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Das SABAG Ausstellungszentrum in Ihrer Nähe<br />

SABAG BAUKERAMIK AG<br />

Im Langacker 16<br />

5405 Baden-Dättwil<br />

T 056 483 00 00<br />

SABAG BAUKERAMIK<br />

Münchensteinerstrasse 127<br />

4053 Basel<br />

T 061 337 83 83<br />

SABAG BIEL/BIENNE<br />

J. Renferstrasse 52<br />

2501 Biel<br />

T 032 328 28 28<br />

SABAG LUZERN AG<br />

Hinterbergstrasse 11<br />

6330 Cham<br />

T 041 741 54 64<br />

SABAG SA<br />

Ch. de Longemarlaz 6<br />

1023 Crissier<br />

T 021 633 06 80<br />

MATERIAUX SABAG SA<br />

La Ballastière<br />

2800 Delémont 1<br />

T 032 421 62 16<br />

KOHLER SABAG AG<br />

Rheinstrasse 95<br />

4402 Frenkendorf<br />

T 061 906 93 33<br />

SABAG SA<br />

Rue de Lyon 109-111<br />

1203 Genève<br />

T 022 908 06 90<br />

SABAG HÄGENDORF AG<br />

Industrie Ost 7<br />

4614 Hägendorf<br />

T 062 209 09 09<br />

SABAG BAUKERAMIK<br />

Sägestrasse 79<br />

3098 Köniz<br />

T 031 979 56 56<br />

Hier sehen Sie, wo Sie uns mit welchen Sortimenten<br />

finden. Am Telefon erfahren Sie die Öffnungszeiten<br />

der Ausstellung und können mit dem/der für Ihr<br />

Anliegen zuständigen Berater/in einen Termin ve r-<br />

einbaren. Wir freuen uns, Sie mit Fach kompetenz und<br />

vielen Ideen bei Ihrem Neu-, Um- oder Ausbauprojekt<br />

zu unterstützen.<br />

Biel/Bienne <br />

Crissier/Lausanne<br />

<br />

Genève<br />

<br />

Köniz/Bern<br />

Neuchâtel <br />

Tavannes <br />

Delémont <br />

Porrentruy <br />

Frenkendorf <br />

Hägendorf/SO <br />

Rothenburg/LU <br />

Cham <br />

Zürich<br />

Baden-Dättwil<br />

Basel<br />

Jona<br />

SABAG SA<br />

Rue des Tunnels 3<br />

2000 Neuchâtel<br />

T 032 737 88 20<br />

Küchen<br />

MATERIAUX SABAG SA<br />

Rue de Lorette 19<br />

2900 Porrentruy<br />

T 032 465 38 38<br />

SABAG BAUKERAMIK AG<br />

Jona-Center 2, Feldlistr. 9<br />

8645 Rapperswil-Jona<br />

T 055 225 15 00<br />

Bäder<br />

Die gute Wahl<br />

Platten<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Baumaterial<br />

Garten<br />

Holz<br />

SABAG LUZERN AG<br />

Hasenmoosstrasse 15<br />

6023 Rothenburg<br />

T 041 289 72 72<br />

SABAG SA<br />

Route de Pierre-Pertuis 40<br />

2710 Tavannes<br />

T 032 481 38 38<br />

SABAG BAUKERAMIK AG<br />

Hardturmstrasse 101<br />

8005 Zürich<br />

T 044 446 17 17<br />

Stahl<br />

Küchen Bäder Platten Baumaterial<br />

D 13000/01.2011/ateliervalance.ch<br />

Baukeramik und Naturstein von A bis Z.<br />

So treffen Sie die gute Wahl –<br />

ästhetisch und funktional.<br />

Die gute Wahl<br />

Küchen Bäder Platten Baumaterial


Fragen und Antworten<br />

Baukeramik von<br />

A bis Z<br />

Naturstein von<br />

A bis Z<br />

Das vorliegende Mini-Lexikon liefert nach Themen und<br />

Stichworten gegliedert eine Fülle von Antworten auf<br />

Fragen, die Sie sich bei der Planung neuer Wand- und<br />

Bodenbeläge aus Keramik oder Naturstein stellen<br />

mögen. Gleichzeitig gibt es wichtige Tipps zu Pflege,<br />

Unterhalt und Schutz, nennt die führenden, von SABAG<br />

repräsentierten Markenhersteller und weist den Weg<br />

zum SABAG Ausstellungszentrum in Ihrer Nähe. Dort,<br />

wo man Sie mit sicherem Geschmack und fachlicher<br />

Kompetenz in der Wahl Ihrer Platten unterstützt.<br />

1. Vorteil keramische<br />

Platten S. 4/5<br />

Anwendungsbereiche<br />

Auf einen Blick<br />

Aussenbereich<br />

Brennbarkeit<br />

Chemische Beständigkeit<br />

Druckfestigkeit<br />

Fleckenbeständigkeit<br />

Frostbeständigkeit<br />

Hygiene<br />

Lebensdauer<br />

Lichtechtheit<br />

Temperaturbeständigkeit<br />

Trittsicherheit (1)<br />

Umwelt<br />

2. Produktion und<br />

Beschaffenheit S. 5–7<br />

Produktion<br />

Biskuit (Scherben)<br />

Cotto/Tonplatte<br />

Craquelé<br />

Dekorbrand<br />

Dekorplatte<br />

Einbrand<br />

Feinkeramik<br />

Feinsteinzeug<br />

Glasur<br />

Grobkeramik<br />

Keramik/Baukeramik<br />

Klinkerplatte<br />

Listelli<br />

Mosaik<br />

Recyclingplatte<br />

Rohstoffe<br />

Siebdruck<br />

Steingut<br />

Steinzeug<br />

Treppenplatte<br />

Wandplatte<br />

Zweitbrand<br />

3. Verlegung S. 7/8<br />

Anordnung<br />

Dünnbettmörtel<br />

Estrich<br />

Farbe und Raumwirkung<br />

Formteil<br />

Fuge<br />

Grundierung<br />

Klebemörtel<br />

Korrigierzeit<br />

Mengenermittlung<br />

Reaktionsharz<br />

Verband<br />

Verlegemethoden<br />

Verlegeplan<br />

4. Normen, Formen und<br />

Formate S. 9/10<br />

Normen<br />

Abrieb<br />

Abrieb-/Verschleissgruppen<br />

DIN-Norm<br />

Nuance (Brandfarbe)<br />

Oberflächenhärte (Mohs)<br />

SIA-Norm<br />

Tiefenverschleiss<br />

Toleranzen<br />

Trittsicherheit (2)<br />

Formen und Formate<br />

Erscheinungsformen<br />

Gefast<br />

Grössen<br />

Kalibriert<br />

Monokaliber<br />

Nennmass<br />

Rektifiziert<br />

5. Pflege, Unterhalt und<br />

Schutz S. 11<br />

Erstreinigung<br />

Grundreinigung<br />

Imprägnierung<br />

Reinigungsmittel<br />

Tägliche Pflege<br />

Versiegelung<br />

S. 12/13<br />

Abbau<br />

Ablagerungen<br />

Belastbarkeit<br />

Charakteristik<br />

Erstarrungsgesteine<br />

Feldspat<br />

Gewinnung<br />

Glimmer<br />

Granit<br />

Juramarmor<br />

Kalkstein<br />

Lebensdauer<br />

Marmor<br />

Oberflächenbearbeitung<br />

Quarzit<br />

Sandstein<br />

Schiefer<br />

Trittsicherheit<br />

Umwandlungsgesteine<br />

Verarbeitung<br />

3


Baukeramik von A bis Z<br />

1. Vorteil keramische Platten<br />

Anwendungsbereiche<br />

Steingutplatten dienen als Wandverkleidung<br />

in Innenräumen. Glasierte Steinzeugund<br />

Feinzeugsteinplatten werden innen an<br />

Wänden und Böden eingesetzt. Sie werden<br />

auch im Behälterbau (Trinkwasserbehälter,<br />

Schwimmbäder etc.) verwendet. Unglasie -<br />

rte Steinzeug- und Feinsteinplatten dienen<br />

vor allem als Bodenbeläge im Innen- und<br />

Aussenbereich oder eignen sich für Fassaden.<br />

Auf einen Blick<br />

Die generellen Vorteile von Keramik sind<br />

unbestritten:<br />

Keramik ist fleckenunempfindlich.<br />

Fettspritzer, verschüttete Getränke, ja<br />

selbst Säuren oder Nagellack lassen<br />

sich einfach entfernen.<br />

Keramik ist nicht brennbar. Glut von<br />

Kaminfeuer oder Zigaretten kann keinen<br />

Schaden anrichten.<br />

Keramik ist druck-, stoss- und kratzfest.<br />

Bleistiftabsätze, Stühlerücken und Spielzeugautos<br />

hinterlassen keine Spuren.<br />

Keramik ist lichtecht: Sonnenstrahlen<br />

können weder die Farbe verändern noch<br />

eine Materialversprödung erzeugen.<br />

Keramik ist hygienisch. Staub und<br />

Milben können sich nicht festsetzen.<br />

Mit einem feuchten Wischtuch können<br />

sie sicher und ohne Energieverbrauch<br />

entfernt werden.<br />

Frostbeständige Keramik trotzt allen<br />

Witterungseinflüssen Jahr für Jahr.<br />

Aussenbereich<br />

Frostbeständige keramische Platten als<br />

Bodenbelag auf Balkonen, Terrassen und<br />

Vorplätzen halten allen Witterungsbedingungen<br />

unbeschadet stand. Sie sind pflegeleicht<br />

und strapazierfähig, bleichen nicht<br />

aus und sind durch und durch winterfest.<br />

Sicherheit auf Schritt und Tritt ist ein<br />

weiterer Vorzug keramischer Bodenbeläge.<br />

Unglasierte Oberflächen im Format<br />

30 x 30 cm eignen sich dafür hervorragend,<br />

aber auch glasiertes Feinsteinzeugmaterial<br />

wird in grosser Vielfalt angeboten und<br />

findet seine Einsatzbereiche. Der Fugenanteil<br />

unterstützt die Trittsicherheit und kann<br />

durch entsprechende Formatwahl verstärkt<br />

oder vermindert werden. Aufgrund der<br />

extremen Wärmeaufnahme sollten im Freien<br />

keine dunklen Platten verlegt werden.<br />

Brennbarkeit<br />

Keramikplatten sind nicht brennbar.<br />

Chemische Beständigkeit<br />

Steingutplatten und glasierte Steinzeugplatten<br />

sind gegen Badewasserzusätze und<br />

Haushaltchemikalien (ausser flusssäurehaltigen<br />

Reinigungsmitteln und deren<br />

Verbindungen) beständig; gegen Säuren<br />

und Laugen dann, wenn vereinbart.<br />

Druckfestigkeit<br />

Die Druckfestigkeit von Platten ist keine<br />

genormte Eigenschaft. Sie liegt bei Steinzeug<br />

bei > 500 N/mm².<br />

Keramikplatten im Vergleich mit anderen Belags- und Verkleidungsmaterialien<br />

Material Abrieb- Chemikalien- Hygiene Licht- Feuer- Dekorträger<br />

widerstand beständigkeit echtheit beständigkeit<br />

Keramik ■■■■■ ■■■ ■■■■■ ■■■■ ■■■■■ ■■■■<br />

Fleckenbeständigkeit<br />

Beständigkeit gegen «nicht mehr entfernbare<br />

Flecken» ist nur bei glasierten Platten<br />

gegeben; bei unglasierten hingegen nur<br />

nach entsprechender Behandlung.<br />

Frostbeständigkeit<br />

Hauptkriterium für die Verwendung von<br />

Platten im Aussenbereich. Ist für Steinzeugplatten<br />

nach DIN 176 gefordert.<br />

Hygiene<br />

Keramik ist das sauberste aller Baumaterialien,<br />

die Hygiene einer ihrer Hauptvorteile.<br />

Die unten stehende Vergleichstabelle<br />

zeigt dies deutlich auf. Keramik ist äusserst<br />

pflegeleicht und auch in Form von selbstreinigenden<br />

oder antibakteriell beschichteten<br />

Platten erhältlich.<br />

S. Tabelle «Keramikplatten im Vergleich...».<br />

Lebensdauer<br />

Die Lebensdauer von Keramikplatten ist<br />

aussergewöhnlich hoch und trägt damit<br />

auch zur Entlastung der Umwelt bei.<br />

Lichtechtheit<br />

Keramische Platten sind, im Gegensatz<br />

z.B. zu Kunststoffen und Holz, licht- und<br />

farbbeständig.<br />

Temperaturbeständigkeit<br />

Beständigkeit gegen Temperaturveränderungen<br />

ist für Steingut- und Steinzeugplatten<br />

nach DIN EN 104 gefordert.<br />

Trittsicherheit (1)<br />

Spezialplatten mit unterschiedlich stark<br />

profilierter oder rauer Oberfläche zur Er -<br />

zielung rutschhemmender Eigenschaften<br />

eines Belags (Unfallverhütung).<br />

Umwelt<br />

Die lange Lebensdauer und die praktisch<br />

vollständige Rezyklierbarkeit machen<br />

Keramikplatten zu einem aussergewöhnlich<br />

umweltfreundlichen Material.<br />

2. Produktion und Beschaffenheit<br />

Produktion<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Tongewinnung<br />

Aufbereitung<br />

Trockensprühen<br />

Trockenpresse<br />

Glasieren<br />

Brennen<br />

Stein ■■■ ■■ ■■■ ■■■ ■■■■ ■<br />

Holz ■■ ■ ■■ ■■ ■ ■<br />

<br />

Sortieren/Verpacken<br />

Papier ■ ■ ■■ ■ ■ ■■<br />

Teppich ■■ ■■ ■ ■ ■ ■■■<br />

4<br />

Kunststoff ■■ ■■ ■■ ■ ■ ■■<br />

Versand<br />

5


Biskuit (Scherben)<br />

Begriff für den einmal gebrannten Rohling,<br />

der nach der anschliessenden Veredelung<br />

(Glasur) zum zweiten Mal gebrannt wird<br />

(Zweitbrand).<br />

Cotto/Tonplatte<br />

Unglasierte, ziegelfarbene keramische<br />

Platten mit mittlerer bis hoher Wasseraufnahme.<br />

Vorzugsweise Verwendung als<br />

Bodenbelag in Räumen mit rustikalem<br />

Charakter. Zum Erzielen der geforderten/<br />

gewünschten Gebrauchseigenschaften<br />

müssen sie gemäss Herstellerangaben<br />

speziell behandelt (imprägniert) werden.<br />

Craquelé<br />

Feine Glasurrisse (Haarrisse). Bei manchen<br />

Glasuren wird die Craquelébildung als Gestaltungsmittel<br />

absichtlich herbeigeführt.<br />

Dekorbrand<br />

Zur weiteren Veredelung wird nach dem<br />

Zweitbrand (Glattbrand) die bereits<br />

glasierte Platte mit Schiebebildern (Abziehbildern)<br />

und/oder Handmalerei bei<br />

800 °C bis 900 °C erneut gebrannt. So<br />

wird beim Dekorbrand lediglich das aufgebrach<br />

te Dekor in die Glasur eingebrannt.<br />

Scherben und Glasur bleiben unverändert.<br />

Dekorplatte<br />

Dekore werden auf Leerplatten einer Serie<br />

aufgebracht. Sie können als Einzeldekor<br />

oder aus verschiedenen Dekorplatten<br />

bestehen, die zusammen ein Bild ergeben.<br />

Einbrand<br />

Brennverfahren, in dem gebrauchsfertige<br />

Platten in einem einzigen Prozess gebrannt<br />

werden.<br />

Feinkeramik<br />

Feinkeramik wird im Wesentlichen aus<br />

hell brennenden Rohstoffen hergestellt.<br />

Dazu gehören:<br />

n Platten aus Steingut und Steinzeug<br />

n Geschirr aus den Werkstoffen Porzellan,<br />

Bone China, Vitreous China und Steingut<br />

n Sanitärporzellan aus Vitreous China<br />

n Zierkeramik aus Steingut und Steinzeug.<br />

Feinsteinzeug<br />

Unglasierte Steinzeugplatten mit niedriger<br />

Wasseraufnahme (E < 0,5 %) und hoher<br />

6<br />

Festigkeit. Feinsteinzeug gibt es auch mit<br />

glasierter Oberfläche.<br />

Glasur<br />

Spezialglas, das als etwa 0,1 mm dicke<br />

Schicht auf einem Steingut- oder Steinzeugscherben<br />

liegt. Bereits glasierte<br />

Platten können in einem zusätzlichen<br />

Arbeitsprozess nochmals dekoriert und<br />

gebrannt werden.<br />

Grobkeramik<br />

Klinker, Ziegel und Töpferware, die im<br />

Wesentlichen aus Tonen und Sanden<br />

hergestellt werden.<br />

Keramik/Baukeramik<br />

Oberbegriff für Baustoffe, die aus<br />

natürlichen keramischen Rohstoffen (Ton,<br />

Kaolin, Quarz und Feldspat) hergestellt<br />

werden. Dazu kommen mineralische<br />

Zusätze, welche die Farben und andere<br />

Eigenschaften beeinflussen. Diese<br />

Materialien werden zerkleinert, gemahlen,<br />

geformt und bei Temperaturen zwischen<br />

1000 und 1300 Grad Celsius gebrannt<br />

(vgl. Produktionsschema).<br />

Klinkerplatte<br />

Klinkerplatten sind ähnlich wie Cotto:<br />

grobkeramische, oft unglasierte Tonscherben,<br />

die unter so hohen Temperaturen<br />

gebrannt werden, dass durch den be ginnenden<br />

Sinterprozess die Poren des Brennguts<br />

geschlossen werden. Klinker nehmen<br />

kaum Wasser auf und sind sehr widerstandsfähig.<br />

Der Name rührt daher, dass<br />

beim Zusammenschlagen zweier Klinker<br />

ein hoher Klang entsteht. Klinker sind nach<br />

DIN 105 genormt. Wegen des geringen<br />

Luftporenanteils weisen alle Klinker ein<br />

relativ schlechtes Wärmedämm vermögen<br />

auf. Klinker sind frostbeständig und eignen<br />

sich daher besonders für Fassaden.<br />

Listelli<br />

sind schmale, dreidimensionale Keramikstäbe<br />

mit glatter bzw. reliefierter Oberfläche.<br />

Sie werden als Gestaltungselement<br />

im Wandbereich eingesetzt.<br />

Mosaik<br />

Als Mosaike bezeichnet man die von Hand<br />

geschlagenen und gesetzten Plattenbilder.<br />

Heute werden auch Steinzeugplatten<br />

(< 10 x 10 cm) so benannt.<br />

Recyclingplatte<br />

Die innovativsten Baukeramik Hersteller<br />

fertigen seit gut fünf Jahren Spezialmassen<br />

mit bis zu 70 Prozent Altmaterial zur Produktion<br />

von Feinsteinzeug, aus der formschöne<br />

Bodenplatten gebrannt werden.<br />

Rohstoffe<br />

Vgl. «Keramik/Baukeramik».<br />

Siebdruck<br />

Verfahren zum Dekorieren von Platten, indem<br />

die Druckpaste durch eine Siebdruckschablone<br />

auf die Platte aufgebracht wird.<br />

Dieses Verfahren kann mehrfach und mit<br />

verschiedenen Farben und Motiven wiederholt<br />

werden.<br />

Steingut<br />

Traditioneller Begriff für keramische<br />

Platten mit hoher Wasseraufnahme. Der<br />

Scherben ist porös, die Poren sind offen<br />

– somit ist die Platte nicht frostbeständig.<br />

Sie wird mit verschiedenen Techniken<br />

verziert und ist grundsätzlich glasiert.<br />

Steinzeug<br />

Traditioneller Begriff für Platten mit niedriger<br />

Wasseraufnahme. Dieser Scherben<br />

ist dicht, hat geschlossene Poren und ist<br />

frostbeständig. Steinzeugplatten gibt es<br />

in glasierter und unglasierter Form.<br />

Treppenplatte<br />

Diese Platten sind am Rand oft mit rutschhemmenden<br />

Rillen versehen, die für mehr<br />

Trittsicherheit auf der Treppe sorgen.<br />

Wandplatte<br />

Je nach Anwendungsbereich und Geschmack<br />

können alle Platten als Wandbelag<br />

verwendet werden. Im üblichen<br />

Sprach gebrauch sind damit meistens<br />

Stein gutplatten gemeint. Aber Achtung:<br />

Nicht jede Platte eignet sich für Bodenbeläge.<br />

Zweitbrand<br />

Nach dem Brand der Rohlinge werden die<br />

Platten glasiert, dekoriert und nochmals<br />

gebrannt, wobei der Scherben unverändert<br />

bleibt.<br />

3. Verlegung<br />

Anordnung<br />

Die Anordnung einzelner Bereiche eines<br />

Raumes ist eine wichtige Gestaltungsgrundlage.<br />

Farbige Akzente, z.B. durch<br />

Bordüren, Material- oder Formatwechsel<br />

bzw. Wechsel der Verlegerichtung grenzen<br />

verschiedene Zonen gegeneinander ab<br />

und ordnen den Raum optisch.<br />

Dünnbettmörtel<br />

Zementgebundene, hydraulisch erhärtende<br />

Kleber zur Verlegung im Dünnbettverfahren.<br />

Vorzugsweise Verwendung auf massiven<br />

Untergründen wie Beton, Zementestrich<br />

oder -putz, im Innen- und Aussenbereich.<br />

Estrich<br />

Glatter, fester Untergrund auf der Rohbaukonstruktion,<br />

der als Unterputz für den<br />

Bodenbelag dient. Der Estrich wird in der<br />

Regel mehrere Tage bis Wochen vor der<br />

Plattenverlegung aufgebracht, damit er<br />

genügend Zeit zum Trocknen hat (Regel:<br />

pro cm eine Woche).<br />

Farbe und Raumwirkung<br />

Farben beeinflussen die Wirkung eines<br />

Raumes wesentlich. Neben der Farbe sind<br />

für unterschiedliche Raumstimmungen<br />

auch die Raumarchitektur, die Grössenverhältnisse,<br />

die Anordnung der Elemente im<br />

Raum und das Licht massgebend.<br />

Formteil<br />

Dient der Gestaltung von Ecken und Kanten<br />

im Schwimmbadbau sowie in Küchen und<br />

Bädern. Die Herstellung von Formteilen<br />

erfolgt im Giessverfahren und erfordert<br />

besondere Sorgfalt und Aufsicht bei der<br />

Herstellung, damit sie die vorher berechnete<br />

Dimension erhalten. Dies erklärt den<br />

vergleichsweise hohen Preis.<br />

Fugen<br />

Fuge<br />

Fugen dienen dem Ausgleich materialbedingter,<br />

zulässiger Abweichungen der<br />

Kantenlängen und der Rechtwinkligkeit<br />

der angegebenen Herstellmasse. Die Fugenbreiten<br />

ergeben sich im Allgemeinen aus<br />

der Differenz der Nennmasse und der Herstellmasse<br />

oder sind in den Verlegenormen<br />

als Empfehlung vorgegeben.<br />

7


Empfohlene Fugenbreiten in MiIlimeter:<br />

Kantenlängen bis 100 mm: ca. 2<br />

Kantenlängen von 100 bis 200 mm: ca. 3<br />

Kantenlängen von 200 bis 600 mm: ca. 4<br />

Rektifizierte Platten = Scheinfuge<br />

(vgl. 4 «Rektifiziert»).<br />

Dilatationsfuge<br />

Alle Arten von Fugen, die zwischen Gebäuden,<br />

Flächen- und Konstruktionsteilen<br />

Bewegungen zulassen und belagsschädigende<br />

Spannung abbauen.<br />

Grundierung<br />

Anstriche zur Vorbehandlung der Ansetzoder<br />

Verlegeflächen vor dem Auftragen<br />

des Mörtels oder des Klebstoffs.<br />

Klebemörtel<br />

Vorfabrizierte Mischung aus Zement,<br />

Sand und Zuschlagstoffen zur Verlegung<br />

von Wand- und Bodenplatten.<br />

Korrigierzeit<br />

Zeitspanne, während der die Platten in<br />

der frischen Bettung durch Verschieben<br />

nachgerichtet werden können, ohne dass<br />

die Haftung gestört oder gemindert wird.<br />

Mengenermittlung<br />

Nach der Entscheidung für eine bestimmte<br />

Plattenkollektion wird ein Verlegeplan<br />

erstellt, der als Grundlage zur genauen<br />

Mengenermittlung (Anzahl der Grundplatten,<br />

Dekore, Bordüren, Sockel und Treppenplatten<br />

etc.) dient.<br />

Reaktionsharz<br />

Durch chemische Reaktion erhärteter, meist<br />

zweikomponentiger Klebstoff (Harz und<br />

Härter) zur Verlegung oder Verfugung von<br />

Platten.<br />

Verband<br />

Bezeichnung für die Verlegeart von Platten.<br />

Jede Platte kann im Kreuzverband oder<br />

auch versetzt verlegt werden. Die versetzte<br />

Verbandsverlegung ist ein typisches Verfahren<br />

aus der Natursteinverlegung, um den<br />

Boden interessanter wirken zu lassen. Verlegt<br />

man eine rechteckige Platte im Halbverband<br />

(auch englische Verlegung genannt),<br />

beginnt die benachbarte Fuge in der Mitte,<br />

anders im Drittelverband oder Viertelverband.<br />

Beginnt man beim Plattenmuster jede<br />

8<br />

Plattenreihe mit einem unterschiedlichen<br />

Abstand, spricht man von wildem Verband.<br />

Ein römischer Verband ist ein Plattenmuster,<br />

bei dem mit unterschiedlich<br />

grossen Platten ein immer wiederkehrendes<br />

modulares Verlegemuster erzielt wird.<br />

Modul<br />

Drittel Verband<br />

Diagonaler Verband<br />

Englischer Verband<br />

Verlegemethoden<br />

Man unterscheidet zwischen drei Verfahren:<br />

Dickbettverfahren: Früher wurden<br />

keramische Platten im so genannten Dickbettverfahren<br />

in eine dicke Mörtelschicht<br />

verlegt. Heute gibt es eine Vielzahl von<br />

Plattenklebern mit verschiedenen Eigenschaften,<br />

die ein Verlegen in einem dünnen<br />

Mörtelbett möglich machen. Das Dickbettverfahren<br />

hat den Vorteil, dass unebene<br />

Untergründe besser ausgeglichen werden<br />

bzw. Platten mit abweichender Dicke<br />

verlegt werden können. Deshalb wird das<br />

Dickbettverfahren praktisch nur bei Natursteinen<br />

angewandt.<br />

Dünnbettverfahren: Statt eines Zementmörtels<br />

wird im Dünnbettverfahren ein so<br />

genannter Plattenkleber verwendet. Mit<br />

der Zahnkelle wird ein gleichmässiges<br />

Klebebett von 2 bis 4 mm aufgetragen.<br />

Die Platte wird mit einer leichten Schubbewegung<br />

in den Kleber eingelegt. Das<br />

Verlegen benötigt im Dünnbett weniger<br />

Zeit. Allerdings müssen unebene Untergründe<br />

vorher ausgeglichen werden.<br />

Mittelbettverfahren: Beträgt die Schichtdicke<br />

des Plattenmörtels bzw. -klebers<br />

zwischen 5 und 15 mm, so wird von einem<br />

Mittelbett gesprochen. Dieses Verfahren<br />

erlaubt bei der Verlegung grossformatiger<br />

Naturstein- und Keramikplatten, im Unterschied<br />

zum Dünnbettverfahren (1 bis 4 mm),<br />

noch geringfügige Niveaukorrekturen des<br />

Untergrundes. Im Vergleich zum Dickbett<br />

(5 bis 25 mm) wird dagegen schon erheblich<br />

Gewicht eingespart.<br />

Verlegeplan<br />

Dient der Mengenermittlung der einzelnen<br />

Platten und der Festlegung der Verlegeart.<br />

4. Normen, Formen und Formate<br />

Normen<br />

Abrieb<br />

Oberflächenverschleiss entsteht bei Bodenbelägen<br />

unter schleifenden, reibenden<br />

Beanspruchungen und kann bei glasierten<br />

Platten als Glanzveränderung der Oberfläche<br />

sichtbar werden. Glasierte Steinzeugplatten<br />

werden hinsichtlich ihrer Beständigkeit<br />

gegen Abrieb in Abrieb-/ Verschleiss-<br />

Gruppen unterteilt und können damit Anwendungsbereichen<br />

zugeordnet werden.<br />

Die Abriebbeständigkeit ist die durch<br />

Schleif- und Sandstrahlprüfung ermittelte<br />

Widerstandsfähigkeit glasierter Platten.<br />

Sie wird vom Hersteller angegeben.<br />

Abrieb-/Verschleissgruppen<br />

Die Abriebbeständigkeit wird in fünf<br />

Gruppen (Klassen) bewertet:<br />

n Gruppe I*, sehr leichte Beanspruchung:<br />

für den Barfuss- und Hausschuhbereich<br />

in Sanitär- und Schlafräumen.<br />

n Gruppe II*, leichte Beanspruchung: für<br />

eine leichte Beanspruchung im privaten<br />

Wohnbau (ausser Küchen, Eingänge,<br />

Aussenbeläge, Treppen) mit niedriger<br />

Begehungsfrequenz und geringer kratzender<br />

Verschmutzung mit normalem<br />

Schuhwerk.<br />

n Gruppe III, mittlere Beanspruchung: für<br />

mittlere Beanspruchung unter kratzender<br />

Verschmutzung mit normalem Schuhwerk,<br />

beispielsweise im privaten Wohnbau,<br />

auch Korridore und gedeckte<br />

Balkone.<br />

n Gruppe IV, stärkere Beanspruchung: für<br />

hohe Begehungsfrequenz mit normalem<br />

Schuhwerk bei Eingangsbereichen, auf<br />

Terrassen, in Küchen, Verkaufs- und<br />

Wirtschaftsräumen, Büros, Spitälern,<br />

Hotels, Schulen und Verwaltungsgebäuden.<br />

n Gruppe V, starke Beanspruchung: für<br />

Anwendungsbereiche mit sehr starkem<br />

Publikumsverkehr in Räumen und auf<br />

Flächen, die extrem belastet werden,<br />

wie Läden, Eingangshallen von Hotels,<br />

Banken, Restaurants und Ausstellungsflächen<br />

in Garagen.<br />

*<br />

Platten der Gruppen I und II werden auf<br />

dem Markt nur noch selten angeboten.<br />

DIN-Norm<br />

Regeln der Technik des Deutschen Instituts<br />

für Normierung e.V. Berlin (DIN). Dient<br />

zur Gliederung der Materialnorm und der<br />

Anwendungszwecke.<br />

Nuance (Brandfarbe)<br />

Nach der Produktion werden die Platten<br />

nach Brandfarben sortiert, weil durch geringfügige<br />

Schwankungen der Temperatur<br />

bei jeder neuen Serie leichte Veränderungen<br />

in der Nuance und im Herstellmass<br />

(Kaliber) entstehen. Aus diesem Grund<br />

werden Platten seitens der Hersteller nach<br />

Nuance und Kaliber sortiert. Die entsprechenden<br />

Angaben werden auf der Verpackung<br />

mit aufgedruckt.<br />

Oberflächenhärte (Mohs)<br />

Mass für die Widerstandsfähigkeit keramischer<br />

Glasuren gegen kratzende,<br />

ritz ende Beanspruchung. Prüfung der Ritzhärte<br />

durch Mohs. Angabe der Härte nach<br />

der Mohs’schen Härteskala von 1 (weich)<br />

bis 10 (hart).<br />

SIA-Norm<br />

Zu den Kernkompetenzen des SIA gehören<br />

die Erarbeitung und Publikation des<br />

schweizerischen Normenwerks im Bereich<br />

des Bauwesens und die Vertretung der<br />

nationalen Interessen bei der europäischen<br />

Normung. Der SIA schafft Grundlagen für<br />

die Organisation und Durchführung von<br />

Planungs- und Gesamtleistungswettbewerben.<br />

Tiefenverschleiss<br />

Als Tiefenverschleiss bezeichnet man den<br />

Scherbenabrieb bei unglasierten Steinzeugfliesen<br />

infolge von schleifender,<br />

reibender Beanspruchung. Die zulässigen<br />

Toleranzen sind als Mindestanforderung in<br />

der betreffenden Materialnorm festgelegt<br />

(Prüfung nach DIN 102).<br />

9


10<br />

Toleranzen<br />

Platten bestehen aus natürlichen Rohstoffen<br />

und weisen material- und herstellungs<br />

bedingte Toleranzen auf. Wir weisen<br />

auch darauf hin, dass Nuancen-Unterschiede<br />

zwischen den Mustern in unseren<br />

Ausstellungen und den Lieferungen auftreten<br />

können. Bedingt durch den Brennprozess<br />

kann keine Gewähr für Nuancen-<br />

Gleichheit gegeben werden. Es handelt<br />

sich dabei um eine natürliche Eigenschaft<br />

der bei hohen Temperaturen im Feuer<br />

gebrannten keramischen Platten (Norm<br />

SIA 248).<br />

Trittsicherheit (2)<br />

Man unterscheidet im gewerblichen Bereich<br />

Bewertungsgruppen zwischen R9<br />

und R13. Dabei muss eine Prüfperson mit<br />

Schutzschuhen auf einer schiefen Ebene<br />

stehen und gehen. Als Gleitmittel wird Öl<br />

auf die Fläche aufgetragen. Der Neigungswinkel<br />

der zu testenden Fläche ist umso<br />

grösser, je höher die R-Gruppe ist.<br />

Beim Barfussbereich in Schwimmbädern<br />

und in Reinigungsbereichen von Sportstätten<br />

unterscheidet man zusätzlich noch<br />

zwischen den Gruppen A, B und C. Auch<br />

hier wird die Rutschsicherheit mittels einer<br />

Prüfperson auf schiefer Ebene ermittelt.<br />

Als Gleitmittel wird hier seifenhaltiges<br />

Wasser verwendet.<br />

Formen und Formate<br />

Erscheinungsformen<br />

Verlegt man verschiedene Formate der<br />

gleichen Platte, spricht man von einem<br />

Modul. Dieses Modul kann aus 2,3,4 oder<br />

5 verschiedenen Formate bestehen, die in<br />

einer geordneten Reihenfolge immer<br />

wieder wiederholt werden. Aber Vorsicht:<br />

Die Modul-Bezeichnungen variieren von<br />

Lieferant zu Lieferant.<br />

Neben den üblichen Quadraten und<br />

Rechtecken gibt es u.a. auch Sechsecke,<br />

Achtecke, Florentiner und Moresken.<br />

Oktogone, also Achteckplatten, werden<br />

beim Verlegen mit quadratischen Einlegern<br />

aus Keramik oder Naturstein kombiniert.<br />

Platten mit einer Seitenlänge von<br />

weniger als 10 cm bezeichnet man als<br />

Mosaike. Die Stärke von Keramikplatten<br />

reicht von wenigen Millimetern bis zu ca.<br />

2,5 cm.<br />

Gefast<br />

Wird die obere Kante einer rektifizierten<br />

Platte leicht abgeschrägt, spricht man<br />

von gefasten Kanten. Diese gefaste<br />

Kante kann unterschiedlich ausfallen,<br />

produktionsbedingt innerhalb von Normschwankungen<br />

bzw. strukturbedingt bei<br />

Platten mit Oberflächenstruktur. Gefaste<br />

Kanten können Fugen optisch breiter<br />

aussehen lassen.<br />

Grössen<br />

Keramikplatten für Bodenbeläge gibt es in<br />

den gängigen Formaten 30 x 30 cm und<br />

40 x 40 cm bzw. 30 x 60 cm und 40 x 80 cm.<br />

Neu gibt es auch Bodenplatten in den<br />

Formaten 80 x 80 cm, 45 x 90 cm und<br />

60 x 120 cm. Bei den Wandplatten kommen<br />

neben den Formaten 20 x 33 cm und<br />

20 x 40 cm mehr und mehr auch die<br />

Formate 25 x 60 cm und sogar 33 x 100 cm<br />

zum Einsatz.<br />

Kalibriert<br />

Dieser Begriff steht für «nach Kaliber sortiert»<br />

und «durchgehend gleiche Stärke».<br />

Im Klartext heisst dies, dass die Keramikplatten<br />

nach dem Brennprozess vermessen<br />

und dann entsprechend der Grösse sortiert<br />

werden. Innerhalb der gleichen Produktionseinheit<br />

liegen damit verschiedene<br />

Lose vor, die zwar unter sich – innerhalb<br />

branchenüblicher Toleranzen – gleich<br />

gross sind, sich aber gegenüber anderen<br />

Losen des gleichen Produktes in der<br />

Grösse klar unterscheiden können.<br />

Monokalibriert<br />

Es gibt nur ein Kaliber. Nach dem Brennprozess<br />

wird die Platte in verschiedenen<br />

Formaten durch ein präzises Zuschneiden<br />

auf dasselbe Kaliber (Mass) zugeschnitten,<br />

somit können unterschiedliche Formate<br />

gemischt verlegt werden (Mischbeläge).<br />

Nennmass<br />

Eine 20er-Platte hat beispielsweise das<br />

Nennmass 200 x 200 mm, aber ein mögliches<br />

Herstellmass von 197 x 197 mm.<br />

Rektifiziert<br />

steht für «nachträglich geschnittene<br />

Kanten». Rektifizierte Platten werden nach<br />

der Herstellung zusätzlich an den Kanten<br />

geschliffen/geschnitten, so dass die Seitenflächen<br />

in einem 90°-Winkel zur Oberfläche<br />

und in einem 90°-Winkel zueinander stehen.<br />

Die Platten sind wohl auf ein<br />

exaktes Mass zugeschnitten, es gibt jedoch<br />

nach wie vor unterschiedliche Kaliber<br />

(Masse). Eine kalibrierte Platte wird durch<br />

die geraden Kanten ganz schmal ausgefugt<br />

(vgl. auch «Fuge» unter Kapitel 3).<br />

5. Pflege, Unterhalt und Schutz<br />

Erstreinigung<br />

Die Erstreinigung erfolgt unmittelbar nach<br />

dem Verlegen und Verfugen des Belages.<br />

Sie dient der Entfernung von Bauschmutz<br />

sowie des Zementschleiers, der sich beim<br />

Verfugen auf der Plattenoberseite gebildet<br />

hat. Erhärtete Zementschleier, d.h. Reste<br />

von hydraulisch abbindenden Verlege- und<br />

Verfugmaterialien, können später nur durch<br />

saure Spezialreiniger entfernt werden.<br />

Diese Zementschleier-Entferner greifen jedoch<br />

Fugen auf Zementbasis an. Schützen<br />

Sie die Fugen daher durch Vornässen und<br />

spülen Sie nach der Anwendung den<br />

Gesamtbelag gründlich sauber.<br />

Grundreinigung<br />

Intensive Zwischenreinigung, die bei grösserer<br />

Verschmutzung angezeigt ist. Durch<br />

Einsatz von Spezialreinigern, erhöhter Einwirkungszeit<br />

sowie einer durch Bürsten<br />

und ggf. Scheuerpulver verstärkten mechanischen<br />

Unterstützung können Sie keramische<br />

Beläge bei Bedarf gründlich reinigen.<br />

Imprägnierung<br />

Bitte beachten Sie, dass spezielle Imprägnierungen<br />

nur bei unglasierten, nicht<br />

ober flächenvergüteten keramischen Belägen<br />

sowie poliertem Feinsteinzeug (bitte<br />

Herstellerangabe beachten) zur Erhöhung<br />

der Fleckenbeständigkeit empfohlen sind.<br />

Alle anderen keramischen Oberflächen<br />

wie glasierte oder oberflächenvergütete<br />

Beläge müssen und dürfen grundsätzlich<br />

nicht imprägniert werden.<br />

Reinigungsmittel<br />

Auf pflegemittelhaltige Reinigungsprodukte<br />

sollten Sie verzichten. Diese können<br />

auf Dauer sogar problematisch sein, weil<br />

sie eine klebrige Fett-, Wachs- oder Kunststoff-Schicht<br />

aufbauen, welche Optik,<br />

Hygiene, Trittsicherheit und Pflegeleichtigkeit<br />

keramischer Oberflächen negativ beeinflussen.<br />

Die meisten Verunreinigungen<br />

können von keramischen Oberflächen mit<br />

einem «sauren» oder «alkalischen» Reiniger<br />

entfernt werden. Die Stärke der Reiniger<br />

wird unter anderem nach dem pH-Wert<br />

beurteilt. Die Skala reicht von 0 bis 14.<br />

0 für «sehr starke Säure» abfallend bis 7<br />

«neutral» (Wasser). Nur unglasierte, nicht<br />

dicht gesinterte Beläge wie Cotto- und<br />

Klinkerplatten bedürfen in der Regel einer<br />

speziellen Pflege, um ihre Schönheit zu<br />

bewahren. Es gibt aber auch Produkte, die<br />

wie Cotto aussehen und genauso pflegeleicht<br />

sind wie andere keramische Platten.<br />

Tägliche Pflege<br />

Für die tägliche Pflege keramischer Wandund<br />

Bodenbeläge genügt im Privathaushalt<br />

häufig heisses Wasser, evtl. mit Zusatz<br />

eines handelsüblichen umweltverträglichen<br />

Neutralreinigers. Selbst stärkere<br />

all tägliche Verschmutzungen lösen sich<br />

in der Regel mit Neutralreinigern – hier<br />

sollten Sie die Einwirkzeit verlängern und<br />

die mechanische Unterstützung verstärken.<br />

Mehr und schärfere Reinigungsmittel<br />

führen nur selten schneller zum Ziel. Im<br />

Gegenteil: Zu starke bzw. falsche Reinigungsmittel<br />

können dem Oberflächenbelag<br />

schaden.<br />

Versiegelung<br />

Eine Versiegelung vermindert das Eindringen<br />

von Wasser und Schmutz in grob<br />

geschliffene, sandgestrahlte, geflammte<br />

oder spaltraue Natur- und Kunststeinoberflächen<br />

im Innenbereich. Die Oberfläche<br />

erhält einen seidigen Glanz und die Farbe<br />

sowie die Struktur werden verstärkt.<br />

Trotzdem ist diese Imprägnierungsart mit<br />

Vorsicht anzuwenden. Die Poren des behandelten<br />

Materials inkl. Fugen werden<br />

geschlossen, sodass ein Verdampfen der<br />

Untergrundfeuchtigkeit nicht mehr gewährleistet<br />

ist.<br />

11


12<br />

Naturstein von A bis Z<br />

Abbau<br />

Der Abbau im Steinbruch geschieht materialschonend<br />

ohne grosse Sprengungen.<br />

Der nicht verwendete Abraum wird unmittelbar<br />

zum Verfüllen abgebauter Teile des<br />

Steinbruchs eingesetzt. Im gesamten<br />

Kreislauf der Natursteingewinnung,<br />

-bearbeitung und -rückführung an die<br />

Natur geht nichts verloren. Die beim Abbau<br />

und bei der Verarbeitung anfallenden<br />

Gesteinsreste können wirtschaftlich im<br />

Garten- und Landschaftsbau, für Mauerwerk,<br />

zum Belegen von Terrassen, für den<br />

Wasserbau sowie zur Herstellung von<br />

Schotter genutzt werden.<br />

Ablagerungen<br />

Gewisse Natursteine, z.B. alle Kalksteine,<br />

entstehen durch Ablagerungen von Gesteinspartikeln.<br />

Belastbarkeit<br />

Besonders bei Bodenbelägen kann Naturstein<br />

die höchste Belastbarkeit und die<br />

geringsten Abriebswerte aufweisen. Bei<br />

Belägen aus Granit oder ähnlichen Hartgesteinen<br />

sind auch nach Jahrzehnten<br />

kaum Nutzungsspuren sichtbar. Selbst jahrhundertealte<br />

Bodenbeläge aus Naturstein<br />

können abgeschliffen und somit wieder<br />

in den Originalzustand gebracht werden.<br />

Naturstein weist eine sehr hohe Wärmespeicherkapazität<br />

auf. Natursteinfassaden<br />

absorbieren die Wärmestrahlung der Sonne<br />

und verhindern die ungewollte Aufheizung<br />

des Gebäudes.<br />

Charakteristik<br />

Nahezu alle Natursteine – insbesondere<br />

Marmore, Solnhofer-Platten usw. – weisen<br />

charakteristische Eigenschaften auf: Adern,<br />

Stiche, Lager, Salzlöcher, Rostflecken,<br />

Farbspiele... Die Handmuster können darum<br />

in der Regel nur ein annäherndes Bild des<br />

Plattenmaterial-Aspektes vermitteln.<br />

Erstarrungsgesteine<br />

sind entweder Gesteine, die sich in grosser<br />

Tiefe kristallisieren (Granit) oder als<br />

Lava an der Oberfläche erstarren (Basalt).<br />

Feldspat vgl. «Granit».<br />

Gewinnung<br />

Naturwerkstein wird heute durch modernste<br />

Technologien und den Einsatz von Diamantwerkzeugen<br />

gewonnen. Zunehmend<br />

werden Rohblöcke ressourcenschonend mit<br />

dem Diamantseil aus der Bruchwand geschnitten.<br />

Glimmer vgl. «Granit».<br />

Granit<br />

besteht zur Hauptsache aus Feldspat,<br />

Quarz und Glimmer. Er ist dicht, grob- bis<br />

feinkörnig, in der äussersten Schicht transparent,<br />

gesprenkelt und weist Grau- bis<br />

Schwarztöne, aber auch Grün und Braunrot<br />

auf. Granit ist äusserst hart und unempfindlich.<br />

Juramarmor<br />

Bei Juramarmor handelt es sich um<br />

einen feinkörnigen Kalkstein, der auch Einschlüsse<br />

von Fossilien in sich trägt. Häufig<br />

vorkommende Fossilien sind Algen und<br />

Kieselschwäm me (Ammoniten und Belemniten).<br />

Juramarmor hat sich in ca. 175 Millionen<br />

Jahren durch Kalkablagerung gebildet.<br />

Die natürlichen Farben sind gelb<br />

(beige), graublau und eine Mischung (gelbgrau-bunt).<br />

Es gibt das Mateial in folgenden<br />

Oberflächen-Bearbeitungen: poliert,<br />

geschliffen, gestrahlt und gestockt.<br />

Kalkstein<br />

Ablagerungsgestein, das aus der Verbindung<br />

von Kalziumoxyd und Kohlensäure<br />

besteht. Es ist ein Verwitterungsprodukt<br />

von Urgesteinen, bei deren Entstehung<br />

auch mikroskopisch kleine Pflanzen und<br />

Tiere eine nicht zu unterschätzende Rolle<br />

spielen.<br />

Lebensdauer<br />

Während viele Baustoffe im Laufe der<br />

Jahre unansehnlich werden, erhält Naturstein<br />

mit den Jahren eine natürliche Patina.<br />

Der Aufwand für Reinigungs- und<br />

Wartun gs kosten ist gering. Unabhängige<br />

Untersuchungen beweisen, dass Natursteine<br />

über die gesamte Nutzungsdauer<br />

eines Gebäudes betrachtet nicht teurer als<br />

vergleichbare künstliche Baustoffe sind.<br />

Den höheren Investitionskosten stehen die<br />

langfristig günstigen Unterhaltskosten sowie<br />

die hohe Lebensdauer gegenüber.<br />

Marmor<br />

Beim Marmor finden sich körnige, grobbis<br />

feinkristalline Steine. Es kommen alle<br />

Farben vor, einfarbig oder geädert. Bekanntestes<br />

Beispiel ist der Carrara, den es von<br />

reinweiss bis grau geädert gibt.<br />

Oberflächenbearbeitung<br />

In Verbindung mit der Steinfarbe und<br />

Struktur bietet die Oberflächenbearbeitung<br />

dem Architekten fast unbegrenzte Möglichkeiten,<br />

seine gestalterischen Vorstellungen<br />

umzusetzen. Die Oberflächenbearbeitung<br />

der Platten und Tranchen erfolgt auf computergesteuerten<br />

Fertigungsstrassen. Zu<br />

den gebräuchlichsten Bearbeitungen gehören<br />

das Schleifen in verschiedenen Körnungen<br />

von grob (C 60) bis fein geschliffen<br />

(C 220) sowie matt poliert bis hochglanzpoliert.<br />

Weitere materialgerechte Bearbeitungen<br />

sind naturraue Spaltflächen, das<br />

Stocken, Spitzen, Scharrieren und Beflammen.<br />

Neue Oberflächen entstehen durch<br />

Bürsten, Sandstrahlen und Lasern.<br />

Quarzit<br />

Sehr hartes, feinkörniges und dicht gefügtes<br />

Ablagerungsgestein, bestehend<br />

aus Quarztrümmern, die durch kieselsäurehaltige<br />

Bindemittel verkittet sind.<br />

Sandstein<br />

Ablagerungsgestein, das zur Hauptsache<br />

aus Quarzkörnern besteht, die durch tonige,<br />

kalkige oder kieselhaltige Bindemittel fest<br />

miteinander verbunden sind. Je nach Art<br />

des Bindemittels variieren Härte und Wetterbeständigkeit<br />

des Sandsteins.<br />

Schiefer<br />

Bedeutet soviel wie «Abgespaltenes». Es<br />

ist ein in dünne, ebene Platten brechendes<br />

Gestein, das dicht ist, eine typische Struktur<br />

besitzt und alle Grautöne bis Schwarz<br />

aufweisen kann. Schiefer ist mit Quarzkörnern<br />

und Glimmerschüppchen durchsetzt.<br />

Trittsicherheit<br />

Die Trittsicherheit von Natursteinen kann<br />

durch Laserungen bzw. Ätzungen der Oberfläche<br />

erhöht werden.<br />

Umwandlungsgesteine<br />

Z.B. Marmor und Glimmer-Schiefer werden<br />

von Druck und Hitze gestaltet.<br />

Verarbeitung<br />

Bei ihrer Weiterverarbeitung werden die<br />

tonnenschweren Blöcke in Stahlsand- oder<br />

Diamantgattern je nach Bedarf in dickere<br />

Tranchen oder dünnere Rohplatten aufgesägt<br />

und anschliessend auf das gewünschte<br />

Format geschnitten. Die Formate<br />

können individuell den Bedürfnissen der<br />

Planung angepasst werden. Neben quadratischen<br />

oder rechteckigen Platten sind alle<br />

beliebigen Formen lieferbar. Moderne Bearbeitungsmaschinen<br />

erlauben auch Einlegearbeiten<br />

im Naturstein. Neben Plattenformaten<br />

können beliebige Massivteile<br />

hergestellt werden. Massive Bauteile<br />

wie Gesimse, Umrahmungen und Pfosten<br />

ermöglichen eine ästhetische Gliederung,<br />

eingefräste Nuten und Kanneluren erzeugen<br />

markante Licht- und Schatteneffekte.<br />

Alle Reinigungs-, Pflege-, und Schutzprodukte<br />

für Baukeramik und Naturstein sind<br />

bei SABAG erhältlich<br />

13


Baukeramik<br />

Unsere Top-Lieferanten<br />

Die auf der linken Seite mit ihrem Logo aufgeführten<br />

Unternehmen zählen zu den weltweit führenden<br />

Herstellern von Keramikplatten, Natursteinplatten bzw.<br />

Materialien für deren Verlegung und Reinigung. Sie<br />

sorgen mit ihren Kollektionen in den Ausstellungszentren<br />

von SABAG für jene Vielfalt, die dank systematischer<br />

Präsentation und kompetenter Fachberatung zur guten<br />

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