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2005 CABERNET SAUVIGNON Domaine A / Stoney Vineyard, Campania, Tasmania 90 % Cabernet Sauvignon, plus Merlot, Cabernet franc und Petit Verdot etwa 36 Monate in neuen Barriques ausgebaut Üppige dunkle, süss wirkende Frucht, schwarze Johannis- und reife Brombeeren, dazu eine deutliche Gewürznote, später auch Spuren von Leder und Zedern holz. Saftig, eher geradlinig als ausladend, mit markanten, rauchigwürzig wirkenden Tanninen, leicht trocknend, lang, noch voll im Prä-Trinkreife- Stadium. 18 / 20 2016–2023 2003 CABERNET SAUVIGNON Domaine A / Stoney Vineyard, Campania, Tasmania 90 % Cabernet Sauvignon, plus Merlot, Cabernet franc und Petit Verdot etwa 24 Monate in neuen Barriques ausgebaut Fr. 69.– Zugängliche, noch jugendlich wirkende Frucht, vielfältige dunkle Beeren mit einer leichten Rauchund Schokoladenote, später auch Zedernholz-Aromen, Leder und Maulbeeren. Im Mund überraschend schlank und fest mit dichten , aber sauberen Tanninen, merkliche Säure, aber ohne Bitternoten, lang und frisch. 18 / 20 trinken –2021 2006 STONEY VINEYARD CABERNET SAUVIGNON Domaine A / Stoney Vineyard, Campania, Tasmania 90 % Cabernet Sauvignon, 4 % Merlot, 4 % Cabernet franc, 2 % Petit Verdot Reife, saftige Frucht, Brombeeren, schwarze Kirschen, Zwetschgen, Gewürze, später auch Cassis und eine Spur Cassisgelee. Saftige Frucht auch am Gaumen, zugänglich und süffig, bei alledem fest, eher kühle Art, mit deutlichen Tanninen und beachtlichem Nachhall. 17 / 20 trinken –2018 2011 STONEY VINEYARD SAUVGINON BLANC Domaine A / Stoney Vineyard, Campania, Tasmania im Stahltank auf der Feinhefe ausgebaut Fr. 29.50 Offensive, recht reife Frucht, Noten von Pas sionsfrüchten, Ananas, frische Zitronenschale, dazu leichte Akzente von geriebenem Stein. Süffiger, recht fülliger Wein mit guter Balance und leicht cremiger Art, gute Säure, angenehm nachklingend. 16 / 20 trinken –2015 Erhältlich bei: Zweifel Weine Regensdorferstrasse 20 8049 Zürich Fon 044 344 23 23 www.zweifelweine.ch 29 — S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g
S w i s s M a d e «Ich betrachte Wein nicht als Modeprodukt, und ich verkaufe nur das, was ich selbst gern trinke» P e t e r A l t h a u s Peter Althaus mit «Australiens Lafite» im Glas. Die bezaubernde Wineglass Bay liegt etwa anderthalb Stunden von der Domaine A entfernt. die Bordelaiser. Apropos: Den Vergleich mit Bordeaux hört Althaus nicht ungern. «Wir vergleichen unseren Spitzenwein mit Margaux und Lafite», grinst der Wahl-Tasmanier. «Er ist natürlich kein Bordeaux, er ist meiner Ansicht nach sogar besser. Und er altert sehr gut.» Vielleicht auch deshalb, weil die Vinifikation alles andere als zögerlich ist. Althaus gönnt seinen Weinen generell mehr Zeit, als dies andere Erzeuger tun, wartet viele Jahre, bis die Weine auf die Flasche und in den Verkauf kommen. Den 2006er «Cabernet Sauvignon Domaine A» kann man jetzt ab Weingut kaufen, und wer ihn in diesem Jungwein-Zustand aufreissen will, sollte sich zu Musse zwingen. Der Ausbau in neuen Barriques, der schon mal drei Jahre dauern kann und der im Anschluss an die langsame Fermentation in offenen Gärständern erfolgt, führt halt zu festen, unüberschmeckbaren Tanninen, welche die saftige Schwarzbeerfrucht ergänzen. So was benötigt zwingend Zeit und davon sogar eine ganze Menge. Die Spätvermarktungspolitik – nach der Füllung bleibt der tasmanische Premier Cru noch mindestens zwei Jahre auf der Flasche, bevor Kunden zugreifen dürfen – lässt sich offenbar sehr wohl durchhalten, sofern man nicht nach schnellem Geld giert. Vielleicht sollten ein paar auf Subskriptionen und aufs Euro-Scheffeln abonnierte Bordeaux-Schlossherren doch mal auf der Domaine A vorbeischauen? Dann würden sie auch merken, dass Cabernet und Petit Verdot nicht alles sind. Auch wenn Peter Althaus eher der Bordeaux- als der Burgundertyp ist, hat er dem Anbau von Pinot noir, einem tasmanischen Klassiker, nicht widerstehen können. Erstaunlicherweise wirkt sein in kleinen Mengen erzeugter «Domaine A Pinot noir» viel kräftiger und mächtiger als viele andere hiesige Pinots noirs, ist so was wie der Bordeaux unter Tasmaniens Burgun dern. Und auch die Sauvignons blancs, von denen gleich zwei existieren, sind nichts weniger als ungewöhnlich. «Diese Sorte passt», erklärt Weinmacher Peter. «Ich kann Sauvignon blanc ernten, ohne aufsäuern zu müssen.» Vom anderswo in der Welt populären Stachel beer-Stil will sich Althaus allerdings abgrenzen. «Unser Sauvignon blanc unterscheidet sich deutlich von dem in Neuseeland, ist weniger ‹grassy› und dafür reifer.» Die Sache mit dem Cool Climate muss man eh ein bisschen relativieren, zumal es selbst auf Tasmanien ganz schön heiss werden kann und für trockene Epochen mit Tröpfchenbewässerung vorgesorgt werden muss. Saftig und cremig, deutlich exotisch duftet also Sauvignon Nr. 1, während die «Lady A» genannte Nr. 2 in neuen französischen Barriques vergoren wird, zwölf Monate auf der Hefe zubringt und dann noch eine halbe Ewigkeit in Flaschen reifen darf. Das Ergebnis hat mit grossen Bordelaiser Weissweinen à la Smith Haut Lafitte mehr gemein als mit den meisten australischen Sauvignons, braucht Zeit, um die Holzaromen einzubinden, will karaffiert und ohne Eile konsumiert werden. Nichts, was im Trend des schnelllebigen 21. Jahrhunderts liegt und was gerade deshalb gut passt. «Ich betrachte Wein nicht als Modeprodukt», resümiert Peter Althaus, «und ich verkaufe nur das, was ich selbst gern trinke.» Selten waren Winzeraussagen so nachvollziehbar wie in diesem Falle. Foto unten: Tourism Tasmania & Geoffrey Lea S c h w e i z e r i s c h e We i n z e i t u n g — 3 0
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