„Chor an der Saar“ 3/2005 - Saarländischer Chorverband
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Die Chöre <strong>der</strong> Heiterkeit Ensdorf<br />
Musikalische Träume vom Süden<br />
Schlussapplaus: Chorleiter Herrm<strong>an</strong>n Josef Hiery (2. v.r.) mit den Solisten und <strong>der</strong> Flamenco-Gruppe<br />
<strong>„Chor</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Saar“</strong> 3/<strong>2005</strong><br />
Während draußen das Frühjahrswetter<br />
noch Kapriolen mit Schnee und Kälte<br />
schlug, hatte sich im Bergm<strong>an</strong>nsheim-<br />
Festsaal in Ensdorf mehr ein mediterr<strong>an</strong>es<br />
Klima ausgebreitet. Live-Gitarrenmusik<br />
und italienische Serenaden<br />
erkl<strong>an</strong>gen schon im Vorraum und verhießen<br />
dem Besucher Musik, Ges<strong>an</strong>g<br />
und T<strong>an</strong>z aus dem Süden Europas. Die<br />
Chöre <strong>der</strong> Heiterkeit Ensdorf hatten<br />
sich dieses bunte musikalische Feld für<br />
ihr diesjähriges Konzert ausgesucht<br />
und es überschrieben mit „Bella Italia &<br />
Viva Esp<strong>an</strong>a“.<br />
Zusammengestellt und inszeniert<br />
wurde das Konzertprogramm durch<br />
den Dirigenten <strong>der</strong> beiden Heiterkeit-<br />
Chöre Chormusikdirektor Herm<strong>an</strong>n<br />
Josef Hiery. Er beweist immer wie<strong>der</strong><br />
Gespür und Geschick, wenn es darum<br />
geht, dem Publikum Interess<strong>an</strong>tes und<br />
Abwechslungsreiches zu offerieren, in<br />
einem Programm Akzente und Steigerungen<br />
zu setzten und das G<strong>an</strong>ze souverän<br />
und effektvoll auf die Bühnen zu<br />
bringen. Seine beiden Chöre hatte er<br />
bestens eingestellt und mit Joh<strong>an</strong>nes<br />
Schmitz als musikalischem Begleiter<br />
am Flügel kl<strong>an</strong>gen die zumeist bek<strong>an</strong>nten<br />
schwungvollen Lie<strong>der</strong> so, als wäre<br />
es eine Leichtigkeit, sie vorzutragen.<br />
Dabei for<strong>der</strong>n gerade diese leicht klingenden,<br />
beschwingten Lie<strong>der</strong> ein<br />
Höchstmaß <strong>an</strong> Konzentration und Disziplin.<br />
Solisten brachten weitere Farbe und<br />
Variation ins Programm. So begeisterte<br />
die Sopr<strong>an</strong>istin Eva-Maria S<strong>an</strong>dschnei<strong>der</strong>,<br />
die nicht nur durch ihre f<strong>an</strong>tastische<br />
Stimme auf <strong>der</strong> Bühne einen<br />
Gl<strong>an</strong>zpunkt darstellt. Sie weiß genau –<br />
wie auch ihr Kollege Rol<strong>an</strong>d Waltner,<br />
<strong>der</strong> mit einigen starken Baritonpartien<br />
überzeugte – wie m<strong>an</strong> das Publikum<br />
erreichen und begeistern k<strong>an</strong>n. Mit<br />
dem richtigen Partner am Flügel – in<br />
diesem Fall dem vielseitig talentierten<br />
Pi<strong>an</strong>ist Tom Lehm<strong>an</strong>n – können solche<br />
Bühnenakteure ein Konzertprogramm<br />
enorm bereichern. Die Hauptlast des<br />
Programms lag jedoch bei Gemischten<br />
Chor und Männerges<strong>an</strong>gverein <strong>der</strong><br />
Heiterkeit. Allein o<strong>der</strong> zusammen mit<br />
den Solisten und auch als Gesamtensemble<br />
bei dem eindrucksvollen<br />
Schlusschor zeigten sie dem begeisterten<br />
Publikum mit viel Freude ihr Können.<br />
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Damit nicht nur musikalisch, son<strong>der</strong><br />
auch optisch Farbe ins Bühnengeschehen<br />
kam, hatte die Heiterkeit eine Flamenco-T<strong>an</strong>zgruppe<br />
aufgeboten, die die<br />
sp<strong>an</strong>ischen Akzente des Programms<br />
unterstrich. Die fünf Damen in ihren<br />
aufwendigen Gardaroben wurden für<br />
ihre gefühlvollen T<strong>an</strong>zdarbietungen<br />
wie auch für das gekonnte Staccato<br />
ihrer T<strong>an</strong>zschuhe vom Publikum mit<br />
entsprechendem Applaus belohnt.<br />
Alles in Allem waren die Konzertbesucher<br />
im voll besetzten Bergm<strong>an</strong>nsheim<br />
von den Darbietungen begeistert und<br />
geizten nicht mit Ovationen. Dass<br />
bereits vor Konzertbeginn und auch<br />
nach dem offiziellen Programmende<br />
italienische Musik erkl<strong>an</strong>g, kam beim<br />
Publikum sehr gut <strong>an</strong> und ver<strong>an</strong>lasste<br />
Viele, noch ein paar Stunden im Festsaal<br />
zu bleiben. Die italienischstämmige<br />
Formation „I S<strong>an</strong>ti Picciotti“ lieferte<br />
mit ihren sizili<strong>an</strong>ischen Lie<strong>der</strong>n<br />
dabei einen unterhaltsamen Rahmen<br />
für einen schönen Auskl<strong>an</strong>g nach<br />
gelungenem Konzert.<br />
H<strong>an</strong>s-Theo Fritz