Bregenzer Aach - Bodensee-Stiftung
Bregenzer Aach - Bodensee-Stiftung
Bregenzer Aach - Bodensee-Stiftung
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<strong>Bodensee</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von<br />
Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Dezember 2009<br />
UMG Umweltbüro Grabher<br />
Meinradgasse 3<br />
A-6900 Bregenz<br />
T 0043 (0)5574 65564<br />
F 0043 (0)5574 655644<br />
office@umg.at<br />
stadt-land-see<br />
Marktplatz 4<br />
D-88131Lindau<br />
T 0049 (0) 8382 2747550<br />
F 0049 (0) 8382 2747548<br />
info@stadt-land-see.de<br />
Rudhardt + Gasser ZT<br />
Felchenstraße 7<br />
A-6904 Bregenz<br />
T 0043 (0)5574 /74522<br />
F 0043 (0)5574 7452230<br />
office@rgzt.at
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
<strong>Bodensee</strong>-<strong>Stiftung</strong><br />
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>:<br />
<strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Bearbeitung:<br />
UMG Umweltbüro Grabher:<br />
Maria Aschauer, Markus Grabher, Ingrid Loacker, Christine Müller<br />
Bürogemeinschaft stadt-land-see:<br />
Anja Schraivogel, Stefan Stern<br />
Ruthardt + Gasser ZT:<br />
Josef Wirth<br />
22. Dezember 2009<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
1
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Inhalt<br />
0. Zusammenfassung........................................................................................................... 4<br />
1. Aufgabenstellung ............................................................................................................ 5<br />
2. Datengrundlage und Vorgehensweise ......................................................................... 6<br />
3. Kurzdarstellung des Gebietes und der naturräumlichen Gegebenheiten ................ 7<br />
3.1. Naturraum ....................................................................................................................................7<br />
3.2. Klima..............................................................................................................................................7<br />
3.3. Hydrologie....................................................................................................................................8<br />
3.4. Sedimenthaushalt .......................................................................................................................9<br />
3.5. Bodenaufbau ..............................................................................................................................9<br />
3.6. Schutzstatus................................................................................................................................10<br />
3.7. Ökologische und naturschutzfachliche Bedeutung des Gebietes...................................10<br />
3.7.1. Grundlagen....................................................................................................................10<br />
3.7.2. Lebensräume und Arten ..............................................................................................11<br />
3.7.2.1. Standorttypen....................................................................................................11<br />
3.7.2.2. Schutzgüter der FFH-Richtlinie .........................................................................12<br />
3.7.2.3. Arten der FFH-Richtlinie ....................................................................................14<br />
3.7.2.4. Arten der Vogelschutzrichtlinie .......................................................................15<br />
3.7.2.5. Ergänzungen zur faunistischen Bedeutung...................................................15<br />
4. Aktuelle Planungen und Projekte ................................................................................ 17<br />
5. Nutzungen und Eigentumsverhältnisse........................................................................ 18<br />
5.1. Wasserwirtschaft........................................................................................................................18<br />
5.2. Freizeitnutzung ...........................................................................................................................18<br />
5.3. Forstwirtschaft ............................................................................................................................19<br />
5.4. Gas- und Ölleitung....................................................................................................................19<br />
5.5. Eigentumsverhältnisse ..............................................................................................................19<br />
6. Ökologisches Leitbild .................................................................................................... 20<br />
6.1. Historische Situation ..................................................................................................................20<br />
6.2. Lebensräume und ausgewählte Zielarten ............................................................................20<br />
7. Defizite und Handlungsbedarf...................................................................................... 23<br />
8. Maßnahmen................................................................................................................... 26<br />
8.1. Besucherlenkung und Besucherinformation.........................................................................26<br />
8.1.1. Wegekonzept ................................................................................................................26<br />
8.1.2. Besucherinformation.....................................................................................................27<br />
8.2. Artenhilfsmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte ....................................................30<br />
8.3. Monitoring ..................................................................................................................................31<br />
8.4. Erforderliche Abstimmungen...................................................................................................31<br />
8.5. Erwartete Ergebnisse ................................................................................................................32<br />
9. Zeit- und Kostenplan ..................................................................................................... 33<br />
9.1. Zeitlicher Ablauf.........................................................................................................................33<br />
9.2. Kostenschätzung.......................................................................................................................34<br />
10. Literatur......................................................................................................................... 34<br />
Anhang 1: Abstimmungsgespräche ................................................................................ 38<br />
Anhang 2: Fotos .................................................................................................................40<br />
Anhang 3: Karten ...............................................................................................................43<br />
Übersichtskarte Bearbeitungsgebiet................................................................................................43<br />
Landschaftswandel im Bereich der <strong>Bregenzer</strong>achmündung......................................................45<br />
Pflegeplan für die Waldflächen im Natura 2000-Gebiet Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
der Bezirkshauptmannschaft Bregenz ...................................................................46<br />
Eigentumsverhältnisse im Bearbeitungsgebiet...............................................................................47<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
2
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Unterlauf der <strong>Bregenzer</strong>ach in der Spezialkarte der Ufergegenden am östlichen Theile<br />
vom <strong>Bodensee</strong> von A. Waltenberger (zwischen 1872 und 1895) ...............................................48<br />
Bestehende Regelungen im Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
............................................................................................................................................49<br />
Wegenetz und Freizeitinfrastruktur ...................................................................................................50<br />
Geplante Besucherlenkungsmaßnahmen .....................................................................................51<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
3
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Besucherlenkung und<br />
Besucherinformation<br />
Vorhandene Strukturen<br />
einbinden und bestehende<br />
Informationen<br />
ausbauen und ergänzen<br />
Bildungsarbeit<br />
Artenhilfsmaßnahmen<br />
und Wiederansiedlungsprojekt<br />
Monitoring<br />
Kostenschätzung<br />
Kooperation und Abstimmungen<br />
0. Zusammenfassung<br />
Im Projekt „Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern<br />
am <strong>Bodensee</strong>“ sind für das Gebiet der <strong>Bregenzer</strong>achmündung Maßnahmen zur<br />
Besucherlenkung, Besucherinformation und zum Artenschutz vorzuschlagen. Derzeit<br />
beschäftigen sich mehrere Projekte mit dieser Landschaft. Insbesondere das Projekt<br />
„Radwegverbindung <strong>Bregenzer</strong>ach“ sowie das „Gewässerentwicklungskonzept<br />
<strong>Bregenzer</strong>ach“ sind für diese Machbarkeitsstudie relevant. Die enge Abstimmung<br />
mit den Parallelprojekten ist gewährleistet, da die Büros UMG und Rudhardt + Gasser<br />
Ziviltechniker in die genannten Projekte involviert sind.<br />
Wesentliche Maßnahmen für die <strong>Bregenzer</strong>achmündung sind Besucherlenkung und<br />
-information. Hierzu werden folgende Teilprojekte vorgeschlagen:<br />
- In einem Wegekonzept werden die Wege markiert und nicht erforderliche<br />
Wege aufgelassen.<br />
- Landesfischereinzentrum Hard und Infostelle Kiosk Wocherhafen werden zu<br />
Informationsdrehscheiben im Gebiet mit Ausstellung und Informationstafeln.<br />
- Der bestehende Lehrpfad wird ergänzt und zum „Erlebnispfad“ für Kinder<br />
und Jugendliche erweitert.<br />
- Beim Industriehafen Hard und Wocherhafen in Bregenz werden Naturerlebnisräume<br />
geschaffen.<br />
- Durch drei Plattformen entstehen erhöhte Beobachtungsstandorte.<br />
- Informationsmaterialien wie Faltblätter und Broschüren werden zur freien<br />
Entnahme in Infoboxen angeboten.<br />
- Die Kostenschätzung für diese Maßnahmen beträgt € 466.000 netto.<br />
Parallel zum Ausbau der Informationsmöglichkeiten sind Aktivitäten wie Exkursionen<br />
und naturpädagogische Veranstaltungen anzubieten.<br />
Die Kostenschätzung hierfür beträgt € 22.000 netto pro Jahr.<br />
Die bedrohten Arten Flussseeschwalbe und Gelbbauchunke werden durch Artenhilfsmaßnahmen<br />
gefördert. Mit Kleinem Rohrkolben und Deutscher Tamariske werden<br />
zwei im Gebiet ausgestorbene Pflanzenarten wieder angesiedelt.<br />
Die Kostenschätzung für diese Maßnahmen beträgt € 28.000 netto.<br />
Der Erfolg der umgesetzten Artenschutzmaßnahmen und der Besucherlenkung ist<br />
anhand der ausgewählten Zielarten durch eine Erfolgskontrolle zu dokumentieren;<br />
möglicherweise sind künftige Anpassungen erforderlich.<br />
Die Kostenschätzung für das Monitoring beträgt € 8.000 netto pro Jahr.<br />
Die Kosten für die Gesamtkoordination dieses Projektes werden mit € 50.000 netto<br />
abgeschätzt. Somit beträgt die Gesamtkostenschätzung € 574.000 netto für den<br />
Zeitraum 2011-2013 (einschließlich Monitoring und Veranstaltungen für 2013).<br />
Die zahlreichen Beteiligten, insbesondere die Landeshauptstadt Bregenz, die Marktgemeinde<br />
Hard, das Land Vorarlberg sowie unterschiedliche Nutzer des Gebietes<br />
und die parallel laufenden Projekte erfordern eine ständige Abstimmung und Anpassung<br />
der Maßnahmen im Planungsprozess.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
4
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Machbarkeitsstudie als<br />
Grundlage für LIFE-<br />
Projekt<br />
Erarbeitung von Besucherlenkungs-<br />
und<br />
Artenschutzmaßnahmen<br />
1. Aufgabenstellung<br />
Im Rahmen der “Potenzialanalyse zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern<br />
am <strong>Bodensee</strong> und seinen Mündungsgebieten” wurden im gesamten <strong>Bodensee</strong>raum<br />
Auenwälder erfasst, Beeinträchtigungen dokumentiert und Renaturierungspotenziale<br />
aufgezeigt (AGBU 2009).<br />
Auf Grundlage dieser Potenzialanalyse wurden mehrere Projektgebiete ausgewählt,<br />
für die nun in einer Machbarkeitsstudie Maßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung<br />
der Auenwälder erarbeitet werden sollen. Diese Unterlagen bilden die Grundlage für<br />
einen LIFE-Antrag.<br />
Im Projektgebiet <strong>Bregenzer</strong>ach sollen aufgrund parallel laufender Projekte -<br />
insbesondere des Gewässerentwicklungskonzepts <strong>Bregenzer</strong>ach - keine<br />
Renaturierungsmaßnahmen vorgeschlagen, sondern die Grundlagen eines<br />
Besucherlenkungskonzeptes sowie Artenschutzmaßnahmen erarbeitet werden.<br />
Mögliche ökologische Aufwertungen werden im Rahmen des<br />
Gewässerentwicklungskonzepts geprüft.<br />
Der Auftrag für das Projektgebiet der <strong>Bregenzer</strong>ach umfasst folgende Aufgaben:<br />
• Beschreibung des Ist-Bestands: Kurzdarstellung der naturräumlichen Gegebenheiten<br />
und der ökologischen Bedeutung der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
• Entwurf eines Leitbildes<br />
• Darstellung vorhandener Defizite<br />
• Allgemeine Beschreibung der Erfordernisse zur Erhaltung und Weiterentwicklung<br />
der Auenwälder an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
• Erarbeitung von Vorschlägen für ein Besucherlenkungskonzept sowie Artenschutz<br />
und Monitoring einschließlich detaillierter Kosteneinschätzung. Darstellung<br />
der Eigentumsverhältnisse und Sondierungsgespräche mit den Eigentümern<br />
• Abstimmung mit den gleichzeitig laufenden Projekten Gewässerentwicklungskonzept<br />
<strong>Bregenzer</strong>ach und Radwegbrücke <strong>Bregenzer</strong>ach.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
5
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
2. Datengrundlage und Vorgehensweise<br />
Die Machbarkeitsstudie wurde im Wesentlichen anhand folgender Datengrundlagen<br />
erarbeitet:<br />
• Potenzialanalyse zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong><br />
und seinen Mündungsgebieten (AGBU 2009).<br />
• Managementplan für das Natura 2000-Gebiet „Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung“<br />
(UMG 2005)<br />
• Deponieflächen am Industriehafen. Nachnutzungskonzept (stadtland &<br />
UMG 2008).<br />
Zudem fanden mehrere Besprechungen mit Sachverständigen, Gemeindevertretern<br />
und politischen Verantwortlichen statt (Anhang 1).<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
6
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
120 ha großes Projektgebiet<br />
Einfluss durch <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
und <strong>Bodensee</strong><br />
Lebensraumvielfalt<br />
<strong>Bodensee</strong> wirkt ausgleichend<br />
auf das<br />
Klima<br />
3. Kurzdarstellung des Gebietes und der naturräumlichen Gegebenheiten<br />
3.1. Naturraum<br />
Projektgebiet ist die Mündung der <strong>Bregenzer</strong>ach unterhalb der untersten Sohlrampe<br />
bis zum <strong>Bodensee</strong> einschließlich der angrenzenden Waldflächen in den Gemeindegebieten<br />
von Hard und Bregenz (Flusskilometer 0 bis km 1,3, vgl Anhang 3, Übersichtskarte<br />
Bearbeitungsgebiet). Das rund 120 ha große Gebiet umfasst Bereiche des<br />
Natura 2000-Gebietes Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung sowie den<br />
Mündungskegel, der teilweise außerhalb der Schutzgebietsgrenzen liegt. Im Westen<br />
grenzt unmittelbar an das Natura 2000-Gebiet das Areal des Industriehafens Hard<br />
an. Dieses Deponiegelände, das lange Zeit als Umschlagplatz für Schotter, Kies und<br />
Bauschutt genutzt wurde, soll 2010 in einen naturnahen Erholungsraum zurückgeführt<br />
werden. Hierfür wurde ein Nachnutzungskonzept erarbeitet (stadt land & UMG<br />
2008).<br />
Dominierende Lebensräume an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung sind verschiedene Auenwald-<br />
bzw ehemalige Auenwaldgesellschaften, die nur teilweise durch das hydrologische<br />
Regime der <strong>Bregenzer</strong>ach beeinflusst werden; größeren Einfluss haben die<br />
Wasserstände des <strong>Bodensee</strong>s. Neben Gehölzen auf anthropogenen Standorten<br />
stocken an den Ufern der <strong>Bregenzer</strong>ach (austrocknende) Lavendelweidengebüsche,<br />
Silberweidenauenwälder und Eschen-Ulmen-Eichenwälder. Kleinflächig konnten<br />
sich in den vergangenen Jahren Schilfröhrichte entwickeln (UMG 2005).<br />
In dem sich laufend verändernden Mündungsdelta, das durch eine hohe Landschaftsdynamik<br />
charakterisiert ist, sind alle Sukzessionsstadien einer naturnahen<br />
Flussmündung zu beobachten – von Makrophytengesellschaften in Ruhigwasserbereichen<br />
über offene Kies- und Sandflächen, unterschiedliche Röhrichtgesellschaften<br />
und Weichholzauen bis zu Hartholzauen.<br />
Gemäß der Fließgewässer-Strukturgüteerhebung des Vorarlberger Umweltinstituts<br />
befindet sich der Mündungsbereich der <strong>Bregenzer</strong>ach in einem naturnahen ökomorphologischen<br />
Zustand (Parthl et al 2004). Die jungen Sedimentationsflächen sind<br />
als natürlich zu bewerten.<br />
3.2. Klima<br />
Das Klima im Untersuchungsgebiet wird durch den <strong>Bodensee</strong> und den urbanen Klimaeffekt<br />
der unmittelbar angrenzenden Landeshauptstadt Bregenz beeinflusst. Die<br />
Wasseroberfläche des <strong>Bodensee</strong>s speichert Strahlung in Form von Wärme, die durch<br />
lokal entstehende Land-Seewindsysteme transportiert wird. Dies führt zu einer Abschwächung<br />
der Temperaturextreme sowohl im Winter als auch im Sommer, wobei<br />
über das gesamte Jahr betrachtet im Uferbereich des <strong>Bodensee</strong>s ein erwärmender<br />
Effekt überwiegt. Im Mittel ist die Lufttemperatur im Seeuferbereich mit 10,2 °C um<br />
rund 1 Grad wärmer als in unbeeinflussten Gebieten des Rheintals. Die Tagesminima<br />
sind im Uferbereich durchwegs höher, im Winter im Mittel um bis zu 2 °C (Werner &<br />
Auer 2001a).<br />
Im Uferbereich des <strong>Bodensee</strong>s treten pro Jahr durchschnittlich etwa 20 Frosttage<br />
(Temperaturminimum unter 0 °C) und fünf Eistage (Temperaturmaximum unter 0 °C)<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
7
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Einzugsgebiet 832 km²<br />
Tab 1: Abflusswerte<br />
beim Pegel Kennelbach<br />
(7,5 km von der<br />
Mündung entfernt)<br />
weniger auf als in der Umgebung. Die Sommertage (Temperaturmaximum über<br />
25 °C) sind um sieben Tage, die heißen Tage (Temperaturmaximum über 30 °C) um<br />
zwei Tage reduziert. Dadurch ergeben sich für die Uferbereiche des <strong>Bodensee</strong>s im<br />
langjährigen Schnitt 62,3 Frosttage, 21 Eistage, 27 Sommertage und 3,1 heiße Tage.<br />
Die Vegetationsperiode mit einer mittleren Tagestemperatur über +5 °C dauert etwa<br />
254 Tage (Werner & Auer 2001a).<br />
Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge beträgt im langjährigen Schnitt 1450 mm<br />
(Messwerte der Niederschlagsstation Bregenz-Rieden 1961-1990). Dabei beträgt der<br />
Anteil des festen Niederschlags (Schnee, Schneeregen, Hagel oder Graupeln) in<br />
Bregenz 15,6 % (Werner & Auer 2001b).<br />
3.3. Hydrologie<br />
Die <strong>Bregenzer</strong>ach hat ein Einzugsgebiet von 832 km². Der 75 km lange Gebirgsfluss<br />
entspringt im Bereich Mohnenfluh oberhalb von Schröcken im Lechquellengebirge<br />
auf einer Höhe von ca 2400 m Seehöhe und entwässert mit seinen Zuflüssen den<br />
Nordteil des Lechquellengebirges, den Westteil der Allgäuer Alpen sowie große Teile<br />
des <strong>Bregenzer</strong>walds. Innerhalb des Einzugsgebietes steigt der mittlere Jahresniederschlag<br />
mit der Seehöhe an. Der Mittlere Jahresniederschlag im Raum Bregenz (Messstation<br />
Bregenz Rieden, 430 m Seehöhe) beträgt 1450 mm, in Schönenbach auf<br />
1040 m Seehöhe beträgt das langjährige Mittel 2248 mm. Das Abflussmaximum liegt<br />
im Frühjahr während der Schneeschmelze und in den Sommermonaten in Verbindung<br />
mit lang anhaltenden Niederschlägen. Bezogen auf die Wassermenge ist die<br />
<strong>Bregenzer</strong>ach nach dem Alpenrhein der zweitgrößte Zufluss des <strong>Bodensee</strong>s.<br />
Abflussbezeichnung Abfluss [m³/s]<br />
MQ 46<br />
MJNW 5<br />
HQ1 480<br />
HQ5 750<br />
HQ30 1100<br />
HQ100 1450<br />
Im Delta der <strong>Bregenzer</strong>ach stellt der <strong>Bodensee</strong> die wesentliche hydraulische Randbedingung<br />
für den Wasserstand dar.<br />
Bei mittlerem Sommerwasserstand von 396,36 m ü. A. ist das Delta eingestaut, der<br />
Wasserspiegel des <strong>Bodensee</strong>s reicht bis zum Fuß der Sohlrampe bei Flusskilometer<br />
1,3. Beim mittleren Frühjahrswasserstand (Mitte Mai 395,71 m ü. A.), wenn die Keimung<br />
in den Auwaldgebieten beginnt, liegt der Großteil des Deltas mit seiner derzeitigen<br />
Höhenlage im Bereich des <strong>Bodensee</strong>wasserspiegels. In wieweit Flächen dann<br />
überschwemmt werden, wird neben relativ kleinen Änderungen des <strong>Bodensee</strong>wasserspiegels<br />
durch die Wasserführung der <strong>Bregenzer</strong>ach bestimmt.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Mündungsdynamik<br />
Sedimentfracht von<br />
250.000 m³ pro Jahr<br />
1989 Einstellung der<br />
Baggerungen<br />
3.4. Sedimenthaushalt<br />
Der Sedimenthaushalt der <strong>Bregenzer</strong>ach wird durch die Geologie des Einzugsgebiets<br />
geprägt. Die <strong>Bregenzer</strong>ach durchquert vier verschiedene geologische Zonen:<br />
Molasse, Helvetikum, Penninikum und Ostalpine Decke.<br />
Aus diesen Zonen stammen Schwebstoffe und Geschiebe, welche in den Mündungsbereich<br />
bzw bis in den <strong>Bodensee</strong> transportiert werden.<br />
Die Prozesse im Flussbett und dem Deltabereich sind eng mit dem Feststoffhaushalt<br />
verknüpft. Das Achdelta wird durch die Feststoffeinträge weiter wachsen und sich<br />
ständig verändern. Nach mündlichen Aussagen von Gebietskennern war das ursprüngliche<br />
Delta auch deutlich höher als heute. Allein drei Einzelereignisse, die Spülung<br />
des Bolgenachspeichers im Jahr 1995 und die Jahrhunderthochwässer 1999<br />
und 2005, hatten enorme Sedimentablagerungen im Mündungsbereich zur Folge.<br />
Primär beeinflusst das Geschiebe die Morphologie und die Sohlstabilität der <strong>Bregenzer</strong>ach.<br />
Bei der Deltabeurteilung darf der Schwebstofftransport hingegen nicht vernachlässigt<br />
werden, da die Schwebstofffrachten in der Regel viel größer als die Geschiebefrachten<br />
sind und das Deltawachstum bestimmen. Die im Delta abgelagerten<br />
Geschiebefrachten beeinflussen vor allem das Sohlgefälle des Deltas.<br />
Aufgrund der von Rudhardt + Gasser, Hunziker, Zarn & Partner (2005) durchgeführten<br />
Untersuchungen kann von folgenden Werten ausgegangen werden:<br />
• Geschiebeeintrag in das Delta im Durchschnittsjahr: 7.000 m³<br />
• Geschiebeeintrag in das Delta beim HQ100: 10.000 m³<br />
• Der Schwebstoffeintrag in den <strong>Bodensee</strong> beträgt 250.000 m³ (± 50.000 m³)<br />
pro Jahr.<br />
Bis zum Jahr 1989 wurde im Deltabereich regelmäßig Kies entnommen. Nach Auskunft<br />
der Abteilung Wasserwirtschaft (vormals Landeswasserbauamt) musste die<br />
unterste Schwelle wegen der Kiesentnahmen im Deltabereich errichtet werden, um<br />
eine Rückwärtserosion und ein Absinken des Grundwasserspiegels zu verhindern.<br />
Im Bereich des Ostdammes des Industriehafens hat sich im Jahre 2003 ein mehrere<br />
Meter tiefer Kolk gebildet. Deshalb wurde hier im Jahre 2006 eine Kolksicherung mit<br />
Wasserbausteinen durchgeführt. Die Wasserbausteine stammten aus Wellenbrechern,<br />
die als Schilfschutzmaßnahme in den 1980er Jahren im östlichen Mündungsbereich<br />
errichtet wurde. Durch die Einstellung der Baggerungen ist mittelfristig wieder<br />
mit einer Sohlanhebung zu rechnen. Ob dies auch wieder zu häufigeren Überschwemmungen<br />
in den trocken gefallenen Auenwäldern führen wird, lässt sich derzeit<br />
noch nicht prognostizieren.<br />
3.5. Bodenaufbau<br />
Der Bodenaufbau im Mündungsgebiet ist durch die Sedimentablagerungen der<br />
<strong>Bregenzer</strong>ach geprägt. Während in Flussnähe Grobkiesanteile überwiegen, nehmen<br />
mit zunehmender Entfernung vom Fluss Feinkies- und Sandanteile zu (Grabherr 1986).<br />
Die Komponenten bestehen aus Kalken, Kalkmergeln, Mergeln und Sandsteinen des<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
1991 Naturschutzgebiet,<br />
1998 Natura 2000-Gebiet<br />
Hohe Natürlichkeit<br />
Bestimmende Faktoren<br />
832 km² großen Einzugsgebiets der <strong>Bregenzer</strong>ach (Stark 1970). Bodenprofile im Uferbereich<br />
der <strong>Bregenzer</strong>ach zeigen bis in 16 m Tiefe einen Schichtaufbau aus Ton,<br />
Sand und Kies in unterschiedlichen Korngrößen(unveröff. Bodenprofile).<br />
3.6. Schutzstatus<br />
Das Gebiet der <strong>Bregenzer</strong>achmündung ist Teil des Naturschutzgebiets „Mehrerauer<br />
Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung“, das 1991 mit der 33. Verordnung der Vorarlberger<br />
Landesregierung unter Schutz gestellt wurde. Seit 1995 ist das Naturschutzgebiet<br />
Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung als Natura 2000-Gebiet nach der<br />
Fauna-Flora-Habitatrichtlinie nominiert und seit der Novellierung der Verordnung der<br />
Landesregierung zur Durchführung des Gesetzes über Naturschutz und Landschaftsentwicklung<br />
(Naturschutzverordnung) LGBl. 8/1998, 8/2001, 60/2001, 36/2003 rechtlich<br />
umgesetzt.<br />
3.7. Ökologische und naturschutzfachliche Bedeutung des Gebietes<br />
3.7.1. Grundlagen<br />
Das Schutzgebiet Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung zählt zu den natürlichsten<br />
Feuchtgebieten am <strong>Bodensee</strong>. Trotz der vergleichsweise geringen Fläche<br />
von 118,3 ha ist das Gebiet von besonderer Bedeutung – insbesondere wegen der<br />
Vorkommen der endemischen Arten <strong>Bodensee</strong>-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri)<br />
und Strandschmiele (Deschampsia littoralis) sowie wegen der natürlichen Mündungslandschaft.<br />
Allerdings liegt der Großteil des Mündungsdeltas außerhalb der<br />
Schutzgebietsgrenzen.<br />
Vergleichbare naturnahe Flussmündungen sind in Mitteleuropa im Wesentlichen nur<br />
an der Mündung der Tiroler Achen in den Chiemsee erhalten. An einigen Flussmündungen,<br />
beispielsweise an der Maggia oder der Reuß, wird versucht, ähnlich naturnahe<br />
Verhältnisse wieder herzustellen. Die Mündung des Alpenrheins, dessen Sediment-<br />
und Geschiebefracht zwar etwa das Zehnfache jenes der <strong>Bregenzer</strong>ach beträgt,<br />
ist durch die Rheinvorstreckung derzeit noch wesentlich naturferner.<br />
Die große ökologische Bedeutung der <strong>Bregenzer</strong>achmündung resultiert aus den<br />
Faktoren<br />
• Landschaftsdynamik: Hochspezialisierte Arten der Pionierstandorte, die<br />
durch Gewässerverbauungen in Mitteleuropa selten geworden sind, finden<br />
hier Lebensraum.<br />
• Lebensraumvielfalt: Unterschiedlichste Lebensraumtypen sind die<br />
•<br />
Grundlage für eine große Artenvielfalt.<br />
Naturnähe: Trotz der Flussverbauungen sind zumindest die Lebensräume im<br />
Mündungsdelta als natürlich zu bezeichnen.<br />
• Großflächigkeit: Echte, das heißt der natürlichen Überschwemmungsdynamik<br />
unterliegende Auenwälder, sind am <strong>Bodensee</strong> nur noch im<br />
Rheindelta in vergleichbarer Großflächigkeit erhalten.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Lebensräume unterschiedlicherSukzessionsstadien<br />
• Relative Ungestörtheit: Teilbereiche, insbesondere die Lebensräume an der<br />
Mündung, sind bei höheren Sommerwasserständen des <strong>Bodensee</strong>s nur<br />
schwer erreichbar und daher relativ ungestört. Davon profitieren Tierarten<br />
mit großen Fluchtdistanzen.<br />
3.7.2. Lebensräume und Arten<br />
3.7.2.1. Standorttypen<br />
Flachwasserzonen<br />
Permanente Sedimentablagerungen führen zu einer seewärtigen Verschiebung der<br />
Halde und zu einer Ausweitung der Flachwasserbereiche. In strömungsberuhigten<br />
Bereichen abseits des Hauptstroms entwickelt sich im Mündungsbereich eine<br />
Makrophytenvegetation. Vor allem in den vergangenen Jahren konnten auch die<br />
Röhrichte mit Schilf, Rohrglanzgras, Wasserschwaden sowie Großseggenriede mit<br />
Steifsegge neue Standorte besiedeln.<br />
Sand- und Schotterflächen<br />
Großflächige Sand- und Schotterflächen sind für die Achmündung kennzeichnend.<br />
Starke Hochwässer führen hier zu Umlagerungen und schaffen permanent<br />
Lebensraum für Pionierarten. Auf mächtigen Schotterablagerungen, die künftig nur<br />
noch ausnahmsweise überschwemmt werden, ist die Entwicklung sogennanter<br />
„Heißländ“ mit wärme- und trockenheitsliebenden Arten zu erwarten.<br />
Diese dynamische Mündungslandschaft bietet heute auch wieder Lebensraumpotenzial<br />
für die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) und den Kleinen<br />
Rohrkolben (Typha minima), zwei vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten, die im<br />
Gebiet einst vorkamen. Die Deutsche Tamariske ist mit den Kiesbaggerungen aus<br />
dem Gebiet verschwunden – der letzte Nachweis stammt aus dem Jahr 1967 (Bohle<br />
1987). Heute sind wieder großflächig potenzielle Lebensräume - periodisch<br />
überflutete, sandige bis schotterreiche Flächen mit den typischen Pflanzenarten der<br />
Weiden-Tamariskenfluren Calamagrostis pseudo-phragmites, Equisetum variegatum,<br />
Salix alba, S. eleagnos und S. purpurea - und damit geeignete Standorte für eine<br />
Wiederansiedlung im Rahmen eines möglichen Artenhilfsprojekts vorhanden (UMG<br />
2005). Der Kleine Rohrkolben wurde bis 1980 am linken Ufer der<br />
<strong>Bregenzer</strong>achmündung nachgewiesen (Bohle 1987) – heute hat die Art in<br />
Vorarlberg nur noch an der Rheinmündung ein dauerhaftes Vorkommen. Inzwischen<br />
bietet auch die <strong>Bregenzer</strong>achmündung wieder geeignete Standorte für diese<br />
Pionierpflanze sandig-schlickiger Flussufer.<br />
Auenwälder<br />
Auf neu entstandenen Sand- und Kiesflächen etablieren sich zahlreiche Keimlinge<br />
von Reifweide (Salix daphnoides), Purpurweide (Salix purpurea) und seltener auch<br />
der Grauerle (Alnus incana). Sofern nicht durch starke Hochwässer bzw hohe<br />
Wasserstände unterbunden, werden diese Bestände nach ein bis zwei Jahrzehnten<br />
allmählich von Silberweiden (Salix alba) überwachsen. Die vergleichsweise niedrigen<br />
<strong>Bodensee</strong>-Wasserstände der vergangenen Jahre begünstigten die Entwicklung von<br />
Auenwäldern. An der Achmündung sind derzeit großflächig Pionierweidengebüsche<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
<strong>Bodensee</strong>-<br />
Vergissmeinnicht<br />
Laichkrautgesellschaften<br />
Vegetationsarme Kiesbänke<br />
und Weichholzauen im Alter von wenigen Jahren bis mehreren Jahrzehnten<br />
erhalten.<br />
3.7.2.2. Schutzgüter der FFH-Richtlinie<br />
Im Projektgebiet kommen aktuell sechs Lebensraumtypen des Anhangs I der Flora-<br />
Fauna-Habitatrichtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung<br />
der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen) sowie<br />
fünf Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie vor.<br />
FFH-Lebensraumtyen<br />
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea<br />
uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea<br />
Zu diesem Lebensraumtyp zählen Ufer- und Schlammbodenfluren an zeitweilig mit<br />
Wasser überdeckten Standorten (Ellmauer 2005c).<br />
Am Westufer war bis zum Jahrhunderthochwasser 1999 der Subtyp mit dem <strong>Bodensee</strong>-Vergissmmeinnicht<br />
(Myosotis rehsteineri) kleinflächig vorhanden, wurde dann<br />
aber überschlickt und entwickelt sich seither zu einer Weichholzaue. Das Entwicklungspotenzial<br />
für neue Vorkommen ist durch die Kiesablagerungen aber vorhanden.<br />
Direkt an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung ist am östlichen Ufer ein kleines Vorkommen<br />
des <strong>Bodensee</strong>-Vergissmeinnichts erhalten.<br />
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder<br />
Hydrocharitions:<br />
Dieser Lebensraumtyp umfasst natürliche und naturnahe Stillgewässer mit Schwimmblattvegetation<br />
und/oder untergetauchten Makrophyten. Die Vegetation wird von<br />
ausdauernden Wasserpflanzen auf der Wasseroberfläche passiv treibende Pflanzen<br />
gebildet. Typisch sind unter anderem verschiedene großblättrige Laichkraut-Arten<br />
(Potamogeton sp.) (Ellmauer 2005c).<br />
An der <strong>Bregenzer</strong>ach kommen Laichkrautgesellschaften im Mündungsbereich sowie<br />
im „Karpfenteich“ am Westufer und dem Fischteich am östlichen Ufer vor (UMG<br />
2005).<br />
3220 Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation<br />
Natürliche und naturnahe Wildflussabschnitte mit Umlagerungsstrecken, die lückig<br />
mit Pionierpflanzen und Vertretern von Schuttgesellschaften bewachsen sind, zählen<br />
zu diesem Lebensraumtyp. Die Flussdynamik durch die Störung bzw Zerstörung der<br />
Standorte durch Hochwässer, die Kies, Sand und Schotter umlagern, ist Voraussetzung<br />
für den Fortbestand. Nimmt die Überschwemmungshäufigkeit ab, entwickeln<br />
sich Gebüsch- und Waldbestände als Folgegesellschaften (Ellmauer 2005c).<br />
An der <strong>Bregenzer</strong>achmündung ist der Subtyp „Vegetation auf sandig bis kiesigen<br />
Alluvionen von Flüssen der submontan-montanen Höhenstufe“ auf spärlich bewachsenen<br />
Kies- und Sandbänken entwickelt. Charakteristische Pflanzenarten sind unter<br />
anderem Kriechendes Gipskraut (Gypsophila repens), ein Alpenschwemmling, und<br />
Schilfreitgras (Calamagrostis pseudophragmites) (UMG 2005).<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Auenwälder in<br />
Umwandlung<br />
Silberweide und<br />
Grauerle<br />
3240 Alpine Flüsse und ihre Ufervegetation mit Salix eleagnos<br />
Die Ufergehölze naturnaher Fließgewässer werden episodisch durch meist sommerliche<br />
Hochwässer überflutet und mit Sand oder Kies überschüttet. Auf feinkörnigem<br />
Substrat gedeihen die Bestand bildenden Weiden besonders üppig. Prägende Art ist<br />
die Lavendelweide (Salix eleagnos), die in den Weichholzauen des Gebiets häufig<br />
vorkommt. Auch Purpurweide (Salix purpurea) und Reifweide (Salix daphnoides) sind<br />
vertreten.<br />
Im Projektgebiet ist dieser Lebensraumtyp linksufrig großflächig vertreten, wobei sich<br />
allerdings die meisten Vorkommen in Umwandlung befinden. Verantwortlich hierfür<br />
ist die Sohleintiefung der <strong>Bregenzer</strong>ach. Durch die fehlende Überschwemmungsdynamik<br />
zeichnet sich eine Entwicklung zu Hartholzauen, lokal möglicherweise auch zu<br />
Buchenwäldern ab.<br />
91E0* Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion<br />
incanae, Salicion albae)<br />
Dieser prioritäre FFH-Lebensraumtyp umfasst Gewässer begleitende Weichholzauen<br />
mit Erlen, Eschen und Weiden. Im Überflutungsbereich der Fließgewässer sind die<br />
Wälder durch die Überschwemmungsdynamik geprägt, die die Standorte mit<br />
Schlick, Sand und Geröll überlagern und zugleich auch mit Nährstoffen versorgen<br />
(Ellmauer 2005c).<br />
An der Mündung der <strong>Bregenzer</strong>ach dominieren Silberweidenauenwälder (Salicetum<br />
albae), die der natürlichen Überschwemmungsdynamik des <strong>Bodensee</strong>s unterliegen,<br />
das charakteristische Artenspektrum aufweisen und sich in einem guten Erhaltungszustand<br />
befinden (UMG 2005).<br />
Vor allem auf Untergrund mit Schotter wird die Grauerle (Alnus incanae) häufiger<br />
und entwickelt fließende Übergänge zu Grauerlenwäldern (Alnetum incanae).<br />
91F0 Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior<br />
oder Fraxinus angustifolia<br />
Im Gegensatz zu Weichholzauen stocken Hartholzauenwälder auf den am seltensten<br />
überschwemmten Standorten einer Au. Diese höchsten Lagen werden nur mehr<br />
von Katastrophenhochwässern erreicht. Bei ungestörter Entwicklung bilden sie hochwüchsige,<br />
tierartenreiche Wälder, in denen die Strauchschicht manchmal nur lückig,<br />
die Krautschicht dagegen oft üppig ausgebildet ist (Ellmauer 2005c).<br />
An der <strong>Bregenzer</strong>achmündung werden die Mitteleuropäischen Eichen-Ulmen-<br />
Eschenwälder (Querco-Ulmetum) von Esche (Fraxinus excelsior) und Eiche (Quercus<br />
robur) dominiert. Lokal treten auch Bergulme (Ulmus glabra) und Bergahorn (Acer<br />
pseudoplatanus) in Erscheinung. Aufgrund der Sohleintiefung und der Hochwasserschutzdämme<br />
sind im Projektgebiet nur noch kleinflächig mehr oder weniger regelmäßig<br />
überschwemmte Hartholzauen erhalten.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Anspruchsvolle Art der<br />
Bäche und Flüsse<br />
Nebengewässer<br />
Problem Kontinuumsunterbrechung<br />
Temporäre Kleingewässer<br />
Neue Art<br />
3.7.2.3. Arten der FFH-Richtlinie<br />
Strömer (Leuciscus souffia agassizi)<br />
Der Strömer hält sich bevorzugt an Flussabschnitten mit überströmten Schotterbänken<br />
auf. Die Art stellt hohe Ansprüche an Morphologie und Wasserqualität (Honsig-<br />
Erlenburg 1998) und ist an sauerstoffreiches und kühles Wasser angepasst (Pedroli et<br />
al. 1991). Jungtiere suchen strömungsruhigere Bereiche auf, adulte Tiere hingegen<br />
benötigen strömende Bereiche für die Nahrungssuche und strömungsarme Ruhezonen.<br />
Durch die unterschiedlichen Ansprüche der einzelnen Altersstadien ist der Strömer<br />
auf kleinräumig reich strukturierte Gewässer angewiesen.<br />
Bitterling (Rhodeus amarus)<br />
Der Bitterling benötigt flache, stehende oder langsam fließende sommerwarme<br />
Gewässer (Ladiges & Vogt 1979) mit bewachsenen Uferzonen (Honsig-Erlenburg<br />
1998) und sandigen Bodenverhältnissen. Seine Fortpflanzung ist hochgradig spezialisiert<br />
und vom Vorkommen der Fluss- oder Teichmuschel abhängig. Deshalb ist vor<br />
allem eine Gefährdung der Muschel zu vermeiden (Pedroli et al. 1991, Honsig-<br />
Erlenburg 1998). Im Gebiet kommt die Art in Nebengewässern der <strong>Bregenzer</strong>ach vor,<br />
die nur bei Hochwässern an die Ach angebunden sind.<br />
Groppe (Cottus gobio)<br />
Die Groppe lebt in seichten, sauerstoffreichen Fließgewässern mit starker Strömung<br />
(Lelek 1987), teilweise auch in den Uferzonen klarer Seen (Amann & Schurig 1997).<br />
Bauliche Veränderungen an Fließgewässern, Kraftwerksbau und –betrieb beeinträchtigen<br />
den Lebensraum dieser Tiere, da selbst niedere Schwellen und Abstürze<br />
zu einem unüberwindbaren Hindernis werden.<br />
Gelbbauchunke (Bombina variegata)<br />
Die natürlichen Lebensräume der Gelbbauchunken liegen in Fluss- und Bachauen,<br />
wo Umlagerungskraft und Überschwemmungsdynamik immer wieder Klein- und<br />
Kleinstgewässer entstehen lassen. Die Gelbbauchunke bevorzugt strukturreiche<br />
Landschaften. Als Laichgewässer werden temporäre, vegetationsfreie, sonnenexponierte<br />
Klein- und Kleinstgewässer mit Wassertiefen von 10 bis 30 cm genutzt. Aufenthaltsgewässer<br />
trocknen nicht oder erst spät im Jahr aus. Die Art ist in hohem Maß<br />
an dynamische Prozesse angepasst und verschwindet mit fortschreitender Sukzession<br />
der Gewässer rasch (Gollmann & Gollmann 2002).<br />
Im Projektgebiet sind sowohl links- als auch rechtsufrig Vorkommen bekannt – vor<br />
allem in Pfützen, seltener in überschwemmten Uferbereichen. Der Bestand ist recht<br />
klein (UMG 2005).<br />
Biber (Castor fiber)<br />
Der Biber gilt als Charakterart großer Flussauen und besiedelt bevorzugt Weichholzauen<br />
und Altarme von der Ebene bis in Mittelgebirgslagen. Wichtig sind Möglichkeiten<br />
für winterfeste Baue, ganzjährig verfügbares Wasser sowie ausreichend Pflanzennahrung<br />
im Winter. Im Sommer dienen verschiedenste Grünpflanzen, im Winter<br />
Gehölze und die Rinden von Weiden und Pappeln als Nahrung. Biber leben in Familienclans,<br />
die sich meist aus dem Elternpaar und den Jungtieren des Vorjahrs bzw<br />
des laufenden Jahres zusammensetzen (Ellmauer 2005b).<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Störungen und Hochwässer<br />
Artenreiche Vogelwelt<br />
Der Biber ist seit dem Jahr 2007 wieder an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung heimisch.<br />
3.7.2.4. Arten der Vogelschutzrichtlinie<br />
Im Projektgebiet brüten zwei Arten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie<br />
79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten).<br />
Für den Schwarzmilan (Milvus migrans) besteht Brutverdacht. Zudem ist die<br />
<strong>Bregenzer</strong>achmündung für eine Reihe weiterer Arten der Vogelschutzrichtlinie Rastgebiet.<br />
Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)<br />
Zum Lebensraum der Flussseeschwalbe zählen größere Flüsse mit Kies- und Schotterinseln<br />
sowie größere Stillgewässer mit vegetationsarmen bzw -losen Ufern und Inseln.<br />
Natürliche Lebensräume finden sich an unregulierten Flüssen, wo durch Um- und<br />
Ablagerung immer wieder neue Kiesflächen entstehen, bzw an Seen mit ausgeprägten<br />
Wasserstandsschwankungen. Für die Wahl der Brutplätze ist die Nähe zu nahrungsreichen<br />
Gewässerabschnitten, die Sicherheit vor Bodenfeinden, eine maximal<br />
kurzgrasige oder schüttere Vegetationsbedeckung sowie die Hochwassersicherheit<br />
des Standorts entscheidend (Ellmauer 2005a).<br />
Brutnachweise existieren auf den Schotterbänken im Mündungskegel, Erfolgreiche<br />
Bruten konnten in den vergangenen Jahren jedoch nicht mehr nachgewiesen werden.<br />
Problematisch sind die Störungen durch Freizeitnutzung. 2004 und 2007 wurden<br />
die Gelege durch Hochwässer zerstört (UMG 2004, 2007).<br />
Eisvogel (Alcedo atthis)<br />
Eisvögel besiedeln klare, langsam fließende oder stehende Gewässer mit einem<br />
reichen Angebot an kleinen Fischen. Für die 50 bis 90 cm tiefen Bruthöhen sind Steilufer<br />
und Uferabbrüche notwendig. Als Neststandort werden auch Materialentnahmestellen,<br />
Böschungen, Erdlöcher oder Wurzelteller umgestürzter Bäume genutzt<br />
(Ellmauer 2005a).<br />
An der <strong>Bregenzer</strong>achmündung besteht fast alljährlich Brutverdacht; 2004 konnte<br />
eine erfolgreiche Brut am Westufer nachgewiesen werden.<br />
3.7.2.5. Ergänzungen zur faunistischen Bedeutung<br />
Für Wasser- und Watvögel ist die naturnahe Uferlandschaft ein wichtiges Brut- und<br />
Rastgebiet. Charakterarten vegetationsarmer Flussstandorte sind Flussregenpfeifer<br />
(Charadrius dubius) und Flussuferläufer (Actitis hypoleucos), die immer wieder<br />
Brutversuche auf den Kiesbänken unternehmen. Auch diese Arten können durch<br />
Störungen und Hochwässer kaum erfolgreich brüten. Der Gänsesäger (Mergus<br />
merganser) ist nicht alljährlicher Brutvogel; 2009 gelang eine erfolgreiche Brut.<br />
Weitere Brutvögel sind Mäusebussard (Buteo buteo), Baumfalke (Falco subbuteo),<br />
Sperber (Accipiter nisus), Ringeltaube (Columba palumbus), Buntspecht<br />
(Dendrocopos major), Kleinspecht (Dendrocopos minor), Grünspecht (Picus viridis)<br />
und zahlreiche Singvogelarten.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Amphibien und<br />
Reptilien<br />
Laufkäfer<br />
Folgende Amphiben- und Reptilienarten konnten im Gebiet nachgewiesen werden:<br />
Bergmolch (Triturus alpestris), Teichmolch (Triturus vulgaris), Grasfrosch (Rana<br />
temporaria), Erdkröte (Bufo bufo), Wasserfrosch (Rana esculenta), Laubfrosch (Hyla<br />
arborea), Gelbbauchunke (Bombina variegata), Ringelnatter (Natrix natrix),<br />
Zauneidechse (Lacerta agilis), Blindschleiche (Anguis fragilis) (vgl Aschauer et al.<br />
2008). Für den in Vorarlberg stark gefährdeten Laubfrosch ist das Projektgebiet Teil<br />
des Hauptverbreitungsgebietes im Alpenrheintal.<br />
Zur Insektenfauna liegen nur wenige Daten vor. Nach Bräunike & Trautner (2002)<br />
zählt die <strong>Bregenzer</strong>achmündung jedoch zu den Vorrangbereichen für die<br />
Bestandssicherung und Entwicklung der Laufkäferzönosen am <strong>Bodensee</strong>ufer.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Renaturierungen<br />
als Aufgabe des<br />
GEK<br />
Besucherlenkung<br />
über die geplante<br />
Brücke<br />
Naturnahes Erholungsgebiet<br />
4. Aktuelle Planungen und Projekte<br />
Gewässerentwicklungskonzept <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
Im Jahr 2010 soll das 2009 begonnene Gewässerentwicklungskonzept <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
abgeschlossen werden. Primäre Ziele des Konzeptes sind Hochwasserschutz und<br />
ökologische Verbesserungen. Da mögliche bauliche Veränderungen wie die Rückverlegung<br />
von Dämmen im Rahmen des Gewässerentwicklungskonzeptes zu bearbeiten<br />
sind, beschränkt sich die vorliegende Studie auf Maßnahmen zur Besucherinformation<br />
und –lenkung sowie auf Artenhilfsmaßnahmen.<br />
Radwegverbindung <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
Das Radwegenetz von Bregenz und Hard soll durch eine neue Brücke über die <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
unterhalb der Sohlrampe bei km 1,15 besser verbunden werden. Da ein<br />
Teil der Radwegverbindung durch das Natura 2000-Gebiet führt, sind Ausgleichsmaßnahmen<br />
festzulegen. Im Herbst 2009 ist die Diskussion über mögliche Ausgleichsmaßnahmen<br />
noch nicht beendet. Es ist jedoch geplant, die künftige Brücke<br />
in ein Besucherleitsystem zu integrieren, da damit eine Verbindung auf kurzem Weg<br />
zwischen den beiden Teilgebieten links- und rechtsufrig der <strong>Bregenzer</strong>ach geschaffen<br />
wird.<br />
Nachnutzungskonzept Industriehafen Hard<br />
Das Gelände am Industriehafen in Hard im westlichen Mündungsbereich wird derzeit<br />
als Umschlagplatz genutzt. 2010 soll das Gebiet in ein naturnahes Erholungsgebiet<br />
umgestaltet werden. Hierfür wurde ein Nachnutzungskonzept erstellt (stadtland<br />
& UMG 2008). Das Areal grenzt unmittelbar an das Natura 2000-Gebiet, weshalb die<br />
künftige Nutzung auch für das Projektgebiet relevant ist. Unter anderem sieht das<br />
Nachnutzungskonzept vor, temporäre Laichgewässer für Amphibien zu schaffen.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Hochwasserschutz<br />
und Trinkwasserschutz<br />
Am Ostufer dichtes<br />
Wegenetz<br />
5. Nutzungen und Eigentumsverhältnisse<br />
5.1. Wasserwirtschaft<br />
Hochwasserschutz<br />
Hochwasserschutz ist vor allem oberhalb der Sohlrampe und somit außerhalb des<br />
eigentlichen Projektgebietes von Bedeutung. Im Projektgebiet befinden sich nur<br />
rechtsufrig Ufersicherungen sowie im unmittelbaren Mündungsbereich linksufrig beim<br />
Industriehafen.<br />
Sohlrampe<br />
Die Sohlrampe wurde nach dem Jahrhunderthochwasser 2005 saniert. Künftig soll<br />
die Sohlrampe abgeflacht und für alle Fischarten in beide Richtungen passierbar<br />
werden.<br />
Trinkwasserschutz / Trinkwasserpumpwerk<br />
Das Trinkwasserpumpwerk Hard mit der Schutzzone II liegt teilweise im Natura 2000-<br />
Gebiet. Der Trinkwasserschutz ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die<br />
bestehende Asphaltstraße zum Schützenheim nicht als Radweg ausgebaut werden<br />
kann.<br />
Regenüberlauf der Abwasserreinigungsanlage Bregenz<br />
Rechtsufrig befindet sich ein Regenüberlauf der ARA Bregenz bei Flusskilometer 0,8.<br />
Durch sporadische Kiesentnahmen im Mündungsdelta im Winter wird der Abfluss in<br />
den <strong>Bodensee</strong> gewährleistet. Es sind dies derzeit die einzigen Baggerungen im<br />
Mündungsbereich.<br />
5.2. Freizeitnutzung<br />
Das Projektgebiet ist ein bedeutendes Erholungsgebiet nahe der Ballungszentren des<br />
Rheintals. Naturwacht und teilweise auch private Securitydienste überwachen das<br />
Gebiet. Trotzdem führt die Freizeitnutzung immer wieder zu Interessenskonflikten mit<br />
dem Naturschutz. Problematisch sind Störungen für empfindliche Tierarten und auch<br />
wilde Feuerstellen.<br />
Im Gebiet befinden sich westufrig ein Schützenheim, Fitnesspfad sowie mehrere<br />
Fußwege. Am östlichen Ufer führen Reitwege, Wanderwege und der <strong>Bodensee</strong>radwanderweg<br />
durch das Gebiet; ein Freizeitzentrum, Sportplatz, Reitstall und Kleingärten<br />
liegen im Nahbereich.<br />
Das Gebiet ist für Badende und Angler attraktiv. Bootsverkehr ist nur im unmittelbaren<br />
Mündungsbereich von Bedeutung.<br />
Bei hohen Sommerwasserständen des <strong>Bodensee</strong>s sind manche Bereiche im Mündungsgebiet<br />
nur schwer zugänglich bzw nur mit Booten erreichbar. Im Mündungsgebiet<br />
wurde eine temporär gesperrte Wasserfläche eingerichtet: An der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
darf nur in der Zeit vom 15. März bis 10. Juli nicht näher als 50 m an die Achufer<br />
und nicht näher als 100 m an die Kiesinseln herangefahren werden; für Ruderboote zum Fischen<br />
oder Holz sammeln gilt diese Beschränkung nur bis zum 31. Mai.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Naturnahe Forstwirtschaft<br />
Ölpipeline inaktiv<br />
Tab 2: Eigentumsverhältnisse<br />
5.3. Forstwirtschaft<br />
Die Forstwirtschaft ist im Gebiet von untergeordneter Bedeutung. Ein Waldbewirtschaftungskonzept<br />
sichert die naturnahe Forstwirtschaft, wobei vor allem die Weichholzauen<br />
vollständig aus der Nutzung entlassen wurden (vgl Anhang 3, Pflegeplan<br />
für die Waldflächen).<br />
5.4. Gas- und Ölleitung<br />
Bei Flusskilometer 0,8 queren die Gas-Hochdruckleitung sowie die Rheinische Ölleitung,<br />
die inzwischen aufgelassen wurde, die <strong>Bregenzer</strong>ach.<br />
Diese unterirdisch verlegten Leitungen sind insofern von Bedeutung, als der unmittelbare<br />
Trassenbereich der Gasleitung baumfrei gehalten werden muss.<br />
5.5. Eigentumsverhältnisse<br />
Das Bearbeitungsgebiet befindet sich zu 100 % in öffentlicher Hand. Drei Viertel entfallen<br />
dabei auf Öffentliches Wassergut im Eigentum der Republik Österreich. 17 %<br />
gehören der Stadt Bregenz und 9 % der Fläche sind im Besitz der Gemeinde Hard<br />
(vgl Anhang 3, Eigentumsverhältnisse im Bearbeitungsgebiet).<br />
Eigentümer Fläche [ha] Flächenanteil [%]<br />
Republik Österreich 91,30 75<br />
Stadt Bregenz 20,36 17<br />
Gemeinde Hard 10,69 9<br />
Linksseitige Achwuhrkonkurrenz 0,05 0,04<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Dynamische Mündungslandschaft<br />
Strukturvielfalt<br />
6. Ökologisches Leitbild<br />
6.1. Historische Situation<br />
Natürliche Flussmündungen sind dynamische Lebensräume. Auch die <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
zeigte einst diese große Landschaftsdynamik mit vegetationsfreien Sand- und Kiesflächen<br />
und einem breiten Mündungskegel mit mehreren Mündungsarmen (vgl<br />
Anhang 3, Unterlauf der <strong>Bregenzer</strong>ach in der Spezialkarte der Ufergegenden am<br />
östlichen Theile vom <strong>Bodensee</strong> von A. Waltenberger). Die Flusssohle lag vor den<br />
massiven Eingriffen durch Dammbauten und Baggerungen deutlich über dem heutigen<br />
Niveau. Seit Einstellung der Baggerungen entwickeln sich im Mündungsbereich<br />
allmählich wieder vergleichbare Verhältnisse.<br />
Die natürlichen Verhältnisse an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung lassen sich folgendermaßen<br />
charakterisieren:<br />
Abfluss und Strömungsverhältnisse<br />
Alpiner Fluss mit stark schwankender Wasserführung. Im Mündungsbereich ist das<br />
Gefälle gering. Wechsel aus Ruhigwasserbereichen (Altarme, Totarme), schmalen<br />
Nebenarmen mit geringer Wasserführung und breiteren Flussarmen mit deutlicher<br />
Strömung.<br />
Gewässerprofil<br />
Breites Gewässerbett mit zahlreichen Nebenarmen, Stromspaltungen, Sand- und<br />
Kiesbänken, Erosions- und Sedimentationsprozessen. Mündungsdelta, das sich in den<br />
<strong>Bodensee</strong> vorschiebt. Große Flachwasserzonen.<br />
Überflutungsdynamik<br />
Großflächige Überschwemmungsbereiche, die eng mit dem Umland verzahnt sind.<br />
Überflutungen entstehen im Mündungsbereich nicht nur durch Hochwässer der <strong>Bregenzer</strong>ach,<br />
sondern auch durch die natürlichen Wasserstandsschwankungen des<br />
<strong>Bodensee</strong>s mit Tiefststand im Winter und Höchststand im Sommer.<br />
Lebensräume<br />
Alle Sukzessionsstadien natürlicher Flussmündungen von jungen Sedimentationsflächen<br />
über Röhrichte und Pioniergehölze bis zu Weichholzauen und Hartholzauen.<br />
6.2. Lebensräume und ausgewählte Zielarten<br />
Ausgehend vom natürlichen Zustand der <strong>Bregenzer</strong>ach können folgende Zielarten<br />
für die künftige Entwicklung abgeleitet werden:<br />
Sand- und Kiesfluren mit Pioniervegetation<br />
• Flussseeschwalbe (Sterna hirundo): Brütet auf vegetationsarmen Kies- und<br />
Schotterbänken größerer Flüsse und Seen; in Vorarlberg gefährdet (Kilzer et<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
In den vergangenen<br />
Jahrzehnten verschwundene<br />
Arten<br />
<strong>Bodensee</strong>endemiten<br />
al. 2002); an der <strong>Bregenzer</strong>ach regelmäßige Brut(versuche). Bis in die 1980er<br />
Jahre erfolgreiche Bruten auf künstlichen Kiesinseln.<br />
• Flussregenpfeifer (Charadrius dubius): Besiedelt bevorzugt weiträumige Flussmündungen<br />
mit vegetationsarmen Kies-, Sand- und Schotterbänken; in Vorarlberg<br />
vom Aussterben bedroht, unregelmäßig Bruten an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
(Kilzer et al. 2002).<br />
• Flussuferläufer (Actitis hypoleucos): Nutzt schütter bewachsene Kiesflächen<br />
geschiebereicher Wildflüsse; in Vorarlberg stark gefährdet (Kilzer et al. 2002).<br />
An der <strong>Bregenzer</strong>achmündung bis in die 1980er Jahre brütend.<br />
• Deutsche Tamariske (Myricaria germanica): Art der Pionierweidengebüsche<br />
auf Schotterflächen. Bis 1967 im Gebiet nachgewiesen, gilt seitdem in Vorarlberg<br />
als ausgestorben (Anmerkung: Vereinzelte, nicht stete Nachweise im<br />
Alpenrhein).<br />
• Kleiner Rohrkolben (Typha minima): Pionierpflanze an periodisch überschwemmten<br />
Ufern langsam fließender, reiner und kühler Gewässer, bildet<br />
häufig Dominanzbestände in ruhigen Buchten und Altarmen größerer Flüsse;<br />
in Vorarlberg vom Aussterben bedroht (Grabherr & Polatschek 1986); bis 1980<br />
am linken Ufer der <strong>Bregenzer</strong>achmündung (Bohle 1987), heute nur noch an<br />
der Rheinmündung regelmäßige Vorkommen.<br />
Stabile Kiesufer abseits der Flussdynamik<br />
• <strong>Bodensee</strong>-Vergissmeinnicht (Myosotis rehsteineri): Wächst ausschließlich auf<br />
sommerlich überschwemmten Kiesufern; <strong>Bodensee</strong>endemit; in Vorarlberg<br />
vom Aussterben bedroht (Grabherr & Polatschek 1986); kleines Vorkommen<br />
an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung, großes Vorkommen bei der Liegewiese<br />
Campingplatz am Mehrerauer Seeufer etwa 1500 m westlich der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
außerhalb des eigentlichen Projektgebietes (Grabher et al.<br />
2006).<br />
• Strandschmiele (Deschampsia littoralis): An periodisch überschwemmten<br />
Standorte im Wasserstandschwankungsbereich des <strong>Bodensee</strong>s gebunden;<br />
vom Aussterben bedroht (Fischer et al. 2008); kleines Vorkommen (< 30 Individuen)<br />
im Natura 2000-Gebiet außerhalb des Projektgebietes(Grabher et al.<br />
2006).<br />
Röhrichte<br />
• Zwergdommel (Ixobrychus minutus): Hochspezialisierter Halmkletterer, der<br />
mehrjährige, dichte und reich gegliederte, von offenen Wasserflächen unterbrochene<br />
Röhrichtbestände besiedelt. In Vorarlberg vom Aussterben be-<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Wiederbesiedelung<br />
droht; regelmäßige Bruten derzeit nur im Rheindelta (Kilzer et al. 2002). In früheren<br />
Jahrzehnten Brutverdacht an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung.<br />
• Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus): Besiedelt mehrjährige<br />
Schilfbestände mit kräftigen, hohen im Wasser stehenden Halmen in nicht zu<br />
großer Dichte; in Vorarlberg gefährdet; regelmäßige Brutvorkommen in Vorarlberg<br />
nur im Rheindelta (Kilzer et al. 2002). Bis in die 1980er Jahre Vorkommen<br />
im heutigen Natura 2000-Gebiet außerhalb des eigentlichen Projektgebietes.<br />
Altarme und Ruhigwasserbereiche<br />
• Biber (Castor fiber): Lebt in Flussauen, nutzt bevorzugt Weichholzauen und<br />
Altarme; in Vorarlberg 1685 ausgestorben (Spitzenberger 2006); in den 2000er<br />
Jahren erstmals am Alten Rhein wieder in Vorarlberg nachgewiesen, seit<br />
2007 auch an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung.<br />
• Eisvogel (Alcedo atthis): Baut Bruthöhlen an oft lehmigen Uferabbrüchen entlang<br />
von unverbauten Fließgewässerstrecken; benötigt klare fischreiche Gewässer<br />
mit Sitzwarten zur Jagd; in Vorarlberg vom Aussterben bedroht (Kilzer<br />
et al. 2002); an der <strong>Bregenzer</strong>achamündung unregelmäßiger Brutvogel.<br />
Autümpel<br />
• Gelbbauchunke (Bombina variegata): Pionierart, deren natürlichen Lebensräume<br />
in Flussauen liegt, wo durch die Umlagerungen und Überschwemmungsdynamik<br />
immer wieder Klein- und Kleinstgewässer entstehen; in Vorarlberg<br />
stark gefährdet (Aschauer et al. 2008); aktuell beidseitig der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
in kleinen Populationen vorkommend.<br />
Auenwälder<br />
• Pirol (Oriolus oriolus): Besiedelt lichte (Au)Wälder entlang von Flussläufen und<br />
-mündungen; in Vorarlberg gefährdet (Kilzer et al. 2002); regelmäßiger Brutvogel<br />
in den Auenwäldern an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
• Kleinspecht (Dendrocopos minor): Bevorzugt lichte Auenwälder mit hohem<br />
Totholzanteil; in Vorarlberg droht Gefährdung (Kilzer et al. 2002); im Gebiet<br />
brütend.<br />
• Gelbspötter (Hippolais icterina): Nutzt lichte, feuchtwarme Laubmischwälder,<br />
oft in Weichholzauen mit Weidendickichten (Kilzer et al. 2002); in Vorarlberg<br />
gefährdet; Brutvogel im Gebiet.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Regenüberlauf<br />
Hochwassersicherheit<br />
unterhalb Sohlrampe<br />
vorläufig gewährleistet<br />
Fischpassierbarkeit<br />
Schwall und Sunk<br />
Lokal harte Ufersicherungen<br />
7. Defizite und Handlungsbedarf<br />
Regenüberlauf: Der Regenüberlauf bei km 0,8 (Hochwasserentlastung der Abwasserreinigungsanlage<br />
Bregenz) funktioniert bei Verlandung nicht. Daher wird derzeit<br />
im Winter in unregelmäßigen Abständen gebaggert, um die Vorflut freizuhalten.<br />
Diese Baggerungen werden aus fischökologischer Sicht kritisiert. Zugleich schaffen<br />
diese Baggerungen jedoch ein Mündungsdelta, das trockenen Fußes nicht erreichbar<br />
ist, was aus Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes begrüßt wird. Im Zuge des<br />
Gewässerentwicklungskonzeptes wird die Möglichkeit geprüft, den Regenüberlauf<br />
an einer anderen Stelle einzuleiten.<br />
Hochwasserschutz<br />
Trotz der Veränderungen im Delta ist die Hochwassersicherheit im Mündungsbereich<br />
derzeit gewährleistet. Da jedoch das Delta weiter wachsen wird, ist langfristig mit<br />
einer Abnahme der Hochwassersicherheit zu rechnen. Ein Monitoring dokumentiert<br />
die topographische Entwicklung des Deltas. Diese Grundlagen sind für die Beurteilung<br />
der mittel- und langfristigen Hochwassersicherheit notwendig. Erforderliche<br />
Maßnahmen können dann nach Bedarf bzw den Ergebnissen der laufenden Beobachtungen<br />
veranlasst werden.<br />
Sohlrampe<br />
Die unterste Sohlrampe musste nach dem Hochwasser 2005 saniert werden. Es ist<br />
geplant, die Sohlrampe abzuflachen und für alle Fische in beide Richtungen passierbar<br />
zu gestalten.<br />
Schwellbetrieb<br />
Die Schwall-Sunk-Problematik durch den Kraftwerksbetrieb im <strong>Bregenzer</strong>wald hat<br />
gravierende Konsequenzen aus limnologischer und fischökologischer Sicht. Hier<br />
besteht ein großer Handlungsbedarf. Durch die Überlagerung mit den<br />
Wasserständen des <strong>Bodensee</strong>s wirkt sich der Schwellbetrieb im Mündungsbereich<br />
vermutlich weniger gravierend aus als oberhalb. Es wird diskutiert, ein Ausleitungskraftwerk<br />
zu errichten und das Triebwasser des Kraftwerks Alberschwende über eine<br />
Druckrohrleitung bis zum <strong>Bodensee</strong> zu leiten. Damit würde das Schwall-Sunk-Problem<br />
beseitigt. Vorab sind hierzu allerdings noch umfangreiche Erhebungen erforderlich,<br />
unter anderem zu den Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt im Schwemmfächer<br />
usw.<br />
Uferverbauungen<br />
Harte Uferverbauungen befinden sich linksufrig im unmittelbaren Mündungsbereich<br />
beim Industriehafen Hard sowie rechtsufrig unterhalb der Sohlrampe. Eine<br />
Uferstrukturierung beim Industriehafen wird diskutiert (eventuell durch Buhnen). Ob<br />
die Ufersicherungen rechtsufrig entfernt werden können, ist auch davon abhängig,<br />
ob der Regenüberlauf verlegt wird.<br />
Sohleintiefung und Grundwasser<br />
Durch die Baggerungen im Mündungsbereich hat sich die Flusssohle eingetieft. Aus<br />
diesem Grund wurde eine Sohlstabilisierung durch eine Sohlrampe erforderlich. Mit<br />
der Sohlabsenkung verbunden ist eine weitgehende Abtrennung großer<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Austrocknung der Auenwälder<br />
Mündungskegel großteils<br />
außerhalb Schutzgebiet<br />
Bestimmungen der<br />
Naturschutzverordnung<br />
Auenwaldflächen vom Überschwemmungsregime der <strong>Bregenzer</strong>ach. Auf seenahen<br />
Standorten werden die Auenwaldflächen heute noch teilweise bei hohen<br />
Wasserständen des <strong>Bodensee</strong>s überschwemmt, während ein Großteil der<br />
flussbegleitenden Auen auch bei hohen Wasserständen nicht mehr überschwemmt<br />
wird. Daher befinden sich diese Waldflächen in Umwandlung zu Hartholzauenähnlichen<br />
Wäldern und teilweise zu Buchenwäldern. Seit Einstellung der<br />
Baggerungen entwickelt sich wieder ein großflächiges Mündungsdelta mit jungen<br />
Auenwäldern auf tieferem Niveau, die regelmäßig überschwemmt werden. Mittelbis<br />
langfristig wird sich möglicherweise auch die Sohle flussaufwärts wieder erhöhen<br />
und die Situation in den trockengefallenen Auenwäldern entschärfen.<br />
Abgrenzung des Schutzgebietes<br />
Die erste Naturschutzverordnung trat 1991 und somit zwei Jahre nach Beendigung<br />
der Kiesbaggerungen im Mündungsbereich in Kraft, also zu einer Zeit, in der das<br />
Mündungsdelta wesentlich kleiner war als heute. Die Abgrenzung des Naturschutzgebietes<br />
orientierte sich an den damaligen Verhältnissen. In den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten hat die <strong>Bregenzer</strong>ach ihren Mündungskegel jedoch weit seewärts vorgestreckt,<br />
wodurch heute ein Großteil der jungen Sand- und Kiesflächen mit den<br />
Pionierauenwäldern außerhalb des Naturschutz- und damit Natura 2000-Gebietes<br />
liegt. Aus diesen Gründen wäre eine Anpassung der Schutzgebietsgrenzen zweckmäßig.<br />
Freizeitnutzung, Störungen<br />
Die Mündungslandschaft der <strong>Bregenzer</strong>ach wird als beliebtes Freizeit- und Naherholungsgebiet<br />
insbesondere im Sommer stark von Erholungssuchenden frequentiert. Im<br />
Gebiet befinden sich zahlreiche Fußpfade und Wege einschließlich des <strong>Bodensee</strong>radwanderweges.<br />
Gemäß der Naturschutzverordnung gelten folgende wichtigen<br />
Bestimmungen (LGBl.Nr. 33/1991, 45/1991, 37/2000, 5/2003, 31/2004) (vgl auch Anhang<br />
3, Bestehende Regelungen im Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung):<br />
• Ganzjährige und zeitweise Betretungsverbote, insbesondere für Kiesufer mit<br />
Strandrasen (außerhalb Projektgebiet) und für Teilflächen des Mündungskegels<br />
• Feuer nur an den dafür vorgesehenen Feuerstellen<br />
• Lagern nur auf ausgewiesenen Liegewiesen<br />
• Leinenzwang für Hunde<br />
• Reitverbot abseits der Reitwege<br />
• Betretungsverbot für Schilfflächen<br />
• Verbot der Erzeugung von Lärm, insbesondere durch die Verwendung von<br />
technischen Geräten<br />
• Fahren mit Wasserfahrzeugen nur zu Häfen und Bootsliegeplätzen. An der<br />
<strong>Bregenzer</strong>achmündung darf nur in der Zeit vom 15. März bis 10. Juli nicht näher<br />
als 50 m an die Achufer und nicht näher als 100 m an die Kiesinseln herangefahren<br />
werden; für Ruderboote zum Fischen oder Holz sammeln gilt<br />
diese Beschränkung nur bis zum 31. Mai.<br />
• Kein Befahren mit Kraftfahrzeugen (ausgenommen Einsatz- und Erhaltungsfahrzeuge)<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Entschärfung des Konflikts<br />
Freizeitnutzung –<br />
Naturschutz wichtig<br />
• Rad fahren nur auf den ausgewiesenen Radwegen<br />
• Verbot des Entfernens von Pflanzenteilen bzw des Beschädigens von Bäumen,<br />
Sträuchern und anderen Pflanzen<br />
• Kein Zurücklassen von Abfällen außerhalb der dafür vorgesehenen Abfallbehälter.<br />
• Im Bereich der <strong>Bregenzer</strong>achmündung ist die Jagd auf Wasservögel verboten.<br />
Trotz der geltenden Bestimmungen sind negative Einflüsse auf störungsempfindliche<br />
Tierarten zu beobachten. Dies gilt in erster Linie für die Kiesbrüter im Mündungsdelta,<br />
die allerdings großteils außerhalb der Schutzgebietsgrenze brüten. Lokal treten<br />
Schäden an der Vegetation durch Tritt und Feuerstellen auf.<br />
Das Ausmaß der Freizeitaktivitäten im Mündungskegel wird durch den Wasserstand<br />
des <strong>Bodensee</strong>s beeinflusst: Bei sommerlichen Hochwässern sind etliche Flächen nur<br />
schwer zugänglich und werden daher kaum frequentiert; bei Niedrigwasser hingegen<br />
kann die Nutzung erheblich sein.<br />
Die Schutzbestimmungen werden durch die Naturwacht und seit einigen Jahren<br />
durch Security-Dienste überwacht. Zu den am häufigsten festgestellten Übertretungen<br />
zählen Lagerfeuer außerhalb der offiziellen Feuerstellen und die Missachtung<br />
der Betretungsverbote.<br />
Besucherinformation und -lenkung muss daher zu einem Arbeitsschwerpunkt der<br />
Gebietsbetreuung werden. Rechtsufrig wurden vor Jahren Maßnahmen umgesetzt –<br />
beispielsweise durch Infotafeln Broschüren u.ä.; diese Maßnahmen sind auch linksufrig<br />
zu ergänzen.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Renaturierungen Aufgabe<br />
des Gewässerentwicklungskonzeptes<br />
Schwerpunkt- und<br />
Taburäume<br />
Wegekonzept mit neuer<br />
Radbrücke<br />
8. Maßnahmen<br />
Im Rahmen des parallel laufenden Gewässerentwicklungskonzepts für die <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
von der Mündung bis zum Beginn der Schluchtstrecke werden notwendige<br />
Maßnahmen aus Sicht des Hochwasserschutzes und der Ökologie formuliert. Details<br />
zur Auenwaldrenaturierung sind daher nicht in diesem Rahmen zu erarbeiten; Ziel<br />
dieser Studie sind vielmehr Besucherlenkung, Öffentlichkeitsarbeit und Artenhilfsmaßnahmen.<br />
8.1. Besucherlenkung und Besucherinformation<br />
Durch unterschiedlichste Nutzungsansprüche an diesen attraktiven Naturraum unmittelbar<br />
neben den Ballungszentren des Rheintals ergeben sich erwartungsgemäß<br />
Konflikte mit dem Naturschutz. Allein auf dem <strong>Bodensee</strong>radwanderweg queren<br />
jährlich mehrere 100.000 Radfahrer das Gebiet. Besucherlenkung und –information<br />
tragen dazu bei, diese Konflikte zu entschärfen.<br />
Grundsätzliches Ziel einer Besucherlenkung ist, die Freizeitmöglichkeiten im Gebiet<br />
und zugleich die wertvollen Lebensräume mit ihrer sensiblen Pflanzen- und Tierwelt<br />
zu erhalten. Die geltende Naturschutzverordnung nennt vor allem für die sensiblen<br />
Strandrasen (außerhalb des Projektgebietes) strenge Schutzbestimmungen. Besucherlenkung<br />
und Besucherinformation ist aber ebenso für die sensiblen Lebensräume<br />
im Mündungsdelta der <strong>Bregenzer</strong>ach wichtig. Diese Maßnahmen helfen,<br />
Schwerpunkt- und Taburäume zu schaffen: Besucher werden gezielt in für Freizeitnutzung<br />
attraktive Bereiche gelenkt, um sensible Flächen zu entlasten.<br />
8.1.1. Wegekonzept<br />
In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in den Gemeinden und den Behörden<br />
ist das Wegekonzept zu überarbeiten.<br />
• Das Wegenetz muss deutlich erkennbar sein. Eine klare Beschilderung, einfache<br />
Symbole und leicht verständliche Orientierungstafeln an entscheidenden<br />
Stellen sind wichtig. Handlungsbedarf besteht vor allem linksufrig.<br />
• Nicht erforderliche Wege (zB Parallelwege) und Fußpfade sollten aufgelassen<br />
werden (Wiederbegrünung). Dies ist vor allem politisch abzuklären.<br />
• Eventuell sind zusätzliche Sitzplätze und Mülleimer zweckmäßig; die Standorte<br />
sind im Rahmen der Planung des Wegekonzeptes festzulegen.<br />
• Es ist davon auszugehen, dass der Bau der neuen Radwegverbindung über<br />
die <strong>Bregenzer</strong>ach im Winter 2010/2011 beginnen wird. Die Brücke soll eine<br />
Fahrbahnbreite von fünf Metern aufweisen. Somit finden Fußgänger und<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Landesfischereizentrum<br />
und Kiosk Wocherhafen<br />
als Informationsdrehscheiben<br />
Information vor Ort<br />
Ansprüche von Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
besonders berücksichtigen<br />
Wanderer bequem Platz neben den Radfahrern. Die Radbrücke soll in das<br />
Wegekonzept integriert werden.<br />
� Erforderliche Abklärungen: Welche Wege sind für Besucher attraktiv zu<br />
gestalten, welche Wege könnten aufgelassen werden, wo sind zusätzliche<br />
Sitzmöglichkeiten sinnvoll?<br />
8.1.2. Besucherinformation<br />
Ziel ist, vertiefende Informationen über das Gebiet und seine Tier- und Pflanzenwelt<br />
anzubieten und Besucher auf diese Weise zu sensibilisieren. Dies erfolgt über Informationen<br />
vor Ort, beispielsweise Infotafeln, über eine Ausstellung bis zu unterschiedlichen<br />
Aktivitäten wie Exkursionen oder naturpädagogischen Veranstaltungen.<br />
Infrastrukturen<br />
• Infostelle Landesfischereizentrum Hard: Das Landesfischereizentrum wäre<br />
die geeignete Infrastruktur für eine Ausstellung zum Gebiet zu den Themen<br />
Landschaft bzw Landschaftswandel, Pflanzen- und Tierwelt, historische und<br />
aktuelle Nutzungen. Im Landesfischereizentrum wurden in den vergangenen<br />
Monaten Informationsmöglichkeiten für Besucher geschaffen und ein Fischlehrpfad<br />
angeboten. Das Haus ist zeitweise für Besucher offen. Sofern keine<br />
Ausstellung im Gebäude möglich ist, sollten die Außenanlagen zur Besucherinformation<br />
genützt werden.<br />
-> Ein Konzept muss gemeinsam mit den Verantwortlichen für das Landesfischereizentrum<br />
sowie dem derzeit beauftragten Architekten erarbeitet<br />
werden.<br />
• Infostelle Kiosk Wocherhafen: Die Stadt Bregenz plant einen Umbau des Kiosks<br />
beim Wocherhafen. Derzeit ist noch nicht bekannt, ob bzw in welchem<br />
Umfang Möglichkeiten zur Informationsvermittlung geschaffen werden. Derzeit<br />
ist vorgesehen, über Tafeln vertiefende Informationen anzubieten.<br />
• Informationstafeln / Lehrpfad: In Bregenz bieten Lehrpfadtafeln, die unauffällig<br />
in die Landschaft eingepasst wurden, Informationen zum Gebiet. Diese<br />
Informationen sind zu ergänzen und auch am Hauptweg westufrig anzubieten.<br />
Wichtige Themen sind -> Ökosystem Gewässer; Flora und Fauna (Uferzonierung<br />
eines Sees, Pflanzengemeinschaften am Gewässerrand,…); -><br />
Einblick in das Ökosystem Auenwald; -> Landschaftsentwicklung <strong>Bregenzer</strong>achmündung;<br />
-> Wasser – Hochwasser – Hochwasserschutz.<br />
• Erlebnispfad: Als Ergänzung zum bestehenden Lehrpfad sind speziell an die<br />
Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasste Informationen anzubieten:<br />
-> „Wissensquiz“ für Kinder (welche Tiere und Pflanzen haben hier ihren Lebensraum?<br />
Wie sehen diese aus?)<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
„Naturerleben“ am<br />
Wocherhafen und<br />
Industriehafen<br />
Erhöhter Aussichtsstandort<br />
Botanische „highlights“<br />
präsentieren<br />
Informationsmaterial<br />
-> Interesse für Tiere, Pflanzen wecken, die im und am Wasser leben; Maskottchen<br />
(Frosch, Libelle,…) kreieren, die symbolisch auf Foldern und Tafeln,<br />
durch den Erlebnispfad führen<br />
• Naturerlebnisräume: In Ergänzung dazu sind Naturerlebnisräume für das unorganisierte<br />
und unreglementierte Spielen im Freien wichtig. Kinder lernen<br />
durch spielen, nachbauen, beobachten und „be“greifen. Hierfür besonders<br />
geeignet sind das künftige naturnahe Erholungsgebiet beim Industriehafen<br />
Hard sowie die Wiese beim Wocherhafen östlich der <strong>Bregenzer</strong>ach. In Hard<br />
ist geplant, ab 2010 das Gelände beim Industriehafen als naturnahes Erholungsgelände<br />
zu gestalten. Das Nachnutzungskonzept schlägt Maßnahmen<br />
vor, die in diese Richtung zielen.<br />
-> die Möglichkeit für Kinder schaffen, etwas nachzubauen (Flusslauf; Wasserspiele<br />
zum Plantschen und Pritscheln,…), Weiden-Iglu.<br />
-> Einrichtung von Grillplätzen. Dies sieht auch das Nachnutzungskonzept für<br />
das Industriehafenareal vor; beim Wocherhafen existieren bereits Grillplätze.<br />
-> Beobachtungsstellen für Tiere (Fische, Amphibien, Insekten, Vögel<br />
Schmetterlinge…) und Pflanzen schaffen.<br />
• Beobachtungsplattform: An drei leicht zugänglichen Stellen, die einen guten<br />
Überblick über die Landschaft bieten, werden erhöhte Beobachtungsstellen<br />
eingerichtet. Fix installierte Fernrohre würden die Attraktivität dieser<br />
Standorte erhöhen. Zusätzlich werden hier die Informationen zum Gebiet<br />
verdichtet (Infotafeln, Infoboxen).<br />
• Vegetation der Kiesufer zeigen: Viele Besucher interessieren sich für die besonderen<br />
Naturwerte des Gebiets. Das <strong>Bodensee</strong>-Vergissmeinnicht zählt zu<br />
diesen Besonderheiten und führt im Frühjahr zahlreiche Naturinteressierte in<br />
das Natura 2000-Gebiet. Beobachtungen während der Blütezeit sind durch<br />
die Bestimmungen der Naturschutzverordnung nur eingeschränkt möglich.<br />
Es wird daher vorgeschlagen, beim Wocherhafen und beim Industriehafen<br />
kleinflächig geeignete Kiesufer zu schaffen und mit den Pflanzenarten der<br />
Strandrasen zu bepflanzen – vor allem mit den vier Arten <strong>Bodensee</strong>-<br />
Vergissmeinnicht, Strandschmiele, Uferhahnenfuß und Strandling. Das <strong>Bodensee</strong>-Vergissmeinnicht<br />
wurde im Gebiet bereits erfolgreich ausgepflanzt;<br />
im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojektes werden derzeit <strong>Bodensee</strong>-<br />
Vergissmeinnicht und Strandschmiele ex situ vermehrt. Ergänzend hierzu sind<br />
im Rahmen des geplanten Wiederansiedlungsprojektes auch die beiden Arten<br />
Deutsche Tamariske und Kleiner Rohrkolben zusätzlich an Uferabschnitten<br />
der <strong>Bregenzer</strong>ach zu pflanzen, die für Besucher leicht zugänglich sind.<br />
Die neu geschaffenen Strandrasen bzw Vorkommen seltener Pflanzenarten<br />
werden in das Informationskonzept integriert.<br />
• Infoboxen: In Boxen werden Informationsbroschüren zur freien Entnahme<br />
angeboten. Es sind dies vor allem Standorte bei den Plattformen, bei den<br />
Sitzmöglichkeiten und den Infozentren.<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Veranstaltungen<br />
Informationskampagne<br />
Website<br />
Integration bestehender<br />
Aktivitäten und<br />
AktivistInnen<br />
Finanzierung langfristig<br />
sichern<br />
Aktivitäten<br />
• Erlebnispädagogik und Umwelterziehung: Kindern und Erwachsenen sind die<br />
Landschaft und die Schönheit der Natur näher zu bringen: Warum ist es lohnend,<br />
das Gebiet zu schützen? Welche Pflanzen und Tiere leben hier? Im<br />
Rahmen der Konzepterstellung sind geeignete Programme zu entwickeln.<br />
Mögliche Kontaktstellen und Treffpunkte wären das Landesfischereizentrum<br />
in Hard sowie der Kiosk Wocherhafen in Bregenz. Die Umgebung ist an beiden<br />
Standorten für Erlebnispädagogik geeignet, ohne sensible Bereiche zu<br />
beeinträchtigen: das künftige Naturerholungsgebiet beim Industriehafen in<br />
Hard und das Gelände beim Wocherhafen in Bregenz.<br />
• Exkursionen: Exkursionen und geführte Wanderungen anbieten. Themen sind<br />
die Landschaft bzw der Landschaftswandel, die Pflanzen- und Tierwelt. Ornithologische<br />
Exkursionen sind ganzjährig möglich.<br />
• Broschüren und Informationsblätter: Weiterführung der 2004 im Rahmen des<br />
Life-Natur-Projektes "Lebensraumsicherung für das <strong>Bodensee</strong>-<br />
Vergissmeinnicht in Bregenz“ begonnenen Informationsoffensive durch Broschüren,<br />
Plakate, Informationspostkarten und Lehrpfad. Ziel der Kampagne<br />
war es, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, das Gebiet als schützenswert zu<br />
markieren, im Bewusstsein der regionalen Bevölkerung zu verankern sowie<br />
das Gebiet als wertvollen Naherholungsraum zu positionieren (Amt der Landeshauptstadt<br />
Bregenz). Informationen sind nicht nur für die regionale Bevölkerung,<br />
sondern auch für Gäste und Urlauber (Campingplatz) wichtig.<br />
• Webseite: Umfassende Homepage zum Gebiet erstellen. Derzeit existiert eine<br />
Website zum LIFE-Naturprojekt (www.life-natur-bregenz.at). Die langfristige<br />
Betreuung der Webseite muss gesichert sein. Daher soll die Webseite zur<br />
Achmündung in die Webseiten der Standortgemeinden Hard und Bregenz<br />
integriert werden.<br />
• Kooperationen: Mit der Waldschule <strong>Bodensee</strong> und dem Achsiedlungsbüro,<br />
das in Bregenz Lösungen zu sozialen Konflikten im angrenzenden Wohngebiet<br />
erarbeitet, ist eine Kooperation anzustreben. Jugendliche sollen sich<br />
beispielsweise an Naturschutz und Landschaftspflege beteiligen; Aktivitäten<br />
bzw Veranstaltungen werden gezielt an die Bedürfnisse der Anrainer oder<br />
der Schulen der Umgebung oder dem Waldkindergarten in Hard angepasst.<br />
Mit den wichtigen Nutzergruppen und insbesondere mit der Naturwacht<br />
bzw den beauftragten Securityfirmen sind Kooperationen anzustreben und<br />
ist die Informationskampagne abzustimmen. Kooperationen sind aber auch<br />
mit Institutionen wie der inatura Erlebnisnaturschau Dornbirn und dem Naturschutzverein<br />
Rheindelta anzustreben, die teilweise vergleichbare Aufgaben<br />
haben; möglicherweise lassen sich Synergien nutzen.<br />
• Finanzierung und Gebietsbetreuung: Die Finanzierung erforderlicher Instandhaltungsmaßnahmen<br />
an Infrastrukturen, Ergänzung und Erneuerung<br />
von Infotafeln und Faltblättern sowie der verschiedenen Aktivitäten ist lang-<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Brutinsel<br />
Amphibienlaichtümpel<br />
und Besucherinformation<br />
fristig sicherzustellen. Hierfür sollte ein Finanzierungsschlüssel mit den Gemeinden<br />
und dem Land Vorarlberg erarbeitet werden.<br />
8.2. Artenhilfsmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte<br />
Seit Beendigung der Baggerungen konnte sich wieder ein naturnahes Mündungsdelta<br />
entwickeln, das Lebensraum oder potenzieller Lebensraum für einige vom Aussterben<br />
bedrohte Pflanzen- und Tierarten ist. Durch Hilfsmaßnahmen oder Wiederansiedlung<br />
sind diese bedrohten Arten gezielt zu fördern.<br />
• Flussseeschwalbe (Sterna hirundo): Flussseeschwalben unternehmen fast alljährlich<br />
Brutversuche auf den Schotterbänken an der Achmündung. Störungen<br />
durch Freizeitnutzung und / oder Hochwässer verhindern erfolgreiche<br />
Bruten jedoch meistens. In den 1980er Jahren wurde eine Brutinsel aus Kies<br />
angelegt und mit Wasserbausteinen gegen die bei Hochwasser starke Strömung<br />
gesichert; 1987 brüteten hier erfolgreich 30 bis 40 Flussseeschwalbenpaare<br />
(Grabherr 1989). Extreme Hochwässer hatten die Insel schließlich abgetragen.<br />
Eine vergleichbare Insel, etwa 25 m² groß im Bereich der bestehenden<br />
Kiesbänke ist relativ einfach anzulegen. Wie Beobachtungen in der<br />
Vergangenheit gezeigt haben, dürfte auch der Flussuferläufer (Actitis hypoleuca)<br />
durch diese Maßnahmen profitieren. Eine Pflege dieser Brutinseln<br />
wird künftig erforderlich sein. Der Vorarlberger Naturschutzbund würde dies<br />
übernehmen (vergleichbar den Brutflößen an der Rheinmündung).<br />
• Gelbbauchunke (Bombina variegata): Ursprünglich ist die Gelbbauchunke<br />
eine Art der Autümpel. Heute ist diese Art vor allem auf anthropogene<br />
Laichgewässer angewiesen. An der <strong>Bregenzer</strong>achmündung existiert noch<br />
ein natürlicher Tümpel im Überschwemmungsbereich, in dem Gelbbauchunken<br />
alljährlich laichen. Weitere Laichgewässer im Gebiet sind Pfützen im<br />
Areal des Industriehafens sowie Fahrspurtümpel im ehemaligen Truppenübungsplatz<br />
in Bregenz. Der Reproduktionserfolg ist durch die Austrocknung<br />
in niederschlagsfreien Perioden sowie durch illegale Entnahmen, wie sie bereits<br />
mehrmals beobachtet wurden, gering. In manchen Jahren konnte überhaupt<br />
keine erfolgreiche Reproduktion nachgewiesen werden. Ergänzende<br />
Laichgewässer sind daher wichtig. Hierfür besonders geeignet sind<br />
die bereits jetzt besiedelten Gebiete Industriehafen bzw künftiges Erholungsgebiet<br />
sowie der ehemalige Truppenübungsplatz. Parallel dazu ist Besucherinformation<br />
erforderlich, die auf geltende Artenschutzbestimmungen<br />
hinweist. Auch eine verstärkte Überwachung im Sinne einer Besucherinformation<br />
(„Rangersystem“) vor Ort ist wichtig.<br />
• Kleiner Rohrkolben (Typha minima) und Deutsche Tamariske (Myricaria germanica):<br />
Beide Arten, durch Baggerungen einst ausgerottet, finden heute<br />
wieder geeignete Lebensräume an der Achmündung. Eine spontane Wiederbesiedlung<br />
ist jedoch nicht zu erwarten, da flussaufwärts ebenfalls alle<br />
Vorkommen erloschen sind. Die nächstgelegenen natürlichen Vorkommen<br />
befinden sich am Alpenrhein. Idealerweise werden daher am Alpenrhein<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
30
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Wiederansiedlung ausgestorbenerPflanzenarten<br />
Erfolgs- und Effizienzkontrolle<br />
Parallelprojekte<br />
8.3. Monitoring<br />
Pflanzen für eine Wiederansiedlung gewonnen. An der Rheinmündung sind<br />
große Bestände des Kleinen Rohrkolbens erhalten; hier lassen sich Pflanzen<br />
und Samen gewinnen. Die Tamariske gilt in Vorarlberg zwar als ausgestorben,<br />
vereinzelt gelangen aber Pflanzen aus den Vorkommen in Graubünden<br />
(Mastrils) nach Vorarlberg. Entweder sind Steckhölzer aus diesen sporadisch<br />
auftretenden Einzelpflanzen zu gewinnen oder es ist eine Kooperation<br />
mit den Behörden in Graubünden für eine Wiederansiedlung an der <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
anzustreben. Wenn die Auspflanzungen an mehreren Standorten<br />
und an mehreren Terminen erfolgen, erhöht sich die Erfolgswahrscheinlichkeit.<br />
Der Erfolg der Artenschutzmaßnahmen ist durch ein Monitoring zu dokumentieren.<br />
Zugleich liefert ein Monitoring Hinweise für möglicherweise erforderliche Anpassungen<br />
der Artenschutzmaßnahmen, der Wiederansiedlungsprojekte oder auch der<br />
Maßnahmen zur Information und Besucherlenkung.<br />
• Kartierung der Brutvogelfauna im Mündungsdelta: Neue Brutinsel(n) sowie<br />
die natürliche Landschaftsentwicklung werden zu Veränderungen in der<br />
Brutvogelwelt führen. Die Entwicklung sollte dokumentiert werden (pro Jahr<br />
7 Begehungen für eine Revierkartierung).<br />
• Bestandsaufnahme der Amphibien in den neu geschaffenen Laichtümpeln.<br />
Für die Gelbbauchunke als Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie ist im Natura<br />
2000-Gebiet ein Monitoring besonders wichtig (5 Begehungen pro Jahr).<br />
• Vorkommen und Ausbreitung von Tamariske und Kleinem Rohrkolben sind zu<br />
dokumentieren (2 Begehungen pro Jahr, Bestände des Kleinen Rohrkolbens<br />
möglichst im Sommer erheben).<br />
8.4. Erforderliche Abstimmungen<br />
Da möglicherweise ein Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen im Rahmen der parallel<br />
laufenden Projekte umgesetzt wird, ist eine gegenseitige Abstimmung erforderlich.<br />
Es sind dies vor allem Ausgleichsmaßnahmen für die geplante Radbrücke sowie<br />
Maßnahmen, die im Rahmen des Gewässerentwicklungskonzeptes vorgeschlagen<br />
werden. Bei der Sitzung zum Gewässerentwicklungskonzept <strong>Bregenzer</strong>ach am 8.<br />
Oktober 2009 wurden großzügige Deltaentwicklungen durch Geländeabsenkungen<br />
im Mündungsbereich rechtsufrig diskutiert; dies hätte Auswirkungen auf das Besucherlenkungskonzept,<br />
da möglicherweise eine andere Wegeführung erforderlich<br />
wird. Derzeit stehen die konkreten Maßnahmen, die im Rahmen der genannten<br />
Projekte umgesetzt werden sollen, jedoch noch nicht im Detail fest. Bei der Umsetzung<br />
der vorgeschlagenen Maßnahmen ist daher eine Anpassung an die aktuellen<br />
Planungen erforderlich.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
31
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Bewusstsein schaffen<br />
Vogelarten des Anhangs<br />
I der Vogelschutzrichtlinie<br />
Lebensraumtypen des<br />
Anhangs I der FFH-<br />
Richtlinie<br />
Art des Anhangs II der<br />
FFH-Richtlinie<br />
Vom Aussterben bedrohte<br />
Pflanzenarten<br />
8.5. Erwartete Ergebnisse<br />
• Akzeptanzsteigerung: Eine gezielte Information für Besucher und Bevölkerung<br />
ist Voraussetzung, die Akzeptanz für notwendige Schutzmaßnahmen zu<br />
erhöhen. Derzeit ist die Akzeptanz für geltende Bestimmungen in der lokalen<br />
Bevölkerung und bei Besuchern oft gering. In den vergangenen Jahren<br />
wurde für das angrenzende Mehrerauer Seeufer eine Informationskampagne<br />
gestartet; Vergleichbares ist für das gesamte Gebiet wichtig. Letztlich<br />
sollte die lokale Bevölkerung stolz auf „ihr“ Gebiet werden.<br />
• Reduzierung von Störungen: Wirksame Besucherlenkung verringert die Beeinträchtigungen<br />
für störempfindliche Arten; zu diesen zählt neben den Kiesbrütern<br />
Flussseeschwalbe (VSchR Anhang I), Flussregenpfeifer und Flussuferläufer<br />
auch der Eisvogel (VSchR Anhang I).<br />
• Entlastung sensibler Lebensräume: Besucherlenkung und -information entlastet<br />
auch die Lebensraumtypen Lavendelweidengebüsche (FFH-Richtlinie,<br />
Anhang II), Weichholzaue (FFH-Richtlinie, Anhang II, prioritär) und Hartholzaue<br />
(FFH-Richtlinie, Anhang II), die lokal beispielsweise durch wilde Feuerstellen<br />
und (illegales) Lagern beeinträchtigt werden.<br />
• Förderung seltener Arten: Zusätzliche Laichgewässer sind einfach realisierbare<br />
und zugleich wirksame Artenhilfsmaßnahmen für die Gelbbauchunke<br />
(FFH-Art, Anhang II), die mit Öffentlichkeitsarbeit kombiniert werden.<br />
• Die Wiederansiedlung von Kleinem Rohrkolben und Tamariske fördert zwei in<br />
Vorarlberg vom Aussterben bedrohte bzw ausgestorbene Pflanzenarten, die<br />
noch vor wenigen Jahrzehnten im Gebiet nachgewiesen wurden.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
32
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Gesamtkosten ohne<br />
interaktive Elemente<br />
9. Zeit- und Kostenplan<br />
9.1. Zeitlicher Ablauf<br />
Der zeitliche Ablauf des Projektes wird wesentlich durch die Parallelprojekte mitbestimmt.<br />
Eine zentrale Frage ist die Radbrücke, deren Bau im Winter 2010 / 2011 beginnen<br />
soll und deren Fertigstellung im Frühjahr 2011 geplant ist. Auch im Rahmen<br />
des Gewässerentwicklungskonzeptes vorgeschlagene Maßnahmen wirken sich auf<br />
dieses Projekt aus; so hätte beispielsweise eine großzügige Aufweitung der Achmündung<br />
rechtsufrig eine neue Wegeführung zur Folge.<br />
Vorgeschlagener Zeitablauf:<br />
2010: Detailabklärungen Finanzierung (LIFE-Antrag oder „Ländliche Entwicklung“,<br />
Kofinanzierungen usw.)<br />
2011: Konzeption, Planung Infostellen, teilweise Artenhilfsmaßnahmen<br />
2012 / 2013: Genehmigungen, Herstellung und Umsetzung<br />
Die Gesamtkostenschätzung € 480.000 brutto (Details siehe 9.2.). In diesen Kosten<br />
nicht inkludiert sind eventuelle interaktive Elemente für die Naturerlebnisräume.<br />
Jahr Was? € €<br />
2010<br />
Detailabklärungen /<br />
Finanzierungsmöglichkeiten 0<br />
2011 Konzept Wocherhafen 20000<br />
Anlage Strandrasen 10000<br />
Artenschutz 18000<br />
Projektleitung 14000<br />
2011 Gesamt 62000<br />
2012 Wegekonzept 20000<br />
Konzept Lehrpfad usw 40000<br />
Konzept Broschüren 10000<br />
Infoboxen 3000<br />
Wiederansiedlung 10000<br />
Projektleitung 14000<br />
2012 Gesamt 97000<br />
2013 Plattformen 60000<br />
Umsetzung Lehrpfad usw 50000<br />
Landesfischereizentrum 10000<br />
Kiosk Wocherhafen 70000<br />
Exkursionen, Naturpädagogik 22000<br />
Projektleitung 14000<br />
Druck Folder 15000<br />
2013 Gesamt 241000 241000<br />
Gesamtkosten netto 400000<br />
20 % MWST 80000<br />
Gesamtkosten brutto 480000<br />
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33
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
9.2. Kostenschätzung<br />
(für Konzeption, Planung, Umsetzung sowie für ein Jahr Monitoring (Erstaufnahme) und Veranstaltungen)<br />
Gemeindegebiet<br />
Hard Bregenz<br />
Wegekonzept 20000 50% 50%<br />
Planung, Abstimmungen 8000<br />
Umsetzung 12000<br />
Landesfischereizentrum 10000 100% Ausstellung und Informationstafeln<br />
Raumnutzung, Einrichtung 10000<br />
Infostelle Kiosk Wocherhafen 90000 100% Raum als Infostelle<br />
Planung, Konzeption 20000<br />
Baumaßnahmen 50000<br />
Einrichtung 20000<br />
Lehrpfad, Erlebnispfad, Naturerlebnisräume 90000 50% 50% Ergänzungen bestehender Lehrpfad<br />
Konzeption, Layoutierung 40000 bestehendes Layout übernehmen<br />
Herstellung 50000<br />
Beobachtungsplattform 60000 3 Plattformen, event. Durch<br />
Konzeption, Planung, Bau 20000 33% 67%<br />
Strandrasen 10000 50% 50% Strandrasen<br />
Anpassung Uferlebensräume 8000<br />
Bepflanzung 2000<br />
Infoboxen 3000 50% 50%<br />
Entwurf und Realisierung 3000<br />
Broschüren, Folder, Infoblätter 25000 50% 50%<br />
Konzeption, Layoutierung 10000 bestehendes Layout übernehmen<br />
Herstellung 15000<br />
Artenhilfsmaßnahmen, Wiederansiedlung 28000 50% 50%<br />
Flussseeschwalbe 8000 Kies vor Ort gewinnen, Flussbausteine zuführen<br />
Gelbbauchunke 10000 Baggerarbeiten, Lehmschlag<br />
Kl Rohrkolben, Tamariske 10000 Vermehrung, Standortbewertung, Auspflanzung<br />
Exkursionen, Naturpädagogik 22000 50% 50% Kosten pro Jahr<br />
Konzeption 7000 Waldschule, Bregenz Tourismus<br />
50 Veranstaltungen 15000<br />
Monitoring Projekt der inatura<br />
Vögel 7 Begehungen, Auswertung<br />
Amphibien 5 Begehungen, Auswertung<br />
Kl. Rohrkolben, Tamariske<br />
Gesamt 358000 ohne interaktive Elemente<br />
Projektleitung 42000 600 Stunden<br />
400000 zuzügl 20 % MWSt<br />
Gemäß Vorschlag verteilen sich die Maßnahmen bzw Bruttokosten folgendermaßen:<br />
Hard: € 180.000<br />
Bregenz: € 300.000<br />
Annahme: Finanzierung von 60%, dh die erforderliche Kofinanzierung beträgt € 192.000, verteilt auf drei Jahre.<br />
Das Land Vorarlberg ist neben der Marktgemeinde Hard und der Landeshauptstadt Bregenz möglicher dritter<br />
Geldgeber.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
34
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
10. Literatur<br />
AGBU (2009): Potenzial-Analyse zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern<br />
am <strong>Bodensee</strong> und seinen Mündungsgebieten. Im Auftrag der <strong>Bodensee</strong>-<br />
<strong>Stiftung</strong>, Arbeitsgruppe <strong>Bodensee</strong>ufer AGBU, Konstanz, 62 S. + Anhang, unveröff.<br />
Amann, E. & Schurig, H. (1997): Vorarlberger Fischer-Handbuch. Eugen-Russ-Verlag,<br />
Schwarzach. 166 S.<br />
Amt der Stadt Bregenz: LIFE-Natur-Projekt. Lebesraumsicherung für Myositos rehsteineri<br />
in Bregenz. UferNatur Naturschutzgebiet, 48 S.<br />
Aschauer, M., Grabher, M., Huber, D., Loacker, I., Tschisner, C. & Amann, G. (2008):<br />
Rote Liste der gefährdeten Amphibien und Reptilien Vorarlbergs. Rote Listen<br />
5, inatura, Dornbirn, 124 S.<br />
Bohle (1987): Verbreitung und Häufigkeit seltener Pflanzengesellschaften in Vorarlberg.<br />
Zwergrohrkolbenröhrichte (Equiseto-Typhetum minimae) und Myrtengebüsche<br />
(Salici-Myricarietum). Diplomarbeit Universität Innsbruck, 125 S.<br />
Bräunike, M. & J. Trautner (2002) Die Laufkäfer der <strong>Bodensee</strong>ufer. Indikatoren für<br />
naturschutzfachliche Bedeutung und Entwicklungsziele. Bristol-Schriftenreihe<br />
9, Haupt, Bern – Stuttgart – Wien, 116 S.<br />
Ellmauer, T. (Hrsg.) (2005a): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten<br />
zur Beurteilung des Erhaltungszustands der Natura 2000-Schutzgüter.<br />
Band 1: Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutz-Richtlinie. Im Auftrag der<br />
neun österreichischen Bundesländer, des Bundesministerium für Land- und<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der Umweltbundesamt<br />
GmbH, Wien, 633 S.<br />
Ellmauer, T. (Hrsg.) (2005b): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten<br />
zur Beurteilung des Erhaltungszustands der Natura 2000-Schutzgüter.<br />
Band 2: Arten des Anhangs II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Im Auftrag<br />
der neun österreichischen Bundesländer, des Bundesministerium für Landund<br />
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der Umweltbundesamt<br />
GmbH, Wien, 902 S.<br />
Ellmauer, T. (Hrsg.) (2005c): Entwicklung von Kriterien, Indikatoren und Schwellenwerten<br />
zur Beurteilung des Erhaltungszustands der Natura 2000-Schutzgüter.<br />
Band 3: Lebensraumtypen des Anhangs I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.<br />
Im Auftrag der neun österreichischen Bundesländer, des Bundesministerium<br />
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der Umweltbundesamt<br />
GmbH, Wien, 616 S.<br />
Fischer, M. A., Oswald, K., Adler, W. (2008): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein<br />
und Südtirol. Bestimmungsbuch für alle in der Republik Österreich, im<br />
Fürstentum Liechtenstein und in der Autonomen Provinz Bozen / Südtirol (Italien)<br />
wildwachsenden sowie die wichtigsten kultivierten Gefäßpflanzen<br />
(Farnpflanzen und Samenpflanzen) mit Angaben über ihre Ökologie und<br />
Verbreitung. 3. Aufl., Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreicheischen<br />
Landesmuseen, Linz, 1392 S.<br />
Gollmann B. & Gollmann G. (2002): Die Gelbbauchunke. Von der Suhle zur Radspur.<br />
Beiheft zur Zeitschrift für Feldherpetologie 4, Laurenti Verlag, Bielefeld, 135 S.<br />
Grabher, M., Loacker, I. & M. Aschauer (2006): Bestandsentwicklung der<br />
Strandschmielen-Gesellschaft (Deschampsietum rhenanae OBERDOFER<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
35
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
1975) am Mehrerauer Seeufer in Bregenz von 2003 bis 2005. Forschen & Entdecken<br />
19: 65-84<br />
Grabherr, G. (1986): Biotopinventar Vorarlberg. Teilinventar Bregenz / Hofsteiggemeinden<br />
/ Dornbirn (Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach,<br />
Wolfurt, Dornbirn-Talsohle). Im Auftrag des Vorarlberger Landschaftspflegefonds,<br />
409 S.<br />
Grabherr, G. (1989): Naturerhaltungsplan Mehrerauer Seeufer. Im Auftrag der Stadt<br />
Bregenz, 83 S. + Anhang, unveröff.<br />
Grabherr, G. & A. Polatschek (1986): Lebensräume und Lebensgemeinschaften in<br />
Vorarlberg. Ökosysteme, Vegetation, Flora mit Roten Listen. Vorarlberger<br />
Landschaftspflegefonds, Bregenz, 263 S.<br />
Honsig-Erlenburg, W. (1998): Verbreitung der Fischarten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse gemäß der FFH-Richtlinie in Kärnten. Kärntner Naturschutzbericht 3:<br />
56-74<br />
Kilzer, R., Amann, G. & G. Kilzer (2002): Rote Liste gefährdeter Brutvögel in Vorarlberg.<br />
Rote Listen 2, Vorarlberger Naturschau, Dornbirn, 256 S.<br />
Ladiges, W. & Vogt, D. (1979): Die Süßwasserfische Europas bis zum Ural und Kaspischen<br />
Meer. Paul Parey, Hamburg und Berlin. 299 S.<br />
Lelek, A. (1987): The Freshwater Fishes of Europe, Vol. 9, Threatened Fishes of Europe.<br />
Ed. by the Europ. Committee for the Conservation of Nature and Natural<br />
Resources, Council of Europe. AULA-Verlag Wiesbaden, 343 S.<br />
Parthl, G., Lutz, S., Walser, L., Hutter, G. & Buhmann, D. (2004): Fließgewässer in Vorarlberg.<br />
Gewässerinventar. Teil 3: Strukturgüte der Fließgewässer im nördlichen<br />
Vorarlberg Stand 2003. Schriftenreihe Lebensraum Vorarlberg 57. Umweltinstitut<br />
des Landes Vorarlberg, Bregenz, 56 S.<br />
Pedroli, J.-C., Zaugg, B. & Kirchhofer, A. (1991): Verbreitungsatlas der Fische und<br />
Rundmäuler der Schweiz. Documenta Faunistica Helvetiae 11. Schweizerisches<br />
Zentrum für kartografische Erfassung der Fauna. 207 S.<br />
Rudhardt & Gasser, Hunziker, Zarn & Partner (2005): Geschiebe- und Schwebstoffhaushalt<br />
der <strong>Bregenzer</strong>ach. Ist-Zustand <strong>Bodensee</strong> (km 0,00) bis Schoppernau<br />
(km 54,00). Grundlagenstudie für die Maßnahmenplanung im Deltabereich<br />
und für den Hochwasserschutz entlang der <strong>Bregenzer</strong>ach. Im Auftrag des<br />
Lebensministeriums, Sektion VII, 72 S. + Anhang<br />
Spitzenberger, F. (2006): Rote Liste gefährdeter Säugetiere Vorarlbergs. Rote Listen 4,<br />
inatura, Dornbirn, 87 S.<br />
stadtland & UMG Umweltbüro Grabher (2008): Marktgemeinde Hard - Deponieflächen<br />
am Industriehafen. Nachnutzungskonzept. Im Auftrag der Marktgemeinde<br />
Hard, 10 S. + Karte, unveröff.<br />
Starck, P. (1970): Über die Grundwasserverhältnisse im Vorarlberger <strong>Bodensee</strong>rheintal,<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Flusswasserinfiltration. Festband<br />
des Geologischen Institutes anläßlich der 300-Jahr-Feier der Universität Innsbruck,<br />
S. 441-506<br />
UMG Umweltbüro Grabher (2004): Monitoring Mehrerauer Seeufer. Zwischenbericht<br />
– Berichtzeitraum 2003-2004. Ufervegetation, Vogelwelt, Amphibien und<br />
Reptilien. Im Auftrag der Stadt Bregenz, 33 S. + Anhang<br />
UMG Umweltbüro Grabher (2005): Managementplan Natura 2000-Gebiet Mehrerauer<br />
Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung Bregenz, Hard. 107 S. + Karten<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
36
Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
UMG Umweltbüro Grabher (2007): Monitoring Mehrerauer Seeufer in Bregenz, Bestandsentwicklung<br />
der Strandschmielengesellschaft, Erhebungen zur Vogelwelt.<br />
Zwischenbericht 2007. Im Auftrag der Landeshauptstadt Bregenz und<br />
der Vorarlberger Landesregierung, 39 S.<br />
Werner, R. & Auer, I. (2001a): Klima von Vorarlberg. Eine anwendungsorientierte Klimatographie<br />
Band I. Amt der Vorarlberger Landesregierung, 222 S.<br />
Werner, R. & Auer, I. (2001b): Klima von Vorarlberg. Eine anwendungsorientierte Klimatographie<br />
Band II. Amt der Vorarlberger Landesregierung, 368 S.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Anhang 1: Abstimmungsgespräche<br />
23. April 2009: Vorstellung der Machbarkeitsstudie im Rahmen einer Sitzung des Gewässerentwicklungskonzeptes<br />
mit Vertretern des Landes Vorarlberg, der Gemeinden<br />
und der Planungsbüros.<br />
13. Mai 2009: Begehung mit Vertretern der Planungsbüros im Rahmen des Gewässerentwicklungskonzeptes.<br />
Diskussion möglicher Aufwertungsmaßnahmen.<br />
25. Juni 2009: Besprechung vor Ort mit Vertretern der Gemeinden, des Landes Vorarlberg<br />
und der Behörden. Diskussion über mögliche Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang<br />
mit der Radwegverbindung über die <strong>Bregenzer</strong>ach sowie über Möglichkeiten<br />
zur Besucherlenkung und zum Artenschutz.<br />
29. Juni 2009: Besprechung mit Gerold Ender, Umweltreferat Stadt Bregenz, Cornelia<br />
Peter, Abteilung Umweltschutz, Vorarlberger Landesregierung, Dietmar Vondrak,<br />
Abteilung Wasserwirtschaft, Vorarlberger Landesregierung. Diskussion über Berührungspunkte<br />
mit dem Gewässerentwicklungskonzept.<br />
13. Juli 2009: Besprechung mit Alwin Schönenberger, BirdLife und Naturschutzbund:<br />
Vorschlag für Artenhilfsmaßnahmen für die Flussseeschwalbe und den Flussuferläufer;<br />
erforderliche Pflegemaßnahmen würde der Vorarlberger Naturschutzbund übernehmen.<br />
20. Juli 2009: Besprechung mit Landesrat Erich Schwärzler, u.a. für Naturschutz zuständig,<br />
Max Albrecht, Reinhard Bösch, Cornelia Peter, Land Vorarlberg, Abteilung<br />
Umweltschutz: Vorstellung des Grobkonzeptes.<br />
7. September 2009: Besprechung mit Gerold Ender, Stadt Bregenz, Max Albrecht und<br />
Cornelia Peter, beide Abteilung Umweltschutz der Vorarlberger Landesregierung,<br />
Alwin Schönenberger, BirdLife und Naturschutzbund. Mögliche Maßnahmen im Gewässerentwicklungskonzept<br />
und Schnittpunkte mit der Machbarkeitsstudie Auenwälder.<br />
24. September 2009: Besprechung mit Vertretern der Naturschutzbehörde und der<br />
Naturschutzanwaltschaft über mögliche Aufwertungsmaßnahmen an der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
(Ausgleichsmaßnahmen für die Radbrücke).<br />
Übermittlung des Rohkonzeptes an Bernhard Kathrein (Marktgemeinde Hard) und<br />
Gerold Ender (Stadt Bregenz). Die Vorschläge werden in Hard grundsätzlich befürwortet.<br />
30. September 2009: Besprechung mit Vertretern der Landeshauptstadt Bregenz,<br />
der Marktgemeinde Hard und der Vorarlberger Landesregierung. Themen waren<br />
Ausgleichsmaßnahmen für die geplante Radbrücke einschließlich möglicher Artenschutzmaßnahmen<br />
und eines Besucherlenkungskonzeptes.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
6. Oktober 2009: Besprechung mit Volker Kromrey (<strong>Bodensee</strong>stiftung), Gerold Ender<br />
(Stadt Bregenz), Cornelia Peter (Land Vorarlberg). Projektstand und Finanzierungsmöglichkeiten.<br />
8. Oktober 2009: Projektbesprechung Gewässerentwicklungskonzept <strong>Bregenzer</strong>ach:<br />
Mögliche Renaturierungsmaßnahmen im östlichen Mündungsgebiet der <strong>Bregenzer</strong>ach<br />
wurden vorgeschlagen. Dann wäre eine Anpassung der Trassenführung des<br />
Lehrpfads erforderlich.<br />
12. Oktober 2009: Gespräch mit Alban Lunardon, Sachverständiger für Fischerei mit<br />
Büro im Landesfischereinzentrum: Maßnahmen im Landesfischereizentrum sind mit<br />
den für das Gebäude Verantwortlichen sowie dem derzeit beauftragten Architekten<br />
abzustimmen.<br />
17. Dezember 2009: Gespräch mit Cornelia Peter, Bernhard Kathrein und Gerold<br />
Ender: Finanzierungsmöglichkeiten und Projektorganisation.<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Das Landesfischereizentrum<br />
in Hard könnte<br />
zur Informationsdrehscheibe<br />
werden.<br />
Beobachtungsstandorte<br />
am linken Achufer<br />
(Mündung)<br />
Anhang 2: Fotos<br />
UMG Umweltbüro Grabher | stadt-land-see | Rudhardt + Gasser 2009<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Beobachtungsstandort<br />
am rechten Achufer<br />
Beobachtungsstandort<br />
nördlich Wocherhafen<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
Areal des Industriehafens<br />
als künftigen Naturerlebnisraumadaptieren<br />
Der bestehende Lehrpfad<br />
wird erweitert und<br />
als Erlebnispfad ergänzt<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 43<br />
Anhang 3: Karten<br />
Übersichtskarte Bearbeitungsgebiet<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 44<br />
Ergebnisse der Auenwaldkartierung im Gebiet der <strong>Bregenzer</strong>achmündung im Rahmen der Potenzial-Analyse zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am<br />
<strong>Bodensee</strong> und seinen Mündungsgebieten (AGBU 2009)<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 45<br />
Historischer Kataster 1857<br />
Orthofoto 1950er Jahre<br />
Orthofoto 2006<br />
Landschaftswandel im Bereich der <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
(GIS-Daten © Land Vorarlberg, VOGIS: http://vogis.cnv. at/dva04/init.aspx).<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 46<br />
Pflegeplan für die Waldflächen im Natura 2000-Gebiet Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung der Bezirkshauptmannschaft<br />
Bregenz<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 47<br />
Eigentumsverhältnisse im Bearbeitungsgebiet<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 48<br />
Unterlauf der <strong>Bregenzer</strong>ach in der Spezialkarte der Ufergegenden am östlichen Theile vom <strong>Bodensee</strong> von A. Waltenberger (zwischen 1872 und 1895)<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 49<br />
Bestehende Regelungen im Naturschutzgebiet Mehrerauer Seeufer – <strong>Bregenzer</strong>achmündung<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 50<br />
Wegenetz und Freizeitinfrastruktur<br />
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Machbarkeitsstudie zum Schutz und zur Entwicklung von Auenwäldern am <strong>Bodensee</strong>: <strong>Bregenzer</strong>achmündung 51<br />
Geplante Maßnahmen<br />
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