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Deckblatt 3 - Soest

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Umweltbericht 2012


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Seiten<br />

Inhaltsverzeichnis 1 - 2<br />

1. Grundlagen für den Umwelt- und Ressourcenschutz in den KBS 3 - 4<br />

2. Die Aufgabenbereiche der KBS im Überblick 5<br />

3. Bereiche der KBS<br />

3.1. Kommunalbetrieb<br />

3.1.1. Abfallwirtschaft 6 - 10<br />

3.1.1.1. Kompostierungsanlage 10 - 11<br />

3.1.1.2. Wertstoffhof 12 - 14<br />

3.1.1.3. Stark, sauber: <strong>Soest</strong> 15<br />

3.1.2. Bauhof, Fuhrpark und Verwaltung sowie Friedhof<br />

3.1.2.1. Bauhof/Verwaltung 16<br />

3.1.2.2. Fuhrpark/Werkstätten 16<br />

3.1.2.3. Grünflächenpflege, Baumkontrolle 17 - 18<br />

3.1.2.4. Friedhöfe 18 - 19<br />

3.1.2.5. Straßen- und Stadtreinigung 19 - 20<br />

3.2. Planung und Bau im Bereich Straßen, Gewässer, Grün<br />

3.2.1. Straßenbau 21 - 24<br />

3.2.2. Radwegebau 25 - 26<br />

3.2.3. ÖPNV 27<br />

3.2.4. Ampeln 28 - 29<br />

3.2.5. Straßenbeleuchtung 29 - 30<br />

3.2.6. Gewässerschutz<br />

3.2.6.1. Abwasserbeseitigung 31<br />

3.2.6.2. Gewässer 31 - 32<br />

3.3. Bereich Abwasser<br />

3.3.1. Bau 33 - 34<br />

3.3.2. Betrieb 34<br />

3.4. Bereich Gebäudemanagement<br />

3.4.1. Ökostrom 35<br />

3.4.2. Sanierung 35 - 42<br />

1


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

4. Zusammenarbeit mit der Stadt 43<br />

4.1. EEA 43<br />

5. Ausblick 44<br />

2


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

1. Grundlagen für den Umwelt- und Ressourcenschutz in den KBS<br />

Mit dem Umweltbericht 2012 legen die Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR ihre<br />

sechste Fassung in Folge vor.<br />

Im Jahr 2012 fand die Klimakonferenz in Doha statt, mit der das Kyoto-<br />

Protokoll bis 2020 verlängert und die Erarbeitung eines neuen globalen Klimavertrages<br />

in Angriff genommen wurde. Die in Deutschland eingeleitete<br />

Energiewende wurde in ihrer Bedeutung unzweifelhaft von vielen anderen<br />

Staaten zur Kenntnis genommen, denn ohne den Umbau der Energiewirtschaft<br />

kann Klimaschutz nicht gelingen.<br />

Im Dezember 2012 traf der EU-Energieministerrat zusammen, um das weitere<br />

europäische Vorgehen zum Ausbau Erneuerbarer Energien für die Zeit<br />

nach 2020 zu beraten. Dabei gehen die Vorschläge in die Richtung einer verstärkten<br />

Marktintegration Erneuerbarer Energiequellen in den EU-Handel.<br />

Wichtigstes Instrument in Deutschland zur Förderung Erneuerbarer Energien<br />

ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das in der Zwischenzeit von vielen<br />

Staaten „kopiert“ wurde. Ziele dieses Gesetzes sind<br />

• Die nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen<br />

• Die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung zu verringern<br />

• Fossile Energieressourcen zu schonen<br />

• Die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus<br />

erneuerbaren Quellen zu fördern.<br />

Der Anteil der Energien an der Stromversorgung soll bis 2020 auf mindestens<br />

35 %, bis 2030 auf 50 %, bis 2040 auf 65 % und bis 2050 auf 80 %<br />

steigen.<br />

In Ergänzung zum EEG wurde das Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien<br />

im Wärmebereich im Jahr 2008 eingeführt.<br />

Zusätzlich zu den Erneuerbaren Energien wird die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

(KWK) weiterhin gefördert werden.<br />

Auch die Bemühungen der NRW-Landesregierung zum Erlass eines Klimaschutzgesetzes<br />

wurden fortgesetzt. Nach der 1. Lesung am 05.07.2012 wurde<br />

der Gesetzentwurf an die entsprechenden Fachausschüsse weitergeleitet.<br />

Doch auch die lokale Ebene ist von entscheidender Bedeutung, da über die<br />

Hälfte der Treibhausgasemissionen unmittelbar oder mittelbar in den Städten<br />

entstehen. Viele der für den Klimaschutz erforderlichen Maßnahmen fal-<br />

3


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

len in den Zuständigkeitsbereich der Kommunen oder wären ohne ihre politische<br />

Unterstützung nicht denkbar.<br />

So hat die Stadt <strong>Soest</strong> in ihrem strategischen Zukunftsprogramm die nachhaltige<br />

Sicherung einer gesunden Umwelt und die Vorantreibung des Klimaschutzes,<br />

insbesondere das Schonen der Ressourcen und die Beachtung der<br />

ökologischen Zusammenhänge verankert.<br />

In der Satzung der Stadt <strong>Soest</strong> über die Anstalt des öffentlichen Rechts wurde<br />

festgelegt, dass die Kommunalen Betriebe AöR umwelt- und ressourcenschonend<br />

zu führen sind.<br />

Der folgende Bericht soll dazu dienen, die wesentlichen - oft auch nur kleinen<br />

– Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz des Jahres 2012 der Kommunalen<br />

Betriebe <strong>Soest</strong> darzustellen.<br />

<strong>Soest</strong>, den 01.06.2013<br />

Peter Wapelhorst<br />

Vorstand Kommunale Betriebe <strong>Soest</strong><br />

4


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

2. Die Aufgabenbereiche der KBS im Überblick<br />

5


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3. Bereiche der Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR<br />

3.1 Kommunalbetrieb<br />

3.1.1 Abfallwirtschaft<br />

Hecklader der KBS für die Mülleinsammlung<br />

Die Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR betreiben die Abfallentsorgung in der<br />

Stadt <strong>Soest</strong> nach Maßgabe des Abfallgesetzes und der Abfallsatzung der<br />

Stadt <strong>Soest</strong> als öffentliche Einrichtung. Die Entsorgung der Abfälle umfasst<br />

das Einsammeln und Befördern. Die Aufgabe des Behandelns, Lagerns und<br />

Ablagerns liegt beim Kreis <strong>Soest</strong>. Eine Ausnahme stellen die nativ organischen<br />

Abfälle dar, bei denen alle Arbeitsschritte bis zur Verwertung bei den<br />

KBS liegen.<br />

Für die Verteilung und 14-tägliche Einsammlung der gelben Säcke ist seit<br />

2011 die Hellweg Entsorgung GmbH zuständig. Bei den Altglascontainern<br />

war wie bisher die Fa. Tönsmeier zuständig.<br />

Die Abfuhrtermine sind übersichtlich dem Abfallkalender der Kommunalen<br />

Betriebe <strong>Soest</strong> AöR zu entnehmen, der jährlich überarbeitet wird.<br />

An weiteren Leistungen im Rahmen der Abfallwirtschaft sind zu nennen:<br />

• Abholung von Sperrmüll nach Anmeldung<br />

• Altglascontainer an 38 Standorten im Stadtgebiet<br />

• Betrieb des Wertstoffhofes am Doyenweg<br />

• Betrieb der Kompostierungsanlage in Bergede<br />

• Aufstellung, Unterhaltung und Leerung der Straßenpapierkörbe<br />

• Mobile Schadstoffsammlungen für Problemabfälle<br />

Problemabfälle, die aufgrund ihres umweltgefährdenden Potentials nicht in<br />

die Restmülltonne (Graue Tonne) oder in die Wertstoffbehälter gelangen<br />

dürfen, können am Wertstoffhof oder am Schadstoffmobil abgegeben werden.<br />

Die mobile Schadstoffsammlung erfolgt zweimal jährlich an vorgegebenen<br />

Annahmestellen.<br />

6


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

<strong>Soest</strong>er Anzeiger vom 02.06.12<br />

Seit dem 01.06.2012 besteht für die <strong>Soest</strong>er Bürger die Möglichkeit, ihre<br />

Elektronik- und Elektrokleingeräte sowie Metalle außer am Wertstoffhof auch<br />

an ausgewählten Standorten im Stadtgebiet zu entsorgen. Mit diesem neuen<br />

Containersammelsystem, das im ganzen Kreis <strong>Soest</strong> eingeführt wurde, reagieren<br />

die Kommunen auf die Novellierung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.<br />

Dieses Gesetz sieht vor, die im Hausmüll vorhandenen Wertstoffe<br />

noch besser abzuschöpfen und dem Recycling zuzuführen. Hochwertige<br />

Nicht-Eisenmetalle wie z.B. Aluminium und Kupfer sollen getrennt gesammelt<br />

und für das Recycling gewonnen werden.<br />

7


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Eingeworfen werden dürfen Elektrokleingeräte wie alte Bügeleisen, Eierkocher,<br />

Fön, Handy, Mixer, Radio, Kaffeemaschine, Rasierer, Telefon, PC-<br />

Zubehör (Maus, Tastatur), MP3-Player, Elektrowerkzeug und ähnliches. Die<br />

Container sind aber auch als Sammelbehälter für Besteck, Draht, Kochtöpfe,<br />

Nägel, Schrauben, Pfannen, Scheren, Zangen, sonstige Werkzeuge und anderes<br />

mehr aus Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Zinn oder Blei gedacht.<br />

Standorte im Stadtgebiet sind die Parkplätze am Baumarkt Hilchenbach, am<br />

Grandweg und bei der Fa. Kaufland.<br />

Die Sammelmenge liegt bei ca. 0,8 – 1,0 kg je Einwohner.<br />

8


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Holsystem KBS<br />

Bringsystem KBS<br />

(Wertstoffhof)<br />

Systeme<br />

Dritter<br />

Abfallstatistik der Stadt <strong>Soest</strong> 2007 bis 2012<br />

(gerundete Angaben in MG, wenn nicht gesondert angegeben)<br />

Abfallart 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Restabfall (Graue Tonne) AzB 7.009 6.996 6.970 6.845 6.714 6.786<br />

Bioabfall (Grüne Biotonne) AzV 7.936 7.755 7.593 7.434 7.534 7.560<br />

Altpapier (Blaue Tonne) AzV 3.664 3.677 3.597 3.562 3.653 3.559<br />

Sperrmüll AzB 83 79 78 81 90 65<br />

Wilde Müllablagerungen *3 AzB 29 35 48 42 45 35<br />

Eingesammelte Abfälle gesamt 18.721 18.542 18.286 17.964 18.036 18.005<br />

in kg / Einwohner 385 381 376 369 370 370<br />

Sperrmüll AzB 207 234 333 419 497 686<br />

Elektronikschrott AzV 315 304 345 332 311 406<br />

Altmetalle AzV 41 38 41 33 30 35<br />

Altholz AzV 211 231 244 250 275 405<br />

Altpapier AzV 172 175 201 196 188 223<br />

Bauschutt AzV 165 198 235 265 262 395<br />

Sonstige Abfälle* AzV 76 83 103 100 97 141<br />

Gefährliche Abfälle AzB 37 40 52 51 46 53<br />

Angenommene Abfälle gesamt 1.224 1.303 1.554 1.646 1.706 2.345<br />

in kg / Einwohner 25 27 32 34 35 48<br />

Altglas *2 AzV 980 1.006 1.000 990 1.130 1.111<br />

Leichtverpackungen (Gelber Sack) *2 AzV 1.288 1.259 1.224 1.263 1.305 1.281<br />

Eingesammelte Abfälle gesamt 2.268 2.265 2.224 2.253 2.435 2.392<br />

in kg / Einwohner 47 47 46 46 50 49<br />

Abfälle gesamt 22.213 22.110 22.064 21.863 22.177 22.742<br />

in kg / Einwohner 456 455 453 449 456 467<br />

Anteil Abfälle zur Verwertung AzV 67 % 67 % 66 % 66 % 67 % 66 %<br />

Einwohnerzahl* 1 48.668 48.642 48.682 48.746 48.685 48.692<br />

* Sonstige Abfälle = Garten- und Parkabfälle, Flachglas, Altreifen, Polystyrolverpackungen u. a.<br />

*1 Einwohnerzahl = Fortschreibung des LDS NRW<br />

*2 = hochgerechnete Mengen auf Grundlage der Mengenstatistik der ESG für den Kreis <strong>Soest</strong><br />

*3 = Mengen geschätzt<br />

AzB = Abfälle zur Beseitigung<br />

AzV = Abfälle zur Verwertung<br />

Der Teilbereich Abfallwirtschaft ist seit 2003 berechtigt, das Prädikat „ Entsorgungsfachbetrieb“<br />

zu führen. Mit Zertifikatsausstellung vom 08.8.2011<br />

bescheinigte die GHM als Technische Überwachungsorganisation (TÜO),<br />

dass die Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AÖR die Anforderungen zum Führen<br />

des Prädikats „Entsorgungsfachbetrieb“ gemäß § 56 KrW-/AbfG i. V. mit der<br />

Verordnung über Entsorgungsfachbetriebe (EfbV) nach der insgesamt 9. Folgeprüfung<br />

weiterhin erfüllen. Besonders anzumerken ist, dass diese Zertifizierung<br />

seit 2009 auch die Kompostierungsanlage und seit 2011 den Wertstoffhof<br />

der Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR umfasst. Das Zertifikat erfasst<br />

die abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten<br />

Sammeln und Befördern für den Teilbereich Abfallwirtschaft, Christophorusweg<br />

7<br />

Behandeln und Verwerten für die Kompostierungsanlage am Standort<br />

<strong>Soest</strong>-Bergede<br />

Sammeln und Lagern für den Wertstoffhof, Doyenweg 21<br />

9


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.1.1.1 Kompostierungsanlage<br />

Verwaltungsgebäude der Kompostierungsanlage<br />

10


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

In der Kompostierungsanlage <strong>Soest</strong>-Bergede werden die getrennt gesammelten<br />

Bioabfälle sowie die separat angelieferten Garten- und Parkabfälle<br />

der Stadt <strong>Soest</strong> und der Gemeinden Bad Sassendorf, Lippetal und Möhnesee<br />

zu hochwertigem <strong>Soest</strong>er Kompost verarbeitet.<br />

Stadt <strong>Soest</strong><br />

Kompostierungsanlage <strong>Soest</strong>-Bergede<br />

Anlieferungsmengen 2012 ( in mg)<br />

Gemeinde Bad<br />

Sassendorf Gemeinde Lippetal Gemeinde Möhnesee Sonstige Anlieferer Garten- und Parkabfälle<br />

Garten- und<br />

Parkabfälle Biomaterial Garten- und<br />

Parkabfälle<br />

Biomaterial Garten- und<br />

Parkabfälle Biomaterial Garten- und<br />

Parkabfälle<br />

mehr als<br />

Kofferraum<br />

Biomaterial<br />

gewogen Anhänger<br />

Kofferraum<br />

Monat<br />

Summe<br />

Januar * 492,98 8,20 77,86 7,10 90,32 0,00 91,46 0,00 15,46 33 St. 11 St. 21 St. 783,38<br />

Februar 354,88 6,62 64,64 0,42 76,58 0,00 71,22 0,00 25,00 46 St. 23 St. 24 St. 599,36<br />

März 666,36 42,66 103,90 12,62 112,20 0,00 127,88 0,00 51,38 237 St. 235 St. 295 St. 1.117,00<br />

April 558,92 25,50 126,08 5,24 136,62 0,00 146,34 0,00 51,22 173 St. 140 St. 251 St. 1.049,92<br />

Mai 796,60 46,22 193,26 8,80 183,92 0,00 213,76 0,00 45,24 165 St. 187 St. 410 St. 1.487,80<br />

Juni 731,42 29,92 130,92 9,68 155,78 0,00 194,64 0,00 68,42 280 St. 262 St. 505 St. 1.320,78<br />

Juli 835,18 31,38 133,08 6,64 137,62 0,00 168,50 0,00 82,52 299 St. 280 St. 576 St. 1.394,92<br />

August 886,10 25,82 124,34 4,14 126,86 0,00 153,68 0,00 63,30 262 St. 281 St. 470 St. 1.384,24<br />

September 586,56 21,16 117,88 4,22 124,24 0,00 145,50 0,00 61,64 250 St. 196 St. 363 St. 1.061,20<br />

Oktober 645,04 63,58 177,84 9,96 171,72 0,00 186,30 0,00 107,28 422 St. 375 St. 510 St. 1.361,72<br />

November 540,40 34,64 101,34 3,52 127,32 0,00 142,20 0,00 83,62 311 St. 239 St. 285 St. 1.033,04<br />

Dezember 465,54 6,42 75,40 0,82 90,32 0,00 81,48 0,00 42,46 66 St. 23 St. 42 St. 762,44<br />

Gesamt 7.559,98 342,12 1.426,54 73,16 1.533,50 0,00 1.722,96 0,00 697,54 2544 St. 2252 St. 3752 St. 13.355,80<br />

*= incl. Weihnachtsbäume (42,52 Mg)<br />

Vor dem Hintergrund des Klima- und Ressourcenschutzes hat der Kreistag<br />

des Kreises <strong>Soest</strong> am 13.06.2012 die Weiterentwicklung des Behandlungsund<br />

Verwertungskonzeptes für Bioabfälle beschlossen. Darin wird festgelegt,<br />

dass das Energiepotenzial der Bioabfälle zukünftig als Biogas genutzt werden<br />

soll. Die vorhandenen drei Standorte der Kompostierungsanlagen im Kreis<br />

<strong>Soest</strong> sollen im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf die Integration einer<br />

zusätzlichen Vergärungsstufe überprüft werden. Mit einbezogen in dieses<br />

Verfahren ist auch die Kompostierungsanlage <strong>Soest</strong>-Bergede. Die Ergebnisse<br />

sollen 2013 vorliegen.<br />

Kompostierungsanlagen im Kreis <strong>Soest</strong><br />

11


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.1.1.2 Wertstoffhof<br />

Wertstoffhof am Doyenweg<br />

Der Wertstoffhof Doyenweg wurde im September 1999 eröffnet und bietet<br />

den <strong>Soest</strong>er Bürgerinnen und Bürgern zur Zeit die Möglichkeit, verschiedenste<br />

Abfälle / Wertstoffe (teils gebührenpflichtig, teils gebührenfrei) abzugeben<br />

und somit einer geregelten Entsorgung / Verwertung zuzuführen.<br />

Folgende Abfälle können derzeit angeliefert werden:<br />

gebührenfrei:<br />

gebührenpflichtig:<br />

Elektronikschrott, Elektrogroßgeräte, Kühlschränke,<br />

gefährliche Abfälle (Schadstoffe), Papier, Behälterglas,<br />

Flachglas, Metalle, Schrott, Styropor, Kork,<br />

Speisefette und –öle, CDs, DVDs, Tintenpatronen,<br />

Tonerkartuschen, Altkleider<br />

Sperrmüll, Altholz, Bauschutt, Garten- und Parkabfälle,<br />

Altreifen<br />

Durch die kostenlose Annahme von gefährlichen Abfällen am Wertstoffhof<br />

Doyenweg wird ein wichtiger Beitrag geleistet, um einen weiteren Eintrag<br />

von Schadstoffen in die Umwelt zu vermeiden. Die gebührenfreie Annahme<br />

von Elektronikschrott und die gebührenpflichtige Annahme von Sperrmüll/Altholz/Bauschutt/Reifen<br />

(mit ihren niedrigen, aus dem Abfallgebührenhaushalt<br />

„subventionierten“ steuernden Annahmegebühren) tragen mit<br />

dazu bei, wilde Müllablagerungen in der Umwelt zu vermeiden.<br />

Mit der Erfassung von nicht unerheblichen Abfallmengen, die einer Verwertung<br />

zugeführt werden, ist der Wertstoffhof zudem ein wesentliches Element<br />

einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft.<br />

Die kontinuierliche Steigerung der Anlieferungen führte dazu, dass der Wertstoffhof<br />

Doyenweg im Jahr 2011 seine Kapazitätsgrenzen erreicht hatte. Ab<br />

12


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

dem 01.01.2012 wurden daher die Öffnungszeiten von bislang durchschnittlich<br />

21,5 Stunden/Woche auf 40,0 Stunden/Woche erweitert, was zu einer<br />

deutlichen Verringerung der Wartezeiten beitrug.<br />

250<br />

200<br />

209<br />

169<br />

150<br />

133<br />

153<br />

150<br />

100<br />

94<br />

50<br />

0<br />

2000 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Entwicklung der täglichen Anliefererzahlen<br />

Neben dem mit der Erweiterung der Öffnungszeiten verbesserten Servicefaktor<br />

für den Bürger (durchgängige Anlieferungsmöglichkeiten von montags<br />

bis samstags) sind auch weitere, mit der Entzerrung der Anlieferungen verbundene<br />

positive Effekte eingetreten, wie z. B. schnellere Abwicklung der<br />

Anlieferungen (Verringerung der „Staubildung“ am Freitag), Verbesserung<br />

der Betreuungsintensität (bessere Sortierqualität der „Wertstoffe“, Verbesserung<br />

der Beratungsmöglichkeit) und der Serviceleistung (z. B. Hilfestellung<br />

für ältere Anlieferer) durch das Betriebspersonal. Die erweiterten Öffnungszeiten<br />

haben zudem zu einer deutlichen weiteren Steigerung der jährlichen<br />

Anlieferungsmengen geführt.<br />

Die beiliegende Tabelle zeigt die Mengen der am Wertstoffhof abgegebenen<br />

Abfälle der Jahre 2000 und 2008 bis 2012.<br />

13


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

2000 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Altholz 111,45 Mg 231,24 Mg 243,64 Mg 249,92 Mg 274,73 Mg 405,39 Mg<br />

Sperrmüll 76,90 Mg 234,44 Mg 333,07 Mg 418,82 Mg 496,84 Mg 686,45 Mg<br />

Bauschutt 171,76 Mg 197,83 Mg 234,72 Mg 265,18 Mg 262,10 Mg 395,00 Mg<br />

Garten- und Parkabfälle 14,03 Mg 51,73 Mg 60,80 Mg 55,72 Mg 57,48 Mg 93,90 Mg<br />

Altreifen 2,00 Mg 1,71 Mg 2,20 Mg 1,72 Mg 2,55 Mg 2,74 Mg<br />

Papier 125,14 Mg 175,21 Mg 200,88 Mg 196,26 Mg 187,60 Mg 223,49 Mg<br />

Speisefett, -öl k.v.D.v. 0,30 Mg 0,36 Mg 0,48 Mg 0,36 Mg k.D.v.<br />

Styropor k.v.D.v. 1,51 Mg 1,25 Mg 1,51 Mg 1,49 Mg 1,60 Mg<br />

Altglas k.D.v. k.D.v. k.D.v. k.D.v. k.D.v. k.D.v.<br />

Flachglas 9,00 Mg 27,77 Mg 37,56 Mg 41,19 Mg 34,69 Mg 41,08 Mg<br />

E-Schrott Gruppe 1 (Haushaltsgroßgeräte) k.v.D.v. 45,70 Mg 64,06 Mg 47,67 Mg 36,66 Mg 38,54 Mg<br />

E-Schrott Gruppe 2 (Kühlschränke) k.v.D.v. 78,00 Mg 78,00 Mg 68,00 Mg 72,00 Mg 80,00 Mg<br />

E-Schrott Gruppe 3 (Bildschirme) k.v.D.v. 140,00 Mg 152,00 Mg 156,00 Mg 156,00 Mg 241,49 Mg<br />

E-Schrott Gruppe 4 (Gasentladungslampen) k.v.D.v. k.D.v. 0,97 Mg 1,29 Mg 1,36 Mg 1,46 Mg<br />

E-Schrott Gruppe 5 (Haushaltskleingeräte) k.v.D.v. 40,00 Mg 50,00 Mg 60,00 Mg 45,00 Mg 44,82 Mg<br />

Mischschrott k.v.D.v. 37,96 Mg 40,59 Mg 32,84 Mg 29,72 Mg 34,64 Mg<br />

Tonerkartuschen/Tintenpatronen (Grüne Umweltbox) k.D.v. 0,09 Mg 0,10 Mg 0,24 Mg 0,24 Mg 0,56 Mg<br />

CD k.D.v. 0,06 Mg 0,20 Mg 0,21 Mg 0,12 Mg 0,41 Mg<br />

Kork k.D.v. 0,18 Mg 0,04 Mg 0,09 Mg 0,21 Mg 0,28 Mg<br />

Altkleider, -schuhe k.D.v. k.D.v. k.D.v. k.D.v. k.D.v. k.D.v.<br />

gefährliche Abfälle 31,88 Mg 39,98 Mg 51,59 Mg 50,92 Mg 46,42 Mg 53,16 Mg<br />

Summe Abfälle k.v.D.v. 1.303,71 Mg 1.552,03 Mg 1.648,06 Mg 1.705,56 Mg 2.345,01 Mg<br />

k.D.v. = keine Daten vorhanden<br />

k.v.D.v. = keine vergleichbaren Daten vorhanden<br />

* gefährliche Abfälle und E-Schrott ab 2006 incl. Anlieferungen aus Nachbarkommunen; gefährliche Abfälle ab 2010 ohne mobile Schadstoffsammlung<br />

Öffnung Wertstoffhof Doyenweg am 6.9.1999<br />

An gefährlichen Abfällen aus Haushalten (Annahmestelle am Wertstoffhof<br />

und Mobile Sammlung) wurden eingesammelt und der Entsorgung zugeführt<br />

(in Mg):<br />

Abfallart 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Altfarben, Altlacke 5,15 5,69 7,76 8,11 7,63 8,95<br />

Altöl 0,72 1,30 1,51 2,12 1,29 3,32<br />

Bleiakkumulatoren 4,78 3,18 4,91 3,50 3,53 3,99<br />

Dispersionsfarben 17,56 19,53 24,68 23,70 21,14 19,65<br />

Entwicklerlösungen 0,05 0,05 0,06 0,18 0,06 0,10<br />

Feuerlöscher 0,39 0,47 0,53 0,54 0,72 0,72<br />

Fixierlösungen 0,07 0,07 0,06 0,04 0,01 0,04<br />

Quecksilber-Rückstände 0,01 0,01 0,02 0,01 0,01 0,06<br />

Laborchemikalien 0,19 0,17 0,17 0,26 0,26 0,34<br />

Laugengemische 0,11 0,16 0,23 0,43 0,26 0,29<br />

Lösungsmittel 2,75 2,84 3,25 3,28 3,06 7,50<br />

Ölverschmutzte Betriebsmittel 0,23 0,36 0,50 0,46 0,58 1,54<br />

Pflanzenschutz- u. Schädlingsbekämpfungsmittel 0,45 0,68 0,87 0,87 0,61 1,04<br />

Holzschutzmittel 1,88 2,44 2,84 2,78 2,87 0,15<br />

Säuregemische 0,19 0,17 0,34 0,39 0,36 0,40<br />

Spraydosen 0,62 0,62 1,04 1,04 0,86 1,28<br />

Tenside / Haushaltsreiniger 0,36 0,66 0,86 0,83 0,64 0,80<br />

Trockenzellen / Lithiumbatterien 1,77 1,62 1,96 2,38 2,53 2,99<br />

Gesamtmenge 37,26 40,02 51,59 50,92 46,42 53,16<br />

14


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.1.1.3 Stark, sauber: <strong>Soest</strong><br />

Seit 2002 kommen unter dem Motto „Stark, sauber: <strong>Soest</strong>“ Vereine, Gruppen,<br />

Unternehmen, Kindergärten, Schulen, Privatpersonen, Rat und Verwaltung<br />

aus der Stadt <strong>Soest</strong> zusammen, um gedankenlos in der Landschaft verstreuten<br />

Müll einzusammeln und zu beseitigen.<br />

<strong>Soest</strong>er Anzeiger vom 26.03.2012<br />

Bei den Arbeitseinsätzen in den 17 Ortsteilen vom 10.03. – 14.04.2012 und<br />

der Zentralaktion im Stadtgebiet am 23. und 24.03.2012 gab es insgesamt<br />

2.658 Teilnehmer.<br />

In den Ortsteilen, Schulen und Kindergärten wurde eine Abfallmenge von ca.<br />

10 t eingesammelt; zusätzlich wurden 7 t bei der Zentralaktion erzielt.<br />

15


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.1.2 Bauhof, Fuhrpark und Verwaltung sowie Friedhof<br />

3.1.2.1 Bauhof/Verwaltung<br />

Bauhof / Werkstatt / Fuhrpark<br />

Durch den Bauhof werden verschiedene Tätigkeiten für die Stadt <strong>Soest</strong> erbracht.<br />

Zum Bauhof gehören auch die Meistereien Grün und Stadt- und<br />

Straßenreinigung sowie die Straßenmeisterei, die alle Unterhaltungsmaßnahmen<br />

für das städtische Eigentum durchführen. Gleiches gilt für den städtischen<br />

Fuhrpark.<br />

3.1.2.2 Fuhrpark/Werkstätten<br />

Werbefinanzierter VW Caddy SO-KB 3030<br />

Bei Neubeschaffungen von Fahrzeugen wird Wert darauf gelegt, dass diese<br />

den aktuellen Schadstoffklassen Euro 4 oder 5 zugeordnet sind.<br />

Im Sinne einer geringen Umweltbelastung und eines geringen Verbrauchs<br />

wurde in 2012 als Meisterfahrzeug ein weiterer VW Caddy als mit Erdgas betriebenes<br />

Fahrzeug angeschafft. Als Besonderheit kommt hinzu, dass die Anschaffung<br />

komplett mit Werbung finanziert wurde.<br />

Auch die Anschaffung von Geräten erfolgt umweltschonend. So wird zur<br />

Graffiti-Entfernung ein Gerät mit Strahlsand statt chemischer Mittel eingesetzt.<br />

16


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.1.2.3 Grünflächenpflege, Baumkontrolle<br />

Blick über die Gräfte<br />

In 2012 wurden neue Überlegungen zur Entwicklung eines Grünflächenkonzeptes<br />

eingeleitet, im Rahmen dessen sowohl die Veränderung von Flächen<br />

als auch die Konkretisierung der Pflegestandards untersucht werden sollen.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Bäume (AUN) wurde auch<br />

in 2012 im Interesse eines arten- und facettenreichen städtischen Grüns<br />

weiter fortgeführt. Der Arbeitskreis Bäume hat sich zu 6 Ortsterminen getroffen<br />

und intensiv zur Entwicklung des Baumbestandes beraten und entschieden.<br />

Bei mehreren prägenden Bäumen im Stadtgebiet wurden eingehende Untersuchungen<br />

(Lastanalysen etc.) durch eigene Mitarbeiter bzw. externe Gutachter<br />

durchgeführt.<br />

Zahlreiche Baumspenden wurden seitens der KBS begleitet und haben so<br />

einen wertvollen Beitrag zur Begrünung der Stadt geleistet.<br />

17


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

<strong>Soest</strong>er Anzeiger vom 26.04.12<br />

Das Projekt des Anlegens von Blühwiesen wurde fortgesetzt; die vorhandenen<br />

Stellen wurden erweitert. An 4 Stellen auf den Binnenwällen und 2 Stellen<br />

im Rosengarten wurden ca. 5-6 qm große Flächen angelegt. Der Bahnhofskreisel<br />

wird in 2013 als Blühwiese eingesät.<br />

3.1.2.4 Friedhöfe<br />

Im Eigentum der Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR stehen im Stadtgebiet<br />

<strong>Soest</strong> der Osthofenfriedhof am Nottebohmweg und der Thomä-Friedhof am<br />

Ostenhellweg sowie die Friedhöfe der Ortsteile Bergede, Müllingsen, Hiddingsen,<br />

Ruploh, Deiringsen, Ampen, Hattrop, Katrop/Meckingsen, Lühringsen/Thöningsen.<br />

Außerdem sind die KBS verantwortlich für den jüdischen<br />

Friedhof am Nottebohmweg.<br />

18


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Bereits in der Satzung für diese kommunalen Friedhöfe sind Regelungen zur<br />

Abfalltrennung und -entsorgung getroffen.<br />

Eine Veränderung des Bestattungsverhaltens macht sich bemerkbar: der<br />

Trend zur Urne steigt; Konkurrenzangebote werden Einfluss auf die Bestattungszahlen<br />

haben. Mittlerweile wurde die 6. Urnengemeinschaftsanlage auf<br />

dem Osthofenfriedhof errichtet; im Anschluss erfolgt eine Neubepflanzung.<br />

Ein Friedhofentwicklungskonzept wird u.a. zur Stabilisierung der Gebühren<br />

erarbeitet und in 2013 verabschiedet werden.<br />

3.1.2.5 Straßen- und Stadtreinigung<br />

Nach der Satzung über die Straßenreinigung in der Stadt <strong>Soest</strong> betreiben die<br />

Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR die Reinigung der dem öffentlichen Verkehr<br />

gewidmeten Straßen, Wege und Plätze innerhalb geschlossener Ortslagen,<br />

soweit die Reinigung nicht den Grundstückseigentümern übertragen wird.<br />

Die Reinigungspflicht umfasst auch den Winterdienst.<br />

Aus den folgenden Übersichten gehen die angefallenen Abfallmengen hervor.<br />

2009 2010 2011 2012<br />

maschinell manuell gesamt maschinell manuell gesamt maschinell manuell gesamt maschinell manuell gesamt<br />

Januar 0,00 4,81 4,81 15,65 2,75 18,40 36,60 3,77 40,37 8,15 1,52 9,67<br />

Februar 18,55 7,07 25,62 23,99 3,71 27,70 48,86 2,73 51,59 19,21 1,10 20,31<br />

März 18,55 5,66 24,21 68,62 6,92 75,54 52,63 3,25 55,88 12,61 1,03 13,64<br />

April 36,33 5,18 41,51 31,66 2,73 34,39 23,02 1,72 24,74 13,49 2,83 16,32<br />

Mai 44,79 3,43 48,22 39,48 2,80 42,28 52,46 3,72 56,18 26,22 2,69 28,91<br />

Juni 34,77 3,02 37,79 24,32 3,78 28,10 33,72 1,88 35,60 36,90 0,00 36,90<br />

Juli 45,33 2,07 47,40 51,21 2,42 53,63 30,12 1,48 31,60 23,38 2,80 26,18<br />

August 30,15 3,58 33,73 24,52 1,46 25,98 45,69 2,94 48,63 23,22 0,94 24,16<br />

September 33,83 3,67 37,50 41,30 3,38 44,68 27,36 1,92 29,28 41,01 2,26 43,27<br />

Oktober 89,89 1,99 91,88 68,05 5,51 73,56 34,02 2,37 36,39 43,36 2,95 46,31<br />

November 75,29 5,38 80,67 52,79 6,03 58,82 25,63 4,51 30,14 34,95 4,09 39,04<br />

Dezember 11,89 0,00 11,89 0,00 3,19 3,19 18,37 1,87 20,24 15,49 0,00 15,49<br />

Gesamt 439,37 45,86 485,23 441,59 44,68 486,27 428,48 32,16 460,64 297,99 22,21 320,20<br />

Mengen der manuellen Straßenreinigung geschätzt<br />

Im Rahmen des Winterdienstes wurde durch die Anschaffung eines Soleerzeugers<br />

und die Umrüstung der Tanks die Möglichkeit der Umwandlung von<br />

Salz zu Flüssigstreumittel geschaffen. Dieses Feuchtsalz haftet besser auf<br />

der Fahrbahn; der Salzverbrauch wird reduziert.<br />

Die Reinigung der öffentlichen Straßen und Gehwege umfasst nicht nur die<br />

Beseitigung von Schmutz und Unrat, sondern auch von Pflanzenbewuchs.<br />

19


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Die Wildkrautbekämpfung im Stadtgebiet umfasst Maßnahmen auf befestigten<br />

Flächen wie Wegen und Plätzen, sowie auf unbefestigten gärtnerisch genutzten<br />

Flächen.<br />

Eine weitere Maßname im Rahmen der Stadtreinigung ist im Herbst die<br />

Laubhilfe für die Bürger. Wie im Vorjahr werden an großen Baumstandorten<br />

wie z.B. Kölner Ring, Westenhellweg oder Auf dem Schützenhof Laubkörbe<br />

aufgestellt.<br />

<strong>Soest</strong>er Anzeiger vom 10.10.2012<br />

20


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.2 Planung und Bau im Bereich Straßen, Gewässer, Grün<br />

Die KBS ist ab 01.01.2008 auch für die Durchführung von Planungs- und Investitionsmaßnahmen<br />

des Straßenbaus und der Grünflächen für die Stadt<br />

<strong>Soest</strong> sowie den Gewässerschutz verantwortlich.<br />

Hierbei handelt es sich um ein Straßen- und Wegenetz von 373 km, ein<br />

Radwegenetz von 71,1 km, ein Gewässer- und Straßengrabennetz von 430<br />

km, 85 Brückenbauwerke incl. Durchlässe und 3 Amphibientunnel.<br />

Holzbrücke über den Wiesengraben<br />

3.2.1 Straßenbau<br />

Die Stadt <strong>Soest</strong> ist bestrebt, bei der Durchführung von Maßnahmen der Verkehrsanlagen<br />

Umweltauswirkungen auf die Umweltmedien Boden, Wasser,<br />

Luft nach Möglichkeit zu reduzieren bzw. im Rahmen zu halten.<br />

Einsatz der Straßenmeisterei<br />

Lärmschutz<br />

Sofern erforderlich wird die Einhaltung der Immissionsgrenzwerte im Bereich<br />

der Bebauung durch den Bau von Lärmschutzwällen bzw. Lärmschutzwänden<br />

erreicht.<br />

21


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Im Zuge des 2. Bauabschnittes des Danziger Ringes, der im Jahr 2012 begonnen<br />

wurde, werden sowohl ein Lärmschutzwall auf einer Länge von rd.<br />

400 m und einer Höhe von 3 m als auch 2 Lärmschutzwände auf einer Länge<br />

von 90 m und 140 m errichtet. Die Lärmschutzwände erreichen dabei eine<br />

Höhe von 3 m bzw. 4 m. Aus Metallstreben wird zunächst ein Gerüst errichtet,<br />

das mit Gewebebahnen verkleidet und anschließend mit Erde aufgefüllt<br />

wird.<br />

Lärmschutzwand Danziger Ring<br />

Eine weitere Reduzierung der Lärmentwicklung wird dadurch erreicht, dass<br />

eine Optimierung des Verkehrsflusses an Kreuzungspunkten durch den Bau<br />

von Kreisverkehrsflächen vorangetrieben wird und somit die Ampelanlagen<br />

an Kreuzungen überflüssig werden. Zwei weitere Kreisel werden beim Ausbau<br />

des Danziger Ringes errichtet werden.<br />

Gewässerschutz<br />

Beim Ausbau des Danziger Rings hat man sich zum Ziel gesetzt, das anfallende<br />

Oberflächenwasser nach einer Vorbehandlung in das Gewässer einzuleiten,<br />

d.h. nicht über „Gullys“ in das städtische Regenwasserkanalnetz. Das<br />

Wasser wird in Rigolen gefasst und in das zusätzlich errichtete Regenrückhaltebecken<br />

eingeleitet.<br />

22


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Rigole Danziger Ring<br />

Regenrückhaltebecken Danziger Ring<br />

Boden (Rückbau von teerhaltigem Material)<br />

Im Zuge des Ausbaus von Verkehrsanlagen wurden 2012 bei der Baumaßnahme<br />

Windmühlenweg 697 t und beim Troyesweg 266 t an teerhaltigem<br />

Material ausgebaut und entsprechend dem Kreislaufwirtschaftsgesetz entsorgt.<br />

Grün (Bepflanzung)<br />

Auch bei den in 2012 durchgeführten Straßenbaumaßnahmen wurde im Besonderen<br />

der Verbesserung / Erhaltung des Straßenbegleitgrüns und des<br />

Baumbestandes Rechnung getragen. So wurden beim Ausbau des Brockhausweges<br />

die vorhandenen Grünflächen beibehalten und entsprechend gestaltet.<br />

Brockhausweg<br />

Kerngasse<br />

23


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Im Bereich der Kerngasse wurde die restliche Asphaltdecke entfernt und<br />

durch Altstadtpflaster ersetzt, so dass ein geschlossenes Straßenbild entstand.<br />

Die Rasenfläche am Rundbogentor wurde zu einem Pflanzbeet umgestaltet.<br />

Im Zuge des Ausbaus des 2. Abschnitts der Thomästraße wurden fünf neue<br />

Grünflächen angelegt und in der Zwischenzeit bepflanzt.<br />

Elektromobilität<br />

<strong>Soest</strong>er Anzeiger vom 07.08.2012<br />

Die im Rahmen der Sanierung des Parkhauses Leckgadum eingerichteteten 3<br />

„Zapfsäulen“ für Elektroautos und 4 Steckdosen für E-Bikes wurden vor Ort<br />

entsprechend ausgewiesen.<br />

24


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.2.2 Radwegebau<br />

<strong>Soest</strong>er Anzeiger vom 22.09.12<br />

Die Stadt <strong>Soest</strong> war im Jahr 1993 Gründungsmitglied und ist auch weiterhin<br />

Mitglied in der vom Land NRW eingerichteten Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher<br />

Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS ). Seit 2008 ist auch der<br />

Kreis aufgenommen worden.<br />

Eine Förderung des Radverkehrs erfolgt ebenfalls über die Regionale.<br />

Im Rahmen des Radnetzes Südwestfalen wurde im Sommer 2012 die „Herz-<br />

Route“, eine 55 km lange Fahrradstrecke zwischen den drei Gemeinden Bad<br />

Sassendorf, <strong>Soest</strong> und Möhnesee eröffnet.<br />

„Herz-Route“<br />

25


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Bei den städtischen Straßenbaumaßnahmen wurde beim 2. Bauabschnitt der<br />

Thomästraße der bisher auf der Straßenfläche markierte Radweg nunmehr<br />

durch Pflasterung neben dem Gehwegbereich ausgewiesen.<br />

Radweg Thomästraße<br />

Die Schaffung ausreichender Fahrradabstellanlagen – speziell an zentralen<br />

Stellen - ist ebenfalls eines der angedachten Ziele.<br />

Am Rathaus II wurde ein überdachter Fahrradunterstand mit 10 Plätzen geschaffen.<br />

Radunterstand Rathaus II<br />

26


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.2.3 ÖPNV<br />

Der Aufgabenträger des ÖPNV ist der Kreis <strong>Soest</strong>. In den Aufgabenbereich<br />

der Stadt <strong>Soest</strong> fallen die Haltestellen des Busverkehrs und die Vertretung<br />

der städtischen Interessen bei der Planung des Angebots.<br />

Bei den Haltestellen ist die Stadt <strong>Soest</strong> für die Ausstattung mit Wartehäuschen<br />

sowie die bauliche Ausgestaltung (z.B. Busbucht, barrierefreier Ausbau)<br />

zuständig. Im Jahr 2012 wurde die Ausstattung des Busbahnhofs durch<br />

ein weiteres Wartehäuschen (am ehemaligen Standplatz des Kiosks) ergänzt.<br />

Darüber hinaus wurde bei der Umgestaltung der Thomästraße die<br />

Haltestelle Thomäschule (jetzt Glasergasse) barrierefrei hergestellt. Ebenso<br />

wurde bei der Baumaßnahme Windmühlenweg die Haltestelle Troyesweg<br />

barrierefrei gestaltet.<br />

Die KBS kümmert sich zudem im Auftrag der Stadt <strong>Soest</strong> mit Ausnahme der<br />

werbefinanzierten Hallen um die Reinigung und Wartung der rund 85 städtischen<br />

Wartehallen im Stadtgebiet.<br />

Im Jahr 2013 werden fünf neue werbefinanzierte Hallen angeschafft, welche<br />

teilweise als Ersatz für nicht mehr verwendbare Hallen, an Haltestellen ohne<br />

Wartehallen und zum Tausch mit vorhandenen mobilen Wartehallen aufgestellt<br />

werden. Zudem werden zwei Hallen an der Stadthalle durch eine noch<br />

vorhandene Wartehalle ersetzt. Die beiden an der Stadthalle vorhandenen<br />

Hallen werden als Ersatz für nicht mehr verwendbare Hallen aufgestellt.<br />

Beim Bau des Danziger Rings wird die Haltestelle Hepper Weg barrierefrei<br />

hergestellt.<br />

Darüber hinaus wird in Deiringsen derzeit das alte Feuerwehrhaus umgebaut.<br />

Neben einem Bäcker wird in Zukunft ein Wartebereich für Fahrgäste<br />

des Busverkehrs hergestellt.<br />

Wartehäuschen am Busbahnhof<br />

27


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.2.4 Ampeln<br />

Nach dem Abbau der Fußgängerampel an der Lippstädter Straße sind im<br />

Stadtgebiet zur Zeit 58 Ampeln in Betrieb. Hiervon stehen 29 im Eigentum<br />

der Stadt <strong>Soest</strong>, die restlichen gehören dem Kreis <strong>Soest</strong>, Land und Bund.<br />

Bei Erneuerungen bzw. Neuaufstellungen von Lichtzeichenanlagen wird auf<br />

stromsparende LED-Technik umgestellt, wodurch eine Stromeinsparung von<br />

etwa 70-80 % zu erwarten ist.<br />

Rein äußerlich ändert sich dadurch nichts, Verbesserungen finden statt mit<br />

dem Ersatz des alten mechanischen Steuergerätes durch ein modernes auf<br />

digitaler Technikbasis und dem Einsatz neuer Streuscheiben. Für den Autofahrer<br />

zeigt sich dies insbesondere bei tief stehender Sonne, wenn die Signalgeber<br />

viel deutlicher als vorher zu sehen sind.<br />

So wurde die Anlage an der Niederbergheimer/Lippstädter Straße im September<br />

2012 auf LED umgerüstet.<br />

In diesem Zusammenhang wird der Radfahrer aus Richtung Müllingsen in<br />

Richtung Stadt durch ein eigenständiges Signal gesichert über die Kreuzung<br />

geführt (sog. Diagonalquerung).<br />

28


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Diagonalquerung mit Verkehrszeichen<br />

Ampelanlage Niederbergheimer Straße<br />

3.2.5 Straßenbeleuchtung<br />

Das Jahresergebnis 2012 fiel in der Weise aus, dass bei insgesamt 5.022<br />

Leuchten ein Jahresverbrauch von 2.219.841 kWh und somit Stromkosten<br />

von rd. 445.000 € verursacht wurden. Um ein Bild darüber zu bekommen,<br />

welche Ergebnisse durch energieeinsparende Maßnahmen erreicht wurden,<br />

wurde eine fiktive Berechnung mit den Jahresverbrauchszahlen von 2007<br />

vorgenommen.<br />

Anzahl<br />

Leuchten<br />

in 2012<br />

Jahresverbrauch<br />

in kWh pro<br />

Leuchte<br />

Stand 2007<br />

Jahresverbrauch<br />

in kWh pro<br />

Leuchte<br />

Stand 2012<br />

Gesamtverbrauch<br />

in kWh<br />

2007 fiktiv 2012<br />

5022 588 442 2.952.936 2.219.841<br />

Ersparnis 146 pro Leuchte 733.095<br />

(25 %)<br />

Das Berechnungsergebnis zeigt, dass ohne Neuerungen der Jahresverbrauch<br />

um rd. 25 %, d.h. 733.095 kWh höher liegen würde. Folgende Ergebnisse<br />

wurden aufgrund der durchgeführten Energieeinsparmaßnahmen tatsächlich<br />

erzielt:<br />

29


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Jahr<br />

Anzahl<br />

Jahresverbrauch<br />

Verbrauch pro<br />

Leuchten<br />

in kWh<br />

Leuchte kWh<br />

2007 4866 2.862.102 588,18<br />

2008 4875 2.728.460 560,71<br />

2009 4926 2.575.294 522,80<br />

2010 4944 2.512.309 508,15<br />

2011 4989 2.420.000 485,00<br />

2012 5022 2.219.841 442,00<br />

Entwicklung +156 - 642.261 -146,00<br />

CO 2 – Einsparung : 392.000 kg (Umweltbundesamt CO 2 - Rechner)<br />

kWh<br />

2880000<br />

2700000<br />

2520000<br />

2340000<br />

2160000<br />

1980000<br />

1800000<br />

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

Der Bestand der <strong>Soest</strong>er Straßenbeleuchtung ist in den letzten 6 Jahren um<br />

156 Leuchten auf nunmehr 5022 Leuchten im Jahr 2012 gestiegen. Gleichwohl<br />

wurde der Jahresverbrauch in diesen Jahren um insgesamt 642.261<br />

kWh gesenkt. Dies entspricht einer CO 2 -Einsparung von 392.000 kg.<br />

Im Jahr 2012 wurden die restlichen neuen LED-Leuchten aus dem Förderprogramm<br />

2011 des Bundes installiert. Gleichzeitig wurde ein neuer Förderantrag<br />

gestellt. Mit Hilfe dieses Förderprogramms werden 370 LED-Leuchten<br />

zum Einsatz kommen. Diese werden Anfang 2013 installiert. Zusätzlich wurde<br />

in 2012 die Beleuchtungsschaltung optimiert.<br />

Im kommenden Jahr soll erneut die Teilnahme an der Bundesförderung beantragt<br />

werden.<br />

Zusätzlich ist für 2013 geplant, die Denkmalbeleuchtung der Stadt <strong>Soest</strong> zu<br />

sanieren.<br />

30


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.2.6 Gewässerschutz<br />

3.2.6.1 Abwasserbeseitigung<br />

Eine besondere Funktion kommt dem Gewässerschutzbeauftragten (GSB)<br />

zu. Die rechtliche Regelung hierzu befindet sich im Wasserhaushaltsgesetz<br />

(WHG), und zwar in seiner Neufassung, die seit dem 01.03.2010 gültig ist,<br />

in deren §§ 64 - 66. Die Bestellung des GSB erfolgt im Rahmen der städtischen<br />

Abwasserbeseitigung, d.h. jeder Benutzer eines Gewässers, der mehr<br />

als 750 m³ Abwasser am Tag einleiten darf, hat unverzüglich einen oder<br />

mehrere Gewässerschutzbeauftragte zu bestellen.<br />

3.2.6.2 Gewässer<br />

Wasserrahmenrichtlinie<br />

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie ist am 22.12.2000 in Kraft getreten<br />

und setzt sich zum grundsätzlichen Ziel, für alle gemeldeten Gewässer bis<br />

zum Jahr 2015 einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu erreichen.<br />

Meldepflichtig sind alle Gewässer mit einem Einzugsgebiet größer als<br />

10 km².<br />

Gewässerunterhaltung<br />

Die rechtlichen Grundlagen befinden sich in § 39 Wasserhaushaltsgesetz und<br />

§ 90 ff Landeswassergesetz.<br />

Das Landeswassergesetz hat die Pflicht zur Unterhaltung der Gewässer zweiter<br />

Ordnung auf die Städte und Gemeinden übertragen. Nur bei stehenden<br />

Gewässern sind die Eigentümer selbst zuständig. Zu den Gewässern zweiter<br />

Ordnung gehören alle Vorfluter außer Gräben, die ausschließlich der Straßenentwässerung<br />

dienen.<br />

Insgesamt sind im Stadtgebiet 430 km Gewässer- und Straßengrabennetz<br />

zu unterhalten.<br />

<strong>Soest</strong>bach<br />

31


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Die Unterhaltung umfasst das Gewässerbett, die Ufer und Uferrandstreifen.<br />

Insgesamt wurden in 2012 100 Gewässerunterhaltungsmaßnahmen an Gewässern<br />

ausgeführt. Diese teilen sich auf in 60 Maßnahmen zur Erhaltung<br />

der Vorflut (Auslanden der Grabensohle) und 40 Pflegemaßnahmen (Gehölzpflegeschnitte,<br />

Anpflanzungen).<br />

Rd. 1.Mio m² Grabenprofil wurden ausgemäht.<br />

Belüfter im Großen Teich<br />

Die Eutrophierung des Großen Teichs stellt die Gewässerunterhaltung in den<br />

Sommermonaten immer wieder vor die Aufgabe, den Schwimm- und<br />

Schwebschlamm zu beseitigen. Der Teich ist mit seinen rund 3500 m² Wasserfläche<br />

ein wichtiger Anziehungspunkt für <strong>Soest</strong>er Bürger und Touristengruppen.<br />

In 2012 wurden zwei Belüfter angeschafft, die Sauerstoff in das<br />

Gewässer einbringen und die Schlammneubildung eindämmen.<br />

Gewässerausbau<br />

Grundlage ist auch hier das Landeswassergesetz, und zwar § 89 LWG. Danach<br />

hat der zur Gewässerunterhaltung Verpflichtete das Gewässer auszubauen,<br />

soweit es das Wohl der Allgemeinheit erfordert und nicht schon eine<br />

Pflicht zum Ausgleich der Wasserführung nach diesem Gesetz besteht.<br />

Die nächsten Planungen im Bereich Gewässerausbau stehen im Bereich des<br />

ehemaligen Freibadgeländes an.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.3 Bereich Abwasser<br />

Die Aufgaben der Abwasserbeseitigung in der Stadt <strong>Soest</strong> obliegt der Sparte<br />

Abwasser der Kommunalen Betriebe <strong>Soest</strong> AöR, deren Betriebsführung den<br />

Stadtwerken <strong>Soest</strong> übertragen wurde. Neben der Aufgabe der Daseinsvorsorge<br />

dient die Abwasserbeseitigung dem Umweltschutz, der Landschaftspflege<br />

und der Seuchenabwehr.<br />

Insgesamt sind im Stadtgebiet 117,8 km Mischwasser-, 115,5 km Regenwasser-<br />

und 148,1 km Schmutzwasserkanalhaltungen und 64 Sonderbauwerke<br />

(Pumpstationen, Rückhaltebecken, Regenüberläufe u. a.) zu unterhalten.<br />

3.3.1 Bau<br />

Bereits seit Jahren steht die Sanierung bestehender Kanäle im Vordergrund<br />

der jährlichen Investitionstätigkeiten der Sparte Abwasser. Somit bildete<br />

auch im Berichtsjahr die Sanierung von Schmutz- und Mischwasserkanalleitungen<br />

im <strong>Soest</strong>er Stadtgebiet und des Ortsteils Ostönnen mit einem Investitionsvolumen<br />

von rd. 1,7 Mio € einen Schwerpunkt unter den Bauprojekten.<br />

Es wurden in 2012 insgesamt 5,657 km Kanalhaltungen und 160 Schächte<br />

saniert.<br />

Nachdem im Jahr 2011 bereits umfangreiche Sanierungsarbeiten am öffentlichen<br />

Mischwasserkanalnetz im Ortsteil Ostönnen durchgeführt worden waren,<br />

wurde im Berichtsjahr dieses Sanierungsprojekt abgeschlossen. Dieses<br />

Projekt verfolgt das Ziel, den Fremdwasserzufluss aus dem Entwässerungsgebiet<br />

des Ortsteils Ostönnen zur Kläranlage Werl-Westönnen zu reduzieren.<br />

Die Sanierung erfolgte durch Einzug eines Inliners in den Straßen Alte Heerstraße,<br />

Pieperberg, Thielenfurt, Kirchplatz, Steinkuhle, Schulgartenweg und<br />

Lindweg. Die in 2012 durchgeführten Sanierungsarbeiten betrafen Kanalhaltungen<br />

mit einer Gesamtlänge von 1,745 km und 51 Schächte.<br />

Diese umfassende Kanalsanierung dient dem Boden-, Grundwasser- und<br />

Gewässerschutz, da mit der Beseitigung von Schäden und Undichtigkeiten<br />

im Abwassernetz zum einen der Austritt von Abwasser in den Boden mit der<br />

Folge einer möglichen Grundwasserverunreinigung und zum anderen die Infiltration<br />

von Grundwasser in das Kanalsystem eliminiert wird (Reduzierung<br />

von Fremdwasser).<br />

Weitere Inlinersanierungen wurden im Nottebohmweg, Ostenhellweg, Naugardenring,<br />

Westenhellweg, Regenhertzweg, Römerweg, Windmühlenweg,<br />

Stadtpark und Briloner Straße in <strong>Soest</strong> durchgeführt.<br />

33


Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Bei dem Inliner-Sanierungsverfahren in geschlossener Bauweise werden die<br />

Belastungen von Anwohner und Umwelt durch Lärm, Schmutz und Verkehrsbeeinträchtigungen<br />

im Vergleich zu der zeitaufwändigeren Sanierung in<br />

offener Bauweise auf ein Minimum reduziert.<br />

Zudem wurde im Berichtsjahr in der Ahornstraße ein neuer Schmutzwasserkanal<br />

verlegt, im Rahmen des Straßenausbaus Thomästraße Kanalreparaturen<br />

durchgeführt und ein Teilstück eines dort abgängigen Kanals außer Betrieb<br />

genommen und verdämmt. Auch im Rahmen des Straßenbaus Danziger<br />

Ring wurden Kanalbaumaßnahmen durchgeführt, indem Kanäle umgelegt<br />

bzw. unter Berücksichtigung hydraulischer Aspekte neu verlegt wurden.<br />

Die in 2011 durchgeführte abwassertechnische Erschließung des Neubaugebiets<br />

Am alten Freibad durch Bau eines Trennsystems und einer Einleitstelle<br />

in den <strong>Soest</strong>bach mit einer Regenrückhaltung wurde in 2012 abgeschlossen.<br />

Schachtsanierung<br />

3.3.2 Betrieb<br />

Die Pflege der Grünflächen der im Eigentum der Kommunale Betriebe <strong>Soest</strong><br />

AöR Abwasser stehenden Grundstücke nimmt einen nicht unerheblichen Anteil<br />

der Unterhaltungsarbeiten der öffentlichen Abwasseranlage ein.<br />

Die Grünflächen, Bäume und Gehölze der dortigen Regenrückhaltebecken,<br />

Retentionsbodenfilter und weiteren Sonderbauwerke, z.B. Pumpstationen<br />

sind regelmäßig zu pflegen.<br />

In 2012 wurden am Regenrückhaltebecken in Hattrop mehrere Bäume gepflanzt,<br />

mögliche weitere Standorte für Anpflanzungen werden geprüft.<br />

Beim Materialeinkauf und Neubeschaffungen von Anlagen, Geräten und<br />

Fahrzeugen wird auf umweltschonende Technik und Energieeinsparungsmöglichkeiten<br />

geachtet.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

3.4 Bereich Gebäudemanagement<br />

3.4.1 Ökostrom<br />

Gemäß Ratsbeschluss vom 18.05.2011 sind seit dem 01.10.2011 alle städtischen<br />

Stromabnehmer – Gebäude, Straßenbeleuchtung, Signalanlage – mit<br />

100% Ökostrom versorgt.<br />

Der RECS + [Renewable Energy Certificate System] Strom ist ein europäisch<br />

zertifiziertes Stromlabel.<br />

3.4.2 Sanierung<br />

Umweltschutz im Bereich des Gebäudemanagements bedeutet zum großen<br />

Teil energetische Maßnahmen, durch die die Klimaschutzziele in <strong>Soest</strong> intensiv<br />

weiterverfolgt werden sollen.<br />

Für das Jahr 2012 wurde an folgenden wesentlichen Projekten (weiter) gearbeitet:<br />

Sanierung Johannes-Grundschule<br />

In Ergänzung zum Umweltbericht 2011 kann über die abschließende Fertigstellung<br />

im September 2012 Folgendes berichtet werden:<br />

Durch die Sanierung sollte die Unterschreitung des aktuellen Neubauniveaus<br />

nach EnEV 2007 um mindestens 30% erreicht werden; tatsächlich liegt der<br />

Primärenergiebedarf nach der Sanierung bei 36% unter EnEV 2009. Die<br />

Energieeffizienz stellt sich wie folgt dar<br />

vor der Sanierung nach der Sanierung<br />

Primärenergiebedarf 387,8 kWh(m²a) 190,7 kWh(m²a)<br />

Endenergiebedarf 439,5 kWh(m²a) 205,9 kWh(m²a)<br />

CO 2 Emission 150,5 kg(m²a) 52,3 kg(m²a)<br />

und wurde durch folgende Maßnahmen erzielt:<br />

Die Dächer der als Mischkonstruktion errichteten Bauteile Jugendtreff und<br />

Turnhalle wurden zu Warmdächern umgebaut und auf der Oberseite gedämmt.<br />

Die Massivdächer der Schwimmhalle und der Nebenräume wurden<br />

mit einer Gefälledämmung belegt.<br />

Alle Gebäudeteile wurden mit neuen Alu-Fenstern ausgestattet. Im<br />

Schwimmbad wurden zur Beibehaltung des Außenraumbezuges zum Trom-<br />

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Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

peterwäldchen die Altfensterelemente durch eine moderne Pfosten-Riegel-<br />

Glasfassade ersetzt. Bei der Fassadengestaltung wurde großen Wert auf eine<br />

lebendig und farbenfroh wirkende Oberfläche gelegt.<br />

Im Innern wurden – teils aus bauphysikalischen Gründen – die abgehängten<br />

Decken erneuert.<br />

Die Turnhalle wurde mit einer neuen Holzdecke aus Glaskantbrettern und<br />

integrierter Deckenstrahlheizung ausgerüstet. Zur Verkleidung der neu installierten<br />

Haustechnik und Lüftungsanlage wurden die Decken in den Nebenräumen<br />

abgehängt.<br />

Die Konditionierung der Schwimmhallenluft erfolgte mit einer Lüftungsanlage<br />

in Schwimmhallenausführung, die komplette Konstruktion und alle Einbauteile<br />

sind korrosions- und chlorbeständig ausgeführt. Die Entfeuchtung und<br />

die maximale Energierückgewinnung wird dabei insbesondere durch den<br />

Doppelplattenwärmeübertrager und die intelligente Meß-, Steuer- und Regelungstechnik<br />

gewährleistet.<br />

Die Nebenräume der Sport- und Schwimmhalle haben ebenfalls eine Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung erhalten.<br />

Die Sporthalle wird über eine energiesparende Deckenstrahlheizung beheizt<br />

und erhält eine motorisch gesteuerte effiziente Querlüftung über die gegenüberliegenden<br />

Oberlichtbänder.<br />

Die Heizenergieversorgung wird über das bestehende Fernwärmenetz gewährleistet.<br />

Zusätzlich wurde ein neues BHKW installiert. Das BHKW wird<br />

mit Bioerdgas betrieben. In der Nicht-Heizperiode wird die Wärme des<br />

BHKW`s für das Schwimmbadwasser und die Brauchwassererwärmung benötigt.<br />

Die Hausmeisterwohnung erhält eine eigene Heizungs- und Warmwasserversorgung,<br />

damit an schulfreien Tagen die Zentrale zurückfahren kann.<br />

Die Heizungsverteiler wurden neu erstellt. Dabei kamen Hocheffizienzpumpen<br />

zum Einsatz, die Heizkreise wurden in Zonen nach DIN 18599 unterteilt.<br />

Heizkörper und Thermostatventile wurden gemäß den neuen Gegebenheiten<br />

nach DIN 12831 dimensioniert und erneuert, alle hydraulisch abgeglichen.<br />

Sämtliche Heizungsrohre wurden gemäß EnEV isoliert.<br />

Alle Sanitärarmaturen sind z.B. durch die Selbstschlußfunktion wassersparend<br />

ausgewählt. Die Zentrale Warmwasserbereitung ist als Frischwassersystem<br />

ausgeführt, um hygienische Probleme (z.B. Legionellen) auszuschließen.<br />

Die komplette Elektroinstallation wurde mit moderner Technik saniert. Alle<br />

Leuchten sind mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet, die Beleuchtungsstärken<br />

entsprechen der DIN EN 12464. Die Leuchten werden tageslicht-<br />

und präsenzabhängig gesteuert.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

Die Steuerung und Regelung aller technischen Gewerke übernimmt ein modernes<br />

DDC-System (Direct Digital Control), welches auf die zentrale Gebäudeleittechnik<br />

der Stadt zur dauerhaften Optimierung aufgeschaltet wird.<br />

Sanierte Johannes-Grundschule<br />

Bereits in der Planungsphase der Sanierung wurde ein enger Kontakt zur<br />

Schulleitung und zum Hausmeister gepflegt, der somit frühzeitig mit der<br />

neuen Haus- und Regelungstechnik vertraut wurde. Für die Kinder wurde auf<br />

Sichtschutz am Bauzaun verzichtet, um die Bauarbeiten für diese erlebbar zu<br />

gestalten. Gleichzeitig wurde das Thema Energieeinsparung im Schulunterricht<br />

behandelt. Außerdem sind Rundgänge mit den Schülern und Fachlehrern<br />

geplant, um die umgesetzten Maßnahmen zur Energieeinsparung kindgerecht<br />

zu erläutern.<br />

Sanierung Rathaus II<br />

Das Verwaltungsgebäude Rathaus II, Baujahr 1957, wurde im Jahr 2000 bezogen<br />

und gemäß den Anforderungen Verwaltungsbüronutzung umgebaut.<br />

Die Gebäudehülle - Außenwand und Fenster - blieb unverändert erhalten.<br />

Die zentrale Heizungsanlage wurde im Jahr 2008 erneuert; es erfolgte die<br />

Umstellung von Heizöl auf Erdgas, ein hocheffizienter Gas-Brennwertkessel<br />

mit großer Modulation wurde installiert.<br />

2012 wurde dann die gesamte Fassade energetisch saniert. Neben der sinnvollen<br />

ökologischen [Primärenergiebedarfreduzierung und Kohlendioxidminimierung]<br />

und ökonomischen nachhaltigen Einsparung<br />

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Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

führt die Fassadensanierung auch dauerhaft zu einer Bauwerkssicherung<br />

[Bauphysik, Wärmeschutz], Werterhaltung des Gebäudes, Eliminierung von<br />

Kondensat- und Schimmelproblemen und die ganzjährige Verbesserung des<br />

Innenklimas.<br />

Die Oberflächentemperatur der Innenflächen steigt durch die Sanierung in<br />

den Eckräumen um bis zu 8,5 K (Kelvin), dadurch sind die vorhandenen<br />

Wärmebrücken mit den Problemen der kalten Raumumschließungsflächen<br />

und der möglichen Kondensatbildung entschärft.<br />

Die energetische Sanierung umfasst die komplette Dämmung der Außenwand<br />

- rund 1.500 m² - sowie den Austausch der Fenster im Bauteil 1.1.<br />

Gleichzeitig wurde eine neue Sonnenschutzanlage in die Fassade integriert.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

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Der Primärenergiebedarf des Gebäudes sinkt durch die Sanierung von 304<br />

auf 183 kWh/m²*a.<br />

Neben den baulichen Aspekten wurde das Rathaus auch nach außen sichtbar<br />

attraktiver gestaltet.<br />

Energetische Sanierung des Aldegrevergymnasiums (Bauteil 1.2)<br />

Der am Altbau angrenzende 1971 errichtete Anbau des Aldegrevergymnasiums<br />

musste bedingt durch das Alter, die Nutzung und die Bauweise dringend<br />

saniert werden. Auslöser waren neben den energetischen Aspekten die vorhandenen<br />

Fenster- und Türanlagen, deren sicherheitsrelevante Funktionen<br />

nicht mehr gegeben waren.<br />

Da bei einer Fenstersanierung immer die gesamte Bauaussenhülle bauphysikalisch<br />

zu untersuchen ist, beinhaltete das Sanierungskonzept die Neugestaltung<br />

folgender Bereiche:<br />

• Einbau neuer Fenster aus Kunststoff<br />

• Wärmedämmverbundsystem mit hellem Kratzputz<br />

• Verkleidung der vorspringenden Gebäudeteile mit Alu-Steckpaneelen<br />

• Neue Fenstergeometrie im Treppenhaus durch die Anordnung von zwei<br />

Fassadenelementen aus Aluminium über die gesamte Gebäudehöhe<br />

• Dachdichtungsarbeiten mit Wärmedämmung<br />

• Umsetzung eines Klassenraumlüftungskonzeptes<br />

Gleichzeitig wurde für das gesamte Gebäude ein neues Brandschutzkonzept<br />

erstellt (Herstellung eines zweiten Fluchtweges, Einbau bzw. Instandsetzung<br />

von notwendigen Flurabschlusstüranlagen, Einbau einer Sicherheitsbeleuchtung<br />

(LED) und von hinterleuchteten Notausgangstransparenten (LED), Anpassung<br />

der Flurbeleuchtung, Steuerung über Präsenzmelder).<br />

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Umweltbericht 2012<br />

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Sanierung Grundschule Hellweg<br />

Die Grundschule Hellweg wurde im Rahmen des Projektes „Energieausweis“<br />

umfassend untersucht.<br />

Das Schulgebäude besteht aus mehreren Gebäudeteilen, wobei die älteren<br />

Bauteile 1.1 (Altbau aus dem Jahr 1952) und 1.3 (Erweiterungsbau aus dem<br />

Jahr 1976) näher betrachtet werden. Der Ist-Zustand wird durch den bedarfsorientierten<br />

Energieausweis dokumentiert<br />

und auf seine energetische Qualität analysiert. Aus den daraus gewonnenen<br />

Erkenntnissen wurde für diesen Schulteil ein umfassendes und ganzheitliches<br />

Sanierungskonzept mit folgenden Maßnahmen erstellt:<br />

• Sanierung Zentrale Heizungsanlage, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik<br />

• Sanierung Klassenraumbeleuchtung<br />

• Sanierung Fassade Bauteil 1.3, d.h. Fenster und Türanlagen, Sonnenschutz<br />

• Sanierung Außenwand Bauteil 1.3<br />

Neben der deutlichen Verbesserung der energetischen Qualität und der damit<br />

verbundenen minimierten CO 2 – Umweltbelastung wurde durch die Sanierung<br />

das Innenraumklima nachhaltig verbessert und weiteren Gebäudeschäden<br />

vorgebeugt.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

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Der Primärenergiebedarf des Gebäudes konnte durch die Sanierung nachhaltig<br />

erheblich gesenkt werden. Neben dieser wichtigen dauerhaften Reduzierung<br />

ist in der nächsten Grafik die jährliche Energie- und Kosteneinsparung<br />

dargestellt.<br />

Vergleich Bestand - Sanierung<br />

Verbrauch in kWh/a<br />

Betriebskosten in €/a<br />

35.000<br />

200.000<br />

Kosten<br />

30.000<br />

Kosten-<br />

25.000<br />

differenz<br />

150.000<br />

Kosten<br />

ca. 10.000€<br />

20.000<br />

100.000<br />

Verbrauch<br />

15.000<br />

50.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

0<br />

Bestand<br />

Dämmung<br />

Bei einer angenommenen Energiepreissteigerung von 4 % pro Jahr werden<br />

in den nächsten 15 Jahren durch diese durchgeführten Maßnahmen rd.<br />

200.000 € an Energiekosten eingespart.<br />

Wie anhand der Grafik zu sehen ist, sinken die Kosten mehr als der Energieverbrauch.<br />

Der neu ausgehandelte Wärmelieferungsvertrag mit dem Energielieferanten<br />

bietet deutliche finanzielle Vorteile gegenüber dem alten Vertrag.<br />

Parallel zum Energieverbrauch sinkt der CO 2 - Ausstoß im gleichen Maß.<br />

Zentrale Warmwasserbereitung im Bürgerzentrum<br />

Die zentrale Trinkwarmwasserbereitung für die Bereiche Küche, Gaststätte,<br />

Umkleide/Dusche und Umkleide/Dusche Bühne war aus dem Jahr 1992,<br />

ausgeführt in 4 direkt befeuerten Gas-Warmwasserspeichern. Diese Technik<br />

ist unter heutigen energetischen Gesichtspunkten unwirtschaftlich, hygienisch<br />

überholt und ökologisch nicht mehr vertretbar. Zunächst wurde die<br />

komplette, überdimensionierte Anlage einschließlich der zugehörigen Edelstahlabgasanlage<br />

demontiert.<br />

Die neue zentrale Warmwasserbereitung wird mit einem sogenannten<br />

Frischwasserwärmer für alle Bereiche sichergestellt. Ein Frischwassererwärmer<br />

ist eine Funktionseinheit aus Wärmetauscher-Pumpe-Regeleinheit. Die<br />

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Umweltbericht 2012<br />

___________________________________________________________________________<br />

zugeführte Wärme kommt aus einem mit Heizungswasser befüllten Schichtenspeicher.<br />

Bei Warmwasserzapfung überträgt der Wärmetauscher die entsprechend<br />

notwendige Wärme im Durchlaufverfahren an das kalte vorbeiströmende<br />

Trinkwasser.<br />

Die ausgeklügelte Regelung des Systems (Neuronales Netzwerk, Ansteuerung<br />

der Pumpe über Impulssteuerung) garantiert bei unterschiedlichen<br />

Zapfmengen eine gleichbleibende Warmwasseraustrittstemperatur. Dadurch<br />

kann komplett auf einen Trinkwasserspeicher verzichtet werden. Die hauptsächlich<br />

durch Trinkwasserspeicher entstehenden Probleme Korrosion-<br />

Verschlammung-Verkalkung-Hygiene-Legionellen gibt es bei diesem System<br />

nicht. Da das Trinkwasser nur erwärmt wird, wenn es auch direkt verbraucht<br />

wird, wird den Legionellen neben dem nicht vorhandenen Nährboden auch<br />

die Zeit genommen, sich in günstigen Temperaturniveaus zu vermehren.<br />

Diese äußerst effiziente Wärmeübergabe vom Heizwasser an das Trinkwasser<br />

hält zudem die erforderlichen Heizwassertemperaturen auf niedrigem<br />

Niveau. Insbesondere die durch dieses System zwangsläufig entstehende<br />

sehr niedrige Rücklauftemperatur (20 – 25 °C) wird von Gas-<br />

Brennwertkesseln effizient genutzt.<br />

Der Frischwassererwärmer gewährleistet neben dem hohen hygienischen<br />

Standard einen wesentlichen geringeren Energiebedarf als andere moderne<br />

Speicher-Lade-Systeme.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

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4. Zusammenarbeit mit der Stadt<br />

Das Jahr 2012 war geprägt durch die Arbeiten im Rahmen des European<br />

Energy Award.<br />

4.1 European Energy Award (EEA)<br />

Den European Energy Award erhalten Kommunen für überdurchschnittliche<br />

Anstrengungen in der kommunalen Energie- und Klimaschutzpolitik.<br />

Nachdem in 2009 der politische Beschluss zur eea-Teilnahme beschlossen<br />

worden war, erfolgte Ende Oktober 2012 die Auditierung. Von den 420 möglichen<br />

Punkten wurden 238,4 Punkte (d.h. 57%) und somit die eea-<br />

Zertifizierung erreicht.<br />

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Umweltbericht 2012<br />

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6. Ausblick<br />

In vielen Bereich der KBS sind neue Umweltaktivitäten bereits angelaufen.<br />

Im Bereich der Gebäudewirtschaft wird die neue Kindertageseinrichtung<br />

„Bunte Welt“ errichtet, deren Energieverbrauch mit 30% unter den von der<br />

EnEV 2009 geforderten Werten liegen wird. Außerdem sind die energetische<br />

Fassaden- und Dachsanierung des naturwissenschaftlichen Bereichs der<br />

Christian-Rohlfs-Realschule, eine neue Klassenraumbeleuchtung im Archigymnasium<br />

und die Sanierung des Elektrobereichs im Schulzentrum für die<br />

Unterbringung der Georg-Grundschule zu nennen.<br />

Im Bereich Straßen, Gewässer, Grün wird der Danziger Ring im Jahr 2013<br />

fertig gestellt; eine Allee mit 106 Bäumen wird entstehen.<br />

Auch in der Abteilung Kommunalbetrieb werden neue Konzepte im Friedhofsund<br />

Grünflächenbereich entwickelt.<br />

Somit wird auch das Jahr 2013 vom Gedanken des Umwelt- und Klimaschutzes<br />

geprägt sein.<br />

Dank an alle Mitarbeiter,<br />

die an der Erstellung dieses Berichtes mitgewirkt haben.<br />

Bildnachweis und Fotos:<br />

KBS<br />

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