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April/Mai 2013 - Evangelischer Kirchenkreis Berlin-Schöneberg

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Einige Eindrücke von einem Aufenthalt<br />

in Südafrika<br />

Kurz nach Redaktionsschluss des vorhergehenden<br />

Gemeindebriefes erreichte<br />

mich eine interessante, aufschlussreiche<br />

Studie, die die Katholische Kirche beim<br />

renommierten Heidelberger Sinus Institut<br />

in Auftrag gegeben hatte. Ziel dieser<br />

Untersuchung war es, den aktuellen<br />

Zustand der Kirche zu untersuchen und<br />

vor allem zu analysieren, wie Kirchenmitglieder<br />

aus den unterschiedlichsten<br />

Schichten der Gesellschaft ihre Kirche<br />

sehen.<br />

Um es kurz zu machen: Im Vergleich zu<br />

einer gleich gearteten Studie einige<br />

Jahre zuvor hat sich das Bild, das Ansehen<br />

deutlich verschlechtert, ja es wird<br />

von einer desolaten Lage gesprochen.<br />

Gleichzeitig wird eingeschätzt, dass<br />

sich die Kluft zwischen Wahrnehmung<br />

der Kirche als Apparat und tragfähigem<br />

lokalen Ansprechpartner weiter vertieft<br />

hat, dass die Bedeutung der Kirche<br />

im Alltag dramatisch abnimmt, dass<br />

„… ein Verschwinden der Kirche ohne<br />

Bedeutung“ wäre. Vor allem die jüngere<br />

Generation, aber auch die Schwächeren<br />

der Gesellschaft vermissen die Katholische<br />

Kirche aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen immer weniger. Gerade dieser<br />

Befund ist alarmierend, weil hier der<br />

Abbruch der Generationsfolge und das<br />

Abwenden von Bevölkerungskreisen<br />

deutlich werden, für die gerade die<br />

Kirche der ideale, vertrauenswürdigste<br />

Ansprechpartner wäre. Wer mehr zur<br />

Studie erfahren möchte, sollte diese<br />

aufmerksam lesen, sie ist auch teilweise<br />

im Internet veröffentlicht.<br />

Angesichts dieser Einschätzungen<br />

könnten wir ja als Protestanten, wenn<br />

uns solche Eigenschaften nicht fremd<br />

wären, nun jubeln, schadenfroh auf die<br />

Katholiken zeigen, in Häme verfallen.<br />

Leider haben wir aber so gar keinen<br />

Grund dazu. Wer im Glashaus sitzt, sollte<br />

nicht mit Steinen werfen. In meiner<br />

Antwort auf einen Leserbrief im letzten<br />

Gemeindebrief habe ich genau auf diese<br />

und andere Probleme auch in unserer<br />

Kirche hingewiesen. Ich könnte mir nun<br />

auch auf die Schulter klopfen angesichts<br />

der Tatsache, dass ich trotz vieler<br />

skeptischer Meinungen richtig lag, wenn<br />

die Angelegenheit nur nicht so traurig,<br />

so ernst wäre, wenn es nicht um den<br />

Fortbestand und die gesellschaft liche<br />

Rolle Ihrer und unserer Kirche ginge.<br />

Ich möchte mich hier nicht in Wiederholungen<br />

ergehen. Lesen Sie die oben<br />

genannte Studie, lesen Sie nochmals<br />

den Gemeindebrief vom Januar/Februar<br />

<strong>2013</strong>!<br />

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