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H&B Kapavi (1938) Handbuch - bei Historische-Messtechnik.de

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HARTMANN &BRAUN<br />

A-G FRANKFURT/MAIN i<br />

K a ftcw i<br />

Kleine Kapazitäts-Meßbrücke<br />

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Kleine K 8 - Kapazität!-Mefjbrücke „<strong>Kapavi</strong>"<br />

Di© neue, beson<strong>de</strong>rs handliche Mefjbrücke dient zur schnellen<br />

und genauen Messung <strong>de</strong>r Kapazität von Kon<strong>de</strong>nsatoren<br />

aller Art.<br />

Auch verlustbehaftete Kon<strong>de</strong>nsatoren lassen sich einwandfrei<br />

messen. Die Spannung am Mefyobjekt beträgt <strong>bei</strong><br />

Verwendung <strong>de</strong>s „<strong>Kapavi</strong>-Summers" maximal 45 Volt, die<br />

Frequenz <strong>de</strong>s Mefjstroms etwa 800 Hz.<br />

Die Meßbrücke „K apavi" enthält in einem formschönen,<br />

schwarzen Prefjstoffgehäuse mit <strong>de</strong>n Abmessungen von nur<br />

200x 110x65 mm und einem Gewicht von nur etwa 1,1 kg<br />

die Brückenglie<strong>de</strong>r, die aus hochwertigen Glimmer-Kon<strong>de</strong>nsatoren<br />

und Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n bestehen, die geeichte Skala,<br />

<strong>de</strong>n Meßbereich-Umschalter und <strong>de</strong>n Phasenabgleicher. Am<br />

Gehäuse befin<strong>de</strong>n sich die <strong>bei</strong><strong>de</strong>n mit „X " bezeichneten<br />

Klemmen zum Anschluß <strong>de</strong>s Mefjobjektes, je zwei Buchsen<br />

für <strong>de</strong>n Kopfhörer und die Stromquelle sowie ein gleichzeitig<br />

als Taster ausgebil<strong>de</strong>ter Schalter für <strong>de</strong>n Mefjstrom.<br />

Bild 1<br />

Schaltung <strong>de</strong>r Mefjbrücke


Die Mefystromquelle „<strong>Kapavi</strong>-Summer" ist ein <strong>de</strong>r Meßbrücke<br />

<strong>Kapavi</strong> beson<strong>de</strong>rs angepasstes Zusatzqerät. Es enfhält<br />

in einem schwarzen Preßstoffgehäuse einen Summer<br />

für etwa 800 Hz mit Einsteilrän<strong>de</strong>lschraube und eine han<strong>de</strong>lsübliche<br />

leicht auswechselbare Taschenlampenbatterie<br />

(4,5 V). Die elektrische Verbindung von Stromquelle und<br />

Brücke erfolgt lediglich durch Anstecken <strong>de</strong>s <strong>Kapavi</strong>-<br />

Summers. Ein in die Brücke eingebauter Übertrager transformiert<br />

die Spannung auf max. 45 V am Meßobjekt.<br />

Spannungsschwankungen <strong>de</strong>r Taschenlampenbatterie haben<br />

keinen Einfluß auf die Meßgenauigkeit, die so lange erhalten<br />

bleibt, so lange <strong>de</strong>r Summer noch anspricht.<br />

Anstelle <strong>de</strong>s <strong>Kapavi</strong>-Summers kann je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re gleichwertige<br />

Wechselspannung Verwendung fin<strong>de</strong>n. Die an die<br />

Brückensteckbuchsen gelegte Spannung darf jedoch 4 V<br />

nicht überschreiten. Als Nullinstrument dient ein Kopfhörer<br />

mit etwa 200 Ohm Wi<strong>de</strong>rstand.<br />

Der große Meßbereich-Umfang von 20 pF bis 107 pF<br />

(10 Mikro-Farad) wird durch die 5 Einzel-M eßbereiche<br />

bis 103 pF<br />

bis 104 p F<br />

bis 105 p F<br />

bis 106 pF ( 1 Mikro-Farad)<br />

bis 107 pF (10 Mikro-Farad)<br />

erzielt, die durch <strong>de</strong>n Meßbereich-Umschalter eingestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Skala und Ablesung. Für die 5 Meßbereiche ist nur eine<br />

etwa 210 mm lange Kreis-Skala mit <strong>de</strong>r Bezifferung von<br />

20 . . . 1000 vorhan<strong>de</strong>n, die von 5 : 5 praktisch gleichmäßig<br />

geteilt ist.<br />

Die Ablesung erfolgt unter einem Fa<strong>de</strong>n im Skalenfenster.<br />

Der Meßwert ergibt sich durch M ultiplikation mit <strong>de</strong>r<br />

Zehnerkonstante <strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> eingestellten Meßbereiches.<br />

Skalenfenster und Meßbereich-Umschalter sind durch eine<br />

mathematische Formel sinnfällig miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n,<br />

sodaß Irrtümer <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r M ultiplikation ausgeschlossen sind.<br />

3


Phasenabgleich. Ein eingebauter regelbarer Phasenabgleichwi<strong>de</strong>rstand<br />

(Drehknauf links über <strong>de</strong>m Skalenfenster) ermöglicht<br />

scharfe Einstellung <strong>de</strong>s Ton-Minimums auch <strong>bei</strong><br />

Messungen an verlustbehatreten Kon<strong>de</strong>nsatoren mit einem<br />

Fehlwinkel bis tg 5 — i 0.02 <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n kleinen Meßbereichen<br />

103 pF und 104 pF und bis tg 5 = ± 0,2 <strong>bei</strong> <strong>de</strong>n höheren<br />

Meßbereichen.<br />

Erdung. Die Beläge eines Kon<strong>de</strong>nsators bil<strong>de</strong>n nicht nur<br />

gegeneinan<strong>de</strong>r son<strong>de</strong>rn jeweils auch gegen Er<strong>de</strong> eine<br />

Kapazität. Während <strong>bei</strong> geschichteten und gewickelten<br />

Blockkon<strong>de</strong>nsatoren, <strong>de</strong>ren Beläge sehr eng aneinan<strong>de</strong>r<br />

liegen, die Erdkapazität vernachlässigbar ist, da sie im<br />

Verhältnis zur eigentlichen Kapazität verschwin<strong>de</strong>nd klein<br />

bleibt, muß die Erdkapazität <strong>bei</strong> Luftkon<strong>de</strong>nsatoren u. zw.<br />

in erster Linie <strong>bei</strong> Drehkon<strong>de</strong>nsatoren berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Kapazität eines Drehkon<strong>de</strong>nsators ist nur dann<br />

ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>finierbar, wenn er in einem Metallgehäuse<br />

eingebaut ist (alle Präzisionsdrehkon<strong>de</strong>nsatoren sind stets<br />

entsprechend gebaut). Dieses Metallgehäuse weist immer<br />

4


eine Kapazität gegen Er<strong>de</strong> auf, die <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r genauen Messung<br />

<strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nsators ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n muß. Dies<br />

geschieht <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Messung mit <strong>de</strong>r Meßbrücke <strong>Kapavi</strong><br />

unter Beachtung <strong>de</strong>s richtigen Anschlusses an die X-Klemmen<br />

und durch gleichzeitige Erdung. Es muß stets diejenige<br />

Klemme <strong>de</strong>s Kon<strong>de</strong>nsators, die mit seinem M etallgehäuse<br />

verbun<strong>de</strong>n ist, an die rechte X-Klemme <strong>de</strong>s <strong>Kapavi</strong><br />

angeschlossen wer<strong>de</strong>n. Diese Klemme ist gleichzeitig zu<br />

er<strong>de</strong>n (siehe Bild 2).<br />

Vorbereitung zur Messung<br />

Der zu messen<strong>de</strong> Kon<strong>de</strong>nsator wird an die X-Klemmen<br />

<strong>de</strong>r Meßbrücke angeschlossen. Bei Luftkon<strong>de</strong>nsatoren (speziell<br />

Drehkon<strong>de</strong>nsatoren) ist das im Abschnitt „Erdung”<br />

Gesagte genau zu beachten. Die Kopfhöreranschlüsse w er<strong>de</strong>n<br />

in die mit T bezeichneten Buchsen gesteckt, <strong>de</strong>r<br />

<strong>Kapavi</strong>-Summer an die Mefjbrücke angesteckt und <strong>de</strong>r<br />

Meßbereich-Umschalter auf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Größenordnung <strong>de</strong>s<br />

Kon<strong>de</strong>nsators entsprechen<strong>de</strong>n W ert eingestellt.<br />

Dann wird <strong>de</strong>r rechts <strong>de</strong>r X-Klemmen angebrachte Taster-<br />

Schalter gedrückt und durch Linksdrehen Dauereinschaltung<br />

<strong>de</strong>s Meßstromes bewirkt. Jetzt muß <strong>de</strong>rSummeransprechen!<br />

(An<strong>de</strong>rnfalls kleine Rän<strong>de</strong>lschraube am Zusatzkästchen<br />

drehen.)<br />

Messung<br />

Der große Drehknauf unter <strong>de</strong>m Skalenfensfer wird so<br />

lange nach rechts bzw. links gedreht, bis <strong>de</strong>r Summerton<br />

im Kopfhörer verschwin<strong>de</strong>t. Läßt sich ein völliges Verschwin<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Tones bzw. ein scharfes Ton-Minimum nicht<br />

erzielen, dann ist <strong>de</strong>r Phasenabgleicher durch Drehen <strong>de</strong>s<br />

mit ö bezeichneten Knopfes entsprechend unter gleichzeitigem<br />

Nachstellen <strong>de</strong>s großen Drehknaufes zu betätigen.<br />

5


Läßt sich <strong>bei</strong> keiner Stellung <strong>de</strong>s großen Drehknaufes ein<br />

Ton-Minimum erzielen, dann i$t ein an<strong>de</strong>rer Meßbereich<br />

zu wählen und das Ton-Minimum auf die beschriebene<br />

Weise erneut zu suchen.<br />

Der im Skalenfenster abgelesene Wert wird dann nur noch<br />

mit <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Zehnerkonstante am Meßbereich-<br />

Umschalter m ultipliziert, worauf sich <strong>de</strong>r Meßwert direkt<br />

in Piko-Farad (pF) ergibt.<br />

Fehlergrenze<br />

In <strong>de</strong>m Skalenbereich zwischen 200 und 1000 wird die<br />

Fehlergrenze von + 1% vom Sollwert nicht überschritten,<br />

zwischen 500 und 1000 verringert sie sich sogar etwa auf<br />

± 0,5% vom Sollwert. Nach <strong>de</strong>m Skalen-Anfang hin steigt<br />

<strong>de</strong>r Fehler und beträgt <strong>bei</strong> Skalenteil 100 etwa + 2% vom<br />

Sollwert. Es empfiehlt sich stets, in <strong>de</strong>m Skalenbereich<br />

zwischen 100 und 1000 zu messen, d. h. <strong>de</strong>n Meßbereich-<br />

Umschalter auf <strong>de</strong>n jeweils günstigsten Wert einzustellen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Messung sehr kleiner Kapazitäten zwischen 20 und*<br />

etwa 200 pF tritt durch die Anfangs-Kapazität <strong>de</strong>r Brücke<br />

ein zusätzlicher Fehler von etwa 3 pF auf, <strong>de</strong>r durch A b­<br />

zug vom Meßergebnis beseitigt wird.<br />

Fremdstromquelle<br />

W ird anstelle <strong>de</strong>s <strong>Kapavi</strong>-Summers ein an<strong>de</strong>rer Tonfrequenz-<br />

Erzeuger (Röhren-Summer, Tonfrequenz-Maschine und ähnliche)<br />

verwen<strong>de</strong>t, dann muß dieser in min<strong>de</strong>stens 1 m Entfernung<br />

von <strong>de</strong>r Meßbrücke aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Die Verbindung<br />

hat durch ein abgeschirmtes Kabel zu erfolgen,<br />

wo<strong>bei</strong> die Abschirmung die eine Verbindungsleitung bil<strong>de</strong>t.<br />

Die Abschirmung ist stets mit <strong>de</strong>r o b e r e n seitlichen A n­<br />

schlußbuchse und mit <strong>de</strong>r rechten X-Klemme <strong>de</strong>s <strong>Kapavi</strong><br />

zu verbin<strong>de</strong>n, die geer<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n muß, gleichgültig ob<br />

Block- o<strong>de</strong>r Drehkon<strong>de</strong>nsatoren gemessen wer<strong>de</strong>n (s. Bild 3).<br />

6


Bild 3<br />

Mefjbrücke <strong>Kapavi</strong> in Verbindung mit einer Fremdstromquelle


Bei <strong>de</strong>n <strong>Kapavi</strong>-Meßbrücken mit <strong>de</strong>r Fabrikationsnummer<br />

über 28174 fällt die V erbindung zur rechten X-Klem m e<br />

fort, da sie bereits im innern vorgenom m en ist. Die Fabrikationsnummer<br />

ist nach Abnehm en das Verschluß<strong>de</strong>ckels<br />

auf <strong>de</strong>r Unterseite <strong>de</strong>r Meßbrücke sichtbar.<br />

Bei Verwendung eines bereits einseitig geer<strong>de</strong>ten Generators<br />

muß auf richtige Polarität geachtet wer<strong>de</strong>n, d. h. die<br />

geer<strong>de</strong>te Klemme <strong>de</strong>s Generators ist stets mit <strong>de</strong>r Abschirmung<br />

<strong>de</strong>s Kabels zu verbin<strong>de</strong>n.<br />

Sollte aus irgendwelchen Grün<strong>de</strong>n eine Erdung <strong>de</strong>s Generators<br />

nicht zulässig sein, dann ist ein Transformator gemäß<br />

Bild 3b einzuschalten.<br />

8<br />

G A 914<br />

5000 / 12. 38 / R

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