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Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen im Sport

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Themendossier <strong>Sport</strong> EBGB – Meinungen und Standpunkte<br />

Bereiten sich <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> mental besonders auf sportliche<br />

Tätigkeiten vor?<br />

Im Spitzensport ist die mentale Vorbereitung sicher nicht anders als bei nichtbehinderten<br />

<strong>Menschen</strong>. Im Breitensport ist diese Frage nicht schlüssig zu<br />

klären, da in der Freizeit die mentale Vorbereitung keine grosse Rolle spielt.<br />

Aus meiner Sicht ist das Vordenken <strong>von</strong> Situationen bei <strong>Sport</strong>lern <strong>mit</strong><br />

Behinderung ausgeprägter, um die behindertenspezifischen Risiken auch<br />

noch in den Griff zu bekommen.<br />

Sehen Sie andere spezifische Stärken <strong>von</strong><br />

körperlich eingeschränkten <strong>Menschen</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Sport</strong>, <strong>von</strong> denen Nichtbehinderte lernen<br />

können?<br />

Durch ihre Erfahrungen <strong>im</strong> Alltag können<br />

sich <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> meist<br />

besser kreativ gegen Widerstände<br />

durchsetzen, zum Beispiel auf Grund<br />

fehlender Zugänglichkeit für Rollstuhlsportler.<br />

<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler <strong>mit</strong><br />

Einschränkungen müssen flexibel sein,<br />

sich adaptieren können — wer erst durch<br />

ein einschneidendes Ereignis behindert<br />

wurde, verschiebt seine Sichtweise und<br />

findet Problemlösungen. Letztlich<br />

arbeiten eingeschränkte <strong>Sport</strong>ler meist <strong>mit</strong> einer ausgeprägten Geduld auf<br />

grosse Ereignisse hin. Und erkennen dabei, dass Erfolge realistisch<br />

eingeschätzt werden und Misserfolge nicht den Weltuntergang bedeuten,<br />

weil es wesentlichere Dinge <strong>im</strong> Leben gibt.<br />

Unter welchen Voraussetzungen finden Sie es sinnvoll, dass <strong>Menschen</strong> ohne<br />

und <strong>Menschen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> gemeinsam <strong>Sport</strong> treiben?<br />

Im Breitensport ist das sinnvoll, wenn die <strong>Menschen</strong> partnerschaftlich in <strong>Sport</strong>,<br />

Spiel und Wettkampf teilnehmen und die Unterschiede durch adaptierte<br />

Geräte oder Regeln ausgeglichen werden. Im Spitzensport hingegen müssen<br />

die Leistungen in irgendeiner Form vergleichbar sein. Oft haben <strong>Sport</strong>ler<br />

<strong>mit</strong> <strong>Behinderungen</strong> auch das Bedürfnis, sich unter ihresgleichen zu messen.<br />

Grundsätzlich macht der gemeinsame <strong>Sport</strong> <strong>im</strong>mer dann Sinn, wenn die<br />

<strong>Sport</strong>art und der Spass an der Gemeinsamkeit opt<strong>im</strong>al zusammenpassen.<br />

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