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PDF, 3.07 MB - SozialStiftung Bamberg

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Ein.Blick<br />

DIE UNTERNEHMENSZEITUNG DER SOZIALSTIFTUNG BA<strong>MB</strong>ERG AUSGABE 01 | 2013<br />

02 Strahlentherapie<br />

Welche Rolle spielt sie in der<br />

modernen Krebstherapie?<br />

03 Endoprothetik<br />

Wird in Deutschland zu viel und zu<br />

schnell operiert?<br />

04 MODERNSTE TECHNIK<br />

Neue Hilfe bei<br />

Herzschwäche<br />

05 TOLLES ERGEBNIS<br />

Ambulanter<br />

Pflegedienst Amadeus<br />

erhält Traumnote<br />

07 AKTIVES ENGAGEMENT<br />

Schwester Julia hilft<br />

Waisenkindern in<br />

Sri Lanka<br />

08 WICHTIGE FRAGE<br />

Ist Prostatakrebs<br />

erblich?<br />

09 NEUES ANGEBOT<br />

Altenpflege lernen –<br />

jetzt auch in Teilzeit<br />

Liebe Leserinnen,<br />

lieber Leser,<br />

wir haben es wieder geschafft: Das<br />

Klinikum <strong>Bamberg</strong> darf sich auch in diesem<br />

Jahr mit dem Siegel „TOP Nationales<br />

Krankenhaus“ schmücken. Damit<br />

gehört es in der Krankenhaus-Ranking-<br />

Liste des Magazins Focus zu den Top-<br />

Klinik-Adressen, deren Qualität und<br />

Reputation hervorragend sind. Dabei<br />

entscheidet die medizinische Leistung:<br />

Nur mit genügend Empfehlungen von<br />

Medizinern sowie einem positiven<br />

Abschneiden bei Kennzahlenvergleichen,<br />

wie etwa Behandlungsergebnissen<br />

und Komplikationsraten, gelangt<br />

eine Klinik in die Focus-Liste der 100<br />

besten Krankenhäuser Deutschlands.<br />

Nun ist ein Ranking zwar ein Ranking und<br />

kein Evangelium. Und dennoch ist das<br />

Ergebnis bemerkenswert: Unter rund 2000<br />

Krankenhäusern in Deutschland zu den<br />

oberen fünf Prozent zu gehören, das löst<br />

in der Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> durchaus<br />

Freude aus und auch ein bisschen Stolz.<br />

Berechtigt, wie ich finde, wird doch die<br />

gute Team-Arbeit im Sinne der Patienten,<br />

insbesondere der Patientensicherheit,<br />

erneut „von außen“ bestätigt.<br />

Gerade im Hinblick auf das wichtige<br />

Thema Patientensicherheit gab es in<br />

den letzten Monaten aber noch weitere<br />

Auszeichnungen. In dieser Ein.Blick-<br />

Ausgabe finden Sie viele Beispiele dafür.<br />

Gönnen Sie sich dafür ein kleines „Päuschen“.<br />

Ihre Brigitte Dippold<br />

Public Relations<br />

„Sind Frauen und Männer anders krank?“<br />

Die junge Wissenschaft der Gender-Medizin hält Einzug am Klinikum <strong>Bamberg</strong>.<br />

Männer und Frauen entwickeln<br />

verschiedene Krankheitssymptome<br />

und sie sprechen unterschiedlich<br />

auf Medikamente und<br />

Therapien an: Mit diesen Phänomenen<br />

befasst sich neuerdings<br />

die sogenannte Gender-Medizin.<br />

Der Begriff Gender kommt aus<br />

dem Englischen und heißt soviel<br />

wie soziales Geschlecht. Doch was<br />

bedeutet Gender in der Medizin?<br />

„Es geht darum, dass verschiedene<br />

Krankheiten bei Männern und<br />

Frauen unterschiedliche Symptome<br />

Privatdozent Dr. med. Martin Braun<br />

hervorrufen und dass aus diesem<br />

Grund häufig bestimmte Erkrankungen<br />

bei einem Geschlecht verkannt<br />

werden.” Das sagt Privatdozent<br />

Dr. Martin Braun, Chefarzt der<br />

Medizinischen Klinik I. Gemeinsam<br />

mit der Chefärztin der geriatrischen<br />

Rehabilitation und -Tagesklinik, Dr.<br />

Susanne Daiber, bildet er das Team<br />

der Genderbeauftragten am <strong>Bamberg</strong>er<br />

Klinikum.<br />

Atemnot statt Armstechen beim<br />

Herzinfarkt<br />

„Gerade bei einer Reihe von Herzerkrankungen<br />

konnten in den letzten<br />

Jahren relevante Geschlechterunterschiede<br />

erkannt und erforscht<br />

werden”, so Dr. Braun. So glaubt die<br />

Mehrzahl der Frauen, dass das Risiko<br />

an Krebs zu sterben, am größten<br />

ist. „Doch das stimmt nicht. Frauen<br />

sterben am häufigsten an Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen. Männer<br />

übrigens auch. Doch Frauen sind im<br />

Durchschnitt zehn bis 15 Jahre älter<br />

als Männer, wenn sie einen Herzinfarkt<br />

erleiden“, sagt Braun. „Das liegt<br />

daran, dass die Frauen erst einmal<br />

durch ihre weiblichen Hormone<br />

geschützt<br />

sind und<br />

dass nach<br />

Ende der<br />

Wechseljahre das<br />

Risiko zunimmt,<br />

einen Herzinfarkt<br />

zu bekommen.“<br />

Besonders<br />

gefährdet<br />

seien Frauen<br />

ab 65 Jahren.<br />

„Doch anders<br />

als bei Männern<br />

fehlt vielen Frauen das Risikobewusstsein<br />

dafür“, so der Herzspezialist.<br />

Erschwerend kommt hinzu, dass<br />

Frauen bei einem Herzinfarkt oft<br />

andere Symptome haben als Männer.<br />

Das typische Druckgefühl in der<br />

Brust, die Schmerzen im Arm können<br />

bei Frauen fehlen. Statt dessen<br />

klagen sie über Luftnot, Übelkeit,<br />

Rückenschmerzen. Auch deshalb<br />

Dr. med. Susanne Daiber<br />

kommen Frauen bei einem Herzinfarkt<br />

durchschnittlich 30 Minuten<br />

später in die Klinik als Männer. 30<br />

Minuten, die tödlich sein können.<br />

Und weil der Herzinfarkt einer Frau<br />

anders ist als der der Männer, ist<br />

auch die Diagnostik oft schwierig.<br />

Belastungs-EKGs beispielsweise sind<br />

bei Frauen weniger aussagekräftig.<br />

„Und das ist der Punkt, wo man<br />

weitere Belastungsuntersuchungen<br />

durchführen sollte, wie zum Beispiel<br />

Stress-Echokardiographie oder<br />

Stress-MRT und gegebenenfalls<br />

eine Herzkatheteruntersuchung“,<br />

betont Dr. Braun.<br />

„So glaubt die Mehrzahl der<br />

Frauen, dass das Risiko<br />

an Krebs zu sterben, am<br />

größten ist.<br />

Doch das stimmt nicht.“<br />

Priv. -Doz. Dr. med. Martin Braun<br />

Geschlechtsspezifische Varianten<br />

von Krankheiten<br />

Männer gelten im Vergleich<br />

zu Frauen als wehleidiger. Und<br />

es ist tatsächlich so, dass Männer<br />

ein schwächeres Immunsystem<br />

als Frauen haben. Ein einfacher<br />

Schnupfen nimmt sie mehr mit, sie<br />

sterben auch häufiger an Lungenentzündung<br />

und Grippe. Bei Frauen<br />

hingegen funktioniert das Immunsystem<br />

manchmal sogar zu gut und<br />

richtet sich dann gegen den eigenen<br />

Körper. Autoimmunkrankheiten<br />

wie Arthritis oder Multiple Sklerose<br />

kommen bei Frauen weitaus häufiger<br />

vor als bei Männern. „Mögliche<br />

Ursache könnten die Geschlechtshormone<br />

sein. Meist gibt es aber<br />

mehrere Gründe für die genderspezifischen<br />

Varianten der Krankheiten“,<br />

sagt Dr. Susanne Daiber.<br />

So sei bei Männern die Sterberate<br />

durch Suizid, Alkohol oder Unfälle<br />

dreifach höher. Dies seien weitere<br />

Beispiele, dass bei Symptomen bzw.<br />

der Prognose relevante geschlechtsspezifische<br />

Unterschiede bestehen.<br />

Männer und Frauen werden eben<br />

nicht nur anders krank, sie müssen<br />

manchmal auch anders behandelt<br />

werden. Dr. Daiber nennt weitere<br />

Unterschiede: „Es geht damit los,<br />

dass Frauen und Männer unterschiedliche<br />

Muskelmassen, unterschiedliche<br />

Wasseranteile des Körpers<br />

haben, in denen sich Arzneistoffe<br />

verteilen, speichern und auch<br />

freisetzen können. Und Männer<br />

und Frauen unterscheiden sich bei<br />

der Verarbeitung bestimmter Substanzen.”<br />

Dessen ungeachtet, seien<br />

Frauen in Arzneimittelstudien bislang<br />

unterrepräsentiert.<br />

Viel Arbeit also für die beiden Gendermedizinbeauftragten.<br />

Doch Dr.<br />

Daiber und Dr. Braun zeigen sich<br />

ebenso zuversichtlich wie einig:<br />

„Unser Ziel ist, dass beide Geschlechter<br />

von den neuen Erkenntnissen<br />

profitieren.“<br />

Brigitte Dippold


• PREMIUMMEDIZIN<br />

„<strong>Bamberg</strong> hat in der Strahlentherapie universitären Standard“<br />

Privatdozent Dr. Gunther Klautke ist neuer Chefarzt der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am <strong>Bamberg</strong>er Klinikum.<br />

Strahlentherapie – die häufigsten Vorurteile<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Gunther Klautke<br />

Chefarzt<br />

Klinik für Radioonkologie<br />

und Strahlentherapie<br />

Tel.: (0951) 503 129 01<br />

strahlentherapie@<br />

sozialstiftung-bamberg.de<br />

Mit gemischten Gefühlen nehmen<br />

es Patienten und Angehörige<br />

häufig auf, wenn Ärzte eine<br />

Strahlentherapie empfehlen.<br />

„Doch die Strahlentherapie ist<br />

heute viel schonender als früher“,<br />

sagt Privatdozent Dr. Gunther<br />

Klautke. Der 46-jährige Facharzt<br />

für Radioonkologie und Strahlentherapie<br />

und der Zusatzbezeichnung<br />

„Palliativmedizin“ ist<br />

Nachfolger von Chefarzt Professor<br />

Hans-Joachim Thiel, der<br />

kürzlich in den Ruhestand verabschiedet<br />

wurde.<br />

„Die Ausstattung der Klinik ist<br />

genial.“<br />

Klautke war vor zwei Jahren von<br />

der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie<br />

der Universität Erlangen<br />

ans Klinikum am Bruderwald<br />

gewechselt.<br />

Die Entscheidung für <strong>Bamberg</strong> fiel<br />

Klautke seinerzeit nicht schwer,<br />

„denn die Ausstattung der Klinik<br />

war und ist genial.“ Er kenne kein<br />

weiteres kommunales Krankenhaus<br />

in der Republik, das neben<br />

Linearbeschleunigern der neuesten<br />

Generation mit der Möglichkeit<br />

der atmungsgelenkten und tumoradaptiven<br />

Bestrahlung auch die<br />

(v.l.): Chefsekretärin Sabrina Lanzendörfer, Medizinphysiker Dr. Thomas Koch,<br />

Priv.-Doz. Dr. Gunther Klautke, Dr. Winfrid Melzner, Leitender Oberarzt<br />

Tomotherapie anbiete, die bei einer<br />

Vielzahl von Tumorleiden sowohl<br />

großflächig als auch punktgenau<br />

eine besonders schonende Spezial-<br />

Bestrahlung ermögliche.<br />

„Somit hat <strong>Bamberg</strong> ohne Zweifel<br />

einen universitären Standard in der<br />

Strahlentherapie.“<br />

Ziel der Strahlentherapeuten ist<br />

es, möglichst viel vom krankhaften<br />

Gewebe zu zerstören und gleichzeitig<br />

das umgebende gesunde<br />

Gewebe zu schonen. „In den vergangenen<br />

Jahren wurden dabei<br />

große Fortschritte erzielt”, so Dr.<br />

Klautke. Dank computerbasierter<br />

Bestrahlungsplanungen könnten<br />

die Strahlen heute zielgenau auf<br />

den Krebs gelenkt werden. Früher<br />

häufige Nebenwirkungen seien<br />

mittlerweile extrem selten.<br />

Etwa die Hälfte aller Krebspatienten<br />

kann derzeit geheilt werden, oft<br />

durch eine Operation, die meist<br />

noch mit einer Chemo- oder Strahlentherapie<br />

kombiniert wird. Bei<br />

nahezu 50 Prozent aller Heilungen<br />

ist die Strahlentherapie beteiligt.<br />

Außerdem können mit der Strahlentherapie<br />

quälende Schmerzen,<br />

z.B. bei Knochenmetastasen, behoben<br />

und damit das Leben wieder<br />

lebenswert gemacht werden. In<br />

einer niedrigen Dosierung findet<br />

„Wir sehen nämlich nicht nur unser Bestrahlungsfeld,<br />

sondern den ganzen Patienten.“<br />

Priv.-Doz. Dr. Gunther Klautke<br />

sie auch bei Schulter-, Knie- und<br />

Fersenschmerzen Anwendung.<br />

Weitere Schwerpunkte des neuen<br />

Chefarztes sind neben Bestrahlungsplanung<br />

und -Techniken<br />

auch multimodale Therapiekonzepte,<br />

unterstützende Therapien<br />

im Rahmen der Lebensqualität und<br />

des Nebenwirkungsmanagements<br />

sowie die Palliativmedizin. Besonders<br />

schätzt er auch die Möglichkeit,<br />

die Patienten während der Bestrahlungsserie<br />

ambulant im medizinischen<br />

Versorgungszentrum und<br />

stationär auf der eigenen Radioonkologischen<br />

Station zu betreuen,<br />

quasi als „Therapie aus einer Hand“.<br />

Brigitte Dippold<br />

Viele Menschen fürchten<br />

sich vor einer Strahlenbehandlung,<br />

weil allein<br />

schon der Begriff „Strahlen“<br />

ihnen Angst macht.<br />

Daraus entwickeln sich<br />

unbegründete Vorurteile,<br />

die mit der heutigen Realität<br />

so gar nichts zu tun<br />

haben.<br />

Vorurteil 1: „Radioaktive Verstrahlung“<br />

Manche Patienten bringen automatisch<br />

Strahlung oder Strahlentherapie<br />

mit Radioaktivität in<br />

Verbindung und haben Angst,<br />

zum „wandelnden Castortransporter“<br />

zu werden.<br />

Oft befürchten Angehörige<br />

auch, der Patient würde „verstrahlt“<br />

und dadurch eine Strahlenbelastung<br />

für sein Umfeld<br />

darstellen. Dies ist nicht der Fall.<br />

Die normale Strahlentherapie<br />

verwendet keine radioaktiven<br />

Strahlen. Daher ist selbst enger<br />

körperlicher Kontakt für Angehörige<br />

und Freunde völlig ungefährlich.<br />

Vorurteil 2: „Verbrennung“<br />

Viele Betroffene machen sich<br />

auch Sorgen vor gravierenden<br />

Hautreaktionen wie Verbrennungen.<br />

Aufgrund moderner<br />

Bestrahlungstechniken ist dies<br />

bei tiefer gelegenen Tumoren<br />

(z. B. Darm, Speiseröhre, Lunge,<br />

Prostata) kein Thema.<br />

Hautrötungen sind zu erwarten,<br />

wenn die Haut wegen eines entsprechenden<br />

Tumorsitzes mit<br />

einer höheren Dosis behandelt<br />

werden muss, z. B. bei Bestrahlungen<br />

von Kopf-Hals Tumoren<br />

oder bei Brustkrebs. Diese Hautrötung<br />

hat aber nichts mit einer<br />

Verbrennung zu tun und bildet<br />

sich wieder zurück.<br />

Vorurteil 3: „Nebenwirkungen”<br />

Ob Patienten mit Nebenwirkungen<br />

einer Bestrahlung rechnen<br />

müssen, lässt sich pauschal<br />

kaum beantworten. Zu sehr<br />

hängt die Strahlenwirkung von<br />

der Dosis ab, von der Größe des<br />

Bestrahlungsfeldes und von der<br />

Empfindlichkeit der Organe, die<br />

betroffen sind. Auch der Allgemeinzustand<br />

und die Schwere<br />

der Krebserkrankung wirken<br />

sich aus. Von daher ist eine gute,<br />

begleitende Therapie besonders<br />

wichtig. Sie ist geeignet, eventuell<br />

auftretende Nebenwirkungen<br />

wie z.B. Abgeschlagenheit, Übelkeit<br />

oder Durchfälle zu lindern.<br />

Vorurteil 4: „Von der Bestrahlung<br />

kann man erst recht<br />

Krebs bekommen”<br />

Das Risiko, dass in einem Zeitraum<br />

von zehn bis 15 Jahren<br />

in der bestrahlten Region ein<br />

Weichteiltumor entsteht, ist<br />

minimal. Es liegt zwischen zwei<br />

Promille und zwei Prozent und<br />

ist damit geringer, als das Zweittumorrisiko<br />

bei einer Chemotherapie.<br />

Vorurteil 5: „Mutterseelenallein<br />

im Bunker“<br />

Zwar ist es richtig, dass die Strahlenbehandlung<br />

in speziell abgeschirmten<br />

Räumen stattfindet.<br />

Der Patient muss sich aber nicht<br />

alleine gelassen fühlen, sondern<br />

wird während der drei- bis zehnminütigen<br />

Behandlung mit der<br />

Kamera überwacht und kann<br />

mittels Gegensprechanlage mit<br />

dem Team der Strahlentherapie<br />

kommunizieren. Außerdem hat<br />

man sich im Klinikum <strong>Bamberg</strong><br />

besondere Mühe gegeben, die<br />

Räumlichkeiten so freundlich<br />

und einladend wie möglich zu<br />

gestalten.<br />

• VERANSTALTUNGEN<br />

MammaCare Training<br />

Elternkolleg<br />

Treffpunkt Antoni<br />

Patienteninfoabende<br />

„Schmerz-Café“<br />

Heinrichsdamm 4a<br />

Kurse zur Selbstuntersuchung<br />

der Brust<br />

Termine: 17.06. / 15.07./ 16.09.<br />

14.10. / 18.11. / 16.12.13<br />

Info & Anmeldung:<br />

Tel.: (0951) 503 135 00<br />

E-Mail: bbz@sozialstiftungbamberg.de<br />

Wichtige Informationen von<br />

der Schwangerschaft bis ins<br />

Kleinkindalter.<br />

Programm unter Tel.:<br />

(0951) 503 135 00<br />

E-Mail: bbz@sozialstiftungbamberg.de<br />

2013<br />

Kurse Kreißsaalführungen Vorträge Infoabende<br />

ELTERNKOLLEG 2013<br />

Hier kommt man zusammen –<br />

ein Angebot für Senioren und<br />

Angehörige im Seniorenzentrum.<br />

Mittagstisch: In geselliger Atmosphäre<br />

nach Wahl zu Mittag<br />

zu essen (von Mo. bis Fr.).<br />

Veranstaltungen zu verschiedenen<br />

Themen: Mobilität &<br />

Schwung, Gesundheit Plus,<br />

Haushalt & Sicherheit<br />

Beratung und Information zu<br />

allen Fragen „Rund ums Alter”<br />

Programm anfordern:<br />

Sanja Hog, Tel.: (0951) 503 300 00<br />

Klinik für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie & saludis.<br />

Die Rehabilitation<br />

Knochenbrüche im Alter (19.06.) |<br />

Neurochirurgische Schmerztherapie<br />

(17.07.) | Vorbeugende Behandlungsstrategien<br />

bei Rheuma (18.09.) |<br />

Alternativen zum künstlichen<br />

Kniegelenk (02.10.) | Volkskrankheit<br />

Bandscheibenleiden (09.10.) |<br />

Arthroskopische Kniechirurgie<br />

(23.10.) | Rückenschmerz: Hilfe ohne<br />

OP (13.11.) | Rund um die Schulter<br />

(27.11.) | Arthrose: Geht es auch ohne<br />

Kunstgelenk? (11.12.)<br />

Beginn: Jeweils 19.00 Uhr<br />

Info unter Tel.: (0951) 503 538 20<br />

Informieren Sie sich in<br />

angenehmer Atmosphäre<br />

über die Möglichkeiten der<br />

Schmerztherapie.<br />

Termine: 10.07. / 11.09. /<br />

09.10. / 13.11. / 11.12.13,<br />

jeweils von 15.30 – 17.00 Uhr<br />

1<br />

2


Und so sitzt die Hüftendoprothese<br />

• PREMIUMMEDIZIN<br />

Endoprothetik: „Es wird zu viel operiert!”<br />

Gelenkerhalt geht vor Gelenkersatz, findet Professor Wolf Strecker. Deshalb hat er an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

eine eigene Sektion für Gelenkerhalt und -rekonstruktion eingerichtet.<br />

Deutschland ist OP-Meister.<br />

In Deutschland landen<br />

Patienten mit Hüftleiden<br />

schneller auf dem<br />

Operationstisch als in<br />

jedem anderen OECD-Staat.<br />

Das geht aus dem AOK-<br />

Krankenhausreport hervor.<br />

Besonders lukrativ sind<br />

Implantate. Bei der Hüfte<br />

belegt Deutschland Platz 1. Bei<br />

Knie-OPs Platz 2. Durch eine<br />

frühzeitige, exakt geplante,<br />

gelenkerhaltende Operation<br />

kann in vielen Fällen der<br />

drohende Gelenkersatz<br />

vermieden werden. In der<br />

Klinik für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie am Klinikum<br />

<strong>Bamberg</strong> hat man damit langjährige<br />

Erfahrung. Zudem<br />

wurde im April unter Leitung<br />

von Dr. Jörg Harrer eine eigene<br />

Sektion für Gelenkerhalt<br />

und -rekonstruktion sowie<br />

Korrekturosteotomie eröffnet.<br />

Was Patienten erwarten<br />

„Der Patient erwartet Schmerzfreiheit<br />

oder doch wenigstens<br />

Schmerzarmut. Er erwartet eine<br />

gute Gelenkfunktion und das<br />

möglichst lange und möglichst<br />

mit dem eigenen Gelenk”, sagt<br />

Dr. Harrer. Bis vor zehn Jahren sei<br />

es gängige Lehrmeinung gewesen,<br />

das nur zehn Prozent der<br />

Arthrosen<br />

sekundär,<br />

also aufgrund<br />

einer auslösenden<br />

Ursache entstehen.<br />

Mittlerweile<br />

wisse man, dass es<br />

in Wahrheit 80 Prozent<br />

seien. Von daher<br />

sei es wichtig, gezielt<br />

nach den Ursachen zu<br />

forschen, um dem Patienten<br />

mit seinem individuellen<br />

Problem eine<br />

objektive, individuell<br />

maßgeschneiderte<br />

Lösung anbieten zu<br />

können.<br />

Angeborene Fehlstellungen<br />

Angeborene Fehlstellungen,<br />

wie X- oder O-Beine<br />

oder eine „schiefe” Hüfte, kön -<br />

nen die Gelenke übermäßig<br />

belasten und damit eine Arthrose<br />

hervorrufen. Mit der Korrektur<br />

derartiger Fehlstellungen kann<br />

die Gelenkabnutzung verzögert<br />

werden. Die Gelenkverhältnisse<br />

werden operativ so abgeändert,<br />

dass die Belastungen auf die<br />

noch vorhandenen Knorpelreserven<br />

gleichmäßig verteilt<br />

werden.<br />

Ist es jedoch beim Erwachsenen<br />

bereits zu einer beginnenden<br />

Arthrose gekommen, so kann<br />

durch eine Beinachsenkorrektur<br />

der meist einseitige Verschleiß<br />

gestoppt, bzw. der weitere<br />

Fortschritt vermindert werden.<br />

Durch diese Operation können<br />

bei schmerzbedingter Arthrose<br />

die Beschwerden gelindert<br />

oder sogar beseitigt werden.<br />

Das Wesentliche ist jedoch, dass<br />

durch diese Maßnahme, gerade<br />

beim jungen Erwachsenen, die<br />

Versorgung mit einer Gelenkprothese<br />

aufgeschoben oder<br />

gar verhindert werden kann.<br />

„Es ist im Grunde genommen<br />

wie beim Auto: ein<br />

falscher Radstand bewirkt<br />

Verschleiß.”<br />

Dr. Jörg Harrer<br />

Knorpelersatzverfahren bei<br />

Knorpeldefekten<br />

Die Frage, ob es gelenkerhaltende<br />

Alternativen gibt, stellt<br />

sich natürlich auch beim Kniegelenk.<br />

Auch hier geht es um die<br />

Behebung von Fehlbelastungen<br />

oder Funktionsstörungen.<br />

Zudem kommen bei Knorpelschäden<br />

Knorpelersatzverfahren<br />

in Betracht.<br />

Darunter ist der Ersatz der<br />

Gelenkfläche mit körpereigenem<br />

Knorpelmaterial zu verstehen.<br />

Dieses wird aus gesunden Teilen<br />

des Gelenkes entnommen,<br />

in einem Labor weitergezüchtet<br />

und dann als neue Gelenkfläche<br />

eingesetzt.<br />

Grundlage für die Entscheidung,<br />

welche Option für den<br />

jeweiligen Patienten am besten<br />

geeignet ist, bildet immer die<br />

Gelenkspiegelung. Dr. Harrer:<br />

„Dabei geht es um die Frage, wie<br />

sehen die Knorpelreserven aus,<br />

auf denen der Druck harmonisch<br />

neu verteilt werden soll? Ist eine<br />

Umstellungsoperation sinnvoll?<br />

Gibt es weitere Optionen?”<br />

Zwar gehöre der endoprothetische<br />

Gelenkersatz zu den<br />

erfolgreichsten operativen Eingriffen<br />

bei fortgeschrittener<br />

Arthrose von Hüft- und Kniegelenk<br />

und werde auch am<br />

<strong>Bamberg</strong>er Klinikum häufig<br />

durchgeführt. „Dennoch muss<br />

grundsätzlich der Erhalt eines<br />

Gelenkes im Vordergrund stehen”,<br />

so der Standpunkt von<br />

Professor Strecker und Dr. Harrer.<br />

Von daher müsse der Operateur<br />

heute alles beherrschen: nicht<br />

nur die Endoprothetik, sondern<br />

auch gelenkerhaltende Operationen<br />

inklusive Knorpelersatzverfahren,<br />

um für den Patienten<br />

die individuell beste Lösung zu<br />

finden.<br />

Prof. Dr. med. Wolf Strecker<br />

Klinik für Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie<br />

Dr. med. Jörg Harrer<br />

Sektion Gelenkerhalt u.<br />

-rekonstruktion / Korrekturosteotomie<br />

Tel.: (0951) 503 122 01<br />

uch@sozialstiftung-bamberg.de<br />

Ausgeprägte O-Beine können die Gelenke<br />

übermäßig belasten und damit eine<br />

Arthrose hervorrufen.<br />

Bei der Umstellungsoperation wird das<br />

O-Bein mit einer Platte korrigiert …<br />

… und so sieht das dann im Röntgenbild<br />

aus<br />

H i sto r i e<br />

„An diejenigen, die das Krankenhaus besuchen“<br />

„Fremde, die zuweilen dieses Krankenhaus besuchen, werden hiemit an der Schwelle dieses Hauses erinnert, daß sie in ein<br />

Haus der Leidenden eintreten, wohin sie nicht gefühllose Neugierde, sondern eine wahre Theilnehmung an dem Schicksale ihrer<br />

leidenden Mitmenschen einladen soll. – Sie werden daher ersuchet, bey ihren Besuchen stets diese gute Absicht zu äußern,<br />

und immer nur mit einer theilnehmenden Stille in diesem Haus zu erscheinen, die Thüren der Krankensäle nie zu öffnen,<br />

ohne sich erst um die Erlaubnis des Eintritts befragt zu haben, nicht ungestüm, nicht haufenweise, die Krankensäle mit<br />

Geräusche zu durchlaufen, gefährliche Kranke mit ihren Besuchen ganz zu verschonen, auch den minder gefährlichen nicht<br />

mit einem zu langen Besuche, mit einem ermüdenden, oder gar leidenschaftlichen Gespräche lästig zu fallen; - und endlich<br />

nicht aus übertriebener Gutmüthigkeit den Kranken Geld, oder sonst etwas zum Genusse zu reichen, und so dem Wohl der<br />

Kranken nachtheilig zu werden.“<br />

Leitfaden für Besucher im Haupteingang des Allgemeinen Krankenhauses in <strong>Bamberg</strong>, 1797.<br />

Brigitte Dippold<br />

3


Das CCM-System wird dem Patienten unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt.<br />

Erstmals<br />

in<br />

Bayern haben<br />

Ärzte im <strong>Bamberg</strong>er Klinikum<br />

im Februar ein innovatives Verfahren<br />

zur Therapie von Herzschwäche<br />

(Herzinsuffizienz)<br />

angewendet. Dabei handelt<br />

es sich um eine vollständig<br />

neue Technologie der kardialen<br />

Kontraktionsmodulation<br />

(CCM). Bei dieser Behandlung<br />

wird dem Patienten ein kleines<br />

Gerät unterhalb des Schlüsselbeins<br />

implantiert. Es gibt<br />

über spezielle Schrittmachersonden<br />

elektrische Signale an<br />

das Herz ab. Auf diese Weise<br />

wird der Kalziumstoffwechsel<br />

in den Herzmuskelzellen<br />

günstig beeinflusst und damit<br />

die Pumpkraft des erkrankten<br />

Herzens langfristig gestärkt.<br />

Durch die Weiterentwicklung<br />

dieser Stimulationsgeräte<br />

konnte eine deutliche Verbesserung<br />

der Funktionalität bei<br />

geringerem Volumen erreicht<br />

werden.<br />

Besonders Patienten mit schwerer<br />

Herzinsuffizienz, deren<br />

Beschwerden mit Hilfe von<br />

• PREMIUMMEDIZIN<br />

Neue Hilfe bei Herzschwäche<br />

Die kardiale Kontraktionsmodulation (CCM-Therapie) kann die Leistungsfähigkeit des Herzens dauerhaft<br />

erhöhen. Jetzt gibt es dafür eine völlig neue Technologie.<br />

Medikamenten nicht gelindert<br />

werden können, profitieren<br />

von der CCM-Therapie: Luftnot,<br />

Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit<br />

werden zum Teil in<br />

erstaunlichem Maße gemildert.<br />

So berichten Patienten, die zuvor<br />

kaum aus dem Bett aufstehen<br />

konnten, dass sie mit CCM-System<br />

wieder lange Strecken wandern<br />

können.<br />

„Anders als beim Schrittmacher<br />

oder Defibrillator hat das<br />

CCM-System keinen Einfluss auf<br />

die Herzfrequenz, es löst auch<br />

keine Herzaktionen aus“, sagt<br />

Chefkardiologe Privatdozent Dr.<br />

Martin Braun, der mit seinem<br />

Kardiologenteam das CCM-<br />

System im Klinikum implantiert.<br />

Die Abgabe der Impulse an das<br />

Herz erfolgt in der Regel unbemerkt<br />

vom Patienten. Das Gerät<br />

muss regelmäßig aufgeladen<br />

Privatdozent Dr. Martin Braun zeigt das alte Gerät (rechts) und das wesentlich kleinere neue CCM-System.<br />

werden, dazu legt der Patient<br />

zu Hause ein spezielles Ladegerät<br />

auf die Haut. Die kardiale<br />

Kontraktionsmodulation ist für<br />

viele Patienten derzeit die einzige<br />

technologische Alternative<br />

zusätzlich zur medikamentösen<br />

Behandlung. Brauns Schätzungen<br />

zufolge könnten aktuell<br />

in der Region 50 bis 60 Herzpatienten<br />

von diesem Verfahren<br />

profitieren. Die Entscheidung,<br />

wer für diese Therapie geeignet<br />

ist, erfolgt in enger Abstimmung<br />

mit dem niedergelassenen<br />

behandelnden Arzt und dem<br />

Kardiologen.<br />

Im Klinikum <strong>Bamberg</strong> hat man<br />

viel Erfahrung mit dem CCM-<br />

System. „Wir sind in ganz Bayern<br />

das Zentrum mit den meisten<br />

CCM-Implantationen und Erfahrung<br />

in der Nachsorge solcher<br />

Systeme und haben so vielen<br />

Patienten mit Herzschwäche ihre<br />

Symptome mindern können“, so<br />

Braun.<br />

Seit 2011 sei das Klinikum <strong>Bamberg</strong><br />

eines von wenigen Zentren<br />

in Deutschland, das regelmäßig<br />

für Ärzte deutschlandweit CCM-<br />

Zertifizierungskurse anbietet,<br />

um die Kolleginnen und Kollegen<br />

fachgerecht in diese Methode<br />

einzuführen.<br />

Brigitte Dippold<br />

• PERSONALIA<br />

• PREMIUMMEDIZIN<br />

Neuer Ärztlicher Direktor am<br />

<strong>Bamberg</strong>er Klinikum<br />

Prof. Dr. med.<br />

Georg A. Pistorius<br />

Ärztl. Direktor, Chefarzt der<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral-<br />

und Thoraxchirurgie<br />

Professor Georg A. Pistorius ist<br />

neuer Ärztlicher Direktor am<br />

<strong>Bamberg</strong>er Klinikum. Er löst Professor<br />

Hans-Joachim Thiel ab,<br />

der aufgrund der Erreichung der<br />

Altersgrenze in den Ruhestand<br />

verabschiedet wurde.<br />

Als Stellvertreter wurden Professor<br />

Peter Rieckmann, Chefarzt<br />

der Neurologischen Klinik<br />

und Dr. Bernhard Steinbrückner,<br />

Leitender Arzt des Instituts für<br />

Labormedizin und Klinikhygiene<br />

gewählt.<br />

Professor Pistorius ist bereits seit<br />

dem Jahr 2005 als Chefarzt der<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeralund<br />

Thoraxchirurgie am Klinikum<br />

tätig. Als Ärztlicher Direktor<br />

ist er vor allem Ansprechpartner<br />

und Interessenvertreter der<br />

etwa 360 Ärzte des Klinikums.<br />

Zudem ist Pistorius neben Vorstand<br />

Xaver Frauenknecht und<br />

dem Direktor Pflege und Patientenmanagement,<br />

Andreas<br />

Schneider, Mitglied der Leitungskonferenz.<br />

Der 50-jährige Facharzt für<br />

Chirurgie, Viszeralchirurgie,<br />

spezielle Viszeralchirurgie und<br />

Gefäßchirurgie wird die neuen<br />

Managementaufgaben zusätzlich<br />

zu der konsequenten Patientenversorgung<br />

in seiner<br />

Klinik wahrnehmen. Professor<br />

Pistorius ist weiterhin Leiter des<br />

zertifizierten Darmkrebszentrums<br />

<strong>Bamberg</strong>, besitzt einen<br />

Lehrauftrag an der Universität<br />

des Saarlandes in Homburg<br />

und ist Ehrenprofessor der<br />

Medizinischen Akademie Tver<br />

in Russland.<br />

Brigitte Dippold<br />

Risiko für plötzlichen Kindstod verringern<br />

Sam Richter aus <strong>Bamberg</strong> ist das 25 000ste Baby, das im Klinikum am Bruderwald<br />

am Vorsorge-Programm gegen den plötzlichen Kindstod teilgenommen hat.<br />

Der plötzliche Kindstod<br />

erscheint als völlig unkalkulierbares<br />

Risiko und bereitet manchen<br />

Eltern schlaflose Nächte.<br />

Statistisch verstirbt eines von<br />

2000 Neugeborenen im ersten<br />

Lebensjahr am plötzlichen Säuglingstod.<br />

Im Klinikum <strong>Bamberg</strong><br />

gelang es dem Ärzteteam um<br />

Professor Karl-Heinz Deeg, diese<br />

Rate um das zehnfache zu senken.<br />

Der Grund: An der <strong>Bamberg</strong>er<br />

Klinik haben Eltern seit 1998<br />

die Möglichkeit, ihr Kind nach<br />

der Geburt mit einer speziellen<br />

Ultraschallmethode – der Dopplersonographie<br />

– untersuchen<br />

zu lassen.<br />

Die Untersuchung wird allen<br />

Eltern, deren Kinder in der Frauenklinik<br />

<strong>Bamberg</strong> geboren wurden,<br />

kostenlos angeboten. So<br />

auch dem elf Tage alten Sam, bei<br />

dem keine Auffälligkeit entdeckt<br />

werden konnte. Eine feine Sache<br />

sei diese Vorsorgeuntersuchung,<br />

finden seine Eltern: „Man fühlt<br />

sich einfach beruhigter.“<br />

Brigitte Dippold<br />

Verschlief seine Ehrung: der kleine Sam Richter<br />

4


• PATIENTENSICHERHEIT<br />

Aus Beinahe-Fehlern lernen, um „echte“ zu vermeiden<br />

Mit einem Meldesystem für Beinahefehler und -zwischenfälle verbessert das Klinikum <strong>Bamberg</strong> die Sicherheit der Patienten.<br />

Die bisweilen wenig eindeutige<br />

Beschriftung der<br />

Etiketten auf Medikamenten<br />

war Schwester Petra auf der<br />

Stroke Unit schon immer ein<br />

Dorn im Auge. „Wir waren<br />

ständig übervorsichtig“, sagt<br />

sie. Trotzdem sei sie nie hundertprozentig<br />

sicher gewesen,<br />

dass nicht doch einmal<br />

Verwechslungen auftreten<br />

könnten. Die Bedenken von<br />

Schwester Petra sind nicht<br />

unberechtigt. Ein ungenauer<br />

Blick, ein unbedachter Griff,<br />

kann schwerwiegende Folgen<br />

für den Patienten haben.<br />

Um derartigen Irrtümern vorzubeugen,<br />

startete das Klinikum<br />

<strong>Bamberg</strong> ein neues Projekt,<br />

um die Patientensicherheit zu<br />

verbessern. „Ziel dabei ist es,<br />

gefährliche Schwachstellen in<br />

den Arbeitsprozessen rechtzeitig<br />

zu erkennen, bevor<br />

daraus Fehler entstehen, die<br />

Patienten schädigen könnten“,<br />

sagt Maik Schischko. Der<br />

34-Jährige ist Koordinator<br />

des Projektes, das sich „CIRS“<br />

nennt. CIRS steht für „Critical<br />

Incident Reporting System“<br />

und wurde ursprünglich in den<br />

Ingenieurswissenschaften, zum<br />

Beispiel für Flugpiloten entwickelt.<br />

Dabei handelt es sich um<br />

ein freiwilliges Berichtssystem,<br />

in dem Klinikmitarbeiter Fehler,<br />

die beinahe passiert wären,<br />

melden können. „Das ist auch<br />

anonym möglich“, so Schischko.<br />

Bei CIRS gehe es nämlich nicht<br />

darum, aufzudecken, wer vermutlich<br />

etwas falsch gemacht<br />

hat, sondern darum, wie man<br />

solche Ereignisse zukünftig vermeiden<br />

kann.<br />

So ließen sich Schwachpunkte<br />

in Prozessen oder der<br />

Kommunikation rechtzeitig aufdecken<br />

und abstellen – denn<br />

meist sei es nicht ein Fehler, der<br />

zur Katastrophe führe, „sondern<br />

eben die Verkettung mehrerer<br />

Einzelfehler, die für sich genommen<br />

zunächst banal und harmlos<br />

erscheinen.“<br />

„Statistisch betrachtet gehen einem schweren<br />

Fehler 300 kleine, banale Fehler voraus.<br />

Da wollen wir ansetzen.“<br />

Das CIRS-Team bei der Arbeit<br />

Maik Schischko<br />

So funktioniert CIRS<br />

Wenn Mitarbeitern wie<br />

Schwester Petra im Klinikalltag<br />

eine potenzielle Gefahrenquelle<br />

auffällt, können sie elektronisch<br />

– oder alternativ auf ausliegenden<br />

Meldebögen – einen<br />

Bericht abgeben. „Dabei wird<br />

wiederholt auf die Einhaltung<br />

der Anonymität hingewiesen:<br />

Alle Beteiligten wissen, dass die<br />

Teilnahme am CIRS auch von<br />

der Klinikleitung gewünscht<br />

ist und Sanktionen aus CIRS-<br />

Meldungen nicht erfolgen“,<br />

hebt Maik Schischko hervor.<br />

Die Fragen, die es zu beantworten<br />

gilt, sind die klassischen<br />

W-Fragen: Was ist passiert?<br />

Wie wurde der Zwischenfall<br />

erkannt? Wie wurde reagiert?<br />

Dann folgt ein Abschnitt zu<br />

den möglichen Gründen für<br />

den Zwischenfall, in dem nach<br />

Ursachen durch Material und<br />

Technik, durch Organisation<br />

der Arbeitsabläufe oder<br />

durch menschliche<br />

Faktoren gefragt wird.<br />

Schließlich können<br />

Anregungen für die<br />

künftige Verhinderung<br />

eines Zwischenfalls<br />

eingetragen werden.<br />

Diese Meldung wird von<br />

einer zwischengeschalteten<br />

Vertrauensperson anonymisiert<br />

und an das CIRS-Team zur<br />

systematischen Auswertung<br />

und Analyse weitergeleitet. Es<br />

besteht aus sieben Mitgliedern,<br />

die, darauf weist Schischko ausdrücklich<br />

hin, aufgrund ihrer<br />

hohen fachlichen Kompetenz<br />

ausgewählt wurden.<br />

Sind kritische Situationen<br />

und Risiken nämlich<br />

erst einmal erkannt, können<br />

Strategien zur ihrer<br />

Vermeidung und Handhabung<br />

entwickelt und umgesetzt werden.<br />

So auch im Fall von Schwester<br />

Petra. „Wir prüfen derzeit die<br />

Umsetzung eines neuen Systems<br />

zur Lagerung der Medikamente,<br />

um Verwechslungen bei ähnlich<br />

klingenden oder ähnlich<br />

verpackten Medikamenten auszuschließen“,<br />

so Schischko.<br />

Denkbar sei es auch,<br />

sich direkt mit dem<br />

Medikamentenhersteller in<br />

Verbindung zu setzen, um eine<br />

eindeutige Unterscheidung bei<br />

der Medikamentenbeschriftung<br />

oder -verpackung sicherzustellen.<br />

CIRS-Definition: „Ein CIRS-Fall ist ein ungewollter<br />

Zwischenfall, welcher den Patienten oder Mitarbeiter gefährden<br />

kann, aber nicht schädigt.“<br />

Das CIRS-System wird im<br />

Klinikum von den Mitarbeitern<br />

sehr gut angenommen, vertreten<br />

sie doch geschlossen den<br />

Standpunkt, dass man einen<br />

Fehler nicht selbst gemacht<br />

haben muss, um ihn zu vermeiden.<br />

Ursachen von<br />

Beinahefehlern und<br />

-zwischenfällen<br />

Brigitte Dippold<br />

Lernen aus kritischen<br />

Situationen<br />

Sicherheitskultur<br />

• SSB SPORTIVE<br />

• SSB SENIORENZENTRUM<br />

Freak City Docs: Threepeat beim<br />

Motor-Nützel Company Cup<br />

Traumnote 1,0 Ambulanter Pflegedienst Amadeus<br />

zum dritten Mal in Folge mit Bestnote bewertet<br />

Zwar nicht drei Mal in Folge, aber zum insgesamt dritten Mal haben die Freak City<br />

Docs die Königskategorie beim diesjährigen Motor-Nützel Company Cup für sich<br />

entschieden. Nach 2009 und 2011 setzte sich das Team der Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> im<br />

Finale deutlich mit 36:16 gegen BODY STREET <strong>Bamberg</strong> durch. Als Topscorer und MVP<br />

(wertvollster Spieler) ausgezeichnet wurde Dr. Felix Ferner aus der Klinik für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie. Ein.Blick gratuliert ganz herzlich!<br />

Brigitte Dippold<br />

Großer Jubel nach dem Sieg: die Freak City Docs. Vordere Reihe, Mitte: MVP Dr. Felix Ferner<br />

Nur strahlende Gesichter gab es<br />

im Seniorenzentrum:<br />

Bereits zum dritten Mal in Folge<br />

wurde der ambulante Pflegedienst<br />

Amadeus vom Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen<br />

mit der Traumnote 1,0 bewertet.<br />

Damit hebt sich der ambulante<br />

Pflegedienst des SSB Seniorenzentrums<br />

deutlich vom Bayerischen<br />

Landesdurchschnitt ab,<br />

der aktuell 1,4 beträgt. „Dieses<br />

Top-Ergebnis ist für die Mitarbeiterinnen<br />

des Ambulanten<br />

Pflegedienstes Amadeus das<br />

Tüpfelchen auf dem i, bestätigt<br />

es doch ihre hervorragende<br />

Arbeit“, freut sich Jutta Weigand,<br />

Leiterin des Seniorenzentrums.<br />

Umso mehr sei es Ziel, dieses<br />

hohe Qualitätsniveau zu halten<br />

und auszubauen, um den<br />

anvertrauten Menschen auch<br />

weiterhin ein zuverlässiger und<br />

kompetenter Partner zu sein.<br />

Brigitte Dippold<br />

5


• PFLEGEEXPERTEN<br />

• KURZ&KNAPP<br />

„Das Beste daraus machen“ Kaum ein Thema ist so mit Tabus belegt wie der<br />

künstliche Darmausgang, im medizinischen Fachjargon Stoma genannt.<br />

Als sie die Diagnose erfuhr, fiel<br />

Silvia K. zunächst in ein tiefes<br />

Loch. Vor rund zwei Jahren<br />

wurde der damals 38-jährigen<br />

Sportlehrerin ein künstlicher<br />

Darmausgang (Stoma) gelegt.<br />

„Ich musste mich entscheiden,<br />

ob ich leben oder sterben<br />

will“, sagt sie. Heute führt sie<br />

mit dem Stoma ein normales<br />

Leben, auch dank einer Frau<br />

wie Andrea Komma. Sie ist Stomatherapeutin<br />

am <strong>Bamberg</strong>er<br />

Klinikum.<br />

„Diese Arbeit kann nur wahrnehmen,<br />

wer über eine lange<br />

Beratung auf Augenhöhe: die Stomatherapeutinnen Andrea<br />

Komma (links) und Iris Frauenknecht-Rössert (Mitte)<br />

Berufserfahrung verfügt und auf<br />

die Psyche der Patienten einzugehen<br />

vermag“, umschreibt der<br />

Leiter Pflege und Patientenmanagement<br />

Andreas Schneider<br />

das Anforderungsprofil für eine<br />

Stomatherapeutin. Und das<br />

erfüllt Andrea Komma perfekt:<br />

Bereits im Jahre 2000 absolvierte<br />

sie die entsprechende berufsbegleitende<br />

Weiterbildung. Ihr Aufgabengebiet<br />

umfasst seither die<br />

• PERSONALIA<br />

so genannte Stomamarkierung<br />

und die Anleitung der Betroffenen<br />

zur Selbstversorgung<br />

einschließlich Beratung und<br />

Begleitung. Die Überleitung an<br />

ein weiterversorgendes Homecareunternehmen<br />

schließt dann<br />

den Klinikprozess ab.<br />

„Zwar sind Stomaanlagen dank<br />

moderner Operationstechniken<br />

bei Darmkrebs wesentlich seltener<br />

geworden“, sagt die<br />

Stomatherapeutin. Aus Sicherheitsgründen<br />

könne jedoch die<br />

Anlage eines künstlichen Darmausgangs<br />

auf Zeit notwendig<br />

sein. In bestimmten Situationen,<br />

etwa wenn der Tumor so ungünstig<br />

liegt, dass der Schließmuskel<br />

mit entfernt werden muss, auch<br />

lebenslang.<br />

Warum eine Stomamarkierung<br />

so wichtig ist<br />

Vor der OP zeichnet Andrea<br />

Komma mit einem nicht wasserlöslichen<br />

Stift auf dem Bauch<br />

an, wo das Stoma sitzen soll.<br />

„Das ist wichtig, weil der Patient<br />

während der Operation leicht<br />

überstreckt auf dem Rücken<br />

liegt und für den Chirurgen nicht<br />

erkennbar ist, wo sich Hautfalten<br />

befinden, wenn der Patient normal<br />

liegt, sitzt oder sich aufrecht<br />

bewegt“, so Andrea Komma.<br />

Bei der Markierung sollte beachtet<br />

werden, dass das Stoma auf<br />

einem glatten Hautareal liegt,<br />

so dass der Patient es später<br />

problemlos versorgen kann.<br />

Die Position sollte gut einsehbar<br />

sein, damit er es selbständig<br />

pflegen kann. „Da beginnt<br />

bereits die Rehabilitation“, zeigt<br />

sich Andrea Komma überzeugt.<br />

Außerdem sollte das Stoma so<br />

platziert sein, dass der Patient<br />

durch die Anlage in seiner Kleidungswahl<br />

möglichst wenig<br />

eingeschränkt wird. „Wir haben<br />

auch schon Tätowierungen so<br />

integriert, dass die Narbe nach<br />

dem Zurückverlegen überhaupt<br />

nicht mehr zu sehen war.“<br />

Leben mit einem künstlichen<br />

Darmausgang<br />

Für die meisten Patienten ist die<br />

Nachricht, dass sie ein Stoma<br />

benötigen, zunächst ein Schock.<br />

Sie haben Angst, Lebensqualität<br />

einzubüßen und ihrem Beruf<br />

und ihren Freizeitbeschäftigungen<br />

nicht mehr nachgehen<br />

zu können. Sie haben Angst, zu<br />

riechen. Von daher gehört es<br />

zu Andrea Kommas wichtigsten<br />

Aufgaben, ein Vertrauensverhältnis<br />

aufzubauen und den Menschen<br />

die Furcht zu nehmen. So<br />

brauche heutzutage niemand<br />

mehr Angst vor Geruchsbelästigung<br />

zu haben. Man könne<br />

Sport treiben, schwimmen, ja<br />

sogar ein Baby bekommen.<br />

„Einzige Einschränkung: nicht<br />

schwer heben.“<br />

Lebensqualität verbessern<br />

Für manche Patienten kann<br />

ein Stoma sogar ein Mehr an<br />

Lebensqualität bedeuten. Das<br />

„Ein Stoma verändert das Leben, macht es aber<br />

nicht weniger lebenswert.“<br />

Stomatherapeutin Andrea Komma<br />

trifft vor allem auf Menschen<br />

mit einer chronisch entzündlichen<br />

Darmerkrankung zu.<br />

Diese Krankheiten äußern sich<br />

vor allem in heftigen, oft blutigen<br />

Durchfällen. Bei einem Teil<br />

der Betroffenen lassen sich die<br />

Krankheitssymptome nicht oder<br />

nicht ausreichend mit Medikamenten<br />

behandeln. Sie sind in<br />

ihrem Alltag und im Beruf stark<br />

eingeschränkt. Hier sorgt ein<br />

Stoma für Entlastung und dafür,<br />

„… dass sich nicht mehr jeder<br />

Gedanke nach Verlassen des<br />

Hauses nur noch darum dreht,<br />

wo sich die nächste Toilette<br />

befindet“, so Andrea Komma.<br />

Im Schnitt führt sie pro Jahr<br />

zwischen 100 und 120 Stomamarkierungen<br />

durch, beim<br />

jungen ebenso wie beim hochbetagten<br />

Menschen. Denn vor<br />

der Operation müssen sich die<br />

Chirurgen auf alle möglichen<br />

Eventualitäten einstellen. So<br />

erweist sich manche Markierung<br />

im Nachhinein als unnötig. Für<br />

Andrea Komma ein besonders<br />

glücklicher Moment: „Ich freu<br />

mich auch gern mit meinen Patienten.“<br />

Unschätzbare Verdienste erworben<br />

Pflegedirektorin Brigitte Hollstein und Professor Hans-Joachim Thiel, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für<br />

Radioonkologie und Strahlentherapie, wurden gemeinsam in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Brigitte Dippold<br />

Beste Ärzte<br />

Erneut hat die Zeitschrift „Guter<br />

Rat“ aus dem Burda-Verlag die<br />

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

unter Leitung von Professor<br />

Wolf Strecker in die Liste der<br />

besten Ärzte 2013 aufgenommen.<br />

Das Verhältnis zwischen Patient<br />

und Arzt erfordert vor allem eines<br />

– Vertrauen. Daher folgt die Guter<br />

Rat-Ärzteliste auch in der neunten<br />

Ausgabe ihrem einfachen, aber<br />

effektiven Prinzip: Ärzte empfehlen<br />

Kollegen, bei denen sie sich<br />

oder ihre Angehörigen behandeln<br />

lassen würden. Zusätzlich erreichte<br />

die Klinik die Höchstzahl der möglichen<br />

Hygienepunkte. Ein.Blick<br />

gratuliert ganz herzlich!<br />

Engagierte Azubis<br />

Gelebte Städtepartnerschaft zwischen<br />

dem Klinikum <strong>Bamberg</strong> und<br />

dem Landeskrankenhaus Villach:<br />

Vier Auszubildende der <strong>Bamberg</strong>er<br />

Akademie für Gesundheitsberufe<br />

nahmen am diesjährigen<br />

Schüleraustausch teil. Mirgul<br />

Asanalieva, Sandra Eckerstorfer,<br />

Jasmin Rössert und Josua Tsiaousidis<br />

waren von ihrem dreieinhalbwöchigen<br />

Aufenthalt in Österreich<br />

begeistert. Etwas gewöhnungsbedürftig<br />

war neben den dort üblichen<br />

Zwölfstundenschichten auch<br />

die sprachliche Verständigung.<br />

Doch nach kurzer Zeit gingen<br />

ihnen Begriffe wie „Jause“ locker<br />

über die Lippen…<br />

6<br />

Auf einer Abschiedsfeier im Klinikum am Bruderwald<br />

gab es viel Lob und Dank für die geleistete Arbeit<br />

und viele Wünsche für eine gesunde und aktive<br />

Zukunft. Vorstand Xaver Frauenknecht sprach von<br />

„zwei herausragenden Führungskräften, die das<br />

Klinikum und die Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> über<br />

Jahrzehnte hinweg ganz entscheidend mitgeprägt<br />

haben.“<br />

Auch Oberbürgermeister Andreas Starke lobte<br />

den Einsatz der beiden Führungskräfte für die<br />

Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> und das Klinikum. „Ihre<br />

Verdienste und die nachhaltigen Spuren, die Sie<br />

hinterlassen, waren und sind von unschätzbarem<br />

Wert.“ Was Hollstein und Thiel den Abschied<br />

sicher erleichtern werde, bilde die Tatsache, dass<br />

sie ihr Werk in gute Hände weitergeben könnten.<br />

„Mit Privatdozent Dr. Gunther Klautke konnte für<br />

Ihre Klinik ein Nachfolger gefunden werden, der<br />

nicht nur aus der gleichen Schule stammt wie Sie,<br />

sondern auch hinter der Philosophie steht, die<br />

Sie in all den Jahren vorgelebt haben“, so Starke.<br />

„Auch die Funktion als Ärztlicher Direktor wird von<br />

Professor Pistorius in Ihrem Sinne weitergeführt<br />

werden.“ Und auch Brigitte Hollstein, könne beruhigt<br />

nach vorne blicken: Andreas Schneider, der<br />

neue Direktor Pflege und Patientenmanagement,<br />

werde ihre erfolgreiche Arbeit fortführen. Brigitte<br />

Hollstein und Professor Hans-Joachim bedankten<br />

sich bei den Gästen und allen Begleitern für die<br />

Unterstützung in den vergangenen Jahren. Mit<br />

einem Augenzwinkern wies Hollstein darauf hin,<br />

dass sie und Professor Thiel zusammen mit dem<br />

Papst und Königin Beatrix in den Ruhestand gingen<br />

„und die Welt dreht sich trotzdem weiter.“<br />

Viele, viele Gäste waren gekommen Viele Geschenke wurden überreicht Brigitte Hollstein mit Professor Wolf Strecker<br />

Professor Thiel mit Ehefrau Hiltrud, Chefarzt Dr. Braun<br />

und Dr. Franz-Wilhelm Heller<br />

Brigitte Dippold<br />

Tolle Aktion<br />

Unter dem Motto „Ergreif deine<br />

Chance“ informierten Auszubildende<br />

und Praxisanleiter der Sozialstiftung<br />

<strong>Bamberg</strong> drei Tage lang<br />

am Gablmoo über Ausbildungsberufe<br />

in der Pflege. Neben Informationen<br />

zu Ausbildung, Karriere und<br />

Studium gab es auch verschiedene<br />

Präsentationen und Mitmach-<br />

Aktionen. Mehr zum Thema auch<br />

unter www.ba-afg.de und<br />

www.ba-bzfa.de


• TEAM SSB<br />

Kinderkrankenschwester Julia hilft Waisenkindern in Sri Lanka<br />

Julia Fabritzek ist Mitglied im Vorstand von Direkthilfe Sri Lanka e. V. Im Januar informierte sie sich direkt vor Ort.<br />

Endlose Strände, uralte Ruinen,<br />

freundliche Menschen, antike<br />

Königsstädte, prachtvolle Tempel<br />

– das ist die eine Seite von Sri<br />

Lanka, der „Perle“ im indischen<br />

Ozean. Babys, die von ihren<br />

Müttern vor einem Waisenhaus<br />

abgelegt werden, weil sie eine<br />

Behinderung haben, verminte<br />

Felder, Waisenhauspersonal,<br />

das zu dritt in einem Doppelbett<br />

schlafen muss, schlechte<br />

Gesundheitsversorgung – das<br />

ist die andere. Zudem gehört<br />

Sri Lanka zu den von der Tsunami-Katastrophe<br />

im Dezember<br />

2004 am stärksten betroffenen<br />

Ländern. Schätzungen zufolge<br />

starben 30.000 Menschen. Viele<br />

Kinder wurden zu Waisen, darunter<br />

Kinder mit geistiger und<br />

körperlicher Behinderung. Das<br />

war der Grund, weshalb Monica<br />

Dippold, in Deutschland lebende<br />

gebürtige Singhalesin, den<br />

gemeinnützigen Verein Direkthilfe<br />

Sri Lanka e. V. ins Leben rief.<br />

Und hier kommt Julia Fabritzek<br />

ins Spiel. Die 31-jährige Kinderkrankenschwester,<br />

die am<br />

Klinikum <strong>Bamberg</strong> im Mutter-<br />

Kind-Zentrum arbeitet, hatte<br />

Monica Dippold 2011 durch<br />

einen Zufall kennengelernt.<br />

So wurde sie auf den Verein<br />

Direkthilfe Sri Lanka e.V. und<br />

das Prithipura Infants Home, ein<br />

Kinderheim für Menschen mit<br />

Behinderungen, aufmerksam. Sie<br />

reiste nach Sri Lanka und verbrachte<br />

dort zehn Wochen.<br />

„Mit wenig Geld kann<br />

man dort so viel machen!“<br />

Julia Fabritzek<br />

Was sie dort erlebte, erschütterte<br />

sie zutiefst. Mangelernährte<br />

kleine Kinder, Kinder mit versteiften<br />

Gelenken (denn es gibt<br />

weder Physio- noch Ergotherapie),<br />

Kinder mit wunder Haut,<br />

schlechten Zähnen, Kinder mit<br />

Wasserköpfen. „Bei uns werden<br />

solche Kinder sofort operiert<br />

und entwickeln sich ganz normal,<br />

in Sri Lanka haben sie keine<br />

Chance.“ Das Personal kann<br />

nichts für pflegerische Missstände,<br />

„denn das sind junge Frauen<br />

ohne jede Ausbildung“, so Julia<br />

Fabritzek.<br />

Dazu mangelt es an allem:<br />

„Vieles, was bei uns selbstverständlich<br />

oder normal ist, ist<br />

dort unmöglich oder zu teuer.“<br />

Und so reiste Julia im Januar<br />

mit weiteren elf Helfern und auf<br />

eigene Kosten wieder für vier<br />

Wochen nach Sri Lanka. Sammelte<br />

im Vorfeld Geld für Kleidung,<br />

Lebensmittel, Baumaterial, Medikamente,<br />

aber auch für die Einstellung<br />

einer singhalesischen<br />

Krankenschwester. „Denn es<br />

geht weniger um Almosen, sondern<br />

um Hilfe zur Selbsthilfe“,<br />

zeigt sich Julia überzeugt. So<br />

konnte die Direkthilfe Sri Lanka<br />

e.V. durch ihren Einsatz bereits<br />

vielen Heimen und Familien<br />

helfen: Häuser wurden repariert,<br />

Sanitäranlagen und eine Bäckerei<br />

finanziert, Nutztiere gekauft,<br />

obdachlosen Fischerfamilien<br />

Netze beschafft.<br />

Und, ganz wichtig: „Es ist uns<br />

gelungen, Vertrauen aufzubauen.“<br />

Wer in Sri Lanka als „weisser<br />

Klugscheißer“ auftrete, habe<br />

keine Chance, akzeptiert zu werden.<br />

Aber auch für die eigene Persönlichkeitsentwicklung<br />

hat<br />

ihr die Zeit in Sri Lanka viel<br />

gebracht. „Ich sehe nun vieles<br />

mit anderen Augen und habe<br />

mein Anspruchsdenken heruntergeschraubt“,<br />

gibt sie offen zu.<br />

„Hier im Klinikum mach ich die<br />

Schränke auf, und hab Material<br />

in Hülle und Fülle. Die Leute in<br />

Sri Lanka sind nur am Improvisieren.<br />

Jeden Tag.“<br />

Wenn Sie Julias Arbeit unterstützen<br />

möchten, bedankt sich der<br />

Verein „Direkthilfe Sri Lanka e.V.“<br />

herzlich für eine Spende.<br />

Direkthilfe Sri Lanka e.V.<br />

Konto: 26 76 90<br />

BLZ: 771 500 00<br />

Sparkasse Kulmbach<br />

www.direkthilfe-srilanka.de<br />

Im Waisenhaus nennt man sie „white auntie“:<br />

Julia Fabritzek<br />

Prithipura Infants Home:<br />

Die Armut ist überall greifbar<br />

• SPONSORING<br />

Stadt Eltmann spendet 2200 Euro für Krebskranke<br />

Voller Erwartung: Gleich gibt`s Gummibärchen<br />

Eine großzügige Spende über<br />

2200 Euro übergab der Bürgermeister<br />

der Stadt Eltmann,<br />

Michael Ziegler, an Professor<br />

Roland Repp, Chefarzt der<br />

Medizinischen Klinik V am<br />

<strong>Bamberg</strong>er Klinikum. Das Geld<br />

wird für die Anschaffung eines<br />

weiteren Fitness-Gerätes auf<br />

der onkologischen Station verwendet.<br />

„Sport und Krebs, das passt auf<br />

den ersten Blick so gar nicht<br />

zusammen“, sagte Professor<br />

Repp bei der Spendenübergabe.<br />

Allerdings sei mittlerweile erwiesen,<br />

dass Tumorpatienten von<br />

körperlicher Aktivität stark profitierten,<br />

sowohl in körperlicher,<br />

als auch in psychischer Hinsicht.<br />

Auf Repps Station werden krebskranke<br />

Patienten mit Hochdosischemotherapie<br />

behandelt.<br />

Wegen der damit verbundenen<br />

Abwehrschwäche müssen sie in<br />

speziell ausgestatteten Räumen<br />

isoliert werden.<br />

„Somit können wir diese Patienten<br />

nicht in die Physiotherapie<br />

schicken“, erklärte Repp. Von<br />

daher sei man bestrebt, diesen<br />

Patienten ein eigenes Fitnessgerät<br />

zur Verfügung zu stellen, an<br />

Informierte sich direkt vor Ort: (v. links) Eltmanns Bürgermeister<br />

Michael Ziegler mit Professor Roland Repp<br />

dem sie herzfrequenzgesteuert<br />

trainieren könnten.<br />

„Leider werden solche wichtigen<br />

Extras nicht von den Kassen<br />

finanziert“, bedauerte Chefarzt<br />

Repp. Umso mehr freue man sich<br />

über die großherzige Spende,<br />

die bei einer Kindergarten aktion<br />

gesammelt und von Bürgern<br />

„aufgestockt“ wurde. Auch<br />

Bürgermeister Michael Ziegler<br />

zeigte sich zutiefst überzeugt<br />

vom Sinn der Aktion: „Denn eine<br />

Krebserkrankung kann jeden<br />

von uns treffen.“<br />

Brigitte Dippold<br />

• TIERGESTÜTZTE THERAPIE<br />

SSB-Therapiehundestaffel beim Neujahrsempfang<br />

In den Einrichtungen der Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> werden „Therapeuten auf vier Beinen“ eingesetzt.<br />

Senioreneinrichtungen<br />

der Sozialstiftung. Dazu<br />

sammelten sie Spenden für<br />

die Therapiehunde-Ausbildung.<br />

Derzeit in Ausbildung:<br />

Therapiehundeanwärter Rico<br />

Das gab es beim Neujahrsempfang<br />

von <strong>Bamberg</strong>s Oberbürgermeister<br />

Andreas Starke<br />

noch nie: Kira, Cheng, Davy und<br />

Therapiehunde-Anwärter Rico<br />

informierten mit ihren Frauchen<br />

und Herrchen über tiergestützte<br />

Therapie in den Kliniken und<br />

Der Besuch eines Therapiehundes<br />

tut Patienten gut.<br />

Zum Beispiel Menschen<br />

nach einem Schlaganfall<br />

oder auch Demenzkranke<br />

profitieren davon besonders.<br />

Die Therapiehundeausbildung<br />

ist teuer. Sie wird<br />

nicht von den Krankenkassen<br />

bezahlt. Werden Sie Pate für<br />

einen Therapiehund. Schon ein<br />

kleiner monatlicher Beitrag hilft,<br />

einen weiteren Hund zum Therapiehund<br />

auszubilden – denn<br />

Kira, Davy und Cheng kommen<br />

mit der Arbeit langsam nicht<br />

mehr nach!<br />

Auch Erzbischof Dr. Ludwig Schick kam vorbei (von links: Conny Weber,<br />

Therapiehund Davy, Brigitte Hollstein)<br />

Therapiehunde-Patenschaft:<br />

Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong><br />

Sparkasse <strong>Bamberg</strong><br />

Konto 42 · BLZ: 770 500 00<br />

Verwendungszweck:<br />

Therapiehunde<br />

Brigitte Dippold<br />

7


Privatdozent Dr. Karl<br />

Weingärtner, Chefarzt<br />

• Expertenmeinung<br />

Ein.Blick fragt …<br />

… ist Prostatakrebs erblich?<br />

Privatdozent Dr. Karl Weingärtner, Chefarzt der Klinik für Urologie<br />

und Kinderurologie am <strong>Bamberg</strong>er Klinikum, antwortet.<br />

Wie viele Männer<br />

erkranken an Prostatakrebs?<br />

Prostatakrebs ist<br />

der häufigste bösartige<br />

Tumor bei<br />

Männern. Jährlich<br />

gibt es in Deutschland<br />

67.600 Neuerkrankungen.<br />

Etwa<br />

12.700 Männer<br />

sterben jedes Jahr<br />

daran.<br />

Wie wird er<br />

behandelt?<br />

Die Behandlung<br />

orientiert sich am<br />

Tumorstadium, d. h. daran, ob<br />

der Krebs auf die Vorsteherdrüse<br />

begrenzt ist oder bereits<br />

Nachbarorgane befällt und/<br />

oder Metastasen gebildet hat.<br />

Auch Alter, Vor- und Begleiterkrankungen<br />

und die persönliche<br />

Auffassung von Lebensqualität<br />

sind wichtige Entscheidungskriterien.<br />

Zur Behandlung<br />

stehen Operation oder Strahlentherapie<br />

zur Verfügung. Beide<br />

Methoden erzielen beim organbegrenzten<br />

Prostatakrebs vergleichbare<br />

Ergebnisse.<br />

Ziel der operativen Behandlung<br />

ist es, den Tumor vollständig zu<br />

entfernen oder bei Einsatz der<br />

Strahlentherapie den Tumor<br />

lokal abzutöten und am weiteren<br />

Wachstum zu hindern. In<br />

frühen Tumorstadien ist dies<br />

meist unter Erhalt der Potenz<br />

und der Kontrolle über die<br />

Schließmuskelfunktion (Kontinenz)<br />

möglich. Die Operation<br />

kann über einen Bauchschnitt<br />

oder vom Damm aus erfolgen,<br />

alternativ auch minimal-invasiv<br />

über eine Bauchhöhlenspiegelung.<br />

Beim DaVinci-Verfahren<br />

wird der Eingriff laparoskopisch<br />

mit Hilfe eines vom Operateur<br />

computergesteuerten<br />

OP-Roboters durchgeführt. Die<br />

Ergebnisse (d. h. Tumorfreiheit)<br />

und mögliche Komplikationen<br />

(Inkontinenz oder Impotenz)<br />

sind weniger vom OP-Verfahren,<br />

als von der Erfahrung des<br />

Operateurs abhängig.<br />

Die Strahlentherapie des Prostatakrebses<br />

kann in Form der<br />

Brachytherapie, bei der Metallröhrchen<br />

mit radioaktivem Jod<br />

dauerhaft in die Prostata eingebracht<br />

werden oder von außen<br />

durch die Haut erfolgen.<br />

Lokal fortgeschrittene oder<br />

metastasierte Prostatakarzinome<br />

werden meist kombiniert<br />

behandelt (Hormonentzugsund<br />

Strahlentherapie). Bei Versagen<br />

dieser Behandlung kann<br />

auch eine Chemotherapie notwendig<br />

werden.<br />

Heilungsrate?<br />

Prostatakrebs kann in einem auf<br />

die Prostata begrenzten, frühen<br />

Stadium geheilt werden. Patienten<br />

mit lokal fortgeschrittenem<br />

oder metastasiertem Krebs<br />

können über zehn Jahre mit der<br />

Erkrankung leben.<br />

Steigt das Risiko für Prostatakrebs<br />

mit dem Alter an?<br />

Alter ist ein Risikofaktor für das<br />

Auftreten von Prostatakrebs,<br />

der Erkrankungsgipfel liegt<br />

bei ca. 65 Jahren. Unter 50 ist<br />

der Tumor selten, dann jedoch<br />

meist aggressiv und schnell<br />

wachsend.<br />

?<br />

Nachgefragt | Wieso ist ein Platz in einem Seniorenheim so teuer?<br />

In einem Seniorenheim zu<br />

leben, ist teuer. Ein Platz kostet<br />

monatlich über 2000 Euro.<br />

Nun, denkt sich da mancher,<br />

für das Geld könnte ich mich<br />

glatt in einem Luxushotel einquartieren.<br />

Was machen die<br />

mit dem vielen Geld?<br />

Ein.Blick hat bei Jutta Weigand,<br />

Leiterin des SSB-Seniorenzentrums,<br />

nachgefragt.<br />

Ich möchte mit einem Vergleich<br />

beginnen: Wir sind als Urlauber<br />

bereit, in einem Hotel mit All<br />

inclusive einen „Tagessatz“ von<br />

70 Euro pro Person in einem Doppelzimmer<br />

zu zahlen. Je nach<br />

Standard sind nach oben keine<br />

Grenzen gesetzt. Dabei bekommen<br />

wir in einem All Inclusive<br />

Urlaub nur Leistungen aus dem<br />

Bereich Wohnen und Essen/Trinken,<br />

dazu noch ein Animationsprogramm.<br />

Hochgerechnet<br />

auf einen Monat<br />

mit 30 Tagen<br />

würden wir<br />

in der unteren<br />

Grenze<br />

dafür 30 x<br />

70 Euro<br />

zahlen.<br />

Durchschnittlich liegt in einem<br />

Pflegeheim der „Tagessatz“ in der<br />

Pflegestufe 1 bei 70,32 Euro in<br />

einem Doppelzimmer. Allerdings<br />

beinhaltet dieser Preis die Leistungen<br />

für Wohnen, Essen, Trinken<br />

UND sämtliche Pflegeleistungen<br />

(Grund- und Behandlungspflege)<br />

und alle Angebote im Bereich<br />

Beschäftigung und Betreuung.<br />

Und warum so teuer? Ein Pflegeheim<br />

hält an 24 Stunden sieben<br />

Tage die Woche komplette Versorgung<br />

vor. Dabei werden zu unterschiedlichen<br />

Zeiten alle notwendigen<br />

Bedürfnisse eines Bewohners<br />

von einer unterschiedlichen<br />

Anzahl Mitarbeiter erfüllt. Diese<br />

Versorgung beinhaltet die klassische<br />

All Inclusive Versorgung<br />

mit Unterkunft und Verpflegung.<br />

Doch nun kommt der entscheidende<br />

Unterschied: Fachkräfte<br />

mit umfangreichen Zusatzausbildungen<br />

kümmern sich<br />

um Notfallversorgung,<br />

Betreuung<br />

im Krankheitsfall,<br />

M e d i ka m e n t e n -<br />

gabe, regelmäßige<br />

Überprüfung<br />

der Vitalwerte,<br />

Patientenbeobachtung.<br />

Termine<br />

mit<br />

dem Arzt<br />

werden vereinbart, Menschen<br />

werden an- und ausgezogen,<br />

frisch verbunden, gewaschen,<br />

zum Tisch begleitet, bekommen<br />

ihr Essen gerichtet, bekommen<br />

Essen eingegeben, werden zur<br />

Toilette begleitet, erhalten individuelle<br />

Angebote im Bereich<br />

Beschäftigung und Betreuung…<br />

Wichtig erscheint mir auch noch<br />

zu erwähnen, dass ein Pflegeheim<br />

den Tagespflegesatz nicht selbst<br />

bestimmt. In Verhandlungen mit<br />

Kostenträgern (Krankenkasse,<br />

Bezirk Oberfranken) wird anhand<br />

der tatsächlichen Kosten einer<br />

Einrichtung der Tagessatz festgelegt.<br />

Der Tagessatz für einen<br />

Pflegeplatz in einer stationären<br />

Einrichtung setzt sich zusammen<br />

aus Unterkunft und Verpflegung<br />

einerseits und den Pflegeleistungen<br />

(Leistung der Pflegeversicherung)<br />

andererseits. Den Teil Unterkunft<br />

und Verpflegung müssen<br />

die Menschen selbst bezahlen, da<br />

jeder Mensch zunächst selbstverantwortlich<br />

für Wohnen und Essen<br />

sorgen muss, unabhängig davon,<br />

wo er sich aufhält.<br />

Sollte die Rente oder Pension dazu<br />

nicht ausreichen, wird ein Antrag<br />

beim Bezirk auf Kostenübernahme<br />

gestellt. Der Teil Pflegeleistung<br />

wird je nach Pflegestufe durch die<br />

Pflegeversicherung refinanziert.<br />

Jutta Weigand<br />

Gibt es Familien, in denen Prostatakrebs<br />

gehäuft auftritt?<br />

Meist entsteht Prostatakrebs<br />

aufgrund zufälliger genetischer<br />

Mutationen, wohingegen Formen<br />

des vererbten Prostatakarzinoms<br />

selten sind (ca. fünf<br />

Prozent). Allerdings sind familiäre<br />

Häufungen bekannt (ca. 20<br />

Prozent aller Prostatakarzinome),<br />

wobei das relative Risiko<br />

an Prostatakrebs zu erkranken<br />

mit der Zahl betroffener Verwandter<br />

ersten Grades ansteigt<br />

(zwei- bis fünffaches Risiko).<br />

Gibt es ein „Prostatakrebsgen“?<br />

Eine Reihe genetischer Mutationen<br />

wurde im Zusammenhang<br />

mit Prostatakrebs gefunden,<br />

aber es gibt nicht das „Prostatakrebsgen“.<br />

Eine genetische Testung<br />

ist deshalb bislang nicht<br />

sinnvoll. Eine fett- und fleischreiche<br />

Ernährung scheint die<br />

Entstehung von Prostatakrebs<br />

zu fördern. Eine ausgewogene<br />

mediterrane Ernährung und<br />

körperliche Bewegung (mindestens<br />

30 Minuten pro Tag) können<br />

der Entstehung vorbeugen.<br />

Gibt es Maßnahmen der Früherkennung?<br />

Krankenkassen bezahlen Männern<br />

ab dem 45. Lebensjahr<br />

jährlich eine Vorsorgeuntersuchung<br />

zur Früherkennung<br />

von Prostatakrebs. Sie beinhaltet<br />

eine Tastuntersuchung der<br />

Prostata. Männer, bei denen<br />

nahe Verwandte Prostatakrebs<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong><br />

Buger Straße 80<br />

96049 <strong>Bamberg</strong><br />

Redaktion:<br />

Brigitte Dippold (V.i.S.d.P.)<br />

Public Relations<br />

Telefon: (0951) 503 110 10<br />

brigitte.dippold@<br />

sozialstiftung-bamberg.de<br />

Satz und Layout:<br />

M+ Werbeagentur, Stegaurach<br />

(0951) 297 199 85<br />

www.agentur-mplus.de<br />

hatten, sollten<br />

dies<br />

mit ihrem<br />

Urologen<br />

besprechen<br />

und<br />

gegebenenfalls<br />

bereits<br />

früher Früherkennungsuntersuchungen<br />

machen<br />

lassen. Sinnvolle<br />

Ergänzungen<br />

der Vorsorgeuntersuchung<br />

sind eine Ultras<br />

c h a l l u n t e r -<br />

s u c h u n g<br />

der Prostata<br />

durch den<br />

After und die<br />

Bestimmung des PSA-Wertes<br />

im Blut. Bei Erkrankungen der<br />

Prostata wird dieser Eiweißstoff<br />

vermehrt ins Blut abgegeben.<br />

Diesen Test muss man selber<br />

zahlen. Wenn der Arzt bei der<br />

Tastuntersuchung allerdings<br />

Veränderungen findet und<br />

einen PSA-Test veranlasst, werden<br />

die Kosten von der Krankenkasse<br />

übernommen.<br />

Die Fragen stellte Brigitte Dippold<br />

Fotos:<br />

Aeskulap,<br />

Michael Aust,<br />

Helga Brauner,<br />

Brigitte Dippold,<br />

DuPuySynthes,<br />

Joscha Eirich,<br />

Dr. Jörg Harrer,<br />

Matthias Hoch,<br />

Sonja Krebs,<br />

fotolia, istock photo<br />

Druck:<br />

Druckerei Safner, Priesendorf<br />

Erscheinungsmonate:<br />

Juni, Dezember<br />

Auflage:<br />

76.500 Exemplare<br />

8


• <strong>Bamberg</strong>er Bildungszentrum für Altenhilfe<br />

Altenpflegeausbildung –<br />

jetzt auch in Teilzeit<br />

Neues Ausbildungsmodell startet im September.<br />

Das <strong>Bamberg</strong>er Bildungszentrum<br />

für Altenhilfe hat ein<br />

wegweisendes Projekt auf den<br />

Weg gebracht: Ab September<br />

wird die Ausbildung zur<br />

Altenpflegerin bzw. zum Altenpfleger<br />

auch in Teilzeit angeboten.<br />

Damit wird es möglich,<br />

nach drei oder vier Jahren – je<br />

nach Vorqualifikation – den<br />

Abschluss einer examinierten<br />

Pflegefachkraft zu erwerben.<br />

die das Lernen erleichtern und<br />

sich an den Bedürfnissen der<br />

Interessenten orientieren. So sollen<br />

neben EDV Grundlagen auch<br />

lerntheoretische Planungskompetenzen<br />

oder der Umgang mit<br />

Prüfungsängsten vermittelt werden.<br />

Zudem wird das <strong>Bamberg</strong>er<br />

Bildungszentrum die Teilzeitausbildung<br />

zur Altenpflegerin oder<br />

zum Altenpfleger wissenschaftlich<br />

begleiten und evaluieren.<br />

• Patientensicherheit<br />

Risiko-Management-System installiert<br />

Als Lohn für die Etablierung<br />

eines Risikomanagements<br />

erhielten Frauen- und Kinderklinik<br />

eine Auszeichnung. Sie<br />

wurde nach einer intensiven<br />

Überprüfung durch die Gesellschaft<br />

für Risiko-Beratung mbH<br />

(GRB) überreicht.<br />

„Die Risikobewertung hat<br />

gezeigt, dass die Mitarbeiter<br />

bewusst mit dem Thema<br />

Risikomanagement umgehen<br />

und die Patientensicherheit<br />

groß geschrieben wird“,<br />

freute sich Qualitätsmanagerin<br />

Elfriede Lang bei der Übergabe.<br />

Die Auszeichnung würdige<br />

das bisherige Engagement der<br />

Ärzte, Pflegekräfte und aller<br />

anderen Beteiligten und diene<br />

gleichzeitig als Ansporn für die<br />

Weiterentwicklung von Sicherheitsstandards<br />

im klinischen<br />

Alltag.<br />

Brigitte Dippold<br />

Präsentieren stolz die Auszeichnungen:<br />

Sabine Diller, Stationsleitung<br />

Frühchenstation (links), Breast<br />

Nurse Monika Bernhardt-Raquet<br />

und Eva Unterseher, Stationsleitung<br />

der Wochenstation (rechts).<br />

„Angesprochen sind Menschen,<br />

die gerne diesen Beruf ergreifen<br />

möchten, sich aber in ihrer<br />

aktuellen Lebenssituation keine<br />

Ausbildung in Vollzeit vorstellen<br />

können“, so Michael Springs,<br />

Geschäftsführer des Bildungszentrums.<br />

Dazu zählen junge<br />

Mütter und Väter ebenso wie<br />

Hausfrauen in mittleren Jahren,<br />

die nach einem Ausbildungsmodell<br />

suchen, das der Vereinbarkeit<br />

von Berufsausbildung<br />

und Familie Rechnung trägt.<br />

Gleiches gilt für Menschen mit<br />

Migrationshintergrund und be -<br />

sonders auch für„ungelernte“<br />

Pflegehilfskräfte, die seit mindestens<br />

zwei Jahren in einer<br />

Pflegeeinrichtung arbeiten.<br />

„Wir können es uns nicht leisten,<br />

diese Leute nicht auszubilden“,<br />

zeigt sich Springs überzeugt.<br />

Die Teilzeitausbildung sei ein<br />

Weg, sich motivierte Auszubildende<br />

zu sichern, die gerade<br />

wegen ihrer familiären Pflichten<br />

ein hohes Maß an sozialen<br />

und organisatorischen Kompetenzen<br />

sowie an Verantwortungsbewusstsein<br />

mitbrächten.<br />

Hohe Qualität der Ausbildung<br />

„Die Teilzeitausbildung ist<br />

aber keine Altenpflege-Light-<br />

Version“, so Springs weiter. Die<br />

Qualität der Teilzeitausbildung<br />

entspreche der der Vollzeitausbildung.<br />

Um diese Herausforderung<br />

zu meistern, bietet das<br />

<strong>Bamberg</strong>er Bildungszentrum<br />

seinen Schülern zusätzlich eine<br />

Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten<br />

an. Neben neuen<br />

Räumlichkeiten mit einem Extra-<br />

Praxisraum zum Üben wurden<br />

zusätzliche Wahlbausteine in<br />

die Ausbildung integriert,<br />

Der theoretische Unterricht<br />

umfasst bei der dreijährigen<br />

Ausbildung 1400 und bei der<br />

vierjährigen 2100 Stunden. Dazu<br />

kommt die praktische Ausbildung<br />

mit 1700 bzw. 2500 Stunden.<br />

„Das heißt im Klartext, dass<br />

die Auszubildenden insgesamt<br />

um die 90 Stunden im Monat<br />

mit der Ausbildung beschäftigt<br />

sein werden“, so Springs.<br />

Im Durchschnitt bedeute das,<br />

dass pro Woche neun Stunden<br />

Akademie und 13 Stunden Praxis<br />

zu absolvieren seien. Der<br />

Unterricht findet jeweils an zwei<br />

ganzen Tagen die Woche statt,<br />

außer in den Schulferien.<br />

Grundlage für das neue Angebot<br />

ist das Gesetz zur Stärkung<br />

der beruflichen Aus- und Weiterbildung<br />

in der Altenpflege. So<br />

fördert das Arbeitsamt gezielt<br />

Arbeitskräfte, die bereits ohne<br />

Qualifikation in einer Pflegeeinrichtung<br />

Teilzeit arbeiten, mit<br />

der kompletten Übernahme der<br />

Ausbildungskosten und etwa<br />

der Hälfte des Arbeitslohns. Den<br />

restlichen Arbeitslohn erhält der<br />

Auszubildende vom Träger der<br />

praktischen Ausbildung. Auch<br />

die Kinderbetreuung während<br />

der Ausbildungszeiten – etwa die<br />

Betreuungskosten für eine Tagesmutter<br />

– werden vom Arbeitsamt<br />

gefördert.<br />

Brigitte Dippold<br />

Mehr Informationen zu Ausbildung,<br />

Fördermöglichkeiten<br />

und zur Bewerbung gibt es auf<br />

der Homepage des <strong>Bamberg</strong>er<br />

Bildungszentrums für Altenhilfe<br />

(www.ba-bzfa.de) oder telefonisch<br />

bei Dr. Dorothea<br />

Thieme unter:<br />

(0951) 503 116 02.<br />

• saludis. Die Rehabilitation<br />

Prüfung bestanden:<br />

saludis erhält Doppelzertifikat<br />

Das Therapie- und Rehazentrum hat die strengen<br />

Kontrollen von Zertifizierungs-Prüfern erfolgreich<br />

überstanden und ist nun gleich nach zwei standardisierten<br />

Qualitätsprüfungssystemen zertifiziert.<br />

Der intensive Einsatz hat sich<br />

gelohnt: Das Therapie- und<br />

Rehazentrum saludis hat Brief<br />

und Siegel für die qualitativ<br />

wertvolle Arbeit der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

erhalten. saludis stellte sich<br />

erfolgreich der Qualitätsanforderung<br />

der DEGEMED und der<br />

DIN EN ISO 9001:2008. Damit<br />

erfüllt die Einrichtung die von<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation (BAR) definierten<br />

Kriterien. Das Herausragende<br />

dabei: Die Zertifizierung<br />

umfasst sämtliche Bereiche, also<br />

nicht nur die ambulante und<br />

stationäre Reha, sondern auch<br />

das Präventionsprogramm, die<br />

Sportmedizin und die Praxis für<br />

Physiotherapie, Ergotherapie<br />

und Massage.<br />

„Für unsere Patienten und<br />

Partner des Unternehmens<br />

bedeutet dies<br />

ein hohes<br />

Maß an Zuverlässigkeit und<br />

Sicherheit“, so saludis Geschäftsführerin<br />

Heike Riedel. Bei aller<br />

Freude über das Erreichte könne<br />

man sich aber nicht auf den Lorbeeren<br />

ausruhen, „im Gegenteil<br />

sehen wir uns permanent gefordert,<br />

Strukturen und Abläufe kritisch<br />

zu überprüfen und weitere<br />

Qualitätsverbesserungsmaßnahmen<br />

umzusetzen.“ Deshalb<br />

werde man sich bereits im Sommer<br />

2013 erneut Audits und Zertifizierungsverfahren<br />

stellen.<br />

Brigitte Dippold<br />

In saludis arbeiten Ärzte und<br />

Therapeuten Hand in Hand:<br />

Laufexpertin Julia Emmler<br />

(links), Dr. Marcus Müller, Chefarzt<br />

ambulante orthopädisch/<br />

trauma tologische Rehabilitation<br />

Kern der saludis ist die ambulante<br />

orthopädische, kardiologische<br />

und neurologische<br />

Rehabilitation.<br />

Die therapeutischen<br />

Leistungen können aber<br />

auch wie in einer physiotherapeutischen<br />

und logopädischen<br />

Praxis auf Rezeptbasis<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

Die sportmedizinische<br />

Abteilung führt umfassende<br />

Leistungsdiagnostik und<br />

Laufanalysen für Breiten- und<br />

Spitzensportler durch. Außerdem<br />

betreut saludis mit einer<br />

Bettenabteilung stationäre<br />

Patienten in der Geriatrischen<br />

Rehabilitation.<br />

Zukunftsweisend ist der Bereich<br />

der Betrieblichen Gesundheitsförderung.<br />

saludis<br />

arbeitet mit Unternehmen<br />

zusammen, um deren<br />

Mitarbeiter auch<br />

künftig leistungsfähig<br />

zu erhalten. Umfassende<br />

Präventionsangebote<br />

und<br />

ernährungstherapeutische<br />

Kurse, die<br />

teilweise von den<br />

Krankenkassen bezuschusst<br />

werden sowie<br />

Wellnessprogramme<br />

runden das Leistungsspektrum<br />

ab.<br />

Tel.: (0951) 503 538 20<br />

www.saludis.de<br />

9


• SSB IM DIALOG<br />

Zeit für Menschen<br />

Im Förderverein Patientenclub-Besucherdienst haben sich Menschen zusammengefunden,<br />

die das Kostbarste verschenken, was es gibt: Zeit.<br />

Auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

kommt nicht zu kurz:<br />

El-Sayed Nofal mit Ehefrau Heike<br />

Ohne Zeitdruck zuhören, wenn<br />

sich ein alter, behinderter oder<br />

psychisch kranker Mensch<br />

mitteilen will: Das ist das<br />

Ziel, das sich der Förderverein<br />

Patientenclub-Besucherdienst<br />

selbst gesteckt hat.<br />

Der im Jahre 2003 gegründete<br />

gemeinnützige Verein<br />

ist eine private Initiative des<br />

<strong>Bamberg</strong>er Ehepaars Heike<br />

und El-Sayed Nofal.<br />

Vor seiner Ausbildung zum<br />

Krankenpfleger in Deutschland<br />

war der aus Ägypten stammende<br />

El-Sayed Nofal in Kairo<br />

als Rechtsanwalt tätig. Bei der<br />

Arbeit auf der gerontopsychiatrischen<br />

Station im Klinikum am<br />

Michelsberg stellte er schnell<br />

fest: „Alte und psychisch kranke<br />

Menschen bekommen nur<br />

wenig Besuch.“ Grund genug<br />

für ihn, gemeinsam mit Ehefrau<br />

Heike, die als pflegerische Leitung<br />

der onkologischen Abteilung<br />

in der Kinderklinik Erlangen<br />

arbeitet, den Förderverein<br />

ins Leben zu rufen.<br />

Aktuell zählt der Verein 30<br />

Mitglieder. Es sind neben ehemaligen<br />

Patienten Studenten,<br />

Hausfrauen, Berufstätige und<br />

Rentner, die sich in ihrer Freizeit<br />

engagieren. Sie treffen sich<br />

jeden Mittwoch im Café des<br />

Klinikums am Michelsberg und<br />

besuchen Patienten.<br />

Sie erledigen kleinere Einkäufe<br />

und Behördengänge, kümmern<br />

sich um frische Wäsche, organisieren<br />

Ausflüge und Spaziergänge.<br />

Damit holen sie Menschen<br />

aus der Isolation und bauen Barrieren<br />

ab, „sind doch psychische<br />

Leiden noch immer mit einem<br />

Stigma behaftet“, bedauert<br />

El-Sayed Nofal. Deshalb betreibt<br />

der Verein auch Aufklärungsarbeit,<br />

bietet an jedem dritten<br />

Montag im Monat beim Kooperationspartner<br />

Evangelische<br />

Studierendengemeinde Vorträge<br />

rund um das körperliche und<br />

seelische Wohlbefinden an. Der<br />

Verein unterstützt aber auch<br />

Projekte mit Spenden. So gab es<br />

für die Patientenbibliothek im<br />

Klinikum neue Bücher und für<br />

die Musiktherapie der Psychosomatischen<br />

Klinik Instrumente.<br />

Auch die Musikreihe „Klassik am<br />

Samstag“ im SSB-Seniorenzentrum<br />

erhielt finanzielle Unterstützung.<br />

Das ist aber noch nicht alles.<br />

Vor einem Jahr absolvierte<br />

El-Sayed Nofal eine Schulung<br />

des Gesundheitsprojektes<br />

MiMi-Bayern und qualifizierte<br />

sich damit als Interkultureller<br />

Gesundheitsmediator. Für die<br />

herausragenden Verdienste<br />

um die Gesundheit wurde er<br />

im Dezember letzten Jahres auf<br />

Empfehlung von Staatssekretärin<br />

Melanie Huml gemeinsam<br />

mit Ehefrau Heike von Bayerns<br />

Gesundheitsminister Marcel<br />

Huber mit der Bayerischen<br />

Staatsmedaille für Verdienste<br />

um die Gesundheit ausgezeichnet.<br />

Damit erhielten sie für ihr<br />

zukunftsfähiges Konzept die<br />

höchste Auszeichnung, die der<br />

Bayerische Staat im Gesundheitsbereich<br />

zu vergeben hat.<br />

Kontakt:<br />

Förderverein Patientenclub-<br />

Besucherdienst e.V.<br />

Heike und El-Sayed Nofal<br />

Postfach 110245<br />

96030 <strong>Bamberg</strong><br />

Tel.: (0951) 519 30 29<br />

E-Mail: heike.nofal@t-online.de<br />

www.foerdervereinpatientenclub.de<br />

Und auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

kommt bei Nofals nicht zu<br />

kurz: Bei verschiedenen Anlässen,<br />

sei es die Woche des bürgerschaftlichen<br />

Engagements<br />

oder der Tag des Ehrenamtes<br />

und der Selbsthilfe, ist der Verein<br />

mit einem Info-Stand und<br />

einem breiten Informationsangebot<br />

vertreten.<br />

Brigitte Dippold<br />

Wer Lust hat, mitzumachen,<br />

kann jeden Mittwoch<br />

um 15.00 Uhr Kontakt<br />

mit Vereinsmitgliedern vor<br />

dem Café im Klinikum am<br />

Michelsberg aufnehmen.<br />

Zudem finden Mitgliederversammlungen<br />

jeden dritten<br />

Montag im Monat um 18.00<br />

Uhr in der Evangelischen<br />

Studierendengemeinde am<br />

Markusplatz 1 in <strong>Bamberg</strong><br />

statt. Für die Mitgliedschaft<br />

im Verein wird kein Mitgliedsbeitrag<br />

erhoben.<br />

Betriebe der Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong><br />

Die Kliniken der Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> befinden sich an drei Standorten<br />

und bilden gemeinsam ein Schwerpunktkrankenhaus.<br />

» Klinikum am Bruderwald » Klinikum am Michelsberg<br />

» Gesundheitszentrum am Bruderwald<br />

» Seniorenzentrum<br />

• Allgemein-, Viszeral- u. Thoraxchirurgie<br />

• Anästhesie, Operative Intensivmedizin, Schmerztherapie<br />

• Belegabteilung HNO u. MKG<br />

• Belegabteilung Neurochirurgie<br />

• Belegabteilung Urologie<br />

• Gastroenterologie, Gastroenterologische Onkologie,<br />

Hepatologie, Diabetologie, Stoffwechsel, Infektiologie<br />

• Gefäßchirurgie, Gefäßmedizin, Phlebologie<br />

• Gelenkerhalt und Rekonstruktion<br />

• Gynäkologie u. Geburtshilfe<br />

• Hämatologie u. internistische Onkologie<br />

• Hand- u. Fußchirurgie<br />

• Kardiologie, Elektrophysiologie, Internistische Intensivmedizin<br />

• Kinder- u. Jugendmedizin<br />

• Labormedizin, Klinikhygiene<br />

• Leber-, Gallenwege- und Bauchspeicheldrüsenchirurgie<br />

• Neurochirurgie<br />

• Neurologie, Neurologische Tagesklinik<br />

• Nieren- u. Hochdruckkrankheiten, Rheumatologie, Osteologie<br />

• Notfallmedizin/Interdisziplinäre Notaufnahme<br />

• Orthopädie u. Unfallchirurgie<br />

• Palliativmedizin<br />

• Pathologie<br />

• Plastische-, Rekonstruktive u. Ästhetische Chirurgie<br />

• Pneumologie, Pneumologische Onkologie, Allergologie u.<br />

Schlafmedizin<br />

• Psychosomatik<br />

• Radiologie, diagnostisch u. interventionell, Neuroradiologie<br />

• Sportorthopädie, Sporttraumatologie, Sportmedizin<br />

• Strahlentherapie u. Radioonkologie<br />

• Urologie u. Kinderurologie<br />

• Geriatrische Reha, stationär<br />

• Geriatrische Tagesklinik<br />

• Neurologische Frühreha<br />

• Neurologische Reha, ambulant<br />

• Praxis für Logopädie<br />

• Psychiatrie u. Psychotherapie<br />

• Psychiatrische Institutsambulanz<br />

• Psychiatrische Tagesklinik<br />

• Zentrum für Altersmedizin<br />

• Servicegesellschaft Sozialstiftung<br />

<strong>Bamberg</strong> mbH<br />

» Klinik am Heinrichsdamm<br />

» Tagesklinik für Schmerztherapie<br />

» Neuronetz <strong>Bamberg</strong> GmbH<br />

• Belegabteilung Augenheilkunde<br />

• MVZ am Bruderwald<br />

∙ Chirurgie<br />

∙ Dermatologie<br />

∙ Frauenheilkunde<br />

∙ Gefäßmedizin<br />

∙ Labormedizin<br />

∙ Onkologie<br />

∙ Radiologie<br />

∙ Strahlentherapie, Tomotherapie<br />

∙ Zahnklinik<br />

∙ Standort Heinrichstraße:<br />

Chirurgie, Ortho pädie,<br />

Unfallchirurgie, Anästhesie<br />

∙ Standort Obere Königstraße:<br />

Kardiologie, Anästhesie<br />

• saludis. Die Rehabilitation<br />

∙ ambulante kardiologische Reha<br />

∙ ambulante orthopädische Reha<br />

∙ Praxis für Physiotherapie, Ergotherapie<br />

und Massage<br />

∙ Sportmedizin<br />

• Hotel Somnia<br />

• Offener „Treffpunkt Antoni“<br />

• Ambulanter Pflegedienst „Amadeus“<br />

• Betreutes Wohnen<br />

• Kurzzeitpflege<br />

• Wohngemeinschaften<br />

• Stationäre Pflege<br />

• Demenzzentrum<br />

• Pflegeoasen<br />

Mehr im Netz: www.sozialstiftung-bamberg.de • E-Mail: info@sozialstiftung-bamberg.de<br />

10


• SSB sportive<br />

Neunmeter-Krimi in der Sporthalle Ebensfeld<br />

SSB-Fußballmannschaft gewinnt beim Oberfränkischen Klinikturnier 2013<br />

Für das Team der Sozialstiftung<br />

<strong>Bamberg</strong>, das sich in den vergangenen<br />

Jahren stets mit Platz<br />

zwei, drei oder vier begnügen<br />

musste, reichte es dieses<br />

Jahr erstmalig zum Sieg.<br />

Nach einem spannenden<br />

Finale gegen das Klinikum<br />

Bayreuth (mit leichter Feldüberlegenheit<br />

für die <strong>Bamberg</strong>er)<br />

endete das Spiel 0:0. So musste<br />

die Entscheidung im 9-Meter-<br />

Schießen fallen. Dabei bewiesen<br />

die Routiniers der Sozialstiftung die<br />

besseren Nerven und machten mit<br />

einem 3:2-Sieg alles klar.<br />

Die Torschützen waren Krankenpfleger<br />

Manuel Thomann, Physiotherapeut<br />

Andreas Barcal und Dr.<br />

André Saal, Oberarzt in der Klinik<br />

für Orthopädie und Unfallchirurgie.<br />

Ein.Blick gratuliert<br />

ganz herzlich!<br />

Brigitte Dippold<br />

Grund zum Feiern: Das Team der SSB-Fußballmannschaft<br />

• Auch das noch<br />

„Ich interessiere mich für<br />

Kirchen und Glocken.<br />

Haben Sie vielleicht<br />

Informationen über<br />

die Glocken oder sogar<br />

Tonaufnahmen vom<br />

Glockenläuten der<br />

St.-Getreu-Kirche?“<br />

(Aus einer E-Mail an<br />

info@sozialstiftungbamberg.de)<br />

saludis. Die Rehabilitation.<br />

Das saludis Kochbuch<br />

„Gesundheit kauft man nicht im Handel – nein, sie liegt im Lebenswandel“<br />

Das saludis Kochbuch „Gesundheit kauft man nicht im Handel – nein, sie liegt im Lebenswandel“<br />

• Ein.Blick<br />

Leicht & fruchtig<br />

Leicht & fruchtig<br />

Hier kriegen Naschkatzen und Leckermäuler leuchtende Augen:<br />

Eine köstlich-fruchtige Nachspeise ist das i-Tüpfelchen<br />

nach dem Essen, denn etwas Süßes geht immer…<br />

saludis. Lust auf Gesundheit<br />

11,00 €<br />

Die Geschenk-Idee!<br />

Das saludis Kochbuch ist da!<br />

Bestellungen unter Tel.: (0951) 503 53820<br />

Himbeer-Tiramisu<br />

150 g Löffelbiskuits<br />

3 EL Orangensaft<br />

500 g Quark (Magerquark)<br />

300 g Joghurt<br />

(Vanillegeschmack)<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

3 EL Puderzucker<br />

500 g Himbeeren<br />

Kakaopulver zum Bestäuben<br />

3 EL Orangenlikör<br />

Eine Auflaufform mit der Hälfte der Löffelbiskuits auslegen.<br />

Orangensaft und Orangenlikör (wenn Kinder mitessen, den<br />

Liköranteil durch Orangensaft ersetzen) vermischen und die<br />

Hälfte davon auf die Löffelbiskuits träufeln.<br />

Quark mit Vanillejoghurt, Puderzucker und Vanillezucker verrühren.<br />

Himbeeren pürieren.<br />

Die Hälfte des Himbeerpürees über die Biskuits verteilen, danach<br />

die Hälfte der Quarkcreme. Restliche Biskuits darüber schichten<br />

und mit Orangensaft und Orangenlikör beträufeln. Restliche<br />

Himbeer- und Quarkmasse darüber geben.<br />

Tiramisu kühl stellen (am besten über Nacht).<br />

Nach Belieben mit Kakaopulver bestäu ben<br />

und mit frischen Minzeblättern und<br />

ganzen Himbeeren garniert servieren.<br />

Nährwert pro 100 g:<br />

Energie 108 kcal<br />

Fett 1,26 g<br />

Kohlenhydrate 15,8 g<br />

Eiweiß 6,5 g<br />

Ballaststoffe 2,52 g<br />

Cholesterin 27,9 mg<br />

Rhabarbergrütze mit<br />

Erdbeeren<br />

500 g Rhabarber<br />

500 g Erdbeeren<br />

250 ml Wasser<br />

1 Päckchen Vanillezucker<br />

100 g Zucker<br />

50 g Stärke<br />

Den Rhabarber waschen, beide Enden abschneiden und die<br />

Haut abziehen. In kleine Stücke schneiden.<br />

Den Rhabarber mit Wasser, Vanillezucker und Zucker zum<br />

Kochen bringen. Die Stärke mit etwas kaltem Wasser glattrühren<br />

und dazugeben, wenn die Masse kocht.<br />

Immer wieder rühren und ca.<br />

5 – 10 Minuten garen.<br />

Anschließend abkühlen lassen.<br />

Die Erdbeeren waschen und<br />

zerkleinern und zu dem<br />

Rhabarberkompott reichen.<br />

Nährwert pro 100 g:<br />

Energie 60,1 kcal<br />

Fett 182 mg<br />

Kohlenhydrate 13,3 g<br />

Eiweiß 511 mg<br />

Ballaststoffe 1,57 g<br />

Cholesterin –<br />

11


12<br />

?<br />

?<br />

?<br />

?<br />

?<br />

?<br />

• PREISRÄTSEL<br />

Mitmachen und gewinnen!<br />

Beantworten Sie einfach folgende Frage:<br />

Womit befasst sich die neue Sektion, die innerhalb der<br />

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie eröffnet wurde?<br />

Notieren Sie den Begriff auf einer Postkarte und senden diese an<br />

Sozialstiftung <strong>Bamberg</strong> • Public Relations • Buger Straße 80 • 96049 <strong>Bamberg</strong><br />

oder schreiben Sie eine E-Mail an: info@sozialstiftung-bamberg.de<br />

Kennwort: Preisrätsel<br />

Oberärztinnen-Sudoku<br />

Sie sind Sudoku-Fan und gelangweilt von den üblichen Zahlen?<br />

Dann spielen Sie unser Oberärztinnen-Sudoku!<br />

5<br />

6<br />

39<br />

37<br />

7 21<br />

6 9 5 6 6<br />

2<br />

3<br />

2<br />

9<br />

5<br />

7<br />

3<br />

4<br />

7<br />

5<br />

7<br />

3 2 8<br />

3 1 4 12<br />

8<br />

Lösung aus Ein.Blick 02/12: Chest Pain Unit<br />

5<br />

8<br />

3<br />

7<br />

1 37<br />

2<br />

Sie haben gewonnen!<br />

Wie oft bekommen wir Post, die uns diese frohe Botschaft vermeldet –<br />

und dann sollen wir erst mal eine teure 0190er Nummer anrufen…<br />

9<br />

7<br />

1<br />

6<br />

Bei Ein.Blick stimmen solche Benachrichtigungen aber wirklich.<br />

Unsere glücklichen Gewinner zog<br />

Glücksfee Johannes (9) aus Scheßlitz:<br />

1. Preis: Albert Leuner, Aidhausen<br />

2. Preis: Nikolaus Motschenbacher, Bischberg<br />

3. Preis: Erika Kremer, Zeil<br />

Ein.Blick gratuliert ganz herzlich!<br />

Glücksfee Johannes (9) aus Scheßlitz<br />

5<br />

4 8 5<br />

3<br />

5<br />

9<br />

2<br />

7<br />

9<br />

?<br />

Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2013.<br />

1. Preis: Eine hawaiianische Loomi Loomi<br />

Massage (90 min)<br />

2. Preis: Eine Pantha-Jama-Ganzkörper-<br />

Massage (60 min)<br />

3. Preis: Eine Hot-Stone-Rückenmassage<br />

(40 min)<br />

8<br />

9<br />

8<br />

14<br />

4<br />

7<br />

3<br />

2<br />

Füllen Sie die leeren Felder so<br />

aus, dass in jeder Reihe,<br />

senkrecht wie waagrecht und<br />

in allen Neuner-Quadraten<br />

jede Oberärztin nur einmal<br />

auftaucht. (Wenn es zu kompliziert<br />

wird, greifen Sie einfach<br />

auf die Zahlen zurück.)<br />

Lernen Sie einige Oberärztinnen<br />

am Klinikum<br />

<strong>Bamberg</strong> kennen:<br />

1 = Dr. (UMF Temeschburg)<br />

Luciana Muresan,<br />

Medizinische Klinik IV<br />

2 = Dr. Barbara Plach, Klinik für<br />

Diagnostische, Radiologische,<br />

Interventionelle Ra diologie<br />

und Neuroradiologie<br />

3 = Dr. Andrea Urbanski-<br />

Borrmann, Zentrum Innere<br />

Medizin<br />

4 = Dr. Anja-Kathrin Horn, Klinik<br />

für Allgemein-, Viszeralund<br />

Thoraxchirurgie<br />

5 = Dr. Anja Kreller,<br />

Ambulante neurologische<br />

Rehabilitation<br />

6 = Dr. Michaela Ritz,<br />

Medizinische Klinik IV<br />

7 = Dr. Kathrin Krome,<br />

Neurologische Klinik<br />

8 = Dr. Anja Forster, Frauenklinik<br />

9 = Dr. Birgit Strehler-Wurch,<br />

Hospiz- u. Palliativzentrum<br />

NEU<br />

SSB jetzt auch auf Facebook<br />

Sozialstiftung<br />

<strong>Bamberg</strong><br />

Elfriede Kropfelder ist eine waschechte<br />

<strong>Bamberg</strong>erin, Anfang / Ende 50 (ihr<br />

genaues Alter gibt sie nicht preis). Sie ist<br />

mit einer großen Verwandtschaft gesegnet,<br />

die immer mal wieder die Leistungen<br />

unseres Gesundheitssystems in Anspruch<br />

nehmen muss. In Ein.Blick nimmt Elfriede<br />

regelmäßig Stellung zu Fragen rund um<br />

das Thema „Gsundheit“– natürlich „auf<br />

<strong>Bamberg</strong>erisch“.<br />

Die Baziendnverfüchung<br />

Manchsmoll denk ich, ich ärber in der Firma<br />

Desdo. Vo früh bis schbäd hasds: „Elfriede,<br />

mach amoll desdo!“ „Desdo“, des kann<br />

bedeudn, Elfriede, do is der Gnopf ab oder<br />

Elfriede, der Friedhof ghörd gegossn oder<br />

Elfriede, fahr die Großdand Kunigund zum<br />

Dogder oder Elfriede, kaaf wieder amoll die<br />

gudn Lammfilees vom Lessner, weil die der<br />

Großonggl Schorsch doch so gern mooch.<br />

Und edsäd soll ich mich aa noch drum<br />

kümmern, wos aus der Väwandtschafd wird,<br />

wenn sie amoll im Glinigum liegn und nimmer<br />

selber endscheidn könna, wos mit ihna<br />

bassiern soll. „Des machsd du scho, Elfriede“,<br />

hod die Großdand Bärbl gezwidscherd,<br />

„aber aans sooch ich dir: Wenn ich amoll<br />

bloß noch an Maschina und Schläuch häng,<br />

dann will ich nimmer auf Deufl komm raus<br />

derabierd wern.“ Vorausganga wor a Gschbräch<br />

über a Freundin vo ihr, die an schwern<br />

Schloochanfall ghabd hod und edsäd im<br />

Pflecheheim liecht, vor sich hin dämmerd<br />

und künsdlich ernährt wird.<br />

Ned scho wieder! Elfriede mach desdo! „Naa,<br />

ich mach gor nix! Du regelsd dei Zeuch<br />

gfälligsd selber! Du bisd noch fit und gsund.<br />

Füll hald endlich a Baziendnverfüchung aus.<br />

Do kannsd alles neischreibm, wos du amoll<br />

willst!“ „Aber ich wünsch mer, dass du…“<br />

„Naa, mir sin hier ned bei wünsch dir was,<br />

sondern bei so isses!“<br />

Dass ich so aufmugg, des is die Großdand<br />

vo mir ned gewöhnd und des hod ihr den<br />

Mund gschdopfd.<br />

Am näxdn Dooch is sie schdolz ankomma,<br />

mit am Schdaabl Ausdrugge aus´m Inderned:<br />

„Informationen zu Vorsorgevollmacht,<br />

Betreuungsvollmacht und Patientenverfügung“.<br />

„Die hod mer dei Glaaner, der Kevin<br />

ausgedruggd.“ Und a boor Beischbiele, wie<br />

mer des formuliern kann, wor´n aa dabei.<br />

Mir ham uns naaghöggd und ich hab laud<br />

gelesn: „Ich, Max Beispiel, geboren am<br />

14. Juni 1950…“ „1950?“ hod sich die Großdand<br />

Bärbl vernehma lassn, „1950? So a bludjungä<br />

Kerl, für wos brauchd der so a Verfüchung,<br />

ich maan…“ „Mensch, Bärbl, des is doch bloß a<br />

Beischbiel! Und außerdem könna aa die Junga<br />

verunglüggn oder schwer gronk wern…“<br />

Do hod die Großdand aufghorchd. „Ja,<br />

Elfriede, wenn des so is, wos is denn dann<br />

mid deiner Baziendnverfüchung? Ich maan,<br />

du kannsd doch, wennsd Bech hosd, aa scho<br />

morgn an Herzkaschber griegn?“<br />

Erschd wolld ich grandich soong, wenn ich<br />

jemals an Herzkaschber griech, dann bloß<br />

wecher meiner schdressichn Väwandtschafd.<br />

Aber dann hob ich eingelengd. „Großdand,<br />

wo du Rechd hosd, hosd du Rechd!“<br />

Und dann ham mer ganz friedlich zamm die<br />

Underlagn angschaud, und näxda Wochn<br />

gemmer mal zum Hausorzd und lassn uns<br />

beradn.<br />

Bleibd gsund, Leut!<br />

Euere Elfriede<br />

©

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