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PDF, 3.07 MB - SozialStiftung Bamberg

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Das CCM-System wird dem Patienten unterhalb des Schlüsselbeins eingesetzt.<br />

Erstmals<br />

in<br />

Bayern haben<br />

Ärzte im <strong>Bamberg</strong>er Klinikum<br />

im Februar ein innovatives Verfahren<br />

zur Therapie von Herzschwäche<br />

(Herzinsuffizienz)<br />

angewendet. Dabei handelt<br />

es sich um eine vollständig<br />

neue Technologie der kardialen<br />

Kontraktionsmodulation<br />

(CCM). Bei dieser Behandlung<br />

wird dem Patienten ein kleines<br />

Gerät unterhalb des Schlüsselbeins<br />

implantiert. Es gibt<br />

über spezielle Schrittmachersonden<br />

elektrische Signale an<br />

das Herz ab. Auf diese Weise<br />

wird der Kalziumstoffwechsel<br />

in den Herzmuskelzellen<br />

günstig beeinflusst und damit<br />

die Pumpkraft des erkrankten<br />

Herzens langfristig gestärkt.<br />

Durch die Weiterentwicklung<br />

dieser Stimulationsgeräte<br />

konnte eine deutliche Verbesserung<br />

der Funktionalität bei<br />

geringerem Volumen erreicht<br />

werden.<br />

Besonders Patienten mit schwerer<br />

Herzinsuffizienz, deren<br />

Beschwerden mit Hilfe von<br />

• PREMIUMMEDIZIN<br />

Neue Hilfe bei Herzschwäche<br />

Die kardiale Kontraktionsmodulation (CCM-Therapie) kann die Leistungsfähigkeit des Herzens dauerhaft<br />

erhöhen. Jetzt gibt es dafür eine völlig neue Technologie.<br />

Medikamenten nicht gelindert<br />

werden können, profitieren<br />

von der CCM-Therapie: Luftnot,<br />

Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit<br />

werden zum Teil in<br />

erstaunlichem Maße gemildert.<br />

So berichten Patienten, die zuvor<br />

kaum aus dem Bett aufstehen<br />

konnten, dass sie mit CCM-System<br />

wieder lange Strecken wandern<br />

können.<br />

„Anders als beim Schrittmacher<br />

oder Defibrillator hat das<br />

CCM-System keinen Einfluss auf<br />

die Herzfrequenz, es löst auch<br />

keine Herzaktionen aus“, sagt<br />

Chefkardiologe Privatdozent Dr.<br />

Martin Braun, der mit seinem<br />

Kardiologenteam das CCM-<br />

System im Klinikum implantiert.<br />

Die Abgabe der Impulse an das<br />

Herz erfolgt in der Regel unbemerkt<br />

vom Patienten. Das Gerät<br />

muss regelmäßig aufgeladen<br />

Privatdozent Dr. Martin Braun zeigt das alte Gerät (rechts) und das wesentlich kleinere neue CCM-System.<br />

werden, dazu legt der Patient<br />

zu Hause ein spezielles Ladegerät<br />

auf die Haut. Die kardiale<br />

Kontraktionsmodulation ist für<br />

viele Patienten derzeit die einzige<br />

technologische Alternative<br />

zusätzlich zur medikamentösen<br />

Behandlung. Brauns Schätzungen<br />

zufolge könnten aktuell<br />

in der Region 50 bis 60 Herzpatienten<br />

von diesem Verfahren<br />

profitieren. Die Entscheidung,<br />

wer für diese Therapie geeignet<br />

ist, erfolgt in enger Abstimmung<br />

mit dem niedergelassenen<br />

behandelnden Arzt und dem<br />

Kardiologen.<br />

Im Klinikum <strong>Bamberg</strong> hat man<br />

viel Erfahrung mit dem CCM-<br />

System. „Wir sind in ganz Bayern<br />

das Zentrum mit den meisten<br />

CCM-Implantationen und Erfahrung<br />

in der Nachsorge solcher<br />

Systeme und haben so vielen<br />

Patienten mit Herzschwäche ihre<br />

Symptome mindern können“, so<br />

Braun.<br />

Seit 2011 sei das Klinikum <strong>Bamberg</strong><br />

eines von wenigen Zentren<br />

in Deutschland, das regelmäßig<br />

für Ärzte deutschlandweit CCM-<br />

Zertifizierungskurse anbietet,<br />

um die Kolleginnen und Kollegen<br />

fachgerecht in diese Methode<br />

einzuführen.<br />

Brigitte Dippold<br />

• PERSONALIA<br />

• PREMIUMMEDIZIN<br />

Neuer Ärztlicher Direktor am<br />

<strong>Bamberg</strong>er Klinikum<br />

Prof. Dr. med.<br />

Georg A. Pistorius<br />

Ärztl. Direktor, Chefarzt der<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeral-<br />

und Thoraxchirurgie<br />

Professor Georg A. Pistorius ist<br />

neuer Ärztlicher Direktor am<br />

<strong>Bamberg</strong>er Klinikum. Er löst Professor<br />

Hans-Joachim Thiel ab,<br />

der aufgrund der Erreichung der<br />

Altersgrenze in den Ruhestand<br />

verabschiedet wurde.<br />

Als Stellvertreter wurden Professor<br />

Peter Rieckmann, Chefarzt<br />

der Neurologischen Klinik<br />

und Dr. Bernhard Steinbrückner,<br />

Leitender Arzt des Instituts für<br />

Labormedizin und Klinikhygiene<br />

gewählt.<br />

Professor Pistorius ist bereits seit<br />

dem Jahr 2005 als Chefarzt der<br />

Klinik für Allgemein-, Viszeralund<br />

Thoraxchirurgie am Klinikum<br />

tätig. Als Ärztlicher Direktor<br />

ist er vor allem Ansprechpartner<br />

und Interessenvertreter der<br />

etwa 360 Ärzte des Klinikums.<br />

Zudem ist Pistorius neben Vorstand<br />

Xaver Frauenknecht und<br />

dem Direktor Pflege und Patientenmanagement,<br />

Andreas<br />

Schneider, Mitglied der Leitungskonferenz.<br />

Der 50-jährige Facharzt für<br />

Chirurgie, Viszeralchirurgie,<br />

spezielle Viszeralchirurgie und<br />

Gefäßchirurgie wird die neuen<br />

Managementaufgaben zusätzlich<br />

zu der konsequenten Patientenversorgung<br />

in seiner<br />

Klinik wahrnehmen. Professor<br />

Pistorius ist weiterhin Leiter des<br />

zertifizierten Darmkrebszentrums<br />

<strong>Bamberg</strong>, besitzt einen<br />

Lehrauftrag an der Universität<br />

des Saarlandes in Homburg<br />

und ist Ehrenprofessor der<br />

Medizinischen Akademie Tver<br />

in Russland.<br />

Brigitte Dippold<br />

Risiko für plötzlichen Kindstod verringern<br />

Sam Richter aus <strong>Bamberg</strong> ist das 25 000ste Baby, das im Klinikum am Bruderwald<br />

am Vorsorge-Programm gegen den plötzlichen Kindstod teilgenommen hat.<br />

Der plötzliche Kindstod<br />

erscheint als völlig unkalkulierbares<br />

Risiko und bereitet manchen<br />

Eltern schlaflose Nächte.<br />

Statistisch verstirbt eines von<br />

2000 Neugeborenen im ersten<br />

Lebensjahr am plötzlichen Säuglingstod.<br />

Im Klinikum <strong>Bamberg</strong><br />

gelang es dem Ärzteteam um<br />

Professor Karl-Heinz Deeg, diese<br />

Rate um das zehnfache zu senken.<br />

Der Grund: An der <strong>Bamberg</strong>er<br />

Klinik haben Eltern seit 1998<br />

die Möglichkeit, ihr Kind nach<br />

der Geburt mit einer speziellen<br />

Ultraschallmethode – der Dopplersonographie<br />

– untersuchen<br />

zu lassen.<br />

Die Untersuchung wird allen<br />

Eltern, deren Kinder in der Frauenklinik<br />

<strong>Bamberg</strong> geboren wurden,<br />

kostenlos angeboten. So<br />

auch dem elf Tage alten Sam, bei<br />

dem keine Auffälligkeit entdeckt<br />

werden konnte. Eine feine Sache<br />

sei diese Vorsorgeuntersuchung,<br />

finden seine Eltern: „Man fühlt<br />

sich einfach beruhigter.“<br />

Brigitte Dippold<br />

Verschlief seine Ehrung: der kleine Sam Richter<br />

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