Verdrahtungsvorschriften und Tipps für ... - Elreha
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<strong>Verdrahtungsvorschriften</strong> <strong>und</strong> <strong>Tipps</strong><br />
<strong>für</strong> Spannungsversorgung,<br />
Datenverbindungen <strong>und</strong> Messleitungen<br />
von Reglern.<br />
Stand 23.1.2007<br />
ELEKTRONISCHE REGELUNGEN GMBH<br />
Die 7 wichtigsten Punkte ......................................................................................................................... 3<br />
EMV-Gr<strong>und</strong>lagen ..................................................................................................................................... 4<br />
Verdrahtungshinweise Regler + Netzanschluss ...................................................................................... 6<br />
Verdrahtungshinweise Datenverbindungen............................................................................................. 8<br />
Datenbuskabel ........................................................................................................................................ 9<br />
Verdrahtungshinweise Signalleitungen ................................................................................................... 10<br />
Verwendung im Ex-Bereich ..................................................................................................................... 10<br />
<strong>Tipps</strong> zur Fehlersuche mit einfachen Mitteln ........................................................................................... 11<br />
Seite
Seite 2<br />
Verdrahtungshinweise<br />
In ELREHA-Produkten werden mit hohem Aufwand Störungen<br />
gedämpft, sodass sie keinen Schaden anrichten können. Regelgeräte<br />
sind aber immer ein Teil eines Gesamtsystems, zu dem auch<br />
die Verdrahtung <strong>und</strong> andere Anlagenteile gehören. Deshalb ist bei<br />
der Planung <strong>und</strong> Installation auf die Leitungsführung ein besonderes<br />
Augenmerk zu richten.<br />
Wir wollen Ihnen mit den folgenden Hinweisen Erfahrungswerte<br />
anbieten, mit denen in der Praxis die besten Ergebnisse erzielt<br />
werden können.<br />
Abweichungen davon können zu Fehlfunktionen führen.<br />
Verdrahtungshinweise<br />
Allgemeine Anschluss- <strong>und</strong><br />
Sicherheitshinweise<br />
• Die Betriebsanleitungen unserer Regelsysteme enthalten, je<br />
nach Typ, angepasste Anschluss- <strong>und</strong> Sicherheitshinweise.<br />
• Bitte immer vor dem Anschluss von Geräten lesen <strong>und</strong><br />
beachten!
Verdrahtungshinweise Seite 3<br />
Die 7 wichtigsten Punkte in Kürze<br />
• Alle zu erdenden Klemmen (abhängig vom Gerätetyp) wie PE-, Masse (GND)- oder Schirmklemmen<br />
unserer Regelgeräte sind immer auf dem kürzesten Weg zum nächstliegenden PE-Anschluss zu führen!<br />
Je nach Einbaubedingungen kann die Leitungsführung variieren.<br />
• Für Signalleitungen (Fühler / Transmitter) muss gr<strong>und</strong>sätzlich abgeschirmtes Kabel verwendet werden!<br />
• Den Schirm bei Signalleitungen nur einseitig erden!<br />
• Für Datenverbindungen nur ausgewiesenes Datenkabel mit verdrillten Adernpaaren einsetzen<br />
(Siehe Seite 9).<br />
• Stichleitungen wo immer möglich vermeiden, da sich der Störabstand reduziert.<br />
• Die Länge des Datenkabels bei einer RS-485-Verbindung darf (inklusive Stichleitungen) 1000 m<br />
nicht übersteigen. Sollen Verbindungen länger sein, müssen Repeater verwendet werden.<br />
• Den Schirm bei Datenverbindungen an jedem Regler auf kürzestem Weg zur nächstliegenden<br />
Erdklemme führen.
Seite 4<br />
Elektromagnetische<br />
Verträglichkeit (EMV)<br />
Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Da die Zahl der elektronischen Geräte im Einsatz ständig zunimmt,<br />
steigt damit auch die Zahl der potenziellen Störquellen. Zusammen<br />
mit den Leitungen der EVU, Sendeanlagen <strong>und</strong> anderen<br />
Kommunikationseinrichtungen wird ein <strong>für</strong> uns unsichtbarer „Elektrosmog“<br />
erzeugt. Diese Störungen wirken auf alle Systeme ein,<br />
sowohl auf biologische (uns Lebewesen) als auch auf elektrotechnische<br />
Systeme. Sie bewirken unerwünschte Fehlerströme, die sich<br />
auf unterschiedliche Weiseauswirken können:<br />
• Kurzzeitige Messfehler • Dauerhafte Messfehler<br />
• Kurzzeitige Unterbrechung von Datenverbindungen<br />
• Dauerhafte Unterbrechung von Datenverbindungen<br />
• Datenverluste • Beschädigung des Gerätes<br />
Die Auswirkungen auf biologische Systeme sind in ihren Auswirkungen<br />
umstritten, die Auswirkungen auf elektrotechnische Systeme<br />
sind im ungünstigsten Fall aber schnell fatal.<br />
Wer kommt als Störer in Frage ?<br />
Als Störer kommen alle elektrotechnischen Systeme in Frage, wie<br />
z.B.: Schützspulen, Abreissfunken von Kontakten, Elektromotore,<br />
Frequenzumrichter, Phasenanschnittsteuerungen, Netzleitungen,<br />
Hochspannungsleitungen, R<strong>und</strong>funksender, TV-Sender, Funkgeräte,<br />
Handys, Mikrowellenherde, Röntgeneinrichtungen,......<br />
Natürliche Phänomene kommen ebenfalls als Störer in Frage:<br />
Gewitter, statische Entladungen bei geringer Luftfeuchtigkeit,.......<br />
Wie erreichen solche Störungen ein System ?<br />
In der Physik sind verschiedene Arten der Einkopplung von Störungen<br />
bekannt, die wichtigsten sollen hier kurz beschrieben werden.<br />
Die Pfeile in den Skizzen sollen verdeutlichen, auf welchem Weg<br />
Fehlerströme das uns wichtige System (Regelgerät) erreichen, das<br />
gestörte Gerät bezeichnet man auch als Störsenke.<br />
• Induktive Kopplung<br />
Wird z.B. durch Netzspannungleitungen verursacht, die parallel<br />
zu Signalleitungen verlaufen. Es werden Störspannungen von<br />
z.T. erheblicher Größe in die Signalleitungen induziert.<br />
Fühler/<br />
Sensor<br />
Stromversorgung<br />
Stromversorgung<br />
Magnetfeld Regler Regler Regler<br />
Magnetfeld<br />
Abschirmung<br />
PE<br />
Regler<br />
Verdrahtungshinweise<br />
• Kapazitive Kopplung<br />
„Parasitäre“ Kapazitäten erlauben einen Stromfluss zwischen<br />
Anlagenteilen, die nicht galvanisch verb<strong>und</strong>en sind. Je größer der<br />
Abstand zwischen den Anlagenteilen, desto geringer die<br />
parasitären Kapazitäten.<br />
• Galvanische Kopplung<br />
Eine Störung erreicht über eine leitende Verbindung die<br />
Störsenke.<br />
Stromversorgung<br />
Erde<br />
Störsignal<br />
Elektronik<br />
Elektronik<br />
• Strahlungskopplung<br />
Hochfrequente Störspannungen, z.B. durch Abreissfunken bei<br />
Schützen oder beim Betrieb von Frequenzumrichtern zur Motor-<br />
Drehzahlsteuerung, "strahlen" ebenso mit hoher Feldstärke in die<br />
Signalleitungen ein wie TV-R<strong>und</strong>funksender oder Mobiltelefone.<br />
Erde<br />
Elektronik
Verdrahtungshinweise Seite 5<br />
• Störspannungen durch Gewitter oder andere elektrostatische<br />
Entladungen, auch ESD (Electro-Static-Discharge) genannt.<br />
Isolator<br />
z.B.<br />
Kunststoffboden<br />
Regler Regler Regler Regler<br />
Funkenbildung<br />
bei Berührung<br />
Erde<br />
Entladestrom<br />
Elektronik<br />
Sonstige Störungsursachen<br />
• Anlagenkomponenten anderer Hersteller, die nicht den vorgegeben<br />
Grenzen der EMV-Richtlinien entsprechen oder Komponenten,<br />
die älteren Datums sind <strong>und</strong> nicht mehr dem Stand der<br />
Technik entsprechen, können Störungen verursachen.<br />
• Potenzialunterschiede zwischen den PE's unterschiedlicher Anlagenteile<br />
oder Gebäuden/Gebäudeteilen können erheblichen<br />
Stromfluss über die Abschirmung von Datenverbindungen verursachen.<br />
• Potenzialunterschiede zwischen PE <strong>und</strong> N.
Seite 6<br />
Verdrahtungshinweise<br />
Regler + Netzanschluss<br />
• Erdung<br />
Alle PE-Anschlüsse müssen auf kürzestem Wege zum nächsten<br />
niederohmigen Anschluss (Erdklemme/Schiene) geführt<br />
werden. Je nach Einbaubedingungen kann die Leitungsführung<br />
variieren.<br />
PE-Anschlüsse können bei unseren Reglern sowohl als Schraubklemmen<br />
wie auch (bei Metallgehäusen) zusätzlich als Metallfahne<br />
<strong>für</strong> AMP-Stecker vorhanden sein.<br />
Werden die PE-Anschlüsse nicht aufgelegt, so können die<br />
internen Netzfilter nicht arbeiten.<br />
Beispiel: Erdung einer VPR 5000-Zentraleinheit<br />
Schaltschrank-Tür<br />
Door of Electrical Cabinet<br />
Line<br />
485<br />
ICOM<br />
485<br />
MODEM<br />
232<br />
20 PE<br />
21 DO<br />
22 NDO<br />
23 DO<br />
24 NDO<br />
25 OUT<br />
26 IN<br />
27 GND<br />
28 OUT<br />
30 GND<br />
31 RTS<br />
• Der Übergangswiderstand von PE gegen N im Schaltschrank darf<br />
maxi mal 0,1 Ohm betragen.<br />
PE<br />
N<br />
Abschirmung<br />
Regler<br />
29 IN<br />
PC<br />
232<br />
R<br />
4<br />
3<br />
2<br />
N<br />
L<br />
32 CTS<br />
PC<br />
485<br />
33 DO<br />
34 NDO<br />
1<br />
PE<br />
PE<br />
Regler Regler Regler<br />
Verdrahtungshinweise<br />
• Geräte mit externem Netzfilter<br />
Die bei einigen Systemen erforderlichen externen Netzfilter sind<br />
möglichst großflächig am (Metall-) Gehäuse des entsprechenden<br />
Gerätes oder des Baugruppenträgers elektrisch leitend anzubringen.<br />
Sorgen Sie da<strong>für</strong>, dass der Baugruppenträger selbst<br />
eine gute PE-Verbindung hat.<br />
• Die Verbindungsleitungen zwischen den Netzanschlussklemmen<br />
des Gerätes <strong>und</strong> dem Ausgang des Netzfilters müssen möglichst<br />
kurz sein.<br />
Beispiel:<br />
VPR 19000-<br />
Zentraleinheit<br />
Anschluss nur an Netzkarten. Phase<br />
<strong>für</strong> Relaisausgänge nicht hier abnehmen !<br />
Kabelverbindung<br />
möglichst kurz<br />
Beidseitig<br />
verschrauben<br />
Ein Ferritring<br />
wird möglichst<br />
nahe vor dem<br />
Netzfilter über<br />
der Zuleitung<br />
befestigt<br />
externes Netzfilter<br />
mit Metallgehäuse<br />
• Netzfilter <strong>für</strong> Geräte mit 24V-Ub<br />
...werden zwischen 24V-Trafo <strong>und</strong> Versorgungsspannungs-<br />
Eingang platziert.<br />
Achtung ! Der Netzfilter-Ausgang versorgt ausschließlich das<br />
Gerät mit Spannung.<br />
• Niedervolt-Reglertypen<br />
Sehr häufig werden Regler in 24V-Ausführung eingesetzt, die aus<br />
einem einzelnen Transformator versorgt werden. In einer solchen<br />
Umgebung sind zwei wesentliche Dinge zu beachten:<br />
• Die Sek<strong>und</strong>ärseite des Transformators darf niemals auf PE<br />
geklemmt werden!<br />
Interne Kurzschlüsse in den Reglern können die Folge sein.<br />
Beispiel:<br />
VPR 19000-<br />
Zentraleinheit<br />
L<br />
Trafo<br />
230/24V<br />
min.<br />
50VA<br />
Nein<br />
N<br />
PE<br />
Netz-<br />
Filter<br />
32<br />
6<br />
2<br />
z d
Verdrahtungshinweise Seite 7<br />
• Werden mehrere Regler aus dem gleichen Trafo versorgt <strong>und</strong> in<br />
eine Datenverbindung integriert, muss häufig eine Reglerposition<br />
stromlos geschaltet werden. In diesem Fall den Regler doppelpolig<br />
abschalten, da bei einpoliger Abschaltung der Versorgungskreis<br />
über die Abschirmung der Datenverbindung geschlossen wird<br />
<strong>und</strong> der Regler mit verminderter Betriebsspannung weiterlaufen<br />
kann.<br />
Wichtig bei<br />
Vernetzung<br />
<strong>und</strong> nur einem<br />
Trafo :<br />
Positionen<br />
DOPPELPOLIG<br />
abschalten !<br />
PE<br />
24V AC<br />
Abschirmung<br />
DO NDO<br />
N PE<br />
T<br />
DO NDO<br />
N PE<br />
• Potenzialausgleich<br />
Bei Anlagen mit großer räumlicher Ausdehnung können größere<br />
Potenzialunterschiede zwischen den PE-Anschlüssen auftreten.<br />
Diese Potenzialunterschiede können eine einwandfreie Datenübertragung<br />
verhindern sowie erhebliche, unerwünschte Ausgleichsströme<br />
über die Abschirmung von Datenleitungen bewirken,<br />
die Beschädigungen verursachen können.<br />
Ist ein solcher Ausgleich bei der Hausinstallation nicht gegeben,<br />
muss im Zweifelsfall eine separate PE-Ausgleichsleitung mit ausreichendem<br />
Querschnitt (ca. 6 mm²) mit der Busleitung mitgeführt<br />
werden, um einen Potenzialausgleich zu gewährleisten.<br />
PE-Ausgleichsleitung (nur bei Bedarf)<br />
Abschirmung<br />
Regler<br />
PE 1<br />
Regler<br />
Stromfluß<br />
R<br />
PE 1 ungleich PE 2<br />
T<br />
Stromfluß<br />
Regler Regler<br />
PE 2
Seite 8<br />
Verdrahtungshinweise<br />
Datenverbindungen<br />
Wir unterscheiden zwei Arten von Datenverbindungen, Punkt-zu-<br />
Punkt-Verbindungen <strong>und</strong> Datenbus.<br />
• Punkt-zu-Punkt-Verbindung<br />
Darunter verstehen wir den direkten Anschluß eines PC an ein<br />
Regelgerät, Konverter oder ein Modem. Diese Verbindungen<br />
werden meist mit vorkonfektionierten Kabeln aufgebaut.<br />
Für alle unsere Produkte bieten wir entsprechende Kabel an.<br />
Standardkabel aus dem Computerladen funktionieren häufig<br />
nicht, da deren Aufbau sehr allgemein gehalten ist <strong>und</strong>, abhängig<br />
vom verwendeten PC, notwendige Komponenten zur korrekten<br />
Funktion fehlen.<br />
• Datenbus<br />
Der bei ELREHA verwendete Datenbus basiert auf dem RS-485<br />
(EIA-485) Standard. In der von uns verwendeten Konfiguration<br />
erlaubt der Bus die Koppelung von bis 64 Regelsystemen mit<br />
einem übergeordneten PC oder Frontendsystemen wie SMZ<br />
oder VPR, was Fernbedienung <strong>und</strong> Protokollierung aller Funktionen<br />
im Regler erlaubt.<br />
Aufbau des Datenbusses<br />
• Für den Bus wird handelsübliches Datenkabel verwendet, eine<br />
Produktempfehlung finden Sie weiter unten.<br />
• Alle Regelgeräte liegen auf der Datenverbindung elektrisch<br />
parallel. Deshalb wird der Datenbus häufig auch als "Partyline"<br />
bezeichnet.<br />
• Die beiden signalführenden Leitungen werden als "DO" <strong>und</strong><br />
"NDO" bezeichnet. Bei der Installation ist die Polung extrem<br />
wichtig! Wird ein Regler verpolt auf die Leitung aufgelegt, kann<br />
der Datenbus nicht mehr arbeiten.<br />
• Jedem Teilnehmer auf dem Datenbus ist eine individuelle Netzwerkadresse<br />
zugeordnet, die nur ein Mal vergeben werden kann.<br />
• Länge des Datenbusses<br />
Busmaster<br />
PC oder VPR<br />
Die max.Leitungslänge eines RS 485-Busses<br />
darf zwischen dem ersten <strong>und</strong> letzten Gerät in<br />
der Kette maximal ca. 1000m (1 km) betragen.<br />
Regler Regler Regler Regler Regler Regler Regler<br />
Die Länge von 1000m bezieht sich auf qualitativ hochwertiges<br />
Kabel. Bei Kabeln, die nicht der geforderten Spezifikation entsprechen,<br />
kann sich die nutzbare Länge deutlich verringern.<br />
Längere Verbindungen sind möglich, dazu müssen aber<br />
REPEATER verwendet werden.<br />
Nach einem Repeater kann die Leitungslänge wieder bis zu<br />
1000m betragen.<br />
Regler<br />
DO<br />
NDO<br />
DO<br />
NDO<br />
Busmaster<br />
PC, VPR,<br />
SMZ<br />
Busmaster<br />
PC oder VPR<br />
max. 1000 m<br />
Regler<br />
Regler<br />
Lokale Stichleitungen<br />
verdrilltes Kabel<br />
(twisted pair)<br />
verdrilltes Kabel<br />
(twisted pair)<br />
Verdrahtungshinweise<br />
Repeater<br />
max. 1000 m<br />
Regler<br />
Regler Regler<br />
Regler Regler Regler Regler Regler Regler Regler<br />
Regler<br />
• Reglereinstellung bei der Verwendung von Repeatern<br />
Bei einem Regler, der auf dem Bus hinter einem Repeater<br />
positioniert ist, muss die automatische Baudratenerkennung<br />
abgeschaltet <strong>und</strong> die Baudrate manuell voreingestellt werden.<br />
• Stichleitungen<br />
Lokale Stichleitungen sind möglich, aber wo immer es geht<br />
zu vermeiden, da die Störsicherheit erfahrungsgemäß deutlich<br />
abnimmt. Die Länge des Hauptstranges <strong>und</strong> der Stichleitungen<br />
darf in der Summe ebenfalls 1000m nicht überschreiten.<br />
Abschirmung / Erdung Datenbus<br />
Die Schirmung der Busleitung muss an jedem Regler auf kürzestem<br />
Weg zur nächstliegenden Erdklemme geführt werden.<br />
Der ungeschirmte Abschnitt bis zu den Klemmen muss so kurz<br />
wie möglich sein.<br />
Praktischer Datenkabel-Anschluss<br />
Bei Datenkabeln, die mehr als ein verdrilltes Kabelpaar enthalten,<br />
nicht ein verdrilltes Paar als "DO" <strong>und</strong> ein Anderes als "NDO",<br />
sondern nur ein Kabelpaar verwenden.<br />
Falsch<br />
Richtig<br />
Regler<br />
Regler<br />
DO<br />
NDO<br />
DO<br />
NDO
Verdrahtungshinweise Seite 9<br />
Beispiel:<br />
Erdung des Datenbusses zwischen VPR 5000-Zentraleinheit<br />
<strong>und</strong> einem Zusatzmodul<br />
Schaltschrank-Tür<br />
Door of Electrical Cabinet<br />
BMA 3251<br />
PE Netz<br />
Gro<strong>und</strong> Mains<br />
N L<br />
1 2 3 4 5 6<br />
20 PE<br />
21 DO<br />
35 36 37 38 39<br />
DO<br />
NDO<br />
RS<br />
485<br />
Line<br />
485<br />
22 NDO<br />
ICOM<br />
485<br />
MODEM<br />
232<br />
23 DO<br />
24 NDO<br />
25 OUT<br />
26 IN<br />
27 GND<br />
28 OUT<br />
+24V OUT<br />
100mA<br />
4/20 IN 1<br />
29 IN<br />
4/20 IN 2<br />
PC<br />
232<br />
30 GND<br />
verdrilltes Kabel<br />
(twisted pair)<br />
7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
4/20 IN 3<br />
L 4<br />
N 3<br />
PE 2<br />
PE 1<br />
31 RTS<br />
32 CTS<br />
51 52 53 54 55 56<br />
4/20 IN 4<br />
PC<br />
33 DO<br />
34 NDO<br />
4/20 OUT 2<br />
485<br />
0/10 OUT 2<br />
Schaltschrank / Electrical Cabinet<br />
25<br />
4/20 IN 5<br />
4/20 OUT 1<br />
0/10 OUT 1<br />
Pt1000<br />
26 27 28<br />
Datenbuskabel<br />
Als Busleitung muss ein zweiadriges, vollabgeschirmtes Kabel mit<br />
verdrillten Leitungen verwendet werden.<br />
Hier die wichtigsten Anforderungen:<br />
Leiter ................................... min. 2x CU-Litze blank, twisted pair<br />
Abschirmung .......... Geflecht aus verzinnten Cu-Drähten + Folie<br />
Optische Bedeckung ......................................................... 100%<br />
Leiterwiderstand DC ........................................ max. 80 Ohm/km<br />
Schirmwiderstand DC ...................................... max. 11 Ohm/km<br />
Kapazität Ader/Ader ............................................ ca. 39,4 nF/km<br />
Die genannten Anforderungen werden beispielsweise von den<br />
Kabeln mit der Typenbezeichnung "82841" <strong>und</strong> "89841" des Herstellers<br />
BELDEN erfüllt.
Seite 10<br />
Verdrahtungshinweise<br />
Signalleitungen<br />
• Verwenden Sie gr<strong>und</strong>sätzlich abgeschirmtes Kabel.<br />
Die Mindestanforderungen an das Kabel sind nicht kritisch,<br />
Querschnitte ab 0,5mm² sind meist ausreichend.<br />
• Länge von Signalleitungen<br />
In der Praxis werden Käbellängen von bis zu 100 m verwendet.<br />
Achten Sie bitte in einem solchen Fall auf einen ausreichenden<br />
Querschnitt.<br />
• Auswirkungen auf das Messergebnis<br />
Der Kabelwiderstand <strong>und</strong> die Übergangswiderstände von<br />
Klemmstellen gehen in die Messung ein.<br />
Bei Standardfühlern der Serie TFx 201 sind die Abweichungen<br />
nicht sehr groß (ca. 14 Ohm -> 1K ), bei Fühlern der Serie TFx 501<br />
kann, bedingt durch die kleinere Widerstandsänderung (Pt1000,<br />
ca. 4 Ohm -> 1K ), die Abweichung deutlich größer sein.<br />
• In den Betriebsanleitungen einzelner Produkte (wie z.B. MiniMEP)<br />
finden Sie detaillierte Angaben über die möglichen Fühlerlängen<br />
<strong>und</strong> den dazu notwendigen Querschnitt.<br />
Richtige Abschirmung<br />
eines Fühlereingangs<br />
Fühler/<br />
Sensor<br />
Abschirmung<br />
PE<br />
Schaltschrank<br />
Regler<br />
• Möglichst kurz verlegen<br />
Vermeiden Sie 'Reserve', die irgendwo in einem Kanal liegt,<br />
diese wirkt wie eine 'Antenne'.<br />
• Abstand zu Netzkabeln<br />
Signal- <strong>und</strong> Datenleitungen nicht in der Nähe oder parallel zu<br />
netzspannungsführenden Leitungen mit hohen Strömen verlegen,<br />
d.h. in keinem Fall in den gleichen Kabelkanal !<br />
• Abschirmung von Signalleitungen<br />
Die Abschirmung darf nur einseitig auf PE aufgelegt werden, am<br />
sinnvollsten im Schaltschrank.<br />
Der Schirm muss so nah wie möglich bis zum Regler gezogen<br />
werden <strong>und</strong> darf nicht an den Eingangsklemmen des Schaltschranks<br />
enden.<br />
Verdrahtungshinweise<br />
Verwendung im Ex-Bereich<br />
• Unsere Produkte sind nicht <strong>für</strong> die Verwendung im Ex-Bereich<br />
konzipiert, d.h. Regelsysteme <strong>und</strong> Transmitter dürfen nicht in<br />
Ex-geschützen Bereichen betrieben werden.<br />
• Das Erfassen von Temperaturen mit Fühlern der Serie TF ist in<br />
Ex-geschützen Bereichen möglich, sofern sie über Trennverstärker<br />
angeb<strong>und</strong>en werden, die <strong>für</strong> diesen Zweck freigegeben sind.<br />
• Eine Anbindung über Zenerbarrieren kann nicht empfohlen werden,<br />
da deren Eigenwiderstand sich stark auf den Messwert <strong>und</strong><br />
die Linearität des Messbereichs auswirkt. In den meisten Fällen<br />
ist die Auwirkung so stark, dass der Messwert am Regler nicht<br />
mehr korrigierbar ist.<br />
• Trennverstärker wirken sich auf das Messsignal praktisch nicht<br />
aus <strong>und</strong> bieten gleichzeitig eine galvanische Trennung zwischen<br />
Messkreis <strong>und</strong> Regler.<br />
Prinzip der Anbindung über Trennverstärker<br />
Fühler/<br />
sensor<br />
Ex-Bereich<br />
Abschirmung<br />
gro<strong>und</strong><br />
Schaltschrank<br />
Regler
Verdrahtungshinweise Seite 11<br />
<strong>Tipps</strong> zur<br />
Fehlersuche mit<br />
einfachen Mitteln<br />
Datenleitungen<br />
Die Datenübertragung erfolgt im Niederspannungsbereich.<br />
Die Messung dieser Signale kann nur mit<br />
einem Multimeter mit Niederspannungsbereich<br />
erfolgen, die häufig verwendeten<br />
Spannungsprüfer sind ungeeignet.<br />
Die Spannungen bewegen sich zwischen 1 <strong>und</strong><br />
5V bei RS485 bzw. zwischen 7 <strong>und</strong> 15V bei<br />
RS232. Die Datenübertragung erfolgt im Abstand<br />
von bis zu einigen Sek<strong>und</strong>en.<br />
Regler<br />
Regler Regler Regler<br />
DC-<br />
Bereich<br />
Datenübertragung funktioniert nicht<br />
• Kann mit einem Multimeter (DC-Bereich)<br />
auf der Datenleitung keine wechselnde<br />
Spannung (Bereich siehe oben) gemessen<br />
werden, dann läuft mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
keine Datenübertragung.<br />
RS 485 --> zwischen DO <strong>und</strong> NDO<br />
RS 232 --> zwischen RxD <strong>und</strong> GND<br />
bzw. TxD <strong>und</strong> GND<br />
• Kann mit dem Multimeter eine wechselnde<br />
Spannung gemessen werden, läuft mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit eine Datenübertragung<br />
<strong>und</strong> der Effekt hat andere Ursachen. Haben<br />
Sie etwas Geduld, die Übertragung kann<br />
im Abstand von einigen Sek<strong>und</strong>en erfolgen.<br />
• Schalten Sie die Anlage aus <strong>und</strong> messen<br />
Sie an beliebiger Stelle der Datenverbindung<br />
den Widerstand zwischen DO <strong>und</strong> NDO<br />
(nur RS 485), dieser muss in der Größenordnung<br />
von einigen h<strong>und</strong>ert Ohm liegen.<br />
• Wenn eine Datenübertragung zu laufen<br />
scheint, aber ein Regler "nichts versteht",<br />
dann überprüfen Sie bitte die richtige Polarität<br />
des Datenkabelanschlusses an diesem<br />
Gerät <strong>und</strong>/oder die Adresseinstellung.<br />
Temperaturfühler-Leitungen<br />
Wenn Sie den Verdacht haben, mit einem<br />
Temperaturfühler könnte etwas nicht stimmen,<br />
dann trennen Sie den Fühler vom Regler <strong>und</strong><br />
messen Sie mit einem Multimeter im Ohm-Bereich<br />
den elektrischen Widerstand des Fühlers.<br />
Die Polung spielt dabei keine Rolle.<br />
Die Widerstandswerte entnehmen Sie bitte der<br />
aktuellen Tabelle im jeweiligen Fühlerdatenblatt<br />
oder dem Katalog im Kapitel "Zubehör".<br />
Bei Leitungen über größere Entfernungen können<br />
Sie an 2 Punkten messen:<br />
a. Direkt am Regler<br />
b. An der Abzweigdose in der Nähe des<br />
Fühlerkopfes<br />
Durch Vergleichen beider Werte kommen Sie<br />
Unterbrechungen oder Wackelkontakten auf der<br />
Verbindungsleitung sicher auf die Spur.<br />
Druckgeber-Leitungen<br />
Unsere Standard-Druckgeber übertragen ihre Information<br />
über 2 Drähte in Form eines 4-20 mA-<br />
Signals. Um dieses Signal zu überprüfen, müssen<br />
Sie eine Verbindungsleitung auftrennen <strong>und</strong><br />
über Ihr Multimeter führen, welches im "mA"-<br />
Bereich arbeiten muss.<br />
Signal < 3 mA:<br />
• Versorgung aus dem Regler fehlt<br />
• Anlagenseitig kein Druck am Transmitter<br />
• Transmitter defekt<br />
Signal > 21 mA<br />
• Anlagenseitig Druck zu hoch<br />
• Versorgungsspannung zu hoch<br />
• Transmitter defekt<br />
Zum Testen eines Reglers<br />
ohne einen entsprechenden<br />
Sensor hat sich<br />
dieses "Hausmittel" aus<br />
einem Potentiometer <strong>und</strong><br />
einem Widerstand bewährt,<br />
welches sich leicht<br />
selber herstellen lässt.<br />
mA-<br />
Bereich<br />
820 Ohm<br />
Ohm-<br />
Bereich<br />
+Ub Regler<br />
+Signaleingang<br />
10K Ohm<br />
Regler mit Temperaturfühler-Eingang<br />
Stellen Sie am Potentiometer (Abb. P) einen<br />
Widerstandswert ein, der dem des Temperaturfühlers<br />
bei der gewünschten Temperatur entspricht.<br />
Schließen Sie dann das Potentiometer<br />
statt des Temperaturfühlers am Regler an.<br />
Der Regler muss jetzt die richtige Temperatur<br />
anzeigen.<br />
820 Ohm<br />
820 Ohm<br />
10K Ohm<br />
10K Ohm<br />
Ohm-<br />
Bereich<br />
Fühler<br />
Fühler<br />
Regler<br />
Regler mit Druckgeber-Eingang<br />
Reglern mit 4-20 mA-Signal-Eingang kann man<br />
ein solches Signal simulieren, indem man die<br />
Versorgungsspannung <strong>für</strong> den Transmitter über<br />
das Potentiometer zum Signaleingang leitet.<br />
ACHTUNG !<br />
Immer mit dem Multimeter Signalstrom kontrollieren<br />
um Beschädigungen zu vermeiden!<br />
Bei 4 mA <strong>und</strong> 20 mA muß der Regler die Werte<br />
anzeigen, die am Regler vorher mittels Parameter<br />
eingestellt wurden.<br />
820 Ohm<br />
10K Ohm<br />
+Ub<br />
+Signaleingang<br />
mA-<br />
Bereich<br />
Regler
Seite 12<br />
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