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Referat - Schweizer Fleisch

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Heinz Hänni: Die <strong>Fleisch</strong>- und Milchproduktion in der Schweiz: ökologische Aspekte vom<br />

Stall bis auf den Teller<br />

Um einen Menschen zu ernähren, sind laut FAO mindestens 0,14 ha Ackerland nötig. Vom<br />

Ertrag einer Hektare können also etwas mehr als sieben Menschen ernährt werden. Heute<br />

kommen etwa vier bis fünf Menschen auf diese Fläche. Im Jahr 2050 sollen es gemäss FAO-<br />

Prognosen schon fast sieben Menschen sein. Die maximale Ernährungskapazität der Erde<br />

würde demnach kurz nach der Mitte dieses Jahrhunderts erreicht. Nebst dem rein zahlenmässigen<br />

Anstieg der Weltbevölkerung – jährlich kommt zurzeit etwa die Bevölkerungszahl<br />

von Deutschland neu hinzu (+75 Millionen) – spielen aber auch sich ändernde Ernährungsgewohnheiten<br />

eine wichtige Rolle. Die FAO geht davon aus, dass die Getreidenachfrage bis<br />

2050 um 40% (900 Mio. Tonnen) steigt. Die <strong>Fleisch</strong>nachfrage sogar um 70% (knapp 200<br />

Mio. Tonnen).<br />

Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass der weltweite Nahrungskalorienkonsum<br />

seit 1961 um 150% gestiegen ist und bis 2050 um weitere 60% des heutigen Konsums<br />

ansteigen soll.<br />

Bei tierischen Produkten ist der tägliche Pro-Kopf-Konsum seit 1961 doppelt so stark gestiegen<br />

(um 40%) wie bei pflanzlichen Produkten (um 20%). Heute wird folglich ein grösserer<br />

Anteil des menschlichen Kalorienkonsums durch Kalorien tierischer Herkunft gedeckt als<br />

1961 (FAOSTAT, 2009).<br />

Zunehmender Wohlstand (<strong>Fleisch</strong> ist teurer als pflanzliche Produkte) sowie eine generelle<br />

Veränderung der Essgewohnheiten sind die Gründe für den steigenden <strong>Fleisch</strong>konsum. Dies<br />

zeigt sich besonders ausgeprägt in Schwellenländern wie China und Brasilien. In den Industrieländern<br />

ist das Konsumwachstum durch schwaches Bevölkerungswachstum und das<br />

bereits sehr hohe Konsumniveau begrenzt (OECD/FAO, 2009). So wuchs in China der jährliche<br />

Pro-Kopf-<strong>Fleisch</strong>konsum von 3,8 kg anno 1961 auf 54 kg im Jahr 2005 an. Heute essen<br />

die Chinesen also zehnmal mehr <strong>Fleisch</strong> als vor knapp 50 Jahren. Dies ist kein Plädoyer<br />

dafür, den <strong>Fleisch</strong>konsum in den Entwicklungsländern einzuschränken, sondern soll einfach<br />

aufzeigen, dass die Hebelwirkung, wenn der <strong>Fleisch</strong>konsum in bevölkerungsstarken Ländern<br />

wie China oder Indien ansteigt, enorm ist und sich auch auf die globalen Kosten- und Konsumtrends<br />

auswirkt.<br />

Grafik 2: Es wird mehr <strong>Fleisch</strong> gegessen – globale <strong>Fleisch</strong>produktion.<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Mio. t<br />

1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2010 2015 2030 2050<br />

Quelle:<br />

FAO 2009<br />

Entwicklungsländer<br />

Industrieländer<br />

2

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