Planungsprozesse und -instrumente optimieren
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Fit in die Zukunft – Teil 6 Serien 53<br />
Für jede Branche gibt es spezifische Planungstools:<br />
Für die individuelle Anpassung ist durchaus Spielraum<br />
für Kreativität vorhanden. Illustration: Lorenz Meier<br />
Die eigentliche Brisanz der Untersuchung<br />
zeigt sich bei der Frage, wie zufrieden<br />
die Strategieverantwortlichen<br />
sind, wenn das jeweilige Instrument<br />
eingesetzt wird. Einsamer Spitzenreiter<br />
ist dabei die NPV/DCF-Methode, die<br />
praktisch bei jedem Projekt zum Einsatz<br />
kommt <strong>und</strong> offenk<strong>und</strong>ig bei den<br />
verantwortlichen Managern nur zufriedene<br />
Gesichter erzeugt. Ähnliches lässt<br />
sich nur noch über die Benchmarking<br />
& Value-Chain-Analysen sagen.<br />
Hingegen bringt die weitverbreitete<br />
SWOT-Analyse gemäss den Strategieverantwortlichen<br />
keine zufriedenstellenden<br />
Ergebnisse – sie entpuppt sich<br />
also als ein «Loosing Bestseller». Kaum<br />
besser schneiden die Instrumente Produkt/Markt-Portfolios<br />
<strong>und</strong> Payback Periode<br />
ab. Umgekehrt erhalten Instrumente<br />
wie Strategy Maps & Story oder die Business<br />
Footprint Optimization als Methode<br />
zur Gestaltung der Wertschöpfungskette<br />
ausgesprochen positive Bewertungen.<br />
Wenn sie eingesetzt werden – was selektiv<br />
der Fall ist – ist die Zufriedenheit sehr<br />
hoch. Diese «Hidden Stars» gilt es für<br />
viele Unternehmen, noch zu entdecken<br />
bzw. individuell weiterzuentwickeln<br />
(siehe Abbildung 2 auf Seite 55).<br />
Entscheidend dürfte bei der Strategiearbeit<br />
letztlich sein, dass die eingesetzten<br />
Tools eine strukturierte <strong>und</strong> plausibilisierte<br />
strategische Planung erlauben <strong>und</strong><br />
sich flexibel an die Besonderheiten des<br />
eigenen Unternehmens anpassen lassen.<br />
Zudem müssen sie es ermöglichen, die<br />
optimale Ausrichtung der Geschäftsbereiche<br />
auf künftige Marktanforderungen<br />
zu hinterfragen <strong>und</strong> die Strategieimplementierung<br />
sowie das Monitoring<br />
durchzuführen. Dies zeigt das Fallbeispiel<br />
von Giesecke & Devrient (G&D).<br />
Beispiel Giesecke & Devrient<br />
2005 hat G&D den Strategieprozess unter<br />
der Federführung der Abteilung Corporate<br />
Strategy neu aufgesetzt. Ziel war<br />
es, über alle Konzerneinheiten hinweg<br />
einen bezüglich Methodik, Darstellungsform<br />
<strong>und</strong> Vorgehen standardisierten<br />
Prozess der Strategieplanung <strong>und</strong> -umsetzung<br />
zu implementieren. Denn Studien<br />
(Andersen 2000; Strehle 2006) belegen,<br />
dass die langfristige Überlebensfähigkeit<br />
reifer Unternehmen durch<br />
stringente Strategiearbeit wesentlich<br />
verbessert wird.<br />
Auch der internationale Technologiekonzern<br />
G&D, der auf 150 Jahre Firmengeschichte<br />
zurückblickt <strong>und</strong> weltweit<br />
über 50 Tochtergesellschaften <strong>und</strong><br />
Joint Ventures besitzt, richtet sich auf<br />
die Zukunft aus. Zunächst spezialisiert<br />
auf den Banknotendruck, die Banknotenherstellung<br />
<strong>und</strong> die Lieferung von<br />
Maschinen zur Banknotenbearbeitung,<br />
ist der Konzern heute auch Technologieführer<br />
bei Smart Cards <strong>und</strong> Systemlösungen<br />
für die Bereiche Telekommunikation<br />
<strong>und</strong> elektronischer Zahlungs-<br />
io new management Nr. 7-8 | 2008