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H&B Multavi φ (1954) Handbuch - Historische-Messtechnik.de

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HARTMANN & BRAUN<br />

A-O FRANKFURT/MAIN<br />

<strong>Multavi</strong> Phi<br />

GEBRAUCHSANWEISUNG<br />

EB 40-1


S w<br />

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S<br />

M e ßp rinzip ............................................................................. 5<br />

Beschreibung ......................................................................... 7<br />

M e ßtechnische D a te n ........................................................... 12<br />

Messungen<br />

Allgem eines ................................................................. 13<br />

I. Spannungsmessung .................................................... 14<br />

II. Strommessung ............................................................. 15<br />

A. bei direktem Anschluß an das Instrument .... 15<br />

B. in V erbindung m it <strong>de</strong>m Dietze-<br />

A nleger I Dm 1000 ................................................ 16<br />

C. in V erbindung mit einem Strom w andler .... \- j<br />

III. Blind- und W irkstrom messung sowie cos phi-<br />

Bestimmung in E inphasen-W echselstrom ............ 18<br />

A. Blindstromm essung ............................................. 18<br />

B. W irkstro m m e ssu n g ....................... ...................... 20<br />

C. cos phi-Bestimmung .................................................. 21<br />

D. D ietze-A nleger bzw. Strom w andler bei <strong>de</strong>r<br />

Blindstrom - und W irkstrom messung sowie bei<br />

<strong>de</strong>r cos phi-Bestimmung .......................................... 22<br />

E. Berechnung <strong>de</strong>s sin phi ......................................... 24<br />

F. Berechnung <strong>de</strong>r Leistung .................................... 24<br />

IV. B lind- und W irkstrom m essung sowie cos phi-<br />

Bestimmung in Drehstrom ...................................... 25<br />

1. G leichbelasteter V ierleiter-D rehstrom .......... 25<br />

2. U ngleichbelasteter V ierleiter-D rehstrom .... 28<br />

3. G leichbelasteter D reileiter-D rehstrom .......... 28<br />

4. Ungleichbelasteter D reileiter-D rehstrom .... 29<br />

V. Einfluß <strong>de</strong>r O berw ellen ............................................... 29<br />

Die Bedienung <strong>de</strong>s M u lta v i phi ist an sich sehr einfach.<br />

Trotz<strong>de</strong>m em p fie h lt es sich, diese Gebrauchsanweisung<br />

vor Benutzung <strong>de</strong>s Instrumentes genau durchzulesen und<br />

sich m it <strong>de</strong>n vie le n A nw endungsm öglichkeiten vertraut zu<br />

machen. H ierdurch w er<strong>de</strong>n Fehlschaltungen und Falschmessungen<br />

sow ie auch eventuelle Beschädigungen <strong>de</strong>s<br />

Instrum entes verm ie<strong>de</strong>n.


m<br />

M ultavi Phi<br />

Universal-Meßinstrument<br />

für Strom- und Spannungsmessungen<br />

und zur einfachen Bestimmung<br />

<strong>de</strong>s Leistungsfaktors<br />

Wechselspannungs-Meßbereiche<br />

D irekter Anschluß: 15 — 30 — 60 — 150 — 300 — 600 V<br />

Wechselstrom-, Blind- und W irkstrom-Meßbereiche<br />

D irekter Anschluß: 0,06 — 0,15 — 0,3 — 0,6 — 1,5 A<br />

6 — 15 — 30 — 60 — 150 A<br />

M it D ietze-A nleger I Dm 1000:<br />

60 — 150 — 300 — 600 — 1500 A<br />

Leistungsfaktor-Bestimmung<br />

cos phi 0 . . . 1, in d u ktiv und ka p a zitiv<br />

Blindfaktor-Bestimmung<br />

s in phi 0 . . . 1, in d u ktiv und ka p a zitiv<br />

Schein-, Blind- und Wirkleistungs-Berechnung


Die Messung von Strom und Spannung a lle in genügt<br />

nicht zu einem Ü berblick über die elektrischen V e rh ä ltnisse<br />

in Einphasen-W echselstrom- und Drehstromnetzen.<br />

Es interessiert hier nicht alle in die G rö ße <strong>de</strong>s Stromes,<br />

son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Verbrauchern aufgenom m ene<br />

W irkstrom und Blindstrom. Diese bei<strong>de</strong>n M e ßg rö ßen sind<br />

bekanntlich durch die Phasenverschiebung cp zwischen<br />

Strom und Spannung festgelegt. Der Leistungsfaktor coscp<br />

muß bei Strom verbrauchern in d u ktive r und kapazitiver<br />

A rt m eßtechnisch e rfa ßt w er<strong>de</strong>n.<br />

Unter <strong>de</strong>n Vielfachinstrum enten e rfü llt das M ultavi cp<br />

diese m eßtechnischen For<strong>de</strong>rungen. Neben <strong>de</strong>r Messung<br />

von Strom und Spannung lassen sich auch direkte<br />

M essungen von W irkstrom und Blindstrom in einphasigen<br />

W echselstrom - und in Drehstrom netzen durchführen und<br />

d a m it auf einfache W eise d ie w eiteren wichtigen G rö ßen<br />

cos cp, sin cp, B lindleistung, W irkleistung und Scheinleistung<br />

bestimm en.<br />

Auch G leichspannungen können mit <strong>de</strong>m M ulta vi cp gemessen<br />

w er<strong>de</strong>n.<br />

4


M eßprinzip<br />

Die Prinzipschaltung <strong>de</strong>s M u lta vi (p zeigt Bild 1.<br />

Bei <strong>de</strong>r Spannungsmessung (H auptw ähler auf V) w ird <strong>de</strong>r<br />

K ontakt a geschlossen, w ährend die Kontakte b und c<br />

geöffnet sind.<br />

Bei <strong>de</strong>r Strommessung (H auptw ähler auf A) ist dagegen<br />

<strong>de</strong>r K ontakt b geschlossen, und die K ontakte a und c<br />

bleiben geöffnet.<br />

Bei <strong>de</strong>r Blindstrommessung (H auptw ähler auf lb) w er<strong>de</strong>n<br />

die K ontakte b und c geschlossen, w ährend <strong>de</strong>r Kontakt<br />

a offen ble ib t. Dadurch w er<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r G leichrichtera<br />

nordnung nebst <strong>de</strong>m M e ßw erk zwei Ströme zugeführt.<br />

Der vom S trom w andler W eingespeiste Strom ist Verhältnis-<br />

und phasengleich <strong>de</strong>m Verbraucherstrom , w ä h ­<br />

rend <strong>de</strong>r über das Potentiom eter P zugeführte Strom ly<br />

Verhältnis- und phasengleich <strong>de</strong>r V erbraucherspannung U<br />

ist (siehe Bild 2 auf Seite 6).<br />

Das M e ßw erk zeigt <strong>de</strong>n Betrag <strong>de</strong>r V ektor-D ifferenz l j<br />

bei<strong>de</strong>r Ströme an. Durch ein Potentiom eter kann <strong>de</strong>r<br />

Betrag <strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Spannung verhältnisgleichen Stromes ly<br />

g eän<strong>de</strong>rt w er<strong>de</strong>n. Dabei w ird <strong>de</strong>r angezeigte Betrag <strong>de</strong>s<br />

5


B ild 2<br />

V e k to r-D ia g ra m m<br />

Differenzvektors ld ve rkleine rt o<strong>de</strong>r vergrößert und, w ie<br />

das V ektor-D iagram m zeigt, auch seine Richtung geän<strong>de</strong>rt.<br />

Der D ifferenzvektor ld hat sein M inim um = Idmin'<br />

wenn er senkrecht auf <strong>de</strong>m Spannungsvektor steht.<br />

Stellt man also mit Hilfe <strong>de</strong>s Potentiometers (D rehknopf<br />

seitlich links) das Minimum <strong>de</strong>s Zeigerausschlages ein,<br />

so wird die senkrecht auf <strong>de</strong>m Spannungsvektor stehen<strong>de</strong><br />

Sfromkomponenfe ldmin, d.h. <strong>de</strong>r Blindstrom lb angezeigt.<br />

Ob <strong>de</strong>r Blindstrom induktiv o<strong>de</strong>r kapazitiv ist, w ird durch<br />

Zuschalten eines eingebauten Kon<strong>de</strong>nsators m it H ilfe <strong>de</strong>s<br />

kleinen roten Tastschalters (an <strong>de</strong>r rechten Seite) erm<br />

ittelt. W ird <strong>de</strong>r Zeigerausschlag bei Blindstrommessung<br />

nach Drücken <strong>de</strong>s Tastschalters größer, so ist <strong>de</strong>r B lindstrom<br />

induktiv; w ird er kleiner, ist <strong>de</strong>r Blindstrom<br />

kapazitiv.<br />

Die Wirkstrommessung (H a uptw ä h le r auf lw) kann erst<br />

nach <strong>de</strong>r Minimum-Einstellung, d. h. nach <strong>de</strong>r Blindstrom ­<br />

messung erfolgen. Durch diese Stellung <strong>de</strong>s H auptwählers<br />

w ird lediglich <strong>de</strong>r K ontakt b geöffnet, so daß nur <strong>de</strong>r<br />

durch das P otentiom eter fließen<strong>de</strong> Strom angezeigt w ird.<br />

Das V e k to rb ild läßt erkennen, daß in diesem Fall <strong>de</strong>r<br />

W irkstrom lw a n g e ze ig t w ird.<br />

6


Der Leistungsfaktor w ird bestimmt durch das Verhältnis<br />

W irkstrom lw<br />

Strom !---------- = C° S ¥ '<br />

<strong>de</strong>r Blindfaktor durch das Verhältnis<br />

Blindstrom I],<br />

Beschreibung<br />

In einem Preßstoffgehäuse sind sämtliche Teile, w ie<br />

das M eßwerk, die M eßgleichrichter usw., sowie die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Neben- und V orw i<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> untergebracht,<br />

Auf <strong>de</strong>r Deckplatte (siehe Bild 3) befin<strong>de</strong>n sich die<br />

Schalter und o b e rh a lb <strong>de</strong>s Skalenfensters vier Anschlußklemmen<br />

und zwei Laschen mit Flügelschrauben. Die<br />

B o<strong>de</strong>nplatte enthält eine Kurzgebrauchsanweisung sowie<br />

zwei Buchsen für das O berw ellen-Filter.<br />

7


M e ßwerk<br />

Das M u lta v i qp verw en<strong>de</strong>t zur A n ze ig e ein Drehspulmeßwerk<br />

m it M eßgleichrichter. Das von magnetischen<br />

Frem dfel<strong>de</strong>rn u n a b h ä n g ig e Kernm agnetsystem ist durch<br />

die neuartige S p a n nbandaufhängung w eitgehend unem<br />

pfindlich gegen Stöße und mechanische Erschütterungen.<br />

Reibungsfehler treten bei dieser A rt <strong>de</strong>r Lagerung<br />

nicht auf. Das M eßw erk hat eine N ullpunktkorrektionsschraube<br />

(unterhalb <strong>de</strong>r Skala).<br />

Skala<br />

Eine einzige, übersichtliche, nahezu lin e a re S kalenteilung<br />

von etw a 70 mm Länge g ilt für a lle M eßbereiche und<br />

M eßgrößen.<br />

M esserzeiger und S piegelbogen gestatten genaues und<br />

p a ra lla xe fre ies Ablesen.<br />

Die S kalenteilung 0. . . 30 ist um 10% verlängert, um<br />

überw e rte noch ablesen zu können, ohne umschalten<br />

zu müssen.<br />

Die abgelesenen Skalenw erte sind entw e<strong>de</strong>r direkt g ü ltig<br />

(le diglich Kom m astellung) o <strong>de</strong>r höchstens mit 2 zu m ultiplizieren<br />

o<strong>de</strong>r durch 2 zu d ivid ie re n . Diese einfachen<br />

Um rechnungsfaktoren sind in <strong>de</strong>r T abelle (Seite 30) angegeben.<br />

Sie e n th ä lt ferner A n g a b e n über <strong>de</strong>n Eigenw<br />

i<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>s Instrumentes bei Spannungsmessungen.<br />

8


Anschlußklemmen<br />

V ier Schraubklem m en sowie zwei Starkstrom -Klem m ­<br />

schrauben, die auch die Benutzung von Bananensteckern<br />

gestatten, dienen zum Anschließen <strong>de</strong>r Zuleitungen<br />

(siehe Bild 3 auf Seite 7), wodurch gleichzeitiger A n ­<br />

schluß <strong>de</strong>s Strom- und Spannungspfa<strong>de</strong>s gegeben ist, w ie<br />

bei <strong>de</strong>n Leistungsfaktor-Bestim m ungen stets erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Zwei Sfeckbuchsen in <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nplatte dienen zum A u f­<br />

stecken <strong>de</strong>s M u lta v i cp auf ein beson<strong>de</strong>res Filter, <strong>de</strong>ssen<br />

Benutzung bei starken O berw ellen zweckmäßig ist (siehe<br />

Seite 29).<br />

Hauptwähler und M e ßbereichwähler<br />

Mit <strong>de</strong>m Hauptwähler w ird die je w e ilig e M eßgröße g e ­<br />

w ählt. A ngezeigt w ird d ie je n ig e M eßgröße, auf die <strong>de</strong>r<br />

Punkt auf <strong>de</strong>m K nebelgriff hinweist. In <strong>de</strong>r Stellung V<br />

w ird die Spannung, in <strong>de</strong>r Stellung A <strong>de</strong>r Strom gemessen.<br />

Bei Messungen in einer Phase w ird fernerhin bei <strong>de</strong>r<br />

Stellung lb <strong>de</strong>r Blindstrom, bei Stellung lw <strong>de</strong>r W irkstrom<br />

gemessen, w ährend die Stellung I bei <strong>de</strong>r Bestimmung<br />

<strong>de</strong>s Leistungsfaktors zusätzlich benutzt w ird.<br />

IBei Messungen in gleichbelasteten Drehstromnetzen ■<br />

gelten die Anweisungen auf Seite 25.<br />

M it <strong>de</strong>m Hauptwähler ist schnellster Ü bergang von einer<br />

M eßgröße auf die an<strong>de</strong>re w ährend <strong>de</strong>s Betriebes ohne<br />

Unterbrechung <strong>de</strong>s Stromkreises und praktisch ohne V erän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Belastungsverhältnisse m öglich.<br />

Mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n M e ßbereichwählern w er<strong>de</strong>n lediglich die<br />

Strom- bzw. Spannungsm eßbereiche eingestellt.<br />

Der Strom m eßbereichwähler g ilt für sämtliche Stromstellungen<br />

<strong>de</strong>s H auptw ählers (A, lb, lw und I). Der Strommeßbereich<br />

w ird mit <strong>de</strong>m S trom -M eßbereichw ähler stets<br />

nur in <strong>de</strong>r Stellung A <strong>de</strong>s H auptw ählers so eingestellt,<br />

daß ein m öglichst großer Zeigerausschlag erfolgt. Bei<br />

<strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Messungen in <strong>de</strong>n Stellungen <strong>de</strong>s<br />

H auptw ählers auf 1^, lw und I d a rf die Stellung <strong>de</strong>s<br />

Strom -und <strong>de</strong>s Spannungs-M eßbereichw ählers nicht mehr<br />

geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

9


Anordnung <strong>de</strong>r Klemmen und W ähler<br />

Die Spannungsklemmen V (siehe Bild 3) sind <strong>de</strong>m Spannungs-M<br />

eßbereichw ähler (Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers<br />

auf „V ") zugeordnet.<br />

Die Stromklemmen A (Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers auf A,<br />

lb, lw o<strong>de</strong>r I) sind <strong>de</strong>m S trom -M eßbereichw ähler zugeordnet.<br />

Die Starkstrom-Klemmschrauben AX100 sind ebenfalls<br />

<strong>de</strong>m S trom -M eßbereichw ähler zugeordnet. Sie müssen<br />

bei Strömen höher als 1,5 A benutzt w er<strong>de</strong>n. Sie sind die<br />

prim ären Anschlüsse eines im Instrument eingebauten<br />

Strom w andlers m it <strong>de</strong>m Ü bersetzungsverhältnis 100:1<br />

(siehe Innenschaltung Bild 5), <strong>de</strong>ssen S ekundär-V /icklung<br />

an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n A-Klem m en angeschlossen ist.<br />

Bei Benutzung <strong>de</strong>r Starkstrom -Klem m schrauben sind die<br />

am S trom -M eßbereichw ähler eingestellten M eßbereiche<br />

100mal größer als bei Benutzung <strong>de</strong>r Stromklem m en A.<br />

D erjenige M eßbereichw ähler, <strong>de</strong>ssen zugeordnete Klem ­<br />

men nicht benutzt sind, kann b e lie b ig e Stellungen haben.<br />

Minimum-Potentiometer<br />

M it <strong>de</strong>m an <strong>de</strong>r linken Gehäuseseite angebrachten Drehknopf<br />

(siehe Bild 3, Seite 7) w ird bei <strong>de</strong>r B lindstrom ­<br />

messung das Potentiom eter b e tä tig t, das zum M inim um -<br />

A bgleich <strong>de</strong>s Zeigerausschlages dient (Näheres siehe<br />

Seite 19).<br />

Roter Tastschalter<br />

Der an <strong>de</strong>r rechten Seite <strong>de</strong>s M u lta v i q ein g e ba u te kleine<br />

rote Tastschalter dient <strong>de</strong>r Feststellung, ob <strong>de</strong>r Blindstrom<br />

in d u ktiv o<strong>de</strong>r k a p a z itiv ist.<br />

Filteranschluß<br />

Beim A uftreten starker O b erw ellen ist es zweckmäßig,<br />

das eigens für das M u lta v i rp entw ickelte Filter zu benutzen.<br />

Das Instrum ent w ird in diesem Fall mit <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Buchsen auf seiner Rückseite auf die Stecker <strong>de</strong>s<br />

O berw e lle n filte rs aufgesteckt.<br />

10


B ild 5 Innenschaltung <strong>de</strong>s M u lta v i cp<br />

Die Schalterstellung I <strong>de</strong>s H a uptw ä h le rs sow ie d ie Anschlüsse<br />

d e r O b e rw e lle n filte rs w u r<strong>de</strong> n aus G rün<strong>de</strong>n d er Ü b ersichtlich keit<br />

w eggelassen<br />

11


M eßtechnische Daten<br />

Spannungsabfall<br />

an <strong>de</strong>n Stromklem m en A: höchstens 100 mV,<br />

an <strong>de</strong>n Starkstrom -Klem m schrauben A X 100:<br />

höchstens 25 mV.<br />

Eigenwi<strong>de</strong>rstand<br />

bei Spannungsm essungen: 333 ß /V (siehe auch Tabelle<br />

auf Seite 30).<br />

Fehlergrenzen<br />

Bei Strommessungen (Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers auf A)<br />

und bei Spannungsmessungen (Stellung <strong>de</strong>s H auptw<br />

ählers auf V) in <strong>de</strong>m Frequenzbereich 40 . . . 70 Hz<br />

± 1,5%,<br />

bei Blindstrom-Messungen (Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers<br />

auf lb = lmin)<br />

± 2,5%,<br />

bei Wirkstrom-Messungen (Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers<br />

auf lw) hängt <strong>de</strong>r Fehler von <strong>de</strong>r G e n auig ke it <strong>de</strong>r<br />

M inim um -E instellung bei lb ab,<br />

bei Bestimmung <strong>de</strong>s Phasenwinkels<br />

± 3°.<br />

Temperaturfehler ist vernachlässigbar.<br />

Überlastbarkeit<br />

Sfoßartige 10fache Ü berlastung scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>m Instrument<br />

nicht.<br />

Prüfspannung<br />

2000 V nach <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>s VDE.<br />

Tragtasche<br />

Zum M u lta v i qp w ird eine gepolsterte Le<strong>de</strong>rtasche g e ­<br />

liefert.<br />

12


Messungen<br />

Allgemeines<br />

Das M u lta v i qp ist möglichst in w aagerechter Lage zu<br />

benutzen, wenn die angegebenen Fehlergrenzen eingehalten<br />

w er<strong>de</strong>n sollen. W enn das M e ßw erk stromlos<br />

ist, muß <strong>de</strong>r Z eiger auf <strong>de</strong>n Skalenw ert Null einspielen.<br />

Ist dies nicht <strong>de</strong>r Fall, so ist die N ullpunkt-K orrektionsschraube<br />

(Bild 3 auf Seite 7) m it einem geeigneten<br />

Schraubenzieher zu drehen. Klopfen am Instrument ist<br />

nicht notw endig, da das M e ßw erk reibungsfreie Lagerung<br />

hat.<br />

Bei direktem Anschluß <strong>de</strong>s M u lta vi (p ist grundsätzlich<br />

zu beachten:<br />

Höchsfer meßbarer Wechselstrom bei Benutzung <strong>de</strong>r<br />

Starkstrom -Klemmschrauben<br />

165 Ampere.<br />

Höchster meßbarer Wechselstrom bei Benutzung <strong>de</strong>r<br />

Sfromklemmen<br />

1,65 Ampere.<br />

Höchste meßbare Wechselspannung<br />

650 Volt.<br />

Stets zunächst auf die höchsten Strom- bzw. Spannungs-<br />

meßbereiche schalten!<br />

Die nachstehen<strong>de</strong>n Schaltungen zeigen die vielseitige<br />

V erw e n d barke it <strong>de</strong>s M u lta v i cp. Sie sollen zugleich ein<br />

praktischer Helfer zur schnellen Herstellung <strong>de</strong>r einfachsten<br />

und zweckmäßigsten Schaltungen sein.<br />

13


I. Spannungsmessung<br />

1. H a u p tw ä hler auf V stellen.<br />

2. S pannungs-M eßbereichw ähler zunächst auf 600 V<br />

stellen.<br />

3. Spannung an die V-Klem m en legen (Bild 6).<br />

4. Spannungs-M eßbereichw ähler, wenn nötig, auf<br />

kleinere M eßbereiche schalten, bis größtm öglicher<br />

Zeigerausschlag erreicht ist.<br />

5. A bgelesener W e rt g ilt bei M eßbereich 30 V direkt.<br />

Bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren M eßbereichen ist entw e<strong>de</strong>r nur die<br />

K om m astellung zu berücksichtigen o<strong>de</strong>r zusätzlich<br />

le d ig lich m it 2 zu m u ltiplizie re n bzw. durch 2 zu<br />

d ivid ie re n .<br />

Bei Spannungen über 650 V ist zweckm äßig ein Spannungsw<br />

andler zu verw en<strong>de</strong>n. Der Anschluß e rfo lg t nach<br />

Bild 7.<br />

Gleichspannungsmessungen sind ebenfalls m öglich. Der<br />

abgelesene W ert ist noch zusätzlich m it 0,9 zu m ultip<br />

lizieren o<strong>de</strong>r es sind von <strong>de</strong>m abgelesenen W ert 10%<br />

abzuziehen.<br />

Die Polung <strong>de</strong>r G leichspannung braucht beim A n ­<br />

schließen <strong>de</strong>s M u lta v i op nicht beachtet zu w er<strong>de</strong>n.<br />

14


II. Strommessung<br />

A. Strommessungen bei direktem Anschluß<br />

an das Instrument<br />

1. H auptw ähler aut A stellen.<br />

2. Strom -M eßbereichw ähler zunächst auf 1,5 A stellen.<br />

3. W enn höhere Ströme als 1,5 A zu erw arten sind,<br />

zunächst an <strong>de</strong>n Starkstrom -Klemmschrauben A X 100<br />

anschließen (Bild 8).<br />

4. Jetzt erst Strom einschalten.<br />

Sollte es sich beim Messen, wenn die Starkstrom -<br />

Klemmschrauben benutzt w er<strong>de</strong>n, herausstellen, daß<br />

<strong>de</strong>r Strom kleiner als 1,5 A ist, dann ist auf die<br />

A -Klem m en umzuklemmen (Bild 9). Vorher muß <strong>de</strong>r<br />

Strom -M eßbereichw ähler jedoch auf 1,5 A gestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

5. Strom bereichw ähler, wenn nötig, auf kleinere M eßbereiche<br />

schalten, bis größtm öglicher Zeigerausschlag<br />

erreicht ist.<br />

6. A bgelesener W ert g ilt bei 30 A direkt. Bei <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />

M eßbereichen ist entw e<strong>de</strong>r nur die Kom m a­<br />

stellung zu berücksichtigen o<strong>de</strong>r zusätzlich lediglich<br />

mit 2 zu m ultiplizie re n bzw. durch 2 zu d ividieren.<br />

V e rbrauch er<br />

V erbrauch er<br />

15


B. Strommessung in Verbindung<br />

mit <strong>de</strong>m Dietze-Anleger I Dm 1000<br />

Bei Verw endung <strong>de</strong>s D ietze-A nlegers I Dm 1000 (m it <strong>de</strong>m<br />

Ü bersetzungsverhältnis 1000:1) ist die M eßbereichreihe<br />

<strong>de</strong>s Strom -M eßbereichw ählers m it 1000 zu m ultiplizieren.<br />

Es ergeben sich die M eßbereiche 60 — 150 — 300 —<br />

600 — 1500 A.<br />

1. H auptw ä hler auf A stellen.<br />

2. S trom -M eßbereichw ähler auf 1,5 A stellen.<br />

3. D ietze-A nleger an A-Klem m en (Bild 10) anschließen.<br />

Dann m it <strong>de</strong>r Zange <strong>de</strong>s Anlegers <strong>de</strong>n strom führen<strong>de</strong>n<br />

Leiter um klam m ern.<br />

4. Strom -M eßbereichw ähler, wenn nötig, auf kleinere<br />

M eßbereiche schalten, bis größtm öglicher Z eig e r­<br />

ausschlag erreicht ist.<br />

5. A ngezeigten W ert ablesen und diesen entsprechend<br />

<strong>de</strong>r Stellung <strong>de</strong>s Strom -M eßbereichw ählers unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Kom m astellung je nach M eßbereich<br />

lediglich m it 2 m ultiplizieren bzw. durch 2 d ivid ie ren.<br />

Somit erh ä lt man <strong>de</strong>n Sekundärstrom <strong>de</strong>s Dietze-<br />

Anlegers. Da <strong>de</strong>r D ietze-A nleger das Übersetzungsverhältnis<br />

1000: 1 hat, ist <strong>de</strong>r erhaltene M eßw ert noch<br />

m it 1000 zu m ultiplizieren.<br />

V e rbrauch er<br />

Verbrauch er<br />

B ild 10<br />

B ild 11<br />

16


Beispiel: Ablesung 8,6 Skalenteile. Strom -M eßbereichw<br />

ähler auf 1,5 A. Bei diesem M eßbereich muß <strong>de</strong>r a b ­<br />

gelesene W ert durch 10 und durch 2 d iv id ie rt wer<strong>de</strong>n<br />

(siehe T abelle auf Seite 30), wodurch sich ein Sekundärstrom<br />

<strong>de</strong>s A nlegers von 0,43 A ergibt. M it 1000 m ultiplizie<br />

rt e rg ib t sich in <strong>de</strong>m vom D ietze-A nleger umklam<br />

m erten Leiter ein Strom von 430 A.<br />

C. Strommessung in Verbindung<br />

mit einem Stromwandler<br />

Soll an <strong>de</strong>r Sekundärseite eines Strom wandlers g e ­<br />

messen w er<strong>de</strong>n, so w ird in ähnlicher W eise verfahren<br />

w ie beim D ietze-A nleger.<br />

1. H auptw ähler auf A stellen.<br />

2. Bei einem Strom w andler mit einem Sekundärstrom<br />

von 5 A <strong>de</strong>n S trom -M eßbereichw ähler auf 0,06 A<br />

stellen.<br />

3. Die Sekundärseite <strong>de</strong>s W andlers an <strong>de</strong>n Starkstrom -<br />

Klemmschrauben A X 100 anschließen (Bild 11).<br />

Strom einschalten.<br />

Achtung! Sekundärwicklung darf unter Strom nicht<br />

geöffnet wer<strong>de</strong>n!<br />

4. A ngezeigten W ert ablesen und — da an <strong>de</strong>n Starkstrom<br />

-Klem mschrauben angeschlossen ist und <strong>de</strong>r<br />

Strom -M eßbereichw ähler auf 0,06 A steht — durch 10<br />

d ivid ie re n sowie mit 2 m ultiplizieren. Der so erhaltene<br />

W ert ist dann noch mit <strong>de</strong>m Ü bersetzungsverhältnis<br />

<strong>de</strong>s verw en<strong>de</strong>ten W andlers zu m ultiplizieren. (Hat<br />

<strong>de</strong>r W a n d le r z. B. das Ü bersetzungsverhältnis 100/5 A,<br />

dann ist mit 100:5 - 20 zu m ultiplizieren.)<br />

W er<strong>de</strong>n Strom w andler mit einem Sekundärstrom von<br />

1 A benutzt, dann ist <strong>de</strong>r Strommeßbereich 1,5 einzustellen<br />

und die Sekundärw icklung <strong>de</strong>s W andlers an<br />

<strong>de</strong>n A-Klem m en anzuschließen.<br />

17


HB. Blind- und Wirkstrommessung<br />

sowie cosqp-Besfimmung<br />

Zur B lind- und W irkstrom messung in Einphasen-W echselstrom<br />

netzen w er<strong>de</strong>n Strom- und Spannungspfad am<br />

M u lta v i q? gleichzeitig entsprechend <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n<br />

S chaltbil<strong>de</strong>rn angeschlossen (Bild 12... 16).<br />

A. Blindstrom-Messung<br />

1. Spannungs-M eßbereichw ähler auf 600 V, Strom-<br />

M eßbereichw ähler auf 1,5 A stellen.<br />

2. Spannung an die V-Klem m en legen.<br />

3. Strom an die Starkstrom -Klem m schrauben legen<br />

(Bild 12). Nur wenn <strong>de</strong>r zu erw arten<strong>de</strong> Strom bestimmt<br />

kleiner als 1,5 A ist, w ird sogleich an <strong>de</strong>n<br />

A -Klem m en angeschlossen (Bild 13).<br />

4. H a uptw ähler auf V stellen.<br />

5. Jetzt erst Strom einschalten!<br />

6. Spannungs-M eßbereichw ähler, wenn nötig, auf<br />

kleinere M eßbereiche schalten, bis größtm öglicher<br />

Zeigerausschlag erreicht ist.<br />

Spannungs-Meßbereichwähler bei allen folgen<strong>de</strong>n<br />

M e ßvorgängen in dieser Stellung stehen lassen!<br />

7. H a uptw ähler auf A stellen. W enn nötig, <strong>de</strong>n Strom-<br />

M eßbereichw ähler auf kleinere M eßbereiche schalten,<br />

bis größtm öglicher Zeigerausschlag erreicht ist.<br />

V e rb ra u ch er<br />

V e rbraucher<br />

18


Sollte es sich beim Messen, wenn die Starkstrom -<br />

Klemmschrauben benutzt wer<strong>de</strong>n, heraussteilen, daß<br />

<strong>de</strong>r Strom kleiner als 1,5 A ist, dann ist aut die<br />

A-Klem m en umzuklemmen (Bild 13). Vorher muß <strong>de</strong>r<br />

Strom -M eßbereichw ähler jedoch auf 1,5 A gestellt<br />

w er<strong>de</strong>n!<br />

Strom-Meßbereichwähler bei allen folgen<strong>de</strong>n M eßvorgängen<br />

in dieser Stellung stehen lassen!<br />

8. H auptw ähler auf lb stellen und <strong>de</strong>n D rehknopf an <strong>de</strong>r<br />

linken Seite drehen, bis <strong>de</strong>r Zeigerausschlag das<br />

M inim um erreicht hat. Dieser W ert ist abzulesen und<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s eingestellten Strom -M eßbereiches<br />

<strong>de</strong>r Stromwert zu bestimmen. Dies ist <strong>de</strong>r<br />

W ert <strong>de</strong>s Blindstromes lb.<br />

Das Kennzeichen <strong>de</strong>s M inim um s ist, wenn sich <strong>de</strong>r<br />

Zeigerausschlag beim Drehen <strong>de</strong>s Drehknopfes in <strong>de</strong>r<br />

gleichen Richtung verringert und dann w ie<strong>de</strong>r ve r­<br />

größert.<br />

G e la n gt <strong>de</strong>r D rehknopf noch w ährend <strong>de</strong>r V e r­<br />

ringerung <strong>de</strong>s Zeigerausschlages an seinen Anschlag<br />

— wenn also kein M inim um erzielbar ist — , dann<br />

muß <strong>de</strong>r Spannungsanschluß o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stromanschluß<br />

umgepolt wer<strong>de</strong>n.<br />

Falls im kleinsten Spannungsbereich (15 V) <strong>de</strong>r Z eiger<br />

nicht über die M itte <strong>de</strong>r Skala hinausgeht, kann es<br />

Vorkommen, daß sich trotz <strong>de</strong>r U m polung <strong>de</strong>s<br />

Spannungs- bzw. <strong>de</strong>s Stromanschlusses kein M inim um<br />

erg ib t, bevor <strong>de</strong>r D rehknopf <strong>de</strong>n Anschlag erreicht.<br />

In diesem Fall müssen die Messungen in <strong>de</strong>m nächst<br />

höheren Strommeßbereich durchgeführt w er<strong>de</strong>n!<br />

Sollte <strong>de</strong>r M inim um -W ert in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Skalenanfangs<br />

liegen, <strong>de</strong>r Blindstrom also re la tiv klein sein<br />

(w ie dies bei fast rein Ohm'scher Belastung <strong>de</strong>r Fall<br />

ist), dann d a rf nicht etw a versucht w er<strong>de</strong>n, durch das<br />

W ählen eines kleineren Strom-M eßbereiches einen<br />

größeren Zeigerausschlag zu erzielen.<br />

Die Stellung <strong>de</strong>s Strom-Meßbereichwählers muß<br />

wegen <strong>de</strong>r weiteren M e ßvorgänge unverän<strong>de</strong>rt<br />

bleiben!<br />

19


9. Ob <strong>de</strong>r angezeigte Blindstrom induktiv o<strong>de</strong>r kapazitiv<br />

ist, läßt sich durch Drücken <strong>de</strong>s roten Tastschalters<br />

leicht feststellen. Der Z eiger steht auf <strong>de</strong>m M inim um .<br />

W ird <strong>de</strong>r Ausschlag beim Drücken <strong>de</strong>s Tastschalters<br />

größer, dann ist <strong>de</strong>r Blindstrom induktiv, w ird er<br />

kleiner, dann ist <strong>de</strong>r Blindstrom kapazitiv.<br />

B. Wirkstrom-Messung<br />

1. Zunächst die Blindstrommessung bis zur M inim um -<br />

Einstellung durchführen. Dann <strong>de</strong>n H a uptw ähler auf<br />

lw stellen. Der abgelesene W ert ist unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>s eingestellten Strom-M eßbereiches <strong>de</strong>r<br />

W irkstrom lw.<br />

Die G e n au ig ke it <strong>de</strong>s gemessenen W ertes lw hängt<br />

sehr stark von <strong>de</strong>r genauen Einstellung <strong>de</strong>s M inim um s<br />

bei <strong>de</strong>r Blindstrom -M essung ab. Im allgem einen soll<br />

daher die W irkstrom m essung nur als o rientieren<strong>de</strong><br />

Messung betrachtet w er<strong>de</strong>n.<br />

2. W er<strong>de</strong>n genauere W irkstrom -W erte g efor<strong>de</strong>rt, dann<br />

läßt sich — unter <strong>de</strong>r Voraussetzung sinusförm igen<br />

W echselstromes — <strong>de</strong>r W irkstrom w ert lw aus <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Strömen errechnen, die in <strong>de</strong>r A - und l^-<br />

Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers gemessen wur<strong>de</strong>n,<br />

l,v - I I2-!.,2<br />

3. Die W irkstrom w erte lassen sich aber auch m it <strong>de</strong>r<br />

gleichen G e n a u ig ke it w ie die Blindstrom w erte nach<br />

fo lg e n<strong>de</strong>r M eßm etho<strong>de</strong> erzielen:<br />

a) H auptw ä hler auf lb stellen und M inim um e in ­<br />

stellen.<br />

b) D rehknopf etwas w eiterdrehen, bis sich <strong>de</strong>r Zeiger<br />

auf <strong>de</strong>n nächst höheren Skalenstrich einstellt.<br />

c) H auptw ähler auf lw stellen und ablesen: A b ­<br />

lesung lwi.<br />

20


d) H auptw ähler auf l|, stellen und <strong>de</strong>n Drehknopf<br />

in <strong>de</strong>r entgegengesetzten Richtung w ie unter b)<br />

drehen, so d a ß <strong>de</strong>r Z eiger über dos Minimum<br />

hinweg sich auf <strong>de</strong>nselben Skalenstrich einstellt.<br />

e) H auptw ähler auf lw stellen und ablesen: A b ­<br />

lesung lw2.<br />

f) Der genaue W irkstrom w ert lw ist dann<br />

C. cos (^-Bestimmung<br />

Da das M u lta v i cp neben <strong>de</strong>r Strommessung die Messung<br />

<strong>de</strong>s B lind- und W irkstrom es erm öglicht, lä ßt sich <strong>de</strong>r<br />

W irkleistungsfaktor cos (p<br />

auf einfache W eise bestimmen.<br />

1. Der Blindstrom lb w ird g e m ä ß Abschnitt 11l/A g e ­<br />

messen, w obei es genügt, <strong>de</strong>n abgelesenen W ert in<br />

S kalenteilen zu notieren (z. B. Ib = 15 Skalenteile).<br />

Nach dieser Messung w ird <strong>de</strong>r H auptw ähler in<br />

S tellung I gedreht, und <strong>de</strong>r abgelesene W ert gleichfalls<br />

notiert (z. B. 25 Skalenteile).<br />

Nun w ird <strong>de</strong>r c o s ^ -W e rt an Hand <strong>de</strong>s Nomo-<br />

grammes 1 für Einphasen-Wechselstrom (Seite 31)<br />

ohne je<strong>de</strong> Rechnung auf folg e nd e W eise bestimm t:<br />

Die abgelesenen Skalenw erte für lb und I w er<strong>de</strong>n auf<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n senkrechten Leitern aufgesucht (lt) auf <strong>de</strong>r<br />

linken und I auf <strong>de</strong>r rechten Leiter) und mit einer<br />

Linie verbun<strong>de</strong>n. Der Schnittpunkt dieser Linie mit<br />

<strong>de</strong>r schrägen Leiter e rg ib t direkt <strong>de</strong>n c o s ^ -W e rt und<br />

außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n Phasenwinkel q).<br />

Beispiel: lb = 15 Skalenteile, I = 25 Skalenteile, somit<br />

cos cp = 0,8 und cp = 37°.<br />

Bei diesem V erfahren w ird bei sinusförmigem<br />

Wechselstrom<br />

die Fehlergrenze + 3° eingehalten.<br />

21


Die H auptw ählerstellung I ist praktisch i<strong>de</strong>ntisch mit<br />

<strong>de</strong>r A -S tellung, hat aber dieser Stellung gegenüber<br />

dieselbe G e n a u ig ke it w ie die l) r Stellung! Hierdurch<br />

haben die lb- und die I-W erte die gleichen Fehler,<br />

die dann bei <strong>de</strong>r co s 99-B ildung herausfallen.<br />

2. Es ist selbstverständlich auch m öglich, <strong>de</strong>n cos cp zu<br />

berechnen, wenn kein N om ogram m zur Hand ist. Am<br />

einfachsten w ird <strong>de</strong>r cosq?-Wert nach <strong>de</strong>r Formel<br />

cos cp —<br />

errechnet.<br />

Der W irkstrom lw w ird nach Abschnitt lll/B gemessen,<br />

w obei es genügt, <strong>de</strong>n abgelesenen W ert in Skalenteilen<br />

in die Formel einzusetzen.<br />

Der Strom I w ird in <strong>de</strong>r H auptw ählerstellung I a b ­<br />

gelesen und ebenfalls in S kalenteilen in die Formel<br />

eingesetzt.<br />

3. Da die direkte Messung <strong>de</strong>s Iw-W ertes ungenau bzw.<br />

bei höheren G enauigkeitsansprüchen schwieriger ist,<br />

w ird nachstehend eine w eitere Formel angegeben, in<br />

<strong>de</strong>r statt <strong>de</strong>s W irkstrom es lw <strong>de</strong>r Blindstrom lb enthalten<br />

ist.<br />

Bei <strong>de</strong>r A nw endung dieser Formel w ird bei sinusförm<br />

igem W echselstrom die Fehlergrenze von ± 3°<br />

eingehalten.<br />

D. Dietze-Anleger bzw. Stromwandler<br />

bei <strong>de</strong>r Blindstrom- und Wirkstrom-Messung<br />

sowie bei <strong>de</strong>r cos q?-Bestimmung<br />

Bei <strong>de</strong>r V erw endung von S trom w andlern b le ib t die<br />

Phasenlage <strong>de</strong>s Stromes nach <strong>de</strong>r Transform ierung erhalten.<br />

Anschlußschaltung siehe Bild 14.<br />

Die Messungen <strong>de</strong>s Blindstromes lb und <strong>de</strong>s W irk ­<br />

stromes lw sowie die cos (^-Bestimmung w er<strong>de</strong>n genau<br />

so durchgeführt, als ob kein W a n d le r vorhan<strong>de</strong>n w äre.<br />

22


V e rbrauch er<br />

Verbraucher<br />

Selbstverständlich muß auch bei <strong>de</strong>r Messung <strong>de</strong>s B lindstromes<br />

lb und <strong>de</strong>s W irkstrom es lw das Übersetzungsverhältnis<br />

<strong>de</strong>s W andlers berücksichtigt w er<strong>de</strong>n, genau<br />

w ie bei <strong>de</strong>r Strommessung in Abschnitt ll/C .<br />

Ist bei <strong>de</strong>r V erw endung eines D ietze-A nlegers (Bild 15)<br />

in <strong>de</strong>r Stellung lb <strong>de</strong>s H auptw ählers kein M inim um erzielbar,<br />

dann ist es nicht nötig, die Spannungs- o<strong>de</strong>r<br />

Stromanschlüsse um zupolen. Es genügt, <strong>de</strong>n Dietze-<br />

A nleger zu öffnen, ihn umzudrehen und dann <strong>de</strong>n Leiter<br />

w ie<strong>de</strong>r zu umklam m ern.<br />

Achtung! Bei <strong>de</strong>r Verwendung eines Stromwandlers darf<br />

<strong>de</strong>r Sekundärstromkreis unter Strom nicht geöffnet w er<strong>de</strong>n!<br />

Also beim eventuellen Umpolen vorher abschalten!<br />

Bei Benutzung von Strom- und S pannungsw andlern erfo<br />

lg t <strong>de</strong>r Anschluß <strong>de</strong>s M u lta vi cp gemäß Bild 16. Beim<br />

Auswerten <strong>de</strong>r M eßergebnisse ist sinngemäß zu verfahren,<br />

d. h. die Übersetzungsverhältnisse <strong>de</strong>r W a n d le r<br />

müssen berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

23


V e rbrauch er<br />

E. Berechnung <strong>de</strong>s sin y<br />

Der Berechnung <strong>de</strong>s sing? m uß die Messung <strong>de</strong>s B lindstromes<br />

lb (in S kalenteilen) g e m ä ß Abschnitt 11l/A und<br />

die Ablesung in <strong>de</strong>r H auptw ählerstellung I (in Skalenteilen)<br />

vorausgehen. Der s in ^ -W e rt lä ßt sich dann e in ­<br />

fach m it H ilfe <strong>de</strong>s Rechenschiebers aus <strong>de</strong>r nachstehen<strong>de</strong>n<br />

Formel berechnen<br />

*b<br />

sin w -------------<br />

I<br />

F. Berechnung <strong>de</strong>r Leistung<br />

A uf G rund <strong>de</strong>r m it <strong>de</strong>m M u lta v i (p in <strong>de</strong>n H a u p tw ä hlerstellungen<br />

V, A, lb und lw m eßbaren G rö ßen lassen sich<br />

auf einfachste W eise die Schein-, B lind- und W irkleistung<br />

errechnen.<br />

Scheinleistung Ns = U • I<br />

B lindleistung Nb = U • lb<br />

W irkleistung ,NW = U • lw<br />

M an e rh ä lt die Leistung N in W a tt bzw. V A , wenn die<br />

S pannung U in V o lt und <strong>de</strong>r Strom I, <strong>de</strong>r Blindstrom lb<br />

sowie <strong>de</strong>r W irkstrom lw in A m pere in die vorstehen<strong>de</strong>n<br />

Formeln eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

24


IV. Blind- und Wirkstrommessung<br />

sowie cos cp-Besfimmung in Drehstrom<br />

Die B lind- und W irkstrom -M essungen sowie die cos qp-<br />

Bestimmung in Drehstrom w er<strong>de</strong>n in ähnlicher W eise<br />

ausgeführt w ie in Einphasen-W echselstrom gemäß A b ­<br />

schnitt III. Je nach<strong>de</strong>m ob ein Drehstromnetz mit o<strong>de</strong>r<br />

ohne M itte lle ite r (N ulleiter), m it gleicher o<strong>de</strong>r ungleicher<br />

Belastung vorhan<strong>de</strong>n ist, kommen die nachstehen<strong>de</strong>n<br />

M etho<strong>de</strong>n in Frage.<br />

Es ist em pfehlensw ert, sich zunächst mit <strong>de</strong>n Messungen<br />

in Einphasen-W echselstrom bestens vertraut zu machen;<br />

dann sind die Messungen in Drehstrom genau so einfach.<br />

1. Gleichbelasteter Yierleiter-Drehstrom<br />

Die B lind- und W irkstrom -M essungen sowie die cos 99-<br />

Bestimmung können bei Drehstrom mit N ulleiter und<br />

gleichbelasteten Phasen nach zwei M etho<strong>de</strong>n durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Metho<strong>de</strong> I benutzt bei <strong>de</strong>r Messung<br />

d ie Sternspannung (Phasenspannung), w ährend die<br />

M etho<strong>de</strong> II d ie Dreieckspannung (verkettete Spannung)<br />

verw en<strong>de</strong>t. W elche von bei<strong>de</strong>n M etho<strong>de</strong>n zweckm äßigerweise<br />

gew ä h lt w ird, richtet sich danach, ob <strong>de</strong>r B lindstrom<br />

lb o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r W irkstrom lw gemessen w er<strong>de</strong>n soll<br />

bzw. ob <strong>de</strong>r zu bestim m en<strong>de</strong> cosg?-Wert groß o<strong>de</strong>r klein<br />

ist. Stellt sich beim Auswerten einer Messung heraus, daß<br />

<strong>de</strong>r cos qp nicht in <strong>de</strong>r erw arteten G rößenordnung liegt,<br />

dann em pfiehlt es sich, noch einm al nach <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />

M etho<strong>de</strong> zu messen.<br />

a) cos «^-Bestimmung für große cos (/>Werte etwa<br />

zwischen 0,7 und i sowie Blindstrom-Messungen.<br />

Da bei gleichbelasteten Drehstromsystemen in allen<br />

drei Leitern die gleichen elektrischen Verhältnisse<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind, genügt es, die Messungen in nur<br />

einem Leiter (z. B. Leiter T in Bild 17) durchzuführen.<br />

Die M eßergebnisse gelten dann auch für die bei<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Leiter.<br />

Somit w er<strong>de</strong>n die B lind- und W irkstrom messungen<br />

sowie die cos «^-Bestimmung genau w ie bei Einphasen-W<br />

echselstrom gemäß Abschnitt III ausgeführt<br />

25


V e rbrauch er<br />

V e rbrauch er<br />

B ild 17<br />

Schaltung bei V ie rie ife r-<br />

Drehstrom<br />

M e th o d e I: Sfernspannung<br />

B ild 18<br />

Schaltung b ei V ie rle ife r-<br />

Drehstrom<br />

M e th o d e II: D reieckspannung<br />

Betr. Bil<strong>de</strong>r 17 und 18<br />

Während die Bildunterschriften <strong>de</strong>m vorhergehen<strong>de</strong>n<br />

Text entsprechen, wur<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>m<br />

Druck die bei<strong>de</strong>n Klischees vertauscht. Bitte<br />

beim Anschluß berücksichtigen.<br />

u ie gesam te D im aieisiuny ibi<br />

Nb = 3 • U • lb<br />

Die gesamte W irkleistung ist<br />

Nw — 3 * U • lw<br />

M an erh ä lt die Leistung N in W att, wenn die Spannung<br />

U in V o lt und Blindstrom lb bzw. W irkstrom lw<br />

in Am pere in die Formel eingesetzt w ur<strong>de</strong>n.<br />

Die fo lg e n<strong>de</strong> M etho<strong>de</strong><br />

W irkleistung geeigneter:<br />

ist zum<br />

Bestimmen <strong>de</strong>r<br />

b ) cos ^-Bestimmung für kleine cos^-W erte etwa<br />

zwischen 0 und 0,7 sowie Wirksfrom-Messungen.<br />

Aus <strong>de</strong>n gleichen G rün<strong>de</strong>n w ie unter a) genügt es,<br />

die Messungen in einem Leiter durchzuführen.<br />

26


Lediglich ist an Stelle <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Leiter<br />

zugehörigen Sternspannung (Phasenspannung) die<br />

Dreieckspannung (verkettete Spannung) <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

an<strong>de</strong>ren Leiter (in <strong>de</strong>nen kein Strom gemessen w ird)<br />

an das Instrument anzulegen (Bild 18).<br />

Es ist beim Anschließen <strong>de</strong>r M u lta vi (p nicht notw<br />

endig, die Phasenfolge RST zu kennen! W ird in <strong>de</strong>r<br />

Stellung lmin <strong>de</strong>s H auptw ählers kein M inim um erzielt,<br />

dann w ird am zweckmäßigsten <strong>de</strong>r Spannungsanschluß<br />

um gepolt.<br />

Die R eihenfolge <strong>de</strong>r M eß vorgänge ist jetzt genau<br />

die gleiche w ie bei Einphasen-W echselstrom<br />

gemäß Abschnitt III, jedoch w ird hier in<br />

<strong>de</strong>r Imin-Stellung <strong>de</strong>r W irkstrom und in <strong>de</strong>r lw-<br />

Stellung <strong>de</strong>s H auptw ählers <strong>de</strong>r Blindstrom gemessen,<br />

da die angeleg te Dreieckspannung um<br />

90° gegenüber <strong>de</strong>r Sternspannung verschoben<br />

ist. Bei dieser M etho<strong>de</strong> ist das Nomogramm 2<br />

für Drehstrom auf Seite 32 zu verw en<strong>de</strong>n.<br />

Auch in diesem Falle w ird durch Drücken <strong>de</strong>s<br />

roten Tastschalters die Feststellung getroffen, ob<br />

<strong>de</strong>r Blindstrom in d u ktiv o<strong>de</strong>r ka p a z itiv ist. Jedoch<br />

ist <strong>de</strong>r Blindstrom diesm al induktiv, wenn <strong>de</strong>r<br />

Zeigerausschlag kleiner, und kapazitiv, wenn<br />

<strong>de</strong>r Zeigerausschlag größer w ird.<br />

Ein V o rte il dieser M etho<strong>de</strong> ist, daß sich <strong>de</strong>r cos cp<br />

auch ohne Nom ogram m lediglich m it <strong>de</strong>m Rechenschieber<br />

aus nachstehen<strong>de</strong>r Formel auf einfachste<br />

W eise errechnen läßt.<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Leistung<br />

Die gesamte W irkleistung ist


2. Ungleichbelasteter Vierleiter-Drehstrom<br />

Die B lind- und W irkstrom -M essungen sowie die cos cp-<br />

Bestimmung w er<strong>de</strong>n bei Drehstrom mit M itte lle ite r bzw.<br />

m it zugänglichem Sternpunkt und ungleichbelasteten<br />

Phasen in <strong>de</strong>n drei Leitern einzeln nacheinan<strong>de</strong>r nach<br />

<strong>de</strong>n oben beschriebenen M etho<strong>de</strong>n I und II (A b ­<br />

schnitt IV/1a bzw. 1b) durchgeführt.<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Leistung<br />

Die gesamte B lindleistung ist<br />

Nb = U i • lbi + U 2 • Ib2 + Us • Ib3<br />

Die gesam te W irkleistung ist<br />

Nw = Ui • lwi + U 2 • lw 2 + U 3 • lw3<br />

In <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n vorstehen<strong>de</strong>n Form eln sind die Spannungen<br />

U in V o lt und Ströme I in A m pere einzusetzen.<br />

3. Gleichbelasteter Dreileiter-Drehstrom<br />

Die B lind- und W irkstrom -M essungen sowie die cos cp-<br />

Bestimmung w er<strong>de</strong>n bei Drehstrom ohne M itte lle ite r und<br />

gleichbelasteten Phasen nach <strong>de</strong>r M etho<strong>de</strong> II gemäf)<br />

Abschnitt IV/1 b durchgeführt. Es g ilt das Schaltbild<br />

Bild 19.<br />

B ild 19<br />

Schaltung bei<br />

D re ile ite r-D re h s tro m :<br />

M e th o d e II


4. Ungleichbelasteter Dreileiter-Drehstrom<br />

Da die Sfernspannung (Phasenspannung) nicht zu <strong>de</strong>n<br />

Messungen herangezogen w er<strong>de</strong>n kann, läßt sich we<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r B lind- noch <strong>de</strong>r W irkstrom messen bzw. <strong>de</strong>r cos cp<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Phasen bestimmen. Außer<strong>de</strong>m läßt sich<br />

ein<br />

„gesam ter" co s 9?-Wert für das ungleichbelastete<br />

Drehstrom-System sowieso nicht angeben.<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Leistung<br />

Eine Leistungs-Bestimmung läßt sich ähnlich <strong>de</strong>r A ro n ­<br />

schaltung durchführen, was jedoch zu umständlich ist.<br />

Es w ird in diesem Falle daher die V erw endung von<br />

Leistungsmessern em pfohlen.<br />

V. Einfluß <strong>de</strong>r Oberwellen<br />

Sind keine o<strong>de</strong>r nur w enig O berw ellen vorhan<strong>de</strong>n, dann<br />

liegen die M eßergebnisse in <strong>de</strong>n auf Seite 12 a n g egebenen<br />

Fehlergrenzen.<br />

M it einem gewissen A n te il an O berw ellen ist aber stets<br />

dann zu rechnen, wenn Leuchtstoffröhren o<strong>de</strong>r sekundär<br />

schwachbelastete Transform atoren vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

In diesen Fällen läßt sich mit <strong>de</strong>m M ulta vi cp auf einfache<br />

W eise feststellen, ob die O berw ellen die M eßergebnisse<br />

fälschen.<br />

Hierzu w er<strong>de</strong>n die Skalenw erte in <strong>de</strong>n H auptw ählerstellungen<br />

lb nach Abschnitt III A,<br />

lw nach Abschnitt III B<br />

unter Benutzung <strong>de</strong>r Formel<br />

_ Iw1 + ’w2<br />

w - 2<br />

und I nach Abschnitt MIC<br />

abgelesen und in die folgen<strong>de</strong> Formel eingesetzt:<br />

I2 — lb2 — Iw2 = D2<br />

Bleibt D2 innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen von etw a + 20 bis<br />

— 20, dann beeinflussen die O berw ellen die M eßergebnisse<br />

nicht.<br />

29


W ird d ie genannte G renze jedoch überschritten, dann<br />

sind starke O berw ellen vorh a n d e n ; die M eßergebnisse<br />

w er<strong>de</strong>n somit ungenau.<br />

Spezialfilter zur Aussiebung <strong>de</strong>r Oberwellen<br />

Um <strong>de</strong>n Einfluß <strong>de</strong>r O berw ellen v o llstä n d ig zu beseitigen,<br />

w ur<strong>de</strong> für das M u lta v i


Nomogramm 1<br />

für Einphasen-W echselstrom<br />

bei Benutzung <strong>de</strong>r Sternspannung


Nomogramm 2<br />

für Drehstrom<br />

bei Benutzung <strong>de</strong>r D reieckspannung<br />

EB 4 0 - i<br />

3000 / 4. 54 / Rs

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