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April/Mai 2013 - Evangelischer Kirchenkreis Berlin-Schöneberg

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ersten Augenblick nicht wie Fremde. Das<br />

lag sicherlich auch daran, dass wir von<br />

Vielen, uns unbekannten Gottesdienstteilnehmern<br />

begrüßt wurden, als gehörten<br />

wir schon lange dazu. Überraschend<br />

für mich war auch das offensichtliche<br />

Zusammengehörig keitsgefühl. In den<br />

Bänken saßen Menschen unterschiedlicher<br />

Hautfarben und unterschiedlicher<br />

sozialer Herkunft: Kinder, Babys, Alte<br />

und (viele) Junge, Behinderte, ganze Familien<br />

friedlich zusammen, schwatzten,<br />

und alle im feinsten Sonntagsstaat.<br />

Der Ablauf des Gottesdienstes ähnelt<br />

dem unseren, wer sich darüber hinaus<br />

schon einmal mit der Anglikanischen<br />

Kirche beschäftigt hat, weiß, das<br />

manches den Ritualen der Katholischen<br />

Kirche gleicht, aber es sind eben nur die<br />

Rituale. Kommt es nicht vor allem darauf<br />

an, wie man diese mit Leben füllt, und<br />

auf die Art und Weise, wie den Menschen<br />

die christliche Botschaft nahe gebracht<br />

wird? Ein Gottesdienst muss nicht ablaufen<br />

wie ein preußisches Uhrwerk, er<br />

kann, wie in unserem Fall, locker, aufgelockert,<br />

leicht, unbeschwert, abwechslungsreich<br />

und doch interessant und<br />

ernsthaft gestaltet sein, und dazu gehört<br />

selbstverständlich auch der Gesang oder<br />

die angebotene Musik.<br />

Bleiben wir gleich bei der Musik. Neben<br />

der auch dort üblichen Orgel unterhält<br />

die Gemeinde eine Band, bestehend<br />

aus einigen Jugendlichen, die moderne<br />

Fassungen von Kirchenliedern spielt (vor<br />

allem zu Weihnachten). Die Kosten für<br />

die Anschaffung der Instrumente sowie<br />

die Ausbildung der Musiker werden von<br />

der Gemeinde getragen. Begleitet wird<br />

die Band von der 16- oder 17-jährigen<br />

hervorragenden Sängerin Jasmin, deren<br />

gesangliche Ausbildung ebenfalls die<br />

Gemeinde bezahlt. Sie, wie die meisten<br />

Bandmitglieder kommen aus „Problemvierteln“<br />

und haben durch die Bindung<br />

an die Gemeinde und durch ihre Musik<br />

eine Perspektive, eine Bestätigung ihrer<br />

Fähigkeiten und eine Gemeinschaft gefunden,<br />

die sie von der Straße wegführt.<br />

Es machte jedenfalls allen riesigen<br />

Spaß, diesen engagierten jungen Leuten<br />

zuzusehen und zuzuhören.<br />

Es darf gelacht und applaudiert<br />

werden<br />

Da sind wir schon beim Spaß und den<br />

beiden Pfarrern der Gemeinde, Pfarrer<br />

oder Vater Jonathin und Pfarrer Conny,<br />

denn die Pfarrer werden grundsätzlich<br />

nur mit ihrem Vornamen angesprochen.<br />

Beide konnten nicht gegensätzlicher<br />

sein. Der charismatische Pfarrer<br />

Jonathin sorgte mit seinem Auftreten,<br />

mit Witz und Charme und seinen Bonmots<br />

für die gute Laune und das Lachen<br />

im Kirchenrund, ja es darf auch gelacht<br />

und applaudiert werden in der Kirche,<br />

wenn etwas besonders gut gefallen<br />

hat! Eine schöne Sitte ist auch, dass die<br />

Gäste gebeten werden, aufzustehen,<br />

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