Teil 2. Schweiz Arch Neurol Psychiatr. 1925 - Sanp.ch
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Reflexe unterdrückt wird; es siegt der lebenswi<strong>ch</strong>tigere. Die Hemmung<br />
ist unter diesen Umständen keine Verweigerung animaler Leistung. Sie<br />
kommt vielmehr zustande im Interesse eines vollwertigen animalen Funktionserfo<br />
In dieser Beziehung leistet zweifellos ein ungestörter Reflex<br />
mehr als das Interferenzprodukt zweier me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong> kollidierender Reflexe.<br />
Wenn wir diese positive Anteilnahme animaler Hemmungsfunktionen<br />
an der Verwirkli<strong>ch</strong>ung animaler Funktionsziele der <strong>Teil</strong>nahmslosigkeit<br />
und der Hilfslosigkeit des S<strong>ch</strong>lafenden gegenüber stellen, so tritt<br />
der Gegensatz der Hemmungen im S<strong>ch</strong>laf zu den dur<strong>ch</strong> das animals Nervensystem<br />
vermittelten Hemmungsfunktionen besonders markant hervor.<br />
Das Erlös<strong>ch</strong>en der psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Funktionen im S<strong>ch</strong>laf.<br />
Mit der Frage na<strong>ch</strong> dem Verhalten der psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Funktionen im S<strong>ch</strong>laf<br />
konzentrieren wir unser Interesse auf den enger ums<strong>ch</strong>riebenen Inhalt<br />
unseres Titelthemas. Es ist dur<strong>ch</strong> die bestehenden physiologis<strong>ch</strong>en Zusamme<br />
begründet worden, dass wir dies erst tun, na<strong>ch</strong>dem wir sowohl<br />
der rezeptoris<strong>ch</strong>en als au<strong>ch</strong> der effektoris<strong>ch</strong>en Phase animaler Funktionen<br />
unsere Aufmerksamkeit ges<strong>ch</strong>enkt haben.<br />
Das Erlös<strong>ch</strong>en des Bewusstseins ist das augenfälligste Symptom des<br />
S<strong>ch</strong>lafzustandes. Die s<strong>ch</strong>arfe Akzentuirung, mit wel<strong>ch</strong>er si<strong>ch</strong> der Ablauf<br />
der psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Funktionen im Wa<strong>ch</strong>- und. S<strong>ch</strong>lafzustand unters<strong>ch</strong>eidet, ist<br />
ja der Grund gewesen, weshalb wir uns am S<strong>ch</strong>lafproblem verankert haben.<br />
Als Ursa<strong>ch</strong>e für die physiologis<strong>ch</strong>en Vorgänge beim Eins<strong>ch</strong>lafen spielt<br />
na<strong>ch</strong> Trömner eine sensoris<strong>ch</strong>e Hemmung eine ents<strong>ch</strong>eidende Rolle, wel<strong>ch</strong>e<br />
das Bewusstwerden sensibler Reize dämpft oder unterdrückt. — Im<br />
Ans<strong>ch</strong>luss an unsere Ausführungen über das Verhalten des Auges im S<strong>ch</strong>laf<br />
ist no<strong>ch</strong> in Erwägung zu ziehen, dass die Verweigerung der Reizaufnahme<br />
dur<strong>ch</strong> die "s<strong>ch</strong>lafenden" Sinnesapparate das Zuströmen von Erregungen<br />
zum Grosshirn weitgehend unterdrückt und dass aus diesem Grunde die<br />
psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Funktionen erlös<strong>ch</strong>en müssen. Dagegen ist zu sagen, dass selbst<br />
strengste Abhaltung äusserer Reize ni<strong>ch</strong>t zu der Bewusstlosigkeitführt,<br />
wie wir sie im S<strong>ch</strong>lafe treffen. Die Engramme früherer Reize lassen au<strong>ch</strong><br />
ohne andauerndes Eintreffen neuer Sinnesreize die psy<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en Funktionen<br />
weitergehen. Abgesehen von alltägli<strong>ch</strong>en Erfahrungen beweisen die<br />
Untersu<strong>ch</strong>ungen von Kreidl und Herz an Mindersinnigen, dass den äusseren<br />
Reizen ni<strong>ch</strong>t jene ents<strong>ch</strong>eidende Bedeutung für das Eintreten des S<strong>ch</strong>lafes<br />
zukommt, wel<strong>ch</strong>e ihnen einzelne Autoren im Ans<strong>ch</strong>luss an eine Beoba<strong>ch</strong>tung<br />
von Strümpel beigemessen haben. Sinnesruhe ist eine der Bedingungen<br />
für die Entwicklung der zentralen S<strong>ch</strong>lafhemmungen: Sie ist aber ni<strong>ch</strong>t<br />
der S<strong>ch</strong>lafzustand selbst. Es geht dies au<strong>ch</strong> daraus hervor, dass der S<strong>ch</strong>laf<br />
ni<strong>ch</strong>t in jedem Fall unterbro<strong>ch</strong>en wird, wenn Erregungen in den Kortex