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Die VVS. Jahresrückblick 2011. - Stadtwerke Saarbrücken

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<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />

<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />

Jahresrückblick <strong>2011.</strong>


Inhaltsverzeichnis


4 Vorwort<br />

6 <strong>VVS</strong> – Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

20 SWS – <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />

26 TNB/TNA – Talsperre Nonnweiler<br />

28 WPS – Windpark Saar<br />

30 WWB – Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken<br />

34 SWS BG – <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

38 co.met GmbH<br />

42 KS – KommunalSysteme für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH<br />

46 BBS – Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

50 SB/SBS – Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />

58 Beteiligungen des Konzerns<br />

3 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Vorwort<br />

Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung Dr.-Ing. Thomas Severin (links)<br />

und <strong>VVS</strong>-Geschäftsführer Ass. jur. Peter Edlinger (rechts)


Ein neues Zeitalter im <strong>VVS</strong>-Konzern hat begonnen<br />

Zahlreiche Aktivitäten zur Umgestaltung und Erweiterung des <strong>VVS</strong>-Konzerns,<br />

die in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht und gestartet wurden,<br />

konnten 2011 abgeschlossen werden.<br />

<strong>Die</strong> letzten zwölf Monate haben gezeigt,<br />

dass unsere Strategie zum Wiedereinstieg<br />

in die Eigenenergieerzeugung<br />

aktueller ist als je zuvor. Das haben nicht<br />

erst die bedauerlichen Ereignisse in Japan<br />

wieder vor Augen geführt. Mit unserem<br />

Bekenntnis zu umweltfreundlicher Energieerzeugung<br />

liegen wir auch auf einer<br />

Linie mit dem „Masterplan Energie“ der<br />

saarländischen Landesregierung.<br />

Mit der Inbetriebnahme der drei BHKWs,<br />

dem Heizkraftwerk Süd im Probebetrieb<br />

sowie der Beteiligung am Heizkraftwerk<br />

Römerbrücke tragen wir ab sofort aktiv<br />

zur Stärkung der Konzernfinanzen und<br />

zur Versorgung der Landeshauptstadt mit<br />

Strom und Wärme bei.<br />

<strong>Die</strong> Planungen zum Bau und Betrieb<br />

weiterer kleinerer Kraftwerkseinheiten<br />

schreiten zügig voran, so dass wir in der<br />

Endausbaustufe im Jahr 2013 ein Drittel<br />

des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt<br />

decken werden. Dadurch kommt die<br />

Landeshauptstadt ab 2014 ohne Atomstrom<br />

aus. Bis 2050 kann die Stromversorgung<br />

sogar ganz auf Basis regenerativer<br />

Energien erfolgen.<br />

Rekommunalisierung ist ein weiterer Leitgedanke,<br />

der uns im Jahr 2011 begleitet hat<br />

und richtungsweisend für die kommende<br />

Zeit ist.<br />

Dem Aufbau regionaler Kooperationen und<br />

gemeinsamen Projekten kommen große<br />

Bedeutung zu. Mit der Fertigstellung der<br />

gemeinsamen Netzleitstelle der Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong>, VSE, Creos und energis<br />

haben wir dies anschaulich verdeutlicht.<br />

Außerdem birgt das Aufgabengebiet Energiehandel<br />

Potenziale, bei deren Nutzung<br />

wir erst am Anfang stehen.<br />

Im Verkehrsbereich haben wir mit der<br />

Inbetriebnahme des neuen Streckenabschnitts<br />

zwischen Walpershofen/Etzenhofen<br />

und Heusweiler Markt ein<br />

weiteres Etappenziel der ersten Ausbaustufe<br />

erreicht. Parallel dazu sind die Ar-<br />

Dr.-Ing. Thomas Severin<br />

Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung<br />

beiten auf dem Weg bis Lebach-Jabach<br />

bereits planmäßig vorangeschritten. <strong>Die</strong><br />

Fertigstellung großer Teile der Stadtbahn-Werkstatt<br />

zur Wartung und Instandhaltung<br />

der Saarbahn-Fahrzeuge<br />

erfolgte bis zum Jahresende 2011 im Saarbrücker<br />

Stadtteil Brebach.<br />

Der <strong>VVS</strong>-Konzern und seine Gesellschaften<br />

nehmen die Verantwortung für die<br />

kommunale Daseinsvorsorge und eine<br />

ökologisch verträgliche Erbringung ihrer<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen sehr ernst. Auch im neuen<br />

Führungsteam des <strong>VVS</strong>-Konzerns halten<br />

wir am eingeschlagenen Kurs fest. <strong>Die</strong><br />

erzielten Erfolge sind uns Ansporn, zusammen<br />

mit unseren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern diesen Weg weiter zu<br />

beschreiten und fortzuentwickeln – zum<br />

Wohle der Bürgerinnen und Bürger in der<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken und darüber<br />

hinaus.<br />

Ass. jur. Peter Edlinger<br />

<strong>VVS</strong>-Geschäftsführer<br />

5 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


6 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />

Einstieg in die Eigenenergieerzeugung<br />

– neue Freiräume<br />

zur Gestaltung der Zukunft<br />

<strong>Die</strong> Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>) hat den Kurswechsel vollzogen:<br />

Nach jahrelangen Vorarbeiten zur Rückkehr des Konzerns in die Eigenenergieerzeugung<br />

hat die <strong>VVS</strong> ihr Ziel erreicht.<br />

Zur Jahresmitte 2011 markierten die Inbetriebnahme dreier Blockheizkraftwerke und die indirekte<br />

Beteiligung der <strong>VVS</strong> am Heizkraftwerk Römerbrücke erste Stationen auf diesem Weg.<br />

Mit der Aufnahme des Probebetriebs im Heizkraftwerk Süd fanden die Ausbauaktivitäten ihren<br />

vorläufigen Höhepunkt. Weitere Erzeugungskapazitäten sind in Planung. Einen Teil der Finanzmittel<br />

zur Realisierung der umweltfreundlichen Erzeugungsanlagen akquirierte die <strong>VVS</strong> durch<br />

die erfolgreiche Emittierung des Wertpapiers „Saarbrücker Energie-Anlage“.<br />

<strong>Die</strong> umgesetzten Schritte dienen der Zukunftssicherung des <strong>VVS</strong>-Konzerns und der Stärkung<br />

seiner Finanzkraft.<br />

<strong>Die</strong> Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>) wurde im Jahr<br />

1962 gegründet. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Energie- und Wasserversorgung<br />

sowie im Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel. Als zentrales Serviceunternehmen<br />

aller Gesellschaften, die unter dem gemeinsamen Dach des <strong>VVS</strong>-Konzerns tätig sind,<br />

erbringt sie <strong>Die</strong>nstleistungen sowohl für die Konzernunternehmen als auch für Dritte<br />

im Rahmen entsprechender Betriebs- und Geschäftsführungsverträge.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

Dr.-Ing. Thomas Severin, Sprecher 1962<br />

(ab 1.1.2012)<br />

Ass. jur. Peter Edlinger<br />

Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Sprecher<br />

(bis 31.12.2011)<br />

www.vvs-konzern.de<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

7


Strom und Wärme aus Saarbrücken:<br />

Erzeugungsanlagen in Betrieb<br />

Insgesamt vier <strong>VVS</strong>-Kraftwerke wurden 2011 fertig gestellt.<br />

<strong>Die</strong> drei neuen Blockheizkraftwerke<br />

Symbolischer Start der Anlagen auf dem<br />

Busbetriebshof der Saarbahn GmbH<br />

Den Startpunkt zum Wiedereinstieg<br />

der <strong>VVS</strong> in die Eigenenergieerzeugung<br />

setzte im Juli 2011 nach elfmonatiger Bauzeit<br />

die offizielle Inbetriebnahme von drei<br />

Blockheizkraftwerken (BHKWs) auf dem<br />

Busbetriebshof der Saarbahn GmbH. <strong>Die</strong><br />

Investitionssumme betrug ca. 10 Mio. Euro.<br />

Seit Oktober laufen die Anlagen erfolgreich<br />

im Regelbetrieb.<br />

Klein und flexibel: die ersten drei<br />

BHKWs auf dem Busbetriebshof<br />

<strong>Die</strong> kleinen, dezentralen Kraftwerke produzieren<br />

effizient Energie nach dem Prinzip<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Mit<br />

den Anlagen kann ein Gesamtnutzungsgrad<br />

von bis zu 88 Prozent (40 Prozent<br />

elektrisch, 48 Prozent thermisch) erreicht<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Anlagen verfügen über eine elektrische<br />

Leistung von jeweils 2 MW und eine thermische<br />

Leistung in Höhe von 2,4 MW. Bei<br />

einer geplanten jährlichen Laufleistung<br />

von ca. 3.500 Volllaststunden produziert<br />

jedes der BHKWs eine jährliche Strommenge<br />

von ca. 7.000 MWh und 8.400 MWh<br />

Wärme, ausreichend für die Versorgung<br />

von ca. 2.000 Haushalten mit Strom* bzw.<br />

700** Haushalten mit Fernwärme.<br />

(*angenommener Bedarf 3.500 kWh/a,<br />

**angenommener Bedarf 12.000 kWh/a)<br />

<strong>Die</strong> Kraftwerke haben den Vorteil, dass<br />

sie schnell regelbar sind. Somit können<br />

sie die Stromproduktion aus regenerativen<br />

Quellen, die nicht konstant ist, sinnvoll<br />

ergänzen.<br />

Saarbrücken wird „regeneraktiv“<br />

<strong>Die</strong> Kampagne zeigte auf, dass die Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken dank der<br />

zukunftsweisenden Energieerzeugungsprojekte<br />

der <strong>VVS</strong> bereits im Jahr 2014 ohne<br />

Atomstrom auskommt. Bis 2050 kann der<br />

in Saarbücken verbrauchte Strom sogar<br />

komplett aus regenerativen Energiequellen<br />

stammen.<br />

Heizkraftwerk Süd<br />

Einen weiteren Meilenstein markiert der<br />

Beginn des Probebetriebs des neuen hoch<br />

effizienten Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks<br />

Süd (GuD) im Dezember.<br />

In einer Bauzeit von nur 17 Monaten und unter<br />

Einhaltung des gesetzten Investitionsrahmens<br />

von ca. 50 Mio. Euro entstand die<br />

Anlage im Saarbrücker Industriegebiet Süd.<br />

Der Betrieb der 20-Zylinder V-Erdgasmotoren<br />

erfolgt mit einem Gemisch aus dem in<br />

unmittelbarer Nähe abgesaugten Methangas<br />

sowie mit Erdgas. Das Methangas wird<br />

über Brunnenanlagen der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken in Alt-Saarbrücken abgesaugt.<br />

Parallel zur Inbetriebnahme der BHKWs<br />

startete die öffentlichkeitswirksame<br />

Kampagne der <strong>VVS</strong>, die unter dem Motto<br />

„Saarbrücken wird regeneraktiv“ mit drei<br />

Aktionsmotiven auf Citylight-Plakaten, im<br />

Hörfunk und im Internet für einen Ausstieg<br />

aus der Atomkraft warb.<br />

Das neue Heizkraftwerk (HKW), das Strom<br />

und Wärme in größerem Umfang produziert<br />

und die finanzielle Zukunft der <strong>VVS</strong><br />

auf eine solide Basis stellen soll, repräsentiert<br />

eine der umfänglichsten Investitionen<br />

in Energieerzeugungsanlagen der letzten<br />

Jahrzehnte im Großraum Saarbrücken.<br />

8 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Motive der <strong>VVS</strong>-Kampagne<br />

„Saarbrücken wird regeneraktiv“<br />

Effiziente Brückentechnologie<br />

Alle neu entstandenen Energieerzeugungsanlagen<br />

arbeiten nach dem „Kraft-Wärme-Kopplungs-Prinzip“.<br />

Als eingesetzte<br />

Primärenergie kommt Erdgas zum Einsatz.<br />

Mit diesem zeitgemäßen Verfahren lassen<br />

sich effizient Strom und Wärme in Kogeneration<br />

produzieren. Der Brennstoffnutzungsgrad<br />

im Heizkraftwerk Süd beträgt<br />

insgesamt ca. 87 Prozent (ca. 46 Prozent<br />

elektrisch, ca. 41 Prozent thermisch).<br />

Das Heizkraftwerk Süd verfügt über eine<br />

Gasturbine mit einer elektrischen Leistung<br />

von ca. 32 MW und einer Dampfturbine<br />

(8 MW), die über einen Abhitzekessel<br />

mit Dampf versorgt wird. Ergänzt wird die<br />

Anlage durch einen Wärmespeicher und einen<br />

20-MW-Spitzenlastkessel.<br />

Mit der elektrischen Gesamtleistung von<br />

ca. 40 MW und einer thermischen Leistung<br />

von ca. 33 MW speist das Kraftwerk bei einer<br />

geplanten jährlichen Laufleistung von<br />

ca. 3.300 Volllaststunden eine Strommenge<br />

von ca. 130 GWh und gut 110 GWh Wärme<br />

in das Netz der Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />

ein. Damit lassen sich ca. 37.000* Haushalte<br />

mit elektrischer Energie und 9.100**<br />

Haushalte mit Fernwärme versorgen.<br />

(*angenommener Bedarf 3.500 kWh/a,<br />

**angenommener Bedarf 12.000 kWh/a)<br />

Finanzieller Hintergrund<br />

<strong>Die</strong> in allen neuen <strong>VVS</strong>-Anlagen produzierte<br />

Fernwärme wird an die gemeinsame<br />

Vertriebstochter von <strong>VVS</strong> und GDF<br />

SUEZ Energie Deutschland AG (GSED), die<br />

Energie SaarLorLux AG (ESLL), verkauft.<br />

Der erzeugte Strom wird an der Leipziger<br />

Strombörse veräußert. Erlöse ergeben<br />

sich für die <strong>VVS</strong> zudem durch KWK-Zuschüsse<br />

und die kostenlose Zuteilung von<br />

CO 2 -Zertifikaten.<br />

<strong>Die</strong> Finanzierung des HKW Süd erfolgte im<br />

Wesentlichen durch ein saarländisches<br />

Bankenkonsortium. Auch das Engagement<br />

von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen<br />

der von der <strong>VVS</strong> emittierten „Saarbrücker<br />

Energie-Anlage“ hat zur begleitenden Finanzierung<br />

der neuen Kraftwerkskapazitäten<br />

beigetragen.<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

9


2<br />

3 5<br />

1 4<br />

6<br />

7<br />

1. Baustelle des Heizkraftwerks Süd im März <strong>2011.</strong> 2. Anlieferung des Blocktrafos. 3. 4. Im August trafen mit der Lieferung der Dampfturbine<br />

(Mitte) und der Gasturbine (unten) zwei wichtige Komponenten der neuen Anlage ein. 5. <strong>Die</strong> Kesseldruckprobe bestätigte die Dichtigkeit der 12.000<br />

Schweißnähte der durchführenden und druckverbindenden Leitungen. 6. Probebetrieb: Ass. jur. Peter Edlinger, Geschäftsführer der <strong>VVS</strong>, Dr. Simone<br />

Peter, damalige saarländische Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, damaliger Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung,<br />

Charlotte Britz, Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken, und Dipl.-Ing. Christoph J. Schmitt, Projektleiter des Bauprojekts HKW<br />

Süd, gaben das symbolische Zeichen für den Turbinenstart. 7. Heizkraftwerk Süd (Turbinenhaus und Wärmespeicher) im Dezember <strong>2011.</strong><br />

10 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Juli 2009<br />

Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat<br />

März 2010<br />

Vergabe der Gewerke<br />

Ab Juni 2010<br />

Demontage der alten Gasturbinenanlage sowie bauvorbereitende Maßnahmen<br />

7. September 2010 Grundsteinlegung Heizkraftwerk Süd<br />

November 2010<br />

Beginn Stahlbauarbeiten<br />

März 2011<br />

Kesselschwerlastmontagen<br />

Mai 2011<br />

Montage Spitzenlastkessel, Wärmespeicher und Blocktrafo<br />

8. Juni 2011 Kesseldruckprobe<br />

August 2011<br />

Lieferung und Montage Gas- und Dampfturbine<br />

12. Dezember 2011 Inbetriebnahme des Heizkraftwerks Süd<br />

Der zeitliche Ablauf<br />

Funktionsweise und Vorteile einer GuD-Anlage<br />

In der GuD-Anlage treibt eine mit Erdgas<br />

befeuerte Gasturbine einen Generator<br />

zur Stromerzeugung an. <strong>Die</strong><br />

Wärmeenergie der sehr heißen Abgase<br />

wird über einen Abhitzekessel genutzt,<br />

um Dampf zu erzeugen. <strong>Die</strong>ser Dampf<br />

treibt eine weitere Turbine und damit<br />

einen weiteren Generator an, wodurch<br />

sich die erzeugte elektrische Energie<br />

weiter erhöht. Der entspannte Dampf<br />

wird schließlich auf einen Heizkondensator<br />

geleitet, so dass die Restwärme<br />

im Fernleitungsnetz genutzt werden<br />

kann. Durch die Kombination aus<br />

Stromerzeugung und Wärmenutzung<br />

mit modernster Technik ergibt sich der<br />

hohe Brennstoffnutzungsgrad, der den<br />

Ausstoß von Kohlendioxid (CO 2 ) erheblich<br />

reduziert.<br />

Da der Strom- und Wärmebedarf zeitlich<br />

unterschiedlich sein können, ist es<br />

wichtig, dass die Pufferung der Wärme<br />

im vorhandenen Wärmespeicher möglich<br />

ist. <strong>Die</strong> Gasturbine des Heizkraftwerks<br />

Süd lässt sich schnell regeln.<br />

So kann die Produktion dem jeweiligen<br />

Energiebedarf angepasst werden.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtanlage wird zunächst von<br />

der örtlichen Warte im HKW Süd aus<br />

gefahren, die in das Leitsystem Fernwärme<br />

der <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken<br />

AG (SWS) integriert ist. Auch von anderen<br />

Stellen aus wäre vom Grundsatz<br />

her eine Fernbedienung möglich.<br />

Hinweis: Spitzenlastkessel und Wärmespeicher sind in dieser Graphik<br />

nicht dargestellt, da es sich dabei um Nebenanlagen handelt.<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

11


Geplante Erzeugungskapazitäten<br />

Der Bau von zwei weiteren mit Erdgas betriebenen<br />

BHKWs mit einer elektrischen<br />

Leistung von jeweils 2 MW befindet sich<br />

an den Standorten Römerbrücke Druckhaltung<br />

und Gasbehälter Ost in Planung.<br />

Außerdem werden 2012 jeweils zwei innovative<br />

Elektrokessel zur Erzeugung<br />

von Wärme aus Strom an den Standorten<br />

HKW Süd und Busbetriebshof errichtet.<br />

Eine Wärmeerzeugung aus Strom kann<br />

dann sehr wirtschaftlich sein, wenn es auf<br />

Grund eines Überangebotes von regenerativ<br />

erzeugter Energie (Wind, Photovoltaik)<br />

zu sehr geringen Strompreisen an der Börse<br />

kommt. Am Busbetriebshof entsteht daher<br />

zusätzlich ein Wärmespeicher, der die<br />

vom Elektrokessel erzeugte Wärme im Bedarfsfalle<br />

aufnehmen kann. <strong>Die</strong> Genehmigungsanträge<br />

wurden bereits eingereicht.<br />

In der Endausbaustufe im Jahr 2013 soll,<br />

vertraglichen Vereinbarungen mit dem<br />

Partnerunternehmen Energie SaarLorLux<br />

AG entsprechend, gut ein Drittel des Fernwärmebedarfs<br />

von Saarbrücken durch die<br />

<strong>VVS</strong>-eigenen Anlagen gedeckt werden. <strong>Die</strong><br />

bereitgestellte Gesamtleistung beträgt<br />

dann einschließlich Besicherungsleistung<br />

118 MW th .<br />

<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong> plant, u. a. mit Hilfe der Erzeugungsanlagen,<br />

innerhalb weniger Jahre ein<br />

nachhaltig ausgeglichenes Konzernergebnis<br />

zu erzielen.<br />

Beteiligung am Heizkraftwerk<br />

Römerbrücke<br />

Das HKW Römerbrücke wurde von der<br />

Energie SaarLorLux AG mit wirtschaftlicher<br />

Wirkung zum 1. Juli 2011 erworben. <strong>Die</strong><br />

<strong>VVS</strong> hat sich in Höhe ihrer Beteiligung an<br />

der ESLL von 49 Prozent bei der Finanzierung<br />

des Kraftwerks engagiert.<br />

Heizkraftwerk Römerbrücke<br />

Möglich wurde dies durch die Unterzeichnung<br />

eines Kooperationsvertrages im Dezember<br />

2010, in dem der bisherige Besitzer<br />

und Kooperationspartner der <strong>VVS</strong>, die GDF<br />

SUEZ Energie Deutschland AG, das Heizkraftwerk<br />

an die ESLL verkaufte. <strong>Die</strong>ser<br />

Verkauf wurde durch einen Kooperationsvertrag<br />

zwischen <strong>VVS</strong> und GSED besiegelt.<br />

Das Kraftwerk wurde in der Zeit, in der es<br />

sich im Besitz der GSED befand, kontinuierlich<br />

erneuert. <strong>Die</strong> letzte größere Modernisierung<br />

erfolgte im September 2011 mit<br />

der Inbetriebnahme der neuen Dampfturbine<br />

mit einem Investitionsvolumen von<br />

rund 30 Mio. Euro. <strong>Die</strong> in Italien hergestellte<br />

Spezialanfertigung bringt es auf eine<br />

Leistung von 34 MW. Der Brennstoffausnutzungsgrad<br />

steigt um etwa vier auf bis<br />

zu 90 Prozent. Mit der neuen Turbine lässt<br />

sich je nach Bedarf das Verhältnis von<br />

Strom- zu Fernwärmeproduktion noch flexibler<br />

steuern.<br />

Saarbrücker Energie-Anlage<br />

erfolgreich<br />

Unter der Marke „Saarbrücker Energie-<br />

Anlage“ hat die <strong>VVS</strong> in der Zeit vom 31.<br />

Oktober 2010 bis zum 30. April 2011 eine Inhaberschuldverschreibung<br />

aufgelegt. <strong>Die</strong><br />

Wertpapiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren<br />

und einer Festverzinsung von 4 Prozent<br />

wurden Bürgern der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken sowie Kunden und Mitarbeitern<br />

des <strong>VVS</strong>-Konzerns angeboten. Über<br />

460 Zeichner beteiligten sich. Zum Ablauf<br />

betrug das Emissionsvolumen knapp<br />

8,9 Mio. Euro. <strong>Die</strong>se Finanzmittel werden<br />

vom <strong>VVS</strong>-Konzern zur begleitenden Finanzierung<br />

der eigenen umweltfreundlichen<br />

Energieerzeugungsanlagen eingesetzt.<br />

Neue Zertifizierungsurkunden<br />

Zu Jahresbeginn absolvierten die <strong>VVS</strong> und<br />

ihre Tochtergesellschaften erfolgreich das<br />

Re-Zertifizierungsaudit. <strong>Die</strong> neuen TÜV-<br />

Zertifikate haben eine Gültigkeit von drei<br />

Jahren, in denen so genannte Überwachungsaudits<br />

stattfinden. Im <strong>VVS</strong>-Konzern<br />

werden die Audits durch den Kommunal-<br />

Ökologen in Zusammenarbeit mit den Bereichen<br />

und Fachbereichen vorbereitet.<br />

Dem TÜV Saarland e. V. obliegt die Endabnahme.<br />

Zu unterscheiden sind die Zertifikate der<br />

Bereiche Qualität und Umwelt, die nachweisen,<br />

dass alle Anforderungen des Qualitäts-<br />

und Umweltmanagementsystems<br />

nach DIN EN ISO 9001 (Qualität) und 14001<br />

(Umwelt) umgesetzt wurden. <strong>Die</strong> Saarbahn<br />

GmbH erhielt darüber hinaus eine Konformitätsbestätigung<br />

nach DIN 13816 als<br />

Nachweis über die Kundenzufriedenheit.<br />

12 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig Dr.-Ing. Thomas Severin Dipl.-Ing. Peter Flohr<br />

Ein Vordenker verlässt den<br />

<strong>VVS</strong>-Konzern<br />

Dr. Thomas Severin und Peter<br />

Flohr treten die Nachfolge an<br />

in leitenden Funktionen in der Energiewirtschaft<br />

mit.<br />

Fast zeitgleich mit der Fertigstellung<br />

des HKWs Süd, des wichtigsten Projektes<br />

seines Saarbrücker Schaffens, beendete<br />

Dr. <strong>Die</strong>ter Attig Ende 2011 seine<br />

Tätigkeit beim <strong>VVS</strong>-Konzern, dessen Geschicke<br />

er seit Anfang 2008 gemeinsam<br />

mit Peter Edlinger maßgeblich mit gestaltet<br />

hat. <strong>Die</strong> Umstrukturierung der<br />

<strong>VVS</strong> hin zu einem Energieerzeugungsunternehmen<br />

trägt seine Handschrift.<br />

<strong>Die</strong> Gremien der <strong>VVS</strong> und der Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong> haben am 10. Juni 2011 die Geschäftsführer<br />

und Vorstände bestellt, die<br />

ab 1. Januar 2012 die Nachfolge von Dr. <strong>Die</strong>ter<br />

Attig sichern.<br />

<strong>Die</strong> Wahl fiel auf Dr. Thomas Severin, Jahrgang<br />

1960, als Sprecher der <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung<br />

und Peter Flohr, Jahrgang<br />

1959, als Vorstandsvorsitzender der <strong>Stadtwerke</strong><br />

Saarbrücken AG. Beide bringen langjährige<br />

Erfahrungen aus ihren Tätigkeiten<br />

Peter Edlinger, seit 1. Januar 2008 Mitglied<br />

des Vorstandes der Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong>, musste dieses Amt zum<br />

31. Dezember 2011 niederlegen, ist aber<br />

weiterhin Geschäftsführer der <strong>VVS</strong>.<br />

Nachdem die Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

Saarbrücken mbH<br />

mittlerweile als Energieerzeuger am<br />

Markt tätig ist, dürfen die Geschäftsführer<br />

der <strong>VVS</strong> gemäß Energiewirtschaftsgesetz<br />

(„Entflechtung“ §§ 6 ff.)<br />

nicht zugleich Vorstände der SWS sein.<br />

<strong>Die</strong> Zertifikate im<br />

Überblick:<br />

DIN EN ISO 9001<br />

<strong>VVS</strong><br />

SWS<br />

co.met<br />

KS<br />

Stadtbahn<br />

DIN EN ISO 14001<br />

<strong>VVS</strong><br />

SWS<br />

WWB<br />

Stadtbahn<br />

Social Media:<br />

<strong>Die</strong> Konzern-Unternehmen sind auch<br />

bei Facebook, YouTube und Twitter<br />

vertreten.<br />

Facebook:<br />

- <strong>VVS</strong><br />

www.facebook.com/<strong>Die</strong><strong>VVS</strong><br />

- <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />

www.facebook.com/<br />

<strong>Die</strong>Saarbruecker<strong>Stadtwerke</strong><br />

- Saarbahn GmbH<br />

www.facebook.com/Saarbahn<br />

YouTube:<br />

www.youtube.com/<strong>Stadtwerke</strong>Konzern<br />

Twitter:<br />

http://twitter.com/mysaarbahn<br />

Unbundling: Umsetzung<br />

gesetzlicher Bestimmungen<br />

Seit dem Einstieg des Konzerns in die<br />

Energieerzeugung gilt es für die <strong>VVS</strong> und<br />

die SWS, die Bestimmungen des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG) umzusetzen,<br />

d. h. Erzeugung und Netzbetrieb zu trennen<br />

(Unbundling). 2011 erhielt das Unternehmen<br />

Becker Büttner Held Consulting<br />

den Auftrag, die operationelle und informatorische<br />

Entflechtung der Tätigkeitsfelder<br />

nach den §§ 6 ff. EnWG zu analysieren<br />

und Vorschläge für Anpassungen zu liefern.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsführungs- und Vorstandspositionen<br />

bei <strong>VVS</strong> und SWS sind nun nach<br />

den Vorgaben des Unbundlings, die eine<br />

strikte Trennung von Erzeugung und Netzbetrieb<br />

vorsehen, nicht mehr personenidentisch<br />

besetzt.<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

13


Gemeinsam Zukunft gestalten<br />

<strong>Die</strong> insgesamt 942 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>VVS</strong>-Konzerns bilden die<br />

Basis eines gesunden und zukunftsfähigen Unternehmens.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiterzahlen sind im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht gestiegen. Aufgrund<br />

der Streckenerweiterung der Saarbahn<br />

bis zum Haltepunkt Heusweiler Markt<br />

und als Ersatz für ausgeschiedene bzw. in<br />

Kürze ausscheidende Mitarbeiter wurden<br />

14 zusätzliche Saarbahn-Fahrer eingestellt.<br />

Elf weitere Saarbahn-Fahrer werden<br />

Anfang 2012 folgen.<br />

<strong>Die</strong> Stammbelegschaft ist teilweise über<br />

Jahrzehnte im Unternehmen beschäftigt.<br />

Im Jahr 2011 wurden die Jubilare des Jahres<br />

2010 geehrt. Hier konnten 39 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auf eine 25-jährige<br />

und neun sogar auf eine 40-jährige Betriebszugehörigkeit<br />

zurückblicken.<br />

Um das betriebliche Klima sowie die Abläufe<br />

in den Unternehmen aktiv positiv zu beeinflussen,<br />

hat die <strong>VVS</strong>-Geschäftsführung<br />

das unabhängige Beratungsunternehmen<br />

ISPA Consult GmbH mit einer Mitarbeiterbefragung<br />

beauftragt. Im Herbst<br />

2011 wurden die Beschäftigten von <strong>VVS</strong>,<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n, Stadtbahn Saar und Saarbahn<br />

gebeten, Fragebogen anonym zu beantworten<br />

und Stellung zu verschiedenen<br />

Themenschwerpunkten zu beziehen. <strong>Die</strong><br />

Auswertungsergebnisse wurden zum Jahresende<br />

konzernweit präsentiert.<br />

Jubilarinnen und Jubilare des <strong>VVS</strong>-Konzerns 2010<br />

<strong>Die</strong> bereits gebildete Arbeitsgruppe und die<br />

Teilprojekte, in denen u. a. die Geschäftsführung<br />

bzw. der Vorstand, Vertreter von<br />

Personalabteilung und Pressestelle sowie<br />

Betriebsräte vertreten sind, befassen sich<br />

seit Anfang 2012 mit der Beurteilung der<br />

Ergebnisse und der Erarbeitung von Handlungsstrategien.<br />

Ausbildung im <strong>VVS</strong>-Konzern<br />

Ende 2011 wurden im <strong>VVS</strong>-Konzern 60 Auszubildende<br />

und zwei Trainees betreut. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine<br />

weitere Steigerung der Ausbildungszahlen.<br />

25-jähriges<br />

<strong>Die</strong>nstjubiläum:<br />

<strong>VVS</strong><br />

Ilona Schepp (K 10) - 1.8.<br />

Saarbahn<br />

Wolfgang Geibig (SB 10) - 5.2.<br />

Joachim Thönnes (SB 10) - 19.7.<br />

Stefan Kamy (SB 10) – 23.9.<br />

Horst-Günter Horras (SB 10) – 23.11.<br />

JUBILARE 2011<br />

SWS<br />

Roland Anna (SBS 25) - 1.4.<br />

Ulrike Barbian (BT 12) - 1.8.<br />

Alfred Künstle (BT 21) - 1.8.<br />

Markus Paulus (BT 23) - 1.8.<br />

Hans-Peter Pfeiffer (BT 21) - 1.8.<br />

Michael Prinz (SBS 13) - 1.8.<br />

Stephan Vogelgesang (BT 11) - 1.8.<br />

Wolfgang Blum (BT 21) - 1.9.<br />

Walter Schwingel (BT 3+4) - 1.10.<br />

Stadtbahn Saar<br />

Oliver Mayer (SBS 12) - 1.8.<br />

40-jähriges<br />

<strong>Die</strong>nstjubiläum:<br />

SWS<br />

Karl-Heinz Rech (BT 23) - 1.9.<br />

Klaus Stiefel (BT 12) - 1.9.<br />

Heinz Zahnhausen (BT 21) - 1.9.<br />

Saarbahn<br />

Hans-Peter Becker (SB 31) - 1.4.<br />

Stadtbahn Saar<br />

Gerhard Brockhoff (SBS 12) - 1.9.<br />

Franz Tybl (SBS 12) - 1.9.<br />

Edgar Wagner (SBS 13) - 1.9.<br />

Detlef Trampert (SBS 12) - 13.12.<br />

14 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1. Ausbildungsmesse Göttelborn<br />

2. Teilnehmer der Aktion „Azubis lesen Zeitung“<br />

3. Auszeichnung von fünf Azubis des ersten Lehrjahres für ihre besonders<br />

guten Zeugnisse durch <strong>VVS</strong>-Geschäftsführer Peter Edlinger<br />

(v. l. n. r. Michael Köhler, Philipp Rupp, Peter Edlinger, Mathias Stein,<br />

Matthias Braun, Patrick Peter)<br />

4. Unsere Azubis zu Gast bei bigFM<br />

5. <strong>Die</strong> neuen Azubis 2011 mit Ausbildungsleitern und Geschäftsführung<br />

Angeboten werden insgesamt neun Ausbildungsberufe:<br />

→ Industriekaufmann/frau<br />

→ Fachinformatiker/in System-<br />

integration<br />

→ Elektroniker/in für Betriebstechnik<br />

→ Mechatroniker/in<br />

→ Fahrzeuglackierer/in<br />

→ Kfz-Mechatroniker/in Nutzfahrzeugtechnik<br />

→ Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in<br />

Karosseriebautechnik<br />

→ Berufskraftfahrer/in Schwerpunkt<br />

Personenbeförderung<br />

→ Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />

Um den neuen Auszubildenden Einblick in<br />

andere Konzernbereiche zu bieten, fand<br />

eine Azubi-Kennenlerntour statt. Außerdem<br />

bot eine ganztägige Exkursion zum<br />

Pumpspeicherkraftwerk Vianden Gelegenheit,<br />

das Interesse an umweltfreundlicher<br />

Energieerzeugung zu stärken.<br />

Neue Medien bei der<br />

Nachwuchswerbung<br />

Neben den bewährten Maßnahmen zur<br />

Werbung geeigneter Schulabgänger wie<br />

Anzeigen in Tageszeitungen und Plakatwerbung<br />

in Bussen und Saarbahnen wurde der<br />

Schwerpunkt erstmals auf die Social Media-<br />

Kanäle gelegt. In kurzen Videos auf YouTube<br />

und Facebook berichteten die aktuellen<br />

Auszubildenden über Ausbildungsinhalte<br />

und vermittelten so einen direkten und persönlichen<br />

Einblick in die Unternehmen. In<br />

Zusammenarbeit mit dem lokalen Sender<br />

bigFM nahmen einige Azubis Hörfunkspots<br />

auf, die das Interesse von Schulabgängern<br />

am <strong>VVS</strong>-Konzern wecken sollten.<br />

Darüber hinaus beteiligten sich <strong>VVS</strong>, SWS,<br />

Stadtbahn Saar und Saarbahn an der Ausbildungsplatzmesse<br />

„Zukunft zum Anfassen“<br />

in Göttelborn mit einem eigenen<br />

Stand.<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

15


Azubi-Projekttag 2011<br />

<strong>Die</strong> angehenden Fachinformatiker Systemintegration<br />

veranstalteten im Kompetenz<br />

Center EL/IT-Saar Gbr. in der <strong>Stadtwerke</strong>-Ausbildungswerkstatt<br />

den inzwischen<br />

fünften Azubi-Projekttag. Jugendliche und<br />

deren Eltern waren eingeladen, sich über<br />

das Berufsbild zu informieren und sich die<br />

von den Azubis selbst entwickelten praktischen<br />

Anwendungsbeispiele präsentieren<br />

zu lassen.<br />

Angehende Fachinformatiker Systemintegration stellen ihre Arbeit vor.<br />

Landesbester<br />

Prüfungsteilnehmer<br />

Im Jahr 2011 stellte die <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken<br />

AG den saarlandweit besten Auszubildenden<br />

für den Beruf Fachinformatiker<br />

Systemintegration. Patrick Giardina erhielt<br />

dafür im Rahmen einer Feierstunde bei der<br />

IHK Saarland eine Urkunde.<br />

Das hervorragende Abschneiden der Auszubildenden<br />

des <strong>VVS</strong>-Konzerns ist Beweis<br />

für die intensive und erfolgreiche Förderung<br />

des Nachwuchses. Patrick Giardina<br />

wurde von der <strong>VVS</strong> in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

übernommen.<br />

Patrick Giardina absolvierte seine Ausbildung mit Bestnoten.<br />

Betriebsräte der Gesellschaften<br />

Neben den bereits bestehenden Betriebsräten für die <strong>VVS</strong>, SWS, Stadtbahn, Saarbahn und co.met wurde im Dezember 2011 erstmals auch eine Arbeitnehmervertretung<br />

für die Beschäftigten der Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH (BBS) gebildet.<br />

Betriebsrat <strong>VVS</strong><br />

Markus Först, Vorsitzender<br />

Stefan Wallenborn, stv. Vorsitzender<br />

Anja Brutscher<br />

<strong>Die</strong>ter Graf<br />

Jörg Juchems<br />

Tina Klesen<br />

Andrea Künzer<br />

Betriebsrat SWS<br />

Alwin Kleinbauer, Vorsitzender<br />

Katharina Moritz, stv. Vorsitzende<br />

Volker Hanauer<br />

Günther Kehl<br />

Peter Kihl<br />

Frank-Uwe Kloos<br />

Peter Oehlmann<br />

Gina Rutz-Pospiech<br />

Hans-Werner Schmitz<br />

Betriebsrat SBS<br />

Hartmut Dehnen, Vorsitzender<br />

Charly Groß, stv. Vorsitzender<br />

Stefan Barsch<br />

Andrea Gelpke<br />

Michael Nieser<br />

Hagen Saar<br />

Claudia Stader<br />

Betriebrat SB<br />

Winfried Jung, Vorsitzender<br />

Bernd Schneider, stv. Vorsitzender<br />

Michael Bleines<br />

Eugen Gelpke<br />

Klaus-Peter Hartz<br />

Markus Morsing<br />

Oliver Plötz<br />

Karlheinz Schmidt<br />

Frank Weber<br />

Betriebsrat co.met<br />

Stefanie Valentin, Vorsitzende<br />

Bernhard Pontius, stv. Vorsitzender<br />

Marc Renner<br />

Betriebsrat BBS<br />

Bärbel Zimmer, Vorsitzende<br />

Thomas Schadt, stv. Vorsitzender<br />

Elka Brand<br />

Der 2011 neu gewählte Betriebsrat der Bädergesellschaft Saarbrücken mbH<br />

16 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Unternehmenskultur: Ausbau der Aktivitäten<br />

Zahlreiche Angebote stärken die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.<br />

Sportlich zeigten sich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit ihrer<br />

zahlreichen Teilnahme am bereits traditionell<br />

besuchten Dillinger Firmenlauf.<br />

<strong>Die</strong> Starterzahlen des Vorjahres konnten<br />

übertroffen werden. <strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong>-Betriebssportgruppe<br />

und Einzelläufer<br />

des Konzerns vertraten ihre Unternehmen<br />

auch bei zahlreichen weiteren regional und<br />

überregional stattfindenden Sportveranstaltungen<br />

wie z. B. dem Gourmet-Marathon.<br />

Das zweite Sommerfest für alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />

fand 2011 in der Hubsteigerabstellhalle<br />

hinter dem Verwaltungsgebäude II statt.<br />

Der Park stand leider witterungsbedingt<br />

nicht zur Verfügung, was dem Fest jedoch<br />

keinen Abbruch tat. Zusätzlich hatte das<br />

Projektteam der Stadtbahn Saar GmbH am<br />

Ort des Baubüros in Heusweiler ein kleines<br />

Sommerfest für die am Saarbahn-Weiterbau<br />

Beteiligten auf die Beine gestellt.<br />

Zu einem Dankeschön-Fest für alle an<br />

der Saarbahn-Inbetriebnahme beteiligten<br />

Helferinnen und Helfer lud die Saarbahn-<br />

Geschäftsführung an einem Freitag im November<br />

ein.<br />

Ausnahmsweise wurde die Weihnachtsfeier<br />

für alle Beschäftigten im Ende 2011 renovierten<br />

<strong>VVS</strong>-Casino ausgerichtet.<br />

Für Singen und Geselligkeit steht der <strong>VVS</strong>-<br />

Männerchor seit seiner Gründung vor 85<br />

Jahren. Den Höhepunkt des diesjährigen<br />

Veranstaltungsprogramms markierte eine<br />

mehrtätige Fahrt zum Bundessängertreffen<br />

der <strong>Die</strong>nstleistungsbetriebe in Magdeburg.<br />

<strong>Die</strong> vor 20 Jahren gegründete <strong>VVS</strong> BigBand<br />

durfte bei der Saarbahn-Inbetriebnahme<br />

bis Heusweiler Markt nicht fehlen und<br />

sorgte für musikalischen Schwung.<br />

Für die ehemaligen Mitarbeiter organisierten<br />

der Pensionärverein für die <strong>Stadtwerke</strong><br />

Saarbrücken AG und der Pensionärverein<br />

der Saartal-Linien, Saarbahn GmbH und<br />

Stadtbahn Saar GmbH eigene Weihnachtsfeiern.<br />

Daneben sind beide Vereine rund<br />

um das Jahr aktiv und sorgen mit Treffen<br />

und Kurzausflügen für Abwechslung.<br />

Förderung der Mitarbeitergesundheit<br />

Das <strong>VVS</strong>-Gesundheitsmanagement kümmerte<br />

sich um das Wohl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und rief alle<br />

Beschäftigten zum kostenlosen Gesundheitstest<br />

im Rahmen der Darmkrebs-Früherkennung<br />

auf. Vorsorge ist ab einem Alter<br />

von 45 Jahren besonders wichtig. Von dem<br />

Angebot machte etwa ein Viertel der Arbeitnehmer<br />

Gebrauch. <strong>Die</strong> Aktion wird 2012<br />

wiederholt.<br />

Außerdem im Angebot war ein sechswöchiger<br />

Kurs zur Steigerung der Beweglichkeit.<br />

Ein Yoga-Kurs und Übungen der<br />

Rückenschule werden wegen der großen<br />

Nachfrage auch im Folgejahr durchgeführt.<br />

1<br />

2 3<br />

1. Läuferinnen und Läufer des <strong>VVS</strong>-Konzerns beim Dillinger Firmenlauf <strong>2011.</strong> 2. Sommerfest. 3. Weihnachtsfeier.<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

17


Förderung regionaler Veranstaltungen,<br />

Vereine und Verbände<br />

Der <strong>VVS</strong>-Konzern engagiert sich als regionales Unternehmen in Saarbrücken und<br />

Umgebung. Seine Unterstützung für kulturelle und wohltätige Zwecke knüpft<br />

Verbindungen zu den Vereinen und Verbänden im Großraum Saarbrücken, im<br />

Köllertal und im Bliestal.<br />

1 2<br />

Das ganze Jahr unterstützen <strong>VVS</strong>, Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong>, Stadtbahn Saar<br />

und Saarbahn sowie die Wasserwerke<br />

Bliestal vielfältige Aktivitäten, die von allgemeinem<br />

Bürgerinteresse oder besonders<br />

för derungswürdig sind.<br />

Zu Jahresbeginn stand das Sponsoring traditionsgemäß<br />

ganz im Zeichen des über die<br />

Grenzen des Saarlandes hinaus bekannten<br />

Saarbrücker Filmfestivals Max Ophüls<br />

Preis, das von knapp 40.000 Gästen besucht<br />

wurde. <strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />

stifteten den Kurzfilmpreis der Jury. <strong>Die</strong>ser<br />

ging 2011 an York-Fabian Raabe für seinen<br />

Beitrag „Zwischen Himmel und Erde“. Zudem<br />

erbrachten <strong>Stadtwerke</strong> und Saarbahn<br />

finanzielle Leistungen.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der Unterstützung<br />

des 100. Jubiläums der Berufsfeuerwehr<br />

Saarbrücken. Höhepunkt<br />

der Feuerwehr-Veranstaltungen war eine<br />

Historische Feuerwehrübung am St. Johanner<br />

Markt, die im April über 5.000<br />

Teilnehmer und Zuschauer anlockte. <strong>Die</strong><br />

<strong>Stadtwerke</strong> als Hauptsponsor sorgten bei<br />

heißen Temperaturen nicht nur für kühles<br />

Trinkwasser, sondern halfen auch tatkräftig<br />

bei der Menschenkette zum Löschen eines<br />

simulierten Hausbrandes mit.<br />

<strong>Die</strong> Betriebsfeuerwehr der Stadtbahn Saar<br />

bereicherte mit einem Löschfahrzeug aus<br />

dem Jahr 1974 außerdem die historische<br />

Feuerwehr-Sternfahrt.<br />

Anlässlich der „Nacht der Kirchen“ wurde<br />

die Schlosskirche von den Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n in pfingstlichem Rot<br />

illuminiert. <strong>Die</strong> Saarbahn beteiligte sich<br />

mit einem Busshuttle, der die Besucher<br />

kostenlos zu den Veranstaltungsorten<br />

brachte.<br />

<strong>Die</strong> größte jährlich stattfindende Freiluft-Veranstaltung<br />

in Saarbrücken, das<br />

Saarspektakel, erhielt ebenfalls eine großzügige<br />

Unterstützung. Im Gegenzug waren<br />

die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> mit einem eigenen<br />

Promotionstand vor Ort vertreten,<br />

an dem den Besucherinnen und Besuchern<br />

gratis Trinkwasser mit diversen Zusätzen<br />

ausgeschenkt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Montessori-Schule konnte sich über die<br />

mit der Photovoltaik-Anlage der <strong>Stadtwerke</strong><br />

am Saarbrücker Ludwigskreisel erzielten<br />

Erträge für die Solarstromproduktion<br />

freuen. <strong>Die</strong> Mittel finden in Schulprojekten<br />

Verwendung. <strong>Die</strong>se jährlich wiederkehrende<br />

Unterstützung geht auf eine im Rahmen<br />

einer Weihnachtsspende getroffene Vereinbarung<br />

zurück.<br />

Trotz reduzierter Sponsoringmittel setzten<br />

die Wasserwerke Bliestal ihr Engagement<br />

18 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


3 5<br />

6<br />

4<br />

7<br />

für die Trofeo Karlsberg fort. Das Junioren-<br />

Radrennen führt die Sportler unter anderem<br />

durch das Wassereinzugsgebiet der<br />

WWB.<br />

Auch weitere sportliche Veranstaltungen<br />

profitierten vom Engagement des<br />

<strong>VVS</strong>-Konzerns, darunter der Gourmet-Marathon<br />

und der Sparkassen-Westspangenlauf.<br />

Beim Saarbahn-Jugendcup des 1. FC<br />

Riegelsberg trug der Titelsponsor durch<br />

seine Unterstützung wieder zum Erfolg<br />

des Turniers bei. Bei der dreitägigen Veranstaltung<br />

hatten die insgesamt 40 Mannschaften<br />

der G- bis A-Jugend des Bereichs<br />

Südsaar Gelegenheit, sich miteinander zu<br />

messen. Auch der SV Landsweiler/Lebach<br />

e. V. erhielt eine Geldspende für seinen<br />

7. Saarbahn-Cup.<br />

Das 100-jährige Jubiläum der Köllertalbahn,<br />

das zeitgleich mit der Inbetriebnahme<br />

des neuen Streckenabschnitts bis<br />

Heusweiler Markt stattfand, war Anlass<br />

für die Unterstützung des Vereins für Industriekultur<br />

und Geschichte Heusweiler-Dilsburg<br />

e. V. durch die Stadtbahn. Der<br />

Verein richtete zahlreiche Veranstaltungen<br />

aus und organisierte Ausstellungen<br />

zum Schienenpersonennahverkehr.<br />

Statt Weihnachtsgeschenken an Geschäftspartner,<br />

Aufsichtsräte und Mitarbeiter<br />

sorgte die <strong>VVS</strong> dafür, dass die<br />

Saarbrücker Innenstadt noch etwas festlicher<br />

leuchtete. Ab Anfang Dezember<br />

erstrahlten die Luisenbrücke sowie Weihnachtsbäume<br />

an den Standorten Pariser<br />

Platz, Verkehrskreisel Wilhelm-Heinrich-<br />

Brücke, Eschberger Hofplatz und Trabacher<br />

Platz. <strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />

übernahmen die Montage- und Stromkosten.<br />

2011 kamen erstmals flächendeckend<br />

stromsparende LED-Leuchten zum Einsatz.<br />

<strong>Die</strong> Saarbahn engagierte sich wieder als<br />

Hauptsponsor des Saarbrücker Christkindl-Marktes<br />

und präsentierte dessen<br />

Hauptattraktion, die Hochseilakrobatikshow<br />

„Der fliegende Weihnachtsmann“.<br />

1. Illuminierte Weihnachtsbäume, wie hier an<br />

der Wilhelm-Heinrich-Brücke, bereicherten das<br />

Saarbrücker Stadtbild.<br />

2. Pfingsrot beleuchtete Schlosskirche im<br />

Rahmen der „Nacht der Kirchen“<br />

3. 40 Nachwuchsmannschaften hatten Spaß<br />

beim Saarbahn-Jugendcup.<br />

4. Ehrung der Ausgezeichneten beim Filmfestival<br />

Max Ophüls Preis<br />

5. 6. <strong>Die</strong> Veranstaltungen zum Jubiläum der<br />

Berufsfeuerwehr waren gut besucht. Allein<br />

bei der Löschübung in historischen Kostümen<br />

wurden mehr als 5.000 Besucher gezählt.<br />

7. <strong>Stadtwerke</strong>-Stand beim Saarspektakel<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

19


<strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong>.<br />

Stärke durch Neuausrichtung<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG (SWS) ist eine „Große Netzgesellschaft“, d. h. sie ist selbst<br />

Eigentümerin der Netzanlagen und verfügt über eigenes Personal. Sie ist damit zuständig für<br />

die Netze, die Netzsicherheit und Netzstabilität in den Bereichen Gas, Wasser, Fernwärme und<br />

Strom. Somit ist sie im Verbund mit den übrigen Netzbetreibern wesentlich für die Versorgungssicherheit<br />

verantwortlich. Vor dem Hintergrund der beschlossenen Energiewende wurden 2011<br />

die Weichen gestellt, um mit einem flexiblen Netz auf die Herausforderungen neuer Erzeugungsstrategien<br />

reagieren zu können.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG (SWS) wurde 1963 gegründet. Das Unternehmen sorgt<br />

über ein gut gewartetes und instand gehaltenes Leitungsnetz für die zuverlässige Versorgung<br />

der Saarbrücker Bürgerinnen und Bürger mit Strom, Gas und Fernwärme.<br />

Des Weiteren beliefert die SWS die Landeshauptstadt über ihr Trinkwassernetz mit<br />

Trinkwasser in bester Qualität, das aus ihren eigenen Wasserwerken in Rentrisch und St.<br />

Arnual sowie den Wasserwerken Blickweiler und Wolfersheim stammt. Das <strong>Stadtwerke</strong>-<br />

Tochterunternehmen Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken (WWB) versorgt darüber<br />

hinaus Stadt- und Gemeindeteile im Saarpfalz-Kreis mit Trinkwasser aus dem 120 Quadratkilometer<br />

großen Wasserschutzgebiet Bliestal.<br />

Vorstand:<br />

Gründungsjahr:<br />

Dipl.-Ing. Peter Flohr, Vorsitzender 1963<br />

(ab 1.1.2012)<br />

Dipl.-Ing. Helmut Fuß<br />

Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Vorsitzender<br />

(bis 31.12.2011)<br />

Ass. jur. Peter Edlinger<br />

(bis 31.12.2011)<br />

www.saarbruecker-stadtwerke.de


Erneuerbare Energien im Trend –<br />

Strategische Modernisierung der Netze<br />

Mit dem Entschluss zur Energiewende haben sich die Anforderungen an moderne<br />

Netze schlagartig geändert. <strong>Die</strong> Volatilität der erneuerbaren Energien stellt Anforderungen<br />

an die Netze, denen durch technologischen Fortschritt und Flexibilität<br />

begegnet werden muss.<br />

Dass die erneuerbaren Energien im<br />

Trend liegen, haben allein die PV-Anschlusszahlen<br />

2011 deutlich gezeigt. Insgesamt<br />

wurden 232 neue Anlagen errichtet<br />

mit einer Leistung von 4.736,1 kW. Damit<br />

ist der Anlagenbestand im Netzgebiet der<br />

SWS im Jahr 2011 um fast ein Viertel auf<br />

insgesamt 990 (Leistung 15.122,9 kW) gewachsen.<br />

Während die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit<br />

der Netze kontinuierlich<br />

steigen, sinken die Netzerlöse mit zunehmender<br />

Regulierung. <strong>Die</strong> Umsetzung der<br />

Effizienzvorgaben aus der Anreizregulierung<br />

bestimmt mittlerweile zu einem wesentlichen<br />

Teil das Tagesgeschäft. So<br />

wurde hier fundiertes Know-how im Unternehmen<br />

aufgebaut, um die künftigen<br />

Aufgabenstellungen als Netzbetreiber erfüllen<br />

zu können.<br />

Um die Prozesse und Abläufe innerhalb<br />

des Unternehmens effizient und kostenorientiert<br />

zu organisieren, wurde 2011 der<br />

Fokus auf eine Verstärkung der Netzbewirtschaftung<br />

unter Asset Management-<br />

Gesichtspunkten gelegt. Ziel des Asset<br />

Managements ist die Betriebsmitteloptimierung<br />

zur Erreichung einer kostenoptimierten<br />

Bewirtschaftung unserer Versorgungsanlagen<br />

und Netze.<br />

Unter dem Gesichtspunkt der von der Regulierungsbehörde<br />

vorgegebenen Reduzierung<br />

der Netznutzungsentgelte gilt<br />

es, durch ein strategisches Asset Management<br />

die Brücke zwischen Versorgungsqualität<br />

und einer notwendigen<br />

Effizienzsteigerung zu schlagen.<br />

Mit dem Projekt „SWS 2.0“ werden die Organisationsstrukturen<br />

der SWS 2012 bzgl.<br />

der neuen strategischen Ausrichtung auf<br />

den Prüfstand gestellt und, wo notwendig,<br />

einer Nachjustierung unterzogen.<br />

Gebündeltes Know-how durch<br />

Kooperation und Beteiligung<br />

<strong>Die</strong> Saarländische Kooperation hat im Jahr<br />

2011 eines ihrer bedeutendsten Projekte,<br />

die Inbetriebnahme der Zentralen Netzleitstelle<br />

(ZNL) und des Störfall- und Vermittlungsteams<br />

(SVT), zum Abschluss gebracht.<br />

Durch das vergrößerte Angebot an Fernwärme<br />

gewinnt der Ausbau von Nahwärmenetzen<br />

wieder an Bedeutung. Neben<br />

den klassischen Aufgaben des Netzbetriebs<br />

engagieren sich die Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong> auch auf dem Gebiet der regenerativen<br />

Energieerzeugung. Innerhalb<br />

des Konzerns müssen strenge Vorschriften<br />

zum Unbundling eingehalten werden.<br />

Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)<br />

schreibt in den §§ 6 ff. eine operationelle<br />

und informatorische Entflechtung vor.<br />

Zentrale Netzleitstelle in Betrieb<br />

Nach knapp einjährigen Bauarbeiten konnte<br />

im September 2011 die auf die Ansprüche<br />

der Kooperation komplett umgebaute<br />

Zentrale Netzleitstelle der SWS von den<br />

Kooperationspartnern SWS, VSE AG, Creos<br />

Deutschland GmbH und energis GmbH<br />

(Wassersparte) am <strong>Stadtwerke</strong>-Standort<br />

Hohenzollernstraße bezogen und in Betrieb<br />

genommen werden. Das Störfall- und<br />

Vermittlungsteam nahm ebenfalls zu diesem<br />

Zeitpunkt seine Arbeit auf.<br />

Dipl.-Ing. Peter Flohr<br />

Mit Amtsantritt des neuen <strong>Stadtwerke</strong>-Vorstandsvorsitzenden<br />

Peter<br />

Flohr ist in Saarbrücken auch das Projekt<br />

„SWS 2.0“ gestartet. Ziel ist es, in<br />

Zusammenarbeit mit allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern die Strukturen<br />

und das <strong>Die</strong>nstleistungsportfolio<br />

der SWS an die neuen Herausforderungen<br />

am Markt anzupassen.<br />

Das Führungsteam ZNL/SVT: (v. l. n. r.) Arnold Neudeck (ZNL, Creos Deutschland GmbH), Dipl.-Ing.<br />

Michael Jäckel (ZNL, VSE AG), Dipl.-Ing. Thomas Jager (ZNL, SWS), Edwin Becker (SVT, energis<br />

GmbH) – nicht auf dem Foto: Michael Klein (ZNL, energis GmbH, Wassergewinnung)<br />

22 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


<strong>Die</strong> Zentrale Netzleitstelle<br />

Arbeitsplatz des Störfall- und<br />

Vermittlungsteams<br />

Vorangegangen waren ab 2009 Planungsarbeiten<br />

der vier Kooperationsunternehmen.<br />

Während der Entkernung der alten<br />

Räumlichkeiten und einer bedarfsgerechten<br />

Anpassung des Grundrisses arbeiteten<br />

die Mitarbeiter in den Räumlichkeiten<br />

der Creos. <strong>Die</strong> dort befindliche Leitwarte<br />

dient weiterhin als Backup-Warte für die<br />

neue ZNL.<br />

<strong>Die</strong> neue Netzleitstelle repräsentiert ein<br />

bisher deutschlandweit einmaliges Kooperationsprojekt,<br />

bei dem Unternehmen<br />

der Energiebranche zum Zweck der Versorgungsnetzüberwachung<br />

und -steuerung<br />

zusammenarbeiten. <strong>Die</strong> Vorteile<br />

liegen in der Bündelung von Kompetenzen<br />

und der Kosteneinsparung für alle Beteiligten.<br />

Abgedeckt wird ein Netzbereich,<br />

der beinahe die gesamte Fläche des Saarlandes<br />

umfasst: von Saarbrücken bis zum<br />

Hochwald sowie vom Mandelbachtal bis<br />

an die Obermosel. Das Gasnetzgebiet der<br />

Creos erstreckt sich vom Rhein bis in die<br />

Eifel. Informationen über rohrgebundene<br />

Medien – Gas, Wasser, Fernwärme –<br />

der SWS, Wassergewinnung der energis<br />

und das Gashochdrucknetz der Creos laufen<br />

in der ZNL zusammen. Auch die BHKWs<br />

und das Heizkraftwerk Süd der <strong>VVS</strong> werden<br />

von hier aus überwacht und künftig auch<br />

gesteuert. Außerdem befinden sich hier<br />

die Projektionswände für die Stromnetze<br />

der VSE, SWS und zukünftig der energis.<br />

Sie dienen der Überwachung und Steuerung<br />

der Hoch- und Mittelspannungsnetze.<br />

Eine Betreuung weiterer Netzbetreiber,<br />

auch von außerhalb des Saarlandes,<br />

wurde in die mittelfristigen Planungen aufgenommen.<br />

<strong>Die</strong> Leitstellenmitarbeiter, die<br />

im Schichtdienst tätig sind, erhalten eine<br />

dreijährige Einarbeitungszeit, um sich mit<br />

dem spartengleichen Netz der beteiligten<br />

Unternehmen vertraut zu machen. Bei dem<br />

der Leitstelle angeschlossenen SVT laufen<br />

alle Kundenanrufe zusammen, die dann an<br />

die zuständigen Bereiche der Partnerunternehmen<br />

weitergeleitet werden.<br />

Geographisches<br />

Informationssystem<br />

Im Frühjahr 2011 wurde vertraglich die Umsetzung<br />

eines geographischen Informationssystems<br />

(GIS) beschlossen. Beteiligt<br />

sind die Unternehmen der Saarländischen<br />

Kooperation – SWS, Enovos Deutschland<br />

GmbH, VSE AG, energis GmbH und Creos<br />

Deutschland GmbH – sowie der Auftragnehmer,<br />

die AED-SICAD AG. Das neue GIS<br />

soll nach der Migration der Daten aus den<br />

derzeitigen Systemen die Versorgungsnetze<br />

der beteiligten Partner einheitlich darstellen<br />

und deren Informationsbestände<br />

zusammenführen.<br />

Ausbau des Leitungsnetzes<br />

Im Auftrag der Landeshauptstadt hat im<br />

Jahr 2011 die Erschließung nachstehender<br />

Neubaugebiete begonnen. In Alt-Saarbrücken<br />

(Bellevue 2.0) erhielt eine Freifläche<br />

Anschlüsse an das Strom-, Gas- und<br />

Wassernetz. Das künftige Wohngebiet<br />

Schlesienring (Eschberg), geplant als<br />

Fernwärme-Vorranggebiet, bei dessen<br />

Ausbau der ökologische Gedanke im Vordergrund<br />

steht, konnte ebenfalls komplett<br />

realisiert werden. <strong>Die</strong> Wohnbebauung folgt<br />

im Anschluss.<br />

<strong>Die</strong> SWS befasste sich weiterhin mit der<br />

Erschließung des Gas-Fernwärme-Mischgebietes<br />

Eurobahnhof in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bauträger GIU. <strong>Die</strong> ehemals von<br />

der Deutschen Bahn genutzten Flächen<br />

werden für die Nutzung als Wohn- und Gewerbegebiet<br />

vorbereitet.<br />

Netzarbeiten und Trafos<br />

Strom-, Gas- und Wasserleitungen sowie<br />

Hausanschlüsse der SWS wurden im Jahr<br />

2011 im üblichen Rahmen von Ersatz- und<br />

Neuverlegungen bearbeitet.<br />

Im Zuge des Rückbaus von alten Grauguss-Gasleitungen<br />

wendeten die Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong> das innovative und<br />

kostengünstige „Swagelining-Verfahren“<br />

an. Es handelt sich dabei um eine Technik,<br />

bei der die vorhandenen Rohre im Boden<br />

verbleiben und mit einem strapazierfähigen<br />

PE-Rohr ausgekleidet werden. <strong>Die</strong>-<br />

Swagelining: neu eingezogene 120 m lange<br />

Leitung im Saarbrücker Stadtteil Brebach<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />

23


Wasserdruckminderanlagen<br />

Im Netzgebiet der Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> existieren insgesamt 37 Druckminderanlagen.<br />

Durch die hügelige Topographie des Stadtgebietes ist es besonders aufwändig, das Trinkwasser<br />

mit dem gewünschten Wasserdruck beim Verbraucher anzuliefern. Hausinstallationen<br />

sind gewöhnlich für maximal 6,0 bar ausgelegt. Der Druck darf jedoch nicht unter 2,0 bar sinken,<br />

damit genügend Wasser aus dem Wasserhahn fließt. In der Netzleitstelle werden die<br />

Parameter Eingangsdruck, Ausgangsdruck und Wasserdurchflussmenge sowie das Auslösen<br />

des Sicherheitsventils automatisch mittels einer Fernwirkanlage überwacht.<br />

Wasserdruckminderanlage: Einheben des<br />

Schachtunterteils aus Stahlbeton per Kran<br />

Vinzenz Broschart (rechts) und Dennis Kläs<br />

programmieren und parametrieren die Netzschutzanlage<br />

der elektrischen Netze, die dafür<br />

sorgt, dass Störungen schnell lokalisiert und<br />

eingegrenzt werden können.<br />

ses wird vor dem Einbringen vorgewärmt<br />

und gefaltet und legt sich nach der Positionierung<br />

fest an das Altrohr an. Der alte<br />

Leitungsquerschnitt verringert sich lediglich<br />

um die Rohrwanddicke des PE-Rohres.<br />

Erdarbeiten fallen nur in geringerem Umfang<br />

an.<br />

Zur Versorgung der <strong>VVS</strong>-BHKWs auf dem<br />

Busbetriebshof mit Methangas wurde die<br />

Methangastransportleitung von der Absauganlage<br />

zur Gasmischanlage fertig gestellt.<br />

<strong>Die</strong> Aktivitäten im Bereich Strom standen<br />

im Jahr 2011 im Zeichen der Netzverstärkung<br />

für Großkunden. Der Getriebeherstel-<br />

ler ZF beauftragte eine Leistungserhöhung<br />

auf 50.000 kW, was die Überplanung und<br />

Erweiterung der 35-kV-Ebene des Umspannwerks<br />

Süd erforderlich macht. Zusätzlich<br />

ist ein neuer Transformator mit<br />

entsprechender Leistung notwendig, der<br />

bereits bestellt wurde. Ein zweiter Trafo<br />

wird im kommenden Jahr ertüchtigt. Ähnliches<br />

gilt für den metallverarbeitenden<br />

Betrieb Brück GmbH Ensheim, auf dessen<br />

Erfordernisse hin das 35-kV-Umspannwerk<br />

erweitert und ein neues 35-kV-Kabel verlegt<br />

wird. Für den Anschluss des Heizkraftwerks<br />

Süd wurde 2011 die 35-kV-Anlage<br />

des Netzes erweitert. Da die technischen<br />

Sparten durch eine hohe Komplexität geprägt<br />

sind, kommt der Weiterbildung der<br />

Mitarbeiter eine große Bedeutung zu.<br />

Dem wurde durch entsprechende Inhouse-<br />

Schulungen und externe Seminare Rechnung<br />

getragen.<br />

In der Saarbrücker Innenstadt errichtete<br />

die SWS eine neue Wasserdruckminderanlage<br />

als Ersatz für eine ältere Einrichtung,<br />

die nicht mehr den heutigen technischen<br />

Standards entsprach.<br />

Anlagen zur regenerativen<br />

Energieerzeugung<br />

Seit April 2011 sind die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong><br />

mit 39 Prozent am Solarkraftwerk<br />

Ahorn im Main-Tauber-Kreis beteiligt. Der<br />

im Oktober 2010 von der Enovos Deutschland<br />

AG erworbene Solarpark wurde zu 84,9<br />

Prozent an deren Kooperationspartner, darunter<br />

die SWS, veräußert. <strong>Die</strong> Anlage mit<br />

einer Gesamtleistung von 11,1 MW peak und<br />

einer voraussichtlichen Stromproduktion<br />

von 13 Mio. kWh jährlich vermeidet die Entstehung<br />

von 8.000 Tonnen CO 2 . <strong>Die</strong> SWS<br />

besitzt bereits Anteile an einer Photovoltaik-Anlage<br />

in Kenn, Landkreis Trier-Saarburg.<br />

Weitere Investitionen in regenerative<br />

Projekte sind für die kommenden Jahre vorgesehen.<br />

<strong>Die</strong> Verschmelzung der beiden bisherigen<br />

Windparkgesellschaften zu der neuen<br />

Gesellschaft Windpark Saar GmbH &<br />

Co. Repower KG wurde im Rahmen einer<br />

Gesellschafterversammlung am 6. August<br />

2011 beschlossen. Nach der Eintragung<br />

ins Handelsregister im Dezember<br />

ersetzt diese die bisherigen Unternehmen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG ist an der<br />

Gesellschaft als Kommanditist mit 2 Mio.<br />

Euro beteiligt.<br />

Verkauf Wassernetz<br />

Fischbach<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 wechselte<br />

das Wassernetz in Fischbach zum Preis<br />

von 660.000 Euro von den Saarbrücker<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n in den Besitz der Gemeindewerke<br />

Quierschied. Das Netz umfasst 18,5<br />

Kilometer Hauptversorgungs- und 9,3 Kilometer<br />

Hausanschlussleitungen sowie<br />

189 Hydranten und 1.118 Wasserzähler.<br />

<strong>Die</strong> Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> bleiben aber<br />

auf Grundlage eines neu abgeschlossenen<br />

Vertrages mit der Gemeinde Quierschied in<br />

den nächsten 20 Jahren Wasserlieferant<br />

für dieses Gebiet.<br />

Bautätigkeiten<br />

im Wasserwerk Rentrisch<br />

<strong>Die</strong> Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk<br />

Rentrisch erfolgt in zwei Filterstufen.<br />

Um künftig das etwa monatliche Auffüllen<br />

des Filtermaterials in der zweiten Filterstufe<br />

zu erleichtern, errichtete die SWS ein<br />

Silo, das direkt per Tankfahrzeug befüllt<br />

werden kann. <strong>Die</strong> Beschickung der Fülleinrichtung<br />

läuft automatisch. <strong>Die</strong> schwere<br />

und personalintensive Arbeit konnte wesentlich<br />

verbessert werden.<br />

24 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Im Wasserwerk Rentrisch erfolgt der Zulauf<br />

des Reinwassers in die Reinwasserbecken<br />

über Rohrleitungen und Armaturen,<br />

die elektrisch betätigt und gesteuert werden.<br />

Durch die Veränderung der Rohrleitungsführung<br />

wird künftig verhindert, dass<br />

Filterbecken bei Stromausfall leerlaufen<br />

können. Eine zusätzliche programmierte<br />

Steuerungstechnik ist nicht notwendig.<br />

Sanierung Hochbehälter<br />

Winterberg<br />

Der Wasserhochbehälter Winterberg aus<br />

dem Jahr 1961/62 erhielt eine neue Trinkwasser<br />

geeignete mineralische Innenbeschichtung.<br />

Dazu wurden Reste der<br />

vorhandenen Beschichtung per Strahlverfahren<br />

entfernt und anschließend<br />

komplett ersetzt. Ebenso erfolgte die Sanierung<br />

ausgewaschener Areale des Innenbetons.<br />

<strong>Die</strong> Erneuerung der Rohrleitungen<br />

in der Wasserkammer und der Rohrleitungen<br />

und Armaturen in der Schieberkammer,<br />

die von eigenen Mitarbeitern geplant<br />

und ausgeführt wurde, schloss sich an die<br />

Innensanierung an.<br />

Am Solarpark Ahorn ist die SWS beteiligt.<br />

Anlässlich der Saarmesse warben die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> offensiv für ihr qualitativ hochwertiges<br />

Trinkwasser. Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung hatten Gelegenheit zum<br />

Testen.<br />

Windpark auf den Freisener Höhen<br />

im Nordsaarland<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />

25


Hauptaufgaben der 1988 gegründeten Talsperre Nonnweiler Betriebsführungsgesellschaft<br />

(TNB) sind die Geschäftsbesorgung und die Betriebsführung der Talsperre<br />

Nonnweiler. Eingeschlossen ist hierbei auch der Betrieb der vom Talsperrenverband<br />

zur Stromerzeugung eingesetzten Wasserturbinen.<br />

<strong>Die</strong> Talsperren- und Grundwasser-Aufbereitungs- und Vertriebsgesellschaft mbH<br />

(TNA) wurde 1994 gegründet. Sie plant, baut und betreibt Aufbereitungsanlagen, erbringt<br />

wasserwirtschaftliche sowie Betriebsführungsdienstleistungen. Außerdem gehören<br />

die Aufbereitung von Rohwasser sowie Verkauf und Vermarktung von Roh- und<br />

Trinkwasser zu ihren Aufgaben.<br />

Geschäftsführung TNB:<br />

Dr. Wolfgang Brück<br />

Dr.-Ing. Joachim Meier<br />

Geschäftsführung TNA:<br />

Dr.-Ing. Joachim Meier<br />

Dr. Wolfgang Brück


<strong>Die</strong> Talsperre Nonnweiler.<br />

Talsperre Nonnweiler<br />

<strong>Die</strong> Durchführung einer bedarfsgerechten Aufgabenplanung, die Herstellung<br />

eines modernen Benachrichtigungssystems, die Sanierung einer Hauptwasserleitung<br />

und der Neubau eines Förderbrunnens gehörten zu den Investitionsschwerpunkten<br />

der beiden Talsperrengesellschaften.<br />

<strong>Die</strong> Talsperre Nonnweiler, gelegen<br />

zwischen den Landkreisen St. Wendel<br />

und Trier-Saarburg, entstand durch<br />

die Stauung von Prims und Altbach. Der<br />

Grundstein wurde im Jahr 1973 gelegt,<br />

in einer zweiten Bauphase folgte die Erweiterung<br />

der Anlage. Sie umfasst einen<br />

Speicherinhalt von 20 Mio. Kubikmetern.<br />

Neben der Trinkwasserbereitstellung gehören<br />

u. a. die Stromerzeugung und die<br />

Lieferung von Kühlwasser für das Kraftwerk<br />

Bexbach zu ihren Aufgaben.<br />

Benachrichtigungssystem auf<br />

dem neuesten Stand<br />

Um jederzeit den sicheren Betrieb gewährleisten<br />

zu können, müssen an unterschiedlichen<br />

Orten zahlreiche Messgeräte,<br />

maschinen- und elektrotechnische Anlagen<br />

und Bauwerke instand gehalten<br />

werden. Ein einwandfreies Benachrichtigungssystem,<br />

mit dem wichtige Meldungen<br />

und Messwerte an die Mitarbeiter und<br />

bei Bedarf an weitere Stellen geleitet werden,<br />

ist unerlässlich. Im Jahr 2011 wurden<br />

die Anpassungen durch die saarländische<br />

Spezialfirma AGILOS GmbH vorgenommen.<br />

<strong>Die</strong> Talsperre setzt dabei auf das integrierte<br />

Benachrichtigungssystem des<br />

Anbieters, welches speziell für das Notfallmanagement<br />

entwickelt und auf die<br />

Bedürfnisse des Talsperrenbetriebs zugeschnitten<br />

wurde.<br />

Vorbereitungen für die Anpassung<br />

des Speicherbetriebsplans<br />

<strong>Die</strong> Verbandsversammlung des Talsperrenverbandes<br />

hatte in ihrer Sitzung am 17. Juni<br />

Talsperre Nonnweiler im Nordsaarland<br />

2008 beschlossen, den Speicherbetriebsplan<br />

zu überarbeiten. <strong>Die</strong> im Laufe der Jahre<br />

geänderten Bezugsverträge sowie die zwischenzeitlich<br />

gewonnenen hydrologischen<br />

Erkenntnisse sollten in den neuen Plan eingearbeitet<br />

werden. Zusätzlich muss der<br />

Nachweis geführt werden, dass das Bauwerk<br />

nicht nur dem 1.000-jährigen, sondern<br />

auch dem 10.000-jährigen Hochwasser<br />

standhält.<br />

Von der TNB wurde das Fachgebiet Ingenieurhydrologie<br />

und Wasserbewirtschaftung<br />

an der TU Darmstadt mit der Bearbeitung<br />

beauftragt. Im Rahmen der Aufgabenklärung<br />

wurde festgelegt, Modellrechnungen<br />

für das System Primstalsperre durchzuführen.<br />

Das Simulationsmodell BlueM.Sim, das<br />

sich bei ähnlich gelagerten Fallstudien bereits<br />

bewährt hat, kommt hier zum Einsatz.<br />

Bis zum Jahreswechsel lagen das Ergebnis<br />

der Grundlagenermittlung und die Modellkonfiguration<br />

vor. <strong>Die</strong> Abstimmung<br />

der Rahmenbedingungen mit der Überwachungsbehörde,<br />

dem saarländischen<br />

Ministerium für Umwelt, Energie und<br />

Verkehr, dauert voraussichtlich noch bis<br />

April 2012.<br />

Aktivitäten der TNA<br />

<strong>Die</strong> TNA betreibt im Würzbachtal ein Wasserwerk<br />

mit einem jährlichen Fördervolumen<br />

von 3,1 Mio. Kubikmetern. Das Wasser<br />

wird an die energis, die WVW und die WVO<br />

geliefert.<br />

Schwerpunkte der Tätigkeiten waren neben<br />

der Betriebsführung die Sanierung<br />

der Hauptwasserleitung (DN 500) im Bereich<br />

der Gemeinde Spiesen sowie die Sanierung<br />

der Bohrung 3a (Förderbrunnen).<br />

Da der alte Förderbrunnen völlig versandet<br />

war, musste eine komplett neue Bohrung<br />

niedergebracht werden. Der alte Brunnen<br />

wurde zurückgebaut.<br />

Talsperre Nonnweiler<br />

27


<strong>Die</strong> 1994 gegründete Windpark Saar Gesellschaft für den Betrieb von Windkraftanlagen<br />

mbH & Co. KG und die 1996 gegründete Windpark Saar KS KommunalSysteme<br />

für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH & Co. Freisen-Nord KG befassen sich mit der<br />

Planung, Errichtung und dem Betrieb von Anlagen zur Gewinnung elektrischer Energie<br />

durch Wind auf der Freisener Höhe (Nordsaarland). Im Zuge des Repowerings des Windparks<br />

wurden beide Gesellschaften zum 27.12.2011 endgültig verschmolzen und firmieren<br />

seither unter Windpark Saar GmbH & Co. Repower KG.<br />

Geschäftsführung Windpark Saar Gesellschaft für den Betrieb von<br />

Windkraftanlagen mbH & Co. KG (bis 27.12.2011):<br />

Dipl.-Ing. Thomas Nägler, Horst Schmeer<br />

Geschäftsführung Windpark Saar KS Kommunalsysteme für Energie,<br />

Umwelt und Verkehr GmbH & Co. Freisen-Nord KG (bis 27.12.2011):<br />

Dr. Wolfgang Brück<br />

Geschäftsführung Windpark Saar GmbH & Co. Repower KG<br />

(ab 27.12.2011):<br />

Dipl.-Ing. Thomas Nägler, Horst Schmeer, Dipl.-Ing. Stefan Langhabel<br />

www.windpark-saar.de


Windpark Saar<br />

Das Repowering des ältesten saarländischen Windparks ist gestartet.<br />

In Freisen wird zurzeit Windkraftgeschichte<br />

geschrieben. Nach mehrjähriger<br />

Vorbereitung und Beschlussfassung durch<br />

die Betreibergesellschaften im Sommer<br />

2011 begannen im Herbst die Arbeiten, in<br />

deren Rahmen zwölf der dort befindlichen<br />

15 Windkraftanlagen (WKA) durch sechs<br />

neue Windräder ersetzt werden.<br />

Drei Anlagen bleiben davon ebenso ausgenommen<br />

wie drei WKA, die sich an<br />

den Standorten Freisen-Eitzweiler und<br />

Losheim befinden. Grundlage des umfassenden<br />

Repowerings ist u. a. das Erneuerbare-Energien-Gesetz,<br />

das seit 2009<br />

über einen Bonus den Anreiz bietet, ältere<br />

Windkraftanlagen durch leistungsfähigere<br />

zu ersetzen.<br />

Im Frühjahr 2008 wurde ein erstes Repowering-Projekt<br />

vollendet: <strong>Die</strong> älteste WKA<br />

aus dem Jahr 2004 wurde durch eine moderne<br />

2,0-MW-Anlage ersetzt. <strong>Die</strong> Stromerzeugung<br />

stieg im direkten Vergleich an<br />

diesem Standort von 0,34 Mio. auf über 5<br />

Mio. kWh pro Jahr.<br />

Hohe Akzeptanz<br />

Der Windpark Saar verfügt über eine hohe<br />

Akzeptanz in der Bevölkerung, so dass die<br />

Planungen für das Ausbaukonzept in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung<br />

reibungslos vonstatten gingen.<br />

Sämtliche Gemeinderatsbeschlüsse wurden<br />

einstimmig getroffen. Nachdem die<br />

genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen<br />

erfüllt waren, wurden die Anlagen bestellt.<br />

Im Herbst begannen die Vorarbeiten<br />

mit der Herstellung von Zuwegungen und<br />

zwei Fundamenten, um zum Jahresende<br />

2011 die beiden ersten WKA errichten<br />

zu können.<br />

Nach dem voraussichtlichen Abschluss<br />

des Repowerings im Sommer 2012 können<br />

die installierte Leistung verdoppelt und<br />

der bisherige Jahresertrag der zwölf Anlagen<br />

auf etwa 37 Mio. kWh verdreifacht<br />

werden. <strong>Die</strong> durchschnittliche jährliche<br />

Stromerzeugung aller Windpark Saar eigenen<br />

Windkraftanlagen wird sich von 32<br />

auf 56 Mio. kWh erhöhen. <strong>Die</strong>s entspricht<br />

dem Stromverbrauch von 16.000 Haushalten<br />

(Bedarf ca. 3.500 kWh/a bei einem<br />

3-Personen-Haushalt) oder ca. fünf Prozent<br />

aller saarländischen Haushalte. <strong>Die</strong><br />

Gesamtwindparkleistung nach dem Repowering<br />

beträgt für alle Anlagen insgesamt<br />

24,6 MW.<br />

<strong>Die</strong>se Steigerung wird erreicht, weil die<br />

neuen Windräder über Nabenhöhen von<br />

105 bis 135 Metern statt bisher 50 bis 80<br />

Metern und Rotordurchmesser von 80 bis<br />

101 Metern statt bisher 39 bis 64 Metern<br />

verfügen sowie wesentlich effizienter arbeiten.<br />

Sie bewegen sich in der Leistungsklasse<br />

von 2 bis 3 MW statt bisher 0,5 bis<br />

1,5 MW pro WKA. Zudem laufen die Anlagen<br />

ruhiger, da die Zahl der Umdrehungen<br />

durch den größeren Rotordurchmesser<br />

wesentlich reduziert wird.<br />

Mit über 700 Anteilseignern ist der<br />

Windpark Saar ein saarländisches Vorzeigemodell<br />

für direkte, finanzielle Bürgerbeteiligung.<br />

<strong>Die</strong> Neuinvestitionen belaufen<br />

sich für dieses Repoweringprojekt auf 24<br />

Mio. Euro. Das benötigte Eigenkapital in<br />

Höhe von 30 Prozent wurde dabei komplett<br />

aus dem Kreis der bisherigen Anteilseigner<br />

akquiriert. Wie schon 1995 sind neben den<br />

Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong>n wiederum zahlreiche<br />

regionale <strong>Stadtwerke</strong> und Energieversorgungsunternehmen<br />

mit dabei.<br />

<strong>Die</strong> SWS bleibt jedoch mit 24,9 Prozent<br />

größter Anteilseigner.<br />

Mit dem Repowering des Windparks Freisen<br />

wird der Anteil der eneuerbaren Energien<br />

an der saarländischen Stromversorgung<br />

maßgeblich erhöht.<br />

Nach dem Repowering verfügt das Unternehmen<br />

über zwölf Anlagen, die jährlich 56 Mio.<br />

kWh Strom liefern.<br />

Windpark Saar<br />

29


<strong>Die</strong> Wasserwerke Bliestal.<br />

Sichere Versorgung mit dem<br />

wichtigsten Lebensmittel<br />

Sauberes und ausreichend zur Verfügung gestelltes Trinkwasser gehört zu einem der wichtigsten<br />

Grundbedürfnisse. <strong>Die</strong> Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken (WWB) trägt die Verantwortung<br />

für die Versorgung von weit über 100.000 indirekt von ihr belieferten Bürgerinnen<br />

und Bürgern. Dabei legt das Unternehmen größten Wert auf Versorgungssicherheit durch den<br />

Einsatz modernster Technik. Grundlage dafür ist die effektive und wirtschaftliche Nutzung der<br />

zur Verfügung stehenden Finanzmittel.<br />

<strong>Die</strong> wesentlichen Erträge generieren sich durch die mit den Kommunen des Saarpfalz-Kreises<br />

und der <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG (SWS) vereinbarten Wasserlieferungsverträge. Allein<br />

nach Saarbrücken wurden 2011 gut 7 Mio. Kubikmeter Trinkwasser geliefert. Durch gezielte<br />

Einsparungen und wirtschaftliches Handeln sind die Wasserpreise seit Mitte 2009 konstant.<br />

<strong>Die</strong> Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken (WWB) wurde 1970 gegründet. Das Unternehmen<br />

ist zuständig für die Förderung, Aufbereitung, Speicherung, Zuleitung und den<br />

Verkauf von Wasser. Gefördert wird das Wasser in den eigenen Wasserwerken Blickweiler<br />

und Wolfersheim, die im Wasserschutzgebiet Bliestal liegen. Zu den Abnehmern gehören<br />

die <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG sowie Stadt- und Gemeindeteile im Saarpfalz-Kreis.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

Horst Schmeer 1970<br />

Dipl.-Ing. Stefan Keller<br />

www.vvs-konzern.de/wwb


Kontinuierliche Anlagenverbesserung<br />

und Bestandssicherung<br />

Nachdem gründliche Planungen für die Optimierung der Pumpenkonzepte zur<br />

Wasserförderung und -weiterleitung für die Wasserwerke Blickweiler und<br />

Wolfersheim in den Vorjahren durchgeführt wurden, begann 2011 die aktive<br />

Umsetzungsphase.<br />

Zu den Maßnahmen gehören neben<br />

einer Erneuerung von Pumpen und<br />

Maschinen auch die Ertüchtigung und Erneuerung<br />

von Schaltanlagen und Steuerungen.<br />

<strong>Die</strong> Anlagen müssen also als<br />

Ganzes betrachtet Verbesserungen erfahren,<br />

die letztlich zu verbessertem Lastverhalten<br />

und zu Energieeinsparungen führen.<br />

In den Anlagen der WWB traten aufgrund<br />

bedarfsgerechter Planungen keine besonderen<br />

Störungen auf. <strong>Die</strong> Qualität des Rohwassers<br />

und des an die Kunden gelieferten<br />

Trinkwassers sind nach wie vor einwandfrei.<br />

Auch die Absatzmengen entsprachen<br />

in etwa denen des Vorjahres, obwohl<br />

der Wasserverbrauch seit 1990 tendenziell<br />

sinkt. Das Unternehmen hält jedoch für<br />

den Spitzenbedarf entsprechende Kapazitäten<br />

vor.<br />

Wasserwerk Wolfersheim:<br />

Erneuerung der Technik<br />

Das Wasserwerk Wolfersheim wurde Anfang<br />

der 1960er Jahre errichtet. Aus dieser<br />

Zeit stammen die elektrischen Schaltbzw.<br />

Steuerungsanlagen und die Fördermaschinen<br />

für die Reinwasserförderung<br />

zum Hochbehälter Hölschberg. <strong>Die</strong> Anlagen<br />

entsprachen teilweise nicht mehr dem<br />

Stand der Technik. Durch deren kontinuierliche<br />

Erneuerung wird bei Ausfall des<br />

Rohrleitungssystem mit Messstrecke im Reinwasserbehälter<br />

des Wasserwerks Blickweiler<br />

Messprinzip MID - Magnetisch-induktiver Durchflussmesser<br />

Zum Messen des Durchflusses wird in dieser<br />

Armatur das Trennungsvermögen bewegter<br />

Ladungen in einem Magnetfeld ausgenutzt.<br />

Der MID besteht aus einem nichtmagnetischen<br />

Rohr, das mit einer elektrisch<br />

isolierenden Auskleidung innen versehen<br />

ist. Durch dieses isolierte Rohr fließt die zu<br />

erfassende Flüssigkeit. Das zur Messung<br />

benötigte Magnetfeld wird mittels Spulen<br />

senkrecht zur Flussrichtung des zu messenden<br />

Mediums erzeugt.<br />

Das Magnetfeld übt auf die in der Flüssigkeit<br />

vorhandenen geladenen Teilchen eine<br />

Anziehungskraft aus. Somit entsteht an den<br />

vorhandenen Messelektroden eine Ladungstrennung<br />

bzw. Spannung, die erfasst wird<br />

Wasserwerks Blickweiler eine gesicherte<br />

Notversorgung mit entsprechenden Teilmengen<br />

ermöglicht. Zur Optimierung des<br />

Energieverbrauchs bei der Trinkwasserförderung<br />

und -aufbereitung wurde über einen<br />

Zeitraum von mehr als einem Jahr nach<br />

der effizientesten Lösung gesucht. Das<br />

Konzept ist so angelegt, dass die elektrischen<br />

Anlagen im Wasserwerk nur noch<br />

auf einer Spannungsebene, statt wie bisher<br />

auf zwei Spannungsebenen, betrieben<br />

werden. <strong>Die</strong>s erfordert die Beschaffung eines<br />

neuen Transformators. Ebenfalls erneuert<br />

wird die 20-kV-Schaltanlage, die<br />

aus dem Jahr 1962 stammt.<br />

Im Herbst 2011 erfolgte die Bestellung<br />

erster Komponenten – der neuen Förderpumpen<br />

und des neuen Transformators.<br />

Weitere Aufträge und Detailschritte zur<br />

Beschaffung der notwendigen Schaltanlage<br />

und Steuerungen sind im Frühjahr 2012<br />

vorgesehen, so dass bis zum Ende des Jahres<br />

der größte Teil des Umbaus durchgeführt<br />

werden kann. Neben den erwähnten<br />

und mit Hilfe einer Umrechnung (Spannung<br />

proportional zur Strömungsgeschwindigkeit<br />

der geladenen Teilchen) die Fließgeschwindigkeit<br />

des Mediums angeben kann.<br />

Pumpenerneuerungen müssen auch Komponenten<br />

der Trinkwasseraufbereitungsanlage<br />

ersetzt werden. Hierzu sind die<br />

notwendigen Planungen angelaufen. Sie<br />

werden parallel zu den anderen Maßnahmen<br />

entwickelt und umgesetzt.<br />

Austausch von<br />

Großmengen-Messungen<br />

Nachdem in den vergangenen Jahren bereits<br />

mehrere Übergabepunkte der WWB<br />

mit neuen Wasserzählern und verbesserter<br />

Leitungsführung ausgestattet wurden,<br />

waren 2011 die großen Messpunkte<br />

an der Reihe. Magnetisch-induktiv messende<br />

Zähler, die teilweise noch aus den<br />

1980er Jahren stammten, wurden durch<br />

verbesserte Einrichtungen gleichen Typs<br />

ersetzt. <strong>Die</strong> Zähler haben einen Messbereich<br />

von 0–1.000 m³/h bzw. 0–2.000 m³/h<br />

und einen Innendurchmesser von 500 Millimetern.<br />

Neben dem Wechsel der Zähler<br />

folgten Anpassungen und Erneuerungen<br />

der Messstrecken mit Passstücken und<br />

32 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


<strong>Die</strong> Landeshauptstadt wird über die Saarbrücker <strong>Stadtwerke</strong> zu 60 Prozent mit Wasser aus<br />

dem Bliestal versorgt. Es gelangt von dort aus in 17 von 21 Wasserhochbehälter. Der größte<br />

Speicher mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Kubikmetern liegt auf dem Gehlenberg<br />

zwischen Rentrisch und Dudweiler. Er besteht aus zwei Kammern, die im halbjährlichen Wechsel<br />

aufwändig gereinigt und desinfiziert werden.<br />

Reinigungsarbeiten (links, oben) und Vorkammer<br />

des Hochbehälters Gehlenberg (unten)<br />

Absperrarmaturen. <strong>Die</strong> notwendigen Unterbrechungen<br />

der Wasserversorgung und<br />

die Ausführung der Arbeiten verliefen planmäßig<br />

und ohne Beeinträchtigung der Abnehmer.<br />

Planung, Vorbereitung und der<br />

größte Teil der Ausführung konnten, trotz<br />

hoher Arbeitsbelastung, durch eigenes<br />

Personal durchgeführt werden.<br />

Wasserwerk Blickweiler:<br />

Sanierung der Filterhalle<br />

So wurden z. B. an der Fassade des<br />

Wasserwerks Blickweiler sowie im Innenbereich<br />

des Gebäudes Sanierungsarbeiten<br />

vorgenommen. An einigen<br />

Gebäudestellen bildeten sich im Lauf des<br />

Jahres Durchnässungen und eine erhöhte<br />

Kondensatansammlung. Genauere Untersuchungen<br />

zeigten, dass eine defekte<br />

Regenwasserrinne die Ursache für die<br />

Schäden war. Regenwasser drang so durch<br />

die Wände ins Gebäudeinnere.<br />

die Sanierung der Außenfassade und im<br />

Anschluss die im Innenbereich der Halle<br />

notwendigen Anstricharbeiten. Durch die<br />

rechtzeitig durchgeführte Maßnahme wurde<br />

einer Sporenbildung und damit einer<br />

Beeinträchtigung von Raumluft- und Trinkwasserqualität<br />

vorgebeugt. Am Bauwerk<br />

selbst konnten die Substanz geschützt<br />

und weitere Schäden vermieden werden.<br />

Das Arbeitsspektrum der WWB umfasste<br />

auch die kurzfristige Abwicklung außerplanmäßiger<br />

Ereignisse.<br />

Da neben der Beeinträchtigung des Bauwerks<br />

auch die hygienische Komponente<br />

zu beachten ist, begannen umgehend<br />

Wasserwerk Bliestal GmbH Saarbrücken<br />

33


<strong>Die</strong> SWS BG.<br />

Entwicklung zukunftsfähiger<br />

Geschäftsfelder<br />

<strong>Die</strong> <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH (SWS BG) erbringt weiterhin vornehmlich<br />

kaufmännische <strong>Die</strong>nstleistungen in den Bereichen Energievertrieb, Netzbetrieb und<br />

öffentlicher Personennahverkehr. Jedoch ergeben sich im Entsorgungsbereich Neuerungen.<br />

<strong>Die</strong> in den letzten Jahren eingeleitete Strategie zur Stärkung der Unternehmenspositionen<br />

durch den Absatz von Erdgas trug wesentlich zum Geschäftserfolg der Beteiligungsunternehmen<br />

bei. Der Wasserabsatz verhält sich – dem allgemeinen Trend entsprechend – rückläufig.<br />

Der Stromverkauf konnte wieder das Niveau des Jahres 2009 erreichen bei weiter steigender<br />

Tendenz. <strong>Die</strong> Nutzung regenerativer Energien in Form von Windkraft, Photovoltaik und Biomasse<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

Kernkompetenz der seit 2001 existierenden <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH (SWS BG) ist der Aufbau und der Betrieb kommunaler Versorgungsunternehmen<br />

im Rahmen gesellschaftsrechtlicher Kooperationen sowie die fachkundige<br />

Unterstützung in den Tätigkeitsfeldern Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung,<br />

öffentlicher Personennahverkehr, Bäderwirtschaft, Facility Management und sonstiger<br />

kommunaler <strong>Die</strong>nstleistungen. Beteiligungen und Kooperationen bestehen derzeit mit<br />

den sechs saarländischen Kommunen Lebach, Heusweiler, Eppelborn, Friedrichsthal,<br />

Kleinblittersdorf und Mandelbachtal.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

Dr. Wolfgang Brück 2001<br />

Dipl.-Kfm. Peter Schade<br />

Dipl.-Kfm. Alfons Wintrich<br />

Herbert Rauber (bis 30.6.2011)<br />

www.vvs-konzern.de/swsbg


Steigerungen beim Strom- und Gasabsatz<br />

Stärken des Unternehmens sind Kundennähe sowie attraktive Energieund<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsangebote.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung des im Jahr 2010 im<br />

Rahmen einer Kooperation mit den<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n Bad Kissingen aufgenommenen<br />

Endkundengeschäfts mit Erdgas hat<br />

die zu erwartenden Kundenzahlen bei weitem<br />

übertroffen. Günstig wirkte sich aus,<br />

dass zahlreiche Kunden bei Abschluss<br />

eines Gasvertrages auch einen neuen<br />

Stromvertrag bei den SWS BG-Beteiligungsunternehmen<br />

in Lebach, Heusweiler,<br />

Eppelborn, Friedrichsthal oder Kleinblittersdorf<br />

wählten. Aus diesen Gründen erfolgte<br />

im November 2011 eine Verlängerung<br />

des Vertrages mit den <strong>Stadtwerke</strong>n Bad<br />

Kissingen über den Bezug von Erdgas bis<br />

zum Jahresende 2013.<br />

<strong>Die</strong> Absatzzahlen im Strombereich konnten<br />

2011 auf insgesamt 30 Mio. kWh, die<br />

Zahl der Kunden auf mehr als 6.000 gesteigert<br />

werden.<br />

Es ist erklärtes Ziel der SWS BG und ihrer<br />

Partnerunternehmen, das <strong>Die</strong>nstleistungsangebot<br />

des Energiebereichs<br />

zukünftig gebündelt anzubieten.<br />

Entwicklung<br />

des Wasserabsatzes<br />

Im Bereich der Wasserversorgung werden<br />

die Einwohner der Städte und Gemeinden<br />

Lebach, Heusweiler, Friedrichsthal,<br />

Kleinblittersdorf und Mandelbachtal mit<br />

Trinkwasser bester Qualität beliefert. <strong>Die</strong><br />

<strong>Stadtwerke</strong> Lebach liefern darüber hinaus<br />

rund 2 Mio. Kubikmeter Wasser an die<br />

Wasserversorgung Ostsaar GmbH (WVO)<br />

und die Gemeindewerke Heusweiler GmbH<br />

(GWH) ca. 0,1 Mio. Kubikmeter Wasser an<br />

die Technischen Werke Saarwellingen.<br />

<strong>Die</strong> Gesamtabsatzmenge für alle Kooperationsunternehmen<br />

beläuft sich pro Jahr<br />

auf rund 5,5 Mio. Kubikmeter. Der Wasserabsatz<br />

unterliegt den allgemein rückläufigen<br />

Entwicklungen im Wassermarkt – auch<br />

aufgrund des Bevölkerungsrückgangs sowie<br />

bei einigen Großkunden wegen besonderer<br />

wirtschaftlicher Bedingungen.<br />

Vielfältige <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>Die</strong> Beteiligungsunternehmen der SWS BG<br />

bieten verschiedenste <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

an. So kümmern sich die <strong>Stadtwerke</strong> Lebach<br />

GmbH & Co. KG (SWL) und die <strong>Stadtwerke</strong><br />

Friedrichsthal GmbH & Co. KG (SWF)<br />

im Bereich Bäderwesen beispielsweise um<br />

die Durchführung des laufenden Betriebes<br />

sowie die Abrechnung von Einnahmen bis<br />

hin zur Buchhaltung. <strong>Die</strong> SWL befasst sich<br />

auch mit der Personalbewirtschaftung.<br />

Mit dem Themenfeld Immobilienbewirtschaftung<br />

sind SWL und SWF beauftragt.<br />

Zu den Aufgaben zählen unter anderem<br />

Verwaltung von Mietern und Nutzern, Investitionsplanung,<br />

Instandhaltung und<br />

Durchführung der Abrechungsdienstleistungen.<br />

<strong>Die</strong> SWL ist als Geschäftsbesorger<br />

für den Gewerbepark Lebach GmbH eingesetzt.<br />

In der Entsorgungssparte sind GWH, SWF<br />

und Gemeindewerke Kleinblittersdorf<br />

GmbH & Co. KG (GWK) im Rahmen von<br />

Geschäftsbesorgungen aktiv. Zum Portfolio<br />

von GWH, SWF und GWK für die Abwasserzweckverbände<br />

in den Kommunen<br />

zählen die Kalkulation der Abwassergebühren<br />

ebenso wie die Durchführung von<br />

Abrechungen einschließlich Inkasso und<br />

Rechnungsführung des Verbandes. <strong>Die</strong> Gemeindewerke<br />

Eppelborn GmbH & Co. KG<br />

(GWE) ist mit den Aufgaben der kaufmännischen<br />

Geschäftsbesorgung für den Abwasser-<br />

und auch Abfallzweckverband in<br />

Eppelborn betraut. Darüber hinaus leistet<br />

die GWE kaufmännische <strong>Die</strong>nste für den Eigenbetrieb<br />

Freizeit und Hallen (big Eppel,<br />

Kulturzentrum, Hallenbad, Bürgerhäuser<br />

und Mehrzweckhallen).<br />

Ausstieg aus der<br />

Entsorgungssparte<br />

Da der Entsorgungsbereich des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />

2007 wieder in die Zuständigkeit<br />

der Landeshauptstadt rückgeführt wurde,<br />

kann die SWS BG in diesem Geschäftsfeld<br />

nicht mehr auf das Know-how des <strong>VVS</strong>-<br />

Konzerns zurückgreifen.<br />

Es können keine technischen <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

für die aus Sicht der SWS BG nur<br />

noch als Finanzbeteiligung gehaltenen Anteile<br />

am Ver- und Entsorgungszweckverband<br />

Lebach, dem Abwasserzweckverband<br />

Eppelborn und den Technischen Werken<br />

Mandelbachtal (Bereich Abwasser) vereinbart<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Geschäftsführung der SWS BG hat deshalb<br />

im Einvernehmen mit dem Gesellschafter<br />

<strong>VVS</strong> Maßnahmen eingeleitet, um dieses<br />

Tätigkeitsfeld weitgehend zurückzufahren<br />

und die Finanzbeteiligungen am Ver- und<br />

Entsorgungszweckverband Lebach, dem<br />

Abwasserzweckverband Eppelborn und den<br />

Technischen Werken Mandelbachtal (Bereich<br />

Abwasser) zu veräußern. In Lebach<br />

und Eppelborn übernimmt der Zentrale<br />

Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) die<br />

Aufgaben. <strong>Die</strong> Gespräche mit der Gemeinde<br />

Mandelbachtal befinden sich noch in der<br />

Anfangsphase.<br />

Investitionen in<br />

regenerative Energien<br />

<strong>Die</strong> Partnerunternehmen der SWS BG leisten<br />

durch ihre Investitionen in den Ausbau<br />

erneuerbarer Energien einen Beitrag<br />

für die von der Bundesregierung propagierte<br />

Energiewende. Inzwischen sind<br />

etwa 500 kW peak Leistung durch die<br />

Installationen von Solaranlagen aufgebaut.<br />

Das Investitionsvolumen belief sich<br />

auf über eine Mio. Euro. Allein die Gemeindewerke<br />

Heusweiler GmbH errichtete im<br />

Jahr 2011 sechs PV-Anlagen auf Dachflächen<br />

von Gemeindeimmobilien mit einer<br />

Investitionssumme von rund 400.000 Euro<br />

und einer Leistung von ca. 200 kW peak . Weitere<br />

Investitionen in Photovoltaik-Freiflächenanlagen<br />

und im Bereich Windkraft<br />

sollen folgen. Partner bei der Umsetzung<br />

ist die Ökostrom Saar GmbH.<br />

36 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


2<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1. Gemeindewerke Heusweiler: Photovoltaikanlage auf dem Bürgerhaus Niedersalbach (v. l. n. r.<br />

Wolfgang Karges, GWH-Geschäftsführer, Thomas Redelberger, Bürgermeister Heusweiler)<br />

2. Gemeindewerke Eppelborn: Solaranlage auf dem Rathaus Eppelborn<br />

3. <strong>Stadtwerke</strong> Lebach: Hallenbad der Theelstadt<br />

4. <strong>Stadtwerke</strong> Friedrichsthal: Gebäude der SWF<br />

5. Gemeindewerke Kleinblittersdorf: Wintringer Hof mit Solaranlage<br />

In Lebach, Friedrichsthal und Kleinblittersdorf<br />

sind weitere Anlagen in Betrieb. So hat<br />

beispielsweise bereits im Jahr 2009 die Gemeindewerke<br />

Kleinblittersdorf GmbH & Co.<br />

KG eine große Anlage auf dem Wintringer<br />

Hof installiert. <strong>Die</strong>se Anlage verfügt über<br />

eine Leistung von 132 kW peak .<br />

Anlage zur Erzeugung und Verwertung von<br />

Biogas zu beteiligen. <strong>Die</strong> kommunalrechtlichen<br />

Voraussetzungen dazu sind in Vorbereitung.<br />

Netzgesellschaften<br />

Lebach und Eppelborn<br />

Geschäftsführungen der beiden Unternehmen<br />

personell vertreten und übernimmt<br />

die kaufmännische Geschäftsbesorgung<br />

unter Einbindung der <strong>VVS</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Gemeindewerke Heusweiler und die<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Lebach haben darüber hinaus<br />

beschlossen, sich an einer saarländischen<br />

<strong>Die</strong> Netzgesellschaften in Lebach und Eppelborn<br />

entwickeln sich weiterhin planmäßig.<br />

Unverändert ist die SWS BG in den<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

37


Flexibilität einsetzen und<br />

Herausforderungen meistern<br />

<strong>Die</strong> co.met GmbH hat im Jahr 2011 ihre starke Wettbewerbsposition auf dem sich ständig in<br />

Bewegung befindlichen Markt für <strong>Die</strong>nstleistungen rund um den Messstellenbetrieb gefestigt.<br />

Dem Unternehmen kommen dabei seine Stärken bei der Softwareentwicklung sowie die<br />

Kenntnisse der technischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen zugute.<br />

An diesem Know-how lässt die co.met auch Vertreter der Branche teilhaben und versammelt<br />

bei eigens initiierten Tagungen interessierte Fachkräfte.<br />

Ein völlig neues Geschäftsfeld mit Zukunftsperspektive ist die Elektromobilität. Hier tritt das<br />

Unternehmen als Anbieter und als Nutzer umweltfreundlicher Fortbewegung auf.<br />

<strong>Die</strong> co.met GmbH wurde im Jahre 2001 als Public Private Partnership gegründet und<br />

ist heute eine hundertprozentige Tochter der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>).<br />

Mit ihrem breiten Leistungsspektrum in den Bereichen des Messwesens und der zugehörigen<br />

Datenverarbeitung gehört die co.met zu einer der führenden Metering-Gesellschaften<br />

mit aktuell über 250 Kunden in der Energie- und Versorgungswirtschaft<br />

in ganz Deutschland.<br />

<strong>Die</strong> Produkt- und <strong>Die</strong>nstleistungspalette von co.met zeichnet sich insbesondere<br />

durch innovative IT-Datendienstleistungen aus, die allesamt das Ziel der Energieeffizienzsteigerung<br />

verfolgen. Ein daraus resultierendes intelligentes Energie- und Verbrauchsdatenmanagement<br />

bildet somit gleichermaßen für Verbraucher wie auch für<br />

Versorger den ganzheitlichen Ansatz zur Identifikation effizienter Energiesparmaßnahmen.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

EUR ING Peter Backes 2001<br />

www.co-met.info


Smart Metering unterstützt die Energiewende<br />

Behauptung der Vorreiterrolle in Zeiten des ordnungspolitischen Wandels<br />

Auf dem Weg zur Umsetzung der<br />

Energiewende hat die Bundesregierung<br />

im Jahr 2011 acht von neun Energiegesetzen<br />

geändert. Unter anderem mit<br />

der Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

(EnWG) sorgt dies zukünftig für<br />

entscheidende Veränderungen im Bereich<br />

des Messwesens. Neue Prozesse,<br />

neue Technologien und neue Regeln wurden<br />

vorgeschrieben sowie das Messwesen<br />

kurzfristig ins digitale Zeitalter überführt.<br />

<strong>Die</strong>ser Umstand stellt nicht nur die co.met<br />

vor neue Herausforderungen. Allerdings<br />

birgt der ordnungspolitische Wandel auch<br />

große Chancen für das Unternehmen. <strong>Die</strong><br />

innovativen Messdienstleistungen von<br />

co.met sind schon seit langem auf einen<br />

effizienten und datenbasierten Prozessablauf<br />

ausgerichtet, wodurch das Unternehmen<br />

für den Themenkomplex „Smart<br />

Metering“ gut aufgestellt ist.<br />

Ab sofort im co.met-Portfolio: E-Mobilität<br />

Nach der letzten Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

im Jahr 2008 hat<br />

der Gesetzgeber mit der EnWG-Novelle<br />

2011 die Regelungen zu Messstellenbetrieb<br />

und Messdienstleistung noch einmal<br />

grundsätzlich überarbeitet. Übergangsregelungen<br />

zur Umsetzung der Vorschriften<br />

sind für Messstellenbetrieb und Messung<br />

nur begrenzt bzw. indirekt vorgesehen. Intelligente<br />

Messsysteme (Smart Meter) dienen<br />

als wichtiger Beitrag zur Umsetzung<br />

von intelligenten Verteilernetzen und damit<br />

zur Energiewende. Sie helfen, dezentrale<br />

Erzeugungsanlagen noch effizienter<br />

zu integrieren bzw. deren Stromproduktion<br />

den Erfordernissen des Absatzmarktes<br />

anzupassen. Durch die umfangreichen<br />

Möglichkeiten der Stromverbrauchsanalyse<br />

werden Verbraucher für den Energieverbrauch<br />

weiter sensibilisiert.<br />

Parallel zu dieser Entwicklung hat co.met<br />

bereits Anfang 2011 damit begonnen, die<br />

eigene Smart Metering Systemlandschaft<br />

(SMDI – Smart Meter Data Infrastructure)<br />

an die Erfordernisse der Zukunft anzupassen.<br />

Hierbei wurde insbesondere in<br />

Eigenschaften wie Datensicherheit, Datenschutz<br />

und Massendatentauglichkeit<br />

investiert. Heute gehört co.met zu einem<br />

der ersten <strong>Die</strong>nstleister am deutschen<br />

Metering-Markt, der eine geeignete Systemlösung<br />

für Smart Metering gemäß den<br />

neuen Vorgaben anbietet.<br />

Bisher bestand die angestammte Zielgruppe<br />

der co.met aus kleinen und mittleren<br />

<strong>Stadtwerke</strong>n. 2011 ist es gelungen,<br />

mit der Vattenfall Europe AG, Hamburg, einen<br />

echten Großkunden zu akquirieren. Ab<br />

2012 wird das Saarbrücker Unternehmen<br />

im Rahmen seiner <strong>Die</strong>nstleistung co.read ®<br />

auf der Basis eines Dreijahresvertrages ca.<br />

520.000 Zählerstände pro Jahr erfassen<br />

und die Ableseergebnisse zur Durchführung<br />

der Verbrauchsabrechnung an Vattenfall<br />

Hamburg übermitteln.<br />

„MeteringForum.“ – Plattform<br />

für das Messwesen<br />

Da die Rahmenbedingungen im Messwesen<br />

sich ständig fortentwickeln, werden<br />

die Anforderungen an Hersteller sowie<br />

Verteilnetz- und Messstellenbetreiber zunehmend<br />

komplexer.<br />

Hier bietet das „MeteringForum.“ der<br />

co.met seit Oktober 2011 eine neutrale<br />

Plattform für alle Unternehmen und<br />

Organisationsebenen – vom Meister bis<br />

zum Geschäftsführer. Angeboten werden<br />

Workshops und Seminare, für die renommierte<br />

Referenten gewonnen werden<br />

konnten. In diesem Kreis können sich die<br />

Akteure der Energie- und Versorgungswirtschaft<br />

über neueste Marktentwicklungen<br />

informieren und einen Einblick in die<br />

Erfahrungswelt der anderen Teilnehmer<br />

erlangen.<br />

<strong>Die</strong> im sozialen Business-Netzwerk XING<br />

eingerichtete Gruppe „MeteringForum.“<br />

bietet registrierten Benutzern analog zu<br />

den Fachseminaren die Möglichkeit, aktuelle<br />

Themen des Fachbereichs online zu<br />

diskutieren.<br />

Zukunftsthema Elektromobilität<br />

<strong>Die</strong> Energiewende ist in vollem Gange,<br />

und gleichzeitig schreiten die Entwicklungen<br />

in der Elektromobilität zügig voran. Bis<br />

zum Jahr 2020 sollen mindestens eine Mio.<br />

E-Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen<br />

40 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


ollen. Wegbereiter für die Verbreitung<br />

elektrischer Mobilität – bis zur Marktdurchdringung<br />

mit Elektroautos – werden<br />

in den nächsten Jahren jedoch zunächst<br />

elektrisch betriebene Zweiräder (Elektroroller)<br />

bzw. elektrisch unterstützte Fahrräder<br />

(Pedelecs) sein.<br />

<strong>Die</strong> co.met GmbH hat diesen Trend frühzeitig<br />

erkannt und vertreibt seit 2011 entsprechende<br />

Produkte, die gezielt für den<br />

Einsatz bei <strong>Stadtwerke</strong>n und Kommunen<br />

ausgestaltet sind. „E-Mobilität sichtbar<br />

machen!“, lautet die Botschaft der co.met<br />

an all diejenigen, die im öffentlichen Leben<br />

den Bürgerinnen und Bürgern mit gu-<br />

tem Beispiel vorangehen sollen.<br />

Natürlich können auch sonstige interessierte<br />

Unternehmen und Privatpersonen<br />

das Angebot der co.met im eigenen eBay-<br />

Shop unter http://stores.ebay.de/cometshop24<br />

nutzen.<br />

Passende Ladeboxen (optional mit Online-Funktion<br />

für Abrechnungszwecke) ergänzen<br />

das Angebot. <strong>Die</strong> Online-Ladebox<br />

wird im öffentlichen Bereich eingesetzt<br />

und bietet <strong>Stadtwerke</strong>n oder Stromanbietern<br />

über ein Webportal die Möglichkeit,<br />

Einsicht in die bezogene Energiemenge<br />

zu nehmen und Nutzern Zugang und<br />

Abrechnung zu gestatten – dies auch in<br />

Verbindung mit speziellen Öko-Strom-Angeboten.<br />

<strong>Die</strong> Autorisierung der einzelnen<br />

Nutzer erfolgt einfach und sicher per Chipkarte.<br />

<strong>Die</strong> co.met GmbH geht selbst mit gutem<br />

Beispiel voran. Unter anderem sind deren<br />

Zählerableser ab Januar 2012 per Elektrofahrrad<br />

und E-Roller innerhalb der Landeshauptstadt<br />

unterwegs. Eine eigene<br />

Stromtankstelle im Bereich der Unternehmenszentrale<br />

ist geplant.<br />

„E-Mobilität sichtbar machen!“<br />

co.met GmbH<br />

41


KommunalSysteme.<br />

Entwicklung neuer<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

Durch den Wiedereinstieg der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>)<br />

in die Eigenenergieerzeugung erhält die KommunalSysteme für Umwelt, Energie und Verkehr<br />

GmbH (KS) eine immer stärkere wirtschaftliche Bedeutung. Neben den angestammten Arbeitsfeldern<br />

rücken <strong>Die</strong>nstleistungen im Bereich Energiehandel und Energievermarktung in den<br />

Vordergrund.<br />

<strong>Die</strong> klassischen Aufgaben Engineering, Projektsteuerung, Umweltschutz und Entwicklung innovativer<br />

Techniken zählen weiterhin zu den Standbeinen des Unternehmens. Auftraggeber sind<br />

unter anderem die Gesellschaften des <strong>VVS</strong>-Konzerns und die Landeshauptstadt Saarbrücken.<br />

<strong>Die</strong> KommunalSysteme für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH (KS) wurde 1989<br />

von der <strong>VVS</strong> gegründet, um die Projektsteuerungsaktivitäten innerhalb des Konzerns<br />

– insbesondere in den Bereichen des Engineerings und der innovativen Projekte – zu<br />

bündeln und das Know-how der <strong>VVS</strong> und der <strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG im Bereich<br />

nachhaltiger Daseinsvorsorge auch über die Landesgrenzen hinaus zu vermarkten.<br />

<strong>Die</strong> KS, die von Anfang an als Profitcenter konzipiert war, hat sich im Laufe der Zeit<br />

zu einem umfassenden Engineering-<strong>Die</strong>nstleister im Bereich Versorgung und Infrastruktur<br />

entwickelt.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

Dr. Wolfgang Brück 1989<br />

www.kommunalsysteme.de


Umfassende <strong>Die</strong>nstleistungen für den <strong>VVS</strong>-Konzern<br />

sowie regionale und überregionale Auftraggeber<br />

Flexibilität in Art und Umfang der angebotenen <strong>Die</strong>nstleitungen gehören zu den<br />

Stärken des Unternehmens, das seit mehr als 20 Jahren besteht.<br />

Gemeinsam mit der Trianel GmbH, Aachen,<br />

erarbeitet die KS den Aufbau eines kommunalen<br />

Sekundärregelpools, an dem die<br />

<strong>VVS</strong>-Kraftwerke teilnehmen sollen. Mit der<br />

Enovos Deutschland AG ist die Partizipation<br />

am Gasregelenergiemarkt mit dem<br />

Gasspeicher Saarbrücken-Ost geplant.<br />

Leistungen für neue Kraftwerke<br />

Das Portfoliomanagement repräsentiert einen neuen Tätigkeitsbereich, der für die Entwicklung<br />

des <strong>VVS</strong>-Konzerns von erheblicher Bedeutung ist. <strong>Die</strong> Mitarbeiter v. r. n. l.: Dipl.-Ing. Christian<br />

Ochs, Wirt.-Ing. (BBA&E) Martin Germann, Dipl.-Ing. Marc Vollmer, Dipl.-Ing. Bruno Hinzmann und<br />

Dipl.-Ing. Karsten Krämer.<br />

<strong>Die</strong> KS übernimmt beim Einstieg der <strong>VVS</strong><br />

in die Energieerzeugung eine wichtige<br />

Rolle sowohl durch die Übernahme der<br />

Projektsteuerung bei der Planung und der<br />

Realisierung der neuen Anlagen, als auch<br />

beim Aufbau des notwendigen Energiemanagementsystems.<br />

<strong>Die</strong>ses System besteht zum einen aus der<br />

Einsatzoptimierung der dezentralen Energieversorgungsanlagen<br />

(Blockheizkraftwerke<br />

und Heizkraftwerk Süd), die mit<br />

Erdgas betrieben werden, und zum anderen<br />

aus der marktorientierten Beschaffung<br />

und Vermarktung der erzeugten Energien<br />

im Rahmen eines Portfoliomanagements.<br />

<strong>Die</strong> neuen Kraftwerke sollen rund ein Drittel<br />

des Wärmebedarfs des Saarbrücker<br />

Fernwärmenetzes abdecken und erzeugen<br />

dabei in Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig<br />

elektrische Energie.<br />

Das Portfoliomanagement liefert die<br />

aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen<br />

(z. B. Energiepreise), die Einsatzoptimierung<br />

stellt die technischen<br />

Rahmenbedingungen (Verfügbarkeit der<br />

Anlagen, Wärmebedarf u. ä.) zur Verfügung.<br />

Ziel ist eine zeitlich und mengenmäßig<br />

vorteilhafte Beschaffung des<br />

Primärenergieträgers und dessen Einsatz<br />

in den Kraftwerken zu Zeiten mit hohem<br />

Strombedarf. <strong>Die</strong> elektrische Energie wird<br />

im Anschluss an der Strombörse veräußert.<br />

Zur Erfüllung dieser Aufgaben wurde ein<br />

Team von fünf Mitarbeitern ausgebildet, das<br />

diese Optimierung täglich durchführt. <strong>Die</strong><br />

KS übernimmt weiterhin die Beschaffung<br />

von Strom und Gas für alle Einrichtungen<br />

des <strong>VVS</strong>-Konzerns sowie den Energievertrieb<br />

der Kooperationsgemeinden.<br />

Zum Jahresende 2011 erhielt die KS den<br />

Auftrag, 2012 den Strombedarf der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken EU-weit auszuschreiben.<br />

Ein weiterer Ausbau dieser<br />

Aktivitäten für Dritte befindet sich in Planung.<br />

In Alt-Saarbrücken wurde von der KS im<br />

Auftrag der Landeshauptstadt eine neue<br />

Absauganlage zur Vermeindung der Explosionsgefahr<br />

durch austretendes natürlich<br />

vorkommendes Methangas projektiert und<br />

die Geschäftsbesorgung übernommen.<br />

Berücksichtigung fanden neben sicherheitstechnischen<br />

auch umweltrelevante<br />

Aspekte. Im Zuge der Arbeiten wurden<br />

24 Brunnen gebaut, deren Brunnenköpfe<br />

mit Absauganlagen verbunden sind und<br />

in die neue stationäre Absauganlage münden.<br />

<strong>Die</strong> KS übernahm vor Ort die Optimierung<br />

der Absauganlage, die angepasste<br />

Beimischung von Erdgas und die Einstellung<br />

der Motoren auf den Methangasbetrieb.<br />

<strong>Die</strong> Übergabe der Anlage an die<br />

Landeshauptstadt fand Mitte 2011 statt.<br />

Das Gas wird in den BHKWs auf dem Busbetriebhof<br />

verwertet.<br />

In Rahmen der Errichtung des Heizkraftwerks<br />

Süd erbrachte die KS die Leistungen<br />

zur Koordination von Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />

auf der Baustelle.<br />

<strong>Die</strong> Gesellschaft hat weiterhin die<br />

Standortvorplanungen einschließlich der<br />

Umweltverträglichkeitsvorprüfungen für<br />

weitere 2 MW el -Blockheizkraftwerke sowie<br />

erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

abgeschlossen. Genehmigungsbescheide<br />

des Landesamtes für Umwelt- und<br />

Arbeitsschutz für die Standorte Gasbehälter<br />

Ost und Eschberger Weg sowie Römerbrücke<br />

Druckhaltung und Römerbrücke<br />

Parkplatz lagen bereits Ende 2011 vor. <strong>Die</strong><br />

44 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Photovoltaikprojekt der Gemeindewerke Heusweiler<br />

Übergabe der Methangasabgasanlage an die Landeshauptstadt Saarbrücken.<br />

(v. l. n. r. Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Dr. Roland Demke, Leiter des<br />

Amtes für Brand- und Zivilschutz)<br />

Repowering des Windparks in Freisen<br />

Projektsteuerung sowie die Koordinierung<br />

von Sicherheits- und Gesundheitsschutz<br />

werden ebenfalls von der KS übernommen.<br />

Projekt zur Speicherung<br />

von Strom<br />

Im Bereich neuer Technologien befasst<br />

sich das Unternehmen mit der Projektierung<br />

eines Wasserstoffelektrolyseurs<br />

zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff.<br />

Auf lange Sicht gesehen soll diese<br />

Technologie den Weg für die regenerativen<br />

Energien ebnen und die Speicherung<br />

des so produzierten Stroms ermöglichen.<br />

<strong>Die</strong> Projektskizze wurde bereits beim Projektträger<br />

Forschungszentrum Jülich eingereicht.<br />

<strong>Die</strong> positive Bestätigung des<br />

Vorhabens schafft die Voraussetzung für<br />

den Erhalt von Fördermitteln. Standort ist<br />

nach erster Planung der Gasometer Ost.<br />

Rein technisch könnte der Wasserstoff<br />

dort gespeichert und in BHKWs als Hythan<br />

verbrannt werden.<br />

Regenerative Energien<br />

Auch außerhalb des Konzerns und der<br />

Grenzen der Landeshauptstadt war die KS<br />

weiter aktiv.<br />

<strong>Die</strong> 2010 aufgenommenen Standortbewertungen<br />

für Photovoltaikprojekte der Gemeindewerke<br />

Heusweiler (GWH) fanden<br />

mit der Abnahme der Anlagen 2011 ihren<br />

vorläufigen Abschluss. Im Verlauf des Projektes<br />

führte die KS die wirtschaftliche Simulation<br />

zur Vergabe der Anlagen durch<br />

und nahm die Anlagen nach Fertigstellung<br />

im Auftrag der GWH in Betrieb. Das Volumen<br />

der insgesamt drei realisierten Anlagen<br />

beträgt rd. 100 kW peak .<br />

Nach der Gründung der neuen Windpark<br />

Saar GmbH & Co. Repower KG durch Verschmelzung<br />

der beiden alten Windpark-<br />

Gesellschaften entfällt zukünftig die Rolle<br />

der KS als Komplementär in dieser KG.<br />

<strong>Die</strong> KS ist jedoch weiterhin für die Projektsteuerung<br />

und Sicherheitskoordination<br />

des Repoweringprojektes verantwortlich.<br />

Nach Abschluss der Maßnahmen werden<br />

sich die Leistung des Windparks mehr als<br />

verdoppelt und der Ertrag mehr als verdreifacht<br />

haben.<br />

KommunalSysteme für Energie, Umwelt und Verkehr GmbH<br />

45


<strong>Die</strong> BBS.<br />

Bäderbetriebe bewähren sich<br />

als Partner<br />

Mit den eigenen Bädern in Dudweiler und Fechingen sowie den städtischen Bädern Alsbachbad,<br />

Freibad Dudweiler und Schwarzenbergbad stellt die Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken<br />

mbH (BBS) ein großes Angebot an Schwimmstätten im Auftrag der Stadt Saarbrücken<br />

zur Verfügung. Sie sichert damit dezentral die Grundversorgung der Bevölkerung mit ausreichenden<br />

Wasserflächen.<br />

<strong>Die</strong> langjährige Erfahrung im Betreiben von Hallen- und Freibädern sowie deren Nebeneinrichtungen<br />

hat dazu geführt, dass im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit Anfragen aus<br />

Kommunen des Regionalverbands Saarbrücken kamen. So unterstützt die BBS seit 2004 die<br />

Stadt Friedrichsthal im Betrieb des Hallen- und Freibades. Weiterhin sind mit der Gemeinde<br />

Quierschied hinsichtlich des dortigen Freibades Gespräche aufgenommen worden.<br />

<strong>Die</strong> 1996 gegründete Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH (BBS) plant und betreibt<br />

Hallen- und Freibäder sowie deren Nebeneinrichtungen. Das durch den Betrieb der<br />

gesellschaftseigenen Bäder erworbene bäderwirtschaftliche Know-how hat dazu geführt,<br />

dass der Bäderbetriebsgesellschaft die Geschäftsbesorgung für die Bäder der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken mit der vertraglichen Verpflichtung zur Realisierung bzw. Erzielung<br />

von Einsparungen übertragen wurde. Darüber hinaus unterstützt die BBS auch kommunale<br />

Partner bei deren Betriebsführung.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

Herbert Rauber 1996<br />

Dipl.-Kfm. Peter Schade<br />

Dipl.-Kfm. Alfons Wintrich (bis 30.6.2011)<br />

www.vvs-konzern.de/bbs


Angebot auf der Höhe der Zeit<br />

Durch eine konsequente Modernisierung ihrer Einrichtungen, die Steigerung der<br />

Wirtschaftlichkeit sowie die bedarfsgerechte Anpassung ihres Angebotes hat die<br />

BBS die Qualität der von ihr betriebenen Bäder weiter verbessert. Als kommunale<br />

Einrichtungen stehen diese in Konkurrenz zu Spaßbädern und ähnlichen Angeboten.<br />

Der Schwerpunkt der Sanierungsmaßnahmen<br />

lag 2011 beim Fechinger Kombibad.<br />

Nach rund einjährigen Arbeiten präsentierte<br />

sich das 1972 errichtete Fechinger<br />

Bad im Mai 2011 in neuem Outfit. Für<br />

rund 2,5 Mio. Euro, von denen ca. 600.000<br />

Euro aus städtischen, die übrigen 1,91 Mio.<br />

Euro aus Fördermitteln des Bundes und<br />

des Landes stammten, wurden u. a. Arbeiten<br />

an der Gebäudehülle, eine umfangreiche<br />

Dacherneuerung, die Anpassung<br />

der technischen Gebäudeausrüstung einschließlich<br />

der Solar- und Kollektoranlage<br />

sowie die Erneuerung der Vorhangfassade<br />

und der Fenster durchgeführt. In der Folge<br />

der energetischen Sanierung wird sich der<br />

Energieverbrauch um ca. 30 Prozent reduzieren,<br />

was zu einem wirtschaftlicheren<br />

und ökologischeren Betrieb beiträgt. <strong>Die</strong><br />

Bevölkerung konnte sich an drei eintrittsfreien<br />

Tagen mit einem Festprogramm,<br />

das teilweise von Fechinger Vereinen mitgestaltet<br />

wurde, von der Attraktivität der<br />

Sport- und Freizeiteinrichtung überzeugen.<br />

Ab dem Jahr 2013 sind die Neugestaltung<br />

des Foyers und des Eingangsbereiches geplant.<br />

<strong>Die</strong> entsprechenden Gremien haben<br />

bereits ihre Zustimmung erteilt.<br />

Kundenwünsche im Mittelpunkt<br />

Zur langfristigen Bindung von Kundenkreisen<br />

und um den Anforderungen durch den<br />

demographischen Wandel gerecht zu werden,<br />

unterstützt die BBS den Seniorenbeirat<br />

der Landeshauptstadt Saarbrücken bei<br />

der Durchführung der Seniorenfitnesstage.<br />

Im Fechinger Bad werden einmal monatlich<br />

Kurse für Senioren angeboten,<br />

darunter Boule, Wandern, Tanzen, Muskelaufbau<br />

und Aquajogging.<br />

Gemeinsam mit dem Landessportverband<br />

werden die Aktionen „Schulen schwimmen<br />

für Olympia“ sowie „Freie Fahrt für Rückenschwimmer“<br />

vorbereitet, die im Jahr<br />

2012 umgesetzt werden sollen. Eine Erweiterung<br />

des Aquajogging-Angebotes erfolgte<br />

bereits im Fechinger Bad und Dudo<br />

Bad.<br />

Um auch behinderten Menschen eine Teilhabe<br />

an Wasseraktivitäten zu ermöglichen,<br />

erhielt das Fechinger Bad Anfang<br />

Dezember einen Hebelift. <strong>Die</strong>se mobile<br />

Einrichtung konnte dank der großzügigen<br />

Spende der Stiftung Lichtblick Saar angeschafft<br />

werden. Das Alsbachbad in Altenkessel<br />

verfügt bereits über eine ähnliche<br />

Anlage.<br />

Wegen der hohen Nachfrage wurde die<br />

BBS ab Herbst 2011 beauftragt, das vom<br />

Sport- und Bäderamt sowie dem Zuwanderungs-<br />

und Integrationsbüro der Landeshauptstadt<br />

initiierte interkulturelle<br />

Frauenschwimmen einmal monatlich<br />

durchzuführen. Trotz mancher Widerstände<br />

erfreut sich dieses Angebot großer<br />

Beliebtheit, und die Nachfrage hat sich inzwischen<br />

stabilisiert. 2012 wird das Angebot<br />

fortgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Eintrittspreise blieben trotz umfangreicher<br />

Sanierungsmaßnahmen und erweiterter<br />

Angebote unverändert.<br />

Gemischte Bilanz<br />

bei den Besucherzahlen<br />

<strong>Die</strong> Besucherzahlen lagen im Jahr 2011 fast<br />

auf dem Niveau des Vorjahres. Der Rück-<br />

<strong>Die</strong> Bäderbetriebsgesellschaft betreut den<br />

Großteil der Wasserflächen in der Landeshauptstadt.<br />

gang ist insbesondere durch die Schließzeiten<br />

der Bäder zur Durchführung von<br />

Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des<br />

Konjunkturpaketes Saar bedingt. Naturgemäß<br />

hat auch das kühle und unbeständige<br />

Wetter während der Freibadsaison<br />

einen großen Anteil an der Entwicklung,<br />

was auch die bundesweit gesunkenen Besucherzahlen<br />

widerspiegeln: <strong>Die</strong>se lagen<br />

nach einer von der Deutschen Gesellschaft<br />

für das Badewesen e. V. durchgeführten<br />

Befragung 34 Prozent niedriger als im<br />

Vorjahr. Dafür, dass der Rückgang bei den<br />

Saarbrücker Bädern nicht ganz so stark<br />

ausfiel, sorgten vor allem die Wiederinbetriebnahmen<br />

des Dudo Bades und des<br />

Fechinger Bades.<br />

<strong>Die</strong> BBS hat auch 2011 ein attrak-<br />

tives Freizeitangebot für Familien und<br />

„Daheimgebliebene“, u. a. mit Rutsch- und<br />

Sprungwettbewerben sowie Aquakino,<br />

angeboten.<br />

48 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


1 2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8 9<br />

1. Dudweiler Dudo Bad<br />

2. Freibad Dudweiler<br />

3. Kombibad Altenkessel<br />

4. 5. 6. Schwarzenbergbad:<br />

Springerbecken, Schwimmerbecken, Bistro<br />

7. 8. 9. Kombibad Fechingen:<br />

Außenbereich und Schwimmhalle, Aktion für<br />

Kinder, Vorstellung des Hebeliftes<br />

Bäderbetriebsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

49


Der <strong>Die</strong>nstleister auf Straße<br />

und Schiene<br />

Nach rund zweijähriger Bautätigkeit konnte das Einzugsgebiet der Saarbahn im Köllertal<br />

plangerecht bis nach Heusweiler ausgedehnt und damit weitere Kundengruppen erschlossen<br />

werden. <strong>Die</strong> Arbeiten für die nächste Teilstrecke bis Lebach verliefen parallel dazu. Kurz vor<br />

dem Abschluss steht das Infrastrukturprojekt Stadtbahn-Werkstatt. Neben dem Ausbau von<br />

Strecken und Einrichtungen konzentrierte sich die Saarbahn verstärkt auf die Themen Fahrgastsicherheit<br />

und Servicequalität sowie Kostenoptimierung. Der rationelle Einsatz von Mitarbeitern<br />

und Arbeitsmitteln sichert die Existenzgrundlage der Unternehmen – insbesondere vor<br />

dem Hintergrund des europäischen Wettbewerbs im öffentlichen Personennahverkehr.<br />

<strong>Die</strong> Stadtbahn Saar GmbH (SBS) wurde 1992 gegründet und befasst sich mit Planung, Bau<br />

und Betrieb des Stadtbahn-Systems in der Saar-Region. Der Betrieb der Werkstätten und<br />

Infrastruktureinrichtungen im Bahn- und Busbereich sowie Marketing und Vertrieb fallen<br />

ebenfalls in ihren Zuständigkeitsbereich.<br />

<strong>Die</strong> Saarbahn GmbH (SB), gegründet 1996, ist für die Durchführung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

mit Bussen und Saarbahnen im Bereich des Regionalverbandes mit<br />

Schwerpunkt Saarbrücken zuständig. Planungsaufgaben sowie die Koordination und Betreuung<br />

von Auftragsunternehmen sind ebenfalls hier angesiedelt.<br />

<strong>Die</strong> Stadtbahn Saar GmbH und die Saarbahn GmbH gingen hervor aus der 1892 gegründeten<br />

Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG. <strong>Die</strong>se besteht weiterhin und verwaltet Immobilien<br />

des Verkehrsbereichs. Außerdem trägt sie die Pensionszusagen.<br />

Geschäftsführung:<br />

Gründungsjahr:<br />

Ass. jur. Peter Edlinger Stadtbahn Saar GmbH: 1992<br />

Norbert Reuter, MBA Saarbahn GmbH: 1996<br />

Dr.-Ing. <strong>Die</strong>ter Attig, Sprecher<br />

(bis 31.12.2011)<br />

www.saarbahn.de


Ausbau des Saarbahn-Netzes<br />

Durch die Verlängerung der Saarbahn-Strecke erhielten zahlreiche Köllertaler<br />

Bürger eine Schienenverbindung nach Saarbrücken.<br />

Bei den Feierlichkeiten zur Saarbahn-Inbetriebnahme (links, v. l. n. r.): <strong>Die</strong> saarländische Ministerpräsidentin, Annegret Kramp-Karrenbauer, der<br />

Bürgermeister der Gemeinde Heusweiler, Thomas Redelberger, der damalige Staatssekretär im saarländischen Ministerium für Umwelt, Energie und<br />

Verkehr, <strong>Die</strong>ter Grünewald, die damalige saarländische Ministerin für Umwelt, Energie und Verkehr, Dr. Simone Peter, sowie die Geschäftsführer der<br />

Saarbahn GmbH, Norbert Reuter, MBA, und Ass. jur. Peter Edlinger. Foto rechts: Mehrere Tausend Besucher kamen zu der Festveranstaltung.<br />

Fast genau 100 Jahre nach der Inbetriebnahme<br />

der Bahntrasse durch das Köllertal<br />

von Lebach nach Völklingen weihte<br />

die Saarbahn am 30. Oktober 2011 den neu<br />

errichteten 2,8 Kilometer langen Streckenabschnitt<br />

von Walpershofen/Etzenhofen<br />

bis nach Heusweiler Markt mit vier neuen<br />

Haltepunkten ein. Dadurch erhalten viele<br />

Bürger der Gemeinde Heusweiler einen direkten<br />

Saarbahn-Anschluss an die Landeshauptstadt.<br />

Ziel ist die teilweise Verlegung<br />

der Pendlerströme von der Straße auf die<br />

Schiene.<br />

Zum Jahresbeginn 2011 erfolgten noch<br />

Restarbeiten wie die Elektrifizierung der<br />

Strecke, die Errichtung von Bahnübergängen<br />

und Schrankenanlagen und die Anbindung<br />

der Netzleit- und Nachrichtentechnik<br />

an die bestehende Leitstelle der Saarbahn<br />

in Saarbrücken. Abnahmen und Begehungen<br />

durch die Stadtbahn Saar und die zuständigen<br />

Behörden schlossen sich im<br />

Frühjahr an.<br />

Danach wurden weitere Testfahrten im<br />

Rahmen der Abnahme der Stellwerkstechnik<br />

und der Bahnübergangstechnik<br />

durchgeführt zur Vorbereitung der<br />

Inbetriebnahme des Stellwerks und der<br />

anschließenden Genehmigungsanträge<br />

bei der Aufsichtsbehörde zur Aufnahme<br />

des Betriebes. Im Anschluss daran konnten<br />

die Streckenkundefahrten durch das<br />

Fahrpersonal absolviert werden.<br />

<strong>Die</strong> Saarbahn verkehrt auf der neuen<br />

Strecke nach EBO (Eisenbahn-Bau- und<br />

Betriebsordnung) als Eisenbahn.<br />

Heusweiler wird in den Hauptverkehrszeiten<br />

im 15-Minuten-Takt, in den Nebenzeiten<br />

alle 30 Minuten angefahren. Mit der<br />

Streckenverlängerung ging auch eine Anpassung<br />

des Fahrplanes einher. Insbesondere<br />

wurde dies notwendig im Hinblick auf<br />

den Zubringerverkehr und die Vermeidung<br />

von Parallelverkehren.<br />

Ausbau bis Lebach<br />

Investitionen in die Zukunft:<br />

Anteilige Kosten für die Strecke<br />

Walpershofen/Etzenhofen – Heusweiler Markt:<br />

Baukosten:<br />

Planungskosten:<br />

18,7 Mio. Euro<br />

16,5 Mio. Euro (netto)<br />

2,2 Mio. Euro (netto)<br />

<strong>Die</strong> gesamten Kosten für den Ausbau der Köllertalstrecke von Walpershofen/Etzenhofen<br />

bis Lebach (13,1 Kilometer) werden 80 Mio. Euro netto betragen.<br />

Zum Jahresbeginn 2011 begannen sukzessive<br />

die Tiefbauarbeiten zwischen Heusweiler<br />

Markt und Lebach.<br />

Das Eiweiler Viadukt, eine 120 Meter lange<br />

Talbrücke, wird voraussichtlich Mitte 2012<br />

fertig. Nach dem Rückbau des alten stählernen<br />

Brückenüberbaus begann die Sanierung<br />

der Widerlager und der Pfeiler. Bis<br />

Mitte 2012 erfolgt nun sukzessive die Mon-<br />

52 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Mit der Saarbahn ab dem 30. Oktober 2011 bis nach Heusweiler fahren.<br />

Ein Unternehmen der Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken und des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />

www.saarbahn.de<br />

RZ_Saarbahn_Socken_210x297mm_mr2.indd 1 15.09.11 10:55<br />

Finanzierung bis Lebach gesichert: Anfang 2011 überreichte die damalige Ministerin für<br />

Umwelt, Energie und Verkehr, Dr. Simone Peter (Zweite von links), der Saarbrücker Oberbürgermeisterin,<br />

Charlotte Britz, und der Stadtbahn-Geschäftsführung einen Zuwendungsbescheid<br />

über 37,4 Mio. Euro für die weiteren Baumaßnahmen ab Heusweiler Markt.<br />

Aktive Anwohnerinformation: Im Vorfeld und<br />

begleitend zu den Streckenarbeiten sorgte die<br />

Saarbahn für den direkten Austausch mit den<br />

Bürgern, hier bei der Veranstaltung im Heusweiler<br />

Ortsteil Kirschhof.<br />

tage der vorgefertigten Brückenbogen aus<br />

Stahlbeton.<br />

Im Bereich des Haltepunktes Eiweiler Nord<br />

mussten aufwändige Stützwände gebaut<br />

werden, um Raum für die Trasse und die<br />

Bahnsteige zu schaffen.<br />

<strong>Die</strong> Bauarbeiten am 476 Meter langen<br />

Spitzeichtunnel laufen seit Juni 2010.<br />

Sie verzögerten sich Anfang 2011 um ca.<br />

sechs Monate, da durch einen Wechsel<br />

der ausführenden Firma eine erneute<br />

europaweite Ausschreibung der Sanierungsarbeiten<br />

notwendig wurde. <strong>Die</strong> Entfernung<br />

des alten Tunnelgewölbes aus<br />

Sandsteinmauerwerk erfolgte bis September<br />

<strong>2011.</strong> Bis zum Jahresende waren<br />

der Einbau der Tunnelabdichtung und der<br />

Neubau der stahlfaserbewehrten Tunnelinnenschale<br />

größtenteils abgeschlossen.<br />

Der Abschluss des mit ca. 6,3 Mio.<br />

Euro (netto) teuersten Einzelbauwerks<br />

auf der gesamten Ausbaustrecke ist für<br />

April 2012 geplant.<br />

Weitere Planungen<br />

Seit 2002 ist der Bau der Ausbaustufe<br />

I der Saarbahn dem Grunde nach bewilligt.<br />

Sie beinhaltet neben der Strecke von<br />

Sarreguemines bis Lebach auch den westli-<br />

chen Ausbau der Strecke (Saarbrücken über<br />

die Rotfeldkurve bis Bahnhof Burbach).<br />

<strong>Die</strong> Neubautrassenlänge der Rotfeldkurve<br />

beträgt rund 1,1 Kilometer und beinhaltet<br />

zwei Haltepunkte. <strong>Die</strong> Baukosten betragen<br />

ca. 18 Mio. Euro. Ab Burbach würden<br />

die Gleise der Deutschen Bahn befahren.<br />

<strong>Die</strong> Ausbaustufe I umfasst des Weiteren<br />

eine Expansion nach Osten (Römerkastell<br />

– Schafbrücke). Der Fördergeber hat hierfür<br />

weitere 29 Mio. Euro dem Grunde nach<br />

bewilligt. <strong>Die</strong> Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG)<br />

können nur noch bis zum Jahr 2019 beansprucht<br />

werden.<br />

Videos auf YouTube<br />

Dialogmarketing<br />

Auf dem YouTube-Channel des <strong>VVS</strong>-Konzerns<br />

konnten sich Interessierte zeitnah<br />

Filme zur Saarbahn-Inbetriebnahme<br />

ansehen unter:<br />

www.youtube.com/<br />

<strong>Stadtwerke</strong>Konzern<br />

Um bei den Anwohnern der Neubaustrecke bis Heusweiler<br />

Markt für die Nutzung der Saarbahn zu werben, verteilte<br />

die Saarbahn an ca. 12.000 Haushalte in Walpershofen und<br />

Heusweiler Informationsflyer. Darin enthalten waren neben<br />

Auskünften zur neuen Strecke auch Gutscheine für ein<br />

zweiwöchiges kostenloses Schnupperabo für das gesamte<br />

Bedienungsgebiet des Unternehmens und ein Fahrplanbuch.<br />

Alle Schienbeine freuen sich auf unsere neue Strecke.<br />

Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />

53


Stadtbahn-Werkstatt<br />

kurz vor der Fertigstellung<br />

Das zweite große Infrastrukturprojekt des<br />

Verkehrsbereichs, die neue Stadtbahn-<br />

Werkstatt mit Abstellanlage im Saarbrücker<br />

Ortsteil Brebach, ist kosten- und<br />

termingerecht nahezu fertig gestellt. Der<br />

Neubau mit einem Investitionsvolumen von<br />

25 Mio. Euro (netto) dient der Optimierung<br />

des Betriebsablaufs und zur Kostensenkung<br />

im Bahnbereich. In den Räumlichkeiten,<br />

die auf dem technisch neuesten Stand<br />

sind, werden Wartung, Reparatur, Reinigung,<br />

Abstellung und Instandhaltung zusammengeführt.<br />

<strong>Die</strong> neue integrierte<br />

Leitstelle wird ebenfalls dort ihren Platz finden.<br />

<strong>Die</strong> Disposition von Bus und Bahn und<br />

die Aufgaben der Fahrdienstleitung werden<br />

hier künftig integriert. Zur Wartung der derzeit<br />

28 Stadtbahn-Wagen stehen fünf Arbeitsstände,<br />

eine biologische Waschanlage<br />

sowie eine 8-gleisige Abstellanlage bereit.<br />

Darüber hinaus verfügt die Werkstatt über<br />

Büro-, Schulungs- und Sozialräume für das<br />

Personal.<br />

Baulich fertig gestellt und möbliert wurde<br />

das Werkstattgebäude im Dezember<br />

<strong>2011.</strong> Ebenfalls abgeschlossen sind die Arbeiten<br />

an der Waschanlage, der Unterflurhebeanlage<br />

und der Besandungsanlage.<br />

<strong>Die</strong> Unterflurhebeanlage macht es möglich,<br />

dass ein Stadtbahn-Fahrzeug (Leergewicht<br />

55 Tonnen, Länge 37,07 Meter,<br />

Breite 2,65 Meter) mit minimalen Einrichtarbeiten<br />

zu Wartungs- und Reparaturzwecken<br />

komplett angehoben werden kann. In<br />

der Besandungsanlage werden die Schienenfahrzeuge<br />

mit Sand befüllt, der während<br />

der Fahrt zum Streuen von glatten<br />

Gefällstrecken benötigt wird.<br />

<strong>Die</strong> Abnahmen und die probeweise Inbetriebnahmen<br />

sollen im März 2012 abgeschlossen<br />

sein. <strong>Die</strong> Fertigstellung der<br />

noch fehlenden beiden Außenlager und<br />

die Straßenbauarbeiten zur Herstellung<br />

der Zuwegung werden im 1. Quartal 2012<br />

durchgeführt. <strong>Die</strong> offizielle Inbetriebnahme<br />

findet im Frühjahr 2012 statt.<br />

Zukunftssicherung durch<br />

Konkurrenzfähigkeit<br />

Nach Durchführung eines Restrukturierungsprogramms<br />

mit einem jährlichen Volumen<br />

von 2,6 Mio. Euro hat der Busbereich<br />

erstmals das K4-Testat erhalten. Der Bahnbereich<br />

verfügte bereits über das Testat.<br />

Es bescheinigt, dass das Unternehmen im<br />

Benchmark-Vergleich wirtschaftlich gut<br />

arbeitet. Dadurch kann die Saarbahn GmbH<br />

von der Landeshauptstadt direkt mit der<br />

Übernahme der Leistungen des ÖPNV auf<br />

deren Gebiet beauftragt werden (Direktvergabe).<br />

Auf eine europaweite Ausschreibung<br />

der Leistungen des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs kann verzichtet<br />

werden. Nächstes Ziel ist die dauerhafte<br />

Sicherung dieses Status und daraus resultierend<br />

der Zukunft der Verkehrssparte.<br />

Saarbahn-Strecke nach Frankreich<br />

bis Ende 2013 gesichert<br />

<strong>Die</strong> Saarbahn befährt als bislang einzige<br />

Stadtbahn Europas eine grenzüberschreitende<br />

Strecke mit einer Haltestelle<br />

im französischen Sarreguemines. Nachdem<br />

im Vorjahr eine Pauschalbesteuerung<br />

für die grenzüberschreitende Schienennutzung<br />

abgewendet wurde, sah sich die<br />

Saarbahn im Jahr 2011 mit einer Verdreifachung<br />

der Stationsentgelte von rund<br />

42.000 Euro auf rund 134.000 Euro für die<br />

Nutzung des französischen Haltepunktes<br />

konfrontiert. Dadurch wäre die Verbindung<br />

wirtschaftlich nicht mehr tragbar geworden.<br />

Nach Verhandlungen mit dem französischen<br />

Verkehrsministerium werden die<br />

Kostensteigerungen für die Jahre 2012 und<br />

2013 von der SNCF übernommen. Dadurch<br />

ist die Streckenverbindung in diesem Zeitraum<br />

gesichert.<br />

e-Mobil Saar<br />

Im Rahmen des „Nationalen Entwicklungsplanes<br />

Elektromobilität“ der Bundesregierung<br />

sollen Forschung und Entwicklung,<br />

Marktvorbereitung und Markteinführung<br />

von batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen<br />

in Deutschland vorangebracht werden,<br />

um Deutschland als Leitmarkt und Leitanbieter<br />

für Elektromobilität zu positionieren.<br />

In diesem Kontext hat das Ministerium für<br />

Umwelt, Energie und Verkehr des Saarlandes<br />

gemeinsam mit weiteren Partnern<br />

ein Projekt zur Verknüpfung von Elektromobilität<br />

und öffentlichem Personennahverkehr<br />

entwickelt und als Modellprojekt<br />

beim Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />

und Stadtentwicklung eingereicht.<br />

Das Projekt e-Mobil Saar beinhaltet die<br />

Verschmelzung des klassischen öffentlichen<br />

Verkehrs mit der zeitlich begrenzten<br />

Ausleihe elektrisch betriebener Individualfahrzeuge<br />

zu einem integrierten Angebot.<br />

<strong>Die</strong> Saarbahn GmbH ist hier mit den weiteren<br />

Verkehrsunternehmen im saarVV aufgefordert,<br />

Lösungen zur Integration für<br />

den Zugang und die Bezahlung der Systeme<br />

ÖPNV, Car-Sharing und ggf. Fahrradverleihsystem<br />

umzusetzen.<br />

Konkret soll dies durch die saarlandweite<br />

Ausweitung des bei der Saarbahn bereits<br />

gültigen e-Tickets sowie der Einführung<br />

eines Handy-Tickets erfolgen. <strong>Die</strong> Umsetzung<br />

ist bis Mai 2013 vorgesehen.<br />

Umgestaltung Busbetriebshof<br />

Der erste Bauabschnitt zur Umgestaltung<br />

des im Jahr 1967 erstellten Betriebsgebäudes<br />

wurde 2011 in großen Teilen abgeschlossen.<br />

Besonderen Wert legte die<br />

Saarbahn GmbH auf energetische Aspekte<br />

wie eine zeitgemäß gestaltete, gedämmte<br />

Außenverkleidung, eine neue Heizungsanlage<br />

und die Erneuerung der Dachverglasung<br />

des Werkstattbereichs. Dadurch lässt<br />

sich der Energieverbrauch um ca. 50 Prozent<br />

senken. Außerdem sollen zusätzliche<br />

Büroflächen geschaffen werden. <strong>Die</strong> Maßnahme<br />

wird in Höhe von bis zu 75 Prozent<br />

durch das GVFG gefördert.<br />

Das Gebäude bietet dem Fahrpersonal<br />

freundliche und helle Aufenthaltsräume<br />

und gleichzeitig wurden die Betriebsabläufe<br />

optimiert. Durch die Zusammenlegung<br />

des Dispositionsbereiches konnten Synergieeffekte<br />

erschlossen werden.<br />

Der zweite Bauabschnitt, der die Fertigstellung<br />

des Kassenbereiches sowie die<br />

Verlegung von Dusch-, Fitness- und Büroräumen<br />

umfasst, schließt sich an. Es ist<br />

vorgesehen, dass die Mitarbeiter aus dem<br />

Altbau im Hauptgebäude Platz finden.<br />

Der Altbau wird dann innerhalb des <strong>VVS</strong>-<br />

Konzerns vermietet. Der Abschluss aller<br />

Sanierungsarbeiten ist im Sommer 2012<br />

vorgesehen.<br />

54 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Waschanlage in der Stadtbahn-Werkstatt Brebach<br />

Nach der bisher erfolgten Teilrenovierung präsentiert<br />

sich das Gebäude der Buswerkstatt in<br />

einem hellen und freundlichen Design.<br />

Verjüngung der Busflotte<br />

Seit dem Frühjahr sind acht neue Stadtlinienbusse<br />

im Netz unterwegs. <strong>Die</strong> Fahrzeuge verfügen<br />

über die Abgasnorm „EEV“ (Enhanced Environmentally<br />

Friendly Vehicle) und sind erstmals mit<br />

Klimaanlagen ausgestattet, die auch bei hohen<br />

Temperaturen für mehr Fahrgastkomfort sorgen.<br />

Das saarländische Ministerium für Umwelt, Energie<br />

und Verkehr unterstützte die Anschaffung der<br />

<strong>Die</strong>sel-Solobusse des Typs „Citaro“ von Mercedes<br />

Benz mit einem Betrag von 600.000 Euro nach<br />

dem GVFG. Das gesamte Investitionsvolumen<br />

beträgt knapp 1,9 Mio. Euro.<br />

Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />

55


Demonstration einer Gefahrenbremsung: Schülerinnen und Schüler der Friedrich-Schiller-Schule<br />

erhielten einen Eindruck davon, wie lang der Bremsweg der Saarbahn ist.<br />

Klapprampen und Kneeling erleichtern den<br />

Einstieg in die Linienbusse.<br />

Kundenwünsche im Blick:<br />

Sicherheit, Service und<br />

barrierefreie Mobilität<br />

<strong>Die</strong> Maßnahmen zur Stärkung der Fahrgastsicherheit,<br />

die Mitte 2010 gestartet<br />

wurden, standen auch 2011 wieder im Fokus.<br />

Unter anderem fanden im Vorfeld der<br />

Saarbahn-Inbetriebnahme bis Heusweiler<br />

Sicherheitsschulungen für die Kinder und<br />

Jugendlichen der Friedrich-Schiller-Schule<br />

unter dem Motto „Augen und Ohren auf!“<br />

statt. Jugendgerechte Informationsmaterialien<br />

rundeten das Angebot ab. Ein weiterer<br />

Baustein der Sicherheitsoffensive<br />

bestand in der Intensivierung der Zusammenarbeit<br />

von Saarbahn und Landeskriminalamt<br />

(LKA) Saarland zum Schutz der<br />

Fahrgäste. <strong>Die</strong> durch das LKA initiierte „Aktion<br />

Tu Was“ dient der Entwicklung von Zivilcourage<br />

und lehrt Fahrgastbegleiter und<br />

Fahrgäste angemessenes Verhalten im<br />

Fall von Rohheitsdelikten. Bei der Auftaktveranstaltung<br />

erhielten Saarbahn-Securityteam<br />

und Fahrgastbegleiter praxisnahe<br />

Schulungen im Rahmen simulierter Gefahrensituationen.<br />

Zum Jahresende informierten<br />

ca. 100 junge Kommissaranwärter und<br />

weitere Polizeivertreter Bürger in der Saarbahn<br />

und an Haltestellen.<br />

Schwarzfahrern, die allein bei der Saarbahn<br />

GmbH für einen geschätzten Schaden<br />

durch entgangene Einnahmen in Höhe<br />

von ca. einer Mio. Euro verantwortlich sind,<br />

begegnet das Unternehmen mit verschärften<br />

Kontrollen. Seit Dezember 2011 prüft<br />

der in den Abend- und Nachtstunden zum<br />

Einsatz kommende Sicherheitsdienst in<br />

der Saarbahn zusätzlich auch die Gültigkeit<br />

von Fahrkarten.<br />

Im Zuge der demographischen Entwicklung<br />

geht das Unternehmen besonders auf<br />

die Belange der mobilitätseingeschränkten<br />

Kunden ein. <strong>Die</strong>s wird erreicht durch<br />

größtenteils barrierefreie Haltestellen,<br />

reservierte Sitzplätze sowie stufenlos<br />

zugängliche Saarbahnen. <strong>Die</strong> Busse verfügen<br />

über die Kneeling-Technik, d. h. sie<br />

sind einstiegsseitig absenkbar bzw. haben<br />

teilweise Ausklapprampen. Es kommen<br />

ausschließlich Niederflurbusse zum<br />

Einsatz. Großformatige Liniennetzpläne,<br />

Kundenaktionen rund um das Jahr<br />

<strong>Die</strong> „Ostereiersuche“, bei der attraktive<br />

Preise lockten, erfreute sich großer<br />

Nachfrage. Zur Weihnachtszeit gingen<br />

gleich zwei Nikoläuse und das Saarbrücker<br />

Christkindl mit musikalischer Unterstützung<br />

auf Tour.<br />

Rillenplatten an den Bahnsteigkanten sowie<br />

akustische Haltestellenansagen erleichtern<br />

die Orientierung. <strong>Die</strong> Website des<br />

Unternehmens ist für die Nutzung durch<br />

Menschen mit Handicap ausgestattet: Mit<br />

Hilfe der Sprachwiedergabe, dem „read<br />

speaker“, können sich Nutzer Texte vorlesen<br />

lassen. Selbst die Fotos sind mit Bildbeschreibungen<br />

versehen. Bildschirmtexte<br />

lassen sich einfach vergrößern. Liniennetzplan<br />

und Haltestellenverzeichnis zeigen<br />

auf, welche Haltestellen barrierefrei sind.<br />

Im seit 1996 aktiven Fahrgastbeirat der<br />

Saarbahn GmbH können für zwei Jahre<br />

gewählte Nutzer des ÖPNV im Bedienungsgebiet<br />

des Unternehmens Bus- und<br />

Saarbahn-relevante Themen zur Sprache<br />

bringen. Durch den regen Austausch mit<br />

56 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


den Fahrgästen erhält die Saarbahn GmbH<br />

wertvolle Hinweise und Anregungen zur<br />

Verbesserung ihres Angebotes.<br />

Erweiterung des Rechnergestützten<br />

Betriebsleitsystems<br />

Vor der Erweiterung der Saarbahn-Strecke<br />

und dem Umzug der Leitstelle nach<br />

Brebach wurden 2011 erhebliche Umbauten<br />

des bestehenden rechnergestützten<br />

Betriebsleitsystems (RBL) umgesetzt. Das<br />

RBL organisiert die gesamte Kommunikation<br />

zwischen der Leitstelle und den Fahrzeugen.<br />

Durch neue Funktionalitäten zur<br />

Anschlusssicherung und Fahrgastzählung<br />

gestaltet sich die Optimierung von<br />

Fahrplänen und Buskapazitäten effizienter.<br />

Eine Komponente des RBL ist das integrierte<br />

Bord-Informationssystem (IBIS).<br />

Damit können Fahrzeuge z. B. nach Auswertung<br />

von Standortdaten automatisch<br />

angehalten werden, um Anschlüsse zu sichern.<br />

Der Rechner nimmt unter anderem<br />

auch die Ampelsteuerung auf ausgewählten<br />

Strecken vor und steuert Fahrscheindrucker,<br />

Haltestellenansage und -anzeige.<br />

„Richtungsweisendes Kunstwerk“ am Heusweiler Schulzentrum: Das Unterwerk 18, das der<br />

Stromversorgung der Saarbahn dient, wurde durch ein Graffiti-Kunstwerk aufgewertet.<br />

Verkehrsmittelwerbung: Fast alle Busse und Bahnen tragen Außenwerbung. Auch die Innenraumwerbung<br />

wird gut genutzt.<br />

Nachtbusse als feste Institution<br />

Erstmals beförderten im Jahr 2010 eigens<br />

eingerichtete Buslinien Nachschwärmer<br />

am Wochenende zurück in ihre Wohnorte.<br />

Mittlerweile hat sich das durch das<br />

Ministerium für Umwelt, Energie und Verkehr<br />

geförderte Konzept bewährt, wie die<br />

im Jahr 2011 auf ca. 20.000 Personen gesteigerten<br />

Nutzerzahlen belegen. Das An-<br />

gebot ist bis Ende 2012 gesichert. Von den<br />

insgesamt sieben angebotenen Buslinien<br />

beteiligte sich die Saarbahn GmbH über<br />

ihre Tochtergesellschaft Saar-Bus GmbH<br />

an dreien und beförderte so 2011 über<br />

9.000 Fahrgäste.<br />

Umgesetzt wurde der durch den Aufgabenträger<br />

initiierte Nachtbusverkehr durch den<br />

Saarländischen Verkehrsverbund (saarVV).<br />

Seit seiner Gründung im Jahr 2005 bündelt<br />

er zahlreiche Aktivitäten der neun angeschlossenen<br />

Nahverkehrsunternehmen.<br />

Unter anderem ist es ihm zu verdanken,<br />

dass Fahrgäste quer durch das Saarland<br />

mit nur einer Fahrkarte reisen können und<br />

ein einheitliches Wabentarifsystem für das<br />

gesamte Bundesland eingeführt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Saarbahn GmbH ist seit Gründung des<br />

Verbunds Mitglied im saarVV.<br />

VCD zu Gast<br />

Der Bundesvorsitzende des Verkehrsclub<br />

Deutschland e. V. (VCD), Michael Ziesak<br />

(Mitte), besuchte die Saarbahn GmbH,<br />

die seit Anfang 2011 zu den Förderern<br />

des Vereins gehört (links: Karl Heinz<br />

Janson, VCD-Landesvorsitzender Saarland,<br />

rechts: Saarbahn-Geschäftsführer<br />

Norbert Reuter, MBA).<br />

Saarbahn GmbH/Stadtbahn Saar GmbH<br />

57


Der <strong>VVS</strong>-Konzern<br />

Stand: 31.12.2011<br />

LHS<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken<br />

100%<br />

<strong>VVS</strong> BG<br />

<strong>VVS</strong>-Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

VSE<br />

Vereinigte<br />

Saar-Elektrizitäts<br />

AG<br />

Enovos<br />

Deutschland<br />

AG<br />

100%<br />

<strong>VVS</strong><br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH<br />

50% 50%<br />

Projecta 14 GmbH<br />

20%<br />

5,3%<br />

SWS<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken<br />

AG<br />

74,7%<br />

90%<br />

GSS<br />

Gesellschaft für Straßenbahnen<br />

im Saartal AG<br />

10%<br />

100%<br />

BBS *1)<br />

Bäderbetriebsgesellschaft<br />

Saarbrücken mbH<br />

55%<br />

SBS<br />

Stadtbahn Saar GmbH<br />

40%<br />

50%<br />

TNB<br />

Talsperre Nonnweiler<br />

Betriebsführungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Saarbahn<br />

Saarbahn GmbH<br />

98%<br />

SWS BG<br />

SWS-Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH<br />

100%<br />

100%<br />

KS<br />

KommunalSysteme für<br />

Energie, Umwelt und<br />

Verkehr GmbH<br />

co.met<br />

co.met GmbH Saarbrücken<br />

100%<br />

87%<br />

WWB<br />

Wasserwerk Bliestal GmbH<br />

Saarbrücken<br />

GSED<br />

GDF SUEZ<br />

Energie Deutschland AG<br />

51%<br />

ESLL *2)<br />

Energie SaarLorLux AG<br />

49%<br />

22,77%<br />

TNA<br />

Talsperre Nonnweiler<br />

Aufbereitungsgesellschaft<br />

mbH<br />

*1) Ergebnisabführungsvertrag mit der <strong>VVS</strong> mbH<br />

*2) indirekte Beteiligung über die ESLL GbR, Kraftwerk Römerbrücke<br />

und GDF Suez Saarland ab 1.7.2011 in der ESLL AG integriert<br />

58 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


<strong>Die</strong> Beteiligungen der SWS<br />

SWS<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Saarbrücken AG<br />

23,9% 27,4%<br />

Solarkraftwerk<br />

Kenn GmbH<br />

EHS<br />

Energiehandel Saar<br />

Verwaltungs-GmbH<br />

BBS<br />

Bäderbetriebsgesellschaft<br />

Saarbrücken mbH<br />

100%<br />

39%<br />

Solarkraftwerk<br />

Ahorn GmbH & Co.<br />

KG<br />

27,42%<br />

EHS-KG<br />

Energiehandel Saar<br />

GmbH & Co. KG<br />

TNB<br />

Talsperre Nonnweiler<br />

Betriebsführungsgesellschaft<br />

mbH<br />

50%<br />

24,9%<br />

Windpark Saar<br />

GmbH & Co.<br />

Repower KG<br />

50%<br />

ESS<br />

Energie-Service-Saar<br />

GmbH<br />

FVS<br />

Fernwärme-Verbund<br />

Saar GmbH<br />

26%<br />

9,0%<br />

IZES<br />

Institut für Zukunftsenergiesysteme<br />

gGmbH<br />

KWW<br />

Kraftwerk Wehrden GmbH<br />

33,33%<br />

Der Verkehrsbereich<br />

<strong>VVS</strong> BG<br />

<strong>VVS</strong>-Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH<br />

<strong>VVS</strong><br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

Saarbrücken mbH<br />

40% 55%<br />

SBS<br />

Stadtbahn Saar GmbH<br />

98%<br />

90%<br />

GSS<br />

Gesellschaft für Straßenbahnen<br />

im Saartal AG<br />

6,17%<br />

Saarbahn<br />

Saarbahn GmbH<br />

VSE<br />

VSE Aktiengesellschaft<br />

Saarbrücken<br />

26%<br />

Saar-Bus<br />

Saar-Bus GmbH<br />

30%<br />

SNS<br />

Saarländische Nahverkehrs-Service<br />

GmbH<br />

Beteiligungen des Konzerns<br />

59


<strong>Die</strong> Beteiligungen der SWS BG<br />

SWS BG<br />

SWS-Beteiligungsgesellschaft mbH<br />

SWL<br />

- <strong>Stadtwerke</strong> Lebach<br />

GmbH & Co. KG<br />

- GF GmbH<br />

49% 49% 49%<br />

GWH<br />

GWE<br />

Gemeindewerke<br />

- Gemeindewerke Eppelborn<br />

GmbH & Co. KG<br />

Heusweiler GmbH<br />

- GF GmbH<br />

50% 50%<br />

- SWL-energis Netzgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

- SWL-energis GF GmbH<br />

VEL<br />

Ver- und Entsorgungszweckverband<br />

Lebach<br />

48,41%<br />

GWK<br />

- Gemeindewerke<br />

Kleinblittersdorf GmbH<br />

& Co. KG<br />

- GF GmbH<br />

49%<br />

- GWE-energis Netzgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

- GWE-energis GF GmbH<br />

AWZE<br />

Abwasserzweckverband<br />

Eppelborn GmbH<br />

39%<br />

GPL<br />

Gewerbepark Lebach<br />

GmbH<br />

10%<br />

TeWeMa<br />

Zweckverband Technische<br />

Werke Mandelbachtal<br />

49%<br />

9%<br />

LAZ<br />

Lebacher Abfallzweckverband<br />

SWF<br />

- <strong>Stadtwerke</strong> Friedrichsthal<br />

GmbH & Co. KG<br />

- GF GmbH<br />

49%<br />

60 <strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>. Jahresrückblick 2011


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

Saarbrücken mbH (<strong>VVS</strong>)<br />

Anschrift:<br />

Hohenzollernstraße 104 – 106<br />

66117 Saarbrücken<br />

Telefon:<br />

0681 587-0<br />

Internet:<br />

www.vvs-konzern.de<br />

Fotos:<br />

Bildarchiv der <strong>VVS</strong>, 1. FC Riegelsberg e. V., Brainworks Unlimited, Enovos<br />

Deutschland AG, Friends* Gesellschaft für Events, Marketing und<br />

Kommunikation mbH, Gemeindewerke Eppelborn GmbH & Co. KG,<br />

Gemeindewerke Heusweiler GmbH, Gemeindewerke Kleinblittersdorf<br />

GmbH & Co. KG, Bernd Kammerer, Angelika Klein, Landeshauptstadt<br />

Saarbrücken, Manuela Meyer, Helmut Paulus (evks), Helmut Scheuer,<br />

<strong>Stadtwerke</strong> Friedrichsthal GmbH & Co. KG, <strong>Stadtwerke</strong> Lebach GmbH &<br />

Co. KG, ThyssenKrupp Xervon Energy GmbH<br />

Redaktion:<br />

A 4 Presse


VERSORGUNG.<br />

VERKEHR.<br />

SAarbrücken.<br />

<strong>Die</strong> <strong>VVS</strong>.<br />

der <strong>Stadtwerke</strong>-Konzern DER<br />

Landeshauptstadt Saarbrücken

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