Therapiekonzept Psychosomatik - salus kliniken GmbH
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handlungsvorschläge vorwegzunehmen noch bevor der Patient sie ausgesprochen<br />
hat. Dagegen erfordert die therapeutische Anleitung von änderungsbereiten Patienten<br />
in der Aktionphase ein eher direktives Therapeutenverhalten, um z.B. beim<br />
Kompetenztraining in Rollenspielen oder bei der Einstellungsveränderung durch<br />
kognitive Umstrukturierung einen möglichst deutlichen Erfolg zu erzielen. Bei Patienten<br />
in der Maintenance-Phase ist v. a. die Förderung von Selbstwirksamkeitsüberzeugung<br />
entscheidend. Hier kommt es im Rahmen einer effektiven Vorbereitung<br />
auf die Zeit nach der Behandlung (Rückfallprävention) darauf an, durch immer<br />
stärkere therapeutische Zurückhaltung bei immer schwereren Therapieaufgaben<br />
unter Alltagsbedingungen eine möglichst stabile internale Attribuierung der<br />
Veränderungserfolge durch den Patienten zu erzielen.<br />
2.6 Aus der Therapieforschung ableitbare Therapieprinzipien<br />
Das <strong>Therapiekonzept</strong> der <strong>Psychosomatik</strong>abteilung orientiert sich an folgenden Therapieprinzipien<br />
der Verhaltensmedizin:<br />
2.6.1 Ganzheitlicher Therapieansatz<br />
Entscheidend für die Chronifizierung von psychosomatischen Beschwerden sind weniger<br />
die ursprünglichen Entstehungsbedingungen, als vielmehr die Entwicklung von psychophysiologischen<br />
Regelkreisen sowie ein zunehmendes Vermeidungsverhalten und schließlich<br />
eine wachsende Demoralisierung der Betroffenen:<br />
- Betroffene und ihre Bezugspersonen reagieren auf körperliche und psychische Beschwerden<br />
nicht einfach passiv, sondern suchen aktiv nach Linderung oder Bewältigung.<br />
Durch ein sich gegenseitiges Aufschaukeln von kognitiven Bewertungsprozessen,<br />
Wahrnehmungsveränderungen und physiologischer Erregung können hierbei sog.<br />
„Teufelskreise“ entstehen, die dann ihrerseits wiederum die Symptomatik verschlimmern.<br />
- Viele PatientInnen flüchten sich in Vermeidungsverhalten, um sich kurzfristig in ihren<br />
Beschwerden zu entlasten und gleichzeitig Verständnis und Zuwendung durch ihre<br />
Umwelt zu erlangen. Langfristig wird aber dieses Vermeidungsverhalten selbst zum<br />
wesentlichen Bestandteil der Störung, indem die Betroffenen dadurch keine korrigierenden<br />
Erfahrungen mehr machen und ihr Alltagsleben immer stärker beeinträchtigt<br />
wird.<br />
- Erfolglose Bewältigungsversuche der Betroffenen im Umgang mit ihrer Problematik<br />
sowie die zunehmende Beeinträchtigung des Alltagslebens durch ihr Vermeidungsver-<br />
<strong>Therapiekonzept</strong> <strong>Psychosomatik</strong> 32