Schachtlaus 55 - Sozialwerk St. Georg

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Endlich ohne
Schon lange plagt mich der Gedanke, endlich rauchfrei zu sein.
Ich lass es einfach sein. Einen Tag ohne, zwei Tage, drei Tage, eine Woche, zwei
Wochen ohne Zigarette. Dann der dumme kurze Entschluss: DU FÄNGST WIEDER
AN.
Ja nicht nachdenken, schnell die Geldbörse
genommen, den Schlüssel und runter zum
Kiosk. Eine Schachtel Fair Play, bitte. Ruck
zuck wieder in die Wohnung und der erste Zug
er schmeckt so bitter, mir wird schwindelig
aber ich rauche bis zum letzten Zug. Sofort
die nächste Zigarette anzünden als hätte ich
nie was anderes getan außer rauchen.
Selbstzweifel! Du hast es nicht geschafft, du
bist schwach geworden, du bist ein Versager!
Egal, nur noch rauchen und schweben.
Jetzt rauche ich schon einige Wochen und es
beginnt mich wieder zu stören, der schale
Geschmack, der Geruch überall in den Gardinen, Decken, Kissen, Polster und der
Husten, dieser entsetzliche Husten morgens und den ganzen Tag über und der Auswurf
dunkelbraun- so wie auch meine Lunge aussieht.
Ein neuer Versuch wird gemacht, mein Erfolg drei Tage, dann die gleiche Prozedur;
Portemonnaie, Schlüssel, ab zum Kiosk, rauchen, nur noch rauchen.
Der Kampf mit sich selbst, bist du nicht Frau genug um Herr über dich selbst zu sein.
Wenn du es nicht schaffst machst du dich abhängig von einer Zigarette. Das kleine
quälende etwas soll dich und dein Leben bestimmen?
Das kann und darf es nicht.
Du lässt es jetzt endgültig sein und für alle Zeiten.
Dann am 28 sten November 1999 die allerletzte
Zigarette und seit dem nie wieder. Jetzt schon im
neunten Jahr.
Jedem der es versuchen will aufzuhören, kann ich
Mut machen: „Das Gefühl rauchen zu müssen hört
auf, sogar der Gedanke an die Zigarette
verschwindet ganz und gar. Ich will nichts
beschönigen, die ersten Wochen sind hart. Hat man
es erst einmal ein halbes Jahr geschafft, liegt das
schlimmste hinter einem und man kann froh in eine
rauchfreie Zukunft sehen.
Monika Röttgers