Jahresbericht 2012 - Sparkasse Vest Recklinghausen
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»Die Europäische Gemeinschaft rückt die Völker näher zusammen.<br />
Wir reisen nicht nur einfacher, wir kommunizieren und handeln einfacher.<br />
Die Schweiz liegt in diesem Sinne heute weiter weg als Portugal.«<br />
Volker Tüshaus, Geschäftsführer der Dorstener Drahtwerke H.W. Brune & Co. GmbH<br />
Schon Vater Tüshaus suchte in<br />
den 1960er Jahren erste Kontakte<br />
nach Amerika. Doch die<br />
Internationalisierung der Dorstener<br />
Drahtwerke begann erst mit dem<br />
Generationenwechsel in der Mitte<br />
der 1990er Jahre. »So banal das aus<br />
heutiger Sicht klingen mag, damals<br />
war es eine unmittelbare Reaktion<br />
auf das, was man Globalisierung<br />
nennt«, sagt Volker Tüshaus, der<br />
eine der beiden Brüder, die das<br />
Unternehmen heute führen.<br />
»Zum einen boten asiatische Anbieter<br />
ihre Produkte mehr und mehr<br />
in Europa an. Natürlich auch in<br />
Deutschland und teilweise günstiger<br />
als wir«, ergänzt sein Bruder Rüdiger<br />
Tüshaus, »zum anderen sahen<br />
auch wir neue Märkte, zum Beispiel<br />
in Osteuropa.« 1994 gründeten die<br />
beiden eine Produktionsstätte in<br />
Tschechien. Das Land bot sich an,<br />
weil das Lohnniveau niedrig war<br />
und weil es einen guten Ausgangspunkt<br />
für ihre Expansionsrichtung<br />
darstellte.<br />
Die guten Erfahrungen in Tschechien<br />
wirkten wie eine Initialzündung. Volker<br />
und Rüdiger Tüshaus etablierten<br />
weitere Vertriebsstandorte in Europa.<br />
Schweden, Frankreich, Spanien<br />
standen dank der Europäischen Union<br />
offen. Allerdings verkörperte das<br />
Wachstum für das familiengeführte<br />
mittelständische Unternehmen eine<br />
beachtliche Herausforderung. Um<br />
das Risiko zu minimieren, suchten<br />
die Dorstener nach partnerschaftlichen<br />
Beteiligungen.<br />
»Partnerschaften bieten den Vorteil<br />
einer engagierten – weil finanziell<br />
beteiligten – Geschäftsführung«,<br />
erklärt Volker Tüshaus ihr Vorgehen<br />
und sein Bruder fügt hinzu: »Die<br />
Mitarbeiter und das Management<br />
vor Ort kennen den Markt und die<br />
Mentalitäten. Trotz eines europäischen<br />
Binnenmarktes verkauft ein<br />
Schwede in Schweden besser, als<br />
wir das könnten.«<br />
Bei der Auswahl ihrer Partner<br />
glauben die Brüder Tüshaus an das<br />
Prinzip der persönlichen Beziehung.<br />
Auch wenn internationale Messen<br />
heutzutage manchmal belächelt<br />
werden, für die beiden Geschäftsführer<br />
bilden sie die Plattform, um<br />
Verbindungen zu knüpfen und ihr<br />
Netzwerk zu pflegen. »Der persönliche<br />
Kontakt erfordert mehr Engagement,<br />
er wirkt allerdings nachhaltiger«,<br />
sagt Rüdiger Tüshaus.<br />
Das gilt nicht weniger für die Geschäftsbeziehung<br />
zur <strong>Sparkasse</strong>.<br />
Rüdiger Korte, Firmenkundenberater<br />
in der Zentralen Firmen-