als PDF zum Download! - Schauspiel Essen
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SCHAUSPIEL ESSEN<br />
2013| 2014
SPIELPLAN
LIEBES PUBLIKUM!<br />
Die Unruhen des Widerstands haben wir hinter uns gelassen, mit Ihnen gemeinsam<br />
im vergangenen Jahr eine ganze Reihe schöner und nicht ganz so schöner<br />
neuer Welten erkundet. Und wir freuen uns, dass Sie uns dabei so zahlreich begleitet<br />
haben.<br />
Doch was nun? Ganz ehrlich: Die beste aller möglichen Welten haben wir nicht<br />
gefunden. Dafür aber, während wir die Spielzeit 2013/2014 planten, eine ganze<br />
Reihe von Heldinnen und Helden, die auf der Suche nach jener schönsten neuen<br />
Welt, auf der Suche nach Liebe oder Macht, die Welt und sich selbst aus dem<br />
Gleichgewicht gebracht haben. Wann ist der Glaube an das Gute, die Idee von persönlichem<br />
oder gesellschaftlichem Glück, kein Idealismus mehr, sondern Ideologie?<br />
Wann wird die Sehnsucht nach Wahrheit, nach einem Sinn zu einem Rausch –<br />
zu Wahnsinn? Zu welchen Exzessen können uns unsere Leidenschaften, unsere<br />
nicht enden wollende Sehnsucht nach Liebe und Macht treiben?<br />
Die Helden der nun vor uns liegenden Spielzeit lieben leidenschaftlich, intrigieren<br />
skrupellos, wandern auf dem schmalen Grat zwischen Idealismus und Verblendung.<br />
Will heißen: Sie leben. Exzessiv. Leidenschaftlich. Rauschhaft. Auch<br />
egoistisch. Zerstörerisch. Radikal.<br />
Und wir sind gespannt darauf, was wir dabei über unser eigenes Denken und<br />
Fühlen, über unsere Sehnsucht nach Rausch, nach Leidenschaft und Wahnsinn<br />
erfahren können.*
Sie haben sich in den vergangenen Spielzeiten nicht nur von uns unterhalten lassen,<br />
Sie haben sich auch kritisch mit uns auseinandergesetzt. Sie haben sich an<br />
unseren Begleitprogrammen, den „Time Capsules“, an Matineen, Einführungen<br />
und Publikumsgesprächen rege beteiligt und unsere Gastspielangebote äußerst<br />
positiv an- und aufgenommen.<br />
Sie haben unsere sozialen Projekte wie den „Wunschbaum“ zur Weihnachtszeit<br />
oder die diversen Spendensammlungen für das KinderPalliativNetzwerk großzügig<br />
unterstützt und damit vielen Menschen Freude bereitet. Sie haben Ihr Grillo-<br />
Theater mit seinen Spielstätten zu einem urbanen Treffpunkt der Kultur gemacht,<br />
wie es sich eine Stadt (und ein Theater!) nur wünschen kann. Dafür herzlichen Dank!<br />
Bei allem, was wir in den kommenden Monaten vorhaben, freuen wir uns ganz<br />
besonders auf die Kooperation mit dem Aalto-Theater und der Philharmonie:<br />
Gemeinsam mit dem neuen Intendanten Hein Mulders und seinem Team, dem wir<br />
einen erfolgreichen Start in <strong>Essen</strong> wünschen, haben wir uns auf zwei „Kunst²“-<br />
Produktionen verständigt: Sowohl die Oper <strong>als</strong> auch wir werden mit „Macbeth“<br />
eröffnen und danach in kurzen Abständen den „Werther“ auf unsere Bühnen bringen.<br />
Dazu gibt es spartenübergreifende Einführungen, Nachgespräche und Vorträge.<br />
Und am Ende der Spielzeit zeigen die Jungen Choreographen des Aalto<br />
Ballett <strong>Essen</strong> ihr Programm „Ptha III“ im Grillo-Theater. Wir rücken zusammen:<br />
Seien Sie dabei!<br />
Besonders stolz sind wir darauf, dass wir den Zuschlag zur Ausrichtung des<br />
30. Kinder- und Jugendtheaterfestiv<strong>als</strong> „Westwind“ vom 12. bis <strong>zum</strong> 18. Mai 2014<br />
bekommen haben und verstehen dies auch <strong>als</strong> eine Auszeichnung für unsere<br />
Kinder- und Jugendarbeit. Zwei Wochen vorher, am 25. und 26. April 2014, findet<br />
in der Casa des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> ein weiteres Festival statt: Unsere Autorentage<br />
„Stück auf!“ gehen dann bereits in die dritte Runde!<br />
Und schließlich wird unsere Reihe „Jazz in <strong>Essen</strong>“ 30 Jahre alt, was wir im März<br />
2014 mit zwei außergewöhnlichen Konzerten feiern werden.<br />
Last but not least können Sie Ende 2013 Ihr Theater auch im Fernsehen erleben,<br />
wenn die Aufzeichnung unserer Uraufführungsinszenierung von „Rote Erde“ auf<br />
3sat und im WDR ausgestrahlt wird. Wer so lange nicht mehr warten will, sichert<br />
sich am besten jetzt schon Karten für die Kinopremiere im film studio GLÜCK-<br />
AUF, dem ältesten Filmtheater des Ruhrgebiets auf der Rüttenscheider Str. 2, am<br />
14. Juli 2013 um 19:30 Uhr!<br />
Sie sehen: Wir haben viel vor! – Ich freue mich auf viele Begegnungen mit Ihnen<br />
in der Spielzeit 2013/2014.<br />
Ihr<br />
* Unseren neuen Spielplan möchten wir Ihnen gerne ausführlicher vorstellen: In einer Matinee am<br />
Sonntag, den 16. Juni um 11:15 Uhr werden meine Dramaturgen und ich sowie Mitglieder unseres<br />
<strong>Schauspiel</strong>ensembles Ihnen die Stücke der neuen Spielzeit und deren Autoren vorstellen – erste<br />
Leseproben inklusive. Wir freuen uns auf Sie!<br />
3
DIE REINSTE FORM DES WAHNSINNS IST ES,<br />
ALLES BEIM ALTEN ZU LASSEN UND<br />
GLEICHZEITIG ZU HOFFEN, DASS SICH<br />
ETWAS ÄNDERT.<br />
ALBERT EINSTEIN
INHALT<br />
Vorwort Seite 2<br />
Die Stücke der Spielzeit 2013/2014 Seite 6<br />
Wiederaufnahmen Seite 9<br />
Macbeth Seite 10<br />
Der Prozess Seite 12<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) Seite 14<br />
Anton, das Mäusemusical Seite 16<br />
Der Geizige Seite 18<br />
Medea Seite 20<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer Seite 22<br />
Anna Karenina Seite 24<br />
Die Opferung von Gorge Mastromas Seite 26<br />
Tschick Seite 28<br />
Die Leiden des jungen Werther Seite 30<br />
Eine Blume <strong>als</strong> Gegenwehr (UA) Seite 32<br />
Stück auf! Seite 34<br />
Lucky Happiness Golden Express Seite 36<br />
Misery Seite 38<br />
Ein Schaf fürs Leben Seite 40<br />
Überall seh ich nur Narren Seite 42<br />
Und sonst noch Seite 46<br />
Westwind 2014 Seite 58<br />
Theaterpädagogik Seite 60<br />
Manifest für den Wahn-Sinn Seite 68<br />
Irresein heißt … Seite 72<br />
Ensemble Seite 74<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote Seite 84<br />
Rückblick 2012/2013 Seite 86<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Seite 94<br />
Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> Seite 100<br />
Kartenverkauf Seite 104<br />
Sitzpläne Seite 107<br />
Abonnements 2013/2014 Seite 108<br />
Die Abonnementbedingungen der TUP Seite 114<br />
Service Seite 116<br />
Freunde & Förderer Seite 121<br />
So erreichen Sie uns Seite 125<br />
Impressum Seite 127<br />
5
SPIELZEIT 2013|2014<br />
GRILLO-THEATER<br />
Macbeth<br />
von William Shakespeare<br />
Deutsch von Thomas Brasch<br />
Inszenierung: Wolfgang Engel<br />
Premiere am 28. September 2013<br />
Grillo-Theater<br />
Der Prozess<br />
nach dem Roman von Franz Kafka<br />
Bühnenfassung von Moritz Peters<br />
Inszenierung: Moritz Peters<br />
Premiere am 18. Oktober 2013<br />
Grillo-Theater<br />
Uraufführung<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote<br />
von Tariq Ali<br />
Deutsch von Silvia Berutti-Ronelt und Ulrike Syha<br />
Inszenierung: Jean-Claude Berutti<br />
Premiere am 1. November 2013, Grillo-Theater<br />
6+<br />
Anton, das Mäusemusical<br />
von Gertrud Pigor, Thomas Pigor<br />
und Jan Fritsch<br />
Inszenierung: Christian Tombeil<br />
Premiere am 16. November 2013<br />
Grillo-Theater<br />
Der Geizige<br />
von Molière<br />
Inszenierung: Jasper Brandis<br />
Premiere am 29. Dezember 2013<br />
Grillo-Theater
Medea<br />
von Euripides<br />
Inszenierung: Konstanze Lauterbach<br />
Premiere am 28. Februar 2014<br />
Grillo-Theater<br />
Eine Inszenierung<br />
von Hermann Schmidt-Rahmer<br />
Premiere am 27. April 2014<br />
Grillo-Theater<br />
Anna Karenina<br />
nach dem Roman von Leo Tolstoi<br />
Fassung von Armin Petras<br />
Inszenierung: Thomas Krupa<br />
Premiere am 20. Juni 2014<br />
Grillo-Theater<br />
CASA<br />
Die Opferung<br />
von Gorge Mastromas<br />
von Dennis Kelly<br />
Deutsch von John Birke<br />
Inszenierung: Thomas Ladwig<br />
Premiere am 29. September 2013<br />
Casa<br />
14+<br />
Tschick<br />
von Wolfgang Herrndorf<br />
Bühnenfassung von Robert Koall<br />
Inszenierung: Jana Milena Polasek<br />
Premiere am 15. Dezember 2013, Casa<br />
7
15+<br />
Die Leiden des jungen Werther<br />
nach dem Briefroman von<br />
Johann Wolfgang Goethe<br />
Bühnenfassung von Karsten Dahlem und<br />
Marc-Oliver Krampe<br />
Inszenierung: Karsten Dahlem<br />
Premiere am 23. Februar 2014, Casa<br />
Uraufführung<br />
Eine Blume <strong>als</strong> Gegenwehr<br />
von Katja Wachter<br />
Siegerstück der 2. <strong>Essen</strong>er<br />
Autorentage „Stück auf!“ 2013<br />
Inszenierung: Tilman Gersch<br />
Premiere am 25. April 2014, Casa<br />
Stück auf!<br />
3. Autorentage am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
25. – 26. April 2014<br />
Lucky Happiness<br />
Golden Express<br />
von Noah Haidle<br />
Deutsch von Brigitte Landes<br />
Inszenierung: Tom Gerber<br />
Premiere am 22. Juni 2014, Casa<br />
BOX<br />
Misery<br />
von Simon Moore<br />
nach dem Roman von Stephen King<br />
Deutsch von Frank Küster<br />
Premiere am 20. Dezember 2013<br />
Box<br />
5+<br />
Ein Schaf fürs Leben<br />
Nach dem Bilderbuch von<br />
Maritgen Matter<br />
Deutsch von Sylke Hachmeister<br />
Theaterfassung von Ingo Putz<br />
Inszenierung: Siegfried Hopp<br />
Premiere am 27. Februar 2014<br />
Box
GRILLO-THEATER<br />
Hiob<br />
nach dem Roman von Joseph Roth<br />
Fassung von Koen Tachelet<br />
Inszenierung: Wolfgang Engel<br />
Faust I + II<br />
Der Tragödie erster und zweiter Teil Kabale und Liebe<br />
von Johann Wolfgang von Goethe Ein bürgerliches Trauerspiel<br />
Inszenierung: Christoph Roos<br />
von Friedrich Schiller<br />
Gefördert von der Alfried Krupp von Inszenierung:<br />
Bohlen und Halbach-Stiftung.<br />
Martina Eitner-Acheampong<br />
Clockwork Orange<br />
von Anthony Burgess<br />
Fassung von<br />
Hermann Schmidt-Rahmer<br />
Inszenierung:<br />
Hermann Schmidt-Rahmer<br />
Gefördert von der Alfred und Cläre<br />
Pott-Stiftung.<br />
WIEDERAUFNAHMEN<br />
Wie es euch gefällt<br />
von William Shakespeare<br />
Inszenierung: Martin Schulze<br />
Gefördert von der GENO BANK<br />
ESSEN.<br />
Die Grönholm-Methode<br />
von Jordi Galceran<br />
Inszenierung: Jens Pesel<br />
Buddenbrooks<br />
nach dem Roman von Thomas Mann<br />
Bühnenfassung von John von Düffel<br />
Inszenierung: Christoph Roos<br />
CASA<br />
NICHTS. Was im Leben wichtig ist<br />
von Janne Teller<br />
Bühnenfassung von Andreas Erdmann<br />
Inszenierung: Karsten Dahlem<br />
BOX<br />
Die Wanze<br />
von Paul Shipton<br />
Inszenierung: Thomas Ladwig<br />
Gefördert von der Alfried Krupp von<br />
Bohlen und Halbach-Stiftung.<br />
8+<br />
14+<br />
9
MACBETH
VON WILLIAM SHAKESPEARE<br />
DEUTSCH VON THOMAS BRASCH<br />
Die schottischen Feldherren Macbeth und Banquo kehren siegreich aus der<br />
Schlacht zurück. Drei Hexen prophezeien ihnen, Macbeth werde König, Banquo<br />
Stammvater eines Königsgeschlechts und setzen ihnen den Stachel des Ehrgeizes<br />
in den Kopf. Angetrieben von dunklen Wünschen, nagender Gier und<br />
seiner machthungrigen Lady tötet Macbeth daraufhin den schlafenden König,<br />
um selbst den schottischen Thron zu besteigen. Aber<br />
der Mord an König Duncan setzt für Macbeth einen<br />
blutigen Reigen von weiteren Morden, verstörenden<br />
Geistererscheinungen, peinigenden Gewissensqualen<br />
und allumfassendem Misstrauen in Gang. Und es<br />
gibt kein Zurück, jetzt gilt es, seinen Machtanspruch<br />
auf Teufel komm raus zu untermauern; rücksichtslos<br />
prescht er immer weiter vor – bis schließlich die<br />
Engländer ein Heer gegen den schottischen Usurpatoren<br />
entsenden. Während Lady Macbeth, die anfangs<br />
noch ohne Skrupel war, mit Grausen begreift,<br />
dass sie ihre Hände nicht mehr reinwaschen kann vom Blut und zusehends<br />
dem Wahnsinn verfällt, geht Macbeth seinen Weg zwanghaft immer weiter.<br />
Er entfremdet sich mehr und mehr von sich selbst und zieht in die alles entscheidende<br />
Schlacht …<br />
Inszenierung Wolfgang Engel<br />
Bühne Andreas Jander<br />
Kostüme Zwinki Jeannée<br />
Musik Tobias Schütte<br />
Dramaturgie Marc-Oliver Krampe<br />
Premiere 28. September 2013<br />
Grillo-Theater<br />
Hexen, Geister, Mord und wandelnde Wälder: Shakespeares 1606 in London<br />
uraufgeführtes Stück gilt <strong>als</strong> eine seiner schaurigsten Tragödien. Goethe befand<br />
es <strong>als</strong> Shakespeares „bestes Theaterstück“. Entstanden in einer Zeit großer<br />
gesellschaftlicher Umbrüche religiöser, politischer und ökonomischer<br />
Natur, zeigt „Macbeth“ die alptraumhaften Folgen von skrupellosem Ehrgeiz<br />
und maßlosem Machtstreben, die Mechanismen von Zerstörung und Selbstzerstörung<br />
in einer Welt, in der die Mächtigen zur Durchsetzung ihrer Ziele<br />
selbst vor Mord nicht zurückschrecken – solange es dem<br />
Ruf nicht schadet.<br />
Wolfgang Engel wurde 1943 in Schwerin geboren.<br />
Nach der <strong>Schauspiel</strong>ausbildung in Berlin und ersten Regiearbeiten<br />
in Schwerin, Radebeul und Berlin lehrte er<br />
ab 1978 an der späteren Berliner Hochschule für <strong>Schauspiel</strong>kunst<br />
Ernst Busch. Ab 1980 arbeitete er <strong>als</strong> fester<br />
Regisseur am Staatsschauspiel Dresden. Hier wurde<br />
Engel zu einem der wichtigsten Regisseure der DDR.<br />
Schon zu dieser Zeit inszenierte er auch im Westen,<br />
z. B. am Wiener Burgtheater, am Zürcher <strong>Schauspiel</strong>haus, am Schillertheater in<br />
Berlin und am Residenztheater in München. Ab 1991 war Engel fester Regisseur<br />
am <strong>Schauspiel</strong> Frankfurt und von 1995–2008 Intendant des <strong>Schauspiel</strong> Leipzig.<br />
Seitdem arbeitet Engel <strong>als</strong> freier Regisseur u. a. am Düsseldorfer <strong>Schauspiel</strong>haus<br />
und am Staatsschauspiel Dresden. 2011 erhielt er den deutschen<br />
Theaterpreis „DER FAUST“ für sein Lebenswerk. Shakespeares „Macbeth“ ist<br />
nach „Hiob“ von Joseph Roth seine zweite Inszenierung am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>.<br />
11
DER PROZESS
NACH DEM ROMAN VON FRANZ KAFKA<br />
BÜHNENFASSUNG VON MORITZ PETERS<br />
Der Bankangestellte Josef K. wird am Morgen seines 30. Geburtstages verhaftet.<br />
Doch es wird keine Anklage formuliert, und er darf auch sein alltägliches<br />
Leben weiterhin in Freiheit führen. Dennoch lasten ab jetzt unweigerlich das<br />
Gefühl der Ohnmacht sowie die Frage nach Schuld auf ihm. K. macht sich <strong>als</strong>o<br />
auf die Suche, scheint aber stets Spielball eines undurchschaubaren bürokratischen<br />
Systems zu bleiben. Sein Weg, gesäumt<br />
von erotischen Eskapaden und absurd- unheimlichen<br />
Abenteuern, führt ihn in verschiedensten Episoden<br />
immer wieder in eine nicht von ihm beeinfluss- oder<br />
beherrschbare Lage. Sind es Prüfungen, denen er<br />
unterzogen wird? Und welche Gesetze walten dort<br />
eigentlich?<br />
Franz Kafkas Roman „Der Prozess“, zwischen 1914<br />
und 1915 entstanden, Fragment geblieben und posthum<br />
erschienen, zeigt parabelhaft das sinnentleerte<br />
Dasein und ziellose Streben des Individuums in einer<br />
anonym gewordenen Welt. Dem Protagonisten steht eine geschlossene Ordnung<br />
Inszenierung Moritz Peters<br />
Bühne Lisa Marie Rohde<br />
Kostüme Christina Hillinger<br />
Musik Tobias Schütte<br />
Videografie Daniel Frerix<br />
Dramaturgie Anna-Sophia Güther<br />
Premiere 18. Oktober 2013<br />
Grillo-Theater<br />
gegenüber, die nicht nur ihrem eigenen Regelwerk folgt, sondern sich auch in<br />
allen Lebensbereichen manifestiert – in der Arbeit, in den zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, sogar in der Kirche findet K. plötzlich Angehörige dieses<br />
Gerichts. Dass er die systemische Eigenlogik erst erfüllt, indem er mitspielt,<br />
ist K. dabei kaum bewusst. So wird er immer tiefer in ein Labyrinth hineingezogen.<br />
Da ihm die herrschenden Regeln unbekannt sind, kann er letztlich nur<br />
verlieren: Das Todesurteil wird vollstreckt, ohne vorherige Verkündung. Damit<br />
geht K. zugrunde an einer Welt, die sich längst jeder Sinnhaftigkeit<br />
entzogen hat.<br />
Moritz Peters wurde 1981 in New Haven, USA, geboren<br />
und wuchs nach einer Zwischenstation in den Niederlanden<br />
in Bochum auf. Von 2001 bis 2005 studierte<br />
er <strong>Schauspiel</strong> an der Hochschule für Musik und Darstellende<br />
Kunst in Frankfurt am Main. Anschließend war er<br />
vier Jahre lang Ensemblemitglied am <strong>Schauspiel</strong> Frankfurt<br />
und wechselte 2009 ans Zimmertheater Tübingen,<br />
wo er auch erstm<strong>als</strong> Regie führte. Von 2010 bis 2013 war<br />
er <strong>als</strong> Regieassistent am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> engagiert, hier<br />
inszenierte er unter anderem in der Spielzeit 2011/12 „Satt“ von Marianna Salzmann.<br />
Im Sommer 2013 zeigt er eine Bearbeitung von Georg Büchners „Lenz“<br />
am Zimmertheater Tübingen. Moritz Peters lebt <strong>als</strong> freier Regisseur in <strong>Essen</strong>.<br />
13
DIE<br />
NEUEN<br />
ABENTEUER<br />
DES<br />
DON<br />
QUIJOTE
URAUFFÜHRUNG<br />
VON TARIQ ALI<br />
DEUTSCH VON SILVIA BERUTTI-RONELT UND ULRIKE SYHA<br />
Seit mehr <strong>als</strong> 400 Jahren ziehen sie durch die Welt: Im Kampf für das längst vergessene<br />
Ideal der Ritterlichkeit haben sie es immer wieder mit den Windmühlen<br />
der Realität aufgenommen und wurden dabei ein ums andere Mal verkannt und<br />
verspottet. Jetzt sind sie im Heute angekommen, in einer Zeit, in der das Land<br />
Utopia längst schon von den Landkarten verschwunden zu sein scheint, einer<br />
globalisierten Welt, die bestimmt wird von Kapitalismus,<br />
Kriegen, Vertreibung und Ausgrenzung. Ein weiteres<br />
Mal ziehen Don Quijote und sein treuer Diener<br />
Sancho Panza – der eine wie eh und je auf seinem<br />
ebenso edlen wie eloquenten Ross Rosinante, der andere<br />
auf seinem sinnenfrohen Maultier – getrieben<br />
von unerschütterlichem Optimismus in den gefährlichen<br />
und aussichtslos scheinenden Kampf gegen Ungerechtigkeit<br />
und Unterdrückung: „Wir müssen die<br />
Welt vor sich selbst retten.“ Doch dieses Abenteuer<br />
wird das gefährlichste von allen werden …<br />
Wie sein Titelheld Don Quijote ist auch der Verfas-<br />
1943 im heutigen Pakistan geborene Autor, Filmemacher und Journalist Tariq<br />
Ali widmet sich in seinen Büchern u. a. dem Konflikt zwischen westlicher Gesellschaft<br />
und seiner islamischen Heimat, aber auch dem Kampf gegen Armut<br />
ser von dessen „neuen Abenteuern“ ein Grenzgänger zwischen den Welten: Der<br />
Inszenierung Jean-Claude Berutti<br />
Bühne und<br />
Kostüme Rudy Sabounghi<br />
Mitarbeit Bühne<br />
und Kostüme Katharina Heistinger<br />
Musik Arturo Annecchino<br />
Dramaturgie Marc-Oliver Krampe<br />
Premiere 1. November 2013<br />
Grillo-Theater<br />
und Unterdrückung in Lateinamerika („Piraten der Karibik. Die Achse der Hoffnung“,<br />
2006). Als 20-Jähriger nach London emigriert, wurde Tariq Ali 1966<br />
begibt sich der bekennende radikale Sozialist und Antiimperialist<br />
auf die Spur eines Helden, der immer wieder<br />
Mitglied der Bertrand-Russell-Friedensstiftung, für die er in Kriegsgebiete und<br />
Krisenregionen reiste, und 1968 <strong>zum</strong> Führer und Vordenker der internationalen<br />
Studentenbewegung. Mit seinem Auftragswerk für das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
auf dem schmalen Grat zwischen Hellsichtigkeit und Verblendung,<br />
zwischen unbeirrbarem Idealismus und totalem<br />
Wahn balanciert, und entwirft in opulenten Bildern<br />
die Stationen einer ebenso seltsamen wie skurrilen Reise<br />
durch Welt und Zeit.<br />
Regisseur Jean-Claude Berutti wurde in Toulon, Frankreich<br />
geboren. Er inszeniert seit über 20 Jahren <strong>Schauspiel</strong>e<br />
und Opern, u. a. in Brüssel, Frankfurt, Leipzig,<br />
Braunschweig, Dortmund, Lyon, Wien und Zagreb, an<br />
der Opéra National de Bordeaux, in Straßburg und Tel<br />
Aviv sowie an der Pariser Comédie Française und am Théâtre La Comédie in<br />
Saint-Étienne, dem er auch <strong>als</strong> Intendant vorstand. Von 2005-2011 war Jean-<br />
Claude Berutti Präsident des gesamteuropäischen Theaternetzwerks „European<br />
Theatre Convention“ (ETC). „Die neuen Abenteuer des Don Quijote“ ist seine<br />
erste Inszenierung am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>.<br />
Gefördert von der Alfred und Cläre Pott-Stiftung.<br />
15
ANTON,<br />
DAS MÄUSEMUSICAL
6+<br />
VON GERTRUD PIGOR, THOMAS PIGOR UND JAN FRITSCH<br />
Wohnzimmer, ein wunderbarer Ort. Es gehört Familie Hoffmann, denkt Familie<br />
Hoffmann. Doch in Wirklichkeit gehört es den Mäusebrüdern Franz, Willi und<br />
Anton und ihrer Freundin, der Spinne. Hier, unter dem Sofa, lässt es sich prima<br />
leben und spinnen, hier kann man vom Boden essen – es findet sich immer<br />
etwas. Zwei Dinge nur, die sowohl der einfachen Hausmaus <strong>als</strong> auch einer<br />
Spinne gefährlich werden können: der Staubsauger<br />
und der Hoffmann, von dem es immerhin drei<br />
Arten gibt, „Menschen, Omas oder Kinder“. Doch<br />
dank gezielten Trainings sind unsere drei Mäuse<br />
Meister im Unsichtbarwerden! Bis zu jenem folgenschweren<br />
Tag, an dem der dicke Willi von<br />
Frau Hoffmann entdeckt wird, <strong>als</strong> er sich mutig<br />
dem Staubsauger entgegenstellt. Von nun an findet<br />
sich kein Krümelchen mehr auf dem Boden –<br />
eine traurige Vorweihnachtszeit für die drei Brüder<br />
und auch für ihre Tante Lizzy, die doch extra<br />
wegen der „schnaften Plätzchen“ angereist ist.<br />
Inszenierung Christian Tombeil<br />
Musikalische<br />
Leitung Hajo Wiesemann<br />
Bühne und<br />
Kostüme Gabriele Wasmuth<br />
Choreografie Marcus Grolle<br />
Dramaturgie Vera Ring<br />
Premiere 16. November 2013<br />
Grillo-Theater<br />
Als dann auch noch der Wunschzettel des Hoffmann-Kindes<br />
unter dem Sofa landet, das sich nichts mehr wünscht <strong>als</strong> eine<br />
Katze, scheint das lang ersehnte Weihnachtsfest auf eine Katastrophe hinauszulaufen.<br />
Und tatsächlich: Am Heiligen Abend hält ein gefährlicher Mitbewohner<br />
Einzug ins Wohnzimmer …<br />
So wird die Vorweihnachtszeit <strong>zum</strong> Abenteuer: Mit einer gehörigen Portion<br />
Mut und gesundem Mäuseverstand trotzen die drei frechen Nager allen Gefahren,<br />
und am Ende wissen wir, dass Musik sogar die sprichwörtliche Feindschaft<br />
zwischen Katz und Maus überwinden kann. Und freuen uns schon auf den ersten<br />
Hauch von Plätzchenduft …<br />
Christian Tombeil ist seit 2010/2011 Intendant des <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong>. Ausgebildet <strong>zum</strong> klassischen Tänzer, studierte<br />
er zunächst Germanistik und Kunstgeschichte in Stuttgart.<br />
Dem Studium folgten Regieassistenzen u. a. bei Ruth<br />
Berghaus, Robert Wilson, Axel Manthey, Dietrich Hilsdorf,<br />
Christof Loy und Achim Freyer. Ab 1990 arbeitete Christian<br />
Tombeil <strong>als</strong> Regisseur für <strong>Schauspiel</strong> und Musiktheater<br />
sowie <strong>als</strong> Lightdesigner unter anderem in Wien, Stuttgart,<br />
Düsseldorf und Brüssel. Von 1997 bis 2010 war er Stellvertretender<br />
Generalintendant und Künstlerischer Betriebsdirektor<br />
an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld<br />
und Mönchengladbach, wo er vielfach inszenierte, u. a. das<br />
spartenübergreifende Projekt „Verschollen“ und den Doppelabend „Dido and<br />
Aeneas / Erwartung“ sowie die Kinderopern „Papageno spielt auf der Zauberflöte“<br />
und „Aschenputtel“. Lehraufträge führten Christian Tombeil an die Folkwang<br />
Universität in <strong>Essen</strong>, die Universität Witten/Herdecke sowie die Musikhochschule<br />
Köln.<br />
Gefördert von der Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG.<br />
17
DER GEIZIGE
VON MOLIÈRE<br />
Alle wollen immer nur an sein Geld – Kinder, Kutscher, Koch, einfach alle! Daran<br />
zweifelt Harpagon keine Sekunde und legt daher höchstes Augenmerk darauf,<br />
den erwirtschafteten Reichtum nicht nur zu erhalten, sondern ihn gehörig zu<br />
vermehren. Radikaldiäten sind ebenso Ausdruck seines krankhaften Geizes wie<br />
Hungerlöhne und der feste Wille, seine Kinder gewinnbringend unter die Haube<br />
zu bringen: Tochter Élise will er mit dem reichen Anselmo verkuppeln, ungeachtet<br />
der Tatsache, dass dieser eher Élises Vater sein könnte und sie außerdem<br />
in seinen Angestellten Valère verliebt ist. Sein Sohn<br />
Cléante soll eine vermögende ältere Witwe heiraten,<br />
Inszenierung Jasper Brandis<br />
obwohl er viel lieber die junge, hübsche Mariane zur<br />
Bühne und<br />
Frau nähme. Auf die hat allerdings Harpagon selbst<br />
ein Auge geworfen und drängt zu großer Eile. Es wird<br />
Kostüme Katrijn Baeten,<br />
eng für die entsetzten Kinder, die wissen, dass ihn<br />
Saskia Louwaard<br />
jetzt nur eines aufhalten kann: Geld, bzw. die Abwesenheit<br />
desselben. Und <strong>als</strong> Harpagons Geldkassette Premiere 29. Dezember 2013<br />
Dramaturgie Carola Hannusch<br />
Grillo-Theater<br />
Nebensache. Der Geizige rast und tobt wie ein ver-<br />
verschwindet, gerät tatsächlich alles andere zur<br />
zweifelt Liebender, weil ihm sein Lebenselixier gestohlen<br />
wurde. Ob er nun zur Vernunft kommt?<br />
Diese 1668 uraufgeführte Komödie war schon zu Molières Lebzeiten ein Plädoyer<br />
gegen materialistischen Wahn. Harpagon, der sich in seiner bedingungslosen<br />
Liebe <strong>zum</strong> Geld von Gesellschaft, Familie und sich selbst so dermaßen entfremdet,<br />
dass er bedrohliche Züge annimmt, ist kein Relikt längst vergangener<br />
barocker Zeiten. Wäre „Der Geizige“ heutzutage geschrieben worden, würde er<br />
sich nahtlos in die Flut kapitalismuskritischer Publikationen einreihen, die der<br />
Zeitgeist angesichts europaweiter Finanzkrisen derzeit auf den Markt bringt.<br />
Die ursprünglich der Existenzsicherung dienende Anhäufung von Kapital hat<br />
sich verselbstständigt; Harpagons Traum vom unabhängigen, selbstbestimmten<br />
Leben in Wohlstand ist zur Fixierung aufs Kapital, <strong>zum</strong> menschenverachtenden<br />
Götzendienst verkommen. Dieses Dilemma höchst unterhaltsam<br />
und komödiantisch auf die Bühne zu bringen,<br />
ist die große Kunst Molières.<br />
Regisseur Jasper Brandis wurde 1971 in New York City<br />
geboren und studierte zunächst Jura in Hamburg, bevor<br />
er 1996 <strong>als</strong> Regieassistent am Deutschen <strong>Schauspiel</strong>haus<br />
Hamburg engagiert wurde. Seit 1999 ist er <strong>als</strong><br />
freier Regisseur tätig und inszenierte u. a. am Deutschen<br />
<strong>Schauspiel</strong>haus Hamburg, am <strong>Schauspiel</strong> Hannover,<br />
am Theater Heidelberg, an den Staatstheatern<br />
Karlsruhe und Oldenburg, am <strong>Schauspiel</strong> Köln, am Nationaltheater Weimar, am<br />
Bremer Theater, am Theater an der Parkaue in Berlin, am Theater Aachen, am<br />
Deutschen Theater Göttingen und am Toneelhuis Antwerpen. Außerdem arbeitet<br />
er <strong>als</strong> Dozent und Theaterlehrer. Am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> inszenierte er in der<br />
Spielzeit 2012/13 „Die Präsidentinnen“.<br />
19
MEDEA
Als der Grieche Jason, Anführer der Argonauten, einst nach Kolchis kam, um<br />
das von König Aietes gehütete Goldene Vlies zu erbeuten, war es ausgerechnet<br />
dessen Tochter Medea, die ihm dabei half, seinen Auftrag zu erfüllen: Aus<br />
Liebe zu dem griechischen Eindringling verriet sie ihren Vater, ihr Land, tötete<br />
sogar ihren eigenen Bruder, um Jason zur Flucht aus<br />
Kolchis zu verhelfen, und folgte ihm auf sein Schiff,<br />
die Argo, und ins griechische Exil.<br />
Doch während Jason in Korinth, wohin das Paar<br />
mit den beiden gemeinsamen Kindern geflohen ist,<br />
schnell Zugang zu den höchsten Kreisen findet, wird<br />
seine Frau, die fremde „Barbarin“, misstrauisch beobachtet,<br />
gefürchtet und ausgegrenzt, nicht zuletzt<br />
wegen ihrer Klugheit, ihrer Zauberkünste, ihres Wissens<br />
um die Kräfte der Natur. Aber die größte Demü-<br />
die Tochter des hiesigen Königs Kreon zu heiraten und damit seine politische<br />
und gesellschaftliche Stellung im Lande für immer zu sichern. Der Preis dafür<br />
ist Medeas Verbannung aus Korinth – viel zu sehr fürchtet Kreon ihre Rache,<br />
<strong>als</strong> dass er sie weiterhin im Lande dulden könnte. Zu Recht: Denn Medea rast<br />
tigung steht Medea noch bevor: Jason verlässt sie, um<br />
vor Eifersucht, enttäuschter Liebe und verletztem Stolz. Und sie schmiedet<br />
grausame Rachepläne …<br />
VON EURIPIDES<br />
Inszenierung<br />
und Kostüme Konstanze Lauterbach<br />
Bühne Ann Heine<br />
Musik Achim Gieseler<br />
Dramaturgie Vera Ring<br />
Premiere 28. Februar 2014<br />
Grillo-Theater<br />
Schon vor mehr <strong>als</strong> 2400 Jahren stellte Euripides (ca. 485-406 v. Chr.) die<br />
Frage nach der Rolle der Frau in Gesellschaft und Privatleben. Seine Medea ist<br />
eine Außenseiterin, von der griechischen Gesellschaft verachtet und dämonisiert<br />
– schon aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Klugheit, aber auch wegen der<br />
Unbedingtheit ihres Zorns, der jede gesellschaftliche Norm<br />
sprengt: In ihrem Stolz zutiefst verletzt, ist Medea weder<br />
bereit, sich mit dem rücksichtslosen Egoismus, der Eitelkeit<br />
und dem Opportunismus ihres Mannes abzufinden,<br />
noch dazu, sich weiterhin den Spielregeln des fremden<br />
Landes anzupassen. Doch welcher Handlungsspielraum<br />
bleibt ihr noch? Welches Mittel ist erlaubt zur Verteidigung<br />
der persönlichen Würde? Wie weit geht ein Mensch,<br />
wenn ihm alles genommen wird, wenn alle Opfer umsonst<br />
waren und keine Hoffnung mehr bleibt?<br />
Konstanze Lauterbach arbeitete von 1982 bis 1984 <strong>als</strong> Regieassistentin in<br />
Chemnitz. Es folgten zahlreiche Gastinszenierungen und von 1987 bis 1990 ein<br />
festes Engagement in Rudolstadt. Von 1990 bis 1999 war sie <strong>als</strong> Hausregisseurin<br />
am <strong>Schauspiel</strong> Leipzig engagiert und inszenierte in dieser Zeit auch regelmäßig<br />
am Theater Bremen sowie am Burgtheater Wien, bei den Wiener Festwochen<br />
und am Bayerischen Staatsschauspiel München. Von 2001 bis 2004 war<br />
sie Hausregisseurin am Deutschen Theater in Berlin. Seitdem arbeitete sie <strong>als</strong><br />
freie Regisseurin für Oper und <strong>Schauspiel</strong> u. a. an der Volksbühne Berlin, am<br />
Theater Bonn, am Düsseldorfer <strong>Schauspiel</strong>haus, am Hessischen Staatstheater<br />
Wiesbaden, am Staatstheater Braunschweig, am Theater Konstanz und an der<br />
Semperoper in Dresden. 1997 wurde ihr der Preis des deutschen Kritikerverbandes<br />
verliehen, 2002 erhielt sie den Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig.<br />
21
EINE INSZENIERUNG VON<br />
HERMANN SCHMIDT-RAHMER
Am 27. April wird eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer Premiere<br />
feiern, für die wir uns <strong>zum</strong> Zeitpunkt des Spielzeitheftdrucks noch auf Stückbzw.<br />
Themensuche befinden.<br />
Hermann Schmidt-Rahmer hat am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> in der Spielzeit 2011/2012<br />
Elfriede Jelineks „Ulrike Maria Stuart“ inszeniert und in diesem Theaterabend<br />
die sprachgewaltige Abrechnung der Autorin mit RAF<br />
und linker Politik spielerisch und humorvoll in unsere<br />
Gegenwart fortgeschrieben. Diese Inszenierung<br />
wurde beim NRW Theatertreffen 2012 mit dem Preis<br />
für die beste Inszenierung und für die beste <strong>Schauspiel</strong>erin<br />
(Bettina Schmidt) ausgezeichnet.<br />
In der Spielzeit 2012/13 hat sich der Regisseur auf<br />
der Grundlage von Anthony Burgess’ Roman „Clockwork<br />
Orange“ in einer eigenen Theaterfassung sowohl<br />
mit Tendenzen gegenwärtiger Gewaltforschung<br />
<strong>als</strong> auch mit aktuellen Entwicklungen der Gehirnforschung<br />
und Neurobiologie auseinandergesetzt.<br />
Inszenierung Hermann Schmidt-<br />
Rahmer<br />
Bühne und<br />
Kostüme N.N.<br />
Dramaturgie Carola Hannusch<br />
Premiere 27. April 2014<br />
Grillo-Theater<br />
Auch in dieser Spielzeit wird Hermann Schmidt-Rahmer in seiner Inszenierung<br />
einen starken Gegenwartsbezug herstellen – ob dies auf der Folie einer literarischen<br />
bzw. filmischen Vorlage geschieht oder durch die Realisierung eines<br />
zeitgenössischen Theaterstückes, erfahren Sie rechtzeitig mittels aktueller<br />
Publikationen und über unsere Website.<br />
Hermann Schmidt-Rahmer wurde 1960 in Düsseldorf geboren.<br />
Er studierte Musikwissenschaft und Philo sophie<br />
in München und absolvierte ein <strong>Schauspiel</strong>studium an<br />
der Universität der Künste Berlin. Nach Engagements an<br />
der Freien Volksbühne Berlin, am <strong>Schauspiel</strong>haus Köln,<br />
dem Hamburger <strong>Schauspiel</strong>haus und dem Wiener Burgtheater<br />
arbeitet er seit 1990 <strong>als</strong> freier Regisseur, u. a.<br />
in Köln, Berlin, Basel, am Theater Dortmund, am Düsseldorfer<br />
<strong>Schauspiel</strong>haus, am Theater Nürnberg sowie am<br />
Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Er arbeitet zudem<br />
<strong>als</strong> Autor und Übersetzer und ist Professor für Szene an der Universität der<br />
Künste in Berlin.<br />
23
ANNA KARENINA
NACH DEM ROMAN VON LEO TOLSTOI<br />
FASSUNG VON ARMIN PETRAS<br />
„Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich. Jede unglückliche Familie<br />
ist unglücklich auf ihre Weise.“ – Mit diesen berühmten Worten, die das Unglück<br />
<strong>als</strong> nur individuell erfahrbar beschreiben, beginnt der zwischen 1873 und<br />
1877 entstandene große Roman von Leo Tolstoi. Das Verlangen nach der absoluten<br />
Liebe <strong>als</strong> private Utopie wird anhand dreier Handlungsstränge erzählt.<br />
Den Mittelpunkt bildet die Dreiecksgeschichte: Die verheiratete Anna und Graf<br />
Wronski lernen sich zufällig kennen und taumeln umgehend<br />
in ausschweifenden Gefühlen. Doch die bedingungslose<br />
Liebe wird nur kurz glücklich er- und<br />
gelebt, denn moralische Verpflichtungen, die Anna<br />
ihrem Mann Karenin und vor allem dem gemeinsamen<br />
Kind gegenüber empfindet, sowie die gesellschaftliche<br />
Ablehnung, die das Liebespaar erfährt,<br />
trüben die Beziehung. Schuldgefühle, Wahnvorstellungen<br />
und die Eifersucht Annas führen schließlich<br />
in die Katastrophe. Zur gleichen Zeit steht die Ehe<br />
zwischen Dascha und Stefan, Annas Bruder, auf der<br />
Kippe. Er frönt dem Rausch, dem Seitensprung, so oft, bis für Dascha die Kluft<br />
zwischen ihrem Anspruch an die Liebe und der tristen Realität zu groß wird.<br />
Dagegen endet das Verhältnis zwischen Kitty, Daschas Schwester, und Lewin<br />
nach einigem Kummer, Zögern und Zaudern schließlich doch gut: Die beiden<br />
heiraten. Und kontrastieren damit deutlich den Misserfolg der anderen Beziehungen.<br />
Oder sind die beiden nur noch glücklich?<br />
Inszenierung Thomas Krupa<br />
Bühne Andreas Jander<br />
Kostüme Ines Burisch<br />
Musik Mark Polscher<br />
Dramaturgie Anna-Sophia Güther<br />
Premiere 20. Juni 2014<br />
Grillo-Theater<br />
In rasanten Wechseln aus epischen und dialogischen Passagen hat Armin Petras<br />
Tolstois Geschichte auf die wesentlichen Figuren komprimiert sowie die Konflikte<br />
zwischen den jeweiligen Partnern geschärft, womit er einen sehr aktuellen<br />
Beziehungsreigen entwirft. In dem behutsam modernisierten Text findet<br />
er poetische Sprachbilder, die die verzweifelte Sehnsucht nach persönlichem<br />
Glück und emotionaler Unbedingtheit illustrieren.<br />
Thomas Krupa studierte Germanistik, Romanistik und<br />
Philosophie. Nach ersten Inszenierungen in Göttingen,<br />
Basel und Dortmund war er von 1996 bis 2000 Hausregisseur<br />
am Staatstheater Darmstadt. Seine für die<br />
EXPO 2000 entstandene Inszenierung von „Chroma“ von<br />
Werner Fritsch wurde 2001 <strong>zum</strong> Berliner Theatertreffen<br />
eingeladen. Von 2002 bis 2004 war er Oberspielleiter und<br />
bis 2006 Hausregisseur am Theater Freiburg. Seitdem arbeitet<br />
er <strong>als</strong> <strong>Schauspiel</strong>- und Opernregisseur in Freiburg,<br />
Berlin, Karlsruhe, Düsseldorf, Frankfurt, München, Dortmund,<br />
Bonn und New York. Er unterrichtete an der Hochschule für Musik und<br />
Darstellende Kunst in Frankfurt a. M. sowie an den Universitäten in Zürich und<br />
Freiburg. Seit 2011 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden<br />
Künste. Am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> hat Thomas Krupa bereits u. a. William Shakespeares<br />
„Coriolanus“ sowie die Uraufführungen „Die Ästhetik des Widerstands“ nach<br />
dem Roman von Peter Weiss und „Skin Deep Song“ von Noah Haidle inszeniert.<br />
25
DIE<br />
OPFERUNG<br />
VON<br />
GORGE<br />
MASTROMAS
VON DENNIS KELLY<br />
DEUTSCH VON JOHN BIRKE<br />
Güte oder Feigheit? Während seiner ganzen Jugend tut Gorge Mastromas im<br />
Zweifelsfall das moralisch Richtige – und bewegt sich kontinuierlich im oberen<br />
Drittel der unteren Hälfte der Beliebtheitsskala. Mittelmaß eben. Doch mit<br />
Ende 20, <strong>als</strong> sein Arbeitgeber vor dem Ruin steht, bietet sich Gorge die einmalige<br />
Chance, von der Schatten- auf die Sonnenseite<br />
des Lebens zu wechseln, vom Club der Loser in den<br />
der Gewinner. Alles, was er dafür tun muss, ist, seine<br />
alten Grundsätze von Anstand, Moral und Loyalität<br />
zu opfern. Von nun an nimmt sich Gorge, was er will:<br />
Er wird <strong>zum</strong> skrupellosen Egoisten, <strong>zum</strong> ebenso kreativen<br />
wie wagemutigen Lügner und gleichzeitig <strong>zum</strong><br />
erfolgreichsten Unternehmer der Welt. Und er bereut<br />
nichts, niem<strong>als</strong>. Niem<strong>als</strong>?<br />
In seinem neuesten Stück stellt Dennis Kelly die Frage<br />
nach dem Wesen und dem Zusammenhang von Moral und persönlichem Erfolg<br />
sowie nach den diesbezüglichen Prioritäten unserer erfolgs- und wachstumsorientierten<br />
Gesellschaft (in einer Zeit, in der die Kunst, ein Egoist zu sein,<br />
bereits seit vielen Jahren per Handbuch erlernbar ist).<br />
Inszenierung Thomas Ladwig<br />
Bühne und<br />
Kostüme Ulrich Leitner<br />
Dramaturgie Vera Ring<br />
Premiere 29. September 2013<br />
Casa<br />
Dennis Kelly wurde für seine Dramen mehrfach ausgezeichnet und 2009 in der<br />
Kritikerumfrage von „Theater heute“ <strong>zum</strong> besten ausländischen Dramatiker des<br />
Jahres gewählt. Am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> kam in der Spielzeit 2010/11 bereits sein<br />
Stück „Osama der Held“ zur deutschsprachigen Erstaufführung.<br />
Thomas Ladwig, geboren 1981 in <strong>Essen</strong>, studierte Theaterwissenschaft<br />
und Germanistik an der Universität Leipzig.<br />
Danach arbeitete er <strong>als</strong> Regieassistent zunächst am<br />
<strong>Schauspiel</strong> Leipzig, ab 2008 dann am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>.<br />
In dieser Zeit entstanden seine Inszenierungen „Ein<br />
Volksfeind“ und „Der Kaiser von China“ sowie diverse<br />
Arbeiten für die Heldenbar. Seit Oktober 2010 arbeitet<br />
Ladwig <strong>als</strong> freier Regisseur und inszeniert regelmäßig<br />
fürs <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>, unter anderem den Doppelabend<br />
„Solo“, szenische Lesungen wie „Lafcadio. Ein Löwe<br />
schießt zurück“ sowie die Grillo-Abende „Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“,<br />
„Kaspar Häuser Meer“ und die Box-Produktion „Die Wanze“.<br />
27
TSCHICK
14+<br />
VON WOLFGANG HERRNDORF<br />
BÜHNENFASSUNG VON ROBERT KOALL<br />
Selten schafft es der wohlstandsverwahrloste Maik, die Wahrnehmungsschwelle<br />
seiner Klassenkameraden auch nur ansatzweise zu erreichen – wenn man mal<br />
davon absieht, dass diese ihm irgendwann den unrühmlichen Spitznamen „Psycho“<br />
verliehen haben. Doch selbst dieses unerwartete bisschen Aufmerksamkeit<br />
Es läuft <strong>als</strong>o alles nicht so gut. Bis Tschick, der läs-<br />
war nur von kurzer Dauer. Maik ist und bleibt ein<br />
liche Abseits droht ihm, <strong>als</strong> er von Schulschön-<br />
Inszenierung Jana Milena Polasek<br />
Bühne Stefanie Grau<br />
wird, der definitiv wichtigsten Party der Saison. Kostüme Natalia Nordheimer<br />
Dramaturgie Marc-Oliver Krampe<br />
sige Assi aus Russland, neu in die Klasse kommt. Premiere 15. Dezember 2013<br />
Der trägt kaputte Klamotten und fällt im Unterricht<br />
schon mal betrunken vom Stuhl. Was Maik<br />
Casa<br />
mit Tschick in diesem Sommer erlebt, stellt jede<br />
noch so coole Party dieser Welt in den Schatten: ein geklauter schrottreifer<br />
langweiliger Nerd. Das endgültige gesellschaft-<br />
heit Tatjana nicht zu deren Geburtstag eingeladen<br />
Lada, 200 Euro, keine Handys, keine Landkarte und ab in die Walachei. Offroad.<br />
Gewitter über dem Weizenfeld. Plötzlich riecht alles nach Abenteuer und<br />
die Freiheit scheint grenzenlos …<br />
Wie ein Roadmovie erzählt Wolfgang Herrndorfs Roman von Ausbruch, intensivem<br />
Leben und seltsamen Begegnungen, von jugendlichem Leichtsinn und<br />
vom Schmerz und der Schönheit des Erwachsenwerdens. Wolfgang Herrndorf,<br />
geboren 1965, studierte Malerei in Nürnberg. Er arbeitete <strong>als</strong> Illustrator und<br />
Autor unter anderem für die Satirezeitschrift „Titanic“. Für den Roman „Tschick“<br />
erhielt er 2011 den Clemens Brentano Preis und den deutschen Jugendliteraturpreis.<br />
Mittlerweile wird „Tschick“ an mehr <strong>als</strong> 30 Theatern in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz gespielt.<br />
Jana Milena Polasek studierte deutsche und italienische<br />
Literaturwissenschaften in München und Rom. Schon während<br />
des Studiums absolvierte sie Regiehospitanzen am Residenztheater<br />
in München bei Elmar Goerden und Thomas<br />
Langhoff. Nach dem Studium ging sie <strong>als</strong> Regieassistentin<br />
zunächst ans Staatstheater Nürnberg, dann ans <strong>Schauspiel</strong>haus<br />
Zürich, wo ihre erste eigene Inszenierung, „Leonce<br />
und Lena“ nach Georg Büchner, entstand. 2011 erarbeitete<br />
sie freie Theaterprojekte in München und Zürich, wirkte<br />
mit beim „Dong Xuan Festival“ am HAU in Berlin und nahm am Heidelberger<br />
Stückemarkt 2011 teil. In der Spielzeit 2011/2012 war sie Regieassistentin am<br />
Maxim Gorki Theater in Berlin. Hier arbeitete sie u. a. zusammen mit Armin<br />
Petras und Antú Romero Nunes. Parallel dazu zeigte sie eigene Arbeiten bei<br />
den Autorenfestiv<strong>als</strong> „Stadt der Zukunft“ in Karlsruhe (2011) und „STÜCK AUF!“<br />
am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> (2012) sowie mit dem Jugendclub des Maxim Gorki Theaters<br />
(2012). Im Mai 2013 feierte ihre Inszenierung des Romans „Ich nannte<br />
ihn Krawatte“ von Milena Michiko Flašar am Maxim Gorki Theater Premiere.<br />
29
DIE<br />
LEIDEN<br />
DES<br />
JUNGEN<br />
WERTHER
15+<br />
NACH DEM BRIEFROMAN VON JOHANN WOLFGANG GOETHE<br />
BÜHNENFASSUNG VON KARSTEN DAHLEM<br />
UND MARC-OLIVER KRAMPE<br />
Während eines Tanzvergnügens auf dem Lande lernt Werther die reizende Charlotte<br />
kennen. Er verliebt sich H<strong>als</strong> über Kopf und immer heftiger in die junge<br />
Frau. Diese ist zwar mit Albert verlobt, begegnet seiner Zuneigung aber immerhin<br />
mit freundschaftlicher Sympathie, und so verbringen die zwei viel Zeit miteinander<br />
– bis Charlottes zukünftiger Bräutigam auf der Bildfläche erscheint.<br />
Nach kurzer Zeit reist Werther ab, nimmt eine Stelle an, kündigt sie wieder,<br />
besucht seine Heimat, überlegt Pilger zu werden, aber kein Vorhaben ist von<br />
Dauer. Eines Tages kehrt Werther zu Charlotte und Albert,<br />
die mittlerweile ein Ehepaar sind, zurück, das Herz<br />
voller Liebe und Verlangen …<br />
Der im Jahre 1774 erschienene Briefroman machte Goethe<br />
schon im Alter von 25 Jahren quer durch Europa zur<br />
Berühmtheit. „Die Leiden des jungen Werther“ ist das<br />
Sittenbild einer ganzen Epoche und die berührende<br />
Tragödie einer explosiven Leidenschaft, geschrieben<br />
im Geist der Aufklärung und in der Emphase des „Sturm<br />
und Drang“. Goethes literarischer Welterfolg ist das leidenschaftliche Bekenntnis<br />
<strong>zum</strong> „neuen“, <strong>zum</strong> „lebendigen“ Menschen im Konflikt mit der starren,<br />
ständischen Gesellschaft und dem philisterhaften Spießertum. Er ist „der künstlerische<br />
Ausdruck der humanistischen Revolte“, so Georg Lukács; diese wird<br />
in der <strong>Essen</strong>er Inszenierung durch eine Band enthusiastisch und be rauschendmusikalisch<br />
ins Heute geholt.<br />
Inszenierung Karsten Dahlem<br />
Bühne<br />
und Kostüme Inga Timm<br />
Dramaturgie Marc-Oliver Krampe<br />
Premiere 23. Februar 2014<br />
Casa<br />
Karsten Dahlem wurde 1975 geboren. Nach Abschluss des <strong>Schauspiel</strong>studiums<br />
an der Folkwang Universität der Künste <strong>Essen</strong> war er <strong>als</strong> festes Ensemblemitglied<br />
am Staatsschauspiel Dresden, am Volkstheater München und am<br />
Wiener Volkstheater engagiert. Es folgten Gastengagements am Maxim Gorki<br />
Theater Berlin, <strong>Schauspiel</strong>haus Bochum und an der Schaubühne Berlin sowie<br />
diverse Film- und Fernsehrollen. Als Regisseur arbeitete er u. a. am Maxim<br />
Gorki Theater, am Kinder- und Jugendtheater in Wien, am Theater Koblenz,<br />
Theater Bremen, am Landestheater Linz (wo er für<br />
seine Inszenierung „Moby Dick“ den österreichischen<br />
STELLA-Theaterpreis in der Kategorie „Herausragende<br />
Produktion für Kinder“ bekam) und am<br />
Theater Oberhausen (wo er für „Frühlings Erwachen“<br />
mit dem Oberhausener Theaterpreis ausgezeichnet<br />
wurde). Dahlem ist zudem <strong>als</strong> Drehbuchautor tätig.<br />
Zuletzt wurde sein gemeinsam mit Stephan Lacant<br />
geschriebenes Drehbuch „Freier Fall“, das im Rahmen<br />
der Berlinale für den Strittmatter Preis nominiert<br />
war, vom SWR verfilmt. Für das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> inszenierte er bereits<br />
Hartmut El Kurdis „Angstmän“, das <strong>zum</strong> NRW-Kinder- und Jugendtheatertreffen<br />
WESTWIND 2012 eingeladen wurde, sowie „NICHTS. Was im Leben wichtig<br />
ist“ von Janne Teller.<br />
31
EINE BLUME<br />
ALS GEGENWEHR
URAUFFÜHRUNG<br />
VON KATJA WACHTER<br />
SIEGERSTÜCK DER ESSENER AUTORENTAGE<br />
„STÜCK AUF!“ 2013<br />
Ein seltsamer Fall hält die Ärzte einer Art Klinik auf Trab: Der Patient hört in<br />
seinem Kopf regelmäßig die Stimme eines Mannes, der ehrlich fühlt, was er<br />
sagt. Der vermeintlich Kranke hat sich selbst eingeliefert. Er flieht jedoch, <strong>als</strong><br />
er nach vier Wochen Aufenthalt zunehmend das Gefühl gewinnt, dass man ihm<br />
nicht helfen kann. Er will lieber auf eigene Faust den zur Stimme gehörenden<br />
Mann ausfindig machen. Ein weiterer Mann hat drei seltsame Begegnungen<br />
mit einem Fremden, der jedes Mal aufs Neue abstreitet, ihn je getroffen zu<br />
haben. Zwei einander entfremdete Schwestern reiben<br />
sich an ihrer Gegensätzlichkeit auf. Die eine ist Angestellte<br />
in der „Klinik“, die andere verliebt in das Objekt<br />
ihrer marktforschungsbedingten Dauerbeobachtung.<br />
Ein versehentlicher Zusammenstoß im Regen<br />
war bislang die einzig wirkliche Begegnung mit dem<br />
Angebeteten. Aus den unterschiedlichen, anonymen<br />
Beziehungen werden reale, <strong>als</strong> alle sechs tatsächlich<br />
aufeinandertreffen und versuchen, den absurden Verbindungen<br />
einen Sinn zu geben.<br />
Ob <strong>als</strong> Follower bei twitter oder „Freund“ bei Facebook – auf zig verschiedene<br />
Weisen können wir heute dem Wunsch nach Nähe bei gleichzeitiger Distanz<br />
nachgehen und spielend leicht am Leben anderer teilhaben, ohne in direkten<br />
Kontakt treten zu müssen. Katja Wachter denkt die zunehmend virtueller werdende<br />
Welt von heute weiter: Ihr Stück beleuchtet ein kompliziertes System<br />
Inszenierung Tilman Gersch<br />
Bühne und<br />
Kostüme N. N.<br />
Dramaturgie Anna-Sophia Güther<br />
Premiere 25. April 2014<br />
Casa<br />
aus Vernetzungen und Verknüpfungen in einer nicht allzu fernen Zukunft, in<br />
dem jeder gewissermaßen Voyeur im Leben des anderen ist. Mit lakonischem<br />
Humor lässt Wachter ihre namenlosen Figuren der schönen Idee von Nähe und<br />
Liebe nachhängen und letztlich doch feststellen, dass diese nur wenig mit der<br />
Realität gemein hat. Die Materie Mensch überfordert. Es gibt mehr Fragen <strong>als</strong><br />
Antworten und am Ende bleiben sie alle, trotz zahlreicher (Quer-)Verbindungen,<br />
isoliert.<br />
Tilman Gersch wurde 1964 in Berlin geboren. Nach<br />
dem Abitur arbeitete er zunächst <strong>als</strong> Bühnentechniker<br />
am Deutschen Theater Berlin sowie <strong>als</strong> Buchverkäufer,<br />
bevor er von 1985 bis 1989 an der HfS „Ernst<br />
Busch“ Berlin <strong>Schauspiel</strong>regie studierte. Es folgten Engagements<br />
<strong>als</strong> Regisseur am Kinder- und Jugendtheater<br />
Berlin und am Theater Greifswald. Als freier Regisseur<br />
arbeitet Tilman Gersch an verschiedenen Bühnen<br />
des Landes, u. a. am <strong>Schauspiel</strong> Leipzig, Staatstheater<br />
Dresden, Staatstheater Hannover, Thalia Theater Hamburg, <strong>Schauspiel</strong> Köln,<br />
Staatstheater Schwerin, am Deutschen Theater in Göttingen sowie am Hessischen<br />
Staatstheater Wiesbaden. Dort ist er seit 2007 Mitglied der <strong>Schauspiel</strong>leitung.<br />
Der Vater von vier Kindern hat zwei Kinderbücher geschrieben. Am<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> hat Tilman Gersch in der Spielzeit 2010/2011 die deutschsprachige<br />
Erstaufführung von „Das Bergwerk“ von Michal Walczak inszeniert.<br />
33
STÜCK AUF!
STÜCK AUF!<br />
AUTORENTAGE AM SCHAUSPIEL ESSEN<br />
25.–26. APRIL 2014<br />
Am 25. und 26. April 2014 finden die nächsten Autorentage „Stück auf!“ am<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> statt. Erneut werden acht Dramatiker eingeladen, sich und<br />
ihr ausgewähltes Theaterstück dem Publikum und der Fachwelt vorzustellen.<br />
Für „Stück auf! 2014“ sucht das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> bisher nicht uraufgeführte<br />
Stücke <strong>zum</strong> Thema „Grenzgänger“. Reisende und Extremisten, Abenteurer und<br />
Fanatiker, Wagemutige und Flüchtlinge sollen im Mittelpunkt der dritten Ausgabe<br />
der <strong>Essen</strong>er Autorentage stehen. „Ohne Grenzen könnten wir nicht leben“,<br />
sagt der Philosoph Konrad Paul Liessmann. Ob auf politischer oder privater<br />
Ebene – die Grenze schafft Struktur, sichert Gemeinschaft, markiert Zugehörigkeit<br />
und verstärkt zugleich den Drang, eben diese Grenze zu überwinden.<br />
Grenzüberschreitungen sind stets angefeuert vom Wunsch nach Freiheit und<br />
Veränderung. Dies gilt für die konkrete Überwindung von Landesgrenzen aufgrund<br />
real existenter Gründe wie Verfolgung und Not genauso wie für die Überwindung<br />
eigener oder gesellschaftlich festgelegter Grenzen <strong>zum</strong> Zwecke der<br />
Selbstverwirklichung oder Befreiung von Konventionen. „Grenzgänger“ waren<br />
und sind Wegbereiter und Möglichmacher. Doch ihr Wagemut birgt auch Gefahren.<br />
Ob es mehr zu gewinnen <strong>als</strong> zu verlieren gibt, zeigt sich erst, wenn der<br />
Schritt getan und die Grenze überschritten ist …<br />
Unter dem Motto „Grenzgänger“ können ab sofort Stücke eingereicht werden.<br />
Einsendeschluss ist der 15.09.2013 (Datum des Poststempels oder der E-Mail).<br />
Die detaillierten Teilnahmemodalitäten finden sich unter www.schauspielessen.de/stueck-auf/<br />
Eröffnet werden die Autorentage am 25. April mit der Uraufführung des letztjährigen<br />
Gewinnerstücks „Eine Blume <strong>als</strong> Gegenwehr“ von Katja Wachter (s. S. 32).<br />
Am 26. April präsentieren <strong>Schauspiel</strong>er des <strong>Essen</strong>er Ensembles Ausschnitte aus<br />
den ausgewählten Stücken in szenischen Lesungen. Autorenporträts und Parties<br />
begleiten die Stückvorstellungen, so dass das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> zwei Tage<br />
lang ganz im Zeichen neuer Dramatik steht. Eine Fachjury vergibt erneut den<br />
Autorenpreis der Stadt <strong>Essen</strong>, gefördert von der Sparkasse <strong>Essen</strong> in Höhe von<br />
€ 5.000, verbunden mit der Uraufführung des prämierten Stückes am <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong> in der Spielzeit 2014/15. Auch die Zuschauer vergeben einen Preis<br />
an ihr Lieblingsstück: Der Publikumspreis wird gestiftet vom Freundeskreis<br />
Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> e. V. Außerdem wählt eine Jugend-Jury ihr<br />
Lieblingsstück aus.<br />
Gefördert von<br />
Die Autorentage „Stück auf!“ entstehen in<br />
Kooperation mit der Bühnenbildklasse der<br />
Kunstakademie Düsseldorf unter der Leitung von<br />
Prof. Johannes Schütz und werden gefördert von<br />
der Kulturstiftung <strong>Essen</strong>, der Stadt <strong>Essen</strong>, der<br />
Sparkasse <strong>Essen</strong> und dem Freundeskreis Theater<br />
und Philharmonie <strong>Essen</strong> e.V.<br />
35
LUCKY<br />
HAPPINESS<br />
GOLDEN<br />
EXPRESS
VON NOAH HAIDLE<br />
DEUTSCH VON BRIGITTE LANDES<br />
Andrew liegt nach einem Schlaganfall bewusstlos im Krankenhaus. Nach und<br />
nach versammelt sich seine Familie am Krankenbett: Tochter Thump, die sich<br />
mehr Sorgen um die Risikolebensversicherung ihres Vaters <strong>als</strong> um sein Leben<br />
macht, deren Mann Jock, der dem Redeschwall seiner<br />
Frau nur mit exzessivem Soap-Gucken zu begegnen<br />
weiß, die zweite Tochter Andrea und zu aller Überraschung<br />
Andrews Ex-Frau Vivian, die die Familie<br />
schon früh verlassen hatte. Das unverhoffte Wiedersehen<br />
löst nicht nur Freude aus; zu groß war die<br />
Lücke, die Vivian mit ihrem Verschwinden hinterließ.<br />
Und doch will sich Andrea um ihre Mutter kümmern,<br />
<strong>als</strong> sich herausstellt, dass diese dement ist.<br />
Vivian verliert sich zunehmend in Erinnerungen an<br />
ihre und Andrews gemeinsame Vergangenheit, an ihre Hochzeitsnacht, die Flitterwochen<br />
und <strong>als</strong> noch alles hoffnungsvoll und liebestrunken war. Auch Andrew<br />
„kann nichts gegen das Erinnern tun“, weder im Krankenhaus, zur Untätigkeit<br />
verdammt, noch vorher, <strong>als</strong> er im China-Imbiss „Lucky Happiness Golden<br />
Express“ jeden Freitagabend stoisch fragt, was das Tagesgericht sei, obwohl es<br />
doch niem<strong>als</strong> wechselt. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt …<br />
Inszenierung<br />
und Bühne Tom Gerber<br />
Kostüme N. N.<br />
Dramaturgie Carola Hannusch<br />
Premiere 22. Juni 2014<br />
Casa<br />
Noah Haidle erzählt diese Familiengeschichte mit umwerfendem Witz und<br />
großer Leichtigkeit und entwirft zugleich ein ungeheuer sehnsüchtiges und<br />
anrührendes Porträt von fünf Menschen auf der Suche nach dem Glück. Verpasste<br />
Chancen, starke Sehnsüchte, extreme Verletzungen,<br />
die große Liebe, die in der Einsamkeit billiger China-<br />
Imbisse endet – all dies verdichtet der 35-jährige Autor<br />
in Rückblenden und Parallelhandlungen, mit Perspektivwechseln<br />
und Zeitsprüngen zu einem spannenden<br />
Familien- und Gesellschaftspanorama. Das <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong> zeigt nach der Uraufführung von „Skin Deep Song“<br />
nun mit „Lucky Happiness Golden Express“ ein weiteres<br />
Theaterstück des US-amerikanischen Dramatikers und<br />
Drehbuchautors Noah Haidle.<br />
Regisseur Tom Gerber wuchs in der DDR auf. Er war in über 70 Rollen an<br />
verschiedenen deutschen Theatern zu sehen. Seit der Spielzeit 2010/11 ist er<br />
am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> engagiert. Noch vor dem <strong>Schauspiel</strong>studium in Rostock<br />
begann er, Stücke zu inszenieren und Performances zu entwickeln und arbeitete<br />
u. a. in Göttingen, Braunschweig, Rostock, Ulm, Wiesbaden und Karlsruhe. Dem<br />
<strong>Essen</strong>er Publikum stellte sich der Regisseur Gerber bereits mit „Quizoola!“ und<br />
„Heim.Spiel.<strong>Essen</strong>“ vor. Gerber ist Mitbegründer von „Arts in Dialog“.<br />
37
MISERY
VON SIMON MOORE<br />
NACH DEM ROMAN VON STEPHEN KING<br />
DEUTSCH VON FRANK KÜSTER<br />
Paul Sheldon, Star-Autor der kitschigen Liebesromanserie „Misery“, findet<br />
sich, eben noch auf der Bühne seine Dankesrede für den Buchpreis haltend,<br />
im nächsten bewussten Moment in einer etwas schäbigen Hütte in einem Bett<br />
wieder – mit bandagierten Beinen und von Schmerztabletten<br />
leicht benebelt. Von einer ihm unbekannten,<br />
freundlichen und höchst euphorisierten Dame Inszenierung N. N.<br />
Bühne und<br />
Kostüme N. N.<br />
Dramaturgie Anna-Sophia Güther<br />
Premiere 20. Dezember 2013<br />
Box<br />
Manchmal allerdings kann sie auch ganz schön ungehalten<br />
werden. Zum Beispiel <strong>als</strong> sie das Manuskript<br />
seines neuesten Buches in seiner Tasche findet.<br />
Entrüstet muss sie feststellen, dass es sich nicht um einen ihrer geliebten<br />
erfährt er die näheren Umstände: Er hatte einen<br />
Autounfall, seine Retterin heißt Anni Wilkes und<br />
ist nicht nur ehemalige Krankenschwester, sondern<br />
auch sein größter Fan. Hingebungsvoll pflegt sie ihn<br />
und hilft seinen Erinnerungslücken auf die Sprünge.<br />
„Misery“-Romane handelt, sondern um Pauls Versuch, sich endlich <strong>als</strong> ernsthafter<br />
Autor zu etablieren; mit unerquicklicher Handlung und lauter schmutzigen<br />
Ausdrücken! Als sein fürsorglichster, treuester Fan ist es jetzt ihre Pflicht,<br />
Paul zu bestrafen. Nur zu seinem Besten natürlich. Doch die skurrile Dame mit<br />
mangelnder Affektkontrolle wird immer mehr zur Bedrohung für Paul. Als sie<br />
den neuen „Misery“-Roman verschlingt und ihre angebetete<br />
Heldin ungeheuerlicher Weise am Ende stirbt, brennt ihr<br />
die Sicherung durch. Sie zwingt den Schriftsteller mittels<br />
Entzug seiner Schmerztabletten, sein schmutziges Machwerk<br />
eigenhändig zu verbrennen und eine neue Folge von<br />
„Misery“ zu schreiben – nur für sie allein. Schnell wird<br />
Paul klar: Er wird leben – solange er für Anni schreibt …<br />
Stephen King, der Meister des Gruselthriller-Genres, hat<br />
über 400 Millionen Bücher verkauft. Seine Romane wurden<br />
in über 40 Sprachen übersetzt. „Misery“, 1990 mit<br />
Welterfolg verfilmt, ist ein atemberaubender Psychothriller, der dem Leser<br />
eine psychopathische und tragische Liebe vor Augen führt und einen verzweifelten<br />
Kampf um Leben und Tod mit einer sehr überraschenden Wendung …<br />
39
EIN<br />
SCHAF<br />
FÜRS<br />
LEBEN
5+<br />
NACH DEM BILDERBUCH VON MARITGEN MATTER<br />
DEUTSCH VON SYLKE HACHMEISTER<br />
THEATERFASSUNG VON INGO PUTZ<br />
Mit knurrendem Magen und äußerst schlecht gelaunt stapft der Wolf durch<br />
den Schnee. Nirgendwo ist etwas zu fressen in Sicht. Plötzlich jedoch entdeckt<br />
er einen Stall und – noch besser! – ein Schaf darin. Dieses ist ein ganz besonders<br />
freundliches und naives Exemplar seiner Gattung: Herzlich empfängt es<br />
den unerwarteten Gast, bietet saftiges Heu und heißen Tee an und wundert<br />
sich, warum der pelzige Besuch nicht zugreift. Der hat anderes im Sinn: Um<br />
ungestört seinen Hunger zu stillen, schlägt er dem<br />
Schaf eine kleine Schlittenfahrt vor. Das lässt sich das<br />
abenteuerlustige Schaf nicht zweimal sagen. Schon<br />
beginnt eine spannende gemeinsame Reise, die den<br />
Wolf ganz schön ins Grübeln bringt, denn sein ausgesuchtes<br />
Fressen ist ziemlich nett und charmant und<br />
rettet ihm noch dazu das Leben! Vielleicht könnten<br />
Wolf und Schaf sogar Freunde werden. Doch immer<br />
wieder knurrt Wolfs Magen ...<br />
Inszenierung Siegfried Hopp<br />
Bühne und<br />
Kostüme Anne Koltermann<br />
Dramaturgie Carola Hannusch<br />
Premiere 27. Februar 2014<br />
Box<br />
„Ein Schaf fürs Leben“ ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft.<br />
Wenn hungriger Wolf und naives Schaf aufeinandertreffen, wird der angeborene<br />
Instinkt des „Schaffressers“ auf eine ebenso harte Probe gestellt wie der<br />
unbedarfte Optimismus des Schafs. Maritgen Matter schildert auf humorvolle<br />
und anrührende Weise die Annäherung des ungleichen Paares, das Grenzen<br />
sprengt, indem es sie akzeptiert. Die niederländische Autorin lebt in Amsterdam<br />
und ist <strong>als</strong> freie Illustratorin für verschiedene Verlage tätig. „Ein Schaf<br />
fürs Leben“ ist ihr bislang einziges Kinderbuch, für das sie 2004 den Deutschen<br />
Jugendliteraturpreis erhielt.<br />
Der Regisseur Siegfried Hopp schloss seinem Studium<br />
der Sozialpädagogik ein Zusatzstudium der Theaterpädagogik<br />
an der FH Osnabrück an. Von 2005 bis 2008<br />
war er am Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel<br />
<strong>als</strong> Regieassistent und Theaterpädagoge tätig. Danach<br />
arbeitete Siegfried Hopp <strong>als</strong> Regieassistent, Abendspielleiter<br />
und Regisseur am Theater Krefeld Mönchengladbach.<br />
Von 2010 bis 2012 war er Regieassistent am<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>, wo er in der Heldenbar das selbst geschriebene<br />
Stück „Der Mars lacht” zeigte. In der Spielzeit 2012/13 inszenierte<br />
Siegfried Hopp „Wir alle für immer zusammen“ von Guus Kuijer in der Casa<br />
des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>.<br />
41
ÜBERALL SEH<br />
ICH NUR NARREN<br />
Vor dem 19. Jahrhundert war die Erfahrung über den Wahnsinn in der abendländischen<br />
Welt sehr polymorph; daß unsere Epoche sie in den Begriff<br />
„Krankheit“ konfisziert, darf uns über ihren ursprünglichen Reichtum nicht<br />
hinweg täuschen. (…) Bevor der Wahnsinn etwa in der Mitte des siebzehnten<br />
Jahrhunderts bezähmt wird und bevor man dafür die alten Riten bemüht, ist<br />
er unweigerlich mit allen größeren Erfahrungen der Renaissance verbunden.<br />
Die einfachste seiner Gestalten und zugleich die mit der größten Symbolkraft<br />
ist ein Gegenstand, der in der imaginären Landschaft der Renaissance <strong>zum</strong><br />
ersten Mal erscheint; bald soll er eine bevorzugte Stelle einnehmen: es ist<br />
das Narrenschiff, ein eigenartiges, trunkenes Boot, das die ruhigen Flüsse des<br />
Rheinlandes und die flämischen Kanäle hinuntergleitet. Diese Schiffe, die ihre<br />
geisteskranke Fracht von einer Stadt zur anderen brachten, gab es wirklich. Aber<br />
wie kann erklärt werden, daß etwa im fünfzehnten Jahrhundert das Thema so<br />
plötzlich in der Literatur und in der Ikonographie formuliert wird? (…) Warum<br />
entsteht aus der alten Verbindung von Wasser und Wahnsinn eines Tages und<br />
gerade zu dieser Zeit dieses Schiff? Weil es eine große Unruhe symbolisiert,<br />
die plötzlich, gegen Ende des Mittelalters am Horizont der europäischen Kultur<br />
aufsteigt. Der Wahnsinn und der Wahnsinnige werden bedeutendere Gestalten<br />
in ihrer Doppeldeutigkeit: Drohung und Verlachen, schwindelerregende Unvernunft<br />
der Welt und unbedeutende Lächerlichkeit der Menschen.<br />
Einerseits gibt es eine umfangreiche Literatur von Erzählungen und Moralitäten.<br />
(…) In den Narren- und Possenspielen gewinnt die Gestalt des Narren, des<br />
Toren und des Tropfs immer mehr an Bedeutung. Er ist nicht mehr einfach die<br />
vertraute und lächerliche Gestalt am Rande, sondern nimmt die Hauptrolle ein,<br />
<strong>als</strong> sei er im Besitz der Wahrheit. (…) Wenn der Wahnsinn jeden in eine Blindheit<br />
zieht, in der er sich verliert, verhilft der Wahnsinnige im Gegensatz dazu<br />
jedermann zu seiner Wahrheit; in der Komödie, wo jeder die anderen täuscht<br />
und sich selbst düpiert, spielt er die Komödie zweiten Grades, die Täuschung<br />
der Täuschung. Er sagt in seiner törichten Sprache, die kein Bild von Vernunft<br />
abgibt, die Worte der Vernunft, die im Komischen die Komödie entwirren: den<br />
Liebenden spricht er von Liebe, den Jungen erzählt er die Wahrheit des Lebens,<br />
den Hochmütigen, den Unverschämten und Lügnern nennt er die nichtige Wirklichkeit<br />
der Dinge. (…)<br />
Andererseits ist der Wahnsinn auch in der gelehrten Literatur an der Arbeit,<br />
im Herzen der Vernunft und der Wahrheit selbst. Ohne Unterschied lädt er alle<br />
Menschen auf sein närrisches Schiff und läßt sie eine gemeinsame Odyssee<br />
erleben. (…) Der Wahnsinn hat auch seine akademischen Spiele: er ist das<br />
Thema von Reden, er hält sogar welche über sich selbst, man denunziert ihn, er<br />
verteidigt sich, er beansprucht für sich, dem Glück und der Wahrheit näher zu<br />
sein <strong>als</strong> die Vernunft, der Vernunft näher zu stehen <strong>als</strong> die Vernunft selbst. (…)<br />
Bis zur zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts, oder gar noch ein wenig<br />
länger, herrscht allein das Thema des Todes. Das Ende des Menschen, das Ende<br />
der Zeiten tragen das Antlitz der Pest und der Kriege. Dieses Ende und diese<br />
Ordnung, der niemand entkommt, beherrschen die menschliche Existenz. Die<br />
Präsenz, die sogar in der Welt ihre Drohung ausspricht, ist eine fleischlose Präsenz.<br />
Und plötzlich, in den letzten Jahren des Jahrhunderts, dreht sich diese
große Unruhe um die eigene Achse. Der Spott des Wahnsinns tritt an die Stelle<br />
des Todes und seiner Feierlichkeit. Von der Entdeckung jener Notwendigkeit,<br />
die den Menschen unvermeidlich zu nichts werden läßt, ist man zu einer verachtenden<br />
Betrachtung dieses Nichts, das die Existenz selbst ist, gelangt. Die<br />
Angst vor dieser absoluten Grenze des Todes wird in einer fortgesetzten Ironie<br />
verinnerlicht. (…) Die Zerstörung durch den Tod bedeutet nichts mehr, weil sie<br />
bereits alles bedeutet, denn das Leben selbst besteht nur aus Abgedroschenheit,<br />
hohlen Worten, leerem Geklingel und Narrenschellen. Der Kopf, der <strong>zum</strong><br />
Schädel werden soll, ist bereits leer. Der Wahnsinn ist die bereits hergestellte<br />
Präsenz des Todes. (…) Doch lacht der Wahnsinnige im Voraus das Lachen des<br />
Todes, und der Geisteskranke entwaffnet, indem er es vorwegnimmt, das Makabre.<br />
(…) Während einst der Wahn der Menschen darin bestanden hat, daß sie<br />
nicht sahen, daß der Zeitpunkt des Todes sich näherte, während man sie durch<br />
das <strong>Schauspiel</strong> des Todes an die Weisheit hat erinnern müssen, besteht jetzt<br />
die Weisheit darin, den Wahnsinn überall aufzuzeigen, die Menschen zu lehren,<br />
daß sie bereits nichts <strong>als</strong> Tote seien, und daß, wenn das Ende nahe sei, es<br />
dies in dem Maße sei, in dem der Wahnsinn durch seine Ausbreitung über die<br />
ganze Welt nur noch ein und dieselbe Sache wie der Tod selbst sei.<br />
Das prophezeit auch Eustache Deschamps:<br />
Wir sind feige, schwach, alt, weich,<br />
Lüstern und Verleumder zugleich.<br />
Überall seh’ ich nur Narren,<br />
Das Ende läßt nicht auf sich harren.<br />
Es sieht übel aus.<br />
(…) Diese Verbindung zwischen Wahnsinn und Nichts ist auf eine so enge Weise<br />
im fünfzehnten Jahrhundert geknüpft worden, daß sie lange Zeit Bestand hatte<br />
und man sie noch inmitten der klassischen Erfahrung des Wahnsinns wiederfinden<br />
kann. (…)<br />
Im wesentlichen ist der Wahnsinn ein Erlebnis im Zustand der Freiheit; er bewegt<br />
sich ungehemmt, er ist ein Teil des Schauplatzes und der Sprache aller,<br />
er ist für jeden eine alltägliche Erfahrung, die man mehr auf die Spitze zu treiben<br />
<strong>als</strong> zu meistern sucht. Es gibt zu Beginn des 17. Jahrhunderts in Frankreich<br />
berühmte Irre, an denen sich das Publikum, und zwar das gebildete Publikum,<br />
gern belustigt; manche, wie Bluet d’Arbères, schreiben Bücher, die veröffentlicht<br />
und <strong>als</strong> Werke des Irrsinns gelesen werden. Bis ungefähr 1650 ist die abendländische<br />
Kultur für diese Formen der Erfahrung seltsam aufnahmebereit gewesen.<br />
Mitte des 17. Jahrhunderts schlägt das plötzlich um; die Welt des Wahnsinns<br />
wird die Welt der Ausgeschlossenen. Große Internierungshäuser werden geschaffen<br />
(und zwar in ganz Europa), die nicht einfach dazu bestimmt sind,<br />
Irre aufzunehmen, sondern eine ganze Reihe höchst verschiedenartiger Individuen,<br />
<strong>zum</strong>indest nach den Kriterien unserer Wahrnehmung: Eingeschlossen<br />
werden arme Invalide, alte Leute im Elend, Bettler, hartnäckig Arbeitsscheue,<br />
Venerische, Sünder, Libertins aller Art, Leute, denen ihre Familie oder die<br />
königliche Obrigkeit eine öffentliche Bestrafung ersparen möchte, verschwenderische<br />
Familienväter, Kleriker im Bannbruch, kurz alle, die hinsichtlich der<br />
Ordnung, der Vernunft, der Moral und der Gesellschaft Anzeichen von Zerrüttung<br />
zu erkennen geben.<br />
43
Diese Häuser haben keinerlei medizinische Aufgabe; man wird in sie nicht aufgenommen,<br />
um behandelt zu werden, man tritt ein in sie, weil man nicht länger<br />
Teil der Gesellschaft sein kann oder darf. Durch die Internierung, die im Zeitalter<br />
der Klassik über die Irren und so viele andere verhängt wird, ist nicht das<br />
Verhältnis des Wahnsinns zur Krankheit in Frage gestellt, sondern das Verhältnis<br />
der Gesellschaft zu sich selbst, zu dem, was sie im Verhalten der Individuen<br />
anerkennt oder nicht anerkennt. Die Internierung ist zweifellos eine Maßnahme<br />
zur Pflege; aber die auferzwungene Arbeit hat auch den Charakter einer Strafmaßnahme<br />
und einer moralischen Kontrolle. Denn eben erst war in der entstehenden<br />
bürgerlichen Welt ein Hauptlaster, die Sünde par excellence in der Welt<br />
des Handels, definiert worden: es ist nicht mehr der Stolz oder die Begierde,<br />
wie im Mittelalter: es ist der Müßiggang. Die gemeinsame Kategorie, unter der<br />
alle Insassen der Internierungshäuser zusammengefaßt werden, ist die Unfähigkeit,<br />
an der Produktion, am Umlauf oder an der Akkumulierung der Reichtümer<br />
mitzuwirken (sei es aus Schuld oder aus Zufall). (…)<br />
Dieses Phänomen ist für die Entstehung der damaligen Erfahrung des Wahnsinns<br />
in doppelter Hinsicht wichtig gewesen. Einmal, weil der Wahnsinn, der<br />
so lange am Horizont anwesend war, nun verschwindet. Er begibt sich ins<br />
Schweigen, aus dem er lange Zeit nicht mehr hervortreten wird, er ist seiner<br />
Sprache beraubt; und wenn auch über ihn gesprochen werden konnte – ihm<br />
ist es unmöglich, über sich selbst zu sprechen. Andererseits ist der Wahnsinn<br />
in der Internierung neue, seltsame Verwandtschaften eingegangen. Der Raum<br />
des Ausschlusses, in dem die Irren mit Venerischen, Libertins und vielen Verbrechern,<br />
Schwerverbrechern und harmloseren, in einer Gruppe zusammengefaßt<br />
waren, hat zu einer Art obskurer Assimilierung geführt; der Wahnsinn<br />
ist mit der Schuld in moralischer oder gesellschaftlicher Hinsicht eine Verwandtschaft<br />
eingegangen, aus der er sich so bald vielleicht nicht lösen wird.<br />
Wundern wir uns nicht, daß man seit dem 18. Jahrhundert einen engen Zusammenhang<br />
zwischen dem Wahnsinn und allen „Verbrechen aus Liebe“ entdeckt<br />
hat, daß der Wahnsinn seit dem 19. Jahrhundert der Erbe jener Verbrechen<br />
geworden ist, die sowohl dafür, daß sie vorhanden sind, <strong>als</strong> auch dafür,<br />
daß sie keine Verbrechen sind, in ihm den Grund finden; daß der Wahnsinn im<br />
20. Jahrhundert tief in sich selbst einen ursprünglichen Kern von Schuld und<br />
Aggression entdeckt hat. Dies alles ist nicht die fortschreitende Entdeckung<br />
dessen, was der Wahnsinn in der Wahrheit seines Wesens ist, sondern nur die<br />
Ablagerung dessen, was die Geschichte des Okzidents seit dreihundert Jahren<br />
aus ihm gemacht hat. Der Wahnsinn ist viel historischer, <strong>als</strong> man gewöhnlich<br />
annimmt, aber auch viel jünger.<br />
Michel Foucault
UNSICHTBAR WIRD DER WAHNSINN,<br />
WENN ER GENÜGEND GROSSE AUSMASSE<br />
ANGENOMMEN HAT.<br />
BERTOLT BRECHT<br />
45
UND SONST NOCH<br />
SPIELZEITMATINEE<br />
Am Sonntag, dem 16. Juni 2013, gibt es<br />
in einer Matinee um 11:15 Uhr im Café<br />
Central einen ersten Vorgeschmack auf<br />
die Spielzeit 2013/2014. Dieses Spielzeitheft<br />
können Sie dann getrost zur<br />
Seite legen, wenn Ihnen die Dramaturgen<br />
des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> gemeinsam<br />
mit Intendant Christian Tombeil<br />
erzählen, welche Stücke, Regiehandschriften<br />
und Sonderveranstaltungen<br />
die nächste Spiel zeit bietet. „Reinhören“<br />
in die Stücke können Sie ebenfalls<br />
schon: <strong>Schauspiel</strong>erinnen und <strong>Schauspiel</strong>er<br />
des Ensem bles werden Ausschnitte<br />
und Szenen aus einigen Stücken<br />
lesen. Der Eintritt ist – wie immer<br />
bei den Matineen – frei.<br />
ABO-COCKTAIL<br />
Es gibt einen neuen triftigen Grund,<br />
Abonnent des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> zu<br />
sein bzw. zu werden: Intendant Christian<br />
Tombeil und sein künstlerisches<br />
Team sowie Mitglieder des <strong>Schauspiel</strong>ensembles<br />
laden alle Abonnenten <strong>zum</strong><br />
Abo-Cocktail in die Casa ein. Im Rahmen<br />
der Veranstaltung am 1. Juli 2013<br />
um 19:00 Uhr bekommen <strong>Schauspiel</strong>-<br />
Abo-Besitzer exklusiv die Stücke der<br />
neuen Spielzeit und deren Autoren genauer<br />
vorgestellt – erste Leseproben<br />
inklusive!<br />
Zählkarten sind ab dem 3. Juni 2013 im<br />
TicketCenter, II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong>,<br />
erhältlich.<br />
THEATERFEST UND TAG<br />
DER OFFENEN TÜR<br />
Samstag, 21. September 2013,<br />
ab 15:00 Uhr<br />
Mit einem Spielzeiteröffnungsfest und<br />
gleichzeitigem Tag der offenen Tür startet<br />
das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> in die neue<br />
Saison. Wenn Sie einen Blick hinter<br />
die Kulissen werfen, das <strong>Schauspiel</strong>ensemble<br />
an einem einzigen Tag in vielen<br />
verschiedenen Rollen erleben und sich<br />
bei unterschiedlichen Bühnenshows<br />
auf die Spielzeit 2013/2014 einstimmen<br />
lassen möchten, dann sollten Sie<br />
diesen Termin keinesfalls verpassen.<br />
Lassen Sie sich von unseren Technikern<br />
einige ihrer speziellen Tricks und<br />
Kniffe zeigen, beobachten Sie unsere<br />
Maskenbildnerinnen bei ihrer faszinierenden<br />
Arbeit oder erobern Sie selbst<br />
die Bretter, die bekanntlich die Welt bedeuten.<br />
Natürlich wird es auch wieder<br />
eine Kostümversteigerung geben: Der<br />
Erlös kommt auch in diesem Jahr wieder<br />
dem KinderPalliativNetzwerk <strong>Essen</strong><br />
zugute, das todkranke Kinder und ihre<br />
Familien unterstützt und begleitet.<br />
Diverse Spiele und Mitmachaktionen<br />
für Kinder, ein spannendes Angebot<br />
unserer Theaterpädagogik, kulinarische<br />
Köstlichkeiten im und rund ums<br />
Theater sowie musikalische Highlights<br />
runden das (theater)festliche Angebot<br />
ab. Herzlich willkommen!
FÜR MICH SOLL’S ROTE<br />
ROSEN REGNEN<br />
Wunschkonzert mit dem Ensemble<br />
Im Café Central heißt es in lockerer<br />
Regelmäßigkeit: Ihr Wunsch ist uns<br />
Befehl! Und befohlen wird geradezu<br />
romantisch per Blumengeschenk. Durch<br />
Kauf und Überreichen einer Rose wählen<br />
Sie aus dem Liederrepertoire unserer<br />
<strong>Schauspiel</strong>er aus, wonach Ihnen<br />
gerade der Sinn steht. Bis zur letzten<br />
Rose des Abends geben sich die Mitglieder<br />
unseres Ensembles – in wechselnder<br />
Besetzung, aber stets von Hajo<br />
Wiesemann am Piano begleitet – das<br />
Mikrofon in die Hand. Vom gegrölten<br />
One-Hit-Wonder bis <strong>zum</strong> perfekt intonierten<br />
Chanson ist alles denkbar, und<br />
jeder Abend dabei anders – denn Sie<br />
allein bestimmen, wer wann, wie oft<br />
und mit welcher gesanglichen Glanzleistung<br />
auf die Central-Bühne tritt.<br />
Der Erlös der Veranstaltungen geht an<br />
das KinderPalliativNetzwerk <strong>Essen</strong>.<br />
FREISCHUSS<br />
Einen sollte jeder haben: Mit unserer<br />
Reihe „Freischuss“ bekommen unsere<br />
Regie- und Ausstattungsassistenten,<br />
<strong>Schauspiel</strong>er und Musiker ihr eigenes<br />
Versuchslabor. Hier darf experimentiert<br />
und (wild) ausprobiert werden. „Freischuss“<br />
bietet Raum für ungewöhnliche<br />
Themen und verborgene Talente,<br />
für Experimentelles und Bewährtes.<br />
„Freischuss“ entsteht innerhalb weniger<br />
Proben und lebt vom Engagement<br />
und der Spontaneität aller Beteiligten.<br />
Ein „Freischuss“ steht bereits fest:<br />
Heute Abend: Lola Blau<br />
Musical von Georg Kreisler<br />
Eigentlich will sie nur ein wenig singen,<br />
tanzen und ihrem Publikum Freude<br />
bereiten, sagte Georg Kreisler einmal<br />
über die von ihm erschaffene Lola Blau.<br />
Doch im Österreich des Jahres 1938 –<br />
gerade ist Hitler einmarschiert – ist<br />
das für eine <strong>Schauspiel</strong>erin jüdischer<br />
Abstammung nicht möglich. Lola Blau<br />
muss fliehen und sich in fremder Umgebung<br />
neu erfinden. Zunächst in der<br />
Schweiz und schließlich in Amerika<br />
passt sie sich und ihre ursprünglichen<br />
Berufsvorstellungen den neuen Gegebenheiten<br />
an …<br />
Für das Kammermusical „Heute Abend:<br />
Lola Blau“ wird das Café Central <strong>zum</strong><br />
Nachtclub. Ensemblemitglied Janina<br />
Sachau, am Klavier begleitet von<br />
Klaus-Lothar Peters, zeichnet mit<br />
Kreislers autobiografisch gefärbten<br />
Lied texten die Lebensgeschichte Lola<br />
Blaus nach. Mit all ihren Höhen und<br />
Tiefen, mal nachdenklich und sentimental,<br />
mal beschwingt vom typischen<br />
Sprachwitz und schwarzen Humor, für<br />
den Georg Kreisler, der Altmeister des<br />
literarischen Kabaretts, noch heute<br />
verehrt wird.<br />
47
TIME CAPSULES<br />
Die Reihe „Time Capsules“ des <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong> beleuchtet in Inszenierungen,<br />
Gastspielen, Filmen, (Publikums-)<br />
Diskussionen und Vorträgen spielplanbegleitend<br />
gesellschaftlich virulente<br />
Themen und bietet so in konzentrierter<br />
Form die Möglichkeit zu Information<br />
und Gespräch. So beschäftigten<br />
sich „Time Capsules“ der vergangenen<br />
Spielzeiten z. B. mit verschiedenen<br />
Formen des Widerstands, stellten<br />
die Frage nach dem Einfluss, den<br />
Theater bzw. Kultur im Allgemeinen<br />
gesellschaftspolitisch (noch) besitzt,<br />
untersuchten Generationengerechtigkeit<br />
und den demografischen Wandel<br />
in Deutschland, beleuchteten das<br />
Werk von Peter Weiss in vielen Facetten<br />
und spekulierten über „Sinn<br />
und Unsinn des Lebens“. Die Reihe<br />
„Time Capsules“ wird in der Spielzeit<br />
2013/2014 fortgesetzt. In weiteren<br />
„Zeitkapseln“ möchte das <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong> Zeit und Raum schaffen für<br />
Themen und Stoffe, die wir in unserem<br />
Spielplan aufgreifen und somit für diskussionswürdig<br />
bzw. bewahrenswert<br />
halten – wie Andy Warhol, der ab Mitte<br />
der 60er Jahre bis zu seinem Lebensende<br />
(1987) in rund 600 Schachteln,<br />
seinen „Time Capsules“, alles sammelte,<br />
was ihm in seinem Alltag bewahrenswert<br />
erschien.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen<br />
Institut <strong>Essen</strong> (KWI)<br />
beginnen wir Anfang November 2013<br />
mit einer „Time Capsule“ mit Tariq Ali,<br />
der in London lebenden Autor, Filme-<br />
macher und Journalisten, der für das<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> „Die neuen Abenteuer<br />
des Don Quijote“ (Premiere: 1. November<br />
2013) verfasst hat (s. S. 14).<br />
LESEPROBE |<br />
LESEPRÖBCHEN<br />
Am Anfang ist die Leseprobe: die Probe,<br />
in der das Ensemble, erstm<strong>als</strong> gemeinsam<br />
lesend, das neue Stück und seine<br />
Figuren lebendig werden lässt. Mitglieder<br />
unseres <strong>Schauspiel</strong> ensembles erproben<br />
in szenischen Lesungen neuere<br />
und neueste Theatertexte auf ihre<br />
Bühnentauglichkeit, heben alte, selten<br />
gespielte Schätze der Dramatik, erweisen<br />
ihren Lieblingsdichtern ihre Reverenz<br />
und stöbern im Fundus der Weltliteratur<br />
nach Politischem, Skurrilem<br />
und Bewegendem, kurz: nach Lesenswertem<br />
rund um unseren Spielplan. In<br />
den letzten Spielzeiten boten sich im<br />
Rahmen der Leseprobe beispielsweise<br />
erhellende Einblicke ins Werk Heinrich<br />
von Kleists oder in das aufregende<br />
Leben Oscar Wildes „zwischen Gosse<br />
und Sternen“. Und auch an die kleinsten<br />
Zuschauer wird gedacht, wenn im<br />
Lesepröbchen vom Kinderbuchklassiker<br />
über Märchen bis <strong>zum</strong> spannenden<br />
Kinderkrimi all das zu Gehör kommt,<br />
was Kinder <strong>zum</strong> Strahlen bringt.<br />
DAS VERSTECKTE<br />
ZIMMER<br />
Die Reihe „Das versteckte Zimmer“<br />
wurde in der Spielzeit 2010/11 von<br />
<strong>Schauspiel</strong>erin Laura Kiehne, Theaterpädagoge<br />
Frank Röpke und Ausstatterin<br />
Elena Ortega für die kleinen Zuschauer<br />
ab 4 Jahren entwickelt. In den letzten<br />
Spielzeiten haben Regisseure wie
Thomas Ladwig und Siegfried Hopp und<br />
Absolventinnen des Studiengangs „Physical<br />
Theatre“ der Folkwang Universität<br />
<strong>Essen</strong> dieses Format weiterentwickelt,<br />
so dass die Heldenbar in immer<br />
wieder neuem Licht erstrahlte und von<br />
märchenhafter Vorlesezeit über Bewegungstheater<br />
bis hin <strong>zum</strong> packenden<br />
Erzähltheater ganz unterschiedliche<br />
Erlebnisse für die Kleinsten anzubieten<br />
hatte – phantasievoll und ganz nah<br />
dran!<br />
KINDERBETREUUNG AM<br />
SONNTAGNACHMITTAG<br />
Auch in dieser Spielzeit bieten wir in<br />
Kooperation mit der Theatergemeinde<br />
<strong>Essen</strong> eine Kinderbetreuung während<br />
ausgewählter Sonntagnachmittagsvorstellungen<br />
an. Während die Eltern ins<br />
Grillo-Theater gehen, vergeht für die<br />
Kinder gemeinsam mit einer Erzieherin<br />
und anderen Spielkameraden die<br />
Zeit wie im Flug. In der Heldenbar wird<br />
gebastelt und gespielt und – an einigen<br />
Terminen – „Das versteckte Zimmer“<br />
angeschaut. Dahinter verbergen<br />
sich szenische Lesungen für Kinder, die<br />
Erwachsenen aber auch viel Spaß machen.<br />
Denn nicht, dass wir uns f<strong>als</strong>ch<br />
verstehen: Selbstverständlich können<br />
die Eltern auch gemeinsam mit<br />
den Kindern in „Das versteckte Zimmer“<br />
gehen! Bei welchen Vorstellungen<br />
in der Spielzeit eine Kinderbetreuung<br />
stattfindet, erfahren Sie bei der<br />
Theatergemeinde unter T 02 01 22 22<br />
29 oder unter www.theatergemeinde-<br />
metropole-ruhr.de<br />
MATINEEN<br />
In unseren Matineen informieren wir<br />
Sie – noch vor der Premiere – über die<br />
Stücke des Spielplans und deren Autoren.<br />
An Sonntagvormittagen stellen die<br />
betreuenden Dramaturgen gemeinsam<br />
mit Regisseuren, Bühnen- und Kostümbildnern<br />
und <strong>Schauspiel</strong>ern erstm<strong>als</strong><br />
die bis dahin entstandene Inszenierung<br />
vor. Sie erklären besondere Hintergründe,<br />
inhaltliche Überlegungen,<br />
Regie- und Bühnenbildkonzepte, geben<br />
erste Textkostproben und sicher auch<br />
die eine oder andere Anekdote aus der<br />
Probenzeit preis.<br />
EINFÜHRUNGEN UND<br />
PUBLIKUMSGESPRÄCHE<br />
Zu ausgewählten Inszenierungen bieten<br />
wir Ihnen vor Beginn bestimmter<br />
Vorstellungen eine informative Einführung<br />
an oder im Anschluss an die Aufführung<br />
ein Publikumsgespräch. In diesem<br />
Rahmen haben Sie Gelegenheit,<br />
sich über das zuvor Gesehene auszutauschen,<br />
Ihre Meinung zu äußern und<br />
mit Mitgliedern des Regieteams und<br />
<strong>Schauspiel</strong>ern mögliche Fragen zu diskutieren.<br />
Wir freuen uns auf anregende<br />
und kontroverse Gespräche. Wann und<br />
wo die Einführungen und Publikumsgespräche<br />
stattfinden, entnehmen Sie<br />
bitte unseren Monatsspielplänen.<br />
VOLKSHOCHSCHULKURS<br />
Theater ist mehr <strong>als</strong> das, was im Rampenlicht<br />
zu sehen ist. Vom Stück über<br />
Idee und Konzept bis hin zur fertigen Inszenierung<br />
ist es ein langer, spannender<br />
Weg. In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />
<strong>Essen</strong> bietet Dramaturg und<br />
Projektleiter Marc-Oliver Krampe einen<br />
VHS-Kurs an, der Einblicke in die Entstehung<br />
einzelner Inszenierungen des<br />
Spielplans ermöglicht und auch Gelegenheit<br />
bietet, die praktische Arbeit<br />
und das Handwerk der <strong>Schauspiel</strong>er selber<br />
einmal in kurzen Übungen auszuprobieren.<br />
Dramaturgen und Mitarbeiter<br />
aus unterschiedlichsten Abteilungen<br />
des Grillo-Theaters liefern zusätzlich<br />
Hintergrundinformationen, Einblicke<br />
in Theorie und Praxis des Theaters und<br />
diskutieren mit Ihnen über Inszenierungen,<br />
Stücke und über das, was Sie schon<br />
immer mal über Theater wissen wollten.<br />
Jeweils dienstags: 15.10.13, 12.11.13,<br />
14.01.14, 04.02.14, VHS, Raum 1.02<br />
THEATERKINO<br />
„TheaterKino“ lautet der Titel unserer<br />
Filmreihe im Astra Theater. Gemeinsam<br />
mit den <strong>Essen</strong>er Filmkunsttheatern präsentiert<br />
das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> einmal<br />
im Monat, immer montags, ausgewählte<br />
Filme, die sich, mal ergänzend, mal kontrastierend,<br />
auf Themen und Stücke des<br />
aktuellen Spielplans beziehen.<br />
49
WUNSCHBAUM 2013<br />
Auch in der kommenden Vorweihnachtszeit<br />
wird wieder ein Wunschbaum<br />
im Foyer des Grillo-Theaters<br />
stehen. Wie schon in den vergangenen<br />
drei Jahren wollen wir Weihnachtswünsche<br />
von <strong>Essen</strong>er Kindern erfüllen, in<br />
deren Elternhaus das Geld nur für das<br />
Nötigste reicht. Um diesen Familien zu<br />
helfen, hängen wir die Kinderwünsche<br />
in den geschmückten Baum. Alle Theatergänger<br />
sind aufgerufen, bei ihren Vor-<br />
stellungsbesuchen einen dieser Weihnachtswünsche<br />
vom Baum zu nehmen<br />
und zu erfüllen. Bis <strong>zum</strong> 3. Advent<br />
(15.12.2013) können die Geschenke<br />
dann am Bühneneingang des Grillo-<br />
Theaters abgegeben oder per Post<br />
an das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>, Stichwort<br />
„Wunschbaumaktion“, Theaterplatz 11,<br />
45127 <strong>Essen</strong>, geschickt werden. Die<br />
Übergabe der Päckchen und Pakete<br />
an die Kinder erfolgt in den Tagen vor<br />
Heilig abend. Die Wunschbaumaktion<br />
führt das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung Soziale<br />
Dienste des <strong>Essen</strong>er Jugendamts durch.<br />
DER LITERARISCHE<br />
SALON<br />
Schriftsteller zu Gast bei Navid<br />
Kermani und Claus Leggewie im<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
Auf Einladung von Navid Kermani<br />
(Schriftsteller, Orientalist und Senior<br />
Fellow am KWI) und Claus Leggewie<br />
(Politikwissenschaftler und KWI-Direktor)<br />
liest der eingeladene Gast aus seinen<br />
eigenen Büchern, bringt aber auch<br />
Texte mit, die ihm besonders wichtig<br />
sind. Im zweiten Teil des Abends präsentiert<br />
er, was ihn außerdem bewegt:<br />
Platten, Bilder, Videos oder was Schriftsteller<br />
sonst verhandeln, wenn Lesungen<br />
eigentlich schon zu Ende sind. Der<br />
„Literarische Salon“ findet in <strong>Essen</strong><br />
auf Initiative des Kulturwissenschaftlichen<br />
Instituts <strong>Essen</strong> (KWI) statt, unterstützt<br />
von der Stiftung Mercator und dem<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>. Es ist eine gemeinsame<br />
Veranstaltungsreihe mit dem Kölner<br />
Stadt garten und dem Literaturhaus<br />
Köln und hat zwei Spielstätten: Mittwochs<br />
öffnet er im Café Central des<br />
Grillo-Theaters in <strong>Essen</strong> mit Kermani<br />
und Leggewie, donnerstags empfangen<br />
Guy Helminger und Navid Kermani die<br />
Gäste im Kölner Stadtgarten. Aktuelle Informationen<br />
finden Sie unter www.literarischersalon.com
LESART SPEZIAL<br />
In regelmäßigen Abständen veranstaltet<br />
das KWI gemeinsam mit dem<br />
Deutschland radio Kultur, der Buchhandlung<br />
Proust und dem <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
die Reihe „Lesart Spezial“, in der Podiumsgäste<br />
Sachbuch-Neuerscheinungen<br />
zu aktuellen Themen diskutieren.<br />
Jede Ausgabe der „Lesart Spezial“ wird<br />
vom Deutschlandradio Kultur im Café<br />
Central aufgezeichnet und am jeweils<br />
folgenden Sonntag im Rundfunk gesendet.<br />
Medienpartner ist die Westdeutsche<br />
Allgemeine Zeitung (WAZ).<br />
POLITISCHER SALON<br />
ESSEN<br />
Der „Politische Salon <strong>Essen</strong>“ lebt<br />
wieder auf! 2006 gegründet wird<br />
diese Gesprächsreihe in der Spielzeit<br />
2013/2014 im Café Central unter der<br />
Ägide des „Eine Welt Forum <strong>Essen</strong> e.V.“<br />
fortgesetzt.<br />
Globale Handelsverflechtungen und<br />
zunehmend dynamische Änderungsprozesse<br />
stellen uns vor immer neue<br />
Herausforderungen und vor Fragen, zu<br />
deren Beantwortung die <strong>Essen</strong>er Eine-<br />
Welt-Initiativen mit dem „Politischen<br />
Salon <strong>Essen</strong>“ einen wichtigen bildungspolitischen<br />
Beitrag leisten wollen.<br />
Energiewende, Große Transformation,<br />
RIO + 20 – das sind die aktuellen<br />
Schlagworte, die auf eine dringend notwendige<br />
Veränderung unserer Ökono-<br />
mie und Ökologie hinweisen. Um diesen<br />
Prozess in die Realität umsetzen zu können,<br />
muss die Gesellschaft Teil dieser<br />
Wende sein. Nachhaltige Entwicklung<br />
funktioniert nur unter Beteiligung der<br />
Menschen. Freuen Sie sich auf lebendige<br />
und auch gern kontroverse Diskussionen,<br />
denn neben den Podiumsbeiträgen<br />
bietet der „Politische Salon <strong>Essen</strong>“<br />
auch viel Raum für die Beteiligung des<br />
Publikums.<br />
Geplant sind Abende zu fairem Handel<br />
und nachhaltigem Konsum, Flucht und<br />
Migration, Welternährung und die Gier<br />
nach Land sowie Neues Denken, Utopien<br />
und Perspektiven – auf dem Weg<br />
in eine global gerechte Zukunft.<br />
Jeweils montags, 20:00 Uhr, im Café<br />
Central. Eintritt frei!<br />
Termine 30. September, 2. Dezember<br />
2013, 17. Februar, 7. April, 16. Juni 2014<br />
MILONGA CENTRAL<br />
Tango Argentino: ein Tanz voller Poesie<br />
und Zärtlichkeit, Melancholie und Leidenschaft.<br />
Seit der vergangenen Spielzeit<br />
wird das Café Central im Grillo-<br />
Theater einmal im Monat, jeweils<br />
sonntags, <strong>zum</strong> Tango-Salon: Unter der<br />
fachkundigen Anleitung von Martin Sieverding<br />
(www.tango-emocion.com) können<br />
Tanzbegeisterte (oder solche, die es<br />
werden wollen) ab 18:00 Uhr in einer<br />
„Schnupperstunde“ die ersten Schritte<br />
auf dem Parkett wagen. Ab 19:00 Uhr<br />
51
sorgt dann Tango-DJ Christoph Ronecker<br />
für argentinisches Flair im Central.<br />
Jeweils am Samstag vor der Milonga bietet<br />
Martin Sieverding, der über langjährige<br />
Unterrichtserfahrung verfügt und<br />
seinen Tanzstil auf ausgedehnten Reisen<br />
nach Buenos Aires verfeinerte, im alten<br />
Ballettsaal des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> außerdem<br />
einen Intensiv-Probenworkshop für<br />
alle Level an. Aber Achtung: Tango kann<br />
süchtig ma chen!<br />
Die aktuellen Termine entnehmen Sie<br />
bitte unseren monatlichen Veröffent -<br />
lichungen.<br />
PTAH III<br />
(JUNGE CHOREOGRAPHEN)<br />
Das Aalto Ballett ist auch in dieser<br />
Spielzeit zu Gast auf der Bühne des<br />
Grillo-Theaters. Mit der Veranstaltung<br />
„PTAH III“ wird die vor vier Jahren ins<br />
Leben gerufene Reihe „Junge Choreographen“<br />
fortgesetzt, die Tänzern die<br />
Chance gibt, eigene choreographische<br />
Kreationen mit Solisten und dem Corps<br />
de ballet in intimer Atmosphäre auf die<br />
Bühne zu bringen. Die positive Resonanz<br />
der vergangenen Veranstaltungen<br />
lässt einen aufregenden, unkonventionellen<br />
und zukunftsträchtigen Abend<br />
erwarten.<br />
Premiere 26. Juni 2014, Grillo-Theater<br />
Weitere Vorstellungen 29. Juni;<br />
4. Juli 2014, Grillo-Theater<br />
638 KILO TANZ UND<br />
WEI TERE DELIKATESSEN ...<br />
Festival für zeitgenössischen Tanz<br />
in <strong>Essen</strong><br />
7.–10. November 2013<br />
An vier Tagen im November präsentiert<br />
das Festival „638 Kilo Tanz“ in <strong>Essen</strong><br />
jungen Tanz aus NRW von neuen choreografischen<br />
Talenten.<br />
Das Festival ist in den sieben Jahren<br />
seines Bestehens zu einer festen Größe<br />
in <strong>Essen</strong> und der Region geworden und<br />
hat sich darüber hinaus auch in überregionalen<br />
und internationalen Künstlerkreisen<br />
einen Namen gemacht.<br />
Die beiden Festivalleiterinnen Jelena<br />
Ivanovic und Sabina Stücker bieten<br />
ihrem Publikum vom 7. bis 10. November<br />
2013 in <strong>Essen</strong> (am 7. und 8. November<br />
in der Casa des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>)
eine Mischung aus zeitgenössischem<br />
Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten.<br />
Das Publikum hat die Möglichkeit, zeitgenössischen<br />
Tanz junger Tanzschaffender<br />
aus der Region in entspannter<br />
Atmosphäre kennen zu lernen. Wie auch<br />
in den vergangenen Jahren sind die Zuschauer<br />
zwischen den Darbietungen<br />
<strong>zum</strong> Gespräch über Tanz – mit künstlerischen<br />
Ein- und Ausblicken und kulinarischen<br />
Überraschungen – eingeladen.<br />
Erleben Sie eine kreative und experimentierfreudige<br />
junge Tanz-Szene und<br />
freuen Sie sich auf vier spannende<br />
Festival-Tage!<br />
Das ausführliche Programm und weitere<br />
Informationen finden Sie in Kürze<br />
unter www.tanzgebiet.de<br />
FIDENA<br />
Figurentheater der Nationen<br />
Festivalfinale am 23. Mai 2014<br />
Schon seit seiner Gründung im Jahr<br />
1958 gehört das Bochumer Festival<br />
weltweit zu den bedeutendsten seiner<br />
Art. Alle Größen des Figurentheaters<br />
waren hier schon einmal zu Gast.<br />
Das Festival verdankt seinen Ruf dem<br />
qualitativ hochwertigen Programm und<br />
der Tatsache, dass es stets die aktuellen<br />
Tendenzen dieser besonderen Theaterkunst<br />
präsentiert. Dazu gehören<br />
raffiniertes Objekttheater oder virtuoses<br />
Schattentheater ebenso wie rotzfreche<br />
Handpuppen oder opulente<br />
Rauminstallationen.<br />
Die Kreativität und Experimentierfreude<br />
der internationalen Puppenspielszene<br />
führt immer wieder zu höchst überraschenden<br />
Ausdrucksformen. Um diesen<br />
Formen den passenden Raum zu bieten,<br />
bespielt die FIDENA traditionell alles,<br />
was sich ihr bietet, vom Fahrstuhl bis<br />
zur Jahrhunderthalle. Die gezeigten Produktionen<br />
entziehen sich oft gewohnten<br />
Sichtweisen. Ein Faszinosum des<br />
Figurentheaters liegt im Spiel mit den<br />
Dimensionen und Perspektiven. Auch<br />
die Tatsache, dass einmal nicht der<br />
Mensch im Mittelpunkt des (Theater-)<br />
Geschehens steht, sondern ein Objekt,<br />
etwa ein Stück Holz, das vor unseren<br />
Augen <strong>zum</strong> Leben erweckt – animiert –<br />
wird, fesselt durchaus nicht nur junge<br />
Zuschauer. Denn Figurentheater heute<br />
ist weit mehr <strong>als</strong> Kinderbespaßung.<br />
Das Programm der FIDENA bietet anspruchsvolles<br />
Theater für Erwachsene,<br />
verbindet darstellende und bildende<br />
53
Kunst, sucht das Zusammenspiel der<br />
Künstler aus angrenzenden Bereichen,<br />
etwa der Medienkunst oder dem Tanz.<br />
Intendantin Annette Dabs hat das Format<br />
mit risikofreudigen Produktionen<br />
und selbstbewussten Kooperationen<br />
weit über die Bochumer Grenzen<br />
bekannt gemacht. Im letzten Jahr startete<br />
die FIDENA mit einem furiosen Auftakt<br />
vor und in der <strong>Essen</strong>er Lichtburg.<br />
Viele Bochumer Festivalfans trafen auf<br />
ein neugieriges <strong>Essen</strong>er Publikum. Ein<br />
gelungenes Beispiel für gelebte Städtekooperation.<br />
Diesmal werden die<br />
<strong>Essen</strong>er Programmpunkte auf PACT<br />
Zollverein und in unserer Casa präsentiert.<br />
Und der glanzvolle Schlussakt mit<br />
Abschlussparty wird bei uns im Grillo-<br />
Theater stattfinden. Man darf gespannt<br />
sein!
KUNST 2<br />
Die TUP ist eines der größten Mehrspartentheater<br />
in Deutschland. <strong>Schauspiel</strong>,<br />
Oper, Ballett und Konzertwesen –<br />
alle Künste in einer Stadt versammelt,<br />
quasi direkt vor der Haustür. Das zeigt<br />
nicht nur eine große künstlerische Vielfalt,<br />
sondern bietet auch die aufregende<br />
Möglichkeit, Verbindungen zu ziehen,<br />
ein Thema aus verschiedenen ästhetischen<br />
Blickwinkeln zu betrachten.<br />
Dieses Potential, das sich in unserer<br />
Stadt bietet, wollen wir jetzt nutzen:<br />
Die TUP rückt zusammen! Mit einem<br />
neuen, spartenübergreifenden Format<br />
erhalten Sie in Vorträgen, Probenbesuchen<br />
und Gesprächen umfassende Einund<br />
Ausblicke quer durch die verschiedenen<br />
Kunstwelten.<br />
Das erste spartenübergreifende Gesamt-<br />
Macbeth 2<br />
erlebnis haben wir rund um „Macbeth“<br />
für Sie zusammengestellt. Shakespeares<br />
Drama im Grillo und Verdis Oper im<br />
Aalto erzählen in ihrer jeweiligen Kunstform<br />
von einem der schaurigsten Helden<br />
der Theatergeschichte. Zur intensiven<br />
und interdisziplinären Auseinandersetzung<br />
mit dem Stoff bieten wir nun<br />
zusätzlich folgendes Programm an:<br />
Einführung in Oper und <strong>Schauspiel</strong><br />
durch Dr. Alexander Meier-Dörzenbach<br />
(Chefdramaturg Aalto-Musiktheater) und<br />
Marc-Oliver Krampe (Dramaturg <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong>) und Probenbesuch in der<br />
Oper<br />
4. Oktober 2013, 19:00 Uhr,<br />
Foyer des Aalto-Theaters<br />
Besuch der Opernaufführung<br />
22. Oktober 2013, 19:30 Uhr,<br />
Aalto-Theater<br />
Besuch der <strong>Schauspiel</strong>aufführung<br />
26. Oktober 2013, 19:30 Uhr,<br />
Grillo-Theater<br />
Nachgespräch mit Dr. Alexander Meier-<br />
Dörzenbach, Marc-Oliver Krampe, Wolfgang<br />
Engel (Regisseur der <strong>Schauspiel</strong>inszenierung)<br />
u. a.<br />
6. November 2013, 19:30 Uhr,<br />
Café Central im Grillo-Theater<br />
Zum Preis von € 50,00 können Sie alle<br />
vier Veranstaltungen besuchen. Ergänzend<br />
dazu erhalten Sie 20 % Rabatt auf<br />
den Kauf einer Karte von Verdis „Requiem“<br />
am 12. Oktober 2013 in der Philharmonie<br />
<strong>Essen</strong>.<br />
Werther 2<br />
zu einem kleinen „Goethe-Festival“ ein:<br />
Nicht nur steht „Faust I + II“, das opus<br />
In der Spielzeit 2013/2014 laden wir Sie<br />
magnum des größten deutschen Dichters,<br />
im Grillo auf dem Spielplan, auch<br />
der weltberühmte Briefroman „Die Leiden<br />
des jungen Werther“ findet seine<br />
Umsetzung gleich zweifach: sowohl im<br />
<strong>Schauspiel</strong> <strong>als</strong> auch in der Oper. Zur<br />
genussvollen wie informativen Auseinandersetzung<br />
mit dem Autor und seinem<br />
Einfluss auf die Künste bieten wir Ihnen<br />
folgendes Begleitprogramm:<br />
Einführung in Oper und <strong>Schauspiel</strong><br />
durch Dr. Alexander Meier-Dörzenbach<br />
und Marc-Oliver Krampe sowie Probenbesuch<br />
im <strong>Schauspiel</strong><br />
11. Februar 2014, 19:00 Uhr,<br />
Café Central, Grillo-Theater<br />
Im Anschluss: Probenbesuch in der<br />
Casa, <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
Besuch der Opernaufführung<br />
05. März 2014, 19:30 Uhr, Aalto-Theater<br />
Besuch der <strong>Schauspiel</strong>aufführung<br />
11. März 2014, 19:00 Uhr,<br />
Casa, <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
Nachgespräch mit Dr. Alexander Meier-<br />
Dörzenbach, Marc-Oliver Krampe u. a.<br />
18. März 2014, 19:30 Uhr, Aalto-Foyer<br />
Zum Preis von € 50,00 können Sie alle<br />
vier Veranstaltungen besuchen. Ergänzend<br />
dazu erhalten Sie 20 % Rabatt auf<br />
den Kauf einer Karte der „Faust I+II“-<br />
Aufführung im Grillo-Theater.<br />
55
„DIE ERFUNDENE<br />
WAHRHEIT“<br />
Giuseppe Verdis Theaterwelten <strong>als</strong><br />
Welttheater (Vortrag und Lesung)<br />
In seinen 26 Opern hat Verdi eine<br />
Weltgeschichte vertont: vom antiken<br />
Ägypten über das martialische Mittelalter<br />
und den spanischen Barock<br />
hin zur Demimonde um den französischen<br />
Bürgerkönig seiner Gegenwart.<br />
Verdis Zeitgenosse Edgar Degas differenziert:<br />
„In der Oper ist alles f<strong>als</strong>ch:<br />
Das Licht, die Dekorationen, die Frisuren<br />
der Balletteusen, ihre Büsten und<br />
ihr Lächeln. Wahr sind nur die Wirkungen,<br />
die davon ausgehen.“ Und genau<br />
um diese Wahrheit des Menschlichen<br />
geht es Verdi, wenn er in einem Brief<br />
an die Gräfin Clarina Maffei schreibt:<br />
„Das Wahre zu kopieren kann gut sein,<br />
aber das Wahre zu erfinden, ist besser<br />
– viel besser.“ Alexander Meier-<br />
Dörzenbach stellt in seinem Vortrag<br />
mit Ton- und Bildbeispielen den<br />
Komponisten und dessen erfundene<br />
Wahrheit anhand der Werke vor; ausgewählte<br />
Schriften werden von einem<br />
Mitglied des <strong>Schauspiel</strong>-Ensembles<br />
vorgetragen.<br />
4. November 2013, 19:30 Uhr, Grillo-<br />
Theater, Café Central<br />
„GLOBAL PLAYER<br />
GOETHE“<br />
Johann Wolfgang von Goethe auf<br />
den Bühnen der Welt<br />
(Vortrag und Musik)<br />
Der deutsche Dichterfürst, der <strong>als</strong><br />
Autor, Maler, Politiker und Wissenschaftler<br />
ein Universalgenie war,<br />
hat nicht nur selbst ein monumentales<br />
Werk in vielen Sparten hinterlassen,<br />
sondern auch Künstler verschiedenster<br />
Couleur und Generation zu<br />
eigenen Schöpfungen animiert. Die<br />
<strong>Schauspiel</strong>dramaturgen Marc-Oliver<br />
Krampe und Vera Ring werfen einen<br />
fundierten Blick in die Geschichte<br />
und Gegenwart und werden so die<br />
vielfältige Auseinandersetzung mit<br />
dem Autor vorstellen. Vertonungen<br />
von Goethes Texten werden von Ensemblemitgliedern<br />
des Aalto-Theaters<br />
präsentiert.<br />
25. März 2014, 19:30 Uhr, Aalto- Foyer
„JAZZ IN ESSEN“<br />
WIRD 30<br />
30 Jahre alt wird „Jazz in <strong>Essen</strong>“ im<br />
Frühjahr 2014. Die Konzertreihe, die<br />
am 30. März 1984 mit einem Auftritt<br />
der heute legendären „Steps Ahead“<br />
im Jugendzentrum Papestraße (JZE) begann,<br />
fand 1992, nach längerem Intermezzo<br />
im Museum Folkwang, ihre feste<br />
Bleibe im Grillo-Theater. Die Liste der<br />
Musiker, die seither hier gastierten,<br />
liest sich wie ein „Who Is Who“ des Jazz<br />
der letzten Jahrzehnte, von A (wie Abercrombie)<br />
bis Z (wie Zawinul). Highlights<br />
der vorigen Saison: das Ravi Coltrane<br />
Quartet und das Tomasz Stanko New<br />
York Quartet. Planerischer Kopf hinter<br />
„Jazz in <strong>Essen</strong>“ ist Berthold Klostermann.<br />
Seit 2012 beginnt die jazzige<br />
Spielzeit jeweils mit der Verleihung des<br />
<strong>Essen</strong>er „Jazz Pott“ – ein künstlerischer<br />
Preis für innovative Jazzmusiker, der<br />
1998 von Viktor Seroneit († 2011) und<br />
Niklaus Troxler für den „Plakat Kunst<br />
Hof Rüttenscheid“ begründet wurde.<br />
1.10.2013: „Jazz Pott“ 2013<br />
Angelika Niescier, Sublim<br />
Diesmal geht der „Pott“ an die Saxophonistin<br />
Angelika Niescier. Die Folkwang-<br />
Absolventin zählt heute zu den vielsei-<br />
tigsten Musikerinnen der Szene. 2008<br />
war sie „Improviser in Residence“ der<br />
Stadt Moers, 2010 „ECHO Jazz“-Preisträgerin.<br />
Bereits 2000 gründete sie ihr<br />
famoses Quartett „Sublim“. „Eine der<br />
aufregendsten Stimmen im deutschen<br />
Jazz.“ (Arte Kultur)<br />
13.11.2013: Jack DeJohnette Trio<br />
feat. Don Byron<br />
Einer der größten Drummer unserer<br />
Zeit: Jack DeJohnette, der „Vater“ des<br />
multistilistischen Schlagzeugspiels.<br />
Seine Arbeit im Keith Jarrett Trio lässt<br />
ihm noch Zeit für eigene Bands und<br />
Projekte, in denen er gern weltmusikalische<br />
Einflüsse aufgreift. Nach einem<br />
Duokonzert mit dem Saxophonisten<br />
John Surman (2003) gastiert er <strong>zum</strong><br />
zweiten Mal bei „Jazz in <strong>Essen</strong>“.<br />
30.12.2013: Céline Rudolph & Band<br />
Einst Dozentin an der Folkwang-Musikschule,<br />
gilt sie heute <strong>als</strong> eine der betörendsten<br />
Jazzsängerinnen im Lande:<br />
die Deutsch-Französin Céline Rudolph<br />
(„ECHO Jazz“ 2010). Sie spielt mit<br />
afrikanisch-brasilianischen Rhythmen,<br />
improvisiert aber ganz im Sinne des<br />
Modern Jazz. Letzthin überraschte sie<br />
mit deutschen Texten zu Chansons von<br />
Henri Salvador; live singt sie schon mal<br />
viersprachig. Eine echte Kosmopolitin.<br />
Zum 30.: Szene Europa<br />
29.3.2014: Nils Wogram & Root<br />
70 + Strings<br />
Im Quartett „Root 70“ bringt Nils<br />
Wogram, „die neue Posaunenstimme<br />
Europas“ (SWR-Jazzpreis), Musiker<br />
aus Deutschland und Neuseeland zusammen,<br />
die jeweils Top-Vertreter ihres<br />
Instruments sind. Ohnehin ein beachtlicher<br />
Komponist, hat der „ECHO Jazz“-<br />
Preisträger 2011 jetzt für seine Band<br />
plus Streicher geschrieben: ein lang<br />
gehegter Wunsch Wograms und sein<br />
bisher ambitioniertestes Projekt.<br />
30.3.2014: Richard Galliano, „La<br />
Strada: An Hommage to Nino Rota“<br />
Knopfakkordeon, Jazz aus Frankreich,<br />
new musette, tango nuevo – sein Name<br />
weckt Assoziationen: Richard Galliano<br />
ist der „Vater“ des Akkordeons<br />
im aktuellen Jazz. Auf Anregung Astor<br />
Piazzollas „erfand“ er die new musette<br />
und bereicherte den europäischen<br />
Jazz um eine neue, französische Farbe.<br />
„Jazz in <strong>Essen</strong>“-Freunde erinnern sich<br />
an seine grandiose Hommage „Piazzolla<br />
Forever“ (2002); jetzt widmet er sich<br />
der Filmmusik des Fellini-Komponisten<br />
Nino Rota.<br />
8.5.2014: Erika Stucky, „Black<br />
Widow“<br />
Die Hippie-sozialisierte Schweizerin hat<br />
bei uns viele Fans. Mit „Bubble Family“,<br />
Trash-Filmen und Schattenspiel rockte<br />
Erika Stucky im Winter 2012 das Grillo.<br />
Jetzt holt die Performerin <strong>zum</strong> nächsten<br />
Streich aus: Für ihr neues Song-Projekt<br />
konnte sie Musiker von Tom Waits und<br />
dem Wilson/Burroughs/Waits-Musical<br />
„The Black Rider“ gewinnen.<br />
Gefördert von der Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG.<br />
In Kooperation mit dem Kulturbüro der<br />
Stadt <strong>Essen</strong>.<br />
Wenn Sie kein Konzert verpassen möchten,<br />
dann entscheiden Sie sich für unser<br />
neues Jazz-Wahl-Abo (s. S. 111).<br />
57
Westwind-Festival 2014<br />
In der Spielzeit 2013/2014 findet das Westwind-Festival – das Ute Schäfer,<br />
Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport in Nordrhein-Westfalen,<br />
<strong>als</strong> „eines der wichtigsten Kinder- und Jugendtheaterfestiv<strong>als</strong> bundesweit“<br />
bezeichnet – erstm<strong>als</strong> am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> statt. Zwischen dem 12. und<br />
18. Mai 2014 sind im Grillo-Theater, in der Casa und in der Box die zehn besten<br />
Inszenierungen für Kinder und Jugendliche aus NRW zu sehen. Hinzu kommen<br />
internationale Gastspiele sowie ein großes Rahmenprogramm mit Vorträgen<br />
<strong>zum</strong> Themenfeld „Kulturelle Bildung“, Diskussionsrunden über den Status<br />
Quo des Theaters für junges Publikum sowie Workshops und Aktionen für alle<br />
Altersgruppen. Zudem wird es neben der offiziellen Preisjury, die sich aus renommierten<br />
Vertretern der Theaterszene zusammensetzt, sowohl eine Kinder-<br />
<strong>als</strong> auch eine Jugendjury geben.<br />
Da es uns ein großes Anliegen ist, dass Westwind 2014 nicht nur ein Festival<br />
für junge Leute ist, sondern gleichfalls von jungen Leuten gestaltet wird,<br />
suchen wir Kinder, Jugendliche, Lehrer, Schulklassen und Gruppen, die Lust<br />
darauf haben, Teil des Planungsteams zu werden, <strong>als</strong> Patenklasse die eingeladenen<br />
Ensembles zu empfangen oder eigene Projekte zu erarbeiten, die im<br />
Rahmen der Festivalwoche präsentiert werden.<br />
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:<br />
Frank Röpke und Katharina Feuerhake<br />
T 02 01 81 22-334<br />
theaterpaedagogik@schauspiel-essen.de<br />
Mit Unterstützung von<br />
westwind<br />
30.<br />
kinder- und<br />
jugendtheater<br />
treffen nrw<br />
12. – 18.<br />
mai 2014<br />
am schauspiel<br />
essen<br />
www. schauspiel-essen.de<br />
www.westwind-festival.de
LIEBE KLEINE UND GROSSE THEATERFREUNDE,<br />
mit großer Freude habe ich die Nachricht vernommen, dass die Ausrichtung<br />
der 30. Auflage des WESTWIND Kinder- und Jugendtheatertreffens NRW nach<br />
<strong>Essen</strong> vergeben wurde.<br />
Dies ist ein besonderes Ereignis, das zeigt, welch hohen Stellenwert das Kinder-<br />
und Jugendtheater in unserer Stadt einnimmt.<br />
Schirmherrschaft für dieses Festival zu übernehmen.<br />
Theatermachen und Theaterspielen sind integrative Bestandteile des kulturellen<br />
Bildungsangebotes unserer Stadt, wie auch die vielen anderen kulturellen<br />
Einrichtungen zu einer breiten Basisversorgung in diesem Bereich beitragen.<br />
So ist es auch nicht verwunderlich, dass rund 30.000 Kinder und Jugendliche<br />
pro Jahr allein die Spielplanangebote der Theater und Philharmonie nutzen.<br />
Diese Zahl können und wollen wir noch erhöhen, wenn wir alle Vorstellungen<br />
im Rahmen des Festiv<strong>als</strong> vom 12. Mai bis <strong>zum</strong> 18. Mai 2014 besuchen.<br />
Dort wird es nicht nur spannende Stücke zu sehen geben, sondern auch die<br />
Möglichkeit, in Workshops und Diskussionsrunden selbst Teil des Festiv<strong>als</strong> zu<br />
werden.<br />
Deshalb ist es für mich <strong>als</strong> Oberbürgermeister auch selbstverständlich, die<br />
Ihr<br />
Mein Dank gilt schon jetzt den großen Förderern: dem Land NRW und der Alfried<br />
Krupp von Bohlen und Halbach–Stiftung. Vor allem aber dem Team des <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong>, das es geschafft hat, das Festival nach <strong>Essen</strong> zu holen und sicherlich<br />
zu einem großen Erfolg führen wird.<br />
Gerade in Zeiten knapper Kassen ist die Investition in Kultur auch Investition<br />
in Bildung. Und diese kulturelle Bildung ist eine existentielle Grundlage für<br />
eine friedliche, urbane Gesellschaft.<br />
In diesem Sinne „Glück auf“!<br />
Reinhard Paß<br />
Oberbürgermeister der Stadt <strong>Essen</strong><br />
59
THEATERPÄDAGOGIK<br />
LIEBE THEATERFREUNDE,<br />
LIEBE KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN,<br />
seit drei Spielzeiten lassen wir junge und junggebliebene Menschen Theater<br />
und – durch das Theater – die Welt entdecken. Dabei verstehen wir Theaterpädagogen<br />
unsere Rolle in erster Linie <strong>als</strong> Unterstützer und Motivatoren, die<br />
zur freien und vor allem spielerischen Auseinandersetzung mit ästhetischen<br />
Formen und inhaltlichen Konzepten auf Basis der eigenen Lebenswelten und<br />
Präferenzen anregen: Wir besuchen gemeinsam Vorstellungen, diskutieren über<br />
Inszenierungen, machen selbst welche und begegnen <strong>Schauspiel</strong>ern, Regisseuren,<br />
Dramaturgen, um ihnen Fragen über Arbeitsweisen, Berufswahl und -alltag<br />
zu stellen bzw. um eigene weiterführende Gedanken und Ideen zu verhandeln.<br />
In der vierten Spielzeit freuen wir uns insbesondere darauf, das Westwind- Festival<br />
2014 auszurichten und gemeinsam mit allen Teilnehmern der Programmformate<br />
von „Theater und Schule“ sowie „Theaterlabor“ eigene kleine und große Projekte<br />
rund um die zehn besten Inszenierungen für Kinder und Jugendliche in<br />
Nordrhein-Westfalen zu verwirklichen. Also meldet Euch, kommt vorbei und<br />
entdeckt das Theater <strong>als</strong> das, was es immer war, was es ist und was es immer<br />
sein wird: ein Ort, an dem Ihr stetig neue Leute kennenlernt, Euch selbst ausprobiert<br />
und über die Dinge austauscht, die in Euren Augen wirklich wichtig<br />
sind.<br />
Viele Grüße und bis bald,<br />
Katharina Feuerhake und Frank Röpke<br />
T 02 01 81 22-334<br />
theaterpaedagogik@schauspiel-essen.de<br />
61
ESSENS SCHULEN HABEN WESTWIND!<br />
Zum Westwind-Festival, das vom 12. bis 18. Mai 2014 erstm<strong>als</strong><br />
am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> stattfindet, erwarten wir die<br />
zehn besten Inszenierungen für Kinder und Jugendliche<br />
aus Nordrhein-Westfalen. Mit zehn Klassen, Gruppen oder<br />
Theater-AGs von Grund- und weiterführenden Schulen starten<br />
wir rund um diese Stücke eigene Projektarbeiten.<br />
Anmeldung: T 02 01 81 22-334<br />
theaterpaedagogik@schauspiel-essen.de<br />
Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2013.
THEATER UND SCHULE<br />
Angebote für Klassen, Kurse, Gruppen und Lehrende<br />
len), „Enter“ (Unterstufen) und „Columbus“ (Mittel- und Oberstufen) besu-<br />
Basisangebot<br />
chen Schüler Aufführungen im Grillo-Theater, in der Box und in der Casa. Die<br />
Kosten belaufen sich auf maximal € 5,00 pro Vorstellungsbesuch und Person,<br />
der Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel ist inklusive. Lehrer und<br />
Begleitpersonen zahlen denselben Preis.<br />
Mit den Programmlinien „Theaterstarter“ (für Kindergärten und Grundschu-<br />
Personen, die Schulklassen, Seminare oder Gruppen für „Enter“ oder „Columbus“<br />
anmelden oder vermitteln, erhalten zwei Freikarten für eine Aufführung<br />
ihrer Wahl im Grillo-Theater, in der Casa oder in der Box.<br />
Vorteile für „Enter“- und „Columbus“-Klassen<br />
Auf Wunsch organisieren wir kostenlose Führungen durch das Grillo-Theater,<br />
vor- und nachbereitende Workshops zu den Inszenierungen sowie Nachgespräche<br />
mit den auftretenden <strong>Schauspiel</strong>-Ensembles. Lehrer erhalten Freikarten für<br />
öffentliche Proben und Einladungen zu den Premierenfeiern. Außerdem nehmen<br />
sie vergünstigt an den Lehrerfortbildungen sowie an den Workshops im<br />
Rahmen des Westwind-Festiv<strong>als</strong> 2014 teil.<br />
Unterstützung im Literatur-Unterricht<br />
Ergänzend zu unseren Aktivitäten rund um den Spielplan besuchen wir „Enter“-<br />
und „Columbus“-Klassen in der Schule und gestalten gemeinsam mit Lehrkräften<br />
Unterrichtseinheiten. Inhaltlicher Gegenstand ist ein Drama, ein Roman<br />
oder eine andere literarische Vorlage, die nicht auf dem Spielplan des <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong> steht. Ziel ist der Vergleich von Arbeitsmethoden bei der Erarbeitung<br />
von Textvorlagen.<br />
entwickeln kreative Methoden zur Vermittlung von Inhalten im Regelunter-<br />
Verfügbare Termine:<br />
Lehrerfortbildungen<br />
richt und in Theater-AGs. Die Leitung übernehmen Mitarbeiter des <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong> sowie Dozenten und Absolventen von Hochschulen und Universitäten.<br />
30.09., 05.11., 11.12.2013, 23.01., 21.02., 20.03., 09.04., 06.05. und 02.06.2014<br />
Lehrer und Theaterpädagogen tauschen sich über Arbeitsmethoden aus und<br />
Die Auftaktveranstaltung findet am 10.10.2013 mit Prof. Dr. Marianne Streisand<br />
vom Institut für Theaterpädagogik in Lingen/Ems statt.<br />
63
SPIEL UM DEIN LEBEN!<br />
Die Projekte im Theaterlabor beginnen am 21.10.2013 und<br />
am 11.02.2014. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb<br />
bitten wir um Anmeldung zu unseren Info- und Workshoptagen<br />
am 24.09.2013 und am 04.02.2014. Bühnenerfahrung<br />
ist nicht erforderlich!<br />
Anmeldung: T 02 01 81 22-334<br />
theaterpaedagogik@schauspiel-essen.de
THEATERLABOR<br />
Offener Werkstattbereich für alle,<br />
die in ihrer Freizeit Lust auf Theater haben<br />
Mitmachen!<br />
Jede Spielzeit versammeln sich junge und junggebliebene Personen am <strong>Schauspiel</strong><br />
<strong>Essen</strong>, um sich gegenseitig kennenzulernen und gemeinsam Theater zu<br />
machen. Die jüngsten Akteure sind 8 Jahre alt, die meisten zwischen 12 und<br />
25, einige um die 35, die Ältesten 50 und noch älter. Wer dabei sein möchte,<br />
besorgt sich für einmalig € 30,00 unseren Young Experts-Ausweis. Mit diesem<br />
erhaltet Ihr vergünstigte Eintrittskarten für Aufführungen und könnt kostenlos<br />
an allen Workshops, Aktionen im öffentlichen Raum, Ausflügen und Projekten<br />
teilnehmen.<br />
Offene Workshops für alle<br />
An sechs Terminen gewähren wir einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen<br />
der jeweils nächsten Premiere und lassen uns von Regisseuren, <strong>Schauspiel</strong>ern<br />
und Dramaturgen Geheimnisse aus dem Probenprozess verraten. Wir inspizieren<br />
die Bühne, agieren selbst <strong>als</strong> Akteure, zudem erhalten alle Teilnehmer einen<br />
Gutschein für eine ermäßigte Eintrittskarte <strong>zum</strong> Besuch einer Aufführung. Die<br />
Teilnehmerzahl ist begrenzt, wir bitten um Anmeldung per E-Mail oder Telefon.<br />
Termine: 21.09. („Macbeth“, s. S. 10), 05.10. („Der Prozess“, s. S. 12), 23./24.10.<br />
(Special für Kinder), 30.11. („Tschick“, s. S. 28), 15.02. („Die Leiden des jungen<br />
Werther“, s. S. 30), 14.06. („Lucky Happiness Golden Express“, s. S. 36)<br />
Bühnenprojekte<br />
In Zusammenarbeit mit Ensemblemitgliedern entwickeln wir eigene Theateraufführungen,<br />
die vor einem öffentlichen Publikum in der Box oder in der Casa<br />
präsentiert werden. Ein Highlight ist hierbei der Auftritt beim Unruhr-Festival,<br />
dem Treffen der Jugendtheatergruppen der <strong>Schauspiel</strong>häuser im Ruhrgebiet. In<br />
der Spielzeit 2013/2014 interagieren wir zusätzlich beim Westwind-Festival,<br />
dem Kinder- und Jugendtheatertreffen in NRW.<br />
Schreiben, Filmen, Fotografieren, Bloggen!<br />
Wer nicht so gerne im Rampenlicht steht, sondern lieber schreibt, fotografiert,<br />
facebooked, twittert, filmt oder Fotos macht, kommt in die „Kritikerrunde“.<br />
Unter Anleitung von professionellen Redakteuren gestalten wir das Design, die<br />
Struktur und die Inhalte unseres Online-Blogs. Die aktuelle Version findet Ihr<br />
unter www.youngexperts.wordpress.com<br />
Beim Infotreffen am 25.09.2013 erfahrt Ihr mehr über Inhalt und Ablauf des<br />
Projekts. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail oder Telefon.<br />
Jugend-Jury für „Stück auf!“<br />
Am 26. April 2014 findet <strong>zum</strong> dritten Mal der Stücke-Marathon der Autorentage<br />
„Stück auf!“ am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> statt. Neben der Fachjury gibt es auch<br />
eine Jugendjury, die ihr eigenes Favoritenstück prämiert.<br />
Schickt uns Eure Bewerbungen per E-Mail bis <strong>zum</strong> 31.01.2014.<br />
65
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach- Stiftung ermöglicht die<br />
Arbeit der Theaterpädagogik am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> für fünf Jahre.<br />
Die Theaterpädagogik am <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> hat sich neben der traditionell<br />
theaterpädagogischen Arbeit <strong>zum</strong> Ziel gesetzt, unterschiedlichste künstlerische<br />
Formate im Bereich der KULTURELLEN BILDUNG allen Alters- und Bevölkerungsschichten<br />
anzubieten.<br />
Einige Profile, die mit Beginn der Intendanz von Christian Tombeil initiiert<br />
wurden, erfreuen sich seither hohem Zuspruch und großer Beliebtheit. Dass<br />
weitere Konzepte und Ideen perspektivisch ausgestaltet werden und sich auf<br />
hohem Niveau für die kommenden Jahre auf einem sicheren Fundament weiterentwickeln<br />
können, verdanken wir dem Engagement der Alfried Krupp von<br />
Bohlen und Halbach-Stiftung!<br />
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach (Büste von Jean Sprenger)<br />
Die gemeinnützige Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist das Vermächtnis<br />
von Dr.-Ing. E.h. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, dem letzten<br />
persönlichen Inhaber der Firma Fried. Krupp. Testamentarisch legte er<br />
fest, „die Firma über eine Stiftung, die Ausdruck der dem Gemeinwohl verpflichteten<br />
Tradition des Hauses Krupp sein soll, in eine Kapitalgesellschaft<br />
umzuwandeln“.<br />
Mit seinem Tod am 30. Juli 1967 ging sein gesamtes Vermögen auf die von<br />
ihm errichtete Stiftung über, die ihre Tätigkeit am 1. Januar 1968 aufnahm.<br />
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung verwendet die ihr aus<br />
ihrer Unter nehmensbeteiligung zufließenden Erträge ausschließlich und unmittelbar<br />
für gemeinnützige Zwecke.<br />
Vorsitzender und geschäftsführendes Mitglied des Kuratoriums der Stiftung<br />
ist seit Beginn ihrer Tätigkeit Prof. Dr. h. c. mult. Berthold Beitz.
ALLE MACHT DER PHANTASIE ÜBER DIE<br />
VERNUNFT IST EINE ART WAHNSINN.<br />
SAMUEL JOHNSON<br />
67
MANIFEST FÜR<br />
DEN WAHN-SINN<br />
WARUM VERÄNDERUNG WAHNSINN BRAUCHT<br />
„Die wenig erprobte Alternative in<br />
dunklen Zeiten: der helle Wahnsinn.“<br />
(Brigitte Fuchs, Lyrikerin)<br />
0. Wahn-Sinniges Manifest<br />
sicherlich vielen BetrachterInnen <strong>als</strong> wahnsinnig: Die Menschen sind umgeben<br />
von Dingen, die sie für „Wahnsinn“ halten. Seien es platzende Milliardenluftblasen<br />
und zur Rettung eilende StaatspolikerInnen in Europa und den USA,<br />
in Gleichzeitigkeit zu den andauernden humanitären Katastrophen in Indien,<br />
Afrika oder Asien. Seien es die Millionen Liter Öl, die Monate lang ungestoppt<br />
ins Meer sprudeln und die gleichzeitige politische Forderung von umweltbewussten<br />
BürgerInnen.<br />
In der heutigen Zeit zu erklären, es bräuchte mehr Wahnsinn, erscheint<br />
Viel plaktiver können die Beispiele eigentlich nicht sein, gleichwohl jedoch<br />
kaum die Wahrnehmung lebensweltlich gewordener Absurditäten vieler Individuen<br />
tief ins Mark treffend.<br />
Diese Perzeptionen von Widersprüchlichkeit, für deren Einordnung Menschen<br />
oft schlicht keine anderen sinnvollen Kategorien mehr finden <strong>als</strong> jene des Wahnsinns<br />
oder der absoluten Unvernunft, unterscheiden sich vom (zugeschriebenen)<br />
Wahnsinn einer Einzelperson: Sie sind Nebenfolgen kollektiven menschlichen<br />
Handelns, welches höchst sinnvoll (rational) begründet verfolgt wurde.<br />
Auf solchen „Wahnsinn der Zeit“ wird viel geschimpft – aus ihm werden hingegen<br />
wenige Lehren gezogen. Auch wird kaum reflektiert, was man „Wahnsinn“<br />
entgegensetzen kann (egal, wie man ihn nun genau definiert; es geht um die<br />
menschliche Perzeption von Phänomenen und Personen <strong>als</strong> „wahnsinnig“). (…)<br />
1. Wahnsinn – die Kontingenz des Anderen der Vernunft<br />
Steigen wir bei Foucault ein, der die philosophische, psychiatrische und<br />
soziologische Diskussion mit seinem Werk „Wahnsinn und Gesellschaft“ nachhaltig<br />
bereichert hat. Foucault zeichnet darin die sich historisch wandelnden<br />
Formen der Pathologisierung und Stigmatisierung bestimmter Formen sozialen<br />
Handelns <strong>als</strong> „Wahnsinn“ nach – welche stets dem Schutz des ‚Normalen‘,<br />
des Common Sense über das gesellschaftlich Erwünschte und Unerwünschte<br />
dien(t)en. Dies gilt, ganz gleich, ob man den Wahnsinn <strong>als</strong> solchen ausstellt –<br />
wie bis ins 19. Jahrhundert geschehen, oder ob man ihn wegsperrt – wie bis<br />
heute. Nur in einem vorwissenschaftlichen Raum könne aus Foucaults Blickwinkel<br />
die Trennung zwischen Normalität und Wahnsinn <strong>als</strong> beliebig, ihre Verfasstheit<br />
<strong>als</strong> eine Machtfrage erkannt werden. Die wissenschaftliche Sprache<br />
der Psychiatrie dagegen ist nach Foucault eine „Archäologie des Schweigens“<br />
und macht diese ursprüngliche Kontingenz unsagbar, da sie selbst bereits in<br />
der Sprache dieser Vernunft verfasst ist.<br />
Letztlich besteht Foucaults Leistung in „Wahnsinn und Gesellschaft“ <strong>als</strong>o unter<br />
anderem im Aufzeigen der Tatsache, dass auch Vernunft von jeher ein historisch<br />
wandelbares Konstrukt ist. Dieser Gedanke wiederum muss für ‚den Vernünftigen‘<br />
(purer) Wahnsinn sein, da er die Vernunft in Frage stellt und so –<br />
nimmt man dieses Infragestellen ernst – dem Wahnsinn Tür und Tor öffnet. (…)
2. Die „Zweite Moderne“ <strong>als</strong> Chance für Neues<br />
Doch wie werden solche „Rahmen, in denen man denkt“ überhaupt zu denselben?<br />
Eine mögliche Antwort liefern Peter Berger und Thomas Luckmann: Den<br />
dialektischen Prozess, in dem das Bestehende von uns Menschen geschaffen<br />
wird, sich <strong>als</strong> objektive Realität manifestiert und schließlich wieder auf uns<br />
Menschen wirkt und uns formt, nennen die beiden Autoren „[d]ie gesellschaftliche<br />
Konstruktion der Wirklichkeit“. Ihre Anschauung zeigt, dass Strukturen,<br />
gesellschaftliche Unterscheidungen (und somit auch Machtverhältnisse) grundsätzlich<br />
immer auch anders möglich wären, <strong>als</strong> sie es sind. Die menschlichen<br />
Konstrukte werden ihrer Theorie nach von ihren SchöpferInnen internalisiert<br />
– werden in ihrer Wahrnehmung zu objektiven Gegebenheiten, zu unhinterfragten<br />
Basisselbstverständlichkeiten, an welchen sie ihr Handeln ausrichten.<br />
Bestimmte Handlungsweisen werden somit für je bestimmte Kontexte normal,<br />
werden das Normale („Internalisierung“).<br />
In diesem epistemologisch gefassten Verständnis von Normalität kann der vernünftige<br />
Mensch, für den immer ein bestimmter Begriff von Vernunft gilt, diese<br />
<strong>als</strong>o selbst eine solche Normalität ist, nicht aus dieser Dialektik entfliehen:<br />
Das Bestehende wird von ihm geschaffen und formt dann sein Handeln, dieses<br />
schafft wieder das daraufhin Bestehende, welches wiederum sein zukünftiges<br />
Handeln formt – und so weiter. (…)<br />
Sein Denken stößt dann allerdings deswegen an seine Grenzen, weil keine Loslösung<br />
vom Gewohnten mehr passiert (Verharrung). Auf diese Art und Weise<br />
werden viele Gedanken gar nicht erst denkbar. Vielmehr geschieht dann das<br />
typische, so genannte „Schubladen-Denken“, bei dem neue Informationen<br />
schlicht in ein vorgefertigtes (und imaginäres) Schubfach des Gehirns eingeordnet<br />
werden (und dort nur schwer wieder herauskommen) und zur Reproduktion<br />
immer gleicher Denk- und Handlungsmuster führen. So entstehen Vor-<br />
Urteile, da man in seinem Kopf von vornherein zu wissen glaubt, wie die Welt<br />
ist. Hier begegnen wir den Basisselbstverständlichkeiten und einem starren,<br />
vermeintlichen Abbild der Welt im kognitiven System. Bei diesem Modus handelt<br />
es sich um eine humane Reduktion von Komplexität einer gänzlich unübersichtlichen<br />
Sozialwelt: Diese wird letztlich ganz ökonomisch – nämlich so einfach<br />
wie möglich und so komplex wie nötig – wahrgenommen.<br />
In diesem Modus war und ist es möglich, ein normales Leben zu führen. Doch<br />
wird dies zunehmend schwerer. Einerseits ist der Mensch nicht frei, sich zu<br />
individualisieren, sondern ist zur Individualisierung gezwungen: Er kann sich<br />
nicht, sondern er muss sich, seine Handlungen und Einstellungen, seine Verortung<br />
im Sozialen reflektieren. Andererseits sind die Basisselbstverständlichkeiten,<br />
die der Mensch sich selbst geschaffen hat, sichtbar am Zerbröckeln:<br />
Das gilt beispielsweise für den Lebensberuf, die Ehe, die moderne Kernfamilie<br />
und anderes mehr. (…)<br />
Der Mensch ist in diesem Prozess ja sozusagen von sich selbst überrascht.<br />
Denn schließlich ist es gerade er, der diese Wandlungen der Institutionen vollbringt,<br />
und nicht etwa eine extrapolierte unsichtbare Hand. Und dennoch steht<br />
er einigermaßen erstaunt bis gelähmt vor diesem rapiden Wandel – eben weil<br />
ihm diese Schaffungen <strong>als</strong> objektive Realitäten erscheinen und der Wandel sein<br />
komplettes sozialisiertes Weltbild ins Wanken bringt.<br />
Gleichsam begegnet er so jedoch einem Wandel, dessen Chance darin gesehen<br />
werden kann, sich der Tatsache dieser eigenen sozialen Welt-Konstruktionsleistung<br />
bewusster zu werden. Geschieht dies, so muss sich der einzelne<br />
Mensch unweigerlich auch seiner Gestaltungsfähigkeit bewusst werden: dass<br />
er die Welt ist, in der er lebt.<br />
69
3. Stirb und Werde<br />
Was sich daraus ergibt, hat Goethe prominent in seiner „Selige[n] Sehnsucht“<br />
zugespitzt: Nur wenn wir mit dem Bestehenden brechen, können wir wirklich<br />
Neues in die Welt bringen („Stirb und Werde“).<br />
Man denke beispielhaft an prominente, kreative Persönlichkeiten aus Wissenschaft,<br />
Kunst und Politik wie Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei, Leonardo da<br />
Vinci, Mahatma Gandhi oder Martin Luther (King). Diese haben das Bestehende<br />
angezweifelt und Gegenentwürfe erdacht, gelebt und verfolgt. Dafür mussten<br />
sie aber, wie oft vermutet wird, nicht nur den radikalen Bruch mit dem common<br />
sense wagen, den manifestierten Bildern von Welt ihrer Zeit. Diese Bilder<br />
ihrer Zeit waren anfänglich genauso ihre Bilder, die sie so vermittelt bekommen<br />
und internalisiert hatten. Der erste Schritt bestand <strong>als</strong>o darin, ihren Geist<br />
in dem Sinne zu öffnen, dass sie das, was auch sie zunächst für selbstverständlich<br />
und gegeben hielten, überwinden konnten. Eine solche Einstellung wird<br />
oft <strong>als</strong> „über den eigenen Tellerrand schauen können“ beschrieben, und birgt<br />
doch in gewisser Weise mehr: Denn man erweitert seinen Horizont nicht nur<br />
an Horizonten Anderer, sondern bricht völlig mit dem Bestehenden, man denkt<br />
und sagt das Undenkbare und Unsagbare. Als Galilei das geozentrische Weltbild<br />
überwand, da Vinci Anatomie an Leichen studierte, King die Rassentrennung<br />
anprangerte, taten sie genau dies: Sie dachten das anscheinend Undenkbare<br />
und sprachen das dam<strong>als</strong> Unsagbare aus, kurz: Sie begingen Tabu-Brüche.<br />
Die der Macht inhärente Disziplinierungsfunktion, die sich im gesellschaftlichen<br />
Konstruktionsprozess in ihr manifestiert hat, wirkte dahingehend, all die<br />
aufgezählten Wegbereiter mundtot zu machen und sie vom Bruch mit den bestehenden<br />
Vorstellungen abzubringen. Sie wurden <strong>als</strong> Ketzer, Verrückte oder<br />
Wahnsinnige bezeichnet. Und da die Macht durch ihre Disziplinierung immer<br />
Definitionsmacht ist, waren sie auch objektiv wahnsinnig (zu Foucaults Machtbegriff<br />
– „Nicht weil sie alles umfaßt, sondern weil sie von überall kommt, ist<br />
Macht überall“).<br />
Allerdings waren diese Denker nicht nur wahnsinnig, sondern gleichsam Wahnsinnig.<br />
Denn sie hatten den Sinn dafür, dass es vielmehr wahnsinnig sei, dauerhaft<br />
vorgefertigten Gedankengebäuden zu gehorchen, <strong>als</strong> ihren eigenen Sinnen.<br />
Ihre Antwort auf die Frage: „Macht dieser Wahn Sinn?“ war ein klares<br />
„Nein“. Sie erteilten <strong>als</strong> Avantgardisten kritischen Denkens dem unhinterfragten<br />
Glauben an menschlich geschaffene Basisselbstverständlichkeiten eine<br />
Absage, drehten eine Logik um, indem sie den herrschenden Vernunftbegriff<br />
<strong>als</strong> Wahnsystem geißelten. Oder: Sie wiesen durch ihre andere Sichtweise<br />
auf dessen grundsätzliche Kontingenz hin. Somit waren sie durch ihre Wahn-<br />
Sinnigkeit wahnsinnig.<br />
Zwei Thesen lassen sich aus diesen Überlegungen ableiten:<br />
Erstens waren es <strong>als</strong>o Wahnsinnige – und somit Menschen, die über sozial<br />
gewachsene Disziplinerungsmechanismen exkludiert werden sollten –, die<br />
soziale Wirklichkeiten nachhaltig verändert haben. Zweitens hatten diese<br />
Menschen eine Art „Fühler“ für den herrschenden Wahn, die Fehlerhaftigkeit<br />
des dogmatischen Festhaltens am Alten: einen Wahn-Sinn.<br />
Was bedeutet das für uns? Was können wir von diesen Weltveränderern lernen?<br />
Zum einen meint es, dass wir mit den gängigen Vorstellungen von Welt brechen<br />
müssen, um offen sehen zu können. Dies ist ein Prozess, der schmerzhaft ist,<br />
da wir uns von einer bequemen Haltung des „Es ist nun einmal so“ (…) – einem
loß gewohnheitsmäßigen Handeln <strong>als</strong>o – verabschieden müssen, und stattdessen<br />
die Unsicherheit suchen und Realitäten erkennen, die uns oftm<strong>als</strong> verletzen.<br />
Dieser Prozess wird so zu einem Dekonstruktivismus doloris, da wir<br />
uns dabei unserer eigenen Schwächen und Verwundbarkeiten bewusst werden.<br />
Eine solche Haltung birgt die Chance, in der Konsequenz verändernd zu wirken.<br />
Erst dadurch nämlich wird es möglich, die Kontingenz dessen, was wir wahrnehmen<br />
und was wir vorfinden, zu erkennen. Der nächste Schritt ist, dies in<br />
einen neuen Rahmen bringen zu können; es anders, aus anderen Blickwinkeln<br />
denken zu können. Letztlich kann es möglich werden, dem stetig gewordenen<br />
Wandel vorausblickend zu begegnen und von der im Entstehen begriffenen Zukunft<br />
aus zu handeln, <strong>als</strong>o einen Prozess anzustoßen (…). Das beinhaltet einerseits<br />
die vollkommene Überwindung der Basisselbstverständlichkeiten, und andererseits<br />
über das In-einen-neuen-Kontext-Stellen hinaus nicht nur Anderes<br />
denkbar zu machen, sondern es erfolgreich und antizipativ in die Welt zu bringen.<br />
Ähnlich, wie es die hier genannten historischen Persönlichkeiten, die gesellschaftlich<br />
tiefgreifende Veränderungen provozierten, getan haben.<br />
4. Die Reintegration des Anderen der Vernunft<br />
(…) Die Forderung, die daraus folgt, liegt nun auf der Hand: Wir brauchen<br />
mehr wahnsinnige Wahn-Sinnige für eine schöpferische Zerstörung unserer<br />
Gesellschaft! Gesellschaftliche Innovation braucht Wahnsinn und Wahn-Sinn:<br />
Abweichung von der gesellschaftlich definierten Normalität ebenso, wie die<br />
Wahrnehmung der Konservierungen gewisser Normalitätsvorstellungen und<br />
den Mut, diese aufzubrechen.<br />
Ja, so lässt sich im Bezug auf die Einleitung abschließen, wir müssen in der<br />
Tat dem „Wahnsinn“ Tür und Tor öffnen, um eine bessere Gesellschaft zu<br />
ermöglichen. Vor allem aber sollten wir uns davor hüten, jemanden für wahnsinnig<br />
und seine Gedanken für absurd zu erklären, und stattdessen versuchen,<br />
selbst wahn-sinnig zu werden, um unsere Ideen und Überzeugungen<br />
auch gegen große Widerstände in die Welt bringen zu können.<br />
Nicolas Schrode<br />
71
IRRESEIN HEISST,<br />
SICH IN GUTER GESELLSCHAFT ZU BEFINDEN:<br />
Hans Christian Andersen, Antonin Artaud, Honoré de Balzac, Charles Baudelaire,<br />
Ludwig van Beethoven, Irving Berlin, Hector Berlioz, William Blake, Francesco<br />
Borromini, James Boswell, Charlotte Brontë, Anton Bruckner, Robert Burns,<br />
Lord Byron, Paul Celan, Ray Charles, Agatha Christie, Leonard Cohen, Samuel<br />
Taylor Coleridge, Joseph Conrad, Noël Coward, Emily Dickinson, Isak Dinesen,<br />
Gaetano Donizetti, Fjodor Dostojewski Edward Elgar, T. S. Eliot, Ralph Waldo<br />
Emerson, Michael Faraday, William Faulkner, F. Scott Fitzgerald, Paul Gauguin,<br />
Théodore Géricault, Vincent van Gogh, Nikolai Gogol, Graham Greene, Georg<br />
Friedrich Händel, Friedrich Hölderlin, Henrik Ibsen, Charles Ives, Henry James,<br />
Samuel Johnson, John Keats, Sören Kierkegaard, Heinrich von Kleist, Wilhelm<br />
Lehmbruck, J. M. R. Lenz, Franz Liszt, Salvador Luria, Gustav Mahler, Wladimir<br />
Majakowski, Osip Mandelstam, Herman Melville, Kate Millett, Charles Mingus,<br />
Edvard Munch, Alfred de Musset, Modest Mussorgsky, Gérard de Nerval, Isaac<br />
Newton, Friedrich Nietzsche, Charlie Parker, Boris Pasternak, Cesare Pavese,<br />
Edgar Allan Poe, Jackson Pollock, Cole Porter, Ezra Pound, Bud Powell, Alexander<br />
Puschkin, Sergei Rachmaninow, Percy Bysshe Shelley, Robert Louis Stevenson,<br />
August Strindberg, Torquato Tasso, Dylan Thomas, Georg Trakl, Mark Twain,<br />
Maurice Utrillo, Rembrandt Harmens Van Rijn, Paul Verlaine, Jan Vermeer, Walt<br />
Whitman, Virginia Woolf, Emile Zola, ...<br />
... und viele andere – allen gemeinsam ist nicht nur, dass wir heute noch von<br />
ihren kulturellen Leistungen zehren; allen gemeinsam ist auch die Diagnose<br />
bzw. der versuchte Rufmord, mit der sie zeitlebens oder auch posthum <strong>als</strong><br />
irre eingestuft wurden. Natürlich ist das Irresein trotzdem keine Garantie für<br />
menschliche, künstlerische oder sonstige „Größe“. Trotz des oft vorgetragenen<br />
Zusammenhangs zwischen Genie und Wahnsinn ist der Durchschnitt des irren<br />
Alltags eher banal. Das Irresein führt nicht an den von der Gesellschaft <strong>als</strong><br />
Elite gepflegten Randbereich. Häufig genug allerdings stattdessen auf ein Abstellgleis,<br />
auf dem das irre Normalelend verwaltet und perpetuiert wird. Gegen<br />
diese interne Abschiebung ist anzugehen.<br />
Irresein heißt, an sich selbst und der Welt zu leiden, weil man sich und/oder die<br />
Welt nicht „erträgt“. Was der Einzelne zu ertragen hat, ist vorgezeichnet u. a.<br />
durch seine soziale Lage, seine Biografie, seine Familiengeschichte und sein<br />
soziales Umfeld, die ein jeweils verschiedenes Repertoire an Handlungsspielräumen<br />
ermöglichen. Die Spielräume gesellschaftlicher Art, insbesondere der<br />
Zugang zu Bildung und Arbeit <strong>als</strong> Einkommensquelle und damit der Raum für<br />
persönliche Entwicklung, können je nach Wirtschaftslage neu zugewiesen werden.<br />
Diese und andere Faktoren können zu einem Zustand führen, in dem das<br />
Individuum sozusagen implodiert. „Das Unerträgliche“ wird für den Betroffenen<br />
und in ihm überdeutlich. Wenn dann die gewöhnlichen Auffangmöglichkeiten<br />
für „das Unerträgliche“ versagen, bietet das Irresein einen radikalen und meist<br />
leidvollen Ausweg. Dieser „Weg“ führt allerdings nicht „heraus“.<br />
Irresein heißt, die „Katastrophe der Persönlichkeit“ zu erleben und die Fragilität<br />
des Menschseins „ohne Netz und doppelten Boden“ am eigenen Leib zu spüren.<br />
Das Erleben kann von euphorischer Ekstase und Luzidität über Entsetzen<br />
und Trauer bis <strong>zum</strong> psychischen Vegetieren und „Sterben“ reichen.
WER IMMER DIE WELT EINEN<br />
NEUEN WAHN LEHRT,<br />
DER HAT DIE MENSCHHEIT BEREICHERT.<br />
STEFAN ZWEIG<br />
73
ENSEMBLE
Thomas Büchel<br />
Stefan Diekmann<br />
75
Ingrid Domann<br />
Tom Gerber
Laura Kiehne<br />
Floriane Kleinpaß<br />
77
Ines Krug<br />
Jörg Malchow
Jens Ochlast<br />
Jan Pröhl<br />
79
Tobias Roth<br />
Janina Sachau
Anne Schirmacher<br />
Sven Seeburg<br />
81
Johann David Talinski<br />
Rezo Tschchikwischwili
Silvia Weiskopf<br />
Jens Winterstein<br />
83
DIE NEUEN ABENTEUER<br />
DES DON QUIJOTE<br />
Allein in den letzten zehn Jahren habe ich den „Don Quijote“ dreimal auf Englisch<br />
gelesen – was dank der herausragenden Übersetzung von Edith Grossman<br />
ein doppeltes Vergnügen ist –, und bei jeder Lektüre entdeckte ich etwas Neues.<br />
Als dann das <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> anfragte, ob ich nicht eine moderne Version<br />
schreiben wolle, freute ich mich, war aber gleichzeitig auch verwundert. Woher<br />
wussten die von meiner alten Liebe zu dem Buch und seinem Autor? Wie sich<br />
herausstellte, wussten sie nichts davon. Auch nicht der Regisseur Jean-Claude<br />
Berutti, der meine Romane gelesen und, wie er mir später erzählte, instinktiv<br />
gespürt hatte, dass das Projekt mir gefallen könnte. Ich sagte sofort zu. Und<br />
stand gleich vor einer Menge Probleme. Opern lassen sich leicht modernisieren.<br />
Man verändert einfach die Kostüme. Bei einem Roman funktioniert das nicht.<br />
Ich war sicher, dass es nicht reichen würde, Don Quijote und Sancho Panza in<br />
Designer-Anzüge zu stecken. Schauplatz einer modernen Version müsste die<br />
Gegenwart sein. Don Quijote und Sancho Panza sollten, so meine Idee, unsere<br />
Welt bereisen, und wir würden versuchen, die Grundideen des Romans auf die<br />
aktuelle Situation zu übertragen.<br />
Nach einigen Treffen mit Jean-Claude Berutti konkretisierte sich diese Idee<br />
weiter. Wir waren auf einer Wellenlänge. Wir lachten gegenseitig über unsere<br />
Witze, und <strong>als</strong> er vorschlug, dass Rosinante und Sanchos Maultier zwei eigene<br />
Charaktere werden sollten, hatte ich das gesamte Stück vor Augen. So begann<br />
der Prozess.<br />
Was sollten wir mit Cervantes und seinem Roman machen? Auch universelle<br />
Meisterwerke sind in ihrer Entstehungszeit verwurzelt, haben einen konkreten<br />
Kontext und Schauplatz. Der „Don Quijote“ ist da nicht anders. Allem voran ist<br />
er ein Roman, der im Spanien des frühen 17. Jahrhunderts geschrieben wurde,<br />
einem Spanien, in dem Moslems und Juden durch ethnische Säuberungen ausgelöscht<br />
worden waren: Überlebt hatten nur die, die <strong>zum</strong> Katholizimus konvertiert<br />
waren, und sie standen weiterhin unter strenger Beobachtung durch die<br />
Inquisition und Europas erste Geheimpolizei, die Santa Hermandad. Man traute<br />
den Konvertiten (malo casto) so wenig, dass sie nicht in die neue Welt übersiedeln<br />
durften – was auch ein Indiz dafür ist, dass Cervantes jüdische Wurzeln<br />
hatte: Seine Pläne, sich in der neuen Welt niederzulassen, wurden abgelehnt.<br />
Cervantes schrieb den ersten Teil seines Romans 1605, den zweiten 1615. In<br />
den zwischen den beiden Teilen liegenden Jahren begann der Niedergang der<br />
Weltmacht Spanien, die ihre hegemoniale Position dank der Reichtümer aus<br />
Südamerika erlangt hatte. Der zeitgenössische Anwalt Roselle lieferte 1615<br />
eine scharfsichtige Beschreibung der Situation:<br />
Der König und seine Minister kommen in allem so langsam voran, dass man<br />
es nur erbärmlich nennen kann. Sie flehen die Abgesandten des Papstes,<br />
des französischen Königs, der Venezianer, des Kaisers und andere an, den<br />
italienischen Konflikt zu lösen, ohne jedoch selbst zu einer Entscheidung<br />
zu finden. Doch genau das werden sie letztlich tun müssen und dabei ihre<br />
Ehrenhaftigkeit hintanstellen! … Es sind nunmehr zwei Jahre vergangen, seit<br />
Feinde auf den Philippinen begannen, uns Probleme zu bereiten … Unsere<br />
Herrscher aber sind tatenlos geblieben, und nun wird ruchbar, dass eben<br />
diese Feinde das gesamte Archipel in Besitz genommen und eine große Garnison<br />
niedergemetzelt haben. Kurz gesagt: Unser guter König ist ein Heili-
ger, doch sein Zaudern hindert ihn daran, auch nur irgendetwas zu Ende zu<br />
führen. Und seine Minister vergnügen sich lieber des Nächtens und schlafen<br />
in den Tag hinein, statt sich mit dem Krieg zu beschäftigen. So hört<br />
man nur von den rauschenden Gelagen des Herzogs von Lerma. Und einziger<br />
Trost für all jene, die leiden, sind ihre eigenen Tränen.<br />
Weiterhin schwächten Religionskriege, eine Wirtschaftskrise mit unkontrollierter<br />
Prägung von Kupfermünzen und wachsender Inflation sowie imperiale<br />
Selbstüberschätzung das System. Auch wenn Analogien nie 100-prozentig sind:<br />
Die Parallelen zur heutigen Situation sind kaum zu übersehen. Rosinante könnte<br />
durchaus <strong>zum</strong> Maultier sagen: „Die Menschen werden es nie lernen. Es ist ihr<br />
Schicksal, die Vergangenheit unter gefährlicheren Umständen zu wiederholen.“<br />
Ich hatte schon beim Schreiben des ersten Stückentwurfs viel Spaß. Dann folgten<br />
die Treffen mit Jean-Claude Berutti und dem Kostüm- und Bühnenbildner<br />
Rudy Sabounghi und die hilfreichen Anregungen der Dramaturgie in <strong>Essen</strong>, die<br />
noch vergnüglicher waren, sodass mir die weiteren Überarbeitungen leicht von<br />
der Hand gingen.<br />
haben, das Stück verstehen? Werden sie lachen? Werden sie weinen? Wer weiß<br />
das schon. Wir jedenfalls laden mit ein paar heiteren Zeilen von Heine („Zeitgedichte“)<br />
alle ein, sich selbst ein Bild zu machen:<br />
Wird es funktionieren? Werden auch Zuschauer, die Cervantes nie gelesen<br />
You’ll get food and even booze—<br />
You’ve great prospects, on the level!<br />
Just don’t let some foreign devil<br />
Tempt you to extremist views. 1 Tariq Ali<br />
Aus dem Englischen von Ulrike Lowis<br />
1<br />
Du bekommst sogar zu essen -<br />
Eine große Zukunft naht dir! –<br />
Laß dich nur vom welschen Satyr<br />
Nicht verlocken zu Exzessen!<br />
Heinrich Heine: Verheißung. Neue Gedichte. Zeitgedichte. 1844<br />
85
RÜCKBLICK<br />
2012 | 2013<br />
Ensemble Silvia Weiskopf, Ingrid Domann, Barbara Hirt<br />
Uraufführung<br />
ROTE ERDE<br />
nach dem Roman von Peter Stripp<br />
Bühnenfassung von Beate Seidel und Volker Lösch<br />
Inszenierung: Volker Lösch<br />
KASPAR HÄUSER MEER<br />
von Felicia Zeller<br />
Inszenierung: Thomas Ladwig
4+<br />
Tobias Roth, Anna Döing Ines Krug, Markus Rührer, Anna Döing<br />
ENTE, TOD UND TULPE<br />
von Nora Dirisamer<br />
nach dem Buch von Wolf Erlbruch<br />
Inszenierung: Anne Spaeter<br />
10+<br />
WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN<br />
von Guus Kuijer<br />
Inszenierung: Siegfried Hopp<br />
87
Johann David Talinski, Tom Gerber Andreas Grothgar, Jörg Malchow<br />
HIOB<br />
von Joseph Roth<br />
Inszenierung: Wolfgang Engel<br />
6+<br />
PETER PAN<br />
von James M. Barrie<br />
Deutsch von Erich Kästner<br />
Inszenierung: Henner Kallmeyer
14+<br />
David Simon, Floriane Kleinpaß, Johann David Talinski, Elisabeth Müller Laura Kiehne, Stefan Diekmann, Tom Gerber<br />
NICHTS. WAS IM LEBEN WICHTIG IST<br />
von Janne Teller<br />
Inszenierung: Karsten Dahlem<br />
Uraufführung<br />
DIE ERSCHAFFUNG DER WELT – DAS MUSICAL<br />
nach einer wahren Begebenheit<br />
von Stephan Kanyar (Musik), Thomas Gsella (Text)<br />
und Maren Scheel (Buch)<br />
Inszenierung: Caroline Stolz<br />
Musikalische Leitung: Stephan Kanyar<br />
89
Ingrid Domannn, Bettina Schmidt, Ines Krug Floriane Kleinpass, Silvia Weiskopf<br />
DIE PRÄSIDENTINNEN<br />
von Werner Schwab<br />
Inszenierung: Jasper Brandis<br />
Uraufführung<br />
SKIN DEEP SONG<br />
Eine schwarze Komödie von Noah Haidle<br />
Inszenierung: Thomas Krupa
Andreas Maier, Jan Pröhl, Thiemo Schwarz, Sven Seeburg, Stefan Diekmann Jens Ochlast, Armin Dillenberger, Ines Krug<br />
FAUST I + II<br />
Der Tragödie erster und zweiter Teil<br />
von Johann Wolfgang von Goethe<br />
Inszenierung: Christoph Roos<br />
Uraufführung<br />
VERPISS DICH GEWISS<br />
von Hartmut Musewald<br />
Inszenierung: Matthias Kaschig<br />
91
Daniel Christensen, Jörg Malchow, Tom Gerber<br />
CLOCKWORK ORANGE<br />
von Anthony Burgess<br />
Fassung von Hermann Schmidt-Rahmer<br />
Inszenierung: Hermann Schmidt-Rahmer
GANZ NORMAL<br />
Wer ist hier normal und wer ist hier verrückt<br />
Und ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
…<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Ist es normal nur weil alle es tun ist es normal nur weil alle es tun<br />
Die Fantastischen Vier<br />
93
Berger Bergmann<br />
Geschäftsführer TUP<br />
Christian Tombeil<br />
Intendant<br />
INTENDANZ<br />
Christian Tombeil<br />
Intendant<br />
Vera Ring<br />
Stellv. Intendantin<br />
Monika Mimietz<br />
Persönliche Referentin des<br />
Intendanten<br />
KÜNSTLERISCHE<br />
LEITUNG<br />
Christian Tombeil<br />
Vera Ring<br />
Carola Hannusch<br />
Andreas Jander<br />
MITARBEITERINNEN<br />
UND MITARBEITER<br />
DISPOSITION<br />
Anna Mülhöfer<br />
Künstlerische Betriebsdirektorin<br />
und Chefdisponentin<br />
Sabrina Wagner<br />
Mitarbeiterin im Künstlerischen<br />
Betriebsbüro<br />
DRAMATURGIE<br />
Vera Ring<br />
Chefdramaturgin<br />
Anna-Sophia Güther<br />
Carola Hannusch<br />
Marc-Oliver Krampe<br />
Dramaturgen<br />
Judith Heese<br />
Gastdramaturgin<br />
Susanne Wagner<br />
Dramaturgiesekretärin<br />
THEATERPÄDAGOGIK<br />
Katharina Feuerhake<br />
Frank Röpke<br />
Theaterpädagogen<br />
ENSEMBLE<br />
Thomas Büchel, Stefan Diekmann,<br />
Ingrid Domann, Tom Gerber, Laura<br />
Kiehne, Floriane Kleinpaß, Ines<br />
Krug, Jörg Malchow, Jens Ochlast,<br />
Jan Pröhl, Tobias Roth, Janina<br />
Sachau, Anne Schirmacher, Sven<br />
Seeburg, Johann David Talinski,<br />
Rezo Tschchikwischwili, Silvia<br />
Weiskopf, Jens Winterstein<br />
Wolfram Boelzle, Daniel Breitfelder,<br />
Kerstin Brix, Daniel Christensen,<br />
Axel Holst, Lisa Jopt, Wolfgang<br />
Jaroschka, Eva Kurowski, Andreas<br />
Maier, Annika Martens, Elisabeth<br />
Müller, Thiemo Schwarz, David<br />
Simon, Elisabeth Wolle<br />
Gäste<br />
Sibylle Krobs-Rotter<br />
Sprecherziehung<br />
Kerstin Brix<br />
Gesangsunterricht<br />
REGIE<br />
Jean-Claude Berutti, Jasper Brandis,<br />
Karsten Dahlem, Martina Eitner-<br />
Acheampong, Wolfgang Engel, Tom<br />
Gerber, Tilman Gersch, Siegfried<br />
Hopp, Thomas Krupa, Thomas<br />
Ladwig, Konstanze Lauterbach, Jens<br />
Pesel, Moritz Peters, Jana Milena<br />
Polasek, Christoph Roos, Hermann<br />
Schmidt-Rahmer, Martin Schulze,<br />
Christian Tombeil<br />
Regisseure<br />
Sarah Mehlfeld, Katarzyna Maria<br />
Noga, Katha Trykowski<br />
Regieassistenz
BÜHNENBILD<br />
UND KOSTÜME<br />
Andreas Jander<br />
Leitender Bühnen- und<br />
Kostümbildner<br />
Sonja Albartus, Katrijn Baeten, Ines<br />
Burisch, Tom Gerber, Stefanie Grau,<br />
Ann Heine, Katharina Heistinger,<br />
Christina Hillinger, Andreas Jander,<br />
Zwinki Jeannée, Anne Koltermann,<br />
Konstanze Lauterbach, Ulrich<br />
Leitner, Saskia Louwaard, Natalia<br />
Nordheimer, Ulrike Obermüller,<br />
Diana Pähler, Thilo Reuther, Lisa<br />
Marie Rohde, Daniel Roskamp,<br />
Rudy Sabounghi, Yvette Schuster,<br />
Peter Scior, Michael Sieberock-<br />
Serafimowitsch, Jan Steigert,<br />
Inga Timm, Gabriele Wasmuth<br />
Bühnen- und Kostümbildner<br />
Daniel Frerix, Karolin Killig,<br />
Mark Rabe, Markus Schmiedel<br />
Videografie<br />
Johanna Denzel (Gast), Anne<br />
Koltermann, Julia Neufeld, Natalia<br />
Nordheimer<br />
Ausstattungsassistenz<br />
SCHAUSPIELMUSIK<br />
Arturo Annecchino, Achim Gieseler,<br />
Markus Maria Jansen, Klaus-Lothar<br />
Peters, Mark Polscher, Dirk Raulf,<br />
Tobias Schütte, Tobias Sykora,<br />
Hajo Wiesemann<br />
Musikalische Leitung<br />
Dominic Brosovski, Elisabeth<br />
Fügemann, Mike Gosen, Gregor<br />
Hengesbach, Patrick Hengst, Eva<br />
Kurowski, Alexander Matrosov,<br />
Maurice Maurer, Joachim Müller,<br />
Klaus-Lothar Peters, Dirk Raulf,<br />
Philipp Sauer, Sinje Schnittker,<br />
Tobias Sykora, Florian Walter,<br />
Tobias Wember<br />
Musiker<br />
CHOREOGRAFIE<br />
Marcus Grolle<br />
INSPIZIENZ<br />
Sascha Kappler, Susanne Nowack,<br />
Anna Willert<br />
SOUFFLAGE<br />
Karin Gallus, Sieglinde Ritter,<br />
Ursula Robiné<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Berger Bergmann<br />
Geschäftsführer<br />
Heike Tillmanns<br />
Assistentin der Geschäftsleitung<br />
Christof Wolf<br />
Kommunikation/Sponsoring<br />
ALLGEMEINE<br />
VERWALTUNG<br />
Holger Kaminski<br />
Referent der Geschäftsleitung<br />
Renate Jefferies<br />
Sekretariat allgemeine Verwaltung<br />
Anke Panic, Gorica Stankovic<br />
Registratur<br />
PERSONALABTEILUNG<br />
Karsten Stermann<br />
Leiter und Prokurist<br />
Karin Bitting<br />
Sekretariat<br />
Michaela Hellwig, Andreas Huth,<br />
Aldo Pieli, Elke Piontkowski,<br />
Marc Weser<br />
Personalverwaltung<br />
FINANZABTEILUNG/EDV<br />
Karin Müller<br />
Leiterin und Prokuristin<br />
Roger Schütz<br />
Stellv. Leiter<br />
Melanie Böttger, Heike Taubert,<br />
Marion Young<br />
Sachbearbeitung<br />
Ralf Stuckmann<br />
Stellv. Leiter der EDV<br />
Dirk Baumgart, Zlatko Panic<br />
(Datenschutzbeauftragter)<br />
EDV<br />
PRESSE- UND ÖFFENT-<br />
LICHKEITSARBEIT<br />
Martin Siebold<br />
Leiter <strong>Schauspiel</strong>, Ballett<br />
Christine Nitschke<br />
MARKETING UND<br />
GESTALTUNG<br />
Feride Yaldizli<br />
Leiterin<br />
Daniel Beinert<br />
Stellv. Leitung<br />
Jan Frerichs, Stephanie Kateloe,<br />
Patricia Schendzielorz<br />
95
VERTRIEB<br />
Werner Sehr<br />
Leiter<br />
Sabine Thimm<br />
Stellv. Leiterin<br />
Yvonne Blankenburg, Edith<br />
Blockhaus, Iris Fiedler, Nicole<br />
Momma, Manuela Müller, Helga<br />
Pfaffenberger, Petra Rinek, Angelika<br />
Vollmer, Jutta Wening, Daniela<br />
Witte-Rothscheroth<br />
TicketCenter<br />
Christoph Husareck, Jakob Laraki,<br />
Taha Laraki, Mitja Müller<br />
Abendkasse<br />
TECHNISCHE DIREKTION<br />
Michael Lüdiger<br />
Technischer Leiter <strong>Schauspiel</strong><br />
Sandra Meitinger-Schwartze<br />
Konstrukteurin<br />
Kerstin Beck<br />
Sekretärin<br />
BÜHNENTECHNIK<br />
Siegfried Zywitzki<br />
Bühneninspektor <strong>Schauspiel</strong><br />
Daniel Kleinen, Klaus-Detlef Sperl,<br />
Kalle Spies<br />
Bühnenmeister<br />
Willi Köhn, Till Parche, Jürgen<br />
Thiele, Daniel Wichart, Volker Will,<br />
Joseph Zboinski<br />
Vorarbeiter Bühnentechnik<br />
Rainer Hölscher<br />
Stellv. Vorarbeiter Bühnentechnik<br />
Nurettin Acar, Maximilan Behr,<br />
Michael Fischer, Kalle Frömberg,<br />
Hans-Jochen Gesenhaus-Leineweber,<br />
Frank Legenbauer, Gregor Mickinn,<br />
Detlef Neuhaus, Peter Nürenberg,<br />
David Perez, Christian Petrat, Detlef<br />
Rauh, Uwe Richter, Dimitrij Zozulja<br />
Bühnentechniker<br />
Zeljko Barkovic, Dirk Pretz<br />
Vorarbeiter Schnürboden<br />
Arndt Burberg, Erik Raab,<br />
Mirko Rottmann<br />
Schnürboden<br />
DEKORATION<br />
Uwe Schüler<br />
Vorarbeiter<br />
Vanessa Bohnen, Rainer Fischer,<br />
Petra Laschke, Tobias Maas<br />
Dekorateure<br />
VERANSTALTUNGS-<br />
TECHNIK<br />
Gina Krüger, Wiebke Pott,<br />
Fabio Biessler<br />
Auszubildende<br />
TON UND VIDEOTECHNIK<br />
Reinhard Dix, Karolin Killig,<br />
Mark Rabe, Markus Schmiedel<br />
Tonmeister<br />
BELEUCHTUNG<br />
Michael Hälker<br />
Leiter der Beleuchtung <strong>Schauspiel</strong><br />
Eduard Ollinger, Daniela Schulz<br />
Beleuchtungsmeister<br />
Gerd Dombrowski, Dieter Schönfeld,<br />
Dirk Struwe, Heinz Szameitat<br />
Vorarbeiter Beleuchtung<br />
Uwe Ekrutt, Florian Franzen, Daniel<br />
Graczyk, Mathias Grotkowsky, Marco<br />
Jobst, Franz Martin, Jörg Stange,<br />
Harald Ulff, Stefan Weinert, Marcel<br />
Vrenegor, Ralf Wiesel<br />
Beleuchter<br />
WERKSTÄTTEN<br />
Ralf Gehrke<br />
Direktor der<br />
Ausstattungs werkstätten<br />
MALER UND PLASTIKER<br />
Wolfgang Goroncy, Meinhard Groos<br />
Leiter<br />
Peter Uhe<br />
Erster Maler<br />
Maike Daum, Henning Dahlhaus,<br />
Thomas Müller, Tobias Wallek<br />
Maler<br />
Reinhard Rohrbach<br />
Maler und Lackierer<br />
Lara Peters, Tim Schäfer<br />
Auszubildende<br />
Teddy Braun, Stefanie Schubert<br />
Theaterplastiker
SCHREINEREI<br />
Michael Kramer<br />
Leiter<br />
Kai B<strong>als</strong>hüsemann<br />
Vorarbeiter Schreinerei<br />
Thomas Gutbier, Dirk Robert,<br />
Dirk Schumacher, Ralf Schwieder,<br />
Thomas Teschke<br />
Schreiner<br />
Joscha Meier<br />
Auszubildender<br />
SCHLOSSEREI<br />
Frank Karlisch<br />
Leiter<br />
Bernd Hanser<br />
Vorarbeiter Schlosserei<br />
Ray Navarro, Thomas Lesner,<br />
Michael Overfeld<br />
Schlosser<br />
Akmal Schaffa<br />
Auszubildender<br />
DEKORATIONS-<br />
WERKSTATT<br />
Peter Riemann<br />
Leiter<br />
Harald Heid<br />
Vorarbeiter<br />
Julia Breitbach, Rainer Petereit,<br />
Joachim Rüth<br />
Dekorateure<br />
Carina Tiller<br />
Auszubildende<br />
REQUISITE<br />
Dirk Lücker<br />
Leiter der Requisite TUP gesamt/<br />
Pyrotechniker<br />
Ralph Kuisle<br />
Vorarbeiter Requisite <strong>Schauspiel</strong>/<br />
Pyrotechniker<br />
Patrick Alda<br />
Stellv. Vorarbeiter/Pyrotechniker<br />
Franz Fahl, Norbert Fairley, Julia<br />
Lehmann-Müller, Stefanie Vortkamp,<br />
Robert Naujoks<br />
Requisiteure/Pyrotechniker<br />
Martina Flößer<br />
Rüstmacherin<br />
KOSTÜMABTEILUNG<br />
Ulrich Lott<br />
Kostümdirektor TUP gesamt<br />
Inga Koop<br />
Leiterin Kostümabteilung<br />
<strong>Schauspiel</strong><br />
Karin Schöneborn<br />
Damengewandmeisterin<br />
Eduard Batzik<br />
Herrengewandmeister<br />
Katrin Bartsch, Doerte Franzen,<br />
Claudia Schiek<br />
Damenschneiderinnen<br />
Silke Berns, Ines Kapturek<br />
Herrenschneiderinnen<br />
Anke Kortmann<br />
Garderobenmeisterin/<br />
Fundusverwalterin<br />
Bettina Leber, Manuela Domnik,<br />
Peter Max Piatkowski, Sabine<br />
Höhfeld<br />
Schneider-Ankleider<br />
Daniela Stivelli<br />
Fundusmitarbeiterin/<br />
Schneider-Ankleiderin<br />
Bahri Saridas<br />
Schuhmacher<br />
MASKE<br />
Karola Baumgart<br />
Chefmaskenbildnerin <strong>Schauspiel</strong><br />
Ulrike Köster, Angelika Lindner,<br />
Nicole Lippik-Netz, Julia Scheler,<br />
Elke Stabenow, Janina Stark, Claudia<br />
Wiencek<br />
Maskenbildnerinnen<br />
Lisa Metzner, Anja Reuter<br />
Auszubildende<br />
BETRIEBS- UND<br />
HAUSTECHNIK<br />
Leonhard Johae<br />
Leiter der Betriebs- und<br />
Haustechnik<br />
Bernd Sommer<br />
Vorarbeiter<br />
Guido Dudzik, Detlef Kirchner,<br />
Dirk Wilhelm<br />
Maschinisten/Haustechniker<br />
Frank Seltmann<br />
Hausmeister<br />
Sandra Behrens, Nora Frömberg,<br />
Werner Meis, Frank Versen<br />
Pförtner<br />
Hannelore Birkenbeul, Edovina Due,<br />
Christa Fuchs, Simona Kolberg,<br />
Ruska Rother, Bettina Wolf<br />
Reinigungskräfte<br />
97
FAHRDIENST<br />
(TUP GESAMT)<br />
Peter Böhrig<br />
Vorarbeiter<br />
Dietmar Dittel, Ralf Lohmeyer,<br />
Stephan Neuhaus<br />
Fahrer und Transportarbeiter<br />
Reinhold Liebek, Gaetano Russo-<br />
Hoffmann, Bernd Wensing<br />
Transportarbeiter<br />
TELEFONZENTRALE<br />
Georg Sonntag<br />
ARCHIV<br />
Gerard S. Kohl, Werner Sommer<br />
BETRIEBSRAT<br />
Adil Laraki<br />
Betriebsratsvorsitzender<br />
Gorden Werker<br />
Stellv. Betriebsratsvorsitzender<br />
Florian Franzen, Patrick Fuchs,<br />
Ioanna Giogos, Edeltraud Kreddig,<br />
Annette Meier-Krüger, Thomas<br />
Oberholz, Dirk Robert, Antonio<br />
Rodriguez, Kalle Spies, Johanna<br />
Young, Mechthild Zavodnik<br />
Betriebsratsmitglieder<br />
Heike Kruschel<br />
Sekretärin<br />
ARBEITSSICHERHEIT<br />
Michael Mohr<br />
EHRENMITGLIEDER DER<br />
THEATER UND<br />
PHILHARMONIE ESSEN<br />
Gerd Braese †<br />
Friedel Hanster †<br />
Gerard S. Kohl<br />
Josef Krepela †<br />
Ks. Karl-Heinz Lippe<br />
Ks. Richard Medenbach<br />
Wulf Mämpel<br />
Heinz Wilhelm Norden<br />
Hans Nowak<br />
Prof. Martin Puttke<br />
Ks. Karoly Szilagyi<br />
Walter Velten<br />
Prof. Heinz Wallberg †
WAS WIR BRAUCHEN, SIND EIN PAAR<br />
VERRÜCKTE LEUTE; SEHT EUCH AN, WOHIN<br />
UNS DIE NORMALEN GEBRACHT HABEN.<br />
GEORGE BERNARD SHAW<br />
99
THEATER UND<br />
PHILHARMONIE ESSEN<br />
DIE TUP<br />
Mit ihren künstlerischen Sparten Aalto-Musiktheater, Aalto Ballett <strong>Essen</strong>,<br />
<strong>Essen</strong>er Philharmoniker und <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> sowie der Philharmonie <strong>Essen</strong><br />
ist die Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> GmbH (TUP) einer der größten und<br />
vielseitigsten deutschen Theaterbetriebe. Rund 350.000 Gäste besuchen pro<br />
Spielzeit die circa 1.000 Veranstaltungen der TUP. Das von fließenden Formen<br />
geprägte Aalto-Theater, die idyllisch im Stadtgarten gelegene Philharmonie und<br />
das in seiner unverwechselbaren Rot-Farbgebung gehaltene Grillo-Theater –<br />
die drei großen Spielstätten der TUP – zählen zu den architektonisch markantesten<br />
Bauwerken in der Region.<br />
Die Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> mit ihren 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt <strong>Essen</strong>. Seit<br />
dem Jahr 2008 wird sie von Geschäftsführer Berger Bergmann geleitet. Mit<br />
der Spielzeit 2013/2014 werden die Intendanzen des Aalto-Musiktheaters und<br />
der Philharmonie <strong>Essen</strong> unter der Leitung von Hein Mulders zusammengelegt.<br />
Neuer Generalmusikdirektor der <strong>Essen</strong>er Philharmoniker wird Tomáš Netopil.<br />
Das Aalto Ballett <strong>Essen</strong> wird weiterhin von Ben Van Cauwenbergh geführt, ab<br />
der Spielzeit 2013/2014 <strong>als</strong> Ballett-Intendant. An der Spitze des <strong>Schauspiel</strong>s<br />
steht seit der Spielzeit 2010/2011 Intendant Christian Tombeil.<br />
DAS GRILLO-THEATER<br />
Das Grillo-Theater im Herzen <strong>Essen</strong>s gehört zu den ältesten Theatern im Ruhrgebiet.<br />
Von 1890 bis 1892 nach Plänen des Berliner Theater-Architekten Heinrich<br />
Seeling im neo-barocken Stil erbaut, wurde es 1892 mit Lessings „Minna<br />
von Barnhelm“ eröffnet. Seinen Namen verdankt es seinem großzügigen Stifter,<br />
dem <strong>Essen</strong>er Großindustriellen Friedrich Grillo (1825 bis 1888). Zunächst<br />
gab es den drei Sparten Oper, <strong>Schauspiel</strong> und Ballett eine Heimat.<br />
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Grillo-Theater durch Bomben zu großen Teilen<br />
zerstört. Mit dem Wiederaufbau sollte das Haus laut Konzept der Architekten<br />
den „Charakter eines Volkstheaters“ erhalten: Die „klassifizierenden“ zwei<br />
Ränge wichen einem größeren Rang, die Proszeniumslogen fielen weg. Zudem<br />
entschied man sich, auf die Wiederherstellung der wilhelminischen „Schnörkelfassade“<br />
zu verzichten und das Haus mit einer neuen sachlich-neoklassizistischen<br />
Front zu versehen.<br />
Als in <strong>Essen</strong> 1988 das neue Opernhaus, das Aalto-Theater, nach langen Verzögerungen<br />
seinen Spielbetrieb aufnehmen konnte, begann der Umbau des Grillo-<br />
Theaters <strong>zum</strong> reinen <strong>Schauspiel</strong>haus. Die Pläne entwarf der <strong>Essen</strong>er Architekt<br />
Werner Ruhnau. Zwei Jahre später konnte das Haus mit Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“<br />
in einer Raumbühnen-Inszenierung wiedereröffnet werden.<br />
Der große Saal des Grillo-Theaters mit seinen 427 Plätzen ist die Hauptspielstätte<br />
des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong>. Vorstellungen finden zudem in der Casa, der Box,<br />
dem Café Central und der Heldenbar statt.<br />
101
DAS AALTO-THEATER<br />
Das von dem finnischen Architekten Alvar Aalto entworfene Aalto-Theater mit<br />
seinen 1.125 Plätzen beheimatet nicht nur das Aalto-Musiktheater, das Aalto<br />
Ballett <strong>Essen</strong> und die <strong>Essen</strong>er Philharmoniker, es ist auch eine architektonische<br />
Sehenswürdigkeit von internationalem Rang. Von der FAZ <strong>als</strong> „vielleicht<br />
schönster deutscher Theaterbau nach 1945“ bezeichnet, vereint das Haus vollkommene<br />
Ästhetik mit hohem Nutzwert. Mit seinen organisch fließenden Grundformen<br />
und seiner hellen Granitverkleidung erinnert das Aalto-Theater an nordische<br />
Landschaften. Die geschwungenen Sitzreihen vor der Bühne und die<br />
asymmetrische Form des Auditoriums lehnte der Architekt an das antike Theater<br />
in Delphi an. Eine Besonderheit ist der fehlende Bühnenturm: Das Bühnenhaus<br />
ist in die Gesamtform des Baukörpers integriert.<br />
Bereits 1959 gewann Aalto den Architektenwettbewerb für den Neubau. Bis<br />
zur Realisierung seiner Pläne sollten indes fast 30 Jahre vergehen, in denen<br />
sich Diskussionen über den geplanten Bau, Zweifel an der Realisierbarkeit und<br />
neue Anläufe zur Verwirklichung abwechselten. Die Eröffnung 1988 erlebte<br />
Alvar Aalto nicht mehr, er starb 1976. Die Verzögerungen hatten immerhin ein<br />
Gutes: Als Architektur längst der klassischen Moderne zuzurechnen, erfüllt das<br />
Aalto-Theater auch im Hinblick auf Gebäude- und Bühnentechnik modernste<br />
Ansprüche. Sein 25-jähriges Bestehen feiert das Aalto-Theater 2013/2014 mit<br />
einer Jubiläums-Spielzeit.
DIE PHILHARMONIE ESSEN<br />
Die Philharmonie <strong>Essen</strong> ist eines der schönsten Konzerthäuser Deutschlands.<br />
Das Gebäude – der frühere Saalbau – hat eine wechselvolle Geschichte: 1904<br />
leitete Richard Strauss das Eröffnungskonzert, zwei Jahre später dirigierte hier<br />
Gustav Mahler die Uraufführung seiner 6. Sinfonie. 1943 wurde der Saalbau<br />
bei einem Bombenangriff zerstört, nach dem Zweiten Weltkrieg gelang rasch<br />
der Wiederaufbau. Auch in der Nachkriegszeit galt der Saalbau <strong>als</strong> die „gute<br />
Stube“ <strong>Essen</strong>s. Doch mit der Zeit sah man Modernisierungsbedarf: Nach längeren<br />
politischen Diskussionen und einer aufwendigen, zwei Jahre dauernden<br />
Renovierung wurde das Haus im Juni 2004 <strong>als</strong> Philharmonie <strong>Essen</strong> wiedereröffnet.<br />
Das Architekturbüro Busmann + Haberer verband dabei die historische<br />
Bausubstanz mit modernen Anforderungen.<br />
Der Alfried Krupp Saal mit seiner hervorragenden Akustik bildet das Herzstück<br />
des Hauses. Er bietet 1.906 Besuchern Platz und ist vielseitig einsetzbar. Der<br />
gläserne Kubus des RWE Pavillons mit seinen 350 Plätzen und dem freien Blick<br />
in den Stadtgarten ist der ideale Raum für Jazz- und Kinderkonzerte, aber auch<br />
für Empfänge und Feiern. Ein attraktives Programm mit herausragenden Künstlern<br />
und Ensembles trägt <strong>zum</strong> guten Ruf der Philharmonie <strong>Essen</strong> bei; zudem<br />
spielen hier die <strong>Essen</strong>er Philharmoniker ihre Sinfoniekonzerte. Das Haus dient<br />
darüber hinaus <strong>als</strong> vielfältig nutzbare Veranstaltungsstätte: Die Räume eignen<br />
sich für Tagungen, Kongresse, Messen, Bälle und Feste.<br />
103
SERVICE-TELEFON: 02 01 81 22-200<br />
Sie erreichen uns telefonisch:<br />
Mo 9:00–16:00 Uhr | Di–Fr 9:00–19:00 Uhr | Sa 9:00–15:00 Uhr<br />
KARTENBESTELLUNG<br />
Sie können Ihre Karten persönlich, per Post, Telefon, Fax oder E-Mail bestellen.<br />
Bei telefonischer Vorbestellung können Sie per Kreditkarte (Visa/Mastercard)<br />
bezahlen. Schriftliche Bestellungen bitten wir mit einem Blanko-Verrechnungsscheck<br />
und einem adressierten Freiumschlag zu versehen. Vorbestellte<br />
Karten reservieren wir Ihnen für maximal zehn Tage, danach wird die Reservierung<br />
gelöscht. Wir bitten um Verständnis, dass nur bezahlte Karten an der<br />
Abendkasse hinterlegt werden können.<br />
Theaterkarten gelten am jeweiligen Vorstellungstag für freie Hin- und Rückfahrt<br />
mit VRR-Verkehrsmitteln (2. Klasse) im VRR-Raum.<br />
KONTAKT<br />
KARTENVERKAUF<br />
Per Post TicketCenter, II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong><br />
Per Fax 02 01 81 22-201<br />
Per E-Mail tickets@theater-essen.de<br />
Internet www.schauspiel-essen.de<br />
Mobil m.theater-essen.de<br />
Info-Hotline 02 01 81 22-600<br />
VORVERKAUFSSTELLEN<br />
UND ÖFFNUNGSZEITEN<br />
TICKETCENTER<br />
II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong><br />
Mo 10:00–16:00 Uhr<br />
Di–Fr 10:00–19:00 Uhr<br />
Sa 10:00–15:00 Uhr<br />
ÖFFNUNGSZEITEN WÄHREND DER THEATERFERIEN<br />
Das TicketCenter am II. Hagen 2 bleibt auch während der Theaterferien vom<br />
22. Juli bis 8. September 2013 von Montag bis Freitag in der Zeit von 10:00 bis<br />
15:00 Uhr geöffnet. In dieser Zeit findet auch unser telefonischer Service statt.<br />
Die Kasse im Aalto-Theater ist in der Zeit vom 23. Juli bis 16. September 2013<br />
geschlossen. Die Kasse in der Philharmonie ist während der Theater ferien zu<br />
den gewohnten Zeiten geöffnet.<br />
AALTO-THEATER<br />
Opernplatz 10, 45128 <strong>Essen</strong><br />
Di–Fr 13:00–18:30 Uhr*<br />
Sa 15:00–18:00 Uhr*<br />
* an vorstellungsfreien Tagen jeweils eine Stunde länger geöffnet<br />
Die Abendkasse öffnet 90 Minuten vor Aufführungsbeginn.<br />
Extra: Kurzparkzone für Kartenkäufer direkt am Haupteingang des Aalto-Theaters!<br />
PHILHARMONIE ESSEN<br />
Kasse am Stadtgarten-Eingang, Huyssenallee 53, 45128 <strong>Essen</strong><br />
Mo–Fr 13:00–18:00 Uhr<br />
Sa 10:00–15:00 Uhr<br />
So 11:00–14:00 Uhr<br />
Die Abendkasse öffnet 90 Minuten vor Aufführungsbeginn.
WEITERE VORVERKAUFSSTELLE<br />
EMG – <strong>Essen</strong> Marketing GmbH | Touristikzentrale<br />
Am Hauptbahnhof 2, 45127 <strong>Essen</strong><br />
Mo-Fr 9:00-18:00 Uhr | Sa 10:00-16:00 Uhr<br />
T 02 01 88 72 333 | F 02 01 88 72 044<br />
touristikzentrale@essen.de<br />
ABENDKASSEN<br />
GRILLO-THEATER | HELDENBAR | CAFÉ CENTRAL<br />
Theaterplatz 11, 45127 <strong>Essen</strong><br />
Die Abendkasse für Vorstellungen im Grillo-Theater öffnet 90 Minuten vor Aufführungsbeginn.<br />
Für Vorstellungen der Heldenbar und im Café Central öffnet<br />
die Abendkasse 60 Minuten vor Aufführungsbeginn.<br />
CASA | BOX<br />
Theaterplatz 7, 45127 <strong>Essen</strong><br />
Die Abendkasse öffnet 60 Minuten vor Aufführungsbeginn.<br />
PREISE EINZELKARTEN<br />
GRILLO-THEATER<br />
Repertoire Premiere<br />
Parkett Reihe 01–04 € 26,00 € 34,00<br />
Reihe 05–13 € 24,00 € 28,00<br />
Reihe 14–19 € 17,00 € 20,00<br />
Rang Reihe 01–04 € 11,00 € 11,00<br />
VORVERKAUFSBEGINN FÜR<br />
„ANTON, DAS MÄUSEMUSICAL“: 14.09.2013<br />
„ANTON, DAS MÄUSEMUSICAL“ IM GRILLO-THEATER (S. S. 16)<br />
Kinder-Festpreis (bis 16 Jahre) € 8,00<br />
Erwachsene Repertoire Premiere<br />
Parkett Reihe 01–11 € 14,00 € 19,00<br />
Reihe 12–20 € 10,00 € 16,00<br />
Rang Reihe 01–04 € 9,00 € 11,00<br />
CASA | BOX<br />
Alle Plätze € 14,00 € 16,00<br />
HELDENBAR | BOX | CAFÉ CENTRAL<br />
Bitte entnehmen Sie die Preise den Monatsspielplänen. Alle Preise inkl. Gebühr<br />
und Garderobe. Abweichende Preise bei Gastspielen und Sonderveranstaltungen.<br />
VOLLE HÜTTE<br />
Jede Karte im Grillo-Theater, in der Casa oder in der Box kostet € 10,00 (keine<br />
Ermäßigungen). Für welche Vorstellungen „Volle Hütte“ gilt, entnehmen Sie<br />
bitte unseren Monatsspielplänen.<br />
LAST MINUTE<br />
Über die Info-Hotline 02 01 81 22-600 erfahren Sie täglich, ob ein Last-Minute-<br />
Verkauf am Abend stattfindet. Falls ja, können Sie an der Abendkasse günstige<br />
Restkarten erwerben.<br />
105
ERMÄSSIGUNGEN<br />
Sowohl im Vorverkauf <strong>als</strong> auch an der Abendkasse erhalten folgende Besucher<br />
30 % Ermäßigung auf Einzeleintrittskarten:<br />
• Schüler, Jugendliche und Studenten bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres<br />
• Schwerbehinderte ab 70 % Erwerbsminderung sowie deren im Ausweis<br />
vermerkte Begleitung<br />
• Seniorenpassinhaber der Stadt <strong>Essen</strong><br />
• Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger<br />
Ausgenommen sind Premieren, Sonder- und Fremdveranstaltungen. Bitte<br />
bringen Sie Ihren entsprechenden Ausweis (z. B. Bewilligungsbescheid,<br />
Studentenausweis) beim Ticketkauf mit und halten Sie beim Einlass den Nachweis<br />
Ihrer Ermäßigungsberechtigung bereit. Ohne diesen Nachweis müssen wir<br />
Sie ggf. bitten nachzuzahlen.<br />
KARTENKAUF IM INTERNET<br />
Wenn Sie Ihren Theaterbesuch bequem von Zuhause oder vom Büro aus planen<br />
möchten, dann nutzen Sie einfach unseren Online-Vorverkauf: Besuchen Sie uns<br />
unter www.schauspiel-essen.de und klicken Sie bei der von Ihnen gewählten<br />
Veranstaltung auf den Link „Tickets“: Es öffnet sich ein Bestellformular. Mit der<br />
Angabe Ihrer Kreditkartennummer kaufen Sie Ihre Tickets direkt – wir schicken<br />
sie Ihnen umgehend zu oder hinterlegen sie bei kurzfristigem Kauf an der jeweiligen<br />
Abendkasse. Beim Online-Kartenkauf, zu dem Sie auch über unsere<br />
Web-App m.theater-essen.de gelangen können, entstehen keine zusätzlichen<br />
Vorverkaufs- oder Ticketgebühren!<br />
GUTSCHEINE<br />
Schenken Sie Ihren Freunden oder Verwandten einen besonderen Abend!<br />
Geschenkgutscheine für kleinere und größere Anlässe in allen Preislagen (ab<br />
€ 10,00) erhalten Sie das ganze Jahr über. Unser Service-Team im TicketCenter<br />
berät Sie gern.<br />
SCHULKLASSEN<br />
Schulklassen und -kurse erhalten für viele Veranstaltungen Sonderpreise.<br />
Weitere Infos und Sammelbestellungen bei:<br />
Nicole Momma<br />
II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong><br />
T 02 01 81 22-188<br />
nicole.momma@tup-online.de
SITZPLÄNE*<br />
* Maximalbestuhlung (abweichende Bestuhlungsvarianten möglich)<br />
107
ABONNEMENTS<br />
2013 | 2014<br />
ABO-COCKTAIL<br />
Es gibt einen neuen triftigen Grund, Abonnent des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> zu sein bzw.<br />
zu werden: Intendant Christian Tombeil und sein künstlerisches Team sowie<br />
Mitglieder des <strong>Schauspiel</strong>ensembles laden alle Abonnenten <strong>zum</strong> Abo-Cocktail<br />
in die Casa ein. Im Rahmen der Veranstaltung am 1. Juli 2013 um 19:00 Uhr<br />
bekommen <strong>Schauspiel</strong>-Abo-Besitzer exklusiv die Stücke der neuen Spielzeit<br />
und deren Autoren genauer vorgestellt – erste Leseproben inklusive!<br />
Zählkarten sind ab dem 3. Juni 2013 im TicketCenter, II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong>,<br />
erhältlich.<br />
TICKETCENTER<br />
II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong><br />
T 02 01 81 22-200 | F 02 01 81 22-201<br />
tickets@theater-essen.de | www.theater-essen.de<br />
Sie erreichen uns:<br />
Mo 10:00–16:00 Uhr | Di–Fr 10:00–19:00 Uhr | Sa 10:00–15:00 Uhr<br />
(telefonischer Vorverkauf jeweils ab 9:00 Uhr)<br />
DIE PREMIEREN-ABONNEMENTS<br />
Das große Premieren-Abo<br />
Macbeth 28.09.2013<br />
Der Prozess 18.10.2013<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 01.11.2013<br />
Der Geizige 29.12.2013<br />
Medea 28.02.2014<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer 27.04.2014<br />
Anna Karenina 20.06.2014<br />
Preise Großes Premieren-Abo mit 7 Vorstellungen<br />
Parkett Reihe 01–04 € 175,00<br />
Reihe 05–13 € 140,00<br />
Reihe 14–20 € 101,50<br />
Rang Reihe 01–04 € 49,00<br />
Das kleine Premieren-Abo<br />
Macbeth 28.09.2013<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 01.11.2013<br />
Der Geizige 29.12.2013<br />
Medea 28.02.2014<br />
Anna Karenina 20.06.2014<br />
Preise Kleines Premieren-Abo mit 5 Vorstellungen<br />
Parkett Reihe 01–04 € 125,00<br />
Reihe 05–13 € 100,00<br />
Reihe 14–20 € 72,50<br />
Rang Reihe 01–04 € 35,00
DIE FEST-ABONNEMENTS MIT JE 6 VORSTELLUNGEN<br />
Das Mittwochs-Abo<br />
Macbeth 05.02.2014<br />
Der Prozess 12.03.2014<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 09.04.2014<br />
Medea 07.05.2014<br />
Der Geizige 04.06.2014<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer 02.07.2014<br />
Das Donnerstags-Abo<br />
Der Prozess 21.11.2013<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 16.01.2014<br />
Macbeth 06.02.2014<br />
Der Geizige 06.03.2014<br />
Medea 03.04.2014<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer 22.05.2014<br />
Das Freitags-Abo<br />
Der Prozess 25.10.2013<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 13.12.2013<br />
Der Geizige 17.01.2014<br />
Macbeth 14.02.2014<br />
Medea 07.03.2014<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer 02.05.2014<br />
Das Samstags-Abo<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 09.11.2013<br />
Macbeth 11.01.2014<br />
Der Geizige 08.02.2014<br />
Der Prozess 08.03.2014<br />
Medea 12.04.2014<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer 31.05.2014<br />
Das Sonntagnachmittags-Abo – 16:00 Uhr<br />
Die neuen Abenteuer des Don Quijote (UA) 10.11.2013<br />
Macbeth 12.01.2014<br />
Der Geizige 09.02.2014<br />
Der Prozess 09.03.2014<br />
Medea 13.04.2014<br />
Eine Inszenierung von Hermann Schmidt-Rahmer 01.06.2014<br />
Preise Fest-Abonnement mit 6 Vorstellungen<br />
Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag<br />
oder Sonntagnachmittag<br />
Parkett Reihe 01–04 € 102,00<br />
Reihe 05–13 € 90,00<br />
Reihe 14–20 € 66,00<br />
Rang Reihe 01–04 € 42,00<br />
109
DAS CASA-PREMIEREN-ABO<br />
Tschick 15.12.2013<br />
Die Leiden des jungen Werther 23.02.2014<br />
Eine Blume <strong>als</strong> Gegenwehr (UA)<br />
Siegerstück der <strong>Essen</strong>er Autorentage<br />
„Stück auf!“ 2013 25.04.2014<br />
Lucky Happiness Golden Express 22.06.2014<br />
Preise Casa-Premieren-Abo mit 4 Vorstellungen<br />
€ 46,40<br />
DAS FIFTY-FIFTY-GRILLO-CASA-ABO<br />
Die Opferung von Gorge Mastromas 13.11.2013<br />
Tschick 18.12.2013<br />
Macbeth 18.01.2014<br />
Der Prozess 16.03.2014<br />
Der Geizige 11.04.2014<br />
Eine Blume <strong>als</strong> Gegenwehr (UA)<br />
Siegerstück der <strong>Essen</strong>er Autorentage<br />
„Stück auf!“ 2013 14.05.2013<br />
Preise Fifty-Fifty-Grillo-Casa-Abo mit 6 Vorstellungen<br />
Kategorie 1 € 79,50<br />
Kategorie 2 € 73,50<br />
DAS ABO ALT & NEU<br />
Clockwork Orange 10.01.2014<br />
Der Geizige 08.02.2014<br />
Macbeth 08.03.2014<br />
Faust I + II 21.03.2014<br />
Preise Fest-Abonnement mit 4 Vorstellungen<br />
Parkett Reihe 01–04 € 68,00<br />
Reihe 05–13 € 60,00<br />
Reihe 14–20 € 44,00<br />
Rang Reihe 01–04 € 28,00
DIE WAHL-ABOS MIT 20/12/10 ODER<br />
6 GUTSCHEINEN<br />
Sie möchten flexibel bleiben? Dann entscheiden Sie sich doch für ein Wahl-<br />
Abo! Mit Ihren Gutscheinen haben Sie viele Möglichkeiten: Gehen Sie alleine,<br />
zu zweit, laden Sie Freunde, Nachbarn oder Verwandte zu einem gemeinsamen<br />
Theaterabend ein. Je mehr Gutscheine Sie kaufen, desto preiswerter ist<br />
Ihr Theater besuch – je nach Platzgruppe bis zu 50 %!<br />
Preise 20 Gutscheine € 220,00<br />
12 Gutscheine € 144,00<br />
10 Gutscheine € 130,00<br />
6 Gutscheine € 96,00<br />
Die Gutscheine des Wahl-Abonnements gelten für alle Platzgruppen und alle<br />
Bühnen des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> und sind eine Spielzeit lang gültig. Die Gutscheine<br />
gelten nicht bei Premieren und Sonderveranstaltungen.<br />
NEU: DAS JAZZ-WAHL-ABO<br />
Mit dem neuen Jazz-Wahl-Abo erhalten Sie satte Rabatte: Je mehr Jazz-Veranstaltungen<br />
Sie auf einmal buchen, desto günstiger wird es für Sie!<br />
Bei gleichzeitiger Buchung von 3 unterschiedlichen Jazz-Konzerten im Grillo-<br />
Theater erhalten Sie 10 % Rabatt auf den Kartenpreis von je € 22,00.<br />
Bei gleichzeitiger Buchung von 4 unterschiedlichen Jazz-Konzerten im Grillo-<br />
Theater erhalten Sie 20 % Rabatt auf den Kartenpreis von je € 22,00.<br />
Bei gleichzeitiger Buchung von 5 oder 6 unterschiedlichen Jazz-Konzerten im<br />
Grillo-Theater erhalten Sie 30 % Rabatt auf den Kartenpreis von je € 22,00.<br />
Bitte beachten Sie:<br />
Um den Preisvorteil des Jazz-Wahl-Abos genießen zu können, müssen alle Veranstaltungen<br />
am selben Arbeitstag gebucht werden. Einzelne Konzertkartenkäufe<br />
können nicht nachträglich zu einem Jazz-Wahl-Abo zusammengestellt<br />
werden. Kartenumtausch oder -rückgabe ist für im Jazz-Wahl-Abo gebuchte<br />
Konzerte nicht möglich. Ein Jazz-Wahl-Abo kann nicht spielzeitübergreifend<br />
zusammengestellt werden.<br />
Alle Termine der Jazz-Konzerte in der Spielzeit 2013/2014 finden Sie auf<br />
Seite 57.<br />
111
DIE ERMÄSSIGTEN FEST-ABONNEMENTS<br />
Mit einem unserer Fest-Abonnements sind Schüler, Studierende sowie Auszubildende<br />
bis <strong>zum</strong> vollendeten 27. Lebensjahr* immer mittwochs, donnerstags,<br />
freitags, samstags oder auch am Sonntagnachmittag auf der sicheren und vor<br />
allem günstigen Seite. Und wer spart nicht gern 60 % gegenüber dem regulären<br />
Tagespreis?<br />
Preise Ermäßigtes Fest-Abonnement mit 6 Vorstellungen<br />
Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag oder Sonntagnachmittag<br />
Parkett Reihe 01-04 € 69,00<br />
Reihe 05-13 € 63,00<br />
Reihe 14-20 € 45,00<br />
DAS ERMÄSSIGTE JUNGWÄHLER-ABO<br />
MIT 8 GUTSCHEINEN<br />
Für nur € 6,00 ins Theater? Das geht! Mit den acht Gutscheinen des ermäßigten<br />
Wahl-Abos können Schüler, Studierende sowie Auszubildende bis <strong>zum</strong> vollendeten<br />
27. Lebensjahr* acht Vorstellungen allein oder vier Theaterabende<br />
zu zweit erleben. Man kann natürlich auch sechs Mal seine Lieblingsinszenierung<br />
besuchen und sie dann noch einmal mit netter Begleitung ansehen. Fast<br />
alles ist möglich! Die Gutscheine gelten für alle Platzgruppen und alle Bühnen<br />
des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> und sind eine Spielzeit lang gültig. Allerdings: Bei Premieren<br />
und Sonderveranstaltungen endet die große Gutschein-Freiheit. Sorry!<br />
Preis 8 Gutscheine € 48,00<br />
* Wir bitten um Vorlage der entsprechenden Berechtigung an der Vorverkaufsstelle<br />
bzw. Abendkasse.
ALLE ABO-PREISE 2013/2014 AUF EINEN BLICK<br />
Parkett Parkett Parkett Rang<br />
Reihe 1–4 Reihe 5–13 Reihe 14–20<br />
Das große<br />
Premieren-Abo<br />
(7 Vorstellungen) € 175,00 € 140,00 € 101,50 € 49,00<br />
Das kleine<br />
Premieren-Abo<br />
(5 Vorstellungen) € 125,00 € 100,00 € 72,50 € 35,00<br />
Das Casa-Premieren-Abo € 46,40<br />
(4 Vorstellungen)<br />
Die Fest-Abos<br />
(6 Vorstellungen) € 102,00 € 90,00 € 66,00 € 42,00<br />
ermäßigt* € 69,00 € 63,00 € 45,00<br />
Das Fifty-Fifty-Grillo-Casa-Abo<br />
(6 Vorstellungen) € 79,50 € 73,50<br />
Das Abo Alt & Neu<br />
(4 Vorstellungen) € 68,00 € 60,00 € 44,00 € 28,00<br />
ermäßigt* € 46,00 € 42,00 € 30,00<br />
Das Wahl-Abo 20 Gutscheine 12 Gutscheine 10 Gutscheine 6 Gutscheine<br />
€ 220,00 € 144,00 € 130,00 € 96,00<br />
Ermäßigtes Wahl-Abo * 8 Gutscheine<br />
€ 48,00<br />
* Die Ermäßigung gilt für Schüler, Studierende sowie Auszubildende bis <strong>zum</strong> vollendeten 27. Lebensjahr.<br />
Wir bitten um Vorlage der entsprechenden Berechtigung an der Vorverkaufsstelle bzw. Abendkasse.<br />
113
DIE ABONNEMENT-<br />
BEDINGUNGEN DER TUP<br />
I. Zustandekommen eines Abonnement-Vertrages/Änderungen<br />
Mit der Unterzeichnung der schriftlichen Bestellung und der Übersendung<br />
bzw. Übergabe des Abonnement-Ausweises kommt ein Abonnement-Vertrag<br />
zwischen der Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> GmbH und dem Besteller zustande.<br />
Die hier genannten Abonnementbedingungen sind Bestandteil des Vertrages.<br />
Die TUP behält sich das Recht vor, diese Abonnementbedingungen für<br />
die jeweilige Spielzeit zu ändern. Im Übrigen gelten die AGB der TUP.<br />
II. Laufzeit des Abonnement-Vertrages<br />
Der Abonnement-Vertrag beginnt in der Spielzeit, die in der schriftlichen<br />
Bestellung angegeben ist. Er läuft auf unbestimmte Dauer und gilt auch für<br />
die Spielzeiten, die der in der Bestellung genannten ersten Spielzeit folgen.<br />
III. Kündigung des Abonnement-Vertrages<br />
Abonnent oder die TUP das Vertragsverhältnis bis spätestens <strong>zum</strong> 30. Juni der<br />
laufenden Spielzeit schriftlich kündigt. Eine Kündigung aus wichtigem Grund<br />
(insbesondere bei säumiger Zahlung des Abonnements) bleibt unberührt.<br />
Der Abonnement-Vertrag endet <strong>zum</strong> Ablauf einer laufenden Spielzeit, wenn der<br />
IV. Abonnement-Preis<br />
Die für die jeweilige Spielzeit gültigen Abonnement-Preise sind aus den jährlichen<br />
speziellen Publikationen und den von der TUP herausgegebenen Jahresheften<br />
ersichtlich. Der Preis für das Abonnement ist in jeder Spielzeit gesondert<br />
zu entrichten.<br />
Er ist für die jeweilige Spielzeit bis <strong>zum</strong> 15. September des Spielzeitjahres in<br />
einer Summe zu entrichten oder aber in zwei gleichen Raten spätestens <strong>zum</strong><br />
15. September des Spielzeitjahres und <strong>zum</strong> 2. Januar des Folgejahres. Zahlungen<br />
sind unter Angabe der Abonnenten-Nummer zu überweisen auf eines der<br />
folgenden Konten:<br />
Konto-Nr. 252 312, Sparkasse <strong>Essen</strong><br />
(BLZ 360 501 05)<br />
Konto-Nr. 114 316, National Bank <strong>Essen</strong><br />
(BLZ 360 200 30)<br />
Konto-Nr. 6630-433, Postgiroamt <strong>Essen</strong><br />
(BLZ 360 100 43)<br />
Es sind auch Bareinzahlungen möglich.<br />
V. Terminverlegungen/Platzänderungen<br />
Abonnenten getroffene Platzwahl während der gesamten Laufzeit des Vertrages<br />
einzuhalten. Sie hat allerdings das Recht – aus künstlerischen und/oder<br />
organisatorischen Gründen –, kurzfristig Platzänderungen oder auch Änderungen<br />
der Spielstätte vorzunehmen, Abonnement-Vorstellungen auf einen anderen<br />
Termin zu verlegen oder das vorgesehene Programm zu ändern. Bei Ausfall<br />
einer Abonnement-Vorstellung durch Streik oder höhere Gewalt hat der Abonnent<br />
keinen Anspruch auf eine Ersatzleistung. Dies gilt ebenso bei Versäumnis<br />
einer Vorstellung.<br />
Die TUP wird alles unternehmen, die im Rahmen der Bestellung durch den
VI. Übertragbarkeit<br />
entbindet den Vertragspartner jedoch nicht von seiner Zahlungsverpflichtung.<br />
Das Abonnement ist grundsätzlich auf Dritte übertragbar, eine Übertragung<br />
Bei ermäßigten Abonnements muss die begünstigte Person ebenfalls einen<br />
Anspruch auf diese Ermäßigung nachweisen können. Eine Auszahlung, die sich<br />
aus einer Ermäßigungsberechtigung ergeben würde, ist ausgeschlossen.<br />
VII. Umtausch(-scheine) und Gültigkeit<br />
Können Sie aus zwingenden Gründen eine Abo-Vorstellung nicht besuchen, erhalten<br />
Sie gegen Vorlage Ihres Abo-Ausweises (bis spätestens zwei Werktage vor<br />
der Veranstaltung) einen Abo-Umtauschschein. Der 1. und 2. Umtausch ist kostenlos;<br />
ab dem 3. Tausch erheben wir eine Bearbeitungsgebühr (zurzeit € 2,00).<br />
Eine Barauszahlung ist ausgeschlossen.<br />
wenn nur Plätze einer niedrigeren Preiskategorie angeboten werden können.<br />
Für Plätze einer höheren Preisgruppe wird ein Aufschlag berechnet, der sich<br />
Bei der Einlösung des Umtauschscheins besteht kein Erstattungsanspruch,<br />
aus der Differenz der Platzgruppen ergibt. Der Abo-Umtauschschein ist nur<br />
innerhalb einer Spielzeit einlösbar und muss bis <strong>zum</strong> 31.07. der laufenden<br />
Spielzeit für eine der im Vorverkauf befindlichen Aufführungen eingelöst werden.<br />
Eine Garantie für die Einlösung von Umtauschscheinen bei bestimmten<br />
Werken oder Terminen wird nicht übernommen. Umtauschscheine sind nicht<br />
einlösbar für Premieren und Sonderveranstaltungen.<br />
VIII. Wahl-Abonnements<br />
Alle Sparten der TUP bieten Wahl- oder Gutschein-Abos an, die nach Verfügbarkeit<br />
der Plätze eingelöst werden können. Es gelten die unter VI. genannten<br />
Regelungen zur Übertragbarkeit und die unter VII. genannten Regelungen zur<br />
Einlösung von Gutscheinen. Mit Ablauf der Spielzeit verlieren nicht eingelöste<br />
Wahlabo-Gutscheine ihre Gültigkeit.<br />
IX. Verlust<br />
(T 02 01 81 22-200). Gegen eine Bearbeitungsgebühr von zurzeit € 2,50 erhalten<br />
Sie einen Abo-Ersatzausweis. Verloren gegangene Abo-Umtauschscheine<br />
können nicht ersetzt werden.<br />
Der Verlust Ihres Abo-Ausweises ist dem TicketCenter sofort mitzuteilen<br />
X. Datenspeicherung/Adressänderung<br />
Zu internen Zwecken werden sämtliche, das Abonnement betreffende Daten<br />
elektronisch gespeichert. Adressänderungen etc. sind bitte schnellstmöglich<br />
dem TicketCenter mitzuteilen.<br />
XI. Gerichtsstand<br />
Gerichtsstand ist <strong>Essen</strong>.<br />
Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> GmbH, Opernplatz 10, 45128 <strong>Essen</strong><br />
Geschäftsführer: Berger Bergmann | Aufsichtsratsvorsitzender: Hans Schippmann<br />
HRB 5812 <strong>Essen</strong><br />
115
SERVICE<br />
ANFAHRT<br />
Der Theaterplatz mit Grillo-Theater, Casa, Box und Heldenbar befindet sich mit-<br />
Wenn Sie mit dem Auto anreisen<br />
ten in der <strong>Essen</strong>er Innenstadt. Ganz gleich, von welcher Himmelsrichtung aus<br />
Sie sich <strong>Essen</strong> nähern – ob über die A 40/A 42 oder A 52 –, folgen Sie einfach<br />
der Beschilderung „<strong>Essen</strong>-Zentrum“. Und wenn Sie sich im Zentrum befinden,<br />
richten Sie sich nach der Beschilderung „<strong>Schauspiel</strong>haus“.<br />
Parkplätze<br />
Das Parkhaus am Deutschlandhaus (Lindenallee gegenüber der Lindengalerie)<br />
können Sie täglich außer sonntags ab 18:00 Uhr <strong>zum</strong> Theatertarif von € 3,00<br />
nutzen. Weitere Parkmöglichkeiten bietet die gebührenpflichtige Tiefgarage<br />
unter dem Kennedyplatz (kein Theatertarif).<br />
Wenn Sie mit Bus und/oder Bahn (ÖPNV) anreisen<br />
Die Spielstätten des <strong>Schauspiel</strong>s liegen in der <strong>Essen</strong>er Innenstadt, nur wenige<br />
Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Mit den U-Bahnen U 11/U 17/U 18<br />
fahren Sie bis zur Haltestelle Hirschlandplatz. Theaterkarten gelten am jeweiligen<br />
Vorstellungstag für freie Hin- und Rückfahrt mit VRR-Verkehrsmitteln<br />
(2. Klasse) im VRR-Raum.<br />
Taxi-Service<br />
Kommen Sie bequem nach Hause: Besucher des Grillo-Theaters können vor der<br />
jeweiligen Veranstaltung oder in der Pause ein Taxi vorbestellen – melden Sie<br />
sich dazu bitte einfach an der Garderobe. Der Taxi-Service wird in Zusammenarbeit<br />
mit der Taxizentrale <strong>Essen</strong> angeboten.<br />
Grillo-Theater / Café Central /<br />
Heldenbar<br />
Theaterplatz 11<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
TicketCenter<br />
te<br />
Grillo-Theater<br />
Casa | Box<br />
Casa / Box<br />
Theaterplatz 7<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
TicketCenter<br />
II. Hagen 2<br />
45127 <strong>Essen</strong>
Zugang für Besucher mit Behinderung<br />
Das Grillo-Theater sowie die anderen Spielstätten des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong> sind<br />
barrierefrei. Im Grillo-Theater befindet sich für Menschen mit Gehbehinderung<br />
ein Aufzug im rechten Eingangsturm, der ebenerdig über den Seiteneingang erreichbar<br />
ist. Um zur Casa/Box zu gelangen, nutzen Sie bitte den Aufzug in der<br />
Theater-Passage, Theaterplatz 7. In den Zuschauerräumen stehen einige Rollstuhlplätze<br />
zur Verfügung. Wenn Sie einen Rollstuhlplatz in Anspruch nehmen<br />
möchten, teilen Sie dies bitte unbedingt beim Kartenkauf im TicketCenter oder<br />
telefonisch unter der T 02 01 81 22-200 mit, da vor dem gewünschten Vorstellungsbesuch<br />
extra Sitzplätze ausgebaut werden müssen.<br />
Induktionsschleife für Hörgeräte-Träger<br />
Wenn Sie Träger eines Hinter-Ohr-Hörgerätes sind, können Sie im Grillo-Theater<br />
auf zahlreichen Plätzen Verbindung zur dort installierten Induktionsschleife<br />
aufnehmen: Sobald Sie einen solchen Platz erreicht haben, müssen Sie lediglich<br />
einen Schalter an Ihrem Hörgerät umstellen, um in den Genuss der Verstärkung<br />
zu kommen. Bitte fragen Sie beim Kartenkauf im TicketCenter oder<br />
telefonisch unter der T 02 01 81 22-200 nach, welche Plätze bei der jeweiligen<br />
Vorstellung für die Verwendung der Induktionsschleife geeignet sind. In<br />
der Casa und der Box stehen leider keine Induktionsschleifen zur Verfügung.<br />
Service für Verspätete<br />
Wenn Sie einmal zu spät kommen sollten, bemühen wir uns im Grillo-Theater<br />
um einen möglichst unkomplizierten Nacheinlass für Sie. Bitte haben Sie Verständnis,<br />
dass dies nicht bei allen Vorstellungen möglich ist. In der Casa und<br />
der Box gibt es in der Regel keinen Nacheinlass.<br />
Programmhefte<br />
Die Programmhefte zu den aktuellen <strong>Schauspiel</strong>-Inszenierungen sind – ab der<br />
jeweiligen Premiere – auch im TUP-TicketCenter, II. Hagen 2, erhältlich.<br />
Bild-, Ton- und Videoaufnahmen<br />
Bild-, Ton- und Videoaufnahmen sind aus urheberrechtlichen Gründen bei den<br />
Veranstaltungen in unseren Häusern nicht gestattet. Wir bitten um Verständnis.<br />
Mobiltelefone<br />
Mobiltelefon während der Veranstaltung komplett auszuschalten.<br />
Um akustische und technische Störungen zu vermeiden, bitten wir Sie, Ihr<br />
Garderobe<br />
Die Garderobengebühr ist im Eintrittspreis enthalten.<br />
Theater-Führungen<br />
Das Grillo-Theater bietet Führungen an, in denen Sie auch das zu sehen bekommen,<br />
was Ihnen bei einem Vorstellungsbesuch verborgen bleibt. Der Blick<br />
hinter die Kulissen ist allerdings nur nach vorheriger Vereinbarung möglich.<br />
Informationen erhalten Sie bei unseren Theaterpädagogen Katharina Feuerhake<br />
und Frank Röpke unter T 02 01 81 22-334.<br />
117
Die Gastronomie im Grillo-Theater<br />
Besuch! Lassen Sie sich vor oder nach Ihrem Theaterbesuch kulinarisch verwöhnen<br />
– das „Central im Grillo Theater“ hat geöffnet: dienstags bis donnerstags<br />
von 9:00-23:00 Uhr, freitags und samstags von 9:00-01:00 Uhr sowie<br />
sonntags von 10:00-23:00 Uhr.<br />
Tischreservierungen unter T 02 01 384 399-84.<br />
Wenn Sie mit einer Gruppe bei uns zu Gast sind, unterbreitet Ihnen das Gas tronomie-Team<br />
auch gerne ein individuell zusammengestelltes Speisenangebot.<br />
www.central-essen.de<br />
Das Gastronomie-Team des „Central im Grillo Theater“ freut sich auf Ihren<br />
Informationen über die Stadt <strong>Essen</strong>, Übernachtungsmöglichkeiten, Stadt-<br />
Zu Gast in <strong>Essen</strong><br />
führungen und Eintrittskarten für die Veranstaltungen der Theater und Philharmonie<br />
<strong>Essen</strong> sowie weitere Angebote rund um Ihren Aufenthalt in <strong>Essen</strong><br />
erhalten Sie bei der<br />
Touristikzentrale <strong>Essen</strong><br />
(Im Handelshof)<br />
Am Hauptbahnhof 2<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
T 02 01 88 72 041 bis 88 72 049<br />
touristikzentrale@essen.de<br />
www.essen.de
FREUNDE & FÖRDERER<br />
FREUNDESKREIS THEATER UND PHILHARMONIE ESSEN<br />
Der Freundeskreis Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> ist eine der bedeutendsten<br />
Bürgerbewegungen im Bereich der Kulturförderung unserer Stadt. Er sieht es<br />
<strong>als</strong> seine Aufgabe an, sich für die Erhaltung und Förderung von Kunst und Kultur<br />
in <strong>Essen</strong> einzusetzen. Er unterstützt dabei die zahlreichen Produktionen von<br />
Oper, <strong>Schauspiel</strong>, Ballett und Philharmonie materiell und ideell.<br />
Die mehr <strong>als</strong> 1200 Mitglieder des Vereins konnten in den letzten 27 Jahren insgesamt<br />
€ 13 Millionen an finanziellen Mitteln der Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong><br />
zur Verfügung stellen. Dieses bürgerliche Engagement hilft aber auch dabei, Orte<br />
der Kunst erst zu schaffen und dann langfristig zu erhalten. Die Errichtung des<br />
Grillo-Theaters im 19. Jahrhundert, der Bau des Aalto-Theaters im 20. Jahrhundert<br />
und der Umbau des Saalbaus zur Philharmonie <strong>Essen</strong> im 21. Jahrhundert<br />
wären ohne die Unterstützung von Stiftern und Spendern nicht möglich gewesen.<br />
In ideeller Hinsicht wollen wir insbesondere einen engeren Kontakt zwischen<br />
Künstlern und dem Publikum schaffen. Der begehrte, vom Freundeskreis gestiftete<br />
und alle zwei Jahre verliehene „Aalto-Bühnenpreis für junge Künstler“<br />
ist ein Beweis dafür.<br />
Freundeskreis Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> e. V.<br />
c/o Stadtwerke <strong>Essen</strong> AG<br />
Rüttenscheider Straße 27/37, 45128 <strong>Essen</strong><br />
T 02 01 800 10 04 | info@freundeskreis-tup.de<br />
www.freundeskreis-tup.de<br />
ESSENER THEATERRING<br />
Als Partner der Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> GmbH ist der <strong>Essen</strong>er Theaterring<br />
mit seiner inzwischen 90-jährigen Geschichte die traditionsreichste<br />
Besucherorganisation in der Stadt <strong>Essen</strong>. Tausende Theaterfreunde wissen<br />
die Vorteile einer Mitgliedschaft zu schätzen, die selbstverständlich nicht nur<br />
preisgünstige Abonnements – auch im Spartenmix – bietet. Bei regelmäßigen<br />
„Ring-Treff-Abenden“ wird der Dialog zwischen Publikum und Theaterschaffenden<br />
gepflegt, und die exklusiven Gruppenreisen zu bedeutenden europäischen<br />
Kulturstätten und -ereignissen sind längst kein Geheimtipp mehr.<br />
<strong>Essen</strong>er Theaterring II. Hagen 2, Haus der Kultur, 45127 <strong>Essen</strong><br />
T 02 01 22 33 08 | info@theaterring-essen.de<br />
www.essener-theaterring.de<br />
THEATERGEMEINDE ESSEN FÜR DIE METROPOLE RUHR<br />
Wir bringen Sie ins Theater! Kundenfreundlich mit bestmöglichem Service. Tausende<br />
Abonnenten schätzen unseren Service und die Vielfalt des Angebotes,<br />
das sich in 40 verschiedenen Abos widerspiegelt. Egal welche Spielstätte oder<br />
welche Sparte, wir bieten Ihnen ein passendes Abonnement. Wir sind das Bindeglied<br />
zwischen Ihnen und den Theatern. Das heißt für unsere Abonnenten:<br />
alle Häuser aus einer Hand und kein Anstehen an Theaterkassen, denn die vergünstigten<br />
Karten kommen bequem zu Ihnen nach Hause. Testen Sie uns und<br />
unseren Service! Abonnent bei uns zu sein lohnt sich!<br />
Theatergemeinde <strong>Essen</strong> e. V. Alfredistraße 32, 45127 <strong>Essen</strong><br />
T 02 01 22 22 29 | info@theatergemeinde-essen.de<br />
www.theatergemeinde-metropole-ruhr.de<br />
KULTURPARTNER<br />
121
SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Grillo-Theater | Café Central | Heldenbar<br />
Theaterplatz 11<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
Die Abendkasse für Vorstellungen im Grillo-<br />
Theater öffnet 90 Minuten vor Aufführungsbeginn.<br />
Für Vorstellungen in der Heldenbar<br />
und im Café Central öffnet die Abendkasse<br />
60 Minuten vor Aufführungsbeginn.<br />
Casa | Box<br />
Theaterplatz 7<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
Die Abendkasse öffnet 60 Minuten vor<br />
Vorstellungsbeginn.<br />
TicketCenter<br />
II. Hagen 2, 45127 <strong>Essen</strong><br />
Mo 10:00–16:00 Uhr<br />
Di-Fr 10:00–19:00 Uhr<br />
Sa 10:00–15:00 Uhr<br />
Service-Telefon<br />
02 01 81 22-200<br />
Mo 9:00–16:00 Uhr<br />
Di–Fr 9:00–19:00 Uhr<br />
Sa 9:00–15:00 Uhr<br />
Fax<br />
02 01 81 22-201<br />
E-Mail<br />
tickets@theater-essen.de<br />
Info-Hotline<br />
02 01 81 22-600<br />
Hier erfahren Sie täglich auch, ob ein Last-<br />
Minute-Verkauf am Abend statt findet. Falls<br />
ja, können Sie an der Abendkasse günstige<br />
Rest karten erwerben.<br />
Telefonzentrale der<br />
Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong><br />
02 01 81 22-0<br />
Postanschrift<br />
des <strong>Schauspiel</strong> <strong>Essen</strong><br />
II. Hagen 2<br />
45127 <strong>Essen</strong><br />
Intendanz<br />
Monika Mimietz, Persönliche<br />
Referentin des Intendanten<br />
T 02 01 81 22-307<br />
F 02 01 81 22-325<br />
monika.mimietz@schauspiel- essen.de<br />
Künstlerisches Betriebsbüro<br />
Anna Mülhofer, Künstlerische Betriebsdirektorin<br />
und Chefdisponentin<br />
T 02 01 81 22-312<br />
F 02 01 81 22-324<br />
anna.muelhoefer@schauspiel-essen.de<br />
Dramaturgie<br />
Susanne Wagner, Dramaturgiebüro<br />
T 02 01 81 22-305<br />
F 02 01 81 22-335<br />
susanne.wagner@schauspiel- essen.de<br />
Theaterpädagogik<br />
Katharina Feuerhake<br />
Frank Röpke<br />
T 02 01 81 22-334<br />
F 02 01 81 22-331<br />
theaterpaedagogik@schauspiel-essen.de<br />
Homepage<br />
www.schauspiel-essen.de<br />
Web-App<br />
m.theater-essen.de<br />
www.facebook.com/schauspielessen<br />
YouTube<br />
www.youtube.de/schauspielessen<br />
Newsletter<br />
Unter der Internetadresse<br />
www.schauspiel-essen.de/newsletter<br />
können Sie einfach und bequem unseren<br />
Newsletter abonnieren. Wir informieren Sie<br />
gerne über unsere Premieren und Vorstellungen,<br />
besondere Angebote sowie Gastspiele<br />
und Sonderveranstaltungen.<br />
Geschäftsführung (TUP)<br />
Berger Bergmann, Geschäftsführer<br />
T 02 01 81 22-111<br />
F 02 01 81 22-112<br />
geschaeftsfuehrung@tup-online.de<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
(<strong>Schauspiel</strong>)<br />
Martin Siebold, Leitung<br />
T 02 01 81 22-236<br />
F 02 01 81 22-118<br />
martin.siebold@tup-online.de<br />
Marketing/Gestaltung (TUP)<br />
Feride Yaldizli, Leitung<br />
T 02 01 81 22-114<br />
F 02 01 81 22-118<br />
feride.yaldizli@tup-online.de<br />
125
WENN WIR BEDENKEN, DASS WIR ALLE<br />
VERRÜCKT SIND, IST DAS LEBEN ERKLÄRT.<br />
MARK TWAIN
Herausgeber<br />
Theater und Philharmonie <strong>Essen</strong> GmbH<br />
Opernplatz 10<br />
45128 <strong>Essen</strong><br />
Geschäftsführer<br />
Berger Bergmann<br />
Intendant<br />
Christian Tombeil<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrates<br />
Hans Schippmann<br />
Redaktion und Texte<br />
Anna-Sophia Güther, Carola Hannusch,<br />
Judith Heese, Marc-Oliver Krampe, Vera Ring<br />
(Dramaturgie); Katharina Feuerhake, Frank<br />
Röpke (Theaterpädagogik); Martin Siebold,<br />
Christof Wolf (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Kommunikation),<br />
Berthold Klostermann<br />
(Jazz in <strong>Essen</strong>)<br />
Textnachweise<br />
Michel Foucault: Wahnsinn und Gesellschaft,<br />
Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1978<br />
Nicolas Schrode: Manifest für den Wahn-Sinn.<br />
Warum Veränderung Wahnsinn braucht, in:<br />
Studentisches Soziologie Magazin 3/2010,<br />
www.soziologiemagazin.de<br />
„Irre-Sein heißt …“, zit. nach: www.irresein.de/<br />
was_heisst.html, abgerufen am 02.04.2013<br />
Fotonachweis<br />
Szenenfotos: Thilo Beu, Saad Hamza,<br />
Birgit Hupfeld, Martin Kaufhold,<br />
Diana Küster, Matthias Stutte<br />
Aalto- Theater, Alfried Krupp Saal,<br />
Grillo- Theater: Bernadette Grimmenstein<br />
Fotos Theaterpädagogik: Leonie Burgmer,<br />
Sara Hoffmann<br />
Stückfoto „Macbeth“: Fotogenehmigung<br />
mit freundlicher Unterstützung der Stiftung<br />
Zollverein<br />
Konzept und Gestaltung<br />
xhoch4 | design plus kultur, München<br />
Stückfotos und Ensemble: Sabrina Weniger<br />
Satz: Jan Frerichs<br />
Anzeigen<br />
Feride Yaldizli (TUP Marketing)<br />
Druck<br />
Margreff Druck und Medien GmbH, <strong>Essen</strong><br />
Redaktionsschluss<br />
26. April 2013<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Stefan Zweig, zit. nach: Susanne Rohr, Lars<br />
Schmeink (Hg.): Wahnsinn in der Kunst. Kulturelle<br />
Imaginationen vom Mittelalter bis <strong>zum</strong><br />
21. Jahrhundert, Trier: WVT Wissenschaftlicher<br />
Verlag Trier, 2011<br />
„Die neuen Abenteuer des Don Quijote“ von<br />
Tariq Ali ist ein Originalbeitrag für dieses<br />
Jahresheft.<br />
Kürzungen inner halb der Texte sind nicht in<br />
jedem Fall ausdrücklich gekennzeichnet. Die<br />
Orthografie folgt dem Originaltext.<br />
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