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S w i s s M a d e<br />

«Unser Sauvignon blanc<br />

unterscheidet sich deutlich von dem<br />

in Neuseeland, ist weniger ‹grassy›,<br />

dafür reifer»<br />

P e t e r A l t h a u s<br />

Der Keller, der Weinberg:<br />

Manchmal kann es auf<br />

Tasmanien ganz schön heiss<br />

werden, doch für trockene<br />

Zeiten ist mit einer<br />

Tröpfchenbewässerung<br />

vorgesorgt.<br />

Hans abhanden gekommen sein; «down under» mutierte<br />

Hans Peter Althaus einfach zum Peter, fügte allenfalls<br />

noch ein dezentes H. hinzu.<br />

Dass er den Ehrgeiz hatte, das meiste allein zu machen<br />

und zu entscheiden, versteht man spätestens in<br />

jenem Augenblick, in dem man einen in sich ruhenden,<br />

zupackenden Menschen kennenlernt. Einen Önologen<br />

einzustellen, kam nicht in Frage. Althaus ernannte sich<br />

zum Weinmacher und Kellermeister und fing an zu tüfteln.<br />

«Es war immer ein Hobby von mir herauszufinden,<br />

wie man Wein produziert.» Vor allem natürlich in Bordeaux,<br />

wo der Ingenieur schon früh hinter die Kulissen<br />

geschaut hatte. «Anfang der 70er Jahre habe ich angefangen,<br />

mich für Wein zu interessieren. Dann bin ich ins Burgund<br />

und ins Bordeaux gereist.» Erfahrungen, von denen<br />

sich zehren liess auf Althaus’ australischem Stein-Weinberg.<br />

Die zunächst kleine Rebfläche, gerade mal eine<br />

halbe Hektare, wurde erweitert, mit 6000 Stöcken pro<br />

Hektare vergleichsweise eng bestockt und natürlich mit<br />

jenen Reben bepflanzt, an denen Winzer Peters Herz hing.<br />

Cabernet Sauvignon ist heute der Star unter den Sorten<br />

und nimmt 85 Prozent der knapp über elf Hektaren ein;<br />

Merlot, Cabernet franc und Petit Verdot sorgen dafür, dass<br />

die Bordeaux-Assemblage komplettiert werden kann. Ein<br />

eigenes Weingutsgebäude mit allem Drum und Dran<br />

folgte bald nach der Ankunft, und schon Anfang der<br />

90er war das Weingut Domaine A / Stoney Vineyard auf<br />

eigene Füsse gestellt.<br />

Die Ergebnisse reissen seitdem australische Weinkriti<br />

ker regelmässig zu Lobeshymnen hin. Vielen gilt<br />

Althaus’ Spitzenwein als einer der Stars, wenn nicht gar<br />

als Nummer eins unter den Cabernets nicht nur Tasmaniens,<br />

sondern des ganzen Landes. Wohl auch deshalb,<br />

weil die Mächtigkeit, die vielen australischen Rotweinen<br />

nicht abgesprochen werden kann, auf der Insel unbekannt<br />

ist. An den Alkoholwerten lässt sich das am einfachsten erkennen:<br />

Die Weine der Domaine A weisen oft eine 13 vor<br />

dem Komma auf. Keine Blockbuster, sondern eher fein<br />

gewirkte Tropfen, die aber dennoch nicht mit jenen berüchtigt<br />

unreifen Bordeaux der 60er und 70er verglichen<br />

werden dürfen. Mit grünen Tanninen hat Althaus hier<br />

unten nicht zu kämpfen, der Cabernet Sauvignon wird<br />

im tasmanischen Coal River Valley problemlos reif. Ein<br />

kleiner Anteil Petit Verdot gehört für den Winzer jedoch<br />

unbedingt zum Gesamtrezept. «Petit Verdot bringt Säure,<br />

aber ist auch für die Aromatik wichtig.» Wissen ja auch<br />

Foto rechts: Tourism Tasmania & Ray Joyce<br />

S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g — 28

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