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Lostorfer SP Rundschau Nr. 162 - SP Lostorf

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<strong>Nr</strong>. <strong>162</strong><br />

September 2013<br />

erscheint<br />

vier mal Jährlich<br />

Neues in und um <strong>Lostorf</strong><br />

Interessante Zahlen<br />

In <strong>Lostorf</strong> leben fast so viele Geschiedene<br />

wie Verwitwete. Das kann man<br />

aus der Statistischen Datenbank der<br />

Eidgenossenschaft ersehen. 229 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner in <strong>Lostorf</strong><br />

waren demnach Ende 2012 geschieden.<br />

Verwitwet waren 192 – davon mit<br />

153 die Mehrzahl Frauen. Das Gros<br />

stellen die Verheirateten: Dies sind<br />

1917 Einwohnerinnen und Einwohner.<br />

Ledige leben insgesamt 1526 in<br />

<strong>Lostorf</strong>. Dazu zählen jedoch auch die<br />

Kinder und Jugendlichen.<br />

<strong>Lostorf</strong>s besondere Spielgruppe<br />

Wer hat schon mal auf einem Waldsofa<br />

gesessen? Die Kinder der <strong><strong>Lostorf</strong>er</strong><br />

Waldspielgruppe Pinocchio von Steffi<br />

Wigger und Hanny Müller nehmen<br />

jeden Freitag darauf Platz. Ein halbrundes<br />

Sofa, welches jeweils am Familientag<br />

aus dicken und dünnen Ästen<br />

gebaut wird, bildet das Zentrum dieses<br />

besonderen Kinderortes. Treffpunkt ist<br />

der Platz bei der reformierten Kirche,<br />

dorthin bringen Väter und Mütter die<br />

Drei- oder Vierjährigen und von hier<br />

ziehen sie mit dem voll bepackten<br />

Waldwagen, in der Obhut der beiden<br />

Spielgruppenleiterinnen, los. Bereits<br />

auf dem Weg zum Sofa gibt es viel zu<br />

Entdecken. Im Wald geht es dann so<br />

richtig los. Zu jeder Jahreszeit und bei<br />

jedem Wetter (ausser Sturm). Dabei<br />

stehen den Kindern verschiedene<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Neues in und um <strong>Lostorf</strong> 1<br />

Dorfmäret <strong>Lostorf</strong> 6<br />

Aus dem Gemeinderat 8<br />

Halali 10<br />

1


Sachen (Säge, Seile, Schaufeln, Lupen<br />

etc.) zur Verfügung. Sie lassen Tücher<br />

im Wind flattern, bauen im Herbst<br />

Laubbetten, probieren ihre selbstgebauten<br />

Schaukeln oder liegen in der<br />

Hängematte. Im Winter erkunden sie<br />

gemeinsam Tierfährten. Bei Regen geniessen<br />

die Kinder die spezielle Atmosphäre<br />

unter dem Zelt. Selbstverständlich<br />

dürfen Geschichten, Lieder und<br />

Verse nicht fehlen.<br />

Dazu gehört immer auch ein Feuer, auf<br />

dem sie ihre mitgebrachten Würste<br />

bräteln. Manchmal werden auch Suppe<br />

oder Spaghetti oder Tee gekocht.<br />

„Die Kinder lernen zur Natur Sorge zu<br />

tragen, ihre Sinne werden gefördert<br />

(tasten, riechen, hören, fühlen) und<br />

auch die Grob- und Feinmotorik wird<br />

spielend unterstützt“, erläutert Steffi<br />

Wigger. Die Kinder lernen zudem<br />

Ängste zu überwinden, ihr Selbstbewusstsein<br />

wird gestärkt und ihr Sozialverhalten<br />

wird in der Gruppe erprobt.<br />

Am besten ist die Waldspielgruppe ein<br />

Jahr bevor die Kinder in den Kindergarten<br />

eingeschult werden. Im August<br />

haben gerade zwei neue Gruppen begonnen,<br />

sie sind ausgebucht. InteressentInnen<br />

können sich trotzdem gerne<br />

bei Steffi Wigger melden.<br />

Telefon:062 298 28 17.<br />

Alles Gute!<br />

Die <strong>SP</strong> freut sich über die Gründung<br />

der Kindertagesstätte in <strong>Lostorf</strong>. Nach<br />

drei Anläufen und vielen Jahren ist es<br />

nun geglückt und die „Kinderburg“ hat<br />

Anfang September im katholischen<br />

Pfarrhaus eröffnet. Eltern, die aus<br />

finanziellen Gründen beide arbeiten<br />

müssen, Alleinerziehende und auch<br />

Väter und Mütter, die freiwillig beide<br />

arbeiten und Berufs- und Familienleben<br />

kombinieren wollen, können nun ihre<br />

Kinder in professionelle Obhut geben.<br />

Grosis können entlastet werden. Einen<br />

glücklichen Start wünscht die <strong>SP</strong>!<br />

Ein anderer Blick auf <strong>Lostorf</strong><br />

Ein ganz normaler Tag in <strong>Lostorf</strong>. Eine<br />

Mutter läuft mit ihrem Kind im Kinderwagen<br />

durch die Strassen. Das Kleine<br />

hat einen Nuggi im Mund. Was aber ist<br />

das, ein Nuggi? Das Ding löst grosses<br />

Erstaunen bei einem Mann aus Nepal<br />

aus, der diesen Sommer für vier Tage<br />

hier zu Besuch war und durch unser<br />

2


Dorf spazierte. Der 35 Jahre alte Hari<br />

Prasna Poudel kommt aus Nepal, dem<br />

Land in Asien, wo der Mount Everest<br />

steht. Er war noch nie weg von zuhause,<br />

noch nie in einem anderen Land,<br />

noch nie in Europa. Und unser Dorf<br />

steckt für ihn voller Unverständlichkeiten,<br />

ja voller Geheimnisse.<br />

Was ist das also, ein Nuggi? Patrick<br />

Wigger erklärt das seinem Besucher<br />

so: Kinder lutschen gerne, auch in<br />

Nepal. Dort ist es der Daumen, hier gibt<br />

es stattdessen einen Nuggi. Und<br />

warum gibt es einen Kinderwagen?<br />

Auch den hat der Besucher noch nie<br />

gesehen. In seinem Dorf gibt es keine<br />

Strassen, die mit Kinderwagen befahrbar<br />

wären. Ebenso das Vogelhaus, das<br />

er in einem Garten entdeckt, ist für ihn<br />

vollkommen neu – und unverständlich.<br />

„Hari ist zwar ein eher ruhiger, zurückhaltender<br />

Mensch, doch während<br />

seiner Zeit in der Schweiz hat er mich<br />

mit Fragen gelöchert“, sagt Patrick<br />

Wigger.<br />

Der 26-jährige <strong><strong>Lostorf</strong>er</strong> hat sechs<br />

Monate Zivildienst in Saipu geleistet,<br />

einem Dorf im Osten Nepals. Von Kathmandu,<br />

der Hauptstadt, gelangt man<br />

erst nach zehn Stunden Busfahrt und<br />

zwei Stunden Fussweg in das entlegene<br />

Dorf. Dort lebt Hari mit seiner<br />

Familie. Er ist Lehrer und Landwirt und<br />

hat eine kleines Häuschen, einige<br />

Büffel und ein paar Ziegen? Jeden Tag<br />

wandert er zwei Stunden den Berg<br />

hinauf um in der Sahidi Smriti School<br />

zu unterrichten. Die gemeinnützige Organisation<br />

„Kam for Sud“ arbeitet seit<br />

mehreren Jahren mit Haris Schule zusammen<br />

und schickt Schweizer Lehrer<br />

als Zivildienstler nach Nepal.<br />

Kein Wunder, interessierte sich Hari vor<br />

allem für Schule und Landwirtschaft in<br />

der Schweiz. „Fasziniert hat ihn, dass<br />

die Kinder bei uns die Hand aufstrecken,<br />

bevor sie etwas sagen. Das ist in<br />

Nepal nicht so. Traditionellerweise<br />

sagen die Schüler dort nicht viel, denn<br />

sie werden auch nicht viel von ihren<br />

Lehrern gefragt und müssen oft nur<br />

zuhören und aufschreiben oder im<br />

Chor das Gehörte wiederholen. Und<br />

wollen die Schüler etwas sagen, so rufen<br />

sie meistens einfach dazwischen,“<br />

erzählt Patrick Wigger. Wichtig für Hari<br />

waren auch die Kühe. Die hat er jedesmal,<br />

wenn er eine sah, fotografieren<br />

wollen. Denn im Vergleich zu Nepal<br />

sind sie bei uns viel kräftiger und geben<br />

auch mehr Milch. Eine Melkmaschine<br />

hat er freilich noch nie gesehen, geschweige<br />

denn sich vorgestellt, dass es<br />

so etwas gibt. So war der Besuch auf<br />

einem hiesigen Bauernhof ein weiterer<br />

Höhepunkt.<br />

Vor der Abreise hat Hari im Hause<br />

Wigger von jeder Maschine ein Foto<br />

gemacht. Von der Mikrowelle. Der Brotschneidemaschine.<br />

Dem Toaster, der<br />

Abwaschmaschine, der Waschmaschine.<br />

Allein in der Küche gab es unzählige<br />

Fotos. Jedesmal fragte der Gast,<br />

wozu die Geräte gut sind, was man mit<br />

ihnen macht. Ein wenig unheimlich war<br />

das für Patrick Wigger schon: „Dann<br />

beginnt man sich schon zu fragen, ob<br />

nun der Toaster wirklich nötig ist.“<br />

3


Insgesamt verbrachte Hari 35 Tage in<br />

der Schweiz. Besuchte ehemalige Zivildienstler<br />

in Zürich, Freiburg, Lenzerheide,<br />

im Tessin und eben auch in <strong>Lostorf</strong>.<br />

Patrick Wigger erzählt: „Hier sass er<br />

zum ersten Mal auf einem Velo. Zehn,<br />

ja 15 Meter hat er es geradeaus geschafft.<br />

Nur eine der zahllosen Erinnerungen<br />

an dieses komplizierte, durchorganisierte<br />

und bizarre Land die ihn ein<br />

Leben lang begleiten werden.“<br />

Das Café-Dorf <strong>Lostorf</strong><br />

Das Café Tramondo hat inzwischen<br />

seine Türen geschlossen - aber das<br />

nächste Café ist schon im Bau. Im<br />

Herbst 2014, also in einem Jahr, wird<br />

die Überbauung <strong>Lostorf</strong> Mitte fertig<br />

sein. Dann wird dort auch ein neues<br />

Café für <strong>Lostorf</strong> einziehen. "S`Kalorienbömbli"<br />

heisst es und wird von Valeria<br />

Tschopp aus <strong>Lostorf</strong> geführt. Auf über<br />

100 Quadratmetern serviert sie dann<br />

süsse Cupcakes und Zuckerguss-<br />

Torten. Die <strong>SP</strong> <strong>Rundschau</strong> stellt fest:<br />

Die Beizen mit ihren von Männern geprägten<br />

Stammtischen sterben aus,<br />

dafür scheint sich eine familienfreundlichere,<br />

frischere Gasthauskultur bei uns<br />

durchzusetzen. Wir hoffen, dass damit<br />

auch die Gesprächskultur aufblüht.<br />

Jugendarbeit<br />

Offenbar muss die Polizei seltener<br />

nach <strong>Lostorf</strong> ausrücken. Die offene Jugendarbeit<br />

hat Erfolg. "Es gibt weniger<br />

Ärger", sagt ein Jugendlicher, den die<br />

<strong>SP</strong> <strong>Rundschau</strong> am Dorfmäret hinter<br />

dem Stand der Jugendarbeit trifft. Zwischen<br />

10 und 15 Jugendliche kommen<br />

Mittwochnachmittags in den Pfarrhof<br />

zur Anlaufstelle. Was noch wichtiger ist:<br />

Die Jugendarbeiterin geht abends an<br />

die Treffpunkte auf den Dorfplätzen und<br />

redet mit den Jugendlichen. Die Folge:<br />

Weniger Lärm, weniger Zigarettenkippen<br />

und Fötzelspuren. Die installierten<br />

Videokameras können nicht reden,<br />

eine Jugendarbeiterin schon - und nur<br />

Reden, nicht Filmen bringt Veränderung.<br />

Ist Ihnen bewusst....<br />

....., dass Stromsparen beim Surfen im<br />

Internet beginnt? Wer Suchmaschinen<br />

wie Google.ch oder benefind.de (eine<br />

gemeinnützige Suchmaschine, die<br />

Geld für karitative Zwecke generiert –<br />

einfach mal ausprobieren, funktioniert<br />

wunderbar) laufend nutzt, vergeudet<br />

4


eine Menge Energie. Denn jede Suche<br />

lässt die Rechenzentren heiss laufen.<br />

Der Betrieb der Internet-Infrastruktur in<br />

der Schweiz frisst gemäss dem Bundesamt<br />

für Umwelt jährlich 4,6 Terrawattstunden<br />

an Strom. Das sind rund 8<br />

Prozent des gesamten Stromverbrauchs!<br />

Fast ein Zehntel der Energie<br />

der Schweizer schluckt also die Nutzung<br />

des Internets. Mehr als ein Atomkraftwerk<br />

könnte ohne Worldwideweb<br />

entfallen.<br />

Ish<br />

Es hat nicht sollen sein<br />

Wir haben uns Mühe gegeben. Wir haben<br />

einen tollen Kandidaten aufgestellt.<br />

Wir haben ideenreich geworben und<br />

ausdauernd gekämpft. Aber es hat<br />

nicht sollen sein. Zum Gemeindepräsidenten<br />

wurde Thomas A. Müller gewählt.<br />

An dieser Stelle möchten wir<br />

Herrn Müller zu seiner Wahl herzlich<br />

gratulieren. Wir wünschen ihm Freude,<br />

Erfolg und eine glückliche Hand in der<br />

Leitung unserer Gemeinde.<br />

Und für uns? Heisst es nun „Ausser<br />

Spesen nichts gewesen“? Nein, durchaus<br />

nicht. Die Aktionen in beiden Wahlgängen<br />

machten Spass und stärkten<br />

unseren Zusammenhalt. Besonders<br />

eindrücklich waren für uns alle die Begegnungen<br />

mit uns bisher unbekannten<br />

<strong><strong>Lostorf</strong>er</strong>innen und <strong><strong>Lostorf</strong>er</strong>n. Und<br />

gefreut und ermutigt haben uns die<br />

vielen positiven Rückmeldungen. Eine<br />

Unterstützung von fast 40% für unseren<br />

Kandidaten ist in unserer bürgerlichen<br />

Gemeinde ein grosser Erfolg und<br />

darf vor allem Beat Probst mit Stolz<br />

erfüllen. Für seinen grossen Einsatz<br />

möchten wir ihm hier nochmals herzlich<br />

danken. Er hat immer deutlich gesagt<br />

und geschrieben, wofür er sich engagieren<br />

will und welche Ziele er verfolgt.<br />

Darin wird er, werden wir, nicht locker<br />

lassen. Die <strong>SP</strong> wird sich weiterhin für<br />

Alte und Junge einsetzen und für ein<br />

<strong>Lostorf</strong>, das nicht nur „erhalten und<br />

verwalten“ kennt, sondern auch „erneuern<br />

und gestalten“. „Ich will....die<br />

<strong><strong>Lostorf</strong>er</strong>/innen dabei unterstützen,<br />

eine lebendige, offene und durchaus<br />

auch kontroverse Dorfgemeinschaft zu<br />

leben,“ sagte Beat im Interview mit der<br />

<strong>SP</strong>-<strong>Rundschau</strong> (<strong>Nr</strong>. 161). Das ist uns<br />

aus dem Herzen gesprochen. In<br />

diesem Sinn bleiben wir dran und freuen<br />

uns auf die neue Legislaturperiode.<br />

Vorstand der <strong>SP</strong> <strong>Lostorf</strong>-Mahren<br />

Danke!<br />

Liebe <strong><strong>Lostorf</strong>er</strong>innen und <strong><strong>Lostorf</strong>er</strong>,<br />

Wahlen sind wenn man trotzdem lacht.<br />

Die Wahlzeit war bereichernd und ich<br />

werde die zahlreichen Begegnungen<br />

und Gespräche<br />

in bester<br />

Erinnerung<br />

behalten.<br />

Dafür bedanke<br />

ich mich<br />

herzlich bei<br />

Ihnen und bei<br />

allen die mich<br />

tat- und<br />

stimmkräftig<br />

unterstützt<br />

haben!<br />

Beat Probst<br />

5


Dorfmäret<br />

Der Buechehof mit Leiter Andreas Schmied hat wie jedes Jahr einen Stand am<br />

Dorfmäret - und ist einer der wenigen, der für Kinder etwas bietet!<br />

Gärtner und Tomatensuppen-Koch Kari Werder<br />

6


Der Satus <strong>Lostorf</strong> mit seinen traditionellen Zwiebelzöpfen<br />

Wer setzt sich nun und liest eine Kostprobe aus der Jubiläumsausstellung der<br />

<strong>SP</strong>-<strong>Rundschau</strong>?!<br />

7


Aus dem Gemeinderat<br />

In ein paar Tagen,<br />

........nämlich am 10. September, verabschiedet<br />

sich die <strong><strong>Lostorf</strong>er</strong> „Classe<br />

Politique“ und mit ihr interessierte<br />

<strong><strong>Lostorf</strong>er</strong>/innen anlässlich der ausserordentlichen<br />

Gemeindeversammlung<br />

wortwörtlich mit Fanfaren und Trompeten<br />

von Ursula Rudolf als Gemeindepräsidentin.<br />

Diese Zeilen sind dann<br />

noch im Druck und, wenn Sie jetzt am<br />

Lesen sind, hoffentlich nicht schon<br />

kalter Kaffee. Es fällt mir nicht immer<br />

leicht, etwas über die Zukunft zu<br />

schreiben, das beim Erscheinen der<br />

<strong>SP</strong>-<strong>Rundschau</strong> schon Vergangenheit<br />

ist. Aus dieser Perspektive wäre es<br />

einfacher, in einer Rückschau die alte<br />

Legislatur Revue passieren zu lassen,<br />

denn an dieser ändert sich nur noch<br />

unsere Erinnerung. Doch - ehrlich<br />

geschrieben. - fällt mir auch das<br />

schwer, denn die neue Legislatur hat<br />

mich bereits in ihren Bann gezogen<br />

und zwar, weil sich diesmal wirklich<br />

vieles ändert: Wir haben ein neues<br />

Gemeindepräsidium und wir Gemeinderätinnen<br />

und Gemeinderäte sind nun<br />

Ressortleiter/innen. Nachdem wir uns<br />

vor und während den Sommerferien<br />

noch einigermassen unbeholfen mit<br />

den Pflichtenheften der Ressortleitungen<br />

auseinandergesetzt haben, stehen<br />

wir nun mitten in der Aufgabenverteilung<br />

und der/die eine oder andere<br />

musste schon tief Luft holen ob all den<br />

Verpflichtungen, die da auf uns warten.<br />

So sollte die Ressortleitung nicht nur<br />

bei jeder Sitzung ihrer Kommissionen<br />

dabei sein, sondern als Delegierte oder<br />

Vorstandsmitglied in zahlreichen Institutionen<br />

und Vereinen Einsitz nehmen.<br />

Als „Bildungs- , Kultur- und<br />

8<br />

Sportminister“ werde ich neu neben<br />

den regelmässigen Arbeitssitzungen<br />

mit der Schul- und Musikschulleitung<br />

im Vorstand der Kreisschule aktiv sein,<br />

den Sitzungen der Kulturkommission<br />

beiwohnen, und auch bei der Stiftung<br />

Dorfmuseum steht mein Namen auf der<br />

Delegiertenliste. Des Weiteren wird im<br />

Sportbereich der eine und andere<br />

Anlass auf meiner Agenda stehen. Als<br />

Stellvertreter der Ressortleitung für<br />

Soziales habe ich schon die ersten<br />

Terminanfragen der Sozialregion Oberes<br />

Niederamt erhalten. Das alles wird<br />

den Chratte gehörig füllen und in<br />

einigen anderen Ressorts sieht’s nicht<br />

besser aus. Doch wer kam denn bis<br />

heute all diesen Verpflichtungen nach?<br />

Und warum gibt es in Obergösgen,<br />

Stüsslingen und Winznau<br />

Ratskolleginnen und Ratskollegen, die<br />

auch mal gemütlich ein Guldibräu,<br />

Karbacher oder Öufi geniessen oder<br />

am Sonntag mit der Familie in die<br />

Kirche oder auf den Sportplatz gehen<br />

können?!<br />

Natürlich können wir nicht an all diesen<br />

Sitzungen und Veranstaltungen<br />

teilnehmen, schliesslich sind wir Milizler,<br />

die voll im Berufs- und Familienleben<br />

stecken. Und hie und da in Ruhe<br />

ein gutes Bier oder einfach einen freien<br />

Abend lasse ich mir nicht nehmen. Die<br />

personelle Zuordnung ermöglicht es<br />

jedoch, Ansprechstellen zu bilden und<br />

Zuständigkeiten zu klären: Der Draht in<br />

den Gemeinderat hat neu einen<br />

Namen.<br />

Wir werden unsere politische und<br />

behördliche Tätigkeit für die Allgemeinheit<br />

neu definieren müssen; oder besser<br />

gesagt, wir dürfen sie neu definieren,<br />

denn Aufbauarbeit ist immer<br />

spannender als Dienst nach Vorschrift,<br />

und das Ressortsystem hat viel


Potenzial.<br />

Doch auch im Ressortsystem braucht<br />

es mehr als eine 6er-Packung Räte mit<br />

Chef, mögen die noch so motiviert sein.<br />

Es braucht Ersatzmitglieder, Kommissionsmitglieder<br />

und Delegierte, die sich<br />

spezifisch mit einem Thema auseinandersetzen.<br />

Leider konnten auch wir von<br />

der <strong>SP</strong> noch nicht alle Stellen besetzen<br />

und suchen weitere Leute, die in der<br />

Gemeinde in einem kleineren oder<br />

grösseren Rahmen Mitverantwortung<br />

übernehmen möchten.<br />

In Kürze:<br />

An der ersten Sitzung hat der Gemeinderat<br />

die Leistungsvereinbarung mit<br />

dem Verein Kinderburg (KiTA) verabschiedet.<br />

Der Vereinspräsident, Martin<br />

Wyss, stand Red und Antwort. Der<br />

Verein hat in rekordverdächtiger Zeit<br />

und dank dem Einsatz des gesamten<br />

Teams die KiTa startklar gemacht. Die<br />

Eröffnung ist noch diesen Monat und<br />

es hat noch Plätze frei! Als Lokalität<br />

dient eine extra hergerichtete Etage<br />

des Pfarrhofs.<br />

Der Gemeinderat hat in einer<br />

halbtägigen Klausur durch den<br />

Finanzverwalter sein Finanzwissen auf<br />

Vordermann gebracht. Nebst den<br />

theoretischen Lektionen (z. B. über den<br />

Unterschied zwischen Finanz- und<br />

Verwaltungsvermögen) wurden in<br />

Gruppenarbeiten das Budgetverfahren<br />

und die Ausgabenposten genauer unter<br />

die Lupe genommen.<br />

Und so gehen die Arbeiten der alten in<br />

jene der neuen Legislatur über. Ich<br />

persönlich freue mich auf die kommenden<br />

Herausforderungen.<br />

Beat Probst, Gemeinderat<br />

Neues Leben im Pfarrhof<br />

Vor einem Jahr haben wir an dieser<br />

Stelle dem katholischen Pfarrhaus gewünscht,<br />

dass es bald von neuem<br />

Leben und neuem Sinn erfüllt sein<br />

möge. Und was ist geschehen? Im<br />

Martinskeller ist im Frühling die Anlaufstelle<br />

für die offene Jugendarbeit eingezogen.<br />

Und im Wohnteil öffnete die<br />

Kindertagesstätte „Kinderburg <strong>Lostorf</strong>“<br />

im September ihre Türen! Würden wir<br />

9


Rose und Kaktus vergeben, so bekäme<br />

der katholische Kirchenrat gleich einen<br />

Rosenstrauss von uns! Mit dem Zur-<br />

Verfügung-Stellen des Pfarrhofes ermöglicht<br />

er die Eröffnung dieser neuen,<br />

familienfreundlichen Einrichtungen in<br />

<strong>Lostorf</strong>. Was für ein Gewinn für unsere<br />

Gemeinde! Und der alte Pfarrhof wird<br />

sich gewiss freuen über das junge<br />

Leben, das nun seine ehrwürdigen<br />

Mauern füllt.<br />

Magdalena Schmitter<br />

Halali!<br />

Es ist Herbst und mit den kürzeren Tagen,<br />

den farbigen Blättern und dem<br />

Morgennebel bricht auch die Zeit der<br />

Jagd an. Es ist schon ein paar Jahre<br />

her, dass die <strong>SP</strong>-<strong>Rundschau</strong> ihr einen<br />

Artikel widmete. Darin wurde damals<br />

die Anregung gemacht, dass künftig die<br />

Bevölkerung via Medien über die Jagdtage<br />

informiert würde und dass an<br />

Wegen und Strassen, die in den Wald<br />

führen, am Tag einer Treibjagd Warnsignale<br />

aufgestellt würden. Geschehen<br />

ist nichts. Ich selber bin allerdings<br />

längst „gebrannt“ und verlege meine<br />

Hundespaziergänge Oktober bis Dezember<br />

am Donnerstag und Samstag<br />

vorsichtshalber an die Aare. Letztes<br />

Jahr wurde ich zwar einmal gewarnt:<br />

Da schallte ein gar jämmerlicher Ton<br />

über Wald und Flur, mehrmals. Jemand<br />

versuchte, ein Jagdhorn zu blasen. "Da<br />

haben sie wohl den Lehrling geschickt,"<br />

dachte ich mir. "Und der wird mit diesem<br />

Klagelaut gewiss alle Rehe und<br />

Füchse in die Flucht schlagen."<br />

Das ist aber nicht der Sinn des Hornblasens.<br />

Rudolf Steiner, der FDP Alt-<br />

10<br />

Nationalrat, informierte mich darüber.<br />

Steiner ist Präsident der Jagdgesellschaft<br />

„Wartenfels“, welche ein Revier<br />

betreut, das Teile der Gemeindegebiete<br />

<strong>Lostorf</strong>, Stüsslingen, Rohr, Winznau<br />

und Obergösgen umfasst. Das<br />

wesentlichste Jagdgebiet ist <strong>Lostorf</strong>.<br />

Nur was südlich der Stüsslingerstrasse<br />

liegt, wird von der Jagdgesellschaft<br />

„Buer“ bejagt. Das Jagdhorn werde zu<br />

Beginn und Schluss des Jagdtages<br />

geblasen, wobei traditionelle Melodien<br />

gespielt würden, so Steiner. Während<br />

der Jagd machten die einzelnen Jäger<br />

und Treiber mit Hornstössen auf ihren<br />

Standort aufmerksam. Kann ein Jäger<br />

ein Wild erlegen, so ist aus der Anzahl<br />

der Hornstösse zu vernehmen, um<br />

welches Wild es sich handelt: Hasen<br />

(ein Hornstoss) werden bei uns nicht<br />

mehr bejagt. Für einen Fuchs gibt es<br />

zwei, für ein Reh drei und für ein Wildschwein<br />

vier Hornstösse. Übrigens<br />

zeige die Statistik, dass ein Jäger für<br />

eine erlegte Wildsau ungefähr 50 Stunden<br />

ansitze, berichtete R. Steiner. Das<br />

ist dann wohl vier Hornstösse wert! Die<br />

schlauen Tiere machen es den Jägern<br />

nicht leicht. Für Obelix wäre es glatt der<br />

Hungertod.<br />

Was aber sagt der Präsident der Jagdgesellschaft<br />

zur fehlenden Bekanntmachung<br />

und Signalisation der Jagd? Wie<br />

schon vor Jahren nahm er sich freundlich<br />

Zeit und Mühe, meine Fragen<br />

ausgiebig zu beantworten:<br />

Eine Publikation der Jagdtage sei nicht<br />

möglich, da entsprechend den Witterungsverhältnissen,<br />

den Waldarbeiten<br />

(Holzschlag)usw. meist erst kurzfristig<br />

über die Durchführung einer Treibjagd<br />

und den zu bejagenden Revierteil<br />

entschieden wird. Da die einzelnen<br />

Jagden grosse Flächen umfassten mit


vielen Wegen und Weglein, sei eine<br />

Signalisation aller Zugänge unmöglich.<br />

Und bei einer unvollständigen Signalisation<br />

(z.B. nur die grössten Waldwege)<br />

würden die Nutzer der andern<br />

Wege sich fälschlicherweise ausserhalb<br />

des Jagdgebietes wähnen.<br />

Ich frage mich trotzdem: kann man<br />

nicht zumindest in den Medien angeben,<br />

wann grundsätzlich Jagd sein<br />

könnte? Und dass Spaziergänger und<br />

Wanderer aufmerksam sein und auf<br />

Jagdhornklänge und Hundegebell achten<br />

sollten? Und wäre es nicht möglich,<br />

mindestens bei den beschilderten Wanderwegen<br />

Warntafeln aufzustellen? Ich<br />

bitte die Jäger, dies nochmals zu<br />

überdenken.<br />

Die Jäger würden instruiert, nicht über<br />

oder auf einen Weg zu schiessen, sagt<br />

Ruedi Steiner im weiteren. Und die<br />

Schüsse würden auch bei den Treibjagden<br />

im Herbst einzeln und gezielt abgegeben.<br />

Zudem müsse jeder Jäger<br />

vor der herbstlichen Treibjagd den<br />

Nachweis eines erfolgreichen Übungsschiessens<br />

vorlegen, das in entsprechenden<br />

Schiessanlagen absolviert<br />

werde.<br />

Es tönt beruhigend, aber so ganz kann<br />

die Auskunft mich nicht befriedigen.<br />

Oder was würde wohl die Hundebesitzerin<br />

dazu sagen, deren langhaariger,<br />

schwarz-zotteliger Hund mit Stummelschwanz<br />

und Schnauzernase letzten<br />

Winter auf einem Spazierweg von einem<br />

Jäger erschossen wurde, weil er<br />

einem Fuchs zum Verwechseln ähnlich<br />

sah? Was würden die beiden Spaziergänger<br />

dazu meinen, die vor Jahren<br />

auf einem Wanderweg angeschossen<br />

wurden? Beides ist aber, das sei hier<br />

ausdrücklich gesagt, nicht im Gebiet<br />

„unserer“ Jagdgesellschaft geschehen.<br />

Da fällt mir noch die Anekdote jenes<br />

Jagdanfängers ein, auch nicht in<br />

<strong>Lostorf</strong>, da werden ja keine Hasen<br />

mehr gejagt: Er wurde von einem erfahrenen<br />

Kollegen mitgenommen, die<br />

Flinte geladen, das Herz voller Spannung.<br />

Sie erreichten eine Waldlichtung,<br />

wo besonders oft Hasen zu beobachten<br />

waren. Und tatsächlich dauerte es<br />

nicht lange, dass eine grosse Häsin<br />

angehoppelt kam. Der Jungjäger wollte<br />

schon abdrücken, als sein Kamerad<br />

flüsterte: „Halt, das ist Margritli, da<br />

schiessen wir nie!“ Betroffen liess der<br />

andere das Gewehr sinken. Aber nicht<br />

lange und ein zweiter Hase zeigte sich.<br />

Doch: „Halt, das ist Vreneli, da schiessen<br />

wir nie!“, wurde der Anfänger belehrt.<br />

Als ein dritter Hase auftauchte,<br />

wollte der Junge schon gar nicht mehr<br />

reagieren. Da rief sein Kollege:<br />

„Schiess, schiess, das ist der Fritz, auf<br />

den schiessen wir immer!“<br />

Magdalena Schmitter<br />

Der Luchs ist da!<br />

Letztes Jahr sah ich ein Tier im Wald,<br />

zwar nur seinen Rücken und nur ganz<br />

husch-husch, aber das war nicht Fuchs<br />

noch Reh, auch kein Hase, Wildschwein<br />

schon gar nicht und mit Sicherheit<br />

kein Eichhörnchen! War es<br />

vielleicht....? Ruedi Steiner bestätigte<br />

mir nun, dass sich in den Wäldern um<br />

<strong>Lostorf</strong> mehrere Luchse aufhalten,<br />

mehrfach gesichtet durch Jäger, sicher<br />

nachgewiesen durch Fotofallen. Dass<br />

dieses wunderbare Wildtier nun auch<br />

bei uns wieder heimisch wird, freut<br />

mich unglaublich. Möglicherweise sind<br />

die Jäger weniger entzückt davon,<br />

denn sie müssen nun ihr Wildpret mit<br />

ihm teilen. Er nimmt es gratis, sie bezahlen<br />

dafür. Die Jagdgesellschaft<br />

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ingt für die Revierpacht und die Jagdpässe<br />

jährlich rund 14'000.- Fr. auf und<br />

zusätzlich durchschnittlich 10'000.- für<br />

Schäden, welche die Wildschweine<br />

anrichten (und die zur Hälfte durch die<br />

Jäger berappt werden müssen). Zudem<br />

jagen die Jäger nicht nur, sondern sie<br />

nehmen teil an Arbeiten in Wald und<br />

Flur, hegen und pflegen den Wildbestand<br />

und bergen zudem rund um die<br />

Uhr Fallwild (z.B. von Autos überfahrene<br />

Rehe usw.). Nichts von dem allem<br />

beim Luchs; er erlege aber wöchentlich<br />

1 – 3 Rehe, auch trächtige, und wird<br />

nun verantwortlich gemacht für den<br />

beobachteten Rückgang des Wildbestandes.<br />

Immer wieder habe ich aber<br />

von Jägern gehört, die Jagd sei notwendig<br />

und nicht nur ihr Hobby, weil<br />

den Rehen die natürlichen Feinde fehlten<br />

und sie sonst zu stark überhand<br />

nehmen würden. Mit dem Luchs ist nun<br />

ein natürlicher Feind zurückgekehrt und<br />

hilft ihnen, den Bestand zu regulieren.<br />

Das mag manchen Jäger ärgern. Ich<br />

bin aber zuversichtlich, dass sich unsere<br />

Jäger, die Wald und Wild lieben, mit<br />

diesem Waldbewohner anfreunden und<br />

ihm seinen Braten gönnen.<br />

Magdalena Schmitter<br />

Wichtige Daten<br />

Donnerstag, 24. Oktober<br />

Kantonaler Parteitag<br />

Samstag, 26. Oktober<br />

Delegiertenversammlung der <strong>SP</strong><br />

Schweiz<br />

Sonntag, 24. November<br />

Eidgenössische Abstimmungen<br />

Dienstag, 26. November<br />

Parteiversammlung <strong>SP</strong> <strong>Lostorf</strong>-Mahren<br />

mit Apéro für die scheidenden und<br />

neuen Kommissionsmitglieder<br />

Mittwoch, 4. Dezember<br />

Budget-Gemeindeversammlung<br />

<strong>SP</strong>- Stamm!<br />

Jeden ersten Dienstag im Monat ab 20<br />

Uhr <strong>SP</strong>- Stamm im Restaurant Sonne.<br />

Auch Nicht-Parteimitglieder sind herzlich<br />

willkommen.<br />

Besuchen Sie uns auch auf unserer<br />

Homepage<br />

www.sp-lostorf.ch<br />

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