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Bregenzer Aach - Bodensee-Stiftung

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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />

Lebensräume unterschiedlicherSukzessionsstadien<br />

• Relative Ungestörtheit: Teilbereiche, insbesondere die Lebensräume an der<br />

Mündung, sind bei höheren Sommerwasserständen des <strong>Bodensee</strong>s nur<br />

schwer erreichbar und daher relativ ungestört. Davon profitieren Tierarten<br />

mit großen Fluchtdistanzen.<br />

3.7.2. Lebensräume und Arten<br />

3.7.2.1. Standorttypen<br />

Flachwasserzonen<br />

Permanente Sedimentablagerungen führen zu einer seewärtigen Verschiebung der<br />

Halde und zu einer Ausweitung der Flachwasserbereiche. In strömungsberuhigten<br />

Bereichen abseits des Hauptstroms entwickelt sich im Mündungsbereich eine<br />

Makrophytenvegetation. Vor allem in den vergangenen Jahren konnten auch die<br />

Röhrichte mit Schilf, Rohrglanzgras, Wasserschwaden sowie Großseggenriede mit<br />

Steifsegge neue Standorte besiedeln.<br />

Sand- und Schotterflächen<br />

Großflächige Sand- und Schotterflächen sind für die Achmündung kennzeichnend.<br />

Starke Hochwässer führen hier zu Umlagerungen und schaffen permanent<br />

Lebensraum für Pionierarten. Auf mächtigen Schotterablagerungen, die künftig nur<br />

noch ausnahmsweise überschwemmt werden, ist die Entwicklung sogennanter<br />

„Heißländ“ mit wärme- und trockenheitsliebenden Arten zu erwarten.<br />

Diese dynamische Mündungslandschaft bietet heute auch wieder Lebensraumpotenzial<br />

für die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) und den Kleinen<br />

Rohrkolben (Typha minima), zwei vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten, die im<br />

Gebiet einst vorkamen. Die Deutsche Tamariske ist mit den Kiesbaggerungen aus<br />

dem Gebiet verschwunden – der letzte Nachweis stammt aus dem Jahr 1967 (Bohle<br />

1987). Heute sind wieder großflächig potenzielle Lebensräume - periodisch<br />

überflutete, sandige bis schotterreiche Flächen mit den typischen Pflanzenarten der<br />

Weiden-Tamariskenfluren Calamagrostis pseudo-phragmites, Equisetum variegatum,<br />

Salix alba, S. eleagnos und S. purpurea - und damit geeignete Standorte für eine<br />

Wiederansiedlung im Rahmen eines möglichen Artenhilfsprojekts vorhanden (UMG<br />

2005). Der Kleine Rohrkolben wurde bis 1980 am linken Ufer der<br />

<strong>Bregenzer</strong>achmündung nachgewiesen (Bohle 1987) – heute hat die Art in<br />

Vorarlberg nur noch an der Rheinmündung ein dauerhaftes Vorkommen. Inzwischen<br />

bietet auch die <strong>Bregenzer</strong>achmündung wieder geeignete Standorte für diese<br />

Pionierpflanze sandig-schlickiger Flussufer.<br />

Auenwälder<br />

Auf neu entstandenen Sand- und Kiesflächen etablieren sich zahlreiche Keimlinge<br />

von Reifweide (Salix daphnoides), Purpurweide (Salix purpurea) und seltener auch<br />

der Grauerle (Alnus incana). Sofern nicht durch starke Hochwässer bzw hohe<br />

Wasserstände unterbunden, werden diese Bestände nach ein bis zwei Jahrzehnten<br />

allmählich von Silberweiden (Salix alba) überwachsen. Die vergleichsweise niedrigen<br />

<strong>Bodensee</strong>-Wasserstände der vergangenen Jahre begünstigten die Entwicklung von<br />

Auenwäldern. An der Achmündung sind derzeit großflächig Pionierweidengebüsche<br />

UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />

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