />
50% 50%<br />
- SWL-energis Netzgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
- SWL-energis GF GmbH<br />
VEL<br />
Ver- und Entsorgungszweckverband<br />
Lebach<br />
48,41%<br />
GWK<br />
- Gemeindewerke<br />
Kleinblittersdorf GmbH<br />
& Co. KG<br />
- GF GmbH<br />
49%<br />
- GWE-energis Netzgesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
- GWE-energis GF GmbH<br />
AWZE<br />
Abwasserzweckverband<br />
Eppelborn GmbH<br />
39%<br />
GPL<br />
Gewerbepark Lebach<br />
GmbH<br />
10%<br />
TeWeMa<br />
Zweckverband Technische<br />
Werke Mandelbachtal<br />
49%<br />
9%<br />
LAZ<br />
Lebacher Abfallzweckverband<br />
SWF<br />
- <strong>Stadtwerke</strong> Friedrichsthal<br />
GmbH & Co. KG<br />
- GF GmbH<br />
49%<br />
60 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>)<br />
Anschrift:<br />
Hohenzollernstraße 104 – 106<br />
66117 Saarbrücken<br />
Telefon:<br />
0681 587-0<br />
Internet:<br />
www.vvs-konzern.de<br />
Fotos:<br />
Bildarchiv der <strong>VVS</strong>, 1. FC Riegelsberg e. V., Brainworks Unlimited, Enovos<br />
Deutschland AG, Friends* Gesellschaft für Events, Marketing und<br />
Kommunikation mbH, Gemeindewerke Eppelborn GmbH & Co. KG,<br />
Gemeindewerke Heusweiler GmbH, Gemeindewerke Kleinblittersdorf<br />
GmbH & Co. KG, Bernd Kammerer, Angelika Klein, Landeshauptstadt<br />
Saarbrücken, Manuela Meyer, Helmut Paulus (evks), Helmut Scheuer,<br />
<strong>Stadtwerke</strong> Friedrichsthal GmbH & Co. KG, <strong>Stadtwerke</strong> Lebach GmbH &<br />
Co. KG, ThyssenKrupp Xervon Energy GmbH<br />
Redaktion:<br />
A 4 Presse
VERSORGUNG.<br />
VERKEHR.<br />
SAarbrücken.<br />
<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />
der <strong>Stadtwerke</strong>-Konzern DER<br />
Landeshauptstadt Saarbrücken